Auf hoher Warte

Aus Bibelwissen
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Aus dem Zweimonatsheft für gläubige Schriftforscher:
"Das prophetische Wort"
Begründet von Professor E. F. Ströter

Herausgegeben von Heinrich Schaedel
Maranatha-Verlag, Klosterlausnitz i. Thür.

Siehe weitere Abschriften

1. Teil siehe: Das Geheimnis Babylons
2. Teil siehe: Die Stadt Babylon
3. Teil siehe unten: Auf hoher Warte

Siehe auch:
Babylon im Land Sinear (von Albrecht Schwarz)
Das dritte Babel im Land Sinear (von August Fuhr)


3. Auf hoher Warte

Judentum und Bolschewismus

Unter diesem Titel brachte die Stuttgarter „Süddeutsche Zeitung“ vom 4. März d. J. folgende Übersetzung eines Artikels aus dem estnischen Blatt „Postimes“ vom 31.12.1919 ohne Kommentar:

In der Nacht zum 9. Dezember, als eine Menge Leute der roten Regimenter niedergemacht wurden, haben unsere Leute aus den Papieren des gefallenen Bataillonsführers vom 2. Schützenregiment des Kommunisten Schunderorff ein interessantes Dokument über die Tätigkeit der Juden und ihre Geheimorganisationen in Russland gefunden. Es ist in russischer Sprache verfasst und hat folgenden Inhalt.

Geheim! An die Vorsteher der Abteilungen von der Allianca Israelite Universelle:

Kinder Israels! Die Stunde unseres endlichen Sieges ist nahe. Wir stehen auf dem Weg zur Erlangung der Herrschaft über die Welt und des Weltruhms. Das, wovon wir früher wohl geträumt haben, ist jetzt zur Wirklichkeit geworden. Jene Stellen, vor denen wir früher demütig standen, sind jetzt unter dem Druck der von uns zusammengeschweißten Volkskräfte zusammengebrochen. Wir müssen aber trotzdem vorsichtig sein, weil wir sicher und ungehindert auf dem Weg der Zerstörung der fremden Altäre und Throne weiterschreiten müssen. Wir haben die fremden Heiligkeiten geschändet, wir haben die fremden Bekenntnisse vernichtet, indem wir sie aus dem Dienst des Staates und Volkes entfernt haben. Wir haben die Autorität und den Glauben an die fremden Priester zunichte gemacht und sie in Blättern und Versammlungen der Lächerlichkeit preisgegeben. Wir haben alles getan, um das große Volk der Juden zu erheben, und wir haben alle andern gezwungen, vor ihm die Knie zu beugen und seine Gewalt und sein Dasein anzuerkennen. Wir haben fast alles das erreicht, aber wir müssen vorsichtig sein, denn unser glühender Feind, das unterjochte Russland, dessen Kinder durch geniale Leistung der Kinder Israels in die Erniedrigung und Schande geschickt worden sind, könnte sich gegen uns erheben. Wenn auch Russland in den Staub gesunken ist und unter unserem strafenden Fuß liegt, so müssen wir doch vorsichtig sein.

Unsere herrliche Vergeltung darf weder Erbarmen noch Mitleid kennen. Wir haben Russland die Not der Armut und die Tränen des um Erbarmen flehenden Volkes gelehrt. Wir haben es zum wirtschaftlichen Sklaven gemacht, und alle seine Reichtümer sind fast vollkommen in unserer Hand, indem wir das klingende Geld fortgenommen und Russland gezwungen haben, vor uns zu knien. Aber zugleich müssen wir vorsichtig sein und verschwiegen.

Wir dürfen kein Erbarmen kennen mit unsern Feinden, wir müssen die besseren und führenden Elemente unter ihnen beseitigen, damit das unterjochte Russland keine Führer habe. Dadurch beseitigen wir jede Möglichkeit, sich gegen uns zu erheben. Wir müssen zwischen dem unterjochten Bauernvolk und unter den Arbeitern Parteifeindschaft Unruhe erregen, indem wir sie zum Bürgerkrieg und Klassenkampf aufreizen, damit die Kulturwerke zerstört werden, die von den christlichen Nationen geschaffen worden sind, die wie sie selbst rühmen, ja von den Juden stammen.

Wir müssen vorsichtig sein, denn das übermächtige Verlangen nach Vergeltung darf uns nicht zu Übertreibungen verleiten. Kinder Israels! Unser Sieg ist nun nahe, denn die politische Macht und Volkskraft kommen mehr und mehr in unsere Hand. Wir kaufen die Aktien auf und machen die Arbeiter zu Sklaven. Dann wirft man, indem man die Fabriken und Werkstätten schließt, die Arbeiter auf die Straße, damit sie den schönen Traum von der vernichteten Freiheit und Brüderlichkeit kennenlernen. Wir haben für einen billigen Preis Freiheitsanleihe angekauft, die unsere Regierung für ungültig erklärte, und haben sie wie Papiergeld in Kurs gesetzt. Wenn auch die Macht in unserer Hand ist, seid vorsichtig und traut nicht den dunklen Mächten, die trügerisch sind. Trotzki, Brennstein, Simonieff, Radiwolski, Uritzki, Kommanjoff, Rosenfeld, Steinberg, sie alle, wie viele andere, sind treue Söhne Israels. Die hohen Machtstellungen im Reich sind alle in unserer Hand. Indem wir über die unterjochten Sklaven herrschen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass wir uns erheben und wachen. Wir kommen unbedingt dahin, dass wir Russland zum Schluss überwinden. Wir wollen gar nicht erst von Kommunalverwaltungen in den Städten, von Kommissariaten, Lebensmittelämtern, Genossenschaften, Hauskomitees und anderen Einrichtungen reden, alles das ist in unserer Hand, und die Vertreter unseres Volkes spielen darin eine führende Rolle.

Lasst euch aber durch die Macht nicht berauschen. Seid vorsichtig, denn wir haben außer uns niemand, der uns schützen könnte. Nach unserer Ansicht kann man sich auf die rote Herrschaft nicht verlassen, und sie könnte die Massen gegen uns richten.

Kinder Israels! Die Stunde ist nahe wo wir den endgültigen Sieg über Russland erringen. Schließt die Reihen enger, treibt fest und immer wieder feste nationale Politik unseres Volkes, steht für unsere Ideale ein. Haltet die alten Gebote aufrecht, die uns die Vergangenheit hinterlassen hat. Der Sieg ist nahe, aber verratet euch nicht frühzeitig. Seid vorsichtig, dass unsere Feinde keinen Grund haben, sich gegen uns zu erheben. Möge unser Verstand und unsere Voraussicht, die wir Jahrhunderte lang geübt haben, sowie unsere Kunst uns vor dem Unglück bewahren, unser Führer sein.

Zentralkomitee der Petersburger Abteilung
der Allianca Israelite Universelle
18. März 1919

Das sind unheimlich deutliche und vielsagende Worte. Sie offenbaren in etwa, was in der entsetzlich gottentfremdeten Judenheit für Tiefen des Hasses, und zugleich auch der bewussten Bestimmung, den Nationen eine Gottesgeißel zu sein, beginnen sich zu erregen, wie einst vor dem ersten Schöpfungstage die wirren, tosenden, unheilschwangeren Massen chaotischer Substanzen und Kräfte. Man wird in erschütternder Weise daran erinnert, wie unter anderem Israels Beruf und Bestimmung von Anfang seiner geschichtlichen Entwicklung an, kein geringerer war als der, Gottes Gerichtsvollstrecker an den stolzen und sicheren heidnischen Nationen zu sein, Ägypten, die Kanaaniter und andere. Wer wollte leugnen, dass die heutigen christianisierten Nationen der Erde spruchreif seien zum vertilgenden, schonungslosen Gericht? Die Schrift kann nun einmal nicht gebrochen werden, wie geschrieben steht: Darum alle, die dich gefressen haben, und die dich geplündert haben, sollen geplündert werden Jer 30:16. Aber es gibt gottlob auch ein köstliches Gegenstück zu der obigen Geheimproklamation, die unser Gott nicht als Geheimschrift gegeben, sondern frei, offen hat verkündigen lassen durch seinen Propheten, der da spricht: Und es soll geschehen, gleichwie ihr ein Fluch gewesen seid unter den Völkern, du Haus Juda und du Haus Israel, so will ich euch erretten, dass ihr ein Segen werden sollt Sach 8:13. Das eine wird sich mit derselben Sicherheit erfüllen wie das andere, und das Maß des heutigen Fluches wird verschlungen werden von dem Übermaß des zukünftigen Segens durch den Samen des gesegneten Abraham.


Die Hure reitet auf dem Tier

Friedrich Malessa
Dieses humoristische Thema soll sehr ernste apokalyptische Wahrheiten aufzeigen.

Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah ein Weib sitzen auf einem scharlachroten Tier, das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und edlen Steinen und Perlen und hatten einen goldnen Becher in der Hand, vom Gräuel und Unsauberkeit ihrer Hurerei und an ihrer Stirn geschrieben einen Namen, ein Geheimnis: Die große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden.“ (Offb 17:3-5).

Der guten Übersicht wegen wollen wir die beiden Körperschaften einzeln sehen. Klare Darstellung über diese Gestalten finden wir in der Apokalypse, sonderlich in den Kapitel Offb 13 und Offb 17. Wir beginnen mit der Tier-Schau, weil das Tier in der Endgestalt zuerst aktiv sein wird. Im Telegrammstil stellen wir einiges fest.

Das Tier kommt aus dem Völkermeer! Nicht aus dem natürlichen Meer, etwa dem Mittelmeer. - „Die Wasser, die du gesehen hast, da die Hure sitzt, sind Völker und Nationen und Scharen und Sprachen (Offb 17:5). Offenbar ist hier die Rede von der vereinten Weltvölkerschaft.

Das Tier hat (außer dem vorherrschenden) zusätzlich drei Wesensmerkmale: Löwe, Bär, Parder (Offb 13:2). Das sind die vier Weltreiche nach Dan 7. Das apokalyptische Tier hat alle Merkmale bei sich und ist im ausgereiften Zustand das namenlose Tier, das Untier, die Bestie!

Diesem Tier ist nicht nur die totale Welteinheit eigen, sondern auch die totale Weltmacht. „Und der Drache gab ihm seine Kraft, und seinen Stuhl, und große Macht Offb 13:2b. Damit sind des Tieres Regierungs- und Machtbefugnisse angezeigt.

Nach einer verhältnismäßig kurzen Zeit - mitten in der Jahrwoche, Dan 9:27 - durchlebt das Tier eine entsetzliche Revolution. Man kann auch sagen: Reformation an Haupt und Gliedern. „Und ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund; und seine tödliche Wunde ward heil. Und der ganze Erdboden verwunderte sich des Tieres, und sie beteten den Drachen an, der dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: „Wer ist dem Tier gleich? Und wer kann mit ihm kriegen?“ Offb 13:3.4. Diese Revolution ist nicht nur am Haupt. Denn ein tödlicher Schlag aufs Haupt wird dem ganzen Körper spürbar. Diese Tatsachen gibt Johannes so wieder: „Fünf sind gefallen, einer ist, und der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben. Und das Tier, das gewesen ist und nicht ist, das ist der achte und ist von den sieben und fährt in die Verdammnis“ Offb 17:10.11. Offensichtlich wird diese Revolution nicht nur den Welt-Haupt-Mann betreffen, sondern auch seine Trabanten (Minister). Sogar der ganze Körper wird gerüttelt und geschüttelt, vornehmlich aber die Haupt-Mannschaft. Wer dazu gehört, wird uns noch klar werden.

Das Tier aus dem Abgrund

Dieses todwunde und geheilte Tier (Tod und Auferstehung) ist nicht mehr aus dem Völkermeer, sondern aus dem Abgrund. „Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht, und wird wiederkommen aus dem Abgrund und wird fahren in die Verdammnis, und werden sich verwundern, die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen in dem Buch des Lebens von Anfang der Welt, wenn sie sehen das Tier, dass es gewesen ist, und nicht ist, und da sein wird“ Offb 17:8. Beachten wir die Tatsache: Das Völkermeertier ist aus dem Meer der Völker und hat völkisch-humane Bindungen und Teilnahme. Es ist auch religiös-weltanschaulich ganz auf die Bedürfnisse der Menschheit eingestellt 2Thes 2:4. Dagegen das „geheilte“ Tier hat Abgrundsbeziehungen und Abgrundsbestimmungen, und nimmt auch in religiöser Hinsicht eine völlig demaskierte Haltung ein: „Und es ward ihm gegeben ein Mund zu reden große Dinge und Lästerung, und ward ihm gegeben, dass es mit ihm währte zweiundvierzig Monate lang (zweite Hälfte der Jahrwoche). Und es tat seinen Mund auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und seine Hütte und die im Himmel wohnen. Und ihm ward gegeben zu streiten mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm ward Macht gegebene über alle Geschlechter und Sprachen und Nationen (Offb 13:5-7). Unverkennbar ist hier die Demaskierung. Dazu erhält das Abgrundtier, weil es durch das Abgrundwesen von der Menschheit distanziert ist, einen Mittler.

„Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde; es hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache“ (Offb 13:11). Offenbar hat das „Verbindungstier“ folgenden Auftrag: „Und es übt alle Macht des ersten Tieres vor ihm; und es macht, dass die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten, dessen tödliche Wunde heil geworden war; und tut große Zeihen, dass es auch Feuer vom Himmel fallen macht vor den Menschen, und verführt die auf Erden wohnen - um der Zeichen willen, die ihm gegeben sind zu tun vor dem Tier. Und es sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie dem Tier ein Bild machen sollen, das die Schwertwunde hatte und lebendig geworden war. Und es ward ihm gegeben, dass es dem Bild des Tiers den Geist gab, dass des Tieres Bild redete und machte, dass, welche das Abbild anbeten, getötet würden. (Offb 13:12-15) Beachten wir: Diese Geschehnisse durch den falschen Propheten sind in der zweiten Hälfte der Jahrwoche. Hier kann nie und nimmer der Kampf gegen die „Kirche“ gesehen werden. Denn zu der Zeit ist die Ecclesia entrückt, und die Weltkirche samt dem falschen Prophetentum gehört zum Tier, richtiger gesagt: IST DAS TIER! Die des Tieres Bild nicht anbeten, sind andere.

Wer ist es? Antwort: Die sich durch die (am Anfang der Jahrwoche) auftretendenen zwei Zeugen weisen lassen auf das himmlische Lamm. Die geben die Veranlassung zu dem zweifachen Bruch:

Zerbruch des Völkermeertiers. Der DRACHE gestaltet es um. Zweck: Bruch des Abgrundtieres mit den Heiligen. Dieser Kampf weitet sich in Windeseile aus gegen alle Juden und Judengenossen (Offb 13:3.4; Offb 11:7-11; Offb 13:17). Das Geschehen wird deutlich an der Hure.

Die Hure

Beim Blick auf die Hure stellen wir zunächst fest, dass Johannes den göttlichen Auftrag hatte, das Hurenwesen in allen Einzelheiten aufzuzeigen. „Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete und sprach zu mir: Komm, ich will dir das Urteil der großen Hure zeigen, die da an vielen Wassern sitzt; mit welcher gehurt haben die Könige auf Erden, und die da wohnen auf Erden, sind trunken worden von dem Wein ihrer Hurerei (Offb 17:1.2). Bei diesem Urteil ist folgendes zu beachten:

Mit dem Offenbarwerden des Völkermeer-Tieres (am Anfang der Jahrwoche) ist die Hure auch schon da! „Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah ein Weib sitzen auf einem scharlachfarbenen Tier, das war voll Namen der Lästerung und hatte sieben Häupter und zehn Hörner“ (Offb 17:3). Nach Daniel: „Fester Bund mit den Vielen“, erkennen wir: vom ersten Augenblick des Offenbarwerdens lenkt die Hure das Tier. Das ist ganz natürlich, denn das Tier aus dem Völkermeer wäre ohne Reiter (Lenker) handlungsunfähig. Das Tier erhält den Befehlshaber aus dem Welt-Spitzen-Volk, das ist Israel! - Übersehen wir nicht die Tatsachen: Der Welthauptmann ist ein Jude. Seine Minister sind Juden! Rat und Ratio kommt von den Juden! Israel nimmt zu der Zeit die Welt-Nabel-Stellung ein Hes 38:12.

Dieses Hurenweib hat nicht nur die politische, sondern auch die wirtschaftliche Führung. „Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold, edlen Steinen und Perlen, und hatte einen goldenen Becher in der Hand voll Gräuel und Unsauberkeit ihrer Hurerei Offb 17:4. Es ist nun einmal so: Wirtschaftsführer sind Nutznießer der Wirtschaft. Der Kapitals ist im Bereich des Kapitals. Kapitalistische „Buhlerei“ ist sehr lohnend.

Das Weib ist auch die Mutter aller Gräuel. „Und an ihrer Stirn geschrieben einen Namen, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden Offb 17:5. Man stelle sich diese Gräuel nicht so vor, als ob sie der Welt eine drückende Last wären, im Gegenteil, eine Lust. Ausdrücklich heißt es. „Alle, die auf Erden wohnen, sind trunken von dem Wein ihrer Hurerei“ Offb 17:2. Die Gräuel sind nur einer besonderen Menschengruppe zugedacht. „Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich sehr, da ich sie sah.“ Diese Zeugen-Blut-Geschichte ist wirklich sehr verwunderlich, weil sie in die glorifizierte erste Hälfte der Jahrwoche fällt, die unter der Devise „Friede und Sicherheit“ steht. Da regiert doch ein Jude - unter den Juden, mit den Juden. Und doch wird das Weib da schon trunken sein vom Blut der Heiligen. Deswegen werden die zwei Zeugen sich mit vielen überirdischen Machtmitteln zu wehren haben Offb 11:5.6. Aber auch das wird das Missfallen nur mehren. In Kürze gereichen sie der Welt zur Qual Offb 11:10. Wenn man die 144 000 und das Sonnenweib dazu nimmt, dann sieht man die Größe der Zeugenqual!

Das Geheimnis Hure und Tier

Und nun folgt das zweiseitige Geheimnis, das der Hure auf der Stirn geschrieben steht: Ich will dir sagen das Geheimnis von dem Weibe und von dem Tier, das sie trägt Offb 17:5.7. Achten wir auf die zwei Träger des Geheimnisses: Hure und Tier. Zunächst das Tier Geheimnis: Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht und wird wiederkommen aus dem ABGRUND (Offb 17:8). Hier ist wahrhaftig ein Geheimnis. Denn das erste Tier, das gleich am Anfang vom Drachen „Stuhl und Macht“ empfängt, das mit aller List regiert, das voll ausgerüstet ist mit sieben Häuptern zehn Hörnern und zehn Kronen, das umjubelt wird vom ganzen Erdkreis, das erhält nunmehr eine Todeswunde und wird „heil“ (Tod und Auferstehung)! Warum wird dieser Welthauptmann getötet? Wer tötet ihn? Warum wird er in die Auferstehung gerufen? Wer ruft ihn? Sind das nicht geheimnisvolle Dinge? Und nun erst das Geheimnis der Hure: Sie wird zerfleischt und gefressen Offb 17:16! Diese schrecklichen Ereignisse fangen an mit der Todeswunde und Heilung des Welthauptmanns. Wer war denn dieser Mann? Ein Jude! Nun die Vernichtungsvorgänge! Die Todeswunde am Tier ist die Einleitung der Vernichtung der Hure. Was liegt also vor? Das Abgrund-Tier, das von jetzt an vom Drachen geritten wird, stürzt sich auf die vom Sattel geworfene Hure und zerfleischt sie (Offb 13:5-7).

