Der Kolosserbrief - Kapitel 2

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Abschrift: Der Kolosserbrief in täglichen Andachten: Band I - II
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Band I vergriffen, Band II noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

2. Der Kolosserbrief - Kapitel 2

Ermahnung zur Festigkeit im Glauben
Warnung vor Irrlehren

Ermahnung zur Festigkeit im Glauben

Kol 2:1

Denn ich will euch wissen lassen, welch großen Ringkampf ich für euch und die in Laodicea habe, sowie für alle, die mein Angesicht im Fleisch nicht gesehen haben,"

Wir sagten zum Anfang, dass gerade dieser Brief an die Kolosser in wunderbarer Weise die Größe und Herrlichkeit Christi hervorhebt, aber: Weil Christus das Haupt Seiner Körpergemeinde ist, haben auch die Glieder an Seinem Körper eine hohe Berufung, was für uns heißt: dass wir "in Ihm" eine in der ganzen Schöpfung wohl einmalige Stellung haben! Diese Stellung in Ihm aber wir nicht uns zu verdanken, vielmehr ist sie das Wer der überströmenden Gnade.

Wenn wir unsere hohe Stellung erkannt haben, müsste ja ein entsprechend würdiger Wandeel erfolgen, wovon die kommenden Verse, speziell ab Vers 6, handeln.

In unserem Leitvers sehen wir unseren Apostel im Ringkampf, uzmd er ringt für die Kolosser und ebenso für die in Laodicea. Beachten wir hier: er ringt nicht mit den Gemeinden, sondern für sie... dazu gehört üblicherweise ein Gegner. Mit wem ringt Paulus?

Es gab für Paulus und es gibt für uns nur einen ernstlichen Gegner, und das ist der Widerwirker, der mit all seiner ihm von Gott verliehenen Kraft versucht, uns das Evangelium der Gnade zu verwässern! Wenn wir Eph 6:12 lesen, muss uns schnell klar werden, dass eine ungeheure Finsternismacht gegen uns steht, wovor uns einzig und allein die in den Versen Eph 6:13-18 aufgeführte Waffenrüstung schützen kann!

Interessant ist, dass Paulus auch jene. Gläubigen in Laodicea anführt! Wenn wir hierzu 2Kor 1:8 lesen, wird uns klar, warum er dies tut. Gerade die damalige Provinz Asien scheint ein besonderes Kampfgebiet gewesen zu sein, und dies derart, dass selbst Paulus über seine Kraft beschwert wurde und am Lkben verzweifelt. Wir müssen uns die Zeit nehmen, liebe Geschwister, auch im Nachhinein vorstellen, wie hart dieser Kampf gewesen sein musste!

Wenn wir einen kurzen blick auf Kol 2:8 werfen, erkennen wir, welche Gefahren Paulus sieht. Bahnte sich hier ein neuerlicher Abfall an, wie es sich bei den Galatern ereignete?

Schwer wiegen die Worte 2Tim 1:15: "Dieses weißt du, dass sich alle in der Provinz Asien von mir abgewandt haben, unter welchen auch Phygellus und Hermogenes sind." "Abgewandt" heißt nicht, der Gnade verlustig werden, sondern sich eben von dieser rettenden Gnade zu Teilen des Gesetzes umgestellt zu haben. Satan als Bote des Lichts samt seinen verkleideten Diener (gem. 2Kor 11:15 verstllen sie sich zu "Dienern der Gerechtigkeit) seinen ganze Arbeit getan zu haben!!!

Lassen wir uns heute eindringlich vor augen stellen: Satan kommt zu uns nicht (1) wie 1Petr 5:8 als "brüllender Löwe", sonder bestens getarnt als "Bote des Lichts"!

Wir haben gestern dargelegt, dass die Gemeinden, die von Paulus gegründet wurden und damit die Anfangsgemeinden der Körperschaft Christi wurden, sofort zur Zielscheibe Satans wurden. Dabei ist seine Taktik immer die gleiche. Bei Petrus war er "der brüllende Löwe", der sehr wohl zu verschlingen vermochte - die Pfingstgemeinde um Petrus stand ja noch unter dem Gesetz, wo ein Abfall möglich war. Bei uns, der Körpergemeinde Christi Jesu, ist ein "Verschlingen" (der Rettung verlustig werden) nicht möglich, weil unsere Rettung in der Gnade unwiderruflich ists. Dafür ist ein Abfall von dem Evangelium des Paulus sehr wohl möglich, wie das Beispiel der Galater beweist. Satan kommt als Bote des Lichts zui uns, und hier wird es für uns brandgefährlich.