Das sind geheimnisvolle Geschehnisse, bei denen religiöse Hintergründe festzustellen sind. Das Völkermeertier hat die „Zeugen-Sekte“ wohl gepeinigt, hat ihr Blut getrunken, hat auch das Sonnenweib in die Wüste gejagt Offb 12:6; hat aber dieses gefährliche Sektierertum nicht radikal vernichtet. So geht’s nicht! Schluss mit diesem „himmlischen Zeugnis“. Schluss aber auch mit diesem Völkermeertier, das mit dieser Sektiererei nicht fertig werden wird. Das Abgrundtier her! Das stürzt sich brutal auf die Weltfriedensstörer. Zuerst werden die Hauptverantwortlichen (die zwei Zeugen) bedacht Offb 11:7. Zugleich aber auch alle Juden und Judengenossen. - Nun kommt das Blut, das sie getrunken haben, über sie und ihre Kinder. Für die religiöse Pleite wird das hurerische Weib verantwortlich gemacht, weil es, wie es unverkennbar festzustellen ist, nach allen Seiten gebuhlt und gehurt hat. Es hat gehurt mit dem Welttier und hat verbotene Dinge mit den zwei Zeugen getrieben. Beweis: 144 000 aus den zwölf Stämmen Israels, das jüdische Sonnenweib mit der skrupellosen Anmaßung, die Nationen weiden zu wollen Offb 12:5. Schluss mit dem gesamten Hurenweib.

Die Zeit der Gerichte

Wer richtet die Hure? Der Drache! Sein Eingriff scheint zu gelingen. Erster Beweis: Auferstehungswunder. Zweiter Beweis: kosmische Wunder. Diese Wunder sind so faszinierend, dass die ganze Menschheit in eine rasende Anbetung gerät Offb 13:4. Dieses Gelingen gibt Veranlassung zu noch größeren Dingen Offb 13:6ff. Aber es ist das nur ein Scheingelingen. Denn die verruchten zwei Zeugen sind wieder da Offb 11:11. Auch die 144 000 Versiegelten sind noch da Offb 14:1-5. Ebenso auch das Sonnenweib ist noch da Offb 12:6.

Was ist das: NOCH DA? Drangsale, Wüstenerlebnisse, Gotteseingriffe wunderbarster Art haben die Braut des Lammes zubereiten müssen. Die Zubereitung ist hart aber echt. Nun kommt der Augenblick, da die Braut dem Bräutigam entgegengehen kann, um Hochzeit zu halten Offb 19:6.7. Alle aber, die zu der Zeit nicht im Lebensbuch des Lammes geschrieben sind, marschieren mit großem Gezeter gegen das Lamm, um es zu vernichten. Aber das Lamm wird sie umbringen mit dem Geist seines Mundes Offb 17:14; 2Thes 2:8. Umgebracht wird dann - bei Harmagedon - eine nicht geringe Zahl. Der dritte Teil der Menschheit wird es sein Offb 9:15.18. Erwägt man auch die Frage, wer zu diesem Weltkatastrophe-Drittel gehören wird? Weiß man auch, welches „Lamm“ gegen „DAS Lamm“ marschieren wird? Wer lässt sich vom falschen Prophetentum verführen?

Am Ende der Jahrwoche ist das Tier gerichtet. Es war am Anfang im Triumph. Auch in einer höchst sakralen Haltung. Und dann spielen die himmlischen Dinge hinein. Die Mitte der Jahrwoche mit ihren doppelten Brüchen hat den Himmel nicht beseitigen können, sondern erst recht heraufbeschworen. Ab Mitte der Jahrwoche geht es mit Blitzen und Donner gegen den Himmel und vom Himmel Offb 13:5-8. Das Abgrundtier, mit der Vermittlung der falschen Propheten, verwendet große Zeichen und Wunder gegen den Himmel Offb 13:11-17. Der Himmel antwortet mit Wehen und Zornschalen, wie sie die Apokalypse klar bezeugt. Auch die Hure ist dann gerichtet. Ihr Gerichtsvollstrecker ist ihr Hurenpartner. Die Hure ist in das Gericht nicht hineingeraten, sondern hineingeritten. Sie hat Blut getrunken und wird im Blut ertrinken. Sie segelt im Völkermeer und ertrinkt im Meer von Toten.

Aber die Gerichte haben noch eine Kehrseite. Gott sei Dank! Hergerichtet wird die Braut des Lammes. Das Ziel des bräutlichen Lebens ist die Hochzeit. Ein Jauchzen hebt an Offb 19:7. Der neue Heilshaushalt beginnt. Da sind nicht nur Freude und Wonne die Siegesmerkmale, sondern auch die Heilsdienste, wie sie weltumfassend in 1Kor 15:24-28 angezeigt sind.

Liebe und Hass zwischen Tier und Hure

Friedrich Malessa

Es dürfte jedem gläubigen Schriftforscher klar sein, dass unter dem prophetischen „Tier“ der Offenbarung die ins tierische, ja ins bestialische Wesen herabsinkende Nationenwelt zu verstehen ist. Die prophetische Darstellung lässt auch genauestens erkennen, dass die tierische Nationenwelt am Ende eine Personifizierung in dem Weltherrscher (Antichrist) findet. Die Apokalypse kennzeichnet sowohl den ganzen tierischen Nationenkörper wie auch seinen Kopf schlechthin mit dem Ausdruck „Tier“.

Unter Hure ist DIE Nation zu verstehen, die durch Jahrtausende die Nationenwelt geritten hat, und zuletzt in höchst diktatorischer Weise das Tier reiten wird. Dieses Huren-Volk inmitten der Tiernationen ist Israel Offb 17:2.3; Jes 1:21; Jer 3:1.2; Hes 16:1-64; Hos 1:2; Hos 5:4 u. v. a.

Es dürfte unschwer zu erkennen sein, dass zwischen dem Tier und der Hure ein ganz intimes Verhältnis besteht. Das Tier ist restlos auf die Reiterin angewiesen und umgekehrt. Beide können sich solange nicht entbehren, bis ihr Ritt beendet sein wird.

Verständlich wird darum die im Thema angegebene „Liebe“ zwischen Tier und Hure. Diese Liebe ist unerlässlich, auch wenn im Laufe der Geschichte die Reiterin dem Tier hier und da beschwerlich gewesen ist, und andererseits das Tier die Reiterin durch einige tolle Sprünge beunruhigt hat. Trotz allem sind beide auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden, weil sie aufeinander angewiesen sind.

Am Ende wird diese Liebe, besser gesagt: dieser Zweckverband, weit inniger werden. Aus der oft peinlichen Zwangsgemeinschaft erwächst eine beglückende Wesensgemeinschaft. Daniel berichtet, dass „er vielen den Bund stärken wird eine Woche lang“ (Dan 9:27). In der Apokalypse lesen wir, dass das Tier an heiliger Stätte sitzen, und sich anbeten lassen wird Offb 13:4; 2Thes 2:4. Diese Aussagen beweisen, dass zwischen Tier und Hure eine Hochschätzung und Huldigung ohnegleichen stattfinden wird. Das werden Liebesbekundungen sein, die in der ganzen Weltgeschichte zwar immer wieder ersehnt wurden, aber erst dann ihre Verwirklichung finden.

Diese Liebe ist uns noch verständlicher, wenn wir bedenken, dass die Hure aus ihrer völkischen Substanz dem Tier den „Kopf“ aufsetzen wird. Der Weltpräsident wird nach den Andeutungen der Prophetie ein Jude sein (vgl. Hes 21:30 u. a.) Diese Liebesverbindung ist sozusagen ehelich. Es ist eine Hurenehe in reinster Fassung.

Der Wechsel zum Hass

MItten in der Jahrwoche wird sich aber die Liebe in einen unerhörten Hass verwandeln. „An den Flügeln werden stehen „Gräuel der Verwüstung“, sagt Daniel (Dan 9:27; Dan 11:31). Und in Offb 17:16 lesen wir: Und die zehn Hörner, die du gesehen hast und das Tier, die werden die Hure hassen, und werden sie wüst machen und bloß, und werden ihr Fleisch essen und sie mit Feuer verbrennen.

Wie ist das möglich, dass sich plötzlich ein so katastrophaler Wechsel vollziehen kann? Wobei noch zu bedenken bleibt, dass der Kopf des Tieres ein Jude ist. Wie kann ein Jude vor den Juden solchem Vernichtungswahn verfallen?

Wir sehen uns zunächst die Ursachen für den Wandel an. Umso besser erkennen wir dann die Folgen. Die Ursachen sind merkwürdigerweise ganz religiöser Art. In Offb 11:10 steht der vielsagende Vermerk: die zwei Propheten quälten, die auf Erden wohnten. Womit quälen sie die Menschen? Mit ihrem klaren Heilszeugnis, das zusätzlich durch gewaltige Naturereignisse bestätigt wird (Offb 11:2-6). Diese Zeugenqual wird sich ins Unerträgliche steigern, indem Heilswillige scharenweise auf die Seite der Zeugen wechseln und selbst zeugen werden.

Merkwürdigerweise kommt die revolutionäre Bewegung unter den Juden auf! Darum müssen diese zur Rechenschaft gezogen werden. Der Zugriff ist äußerst konsequent und beginnt mit dem Töten der zwei Zeugen Offb 11:7.

Ehe aber dieser radikale Zugriff beginnt, ereignen sich Dinge von ungeheurer Tragweite. Das Tier empfängt eine Todeswunde, indem eins der Häupter, wohl das Oberhaupt, getötet wird Offb 13:3. Man beachte die doppelte prophetische Anzeige: Tod und Wunde.

Erstaunt stehen wir vor dieser Anzeige und fragen, wie es wohl möglich sein kann, dass ein so umjubeltes Weltoberhaupt, das mit vielen einen Bund schließt, eine Jahrwoche lang Dan 9:27, das die Geschicke der ganzen Welt so meisterhaft in der Hand hat, das viele der Anbetung würdigen, urplötzlich getötet wird! Dass bei der Tötung des Hauptes der ganze Körper entsetzlich schockiert wird, darf angenommen werden. Darum auch die prophetische Andeutung von der Wunde. Merken wir uns den doppelten Vorgang: das Haupt der Häupter getötet, der ganze Körper dadurch schwer verwundet.

Was liegt vor?

Das Tier aus dem Abgrund

Das bisherige Oberhaupt kann mit den zwei Zeugen und deren erstaunlich wachsendem Anhang nicht fertig werden. Es ist zu jüdisch, zu human. Es hat in unverantwortlicher Weise dreieinhalb Jahre lang die Quälgeister geduldet. Es wird kurzerhand getötet. Die Beseitigung der rasend zunehmenden Quälgeister muss das heilgewordene Oberhaupt bewerkstelligen. Es ist dafür besser qualifiziert. Es kommt darum nicht aus dem Völkermeer, wie das vorhergehende, sondern aus dem Abgrund Offb 13:1.2; Offb 17:15; Offb 11:7; Offb 17:8.

Das Töten der zwei Zeugen ist übrigens nicht so einfach, weil sie sich mit Feuer und allerlei Plagen zu wehren wissen so lange, bis ihre Mission erfüllt ist (Offb 11:5-7). Mit anderen Worten: Gott ist mit ihnen! Das kann auch der rasende Drache nicht unterbinden.

Das aus dem Abgrund kommende, heilgewordene Oberhaupt ist im Wesen und Werk ganz anderes als das bisherige. Es ist nicht nur ein Anstatt-Christus, sondern ein entlarvter Antichrist, dazu noch ein brutaler Antisemit. Es stürzt sich nicht nur auf die Quälgeister, sondern auch auf alle, die des gleichen Samens sind. Es wendet sich schließlich wider das Lamm Offb 12:17; Offb 19:19.

Das aus dem Abgrund aufkommende Oberhaupt ist geheimnisvoll und handelt geheimnisvoll. Mit ihm tauchen eine Menge Probleme auf, auf die wir bei diesem Thema nicht eingehen können. Will’s Gott, wollen wir sie in einer der weiteren Abhandlungen an dieser Stelle eingehend behandeln. Im Augenblick ist uns dreierlei ganz klar:

  1. Das heilgewordene Haut kommt nicht aus dem Völkermeer wie das vorhergehende, sondern aus dem Abgrund! Es hat andere Voraussetzungen.
  2. Es hat mit dem hurerisch-jüdischen Wesen nichts gemein, sondern steht im krassen Antisemitismus, ja sogar in blindwütigen Kampf gegen Gott!
  3. Es wird mit der Existenz des anderen Tieres (falscher Prophet) in der Lage sein, große Zeichen und Wunder zu tun, die die beunruhigte Menschheit zur letzten und höchsten Anbetung treiben werden Offb 13:11-18.

Dieses wiederhergestellte Tier wird mit entsetzlicher Wut die Hure hassen, ihr Fleisch fressen und verbrennen Offb 17:16. Da tobt der Kampf gegen die Juden und Judengenossen in der schrecklichsten Weise. Jesus nennt diesen Kampf: Trübsale, wie sie bisher nicht gewesen sind Mt 24:21.

Nun wird es uns verständlich, warum das Tier die vorher so geliebte Reiterin zermalmt und zertritt. Das Tier hat nunmehr ein anderes Oberhaupt, einen anderen Reiter und Lenker, der die Hure mit ihrem zwiespältigen Wesen nicht mehr duldet. Obgleich die Hure in der Christenverfolgung aller Zeiten und im Bedrängen der „Aufhaltenden“ in der Endzeit Hervorragendes geleistet hat Offb 17:4-6, wird sie jetzt doch wegen der bewussten „Qual der Welt“ für mitschuldig gehalten. Sie hat das Tier im Laufe der Zeit zu oft enttäuscht und ist total unglaubwürdig geworden. Darum muss nach dessen Meinung dieses Lügen-Volk ausgelöscht werden.

Aber die Vernichtung läuft nicht nach Wunsch. Wohl werden viele Juden fallen. Und doch werden auch noch viele an ihrem Bewahrungsort erhalten bleiben. Gottes Vorsatz und Erbarmen wird sein Volk nicht umkommen lassen (Offb 12:6.14)

Endgerichtszeit

Zum Schluss sollen noch die Gerichte, die für die beiden Körper in Frage kommen, ganz kurz behandelt werden. Den Kampf des Tieres wider die Hure als ein Welt-Ereignis oder sogar als eine Weltkatastrophe sehen zu wollen, entspricht nicht dem Sachverhalt. Viele Bibelausleger sehen in diesem Kampf ein globales Katastrophengeschehen. Damit tragen sie in die biblische Gerichtslehre eine Verwirrung hinein. Man beachte die Tatsache, dass die Hure nur geistig eine Großmacht ist. Physisch dagegen ist sie in Anbetracht des Tieres eine verschwindend kleine Körperschaft. Sofern die Hure die geistige Lenk-Aufgabe verliert, ist sie bedeutungslos. Dann werden Säuberungsaktionen wider die Hure wie eine kleine Polizeiaktion anmuten, die mit einer Handbewegung vollzogen wird. Wie ja auch alle Aktionen, die die „Quälgeister“ betreffen, nur ein Anliegen für Sonderbeauftragte sein werden. Es werden etliche von den Nationen, und Geschlechtern und Sprachen, ihre Leichname sehen Offb 11:9. Obgleich sich die ganze Welt darüber freuen wird, ist die Aktion nur eine Sache etlicher.

Weltgeschehnisse und Weltkatastrophen sind dagegen bei der Abrechnung des Christus mit dem Antichristus und den vorlaufenden Katastrophen der letzten Jahrwoche zu erwarten. Wenn das paulinische Wort „Er wird ihn umbringen mit dem Geist seines Mundes“ in Erfüllung geht, dann ist Endgerichts-Zeit, die die ganze Welt aufs Tiefste erschüttern wird.

Die Gerichte über die Hure und über das Tier sind säuberlich zu trennen, sofern man das prophetische Wort verstehen, und ihm keine Gewalt antun will. Gerichte über Israel sind auf Israel begrenzt und sind in der weiten Welt bestenfalls eine erfreuliche oder propagandistische Meldung. Gerichte über die Welt sind Weltereignisse, die tatsächlich die Welt bis zum letzten Versteck angehen. Wiewohl die Gerichte sehr nahe beieinander liegen, sind sie dennoch grundverschieden und müssen dementsprechend gesehen werden. Die Endgerichte über Israel vollzieht der Gott dieser Welt, die Endgerichte über die Welt dagegen der Herr dieser Welt.

Für Israel werden die Weltereignisse eine Erlösung bedeuten. Denn diese Weltereignisse bringen die Christusoffenbarung zur Hinrichtung der antichristlichen Welt und zur Herrichtung seines Reiches, in dem Israel die Führung haben wird (5Mo 28:13; Jes 2:3 u. a.)

„Liebe“ zwischen Tier und Hure besteht, solange sie sich förderlich sind. Sobald aber die „Förderung“ aufhört, setzt Hass ein. Zu beachten ist aber, dass sowohl die Liebe wie auch der Hass unter den beiden Körpern im Grunde gegen Christus gerichtet sind. Sie lieben sich, um Christus zu schaden; sie hassen sich, um Christus noch mehr zu schaden.

Falsche Liebe und satanischer Hass im Höchstmaß bilden die Grenzscheide beider Welten. Wenn die Gottesliebe erkalten, und die diabolische Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, dann ist die Zeit des Hinrichtens und Herrichtens da. In dieser Reifezeit wird das Gebet der Gläubigen immer stärker: Dein Reich komme.


Das jüdische Weltprogramm

Das jüdische Weltprogramm vom Jahr 1905. Die russische politische Polizei ist 1905 im Besitz eines in hebräischer Sprache geschriebenen Exemplars des hier folgenden Protokolls gelangt, das aber offenbar nicht das Original, sondern nur eine Abschrift darstellt. Professor Nilus, Doktor der hebräischen und chaldäischen Sprache, und Berater des auswärtigen Amts in Petrograd wurde beauftragt, diesen Text zu untersuchen, zu übersetzen, und die russische Regierung fand ihn wertvoll genug, um ihn in einer sehr beschränkten Anzahl von Exemplaren einigen Regierungen und wissenschaftlichen Anstalten zu überweisen. So erhielt auch das Britische Museum in London mit dem Stempel der Londoner Post vom 10. August 1906 ein Exemplar, das aber bis auf den heutigen Tag keiner Beachtung gewürdigt wurde. Anlässlich der diesjährigen Bestandsaufnahme des Museums ist die Edition näher untersucht, und vom Britischen Museum veröffentlicht worden.

Man beachte also, dass diese Schrift aus dem Jahr 1905 stammt und folge nun ihrem Inhalt.

(In Zusammenfassung des Protokolls) - „Der Rat der Weisen auf Zion ist eine internationale Geheimorganisation der Juden in der ganzen Welt. Er strebt die Weltherrschaft des Judentums an, und nimmt zu dem Zweck in ständigen Konferenzen fortgesetzt Stellung zu allen politischen Ereignissen, geheime Order an seine Unterverbände in allen Ländern erteilend. Eine jüdische Weltherrschaft ist erst nach der Zermürbung aller christlich-nationalen Staaten möglich. Dem gemäß beschließt der Rat der Weisen von Zion was folgt: Es sei in den folgenden Jahren konzentrierter und erhöhter Initiative alle Anstrengung des organisierten Judentums darauf zu richten, in die bestehenden politischen Körper alle jene Ideen hineinzupflanzen, welche in ihrer praktischen Folgerung geeignet sein müssen, die Kraft dieser Körper zu brechen. Am zugänglichsten hierfür werden sich die Massen des Sozialismus zeigen, die für den Kommunismus zu begeistern und behutsam, Schritt für Schritt zu befähigen, den Organismus der Staaten zu zerstören und in vollkommenen Anarchismus aufzulösen. Es ist notwendig, dass diese Entwicklung in jüdischen Händen bleibt, um zu verhüten, dass sie sich in ihren letzten Schlägen gegen uns selbst richtete.

Die Demokratie, die sich aus der Staatskunst des christlichen Europas langsam entwickelt hat, und bereits stark gefestigt ist, muss von uns aus teils verherrlicht und übertrieben, teils so irregeleitet und misskreditiert werden, damit die andern unter uns immer leichtere Arbeit haben, welche die Aufgabe unternommen, in Theorie und Praxis gegen die Demokratie zu wirken. Die Völker dürfen nie zur Ruhe, zur Pflege ihrer inneren Angelegenheiten kommen. Wir müssen durch unsern Einfluss auf Wirtschaft, Handel, Finanzen und Presse das Augenmerk der Völker nach außen richten, ihr gegenseitiges Misstrauen stärken, sie fortgesetzt sich selbst beunruhigen lassen. Das stört die Demokratie an ihrem Ausbau und wird jene begünstigen, die einerseits den Zusammenbruch der Gesellschaft anstreben, um ihr Erbe anzutreten, und andererseits hoffen, durch kriegerisch provozierende Bündnisse ihre Machtstellung verbessern zu können. Es wird vor allem die Regierung zwingen, eine geheime Politik und eine offene zu treiben, eine geheime unter sich, die wir kennen, und eine offene gegenüber den Völkern, die wir in ihrer notgedrungenen Unaufrichtigkeit unterstützen müssen. Überreizt sich eine solche Situation zu einer katastrophalen Messung der Kräfte, der in Eifersucht ausgeschiedenen Bündnisse, so wird infolge der Katastrophe diese Doppelzüngigkeit der alten Systeme offenbar werden, das Vertrauen in den Staat wird allgemein erschüttert sein, und der Appell an die Demokratie wird nur mehr ein höhnisches Lachen der betrogenen Völker auslösen, die dann erfassen werden, dass politische Probleme nicht dazu da sind, durch die breite Masse missverstanden zu werden, sondern dass es nötig ist, die Führung denen zu überlassen, welche die älteste Intelligenz vertreten, und zur Lenkung der menschlichen Geschicke die innere (durch das Christentum, den politischen Erben der alten Römer, verunmöglichte) Berufung in sich haben.

Das Volk, gleichviel welches, ist nur eine Hammelherde, und die nicht jüdischen Monarchen, sowohl als die liberalen und demokratischen Staatsmänner sind bloße Emporkömmlinge aus dieser Hammelherde, lächerlich eingebildet, ihrer Rolle ewig unsicher, und darum unserm Rat umso zugänglicher, je reicher wir ihnen die Mittel für ihre selbstsüchtige Politik verschaffen, und sie im Glauben zu stärken vermögen, dass sie große Staatsmänner und auserlesene Persönlichkeiten seien. Suchen wir ihnen zu dienen und nützlich zu sein wie irgend möglich, und verschaffen wir uns Einblick in ihre Fehler und die Korruption ihres System, damit wir unsern Brüdern, welche die oppositionelle Rolle übernommen haben, die verwundbaren Stelle und Angriffsflächen zeigen können, um jene in dem Augenblick unschädlich zu machen, da wir die Möglichkeit haben, sie durch unseren Zwecken Dienlichere zu ersetzen. Wir beherrschen das Geld, aber wir müssen es noch mehr, wir müssen es ausschließlich beherrschen. Seien wir darum großmütig in der Ausgabe für eine uns gefügige Presse, ein unserm Geist entsprechendes Theater, eine unsere Ideen verbreitende Literatur und Wissenschaft, damit wir das ganze Unternehmertum und die Gesetzgebung unter unsern Einfluss bringen. Eifern wir das genusssüchtige Volk zu jenen Lastern an, welche im Menschen mehr wie andere die ideellen Kräfte brechen, das geistige Interesse nehmen, vermaterialisieren wir das ganze gesellschaftliche Leben.

Geldhunger, materialistische Skepsis, und wilde Genusssucht müssen die herrschenden Triebfedern des gesellschaftlichen Lebens werden, damit eine Klasse sich an der andern ärgere, der Hass der einen sich steigere durch die Angriffe der anderen, und wir zu jenem Chaos kommen, aus dem die christliche Weisheit keinen Ausweg mehr findet. Was wir zur Einleitung unserer Ziele erstreben müssen, ist vorab ein allgemeiner Krieg, in den wir die Lehre werfen, dass er keine territorialen Veränderung bringen dürfe, dass er weder Gutmachung noch Annexion bringen dürfe, und den wir bis zu dem Zeitpunkt anfeuern und anstacheln müssen, bis die Völker so kriegsmüde sind, um einen Verzichtfrieden zu schließen. Dann fragen sich die Völker, wofür sie Not gelitten und Blutopfer gebracht haben, und wir enthüllen die Treibereien von dem Krieg, und in maßloser Wut fallen die Völker über ihre Häupter her. Dabei müssen wir insbesondere den von Natur kriegslustigen und kriegstüchtigen Völkern den Ansporn geben, damit die schwächeren durch den gewaltsamen Angriff zu größerer Ausdauer gereizt werden und nicht zu früh erliegen.

Der Krieg wird es mit sich bringen, dass wir mehr als in friedlichen Zeiten, Einfluss auf die ökonomischen Verhältnisse gewinnen. Nutzen wir diese so aus, dass wir es in der Hand haben, die Krisen zu regulieren, die dort und dann hervorzurufen, wo und wann wir sie politisch brauchen. Bringen wir das Gold rechtzeitig in unsere Hand. Hindern wir die Massen an der Arbeit, sei es durch Lahmlegung der Produktion, sei es durch Austreibung jeglichen Arbeitswillens. Treiben wir auf der einen Seite als Kämpfer für das Proletariat die Löhne ins Unbezahlbare, damit unsere Brüder auf der Produzentenseite gleichzeitig die Produktpreise so erhöhen können, dass kein Genie die soziale Verwirrung zu lösen vermag, und der weise Christ überall vor Notwendigkeiten steht, zwischen deren Gegenseiten sein ungeübter Geist zermalmt wird. Aber auch das wird noch nicht zum Ziele führen, solange die Interessen des Grundeigentums unverletzt sind. Auch die Massen der Bauern müssen in Bewegung gesetzt und entwurzelt werden durch stetige Erhöhung des Zinssatzes, durch auf den Grundbesitz konzentrierten Steuerdruck. Jedes Mittel, das dem Bauern die Freude an seinem Stand, und das Interesse an der Scholle nimmt, muss angewendet werden.

Und sind wir einmal in einigen großen, für die Weltwirtschaft, für die Getreide- und Rohstoffversorgung, und den Transport wichtigen Ländern Herren der Lage, rotten wir zuerst die Intelligenz aus und schüchtern die Massen, die wir von den Tyrannen befreiten, selbst durch Terror ein, bis sie das gefügige und zuverlässige Werkzeug unseres Willen sind. Wir werden auf friedlichem und gewaltsamem Wege unsere Herrschaft auch auf die andern Länder ausbreiten, indem wir die erreichbaren zu Angriffsriegen zwingen, die ferner gelegenen zu Konzessionen nötigen. In Ausübung dieser Vorteile werden wir auch jene Staaten unter unsere Herrschaft bringen. Durch neue Gesetze wollen wir das politische Leben der uns dienstbar Gewordenen so ordnen, als ob sie ebenso viele Teile einer Maschine wären. Solche Gesetze werden allmählich alle Freiheiten beschneiden, die man den Gojim (Nichtjuden) erlaubt hat. Es ist wesentlich für uns, es so einzurichten, dass es in allen Ländern neben uns nichts als nur ein gewaltiges Proletariat gibt, wobei Soldaten und öffentliche Sicherheit unserer Sache dienstbar sein müssen. Um unsere Macht über die nichtjüdischen Regierungen Europas zu beweisen, wollen wir unsere Kraft an einer von ihnen mit Hilfe von Verbrechen und Gewalt beweisen, sozusagen durch eine Herrschaft des Terrors.“

Das seriöseste wissenschaftliche Institut der Welt, das Britische Museum, veröffentlicht dieses vor 15 Jahren verfasste Programm. Ein immer judenfreundliches Weltblatt, die Times, schreibt: „Entweder, wenn wir dieses Programm mit dem vergleichen, was wir seit Jahren erlebten, ist der Verfasser desselben der größte Prophet aller Zeiten, oder aber das Programm entspricht wirklich so sehr einem vorgefassten Plan, wie es den Tatsachen entspricht. Dann aber ist die Zeit gekommen, da es Selbsterhaltungspflicht aller Völker ist, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen.“ Das denken wir auch. Selbst in der Schweiz.

(Aus Schweizer Republik. Blätter, Beilage zu Nr. 50, 10. Juli 1920, Mels.)

Das jüdische Weltprogramm - eine Fälschung?
E. F. Ströter
So wird von verschiedenen Seiten, besonders jüdischer, und auch judenchristlicher Seite mit großer Bestimmtheit behauptet. Dem Herausgeber des Prophetischen Wortes sind sehr geharnischte, sogar schulmeisternde Proteste und Vorwürfe zugegangen wegen seiner angeblichen Kritiklosigkeit und leichtfertigen Oberflächlichkeit, seines vollständigen Mangels an Unterscheidungsvermögen, einem so plumpen und handgreiflichen Betrug gegenüber. Ja, es ist sogar die Andeutung gefallen, ich sei unter die Antisemiten und Hakenkreuzler gegangen, und triebe nun für sie Propaganda mit der Veröffentlichung jener Protokolle der „Weisen in Zion“! Was man nicht alles erleben kann von geliebten Brüdern, wenn man alt genug wird. Natürlich fordert man von mir kategorisch einen öffentlichen Widerruf und das Bekenntnis, ich habe offenkundige Fälschungen und Unwahrheiten unter den Kindern Gottes verbreitet, und andere christliche Blätter verleitet, dasselbe zu tun.

Nun kann ich ja die Gemütsverfassung der lieben Brüder aus Israel psychologisch so gut verstehen. Weiß ich doch aus eigener schmerzlicher Erfahrung, wie lange und hartnäckig sich mein deutsches Herz und Gemüt dagegen aufgelehnt hat, an die tatsächliche Verübung von namenlosen Grausamkeiten, sadistischen Mordtaten, gemeinsten Diebstählen, sinnloser Zerstörung ungemessener Werte an Privateigentum, Kunstwerken, Bibliotheken usw. usw. zu glauben, die unsere tapferen Krieger, und sogar unsere ehren- und adelsstolzen Offiziere begangen haben sollten. Das mussten Lügen, Verleumdungen, wahnwitzige Entstellungen und Schmähungen unserer abscheulichen Feinde sein, bis - ja bis es einfach nicht mehr möglich war, der niederschmetternden Fülle von unanfechtbaren Zeugnissen Widerstand zu leisten.

So glaube ich auch, mühelos den Beweis erbringen zu können, dass die getadelte Kritiklosigkeit diesmal bei den lieben Brüdern Kritiker liegt.

Zunächst ein Wort über die Vorgeschichte der Aufnahme jenes beanstandeten Aufsatzes „Das jüdische Weltprogramm“ in der Abteilung „Auf hoher Warte“ von Nr. 2 unseres Blattes. Das ostschweizerische Blatt, das jenen Aufsatz brachte, kam schon im Hochsommer 1920 in unsere Hände. Es wurde monatelang zurückgestellt, weil ich mir erst möglichste Klarheit über seine Glaubwürdigkeit verschaffen musste. Dies kam von zwei verschiedenen Seiten. Ich kam in den Besitz eines Exemplars der vom Britischen Museum in London herausgegebenen Verlagsfirma „The Protocols“, erschienen bei der weltbekannten Verlagsfirma Eyre, Spottiswoode & Co., den halbamtlichen Druckern aller von jenem wissenschaftlichen Institut veröffentlichten Dokumente. Diese Broschüre enthält vollständig, was der von mir abgedruckte Zeitungsartikel nur in einem sehr sorgfältig redigierten, und nach keiner Seite hin verkürzten, oder gar entstellten oder verdrehten Auszug brachte. Damit war ich dem Grundtext jener Protokolle so nahe gekommen wie möglich. Sehr bald darauf sandte mir ein lieber Freund aus Amerika ein Exemplar einer dort weit verbreiteten Broschüre, die sich auf 235 Seiten in sehr eingehender, und durchaus sachlicher Weise kritisch-analytisch mit dem Wortlaut und Inhalt der Protokolle befasste. Es sind das in Wirklichkeit Sonderabdrucke von zwanzig Abhandlungen und Kommentaren, die in dem „Dearborne Independent“, Eigentum und Organ des weltbekannten amerikanischen Automobilfabrikanten Henry Ford, der im ersten Kriegsjahr mit seinem Friedensschiff dem grausigen Menschenmorden in Europa ein Ende zu bereiten unternahm, erschienen war.

Diese Artikel verraten einen klaren, nüchternen, prüfenden Kopf, ermangeln jeder Ungerechtigkeit oder Voreingenommenheit gegen das jüdische Volk, verwahren sich - und zwar mit gutem Grund - gegen den Verdacht oder Vorwurf einer amerikanischen Judenhetze oder antisemitischen Gehässigkeit, sind maßvoll und durchaus sachlich gehalten. Ihr Hauptverdienst besteht darin, dass sie mit großer Sorgfalt und mehr als amerikanischer Gründlichkeit eine überraschende Parallele um die andere ziehen zwischen den in jenen Protokollen enthalten Plänen, Tendenzen und Machenschaften einerseits, und den unbezweifelten geschichtlichen Tatsachen der letzten 20-25 Jahre, seit dem Entstehen des Herzl’schen Zionismus andererseits. Nun ist aber die Übereinstimmung zwischen diesen Tatsachen und den in den Protokollen vorgezeichneten Plänen eine derartige, dass, wie die London Times seinerzeit schrieb, entweder der angebliche Erfinder oder Fälscher der Protokolle einer der bedeutendsten Seher aller Zeiten ist - oder aber der Geheimbund besteht, und seine Protokolle liegen zum Teil tatsächlich vor uns.

Daran wird auch dadurch nichts geändert, dass man den Nachweis erbrächte, jener Professor Nilus, der von der (früheren) russischen Regierung beauftragt sein will, als Doktor der hebräischen und chaldäischen Sprache, den Text zu untersuchen und zu übersetzen, sei weder das eine noch das andere gewesen, sondern ein Erzflunkerer und unzuverlässiger Geselle, ein Spion der Ochrana, ein bezahlter Judenhetzer und wer weiß was sonst noch. Denn dadurch wird die Unwahrscheinlichkeit, dass er ein so hervorragend prophetisches Schriftstück soll verfasst haben, nur noch viel größer. Es verrät nicht grade hervorragenden logischen Scharfblick, dass man die tatsächliche Bedeutsamkeit der Protokolle auf diese Weise aus dem Wege zu räumen trachtet, wie das besonders einer meiner schärfsten Kritiker tut. Jeder derartige Versuch fällt wuchtig auf den zurück, der ihn macht. Eine Lösung der Frage bedeutet er keineswegs.

Auch darüber sollte man sich klar sein, dass es doch offenbar sehr natürlich ist, von dem Vorhandensein eines Dokumentes, das man seines schwerwiegenden, großzügigen und imposanten Inhalts wegen, aus gewichtigen inneren Gründen einfach nicht als plumpe, dreiste Fälschung abtun kann, auf das wirkliche Bestehen eines jüdischen geheimen Weltbundes (ähnlich dem Orden der Freimaurer) zu schließen, zumal es anerkannt werden muss, dass das hervorragend begabte, in allen Sätteln gerechte, über die ganze Kulturwelt verteilte jüdische Volk, eine unverhältnismäßig große Zahl von führenden Geistern und meisterhaften Organisationen besitzt, die der staunenden Völkerwelt schon mehr als einen Beweis ihrer intellektuellen Überlegenheit gegeben haben. Man braucht doch nur an die bisherigen Erfolge des Zionismus einerseits, und des Bolschewismus andererseits zu denken, - beides Erzeugnisse jüdischen Geistes. Unerfindlich aber wird es jedem klar denkenden Menschen bleiben, wie man für das Nichtvorhandensein einer jüdischen Geheimorganisation den unanfechtbaren Beweis erbringen will. Den werden uns jene Brüder aus Israel, die so laut von Fälschung reden, ewig schuldig bleiben müssen. Das zu erkennen bedarf es keines außergewöhnlichen Scharfsinns.