Es ist uns leider bekannt, dass die große christliche Masse Satan als Bote des Lichts erlegen ist, sie leben nicht in Pauli herrlichem Evangelium der Gnade, sondern in einem Mischevangelium. Das Kennzeichen hierfür ist: Es wird nicht im Zusammenhang gelesen, sondern es werden immer nur einzelne Verse herausgepickt, die angenehm sind!!!

Es bedarf in ganz besonderer Weise des Erfülltseins mit Gottes Geist, dem unverfälschten Festhalten an Pauli Evangelium, wie es Paulus in 2Tim 3:14 auch uns zuspricht, und dem Stehen in der gesamten Waffenrüstung Gottes, um allen Schlichen und Anläufen Satans zu widerstehen.

Kol 2:2

"...dass ihren Herzen zugesprochen werde und sie in Liebe und zu allem Reichtum der Vollgewissheit des Verständnisses vereinigt seinen, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes und des Vaters Christi.,

Auch in der Gemeinde der Kolosser traten Gefahren auf, die Paulus in den vor uns liegenden Versen noch konkretisiert. Doch bevor er gegen die Verführer angeht, erfolgt ein ganz wichtiger Zuspruch.

Unser Herz ist (neben seiner stofflichen Funkton als bluttreibender Mittelpunkt des Körpers) bildlich in Gottes Wort das Zentrum und der Kern unseres geistlichen Wesens, der Sitz unserer Beweggründe (nicht aber, wie vielfach angenommen, der Sitz unserer Gefühle und Neigungen). Kurz gesagt ist das Herz der zentrale Ort, wo unsere Gedanken entstehen - die Frage ist "was für Gedanken"?

1Mo 6:5 sagt aus, dass jedes Gebilde der Gedanken seines (des Menschen) Herzens bloß böse ist alle Tage. Im Gegenzug lesen wir immer wieder, dass das Herz fröhlich und traurig sein kann, dass Christus in ihm wohnt, dass Gott in den Herzen geheiligt wird, ja dass Gott Selbst die Herzen lenkt und Seine Liebe in unsere Herzen ausgegossen ist. Wir sehen, wie vielfältig unser geistliches Herz zu sehen ist. Wenn Paulus hier bei den Kolossern gerade den Herzen zuspricht, dann weiß der Apostel, dass vom Herzen auch die Erkenntnis seines Evangeliums ausgehen muss! Es geht also nicht um seelischen (gefühlsmäßigen) Zuspruch, sondern gemäß 2Tim 3:16 um den "geistlichen Zuspruch aus den gottgehauchten Worten der Schrift", weo die untrügliche Wahrheit zu finden ist.

Wir haben gestern versucht darzustellen, dass Pauli Zuspruch kein "Kopf hoch... es wird schon werden" darstellt, sondern ein Hinweis, dass das Evangelium der Gnade, welches ihm der erhöhte Herr enthüllte, die allein gültige Wahrheit in der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade ist. Von den Herzen, dem Zentrum des Geisteslebens, muss die richtige Erkenntnis ausgehen! Das soll aber nicht nur bei Einzelnen so sein, sondern bei der ganzen Gemeinde.

Damit Obiges geschieht, ist die Liebe untereinander ein verbindender Teil. In Kol 3:14 dürfen wir schon vorab lesen, dass die Liebe das Band der Vollkommenheit ist. In Eph 4:1 ff spricht Paulus nicht nur zu einem Wandel, sondern vielmehr zu einem würdigen Wandel zu, und fordert die Gemeinde auf, einander in Liebe zu ertragen. Wenn wir uns diese Worte überlegen, sehen wir, dass Paulus nu zu gut wusste, wie schwer es ist, mit manchen. Gläubigen überhaupt nur Umgang zu haben - und doch sollen gerade diese in Liebe ertragen werden. Das kann nicht bedeuten, dich heuchlerisch in den Arm zu nehmen, sonder sich bewusst sein, dass unser Herr und Haupt alle liebt, ohne Ausnahme! Nicht umsonst fährt Paulus in Eph 4:3 fort, die Einheit des Geistes durch das Band des Friedens zu halten, und weist danach auf all das Gemeinsame hin, was jedes Glied am Körper Christi erwarten darf! Unser menschliche Liebe wird in keinster Weise den Worten der Schrift gerecht, aber dafür wirkt die in unseren Herzen ausgegossene Liebe Gottes (Röm 5:5), die uns durch den heiligen geist gegeben ist.

Unser erster Band ist mit dem heutigen Tag abgeschlossen, unser Leitvers hingegen birgt noch einiges in sich, was wir im zweiten Band fortsetzen wollen. Lasst uns diesen ersten Band mit der Gewissheit abschließen: Wo unsere Liebe versagt (versagen muss), wirkt Gottes Liebe umso herrlicher - vielleicht nicht immer so, wie wir es uns wünschen.