Was soll man aber dazu sagen, dass bibelgläubige und in der Weissagung der Schrift bewanderte Brüder aus Israel es nicht wahr haben wollen, dass Welteroberungspläne, wie sie in den Protokollen verzeichnet stehen, in den Köpfen ihrer umnachteten, verfinsterten Brüder nach dem Fleisch sollten entstanden, und mit geradezu satanischer Meisterschaft, mit raffiniertester Berechnung und äußerster Geschicklichkeit ausgearbeitet, und zum großen Teil bereits tatsächlich in geschichtliche Wirklichkeit umgesetzt worden sind. Wir sind doch samt ihnen Zeugen davon, wie trefflich es dem Satan schon vor vielen Jahrhunderten gelang, die vom Evangelium erfasste, und teilweise erleuchtete Christenheit dahin zu bringen, sich selbst für das verheißene Königreich Gottes auf Erden zu halten und auszugeben. Hat den Brüder die Geschichte des Papsttums gar nichts zu sagen? Oder das noch erschütterndere Beispiel der großen amerikanischen Christenheit, die vor vier Jahren eine ganz getreue Kopie der mittelalterlichen Kreuzzüge lieferte und, mit „Papst“ Woodrow Wilson an der Spitze, dem armen umnachteten Europa das wahre Königreich des Friedens und der Gerechtigkeit mit Waffengewalt bringen wollte? Ist etwa in ihrem Urteil ihr eigenes Volk gegen solche Machenschaften des Gottes dieser Welt derart gefeit, dass es ihnen niemals zugetraut werden darf, sie möchten sich mit dämonischer Getriebenheit, List und Verschlagenheit jetzt schon auf den von Gott in dem Gesalbten zugedachten und verheißenen Führer- und Herrscherstellung unter den Völkern der Erde bringen? Ist man deshalb, weil man auf Grund des festen prophetischen Wortes Alten und Neuen Testamentes gerade solche unheimlichen antichristlichen Machenschaften, wie sie in jenen Protokollen verzeichnet sind, nicht nur für unglaublich, sondern eher für selbstverständlich hält, je näher der große Endkampf heranrückt, - ist man deshalb ein leichtfertiger, prüfungsloser Verbreiter als falsch erwiesener (?) „antisemitischer Dichtungen“? Ich glaube diese Anschuldigungen mit gutem Gewissen zurückweisen, und zugleich den lieben Brüdern die Versicherung geben zu dürfen, dass ich deshalb noch lange kein Antisemit geworden, noch das geringste von meiner tiefgegründeten Liebe zu Gottes auserwähltem Volk eingebüßt habe. Von einer Zurücknahme jener Veröffentlichung kann natürlich keine Rede sein.

(Nachtrag) Nachdem ich obiges geschrieben, kamen mir die Nummern 16 und 18 der Luthardtschen Evang. Luther-Kirchenzeitung in die Hände, sowie die von Prof. Dr. Herm Strack, Berlin, verfasste Broschüre „Geheimgesetze der Juden“. Die E. L. K. hatte auch das jüdische Weltprogramm von 1905 zum Abdruck gebracht und daneben einen geharnischten Protest des Berliner Gelehrten, der schon manche tapfere Lanze zur Verteidigung des jüdischen Volkes gegen schmähliche und böswillige Beschuldigungen antisemitischer Geister eingelegt hat. Dr. Strack behauptet auch mit großem Nachdruck, dass jene Protokolle grobe Fälschungen seien. Es bleibt indes, wie ihm E. L. K. klar nachweist, die Belege für seine kühne Behauptung gerade an dem springenden Punkt durchaus schuldig. Er hat kein Wort zu sagen, über die auch von mir von Anfang an erhobene Schwierigkeit, dass die Theorie der plumpen Fälschung aus dem Fälscher mit unerbittlicher Folgerichtigkeit einen der hervorragendsten Propheten mache. Was er mit vielen gelehrten Worten über seine Fälschungstheorie sagt, liegt alles auf der Peripherie dieser gewaltigen Frage und berührt deren Kern nicht, ist also belanglos.

Es sei mir gestattet, zum Schluss noch eine mir erst im Frühjahr 1920 geschehene Mitteilung wiederzugeben, deren Inhalt wie ein Blitzlicht die vorliegende Frage beleuchtet.

Ich hatte Anfang April in Genf eine Serie von Vorträgen gehalten. Auf der Heimreise traf ich im selben Abteil mit einem lieben gläubigen Ingenieur, Schweizer, zusammen, den ich schon länger kannte und schätzen gelernt hatte. Wir kamen auf der Fahrt bis Bern, wo er ausstieg, u. a. auch auf den Weltkrieg, dessen Folgen und Ursachen zu sprechen. Über letzteren Punkt waren wir beide darin eines Sinnes, dass hinter allem der entsetzliche Mammongeist liege, der die Völker aneinander gehetzt habe. Da muss ich ihnen etwas mitteilen, sagte mein Begleiter, was mein jüngerer Bruder in Ägypten erlebt, und mir dort gleich mitgeteilt hat. Ich selbst war zwölf Jahre als Ingenieur in Kairo tätig und mein Bruder sieben Jahre der General-Vertreter der Weltfirma für Nähmaschinen, Singer & Co., New York. Einen Winter, es war 3-4 Jahre vor dem Ausbruch des Weltkrieges, brachte der alte Herr Singer, Jude und Glied der amerikanischen Hochfinanz, seine Erholung in Ägypten zu. Es wetterleuchtete damals schon unheimlich am politischen Horizont. Naturgemäß verkehrte mein Bruder viel mit dem alten Herrn, dessen hohes Vertrauen er besaß. So kamen die beiden eines Tages auf die Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit eines allgemeinen europäischen Weltkrieges. Mein Bruder, ein überzeugter Pazifist, stellte eine solche entschieden in Abrede. Die Völker seien zu aufgeklärt und fortgeschritten, um einen solchen Akt des selbstmörderischen Wahnwitzes zu begehen. Der alte Herr hörte ihm aufmerksam und lange zu. Endlich fragte er: Sind Sie fertig, junger Mann? Darauf mein Bruder: Jawohl, Herr Singer. Dann merken Sie, nahm er das Wort, was ich ihnen jetzt sage: Der Weltkrieg kommt so gewiss, als wir beide jetzt hier sitzen, - denn unsere Hochfinanz will ihn!

Diese Ansage geschah mehrere Jahre vor dem Ausbruch des Krieges. Sie geschah, ehe Präsident Wilson zum erstenmal (1910) gewählt wurde. Sie geschah von einem jüdischen Mitglied der amerikanischen und Welthochfinanz, d. h. von einem Sachkenner erster Ordnung. Ob Herr Singer, der Hochfinanzier, damals aus der Schule geplaudert, wage ich nicht zu entscheiden. Dass seine Aussage in das jüdische Weltprogramm passt wie das Auge in seine Höhlung, wird niemand bestreiten können. Sie sei Herrn Prof. Dr. Strack und allen Vertretern der Fälschungshypothese zur Erwägung empfohlen.


Babylon - Sein Wiedererstehen und sein Sturz

Adolf Heller

Das alte Babylon

Die beiden Brennpunkte, um die die Ellipse irdischen Geschehens in der nahen Endzeit kreisen wird, werden Jerusalem und Babylon sein. Noch liegen beide, die erste weniger, die zweite fast völlig, in Trümmern. Wer weiß jedoch, in welch unvorstellbar naher Zukunft, beide Städte wieder machtvoll erstehen werden. Werfen wir einen Blick in Babylons Vergangenheit und nehmen wir das im Glaubensgehorsam zu Herzen, was uns die heiligen Urkunden Gottes über ihre Zukunft sagen. Zum ersten Mal finden wir den Namen Babel (griech. Babylon in 1Mo 10:10. Bab-ili heißt soviel wir Tor Gottes, bedeutet aber auch Verwirrung. Seine Gottheit, Merodach oder Marduk galt als Weltschöpfer und Weltherrscher. Der ihm geweihte Tempel Esagil war in der ganzen damaligen Kulturwelt berühmt, und der dazu gehörende Tempelturm Etemenanki, der Turm, von dem Gottes Wort in 1Mo 11 berichtet, war ein gewaltiges Wunderwerk. Sein Oberbau bestand aus gebrannten Ziegeln mit leuchtender, blauer Glasur. Als Nebukadnezar diesen zerstörten Riesenbau wieder ausführte, schrieb er: „Etemenankis Sitze aufzusetzen, dass mit dem Himmel sie wetteifere, legte ich Hand an.“ Der Leiter der Ausgrabungen, die die deutsche Orientgesellschaft dort vornahm, sagt von diesem gewaltigsten aller Bauwerke: „Das kolossale Massiv des Turmes inmitten der stolzen Priesterpaläste, der weiten Vorratshäuser, der zahllosen Fremdengelasse - weiße Wände, bronzene Tore, drohende Festungsmauern ringsum mit hochragenden Portalen und einem Wald von tausend Türmen - es muss ein überwältigender Anblick der Größe, der Macht und der Fülle gewesen sein!“ (Nach dem Calwer Bibellexikon)

Diese Ausgrabungen bestätigen, was schon Herodot von der Stadt Babel und den Prachtbauten Nebukadnezars berichtete. Der Stadtumfang betrug mindestens 18 km. Die freigelegten Reste des Mauerwerks sind 17-22 m dick und lassen uns den Schlusssatz von Jer 51:44 besser verstehen, der lautet: „Auch Babels Mauern sind gefallen!“ die ausgebrannten Teiche oder Seen, von denen Jer 51:32 spricht, waren zum Schutz der Stadt künstlich ringsum geschaffen worden.

Nicht nur bei dem Bau des Riesenturmes, sondern auch bei ihrem Wiederaufbau und ihrer Ausgestaltung war Babel ein Symbol, das zum Hochmut reizte. Lesen wir nur Dan 4:29b.30: Nebukadnezar wandelte umher auf dem königlichen Palast zu Babel und sprach: Ist das nicht das große Babel, welches ich zum königlichen Wohnsitz erbaut habe durch die Stärke meiner Macht und zu Ehren meiner Herrlichkeit?

Nach und nach schwanden auch die letzten Reste dieser Pracht, und schon mehr als hundert Jahre vor Christus wurde im größten Teil des früheren Stadtraumes Ackerbau getrieben; später war da, wo „die Zierde der ganzen Erde“ lag, nur verwildertes Jagdgebiet.

Damit wir uns von der früheren Machtstellung Babels einen Begriff zu machen vermögen, sei nur darauf hingewiesen, dass Babels Kultur, Rechtsordnung und Literatur sich über den ganzen nördlichen Orient, also die damalige Kulturwelt, ausbreiteten, und dass die babylonische Sprache lange Zeit die allein führende Weltsprache war.

Babylons Glanz und Sünde

Dieses Babylon wird in der Endzeit wieder erstehen. Wie Jerusalem trotz all seiner Fehler und Sünden die heilige Gottesstadt war und ist und bald im Vollumfang sein wird, so wird Babel das werden, was Gottes Wort so klar und unzweideutig sagt: Siehe, ich will an dich, spricht der Herr, du Berg des Verderbens, der die ganze Erde verderbt; und ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich von dem Felsen hinab wälzen, und dich zu einem verbrannten Berge machen Jer 51:25. Lesen wir dazu noch Offb 18:23b.24: Deine Kaufleute waren die Großen der Erde; denn durch deine Zauberei sind alle Großen der Erde verführt worden. Und in ihr (Babel) wurde das Blut von Propheten und Heiligen gefunden und von allen denen, die auf Erden geschlachtet worden sind.

Viele göttliche Wahrheiten beginnen wir erst im Licht ihres Gegenteils zu verstehen. So wird uns auch klar, was Babel seinem tiefsten Wesen nach in den Augen Gottes versinnbildlicht, wenn er es Berg des Verderbens nennt, dem der „heilige Berg Zion“ gegenübersteht. Wie Jerusalem ein Symbol der Gottesherrschaft ist, so ist Babylon ein Bild satanischer Macht und Gottesfeindschaft.

Um einen Eindruck von Babylons Glanz, Sünde und Ende zu gewinnen, wollen wir eine Reihe von Parallelen aus den Propheten Jesaja und Jeremia einerseits, und der Offenbarung andererseits gegenüberstellen. Da die Offenbarung ein ausgesprochen endzeitliches, d. h. die Endzeit schilderndes Buch ist, werden wir erkennen dürfen, dass auch die zeitgeschichtlichen Darstellungen der Propheten des AT zutiefst auf die Endzeit zielen. Nach dem Gesetz der Komplexion, d. h. der Zusammenschau paralleler, wenn auch zeitlich und oft auch räumlich auseinander liegender Begebenheiten, sehen wir in den Propheten vergangene, gegenwärtige und zukünftige Ereignisse gewissermaßen übereinander geschoben dargestellt, so dass Geschichte und Prophetie in eins verschmelzen. Bei dem Nebeneinanderstellen prophetischer Zeugnisse über Babylon, wie wir sie sowohl in den Propheten als auch in der Offenbarung finden, wird uns das ganz deutlich und klar.

Jer 51:13 - Offb 17:1
Babylon unterdrückte und versklavte Israel, Gottes Schatzvolk, und wurde durch die Meder zerstört. Lesen wir das ganze Kapitel Jer 51, um ein Bild der Lage und einen Einblick in Gottes heilige Gedanken und Wege zu gewinnen! Der 13. Vers Jer 51:13 lautet: Die du an vielen Wassern wohnst, reich an Schätzen bist, dein Ende ist gekommen, das Maß deines Raubes.

Vergleichen wir damit Offb 17:2: Komm her, ich will dir das Urteil über die große Hure zeigen, die an vielen Wassern sitzt. Darüber, dass die sieben Zornschalen noch zukünftig sind, von denen hier im Zusammenhang die Rede ist, dürfte unter den Kennern des prophetischen Wortes wohl kaum eine Meinungsverschiedenheit bestehen. Aus Offb 16:17 bis Offb 19:5 ersehen wir, dass es sich um Babylon handelt, die Zentrale Satans, im Gegensatz zu Jerusalem, der Stadt Gottes.

In Jer 51:13 sagt Gott von Babylon ein Vierfaches:
  1. Babylon wohnt an vielen Wassern;
  2. es ist reich an Schätzen;
  3. das Maß seines Raubes ist voll;
  4. sein Ende ist gekommen.

Genau die gleichen Zeugnisse finden wir in Offb 17. Lesen wir zu Punkt 1. den 15. Vers: (Offb 17:15) Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, sind Völker und Völkerschaften und Nationen und Sprachen. Babylon wird einmal Zugang zu allen Weltmeeren haben und Kanäle und Flüsse seinem Handel dienstbar machen. Zutiefst handelt es sich in diesem Wort, prophetisch gesehen, um das Völkermeer, das von der Welthauptstadt der Endzeit beherrscht wird.

Das Weib, d. h. das in seiner Masse abgefallene, gesetzlose Israel, das die ihm gegebenen Verheißungen weder glaubt noch überhaupt kennt, erblickt der Seher „bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen.“ Israel wird sehr rasch reich werden und die Schätze der Erde in Händen haben oder doch beherrschen und verwalten. Denn was sich, vielfach verheißen, einst auf der Segenslinie erfüllen wird, hat seine Vorschattung in der Fluchlinie der Gegenwart.

Aber das Maß seines Raubes wird voll werden. Die Machthaber der Endzeit werden die Hure hassen. Offb 17:16a. Ein Antisemitismus wird durchbrechen, wie er nie gewesen ist. Der Neid der besitzlosen, organisierten Massen wird das reiche Palästina und Mesopotamien überfallen und ausplündern. Und da die Zentrale des untreuen Israel Babylon sein wird, so richtet sich der Hass der Völker dorthin. Ob das Tier der Zerstörer aus dem Norden ist, bzw. von ihm angeführt wird, ob die Hure ausgesprochen westlich orientiert ist, wohin die zehn Hörner gehören, ob es sich, weltpolitisch gesehen, um den Zusammenprall zweier extremer Weltanschauungen handelt, - davon wollen wir in unserm Zusammenhang nicht reden, zumal Gott auch keine eindeutigen Einzelheiten über diese Dinge gibt. Wir wollen nur festhalten, dass Babylon durch Raub reich geworden sein wird, sein Maß aber einmal voll sein und überlaufen wird (vgl. Jer 29:10!)

Das Ende Babylons

Damit kommen wir zu unserm vierten Punkt: sein Ende wird unversehens da sein. Die zehn Hörner und das Tier, die Machthaber der Weltstaaten der Endzeit werden die Hure öde und nackt machen, und werden ihr Fleisch fressen, und sie mit Feuer verbrennen Offb 17:16b. Von dieser grauenhaften Zerstörung berichtet Jer 50:41-46. „Siehe, es kommt ein Volk von Norden her, und eine große Nation und viele Könige machen sich auf vom äußersten Ende der Welt... sie sind grausam und ohne Erbarmen... gerüstet wider dich, Tochter Babel... Darum höret den Ratschluss des Herrn, welchen er über Babel beschlossen hat... Von dem Rufe: "Babel ist erobert"! erzittert die ganze Erde und es wird ein Geschrei unter den Nationen vernommen.“

Ergänzend hierzu lesen wir in Jer 6:22-26: „So spricht der Herr: Siehe, es kommt ein Volk aus dem Lande des Nordens, und eine große Nation macht sich auf vom äußersten Ende der Erde - Wir haben die Kunde von ihm vernommen, unsere Hände sind schlaff geworden. Angst hat uns ergriffen, Wehen der Gebärenden gleich... Schrecken ringsum!... Denn plötzlich wird der Verwüster über uns kommen.“

Jer 51:7 - Offb 17:4
Unser Jeremiawort sagt: „Babel war ein goldener Becher in der Hand des Herrn, der die ganze Erde berauschte; von seinem Wein haben die Nationen getrunken, darum sind die Nationen rasend geworden. Das deckt sich ganz mit Offb 17:6, wo wir lesen: „Das Weib hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll Gräuel und Unreinigkeit ihrer Hurerei, und an ihrer Stirn einen Namen geschrieben: Geheimnis, Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde. Und ich sah das Weib trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung.“

Wer dieses Weib ist, sagt uns der letzte Vers unseres Kapitels nochmals klar und deutlich: "Das Weib, das du sahst, ist die große Stadt, welche das Königtum hat über die Könige der Erde." Diese große Stadt, von der aus in der Endzeit die Erde beherrscht wird, ist weder Rom noch Moskau, weder Berlin noch Paris, weder New York noch London, sondern Babylon. Dass die andern Weltstädte und die Wirtschaftsordnungen, und die Religionssysteme dieser Erde babylonischen Charakter tragen, schließt das Festhalten an der buchstäblichen Auffassung des Wortes Babylon nicht aus, sondern ein. Denn jedes Gotteswort ist siebenfach geläutert Ps 12:6, hat neben geschichtlicher, wörtlicher auch eine persönliche Bedeutung, eröffnet eine prophetische Schau und hat einen symbolischen Sinn. Wer das nicht zu sehen vermag, dem wird die Bibel ein widerspruchsvolles, langweiliges Buch bleiben, nach dem er nur pflichtgemäß greift, von dessen Wundern und Herrlichkeiten er aber nur wenig sieht und begreift.

Die ganze Erde wird berauscht von den Gräueln der Unreinigkeit der Hurerei dieses gottlosen Weibes, das trunken ist vom Glut der Heiligen und der Zeugen Jesu. Ihr Rausch ist nicht nur ein blutmäßig-dämonisch-sadistischer, sondern hat ohne Zweifel religiösen Einschlag. Gewiss werden viele derer, die von dem Geist dieses Weibes besessen sind, glauben, sie tun Gott und ihrer Kirche einen Dienst, wenn sie an der Verfolgung und Vernichtung der Gläubigen teilnehmen. Im Kleinen hat es das schon immer gegeben, und es kommt in tausendfachen Abwandlungen auch heute vor, dass man allen Ernstes Gott zu dienen meint, wenn man die wahren Gotteskinder und Knechte Christi verfolgt und mundtot zu machen sucht. Man erzählt, das bei der Verbrennung des Reformators Hus ein altes Mütterlein ein Bündel Reisig zum Scheiterhaufen schleppte, um aus Liebe zu ihrem Heiland mitzuhelfen, dass dieser böse Feind Gottes und der heiligen Kirche beseitigt werde. Hat sie im Grunde ihres Herzens nicht das Beste gewollt? So werden ohne Zweifel, besonders in der Endzeit, wenn die Gemeinde des Leibes Christi und der Geist Gottes von der Erde weggenommen sind, viele Menschen aus einer naturhaften Religiosität heraus, die immer ein seelisch-geistiges Gemisch ohne geistlichen Gehalt ist, unbewusste Mitarbeiter und Handlanger Satans sein. Zu ihnen werden wohl auch die vielen gehören, von denen der Herr in Mt 7:22.23 so erschütternd ernst sagt: Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: „Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?“ Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt, weichet von mir, Übeltäter! Mit einer verächtlichen Handbewegung und der billigen Bemerkung, das gehe ja nicht uns, sondern die Juden an, ist dieses Wort nicht abgetan; denn alles was geschrieben ist, ist auch zu unserer persönlichen Ermahnung geschrieben, und wehe uns, wenn wir, solange wir im Fleische leben, uns nicht mehr demütigen können und nichts sagen lassen wollen! Wie viel religiöses Wissen und Leisten wird sich dereinst als Spreu erweisen, die im Gerichtsfeuer verbrennen wird!

Vieles trägt, noch ehe Babylon wiedererstanden sein wird, babylonisches Gepräge, wenn es nach außen auch noch so fromm und edel aussieht. Freilich vermag nur, der das Gute und Böse, das Echte und das Imitierte zu unterscheiden, der der festen Speise göttlicher Ziel- und Füllewahrheiten teilhaftig ist. Darum hat der Feind auch ein so großes Interesse daran, die Gläubigen dadurch in der Unmündigkeit zu halten, dass er nur die Grundlagen des Glaubens, die Milch des Wortes der Gerechtigkeit, oder das Wort des Christus gelten lässt und jede Weiterführung in die Vollendungswahrheiten verdächtigt und schmäht. Lesen wir aufmerksam Hebr 5:12 bis Hebr 6:3 und 1Kor 3:1-3!

Jes 47:5.7 - Offb 18:7
Der Hochmutsrausch, der einst die Bewohner von Babylon verblendete, wird sich in der Endzeit wiederholen. Dann wird die Drohung von Jes 47:5.7 in noch verstärktem Maße gelten: „Sitze stumm und gehe in die Finsternis, Tochter der Chaldäer (Babylon), denn nicht mehr sollst du Herrin der Königreiche genannt werden. Du sprachst: In Ewigkeit werde ich Herrin sein, so dass du dir dieses nicht zu Herzen nahmst, das Ende davon nicht bedachtest.“ Die Weltgeschichte weist die erstaunliche Tatsache auf, dass die Völker durch ihre Niederlagen und Zerbrüche einerseits, und durch die Fehler und Torheiten ihres Hochmuts andererseits, nichts lernen. Das wird auch bei dem Israel der Endzeit offenbar werden.

Babel, die Herrin der Königreiche, wird sich in einen solchen Machtrausch steigern, dass sei nicht mehr an die Folgen und das Ende ihres Hochmutsweges denkt. Diese „Üppige, die in Sicherheit wohnt“ (Jes 47:8a), wird das ernste Gerichtswort von Offb 18:7 über sich ergehen lassen müssen: „So viel sie sich verherrlicht und Üppigkeit getrieben hat, soviel Qual und Trauer gebt ihr.“

Hier wirkt sich ein grundlegendes Doppelgesetz des Geistes aus: alles Ausharren in guten Werken und jedes Suchen nach Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit in dieser unehrenhaften, befleckten und verweslichen Welt führt ins ewige Leben Röm 2:7. Wer sich aber selbst verherrlicht und Üppigkeit treibt Offb 18:7a und Gott weder verherrlicht noch im Dank darbringt, verfällt in Torheit und Finsternis Röm 1:21, und erntet nach genau festgelegten göttlichen Maßstäben Qual und Trauer. Wer sein Gutes in diesem Erden- und Leibesleben an sich reißt und völlig auszukosten trachtet, bereitet sich selber Pein Lk 16:25 und ist ein Narr bei Gott Röm 1:22; Lk 12:15-21. Wer aber um wesenhafter Güter willen Besitz und Genuss, Macht und Ehre dranzugeben bereit ist, wer ein Narr wird um Christi willen 1Kor 4:10, der ist in Wahrheit klug in Gott.

Das babylonische Weltwesen, das sich selbst verherrlicht und jede Form der Üppigkeit für höchsten Lebensgewinn hält, ist Narrheit und gebiert Drangsal und Angst, Zorn und Gericht Röm 2:8.9. Steckt nicht schon im Kind die Sucht, immer Recht zu haben, immer seinen eigenen Willen durchzudrücken, von allem in einer krankhaften Gigantomanie möglichst viel zu besitzen, und aus allem den größtmöglichen Lustgewinn herauszuschlagen? Sind im tiefsten Grunde wir Erwachsenen, wir Frommen, anders? Babylon steckt in uns, die Hurerei des Weltwesens hält uns oft auch dann noch gefangen, wenn wir wähnen, wie weit wir seien, wie unvergleichlich und selbstlos wir unserm Gott dienen. Wohl uns, wenn wir das erkennen und uns davon heilen lassen!

Das wer weiß wie rasch wiedererstehende Babylon der Endzeit wird das Vollmaß menschlicher Bosheit und Gottesfeindlichkeit offenbaren. Nicht Temperaments- und Schwachheitssünden sind das Gräulichste vor Gott, sondern Hochmut und Anmaßung, der sich selbst allein anerkennt und zum Maß aller Dinge macht. Gott befreie uns von diesem Satansgift, das viel stärker in uns allen wirkt, als wir wissen und wahrhaben möchten. -

Jer 51:25.48 - Offb 18:8
Die Schrift bezeichnet Babel als einen Berg des Verderbens, der die ganze Erde (alle Welt) verderbt. Hinter dieser scheinbar übertreibenden, orientalischen Bildersprache stecken gewaltige Wahrheiten. Wenn Gott wirklich das meint, was er sagt, dann geht von Babylon ein höllischer Einfluss aus, der die ganze Erde ins Verderben gestürzt hat (Knautzsch-Bibel). Das war einmal in gewissem Grade so, wird aber in der Endzeit im Vollumfang so sein.

Wer etwas weiß von der gewaltigen und wundervollen Symbolik des Wortes Gottes, sieht in dem Berg des Verderbens ein Bild von Satan, der ja auch Verderber genannt wird und in Wahrheit die ganze Erde, ja den Kosmos verderbt Jes 54:16; 1Kor 10:10. Von dem Berg des Verderbens kommt nur Unheil; das Heil jedoch kommt vom Berg Zion, auf dem Gott seinen König, den Christus gesalbt, d. h. zum Messias gemacht hat Ps 2:6. Verlorene und Vertriebene werden einst auf diesem heiligen Berg zu Jerusalem den Herrn der Heerscharen anbeten Jes 27:3; Sach 8:3.

Wir sehen also, dass die beiden Berge, der heilige zu Zion, und der Berg des Verderbens zu Babylon, zutiefst Repräsentanten Gottes, bzw. Christi und seines großen Gegenspielers, Satan, sind. Darum werden auch nicht nur Heilige, Apostel und Propheten, sondern auch der Himmel aufgefordert, sich über den Fall Babels zu freuen Offb 18:20; vgl. Jer 51:48.

Von wesentlicher Bedeutung dabei ist auch, dass das Urteil oder die richterliche Entscheidung (krima) von dem Himmel, den Heiligen, den Aposteln und Propheten gefällt, aber von Gott durch die Verwüster aus dem Norden ausgeführt wird Jer 51:48b. Die Gerichtswerkzeuge, deren sich Gott bediente, waren damals Meder und Völker Armeniens Jer 51:27-29. Dass in der Endzeit der Begriff des Nordens bedeutend erweitert ist, versteht jeder, der etwas von dem Gesetz der Verflechtung und des Auseinanderbreitens entsprechender Ereignisse in biblischen Berichten verstanden hat. Nur auf eine nebensächliche Tatsache sei am Rande hingewiesen: Askenas, der gleich andern Völkern auch ein Truppenkontingent gegen Babel stellt, ist schon seit Jahrhunderten im jüdischen Sprachgebrauch eine Benennung für Deutschland. So hießen im Mittelalter die in Deutschland lebenden Juden „Askenasim“ und Deutschland wurde „Erez Askenas“ = Land der Askenas genannt. Welche politischen Perspektiven sich daraus für unsere völkische Zukunft ergeben, wollen wir wir nicht näher erörtern. Wir haben als Erben Gottes und Miterben Christi viel Wichtigeres und Wesenhafteres zu tun, als zu politisieren.

Jer 51:6.45; Jer 50:8 - Offb 18:4.5
Da Babylon, der Berg des Verderbens, vernichtet werden soll, werden die Heiligen, die noch darin wohnen, aufgefordert, die gottlose Stadt zu verlassen. Setzen wir auch hier prophetische Zeugnisse neben entsprechende Worte aus der Offenbarung: „Fliehet aus Babel hinaus, rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen ihrer Ungerechtigkeit! Denn es ist die Zeit der Rache des Herrn; was es getan hat, vergilt er... Ziehet aus ihm hinaus, mein Volk und rettet ein jeder sein Leben vor der Glut des Zornes Jahwes... Flüchtet aus Babel hinaus, ziehet aus dem Lande der Chaldäer.

Wer mit der Welt verflochten ist, geht an, in und mit ihr zugrunde. Deshalb ist der Grundsatz der Absonderung so überaus wichtig. So lange Israel von den Nationen getrennt lebte, war es treu und gesegnet. Sobald es jedoch in die Vermischung mit den heidnischen Nationen kam, wurde es in ihren Götzendienst verstrickt und verfiel dem Gericht. Das finden wir immer wieder im Verlauf seiner Geschichte.

Darum wird Israel immer wieder ermahnt, sich inmitten der Nationen rein und unvermischt zu erhalten und allen eingegangenen Bindungen zu entrinnen. Jes 48:20: „Fliehet aus Babel, fliehet aus Chaldäa mit Jubelschall, verkündigt, lasst dieses hören, bringt es aus bis an das Ende der Erde! Sprecht: Der Herr hat seinen Knecht Jakob erlöst.“ Oder lesen wir Sach 2:7: „Hui, entrinne, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babels!“

Genau das gleiche steht in Offb 18:4.5 geschrieben, wo eine Stimme aus dem Himmel den getreuen Überrest Israels, im Blick auf die in Babel wohnenden abgefallenen Juden, zuruft: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk auf dass ihr nicht ihrer Sünden mit teilhaftig werdet und auf dass ihr nicht empfangt von ihren Plagen. Denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel und Gott hat ihrer Ungerechtigkeit gedacht.“

Es wird einmal eine göttliche Scheidung geben zwischen den ihren Messias erwartenden, gläubigen Juden zu Jerusalem und den völlig vom Gesetz und der Prophetie gelösten Weltjuden in Babylon. Denn die Gottesstadt wird gebaut und vollendet werden; die Weltstadt des Verderbens jedoch, die große Hure, die ihre hervorragende Weltstellung dem Tier und dem Antichristen verdankt, wird jämmerlich zugrunde gehen.

Was Israel äußerlich tun sollte, und wenigstens in seinem gesetzestreuen Teil, einmal tun wird, vollzieht sich jetzt bei uns innerlich, der Auswahl aus den Nationen, die den Leib Christi bilden werden. Denn Israels Geschichte dem Fleisch nach, ist Abbild von uns und Mahnung an uns, wie wir in 1Kor 10:11 lesen. Aber unsere Absonderung von der Welt ist keine äußere, sondern eine innere. Belehrt uns doch Paulus in 1Kor 5:9.10 und 2Kor 6:14-17: „Ich habe euch geschrieben, nicht mit Hurern Umgang zu haben. Ich meine aber nicht Hurer dieser Welt oder Habsüchtige oder Räuber oder Götzendiener, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen... Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen... Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, der gesagt hat: Ich will in ihnen wohnen und wandeln udn will ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein. Darum geht aus ihrer Mitte aus und sondert euch ab!“

Gleichwie Lot zu reformieren und zu heiligen suchte, aber keinen Erfolg hatte, sondern, nachdem er lange Zeit seine Seele gequält hatte 2Petr 2:8, aus der dem Untergang geweihten Stadt fliehen musste, so wird auch der offenbarungsgläubige Teil Israels, gemäß dem Wort des Herrn aus Babel ausziehen, wie geschrieben steht. "Weichet, weichet, gehet von dannen hinaus, rühret nichts Unreines an. Gehet hinaus aus ihrer Mitte, reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt es Jes 52:11.

Wie ernst und klar sind das Bekenntnis und der Herzensentschluss Israels, aus Babel auszuziehen, um nicht mit ihm unterzugehen, wie wir Jer 51:9 lesen: "Wir haben Babel heilen wollen, aber es ist nicht genesen. Verlasst es und lasst uns ein jeder in sein Land ziehen, denn sein Gericht reicht bis zum Himmel und erhebt sich bis an die Wolken".

Wir sollten uns nicht wie Lot mit Sodom, das schon das babylonische Gepräge der Unzucht und der Gewalttat trug, vermischen, sondern gleichwie Abraham abgesondert in Zelten, d. h. als Fremdlinge auf Erden wohnen. Dann brauchen wir nicht wie Lot alles zu verlieren und mit äußerster Not gerettet zu werden, sondern dürften wie Abraham der Retter unserer Brüder sein. Was Israel in der Endzeit in Babel erleben wird, erfahren wir im Geist schon jetzt, denn auf uns sind in jeder Beziehung, auch hinsichtlich des Grundsatzes der Absonderung, die Enden oder Erträgnisse der Äonen gekommen 1Kor 10:11b.

Jer 50:14-16.29 - Offb 18:6
Gott führt seine Strafgerichte nicht selber aus. Dazu bedient er sich seiner Werkzeuge. Ihm dient ja, bewusst oder unbewusst, das ganze All Ps 119:92b. So lässt er auch Babel durch andere Weltmächte strafen und richten. Darum fordert er diese auf: "Stellt euch ringsum wider Babel auf... denn es hat wider den Herrn gesündigt. Erhebt ein Schlachtgeschrei, gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die Rache des Herrn. Rächet euch an ihm, tut ihm, wie er es getan hat! Rottet aus Babel den Sämann aus und den, der die Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem verderbenden Schwert wird sich ein jeder zu seinem Volke wenden und ein jeder in sein Land fliehen - Rufet Schützen herbei wider Babel! - Belagert es ringsum. Niemand entrinne. Vergeltet ihm nach seinem Werk und tut ihm nach allem, was es getan hat, denn es hat vermessen gehandelt gegen den Herrn, den Heiligen Israels."

Die gleiche Aufforderung, Babel zu vergelten, was es an Unrecht getan hat, gibt die Stimme aus dem Himmel, die wir in Offb 18:6 lesen: Vergeltet ihr, wie auch sie vergolten hat, und verdoppelt ihr doppelt nach ihren Werken in den Kelch, welchen sie gemischt hat, mischet ihr doppelt.

Es ist ein eigenartiges Gesetz, das wir sowohl in Gottes heiligen Rechtsordnungen als auch bei den Nationen immer wieder sehen, dass jede Vergeltung der Rache über ihr Ziel hinauszugehen scheint. Bei Gnadenerstattungen lassen wir uns das gefallen, wie wir das etwa bei Hiob finden. Vergleichen wir Hi 1:3 mit Hi 42:10-12. Das wir etwas Verlorenes doppelt ersetzt bekommen, sagt uns durchaus zu. Aber dass wir auch zweifache Strafe erleiden sollen, geht uns nur sehr schwer ein. Und doch ist die Rache eines weltlichen Siegers über seinen niedergeworfenen Gegner grauenhaft und sinnlos und bewirkt nur, dass statt eines für alle Teile fruchtbaren Friedens nur Zündstoff für neue kriegerische Auseinandersetzungen angehäuft wird. So furchtbar und, an den Maßstäben menschlicher Vernunft gemessen, widersinnig das ist, so finden wir es in dieser, von Satan verblendeten Welt immer wieder.

Die Völker gehen in ihrem Hass und Rachedurst über die göttlichen Maßstäbe hinaus. Die Folge davon ist, dass solche Nationen selber in ein beschleunigtes Gericht kommen. Auch dafür gibt uns Gott eine Reihe von Beweisen. Lesen wir doch gerade hinsichtlich des Königs von Babel die Anklage. „Du wirst diesen Spruch anheben über den König von Babel und sprechen: wie hat aufgehört der Bedrücker, aufgehört die Erpressung! Zerbrochen hat der Herr den Stab der Gesetzlosen, den Herrscherstab, welcher Völker schlug im Zorn mit Verfolgung ohne Einhalt!“ Jes 14:4-6. Gott lässt nicht zu, dass Menschen und Völker auf endlose Dauer durch Mühsal, Unruhe und auferlegten harten Dienst (V. 3) gequält werden. Oder lesen wir die Vorwürfe, die der Herr gegen Damaskus, Gasa, Tyrus, Edom und Ammon erhebt. So spricht Jahwe: Wegen drei Freveltaten und wegen vier werde ich es (das Gericht) nicht zurücknehmen: weil sie Gilead mit eisernem Dreschschlitten gedroschen haben... weil sie Gefangene in voller Zahl weggeführt haben, um sie an Edom auszuliefern, so werde ich Feuer senden... weil es sein Erbarmen erstickt hat, und weil sein Zorn beständig zerfleischt und es seinen Grimm immerdar bewahrt... Weil sie die Schwangeren aufgeschlitzt haben Am 1:3-13. Was sind das doch für grausame Dinge! Wie ernst urteilt Gott darüber, wenn ein Volk dem anderen kein Erbarmen erzeigt und selbst auf Greise ein schweres Joch legt Jes 47:6.

So sind die Nationen, und zwar ohne Unterschied Röm 3:22b.23! Ihr Wesen, ob braun, oder rot, oder schwarz getarnt, ist tierhaft. Sie tragen das Gepräge Satans, des Fürsten und Gottes dieser Welt. Und so bleiben sie auch, bis der Herr kommt und ein Neues schafft. Wohl dem, der wissen darf, dass er durch Gottes Gnade aus den Nationen herausgenommen ist und in Christus sein Leben und Wesen haben darf. Er kann lieben, auch wenn man ihn hasst. Neid und Verleumdung vergilt er durch Wohltaten, und wo man ihm flucht, da segnet er. Welch ein wunderbares Vorrecht, in dieser Welt der Selbstsucht und Bosheit, Gottes ureigenes Sein in sich zu tragen und auszustrahlen.

Babel war sehr oft Israels Zuchtrute. In der Endzeit wird es wiederum so sein, nur mit dem Unterschied, dass der ungläubige Teil des Volkes das Haupt der Welt sein wird und seine eigenen gläubigen Brüder dem Fleische nach, um des Wortes Gottes willen, verfolgt und schlachtet. Babel steht gegen Jerusalem, die Welt gegen Gott, Satan gegen Christus.

Das Gericht kommt rasch

Doch das Gericht kommt rasch. Wir sahen bereits, dass ein Volk von Norden, eine große Nation und viele Könige vom äußersten Ende der Erde einfallen. Das äußerste Ende der Erde im Norden von Jerusalem ist Sibirien, Russland. Es führt, zutiefst gesehen, die Ratschlüsse Gottes aus (Jer 50:45), ohne das jedoch zu wissen, geschweige denn zu wollen. Dass es Israel bei dieser Befreiung nicht viel besser geht als Babel, sehen wir aus Jer 6:22-26. Das Volk ohne Erbarmen rüstet sich wider die Tochter Zion und kommt als Verwüster über sie.

Wir wollen nicht vergessen, dass Prophetenworte immer mehrere Erfüllungen haben: zeitgeschichtliche im engeren Kulturbezirk und endzeitliche im weitesten Umfang. Dass sie darüber hinaus persönliche und symbolische Bedeutung haben, sei nur am Rande vermerkt.

Wir sahen, dass Babel, die Stadt der Rebellion gegen Gott, der Weltlust und der Gewalttat, vom Erdboden nahezu verschwand, aber in der Letztzeit wieder erstehen wird. Dann wird sie zu einer Behausung der Dämonen geworden Offb 18:2, an einem Tag vernichtet werden. Das Weinen und Trauern der Kaufleute und Seeleute, die ihren Brand ansehen, geschieht nicht aus selbstlosem Mitgefühl, sondern deshalb, weil die Quellen ihres Reichtums und Lebensgenusses zerstört sind (Offb 18:8; Offb 9.-19).

Halten wir fest, dass das jetzt noch in Schutt und Trümmern liegende Babylon in der Endzeit wieder aufgebaut und unerhört reich und mächtig werden wird. Wie Jerusalem die Stadt Gottes sein wird, so wird Babel die Zentrale der Welt des Mammons, der Sünde und der Gottlosigkeit in jeder Form werden. Wie in Jerusalem das gläubig Israel auf den Messias wartet, so werden in Babel die reichen Weltjuden die Fäden der Politik, der Wirtschaft, der Finanzen, des Handels und Verkehrs, kurzum die Nervenstränge allen Völkerlebens auf Erden in Händen haben, sich den Hass der ganzen Welt zuziehen und daran zugrunde gehen. Der wiederkommende Christus wird der Herrscher der ganzen Erde werden und von Jerusalem aus eine Segensherrschaft ausüben, die die Sehnsüchte aller Nationen stillen und erfüllen wird.

Gebe Gott, dass wir, gelöst aus allem babylonischen Weltwesen der Habgier und des Machthungers, als Fremdlinge unserer himmlischen Heimat entgegen pilgern und von Herzen das suchen, und auf das sinnen, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten des Vaters der Herrlichkeit, und sich sehnend nach der Vereinigung mit der Gemeinde, die da ist sein Leib, das Vollmaß dessen, der das All in allen Stücken in die Fülle führt (Eph 1:23).


Die Prophezeiung über Babel

Heinrich Grossmann, Berlin
Predigt am 28. Febr. 1954

Wie oft habe ich das von Leuten gehört, die zu uns in die Versammlungen kamen: Man muss etwas Äußeres haben, und dieses Äußere, das man an die Stelle Gottes setzt, hält dann die Menschheit zusammen. Das nennt Gott Hurerei, Abfall von ihm. In Offb 17:5 wird das Geheimnis „Babylon", die große Hure, die Mutter der Huren, der Gräuel der Erde genannt.

Am Anfang bauen sie im Lande Sinear die Stadt Babel, und in Offb 17 und Offb 18 haben sie wieder Babylon.

Babylon hatte die erste Weltherrschaft. Nimrod dehnte seine Herrschaft aus bis nach Ninive. Er legte sein Joch auf die Köpfe der Menschen. Nimrod war der erste, der nach der Sintflut anfing über Menschen zu herrschen und zwar als Diktator. Der babylonische Turmbau wurde zerstört, höchstwahrscheinlich durch Blitzschlag, denn die alten Ruinen stehen noch, und die Steine der oberen Teile sind verglast, als ob sie von Feuer so geworden sind. Die Stockwerke sind heute noch höher, als das Karstadtgebäude war (im Krieg zerstört). Das alles ist aber so mit Staub bedeckt, dass es wie ein Berg aussieht. Man hat die Ruinen schon durchforscht. Mitten in der Stadt gab es eine Plattform aus Fels. Wie man den Felsen dahin gebracht hat, weiß ich nicht. Das ist jedenfalls auch etwas, was die Städte sich heute gar nicht leisten können. Diese Plattform war 2 km lang und breit. Auf diesem Plateau stand der Turm. Aus der Geschichte wissen wir, dass acht Stockwerke des Turmes noch zur Zeit des Königs Xerxes und des Königs Cyrus standen. Eine Treppe ging in spiralförmiger Weise herum.

Im 8. Stockwerk war ein Tempel mit dem Bild des Gottes Bel, das aus reinem Gold, 50 Zentner schwer, gegossen war. Dann hatte die Stadt hundert Tore, war schachbrettartig gebaut, hatte eine Mauer so breit, dass vier Kriegswagen nebeneinander fahren konnten. Zur Zeit Nebukadnezars war die Stadt mit Lebensmitteln für 20 Jahre versorgt.

Die Stadt Babel ist eine der schönsten Städte der Welt gewesen. Wenn sie das berücksichtigen, müssen sie sich sagen: so ganz unwissend müssen die Alten doch nicht gewesen sein. Wir meinen, weil wir drahtlose Telegraphie und das Radio haben, darum seien wir denen so weit voraus. -

Die Zerstörung Babels wird in Jer 27:7 prophezeit. Dann finden Sie den Untergang Babels noch vorausgesagt in Jer 25:12-38 und Jer 50 und Jer 51.

Das geschah, als Cyrus in Babel einzog und die Herrschaft der Babylonier stürzte. Cyrus gewann die Stadt dadurch, dass er den Euphrat ableitete, und durch das trockengelegte Flussbett gingen sie unter der Stadtmauer hindurch in die Stadt und nahmen sie in Besitz. Menschlich gesprochen, müssen die Babylonier da mit Blindheit geschlagen gewesen sein, dass sie für diesen Fall keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatten. Damals wurde Babylon zerstört. Aber das Wort aus Jer 50 und Jer 51 und Jes 13 ist noch nicht erfüllt. Darum kann keiner sagen, dass mit der Rückkehr der Juden aus Babylon alles erfüllt worden ist, denn Babel bestand ja noch weiter.

Als der König Xerxes in Babel war, hat er sogar das Standbild im achten Geschoss des Turmes besichtigt. Als etliche Zeit später Alexander der Große (etwa um das Jahr 300 v. Chr.) dahin kam, fand er das Bauwerk noch vor. Leider natürlich schon von sehr viel Schutt und Staub umgeben. Er stellte damals 90 000 Soldaten zum Abräumen des Schuttes an, um das, was im Lauf der Jahrhunderte durch den Wüstensand verfallen war, wieder aufzubauen.

Eine Vorstadt von Babel steht heute noch, namens Hilleh. Vor 45 Jahren sprach ich bereits darüber. Damals hatte sie 10 000 Einwohner, heute über 40 000.

Um Babel herum gab es Städte, der Mittelpunkt aber, die Plattform, auf der der Turm stand, ist durch Schutt zugedeckt. Sie wirkt wie ein Berg, Man hat versucht, den Schutt zu beseitigen. Man hat die Fundamente soweit freigelegt, dass man weiß, wie groß die Plattform war.

Babel, das Weltzentrum

Dann wird weiter prophezeit, Babel wird plötzlich, auf einen Tag zerstört. Offb 18:8.10.16.19, und zwar in einer Stunde! Das ist bis heute noch nicht erfüllt. Jer 51:31.8.63.64. Bisher ist es langsam zerfallen und im Lauf der Zeit verwüstet worden.

Dann wird prophezeit, wann Babel untergehen soll. Da wird nicht gesagt: wenn die Juden aus Babel zurückkehren, sondern dass es geschehen wird, wenn Israel wieder gläubig wird Jer 50:1-5.20; Jes 51:5; Jes 13:1.6.19. Und Israel ist bis heute noch nicht gläubig. Wenn nun die Prophetie wahr ist, muss das Babel, das in Offb 17 und Offb 18 geschildert ist, noch einmal aufgebaut und dann plötzlich zerstört werden. In Offb 17 ist das religiöse Babel gemeint, das Geheimnis Babylons, und das besteht darin, dass man etwas Sichtbares an die Stelle Gottes setzt. Das wird der Antichristus sein, der sich Gott nennt, und sich sogar im Tempel von Jerusalem als Gott anbeten lassen wird. In Offb 18 ist das kulturelle und wirtschaftliche Babel gemeint. Manche meinen, das sei die Kirche, die man die babylonische nennt, weil sie verweltlicht ist. Aber ich glaube das nicht, aus dem einfachen Grunde, weil Gott immer in dem Kapitels sagt: „die große Stadt“ (mehr als 10 mal). Und wenn Gott „Stadt" sagt, meint er dann „Kirche“? Nein!

Aber sehen Sie, die Gläubigen lassen sich da nicht belehren, schade! Die Neuapostolischen z. B. meinen, sie seien die 144 000 Auserwählten. Dagegen können Sie gar nichts machen, das ist Verblendung; denn Offb 7:1-8 lesen Sie, dass die 144 000 aus 12 Geschlechtern Israels stammen. Das sagt Gott 12 mal hintereinander, dass das Israeliten sind. Wenn Gott in Offb 18 zehnmal sagt: „die große Stadt“ und dann beschreibt, dass sie Handel treibt, Schifffahrt, Kunst und Musik pflegt, Handel mit Sklaven führt, wenn man dann sagt, das ist eine Kirche, dann möchte ich auch fragen: Welche Kirche hat mit Sklaven gehandelt und Schiffe auf See fahren lassen? Darum glauben wir, dass die Stadt Babylon, die am Anfang die größte Stadt war, die nach der Sintflut Menschen beherrschte, noch einmal die Welthauptstadt wird, dass der ganze Mittelpunkt der Welt wieder nach dem Orient verlegt wird. Wenn Babylon wieder aufgebaut wird, dann werden London, New York, Paris, Berlin ihre Bedeutung verlieren. Und wenn ich von diesem Gesichtspunkt aus das zu Kurzkommen der Nationen in Europa betrachte, sehe ich die Welt mit ganz andern Augen: der Schwerpunkt wird dorthin verlegt und Babel wird Mittelpunkt der Welt.

Weiter können Sie lesen, dass die Juden aufgefordert werden, Babel zu verlassen. Zur Zeit des Jesaja stand Babel noch! Ist Ihnen bewusst, dass Petrus seine Briefe aus Babel schrieb? Und das war 600 Jahre später. Babel hatte damals nur noch geringe Bedeutung, weil Rom der Mittelpunkt war.

Babylon wird noch einmal Mittelpunkt der Welt, dann müssen die Juden hinausgehen. In Jes 48:20; Jer 50:6; Jer 51:45 und Offb 18:4 werden die Juden aufgefordert, Babel zu verlassen.

Wenn Babel zerstört wird, dann wird das einen Entsetzensschrei unter den Nationen geben, weil die Metropole, die Welthauptstadt fällt. Stellen Sie sich heute vor: New York macht einen gewaltigen Eindruck. Wenn man mit dem Schiff dorthin kommt, sieht man schon 50 Seemeilen von der Küste entfernt das Empire State Building mit 109 Stockwerken. In seinen Häusern sind fast nur Geschäfte, keine Ladengeschäfte, sondern Büros. Von der Größe eines solchen Bürohauses machen Sie sich keine Vorstellung; z.B. sind dort für die Postzustellung 72 Briefträger beschäftigt. Das geht 8 Stockwerke in die Erde hinein und darunter ist der U-Bahnhof.

Der Untergang Babels

Wenn Sie sich vorstellen, dass dort die Fäden der ganzen Welt zusammenlaufen, und eines Tages hieße es: New York ist plötzlich in einer Stunde zusammengefallen, dann können Sie auch verstehen, was das für ein Geschrei geben würde. Und so wird einmal Babel, das heutige New York, London, Paris, Berlin, ablösen und zur Welthauptstadt werden. Damit wird alles verschoben, der ganze Reiseverkehr, da werden Länder aufblühen, die heute z. T. wüst daliegen. Und diese Stadt wird nicht nach und nach verschwinden, sondern auf einmal wird sie untergehen, jedenfalls wie Sodom und Gomorra durch Feuer vom Himmel. Wie das vor sich geht, kann man aus einzelnen Stellen schließen. Dann wird die Welt vor Entsetzen aufschreien, weil auch der ganze Welthandel lahmgelegt wird. Der Euphrat ist so groß - wenn er schiffbar gemacht wird, können Sie mit den größten Ozeanschiffen bis nach Babylon fahren. Das wird alles einmal werden. Das haben auch schon manche Menschen geplant; z. B. Napoleon soll bei seinem Zug durch Ägypten den Plan gehabt haben, und ließ sogar Zeichnungen anfertigen für den Wiederaufbau Babels. Wir werden sehen, dass Babel, wenn es Weltzentrum geworden ist, ganz plötzlich gerichtet wird. Symbolisch wird das durch einen Stein dargestellt: „Wie ein Stein geworfen wird, so soll es verworfen werden.“

Und dann erst wird Babel unbewohnt bleiben, und während des 1000-jährigen Reiches wird kein Mensch in ihr wohnen. Und das Gerücht von Babel, der Rauch dieser Stadt - das ist symbolisch zu verstehen - wird aufsteigen in die Äonen der Äonen, d. h. während des 1000-jährigen Reiches wird man noch von diesem Weltgericht über Babel sprechen.

Christus ist dann König in Jerusalem, und von diesem gewaltigen Gericht über all die Kunst und die Weisheit der Menschen wird man noch auf der neuen Erde sprechen. Es wird das noch nicht vergessen sein, weil es ein so gewaltiger Eingriff sein wird.

Ich habe nun heute nicht erbaulich gesprochen. Nehmen Sie mal ihre Bibel und lesen Sie Offb 17-18; Jer 50 und Jer 51 - es sind die Prophezeiungen über Babel. Als Kinder Gottes sollten wir uns für das interessieren, was Gott geplant hat und tun wird.


Endgeschichtliche Ereignisse

durch das Wort der Propheten
G. Thaidigsmann 1935

Die Besprechung wendet sich nun dem Wort der Propheten von Babel zu, was bei Jesaja und Daniel stark betont ist, bei Jeremia nicht fehlt, bei Hesekiel zurücktritt. Ist das prophetische Wort von Babel erledigt? Bis zu einem gewissen Grade ist die Frage zu bejahen. Die Propheten haben das Ende Babels vorausgesagt, und Babel ist seinerzeit gefallen, jedenfalls als politische Großmacht. Aber ob diejenigen Recht haben, die daraus den Schluss ziehen, das Babels Zeit endgültig vorbei sei? Es gibt manche Gründe, die stutzig machen können. Ein Grund des Zweifels, ob Babels Zeit vorbei ist, liegt im Wortlaut der prophetischen Bezeugung über Babel, es werde völlig wüst und niemals wieder bewohnt werden. Wenn solche Aussagen nicht als Übertreibung verstanden werden wollen, dann ist das prophetische Wort über Babel enweder nicht in Erfüllung gegangen, oder es ist auch heute noch nicht ganz erfüllt. Denn eine völlige Wüste ist Babel nie geworden. In den letzten Jahrhunderten vor der vorschristlichen Zeit gab es dort eine starke Judenschaft. Der erste Petrusbrief ist von dort geschrieben. (Nicht wenige Schriftforscher vermuten, dass das in 1Petr 5:13 genante Babel ein Deckname für Rom sei. Aber es darf darauf hingewiesen werden, dass Schlatter, der ein genauer Kenner der zeitgeschichtlichen Umwelt um das Neue Testament herum ist, keinen Grund findet, an der genannten Stelle Babel bildlich zu verstehen.) Auch in der Gegenwart hat Babel nicht völlig aufgehört, wenngleich der Name selber nicht im Gebrauch ist. Die Gegend von Babel, überhaupt das alte Mesopotamien, ist im Begriff, durch Werke der Technik seinen Wüstencharakter zu verlieren. Müsste das Wort der Propheten von Babel als für immer erledigt betrachtet werde, dann klafft ein Unterschied zwischen Weissagung und Erfüllung. Wenn es sich aber in Wirklichkeit anders verhielte? Wenn die genannte Schwierigkeit nicht von einem Mangel der Prophetie, sondern von einem Mangel der Auslegung herrühren würde?

Drei Stufen der Geschichte Babels

Es ist an ein Grundgesetz der Prophetie zu erinnern, das auch bei der Deutung des Wortes von Babel nicht übersehen werden darf. Die Propheten sahen die Sache und Zeiten ineinander. Vom Babel haben sie gesprochen. Muss bei der Deutung dieses Namens nur an das Babel Nebukadnezars gedacht werden? Es gab ja auch vorher schon ein Babel, das am Schluss des zweiten Irrgangs der Menschheit entstand und damals gerichtet wurde. 1Mo 11. Ob es nicht noch einmal ein Babel geben wird? Jedenfalls spricht die Offenbarung ebenfalls von einem Babel, dem sie den bezeichnenden Namen Großbabel gibt. Sollte vielleicht auch Babel eine Geschichte in drei Stufen haben? Von solchem Gedankengang aus erscheint das prophetische Wort von Babel in anderem Licht als dem der gewöhnlichen Deutung. Das Babel zur Zeit der Propheten war nur ein Spezialfall, ein Vertreter eines Babels, das sich durch die Zeiten hindurchzieht, und dessen endgültige und schlimmste Ausprägung den gesamtmenschlichen Irrgang vollendet. Wen die eben dargelegte Auffassung richtig ist, dann hat das Wort der Propheten nicht nur dem Babel Nebukadezars gegolten, sondern darüber hinaus dem umfassenderen Gebilde, das sich nach dem Fall seiner ersten und zweiten Gestalt zum eigentlichen Babel, zum Großbabel entwickeln wird. Auch dieses letzte Babel wird fallen, und sein Sturz wird gründlicher sein als der der früheren Babel. Dieses letzte Babel wird zur völligen Wüste werden und nie mehr auferstehen. Denn mit dem Kommen des Reiches Gottes wird der Gegensatz zwischen Babel und Jerusalem aus der Weltgeschichte ausgeschaltet werden, und Jerusalem in jeder Hinsicht der unbestrittene Mittelpunkt des Reiches Gottes sein und bleiben. Selbst der letzte große Ansturm der verführten Völkermassen am Ausgang des Tausendjahrreiches kann diese Stellung Jerusalems nicht erschüttern.

Ich gebe zu, dass die dargelegte Auffassung von Babel für mich in gewissem Sinn ein Lieblingsgedanke ist. Ob der Fortgang der göttlichen Regierung ihn als Wirklichkeit bestätigen wird, das muss erst abgewartet werden. Wenn er richtig ist, dann wird auch das Babel der Offenbarung wörtlich verstanden werden müssen, und die Deutung des dort genannten Babels auf Rom genügt in diesem Fall nicht, und kann schiefe Gedankengänge und Urteile zur Folge haben. Damit ist nicht bestritten, dass Rom - im weitesten Sinn des Wortes - ein Vorläufer eines kommenden Babels ist, so wie es seinerzeit der kräftigste Nachfolger des Babels Nebukadnezars war. Auch die geistliche Deutung des Babels der Offenbarug ist damit nicht als unrichtig oder abwegig erklärt. Denn auch für die fromme Welt ist die Gefahr der geistlichen Entartung groß. Es ist deshalb nur gut, wenn wir in Landes- und Freikirchen und Gemeinschaften uns darunter beugen, dass sich innerhalb der Christenheit viel Babelwesen breit gemacht hat, und dass die bestehende Christenheit, wenn und soweit sie nicht auf ihren ursprünglichen Weg zurückkehrt, sich noch zu einem Babel ausgestalten wird. So hat die Deutung des prophetischen und apostolischen Wortes auf das Babel Nebukadnezars, auf Rom, auf eine entartete Christenheit, viel für sich. Aber ob das die abschließende Deutung ist?

Ein kommendes Babel als Weltmittelpunkt

Das ganze Geschehen im Orient seit 1918 spricht nicht gegen die Vermutung, dass die Zeit eines Großbabels in wirklichen Sinn des Wortes noch bevorstehe, und dass die Voraussetzung für einen neuen Weltmittelpunkt in der Gegend des älteren, und des mittleren Babel langsam geschaffen werden. Ob das planmäßig geschieht oder geschehen wird, lässt sich mit Bestimmtheit noch nicht sagen. Die kommende letzte Weltorganisation benötigt auch einen Weltmittelpunkt. Ob eine der bisherigen Weltstädte sich dazu eignet, ist die große Frage. Vielleicht wird ein solcher Weltmittelpunkt „dort hinten“ entstehen. Ein Weltwinkel ist jene Gegend längst nicht mehr. Die Entwicklung im Orient geht seit Kriegsende (1918) mit atemberaubender Schnelligkeit vor sich, und übertrifft das Tempo der sonstigen Weltentwicklung, und damit hat das biblische Wort von Babel Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung ersten Ranges. Die Weltgeschichte des jetzigen Zeitlaufs kommt dann im Widerstreit zwischen Babel und Jerusalem, zwischen der widergöttlichen und göttlichen Zentrale des Weltgeschehens zur Reife. Sie vollendet sich mit dem endgültigen Fall Babels und der endgültigen Bestellung Jerusalems zum Mittelpunkt des Reiches Gottes auf Erden. (Neben den genannten großen Linien des Weltgeschehens können Einzelgeschehnisse der Gegenwart als unbedeutend erscheinen, sind aber trotzdem manchmal Anzeichen und Bausteine der letzten Weltgestaltung. So sei daran erinnert, dass die Gegend von Babel ein großes Erdölgebiet ist, das seit einiger Zeit Erdöl in einer großen Leitung bis an die Küste des Mittelmeer liefert. Es sei auch an die Technik erinnert, die bereits an die Wasserversorgung jenes Gebiets gegangen ist, und die auf diese Weise dazu mithelfen kann, die Einöde zu einem fruchtbaren Garten zu machen. Weiter an die rapide Entwicklung des Städtebaus - ein Beispiel im heutigen Palästina ist Tel Aviv und Haifia. Weiter an die für England bestehende Notwendigkeit, einen Ausgleich zwischen Juden und Arabern zu schaffen, etwa durch Herstellung eines Abstellgleises für die arabischen und mohammedanischen Ansprüche, das in Babel endigt.

Ob Rom im Gesichtskreis des Propheten gelegen ist? Wenigstens im Buch Daniel. (Daran haben diejenigen keinen Zweifel, die Daniels Wort als ungebrochene Prophetie aus der Zeit des Exils bejahen. Wird dagegen das Buch, wie es vorliegt, als Werk eines gottesfürchtigen Mannes in der Makkabäerzeit betrachtet, dann liegt der Gedanke nahe, dass der Teil seines Werkes, den man sonst auf Rom bezieht, auf das griechische Reich gehe. Aber diese Deutung hat auch in Einzelheiten mit einer Reihe von Schwierigkeiten zu ringen.) Das große unbenennbare vierte Tier mit den eisernen Krallen und Füßen ist das Abbild Roms, zunächst einmal des alten Roms, das nach einer langen, folgerichtigen Vorgeschichte im Jahre 30 vor Christus in seine Hauptgeschichte eintrat, als es sich mit Ägypten den letzen Rest des griechischen Reiches einverleibt, und damit den eisernen Ring um das Mittelmeer geschlossen hatte - der Besitzer des südlichen Europas, des nördlichen Afrikas und Vorderasiens. Und gleichzeitig mit der Abrundung seines Besitzes hatte es im Kaisertum seine eiserne Rüstung angelegt. Es ist eine wundersame Zusammenstimmung des prophetischen Wortes und der geschichtlichen Erfüllung, dass gleich unter dem ersten Herrscher des gewaltigsten und geschlossensten Reiches, das die Welt je gesehen hat, der Stein von oben herab zu rollen begann. Denn unter Augustus wurde der König des Gottesreiches geboren, und das letztere traf mit dem Weltreich zusammen - Rom war das letzte Tier, das Daniel aus dem Völkermeer aufsteigen sah.

Wenn ich meine eigenen Gedanken dazu beifügen darf, ohne sie jemand als Gesetz oder als Last auflegen zu wollen: Roms Zeit ging mit dem Aufhören des Kaisertums, das übrigens in der östlichen Hälfte bis nahe an den Beginn der Neuzeit reichte, noch nicht zu Ende. Was in der Wende vom Altertum zum Mittelalter mit dem Aufhören des weströmischen Kaisertums und mit der Erschütterung des östlichen Teils des Reiches durch den Ansturm des Islam zu Ende ging, das war nur die erste Erscheinungsform dieses Reiches, sinnbildlich dargestellt in den beiden Schenkeln des Monarchienbildes. Dann folgte Roms zweite Erscheinungsform, die Rom zu Europa erweiterte und die das Mittelalter ausfüllte. Die beiden Schenkel, West- und Ostrom, gliederten sich in die west- und osteuropäischen Völker an: Westrom die Germanen, die Sieger der Völkerwanderung innerlich besiegend und sie zu Romanen machend in Sprache und Denkart; oder sie, wie die Deutschen, mit der römischen Reichsidee verkoppelnd, bis zur Gefährdung ihres eigenen staatlichen Aufbaus. Ostrom dagegen bezog die slawischen Völker in das römische Gefüge ein. Im Westen fand das alte Kaisertum eine doppelte Nachbildung: im Papsttum und im mittelalterlichen Kaisertum; im Osten wurde die griechische Kirche der Kitt für die Völker, und zugleich bahnte sich langsam das russische Zarentum an als Fortsetzung des oströmischen Kaisertums. In der Sprache des Monarchienbildes ausgedrückt: die Schenkel verjüngen sich zu den Füßen, die nicht mehr rein metallisch waren, sondern erdige Beimischung hatten. Die Neuzeit, aber auch schon das ausgehende Mittelalter ist von der dritten Erscheinungsform Roms ausgefüllt, der Zeit der Zehen.

Die beiden großen, mittelalterlichen, bis zu einem gewissen Grade noch durch einheitliche Ideen zusammengehaltenen Hälften des locker gewordenen Reichsgefüges, begannen sich aufzulösen in Volkstümer und Staaten. Was sie aber trotzdem einte und zu einem geschlossenen Ganzen gegenüber der übrigen Welt machte, die durch sie erobert und aufgeteilt wurde, das war politisch der Begriff Europa, geistlich freilich mit starker Einschränkung, die römische Kirche. Im Vorstehenden wurde versucht, die Geschichte Europas, samt dessen Griff nach der ganzen Welt, zusammen zu schauen unter dem Oberbegriff „Rom“. Wenn Rom tatsächlich der Hauptnenner für diese lange und umfangreiche Geschichte ist, dann reicht das vierte Tier in Daniels Gesicht bis in die Gegenwart. Im Weltkrieg hat Europa sich selber einen bösen Stoß gegeben. Seine Stellung im Weltganzen ist erschüttert, und Afrika und Asien sind erwacht. Die Weltgeschichte dreht sich von Europa wieder dem Osten zu, genauer gesagt, zur Mitte des großen Kontinentalblocks. Und diese Mitte zwischen Asien, Afrika und Europa ist Vorderasien mit seinen beiden Brennpunkten: Babel und Jerusalem. Es ist zwar möglich, dass Rom noch einmal eine Art Auferstehung erlebt. Wie es auch sei: eins ist zur Zeit merkwürdig, welche Bedeutung das Mittelmeer von neuem erlangt hat. Der Schwerpunkt des Weltgeschehens rückt langsam von außen nach innen, weg von den Inseln, zu denen auch Amerika gehört, auch weg von den „Enden der Erde“, zu denen sogar Teile Europas gehören, dem Zentrum zu. Es mag geraume Zeit währen, bis die genannte Verlagerung des Schwerpunktes deutlich in die Erscheinung tritt, und in den Außenbezirken der Welt mögen auch dann noch wichtige Dinge vor sich gehen; aber Jerusalem und Babel regen sich.

Babel und Jerusalem als neue Weltmittelpunkte

Wenn sich die genannten Gedanken als richtig erweisen, dann wäre nicht Rom das Stichwort für die Endgestaltung der Welt, sondern Babel. Dann wäre es deutlich, warum bei den Propheten auf Rom wohl hingewiesen wird - übrigens auch das ohne Namensnennung - während Babel in ihrem Wort die ausschlaggebende Rolle spielt innerhalb der ungöttlichen Weltentwicklung. Und noch etwas anderes hat bei den Propheten vielleicht größere Bedeutung als man ahnt. Einzeln genannt von den Ländern und Völkern werden dort nur die im Umkreis von Jerusalem und Babel befindlichen, nicht selten mit eingehender Schilderung ihrer Zukunft. Ob das wohl nicht daher rührt, dass nur die nächstliegenden Länder und Völker im Gesichtskreis der Propheten lagen? Ob sie nicht vielmehr noch eine Entwicklung im Sinn der prophetischen Aussagen über sie nehmen werden?

Ob am Ende des jetzigen Zeitlaufs zahlenmäßig das ganze jüdische Volk umkehren wird, ist mehr als fraglich - vergleiche auch das Wort von den nur 12 mal 12 000 Versiegelten aus den Stämmen Israels Offb 7. Die Wende für den Großteil des jüdischen Volkes mag, soweit er nicht in den Gerichten am Ende des Zeitlaufs umgekommen ist, auch noch kommen, aber wohl erst beim Anbruch des Reiches Gottes oder in dessen Anfangszeit. Es ist viel wahrscheinlicher, dass der jüdische Geist - in mancherlei Verkleidungen, die ihn nur schwer kenntlich machen - sich auch zur Zeit des Endes nicht nur behaupten, sondern innerhalb der Völkerwelt sogar durchsetzen wird. Ein furchtbares Beispiel dieser Art ist der Bolschewismus. Um einen letzten Ausblick zu wagen: Ob Babel nicht letzten Endes eine Gründung und Zentrale des spezifisch jüdischen Geistes sein wird? Wäre es so, dann wäre der Gegensatz zu Babel - Jerusalem nicht nur ein Merkmal des Gegensatzes Weltreich und Gottesreich, sondern zugleich eine Grenzscheide zwischen dem rein jüdischen Geist, so weit er sich endgültig verhärtet, und dem Israel ohne Falsch, das sich unter viel Schmerzen äußerer und innerer Art aus dem jüdischen Volksganzen herausschälen muss. Fingerzeige nach dieser Richtung sind in den beiden Schlusskapiteln des Jesaja enthalten, wo auch für die Endzeit innerhalb des Volkes ein Unterschied gemacht wird zwischen den Knechten Gottes und denen, die ihn verlassen - Auswahl auch dort. -

Es ist ratsam, dass wir zwei Aussagen auseinanderhalten. Die eine lautete: die gesamte Völkerwelt hat gegen den Ausgang ihres langen Irrweges eine große Zentrale, in der nicht nur die politische Welt zusammenlaufen, und von der ein unheimlicher, verführerischer und zerfetzender Einfluss auf die ganze Menschheit ausgeht, der beide zum Gericht Gottes reif macht. Die Völkerwelt muss eigenhändig das Gericht an ihrer Hauptstadt vollstrecken und geht dann selber dem Gericht entgegen. Der Fall Babylons leitet den Zusammenbruch der ganzen seitherigen menschlichen Geschichte, und das Kommen des Reiches Gottes ein. Die zweite Aussage ist die: die genannte Weltzentrale ist „Babel“, d. h. eine Stadt am unteren Euphrat, die Wiedererstehung der Stadt gleichen Namens aus dem Altertum und aus der Frühzeit der menschlichen Geschichte.

Dass die Vereinheitlichung des Weltgeschehens auch durch Babel einen Mittelpunkt finden werde, in dem alle Fäden zusammenlaufen, und von dem aus wiederum alles Geschehen gelenkt werde, das liegt nicht außerhalb des Denkbaren. So erscheint jener Gedanke eine kommende Weltzentrale doch als phantastisch, wenn man ihn im einzelnen ausdenken will, vollends der Gedanke, eine solche Weltstadt, die allen anderen bisherigen Weltmittelpunkten den Rang ablaufen musste, werde erst noch entstehen, und zwar ausgerechnet am unteren Euphrat, erscheint, vom Standort rein menschlicher Erwägungen aus gesehen als Utopie, als uferlose Phantasie.

Es gibt aber noch einen anderen Ausgangspunkt für das Klarsehen als kluge menschliche Gedanken, nämlich das Schriftwort. Und von ihm aus tritt das in der Offenbarung enthaltene Wort von Babel als Weltzentrale am Ende jetzigen Zeitalters in anderes Licht.

Babel muss nicht erst zum Mittelpunkt der sich ungöttlich organisierten Menschheit werden; es ist schon zweimal ein solcher Mittelpunkt gewesen. Mit Babel begann der menschliche Irrweg; mit Babel hört er auf. Das letzte Babel ist im alten und mittleren bereits vorgebildet; aber die beiden letzteren werden erst im dritten Babel vollendet. Darum der Name „Großbabel“.

Das dreifache Auftauchen Babels entspricht dem Wirklichwerden eines dreifachen Jerusalems. Nur dass Babel immer weiter weggeht von Gott, während Jerusalems Weg immer näher zu Gott führt. Das erste Jerusalem ist das Jerusalem des jetzigen Zeitalters, das zweite das Jerusalem im Königreich Gottes auf Erden, die geliebte Stadt; das dritte Jerusalem soll der Mittelpunkt der Erde sein.

Jerusalem und Babel sind Gegensätze. Als das erste Babel fiel, war Raum geschaffen, dass Jerusalem als Gottesstadt aufkommen konnte. Als das zweite Babel hochkam, fiel Jerusalem. Als das zweite Babel fiel, konnte Jerusalem wieder aufgebaut werden. Auch am Ende gilt Jerusalem. Wenn das Babel der Endzeit fällt, kommt Jerusalems Zeit im Königreich Gottes auf Erden.

Der Orient ist der Bezirk der Erde, wo sich geographisch und geschichtlich und wesensmäßig die Struktur, die ganze innere und äußere Haltung des letzten großen Weltreichs vorbereitet und ausbildet. Und diese Stelle des Orients, wo sich dies werdende Neue kristallisiert, wird Babel sein!

Babel ist der widergöttliche Brennpunkt des Orients, der andere, gottgeordnete, ist und bleibt Jerusalem.


Das Weib im Epha

E. F. Ströter
Das sechste und siebente Nachtgesicht Sach 5.

Sach 5:1 Und als ich meine Augen wiederum aufhob, sah ich, und siehe, eine fliegende Buchrolle. 2. Und er fragte mich: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe eine fliegende Buchrolle, die ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit. 2. Und er sprach zu mir: Das ist der Fluch, der über das ganze Land ausgeht, damit es von je dem Dieb und Schwörer gereinigt werde. 4. Ich habe ihn ausgehen lassen, dass er komme zum Haus des Diebes und zum Hause dessen, der bei meinem Namen falsch schwört, und dass er bleibe in seinem Hause und es samt seinem Holz und seinen Steinen verzehre. 5. Und der Engel, der mit mir redete, kam heraus und sprach zu mir: Hebe doch deine Augen auf und siehe, was da herauskommt. 6. Ich aber fragte: Was ist es? Er sprach: Das, was herauskommt, ist ein Epha (Scheffel). Und er setzte hinzu: So sehen sie aus im ganzen Lande. 7. Und siehe, da schwebte eine bleierne Scheibe. Im Epha drinnen aber saß ein Weib. 8. Da sprach er: Das ist die Bosheit! Und er warf sie mitten ins Epha hinein und den Bleiklumpen auf die Öffnung. 9. Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, da kamen zwei Weiber hervor, und der Wind blies in ihre Flügel; sie hatten aber Flügel wie Störche, und sie trugen das Epha fort zwischen Himmel und Erde. 10. Da fragte ich den Engel, der mit mir redete: Bitte, wo bringen sie das Epha hin? 11. Er antwortete mir: Ihm ein Haus zu bauen im Lande Sinear, dass es daselbst hingesetzt werde und bleibe an seinem Ort.

Noch klarer tritt uns das entgegen aus dem nun folgenden, sich eng anschließenden siebenten Gesicht von dem Weibe im Epha und von der mit ihm getroffenen Verfügung. Es sind in diesem Bilde sehr merkwürdige Züge. Zunächst sieht der Prophet ein Getreidemaß (Epha). Ähnlich wie heute noch der Mörser dem Apotheker und der Leisten dem Schuhmacher als W Wahrzeichen seines Betriebes gilt, so dient hier das Epha als das zutreffende Wahrzeichen des Handelsmannes. Denn der Handel mit Getreide und Brot ist die Grundlage alles anderen Handels. Und nun ist heute der Getreidehandel auf der ganzen Erde vornehmlich Sache der Kinder Israels. Treffender hätten die Juden dieser letzten Zeit gar nicht charakterisiert werden können als unter dem Zeichen des Epha. Dabei ist aber festzuhalten, dass sie darin die ganze übrige Nationenwelt zu sehr gelehrigen Schülern haben. Denn was sind heute die großen Kulturvölker der Erde in erster Linie? Sie sind Handelsvölker. Die ganze heutige Weltpolitik wird von keinem einzelnen Interesse wirksamer und tyrannischer beherrscht als vom Handelsinteresse.

In Sach 5:7 wird in sehr anschaulicher Weise das drohende schwere Gericht gezeigt - eine Scheibe von Blei, die über dem Epha schwebt. Im Epha selbst sitzt eine weibliche Figur, die Verkörperung der Bosheit und Gesetzlosigkeit, wie der Engel [Sach 5:8] erklärt. Sowie diese ihre wahre, verführerische Gestalt gezeigt hat, wird sie von dem ihr drohenden Geschick ereilt, sie wird mitten ins Epha geworfen, und die Öffnung des Epha wird durch die bleierne Scheibe verschlossen. Ein Entrinnen ist unmöglich. Durch diese Vorgänge wird gezeigt, wie das Wesen der Gesetzlosigkeit sich gerade im Epha, d. h. im Wahrzeichen des Handelsgeistes offenbart, der Israel und die Nationen in diesen Tagen erfasst hat. Wer die Geschäftsmethoden der großen, seelenlosen, kapitalistischen Kombinationen (Trusts, Ringe u. dgl. mehr) auf der einen Seite, und die sich steigernde Tyrannei der streikenden und boykottierenden Arbeiter-Vereinigung auf der andern Seite beobachtet, der erkennt, wie treffend, fein und sicher diese prophetische Darlegung ist. Das Weib der Gesetzlosigkeit sitzt mitten im Epha. Wie groß gerade der Anteil des jüdischen Geistes an diesen Erscheinungen ist, wird allgemein zugestanden. Das Volk, das den Nationen zum Segen gesetzt war, ist ihnen ein Fluch geworden. Das ist ein schweres Gericht über Israel sowohl wie über die Nationen Welt, die Gott vergessen ,und sich die Rute selbst gebunden hat, mit der sie nun gezüchtigt wird.

Höhst merkwürdig ist nun aber der Ausgang, den diese Darstellung in Sach 5:9-11 nimmt. Es erscheinen zwei weibliche Figuren mit Flügeln wie die der Störche, also berechnet auf einen weiten, dauernden Flug, der von der Schnelligkeit des Windes noch beschleunigt wird. Die tragen das Epha samt seinem unheimlichen Inhalt fort zwischen Himmel und Erde.

Damit ist aber erst ein neuer Anfang für die fernere Entwicklung des Völkerlebens auf Erden gesetzt. Das das noch nicht der Abschluss und das Endziel der göttlichen Gedanken sei, versteht auch der Prophet. Denn er fragt (Sach 5:10) seinen Engel: Bitte, wohin bringen jene geflügelten Weiber das Epha? Was wird aus dem unheimlichen Weib im Epha? Darauf wird ihm Sach 5:11 der überraschende Bescheid: Ihm ein Haus zu bauen im Lande Sinear, dass es daselbst hingesetzt werde und bleibe an seinem Ort.

Sein Ort, Sinear

„Sein Ort“, d. h. seine eigentliche Heimat, der es entstammt, ist also Sinear, d. h. die Landschaft Babel. Es ist also im letzten Grunde babylonisches Unwesen, was durch das Weib im Epha veranschaulicht wird. Es soll also nicht nur Israel endgültig aus Babel errettet werden, sondern es soll auch Babel endgültig aus Israel hinausgetragen werden, und zwar an seinen Ort, wo ihm noch einmal ein Haus gebaut werden, d. h. eine Gelegenheit zu seiner Ausgestaltung und Entfaltung gegeben wird.

Es ist hier nicht der Ort, um eingehend auf die große Rolle hinzuweisen, welche Babel je und je im göttlichen Haushalt zum Verderben gespielt hat. Es wird aber jedem Bibelforscher der Mühe lohnen, wenn er von Anfang an seine Bibel genau durchforscht nach allem, was da von Babel geschrieben steht. Es fängt an mit 1Mo 10 und 11 und geht durch die ganze Offenbarung hindurch bis in die beiden großen Kapitel der Apokalypse, in denen das Endgericht an der großen Hure, der Mutter aller Hurerei auf Erden vollstreckt wird. Mag die moderne Theologie wähnen, in Babel die Schlüssel zu finden zum Verständnis der Bibel, - umgekehrt ist recht gefahren, d. h. die Bibel lehrt zuverlässig, was von Babel zu halten ist. Wer weise ist, der achte darauf.

Nun kann niemand Offb 18 vorurteilsfrei lesen, ohne den starken Eindruck zu bekommen, dass es sich da um den Untergang einer großen Handelsmetropole handelt, in welcher von ihrem Wohlstand reich wurden alle, die Schiffe auf dem Meer hatten. Wir tragen nicht das mindeste Bedenken, in dieser großartigen Welthandelsstadt eine wirkliche, noch zu erbauende Stadt zu erblicken, an welcher sich buchstäblich erfüllen wird, was von ihr gesagt ist. Diese Stadt wäre dann das Ergebnis dessen, was hier von dem Propheten angedeutet wird, dass nämlich dem Weibe an „ihrem Ort“, d. h. im Lande Sinear, ein Haus gebaut werden soll, in welchem ihr ganzes unheimliches Wesen in einer bisher nicht da gewesenen Weise ausgestaltet, und dann zum Endgericht ausreifen wird!

Damit hätten wir hier in großen Zügen den Gang der Dinge etwa wie folgt: Zuerst wird Israel auch in seinem Volksleben vollständig von allem babylonischen Unwesen genesen. Auf dem Boden der Nationenwelt wird aber Babel erst noch einmal seine gewaltige Rolle spielen. Es wird, nachdem Israel schon befreit ist, zu einer bisher unerhörten Steigerung babylonischen Unwesens in der Euphratebene kommen. Wer beobachtet hat, wie die großen Handelsvölker der Erde heute ihre Augen auf das Tal des Euphrat gerichtet haben, wie man darauf aus ist, durch Eisenbahnbau und andere Unternehmungen dort wieder etwas zu schaffen, von dessen Bedeutung man wohl kaum eine richtige Vorstellung hat, dem wird das, was wir hier ausführen, keineswegs ungeheuerlich vorkommen. Wir erinnern nur daran, was wir im Lauf der letzten beiden Jahrzehnte an Israel erlebt haben. Wer vor 15 Jahren geweissagt hätte, es werden noch vor Ablauf des 19. Jahrhunderts zu einer mächtigen nationalen Bewegung in Israel kommen; Israel, das materialistischste unter den Völkern werde sich in einer Weise für die Ideale: Vaterland, Heimat und Volkstum begeistern, wie kaum ein anderes Volk je getan, den hätte man damals für überschwänglich und unklug gehalten! Seit der Zionismus eine geschichtliche Tatsache geworden ist, mit dem selbst die Regierungen der Erde anfangen zu rechnen, findet es niemand mehr schwer, daran zu glauben. Wie rasch sich die unerwarteten Dinge heute entwickeln und ausgestalten, zeigt uns fast jedes Zeitungsblatt. Wir brauchen gar nicht mit Jahrtausenden zu rechnen, um solche Dinge im Lande Sinear entstehen zu sehen. Und an seinem Ort wird dieses gräuliche Unwesen auch gerichtet und endgültig verworfen werden. So kehrt in der ganzen Heiligen Schrift das Ende stets zum Anfang zurück.


Heinrich Schaedel schreibt zum gleichen Text:
Sach 5:5-11

Es wird hier zunächst klar ausgesprochen, dass die Gottlosigkeit aus dem Lande entfernt werden wird, und ihm ein Haus gebaut werden soll au seinem Boden im Lande Sinear, das ist nach 1Mo 10:10; 1Mo 11:2 und Dan 1:2 das alte, von Nimrod gegründete Babylon.

Die Menschen wollten sich einen großen Namen machen, indem sie einen Turm anfingen zu bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reichen sollte. Hier war die erste Überhebung der Menschen und zeigt das, dass die Menschen sich an Gottes Stelle zu setzen wünschten. Offenbar sollte Babel das Zentrum der Menschen werden mit einem antigöttlichen Religionssystem. So lesen wir in Jer 51:7: „Ein goldener Kelch, der alle Welt trunken gemacht hat, war Babel in der Hand des Herrn; alle Nationen haben von ihrem Wein getrunken, darum sind alle Nationen so toll geworden.“

Dieses babylonische Wesen geht durch die ganze Geschichte der Menschheit, es ist das antigöttliche und antichristliche System Satans, wodurch er immer wieder die Menschen verführt. Die Schrift bezeichnet das als Hurerei, das heißt Untreue gegen Gott den Allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde.

In Offb 17 wird dieses Weib wieder geschaut. Da heißt es, dass sie an ihrer Stirn die Inschrift trug: „Die große Babylon, die Mutter aller Hurerei und aller Gräuel auf Erden. Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu.“ Viele Heilige im Alten Testament und viele Zeugen Jesu im Neuen Testament bis auf unsere Zeit sind dem Gräuel Babylons zum Opfer gefallen. Dieses unzüchtige Weib hat sich unter satanischer Inspiration an den Heiligen Gottes ausgetobt.

Das obige Wort aus Jer 51 wird auch in Offb 18:3 angeführt: „Von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei haben alle Nationen getrunken, und die Könige auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Wollust.“ Es ist nicht Rom oder sonst eine große Stadt, sondern Babylon, das von Nimrod im Altertum gegründet wurde, und das als Welthauptstadt wieder neu gegründet werden wird.

Unter Nimrod wurde der berauschende Wein der Gesetzlosigkeit abgezogen, mit seiner rechten Marke versehen und bei der Zerstreuung der Nationen überall hin mitgenommen. Diese Gesetzlosigkeit wird in den letzten Tagen eine Kulturstätte suchen und wird ihren Ort wieder finden, von wo sie ausging.

Man darf hier aber auch erkennen, dass es in der Endzeit eine Scheidung im Volke Israel geben wird. Israel wird im Alten Testament als Braut und Weib Jahwes dargestellt. Jes 62:5: „Wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen.“

Hos 2:21: „Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit, ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit.“

Das Sonnenweib und die Hure

Aber Israel ist dem Herrn untreu geworden und ist andern Göttern nachgelaufen, und hat besonders den Gott Mammon verehrt. So sagt Jesus: „Die böse und ehebrecherische Art sucht ein Zeichen“ Mt 12:29. Es gibt aber in diesem untreuen Volk auch einen gläubigen Überrest, der Gott treu geblieben ist und auf den Trost Israels wartet. Das wird uns sehr deutlich in der Offenbarung gezeigt. Da ist in Offb 12 ein Weib beschrieben, das mit der Sonne bekleidet war und den Mond unter den Füßen hatte und auf dem Haupt eine Krone mit zwölf Sternen. Sie gebar einen Sohn, der alle Nationen mit eiserner Rute weiden sollte. Und ihr Kind ward entrückt zu Gott.

In dieser Darstellung dürfen wir den gläubigen Überrest aus Israel sehen. Der rote Drache wollte den Sohn verschlingen, es gelang ihm aber nur, ihn in die Ferse zu stechen 1Mo 3:15. Das Weib wird von Satan verfolgt, der sie ersäufen will, aber die Erde half ihr und verschlang den Wasserstrom. „Und der Drache ward zornig und ging hin zu streiten mit den übrigen ihres Samens, die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu Christi!" Offb 12:17.

Das Gegenstück ist, wie oben gezeigt, die große Hure in Offb 17, das Weib in Purpur und Scharlach gekleidet. Das ist wahrscheinlich der größere Teil des jüdischen Volkes, der das babylonische Wesen, die Gesetzlosigkeit verkörpert. Sie sitzt auf dem scharlachroten Tier, voller Namen der Lästerung.

Dieser Teil des Volkes wird aus Palästina entfernt und wird sich in Babylon, im Lande Sinear ansiedeln. Dabei werden Geistesmächte wesentlichen Anteil nehmen, wie es Sacharja in diesem Gesicht sehen durfte.

In der Endzeit werden jedenfalls, wie immer die Einzelausführung sein mag, Jerusalem und Babylon die beiden Brennpunkte der Weltpolitik und zugleich der Reichsgottespolitik sein.

Das Gericht ist klar beschrieben in Jer 51 und Offb 18. „Babel soll ein Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale werden, dass niemand darin wohne.“

Bisher ist das alte Babel nie ganz zerstört worden. Ich hörte einmal einen Vortrag von Prof. Friedrich Delitzsch über Babel und Bibel. Er sagte, dass Jeremia sich gründlich geirrt habe, denn man sei dabei, das alte Babel, soweit es zerstört sei, wieder auszugraben und schöner wieder aufzubauen, als es je gewesen sei. So gründlich, wie es Jeremia beschreibt, ist Babel ja noch nie zerstört gewesen.

Petrus schrieb in Babylon seinen ersten Brief. Fünfzig Jahre später wurde dort der babylonische Talmud verfasst.

Das Gericht Gottes ist gewiss. Erst nachdem Babylon in der Endzeit wieder aufgebaut sein wird, wird das, was Jeremia weissagt, voll in Erfüllung gehen, wie es dann in Offb 18 ausführlich beschrieben wird.

"Ein starker Engel hob einen großen Stein auf wie einen Mühlstein, warf ihn ins Meer und sprach. „So wird Babylon, die große Stadt, mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden" Offb 18:21.

Das gottlose Judenvolk wird wohl in Babylon seinen ganzen Reichtum und Glanz erfahren, aber es wird kein Platz im Königreich Jesu Christi für Babylon und seine Gesetzlosigkeit mehr sein.

Danach hörte ich eine Stimme großer Scharen im Himmel, die sprachen: Halleluja! Heil und Preis, Ehre und Kraft sei Gott, unserm Herrn! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, dass er die große Hure verurteilt hat, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbte und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gefordert. - Halleluja! Denn der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen. Lasset uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen und sein Weib hat sich bereitet. Glückselig sind, die zum Abendmahl des Lammes berufen sind (Offb 19:1.2.6.7.9).

Pfarrer Böhmerle schreibt bereits in der Monatsschau 1025: „Der Besitz des Euphrat-Tigris-Landes wird von großer Bedeutung sein. Hier ist, wenn es bewässert ist der Korn-Boden der Welt. Hier sind, wenn sie erschlossen sind, die Haupt-Ölquellen der Erde. Hier liegen auch die ältesten Trümmer-Zeugen der Menschheit. Nach der Meinung, die wir aus der Schrift gefasst haben, glauben wir an den Wiederaufbau Babylons. Es ist höchst bemerkenswert, dass wie vor dem Weltkriege, so auch jetzt wieder, die Haauptinteressen der Menschheit auf diesen Erdenfleck gelenkt werden. Am Ende kaufen ihn noch die Juden. Gibt’s das Ölland und Kornland der Welt, dann gibt es auch eine Judenstadt. Dann wir dort der Antichrist geboren und zieht von dort hinauf nach Jerusalem und setzt sich in den Tempel. Offb 17 und 18"

Zeitungsnotizen zum Thema

August 1988:
USA: Für Schuldendienst pro Tag halbe Milliarde Dollar - Eskalation des Rüstungsetats führte zu Finanzproblemen.


4. Febr. 1973 JUNGE WELT:
Babylon soll wiedererstehen.
Bagdad: Irak will der UNESCO vorschlagen, mit internationaler Hilfe die antike Stadt Babylon wieder aufzubauen. Die Stadt war in der Zeit von 1899 bis 1917 ausgegraben worden.


30. April 1973 JUNGE WELT:
Babylons Wiedergeburt
Bagdad: Die legendäre Stadt Babylon wird wieder aufgebaut. Der „Turm von Babel“ und die „Hängenden Gärten“ eines der Weltwunder der Antike, sollen neu erstehen. Die UNESCO unterstützt das Projekt. (ADN/JW)


1988
USA - Staatsverschuldung bei 2,7 Billionen Dollar
Washington (ADN). Die Staatsverschuldung der USA erhöhte sich im vergangenen Monat weiter. Sie beträgt gegenwärtig 2,7 Billionen Dollar. Wie die Regierung am Mittwoch mitteilte, wurden im November 29 Milliarden Dollar mehr ausgegeben als eingenommen. Das entspricht einer Steigerung um mehr als 7,4 % gegenüber November 1987. Obwohl die Einnahmen sich im Vergleich zum Vorjahr erhöhten, und 64,4 Milliarden Dollar erreichten, seien die Ausgaben noch schneller gewachsen und auf 93,4 Milliarden gestiegen. Den größten Ausgabeposten erreicht wieder das Militär mit 23,9 Mrd. Dollar. Diese Summe liebt 66,9 % über der vom vorigen November - - - - 1995: 4,8 Bill. Dollar.


1988
Gewaltiger Devisenstrom an die Gläubiger
Die 17 am meisten verschuldeten Entwicklungsländer haben im vergangenen Jahr 14,2 Mrd. Dollar mehr an private kapitalistische Großbanken überwiesen, als sie von ihnen an neuen Anleihen erhielten. Auch bei staatlichen Kreditgebern wie der von den USA beherrschten Weltbank, übertrafen die Rückläufe aus dem Schuldendienst die Neuvergabe beträchtlich.

Ungeachtet des gewaltigen Devisenstroms aus den 17 Ländern in die Tresore der Gläubiger, stieg die Schuldenlast nicht zuletzt der hohen Zinsraten wegen weiter an. Sie betragt nach Weltbankangaben am Ende dieses Jahres 528,6 Mrd. Dollar.

Das sind 1,3 Mrd. Dollar mehr als im Vorjahr (ADN).


Krisenübel des kapitalistischen Profitsystems
Schuldenlast der Dritten Welt:
1250.000.000.000 Dollar
1. Dezember 1988
IWF UND Weltbank ohne Lösungen für tiefe Zahlungskrise der Entwicklungsländer
Gewinntransfer an Finanzkapital schließt Teufelskreis von Stagnation und Armut
Über Hochzins in die Dollarversklavung
Profitorientierte Kreditkonditionen
Hohe Schuldenberge „fressen“ Exporterlöse.


JUNGE WELT 27. Mai 1971
„Auferstehung“ nach über 4000 Jahren
Irak plant Wiederaufbau des antiken Babylon
Bagdad (ADN/JUNGE WELT)

Der berühmte „Turm zu Babel“, Wahrzeichen der antiken Hauptstadt Babylon, soll wiedererstehen. Ebenso sollen die „Hängenden Gärten“ sowie Teile der Stadtmauer und der Tempel wieder hergestellt werden, erklärte General Ammash, Vizepräsident des Irak, auf einem Forum in Bagdad. Der Turm wurde schon um 2200 v. u. Zeit errichtet. Er erhob sich damals in drei Etagen 91 Meter über dem ebenfalls 91 mal 91 m messenden Grundstein und hatte die Form einer Stufenpyramide, deren obere Stockwerke jeweils einen kleineren Grundriss hatten. Die Höhe der Kosten für den Wiederaufbau wird umgerechnet etwa bei 120 Mill. Mark liegen.

Siehe auch:
Babylon im Land Sinear (von Albrecht Schwarz)
Das dritte Babel im Land Sinear (von August Fuhr)