Es ist Gottes Wille, dass wir Seine Liebe verstehen lernen, nicht durch Zwang, sondern durch ständig wachsendes Erkennen! Denken wir nur an Hiob! Es bedurfte einer langen Zeit der Leiden, bis er am Ende sagen konnte. "Ich erkenne, dass Du alles vermagst, und nicht, das Du Dir vorgenommen, ist dir zu schwer" (Hi 42:2).

Am Kreuz von Golgatha - und dorthin dürfen wir am Schluss dieses ersten Bandes unsere Blicke richten - macht Gott allem möglichen Zweifel an Seiner Liebe ein Ende. "Denn so liebt Gott die Welt, dass Er Seinen einzig gezeugten Sohn gibt, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht umkomme, sondern äonisches Leben habe" (Joh 3:16).

Wenn wir also an unserer Liebe verzweifeln, weil wir unsere Unfähigkeit sehen, so zu lieben, wie es sein sollte, so lasst uns auf Gott schauen, der uns in Christus Jesus Seine Liebe zeigt. Und Jesus Christus, unser Herr und Haupt, lebte die Liebe des Vater aus, indem Er in völligem Gehorsam für uns und unser Versagen ans Kreuz ging - lasst uns Seine Liebe sehen und erkennen!

BAND II

"...dass ihren Herzen zugesprochen werde und sie in Liebe und zu allem Reichtum der Vollgewissheit des Verständnisses vereinigt seinen, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes und des Vaters Christi.,

Wir haben den ersten Band mit "der Liebe" abgeschlossen, sie ist laut 1Kor 13:13 das Einzige ,was (wenn Glauben und Erwartung erfüllt sind) Bestand hat - sie füllt das ganze All aus, weil "Gott Liebe ist"!

In diesem neuen Band II dürfen wir vertieft dem Zuspruch nachgehen, der ja die Vereinigung der Körperglieder zum Inhalt hat, und zwar "vereint zur Ekenntnis des Geheimnisses Gottes". Den "Zuspruch in LIebe" haben wir betrachtet, heut geht es um "den Reichtum der Vollgewissheit"! Beides ist überaus wichtig, um vor Irrwegen bewahrt zu bleiben! Betreten wir also im Geist diese Schatzkammer unseres Gottes, wo sich Seine Lieb en, Weisheit und Herrlichkeit in ihrem ganzen Reichtum vor uns entfaltet. Ohne diese Erkenntnis bleibt das Wesen dieser geheimen Verwaltung der Gnade verborgen, der Gläubige bleibt in der Unmündigkeit, wie sie Paulus in Eph 4:14 beschreibt.

"Vollgewissheit" über das Geheimnis Gottes ist ja noch eine Steigerung von Gewissheit ... versuchen wir, diesem gerecht zu werden. Drei Punkte sollen uns hierzu wichtig werden:

  1. Das Geheimnis wurde vom Vater geplant;
  2. das Geheimnis wurde im Sohn Seiner Liebe verwirklicht;
  3. Wir (die Körperglieder) werden gemäß Eph 1:5 in Christus in den Sohnesstand hineinbezogen, um "Gegenstand dieses Geheimnisses zu sein"!

Zu Punkt 1: Gott hat in Seiner Schöpfung nichts dem Zufall überlassen, als weiser Baumeisster hat Er alles im Voraus bis ins Detail geplant und berechnet! Und dem entsprechen bewirkt Gott auch gemäß Eph 1:11 alles nach dem Ratschluss Seines Willens, was wiederum bedeutet: Was Gott geplant hat, führt Er auch aus!

Es ist eine schrecklich satanische Verführung, wenn vom freien Willen der Geschöpfe gesprochen wird, wenn sich ein mächtiger Engelfürst eigenwillig (!) gegen Gott erhoben haben sollte - das ist unmöglich! Wie oft sagaen wir unüberlegt: "Gott hat dies oder jenes zugelassen!" Dies würde bedeuten, dass Gott vor einer nicht geplanten Situation steht und von Fall zu Fall zulässt ... auch dies entspricht nicht Eph 1:11. Je bedingungsloser wir Gott als den alles bewirkenden Schöpfer sehen, umso mehr verherrlichen wir Ihn auch.

Das Geheimnis wurde von Gott geplant, so lautet Punkt 1. Wenn nun Gottes Wort von einem Geheimnis redet, dann sagt ja dieses Wort, dass es bis zu einem von Gott bestimmten Zeitpunkt auch geheim war. Wenn Paulus in Eph 3:3 für jedermann verständlich schreibt, dass ihm durch eine Enthüllung dieses Geheimnis bekannt gemacht wurde, dann war es im gesamten AT, sowie den Jüngern Jesu einschließlich Petrus unbekannt. Wir finden es erst (und nur) bei Paulus! Wer diesen ersten Punkt nicht erkennt (erkennen will) geht schon hier in die Irre!

Zu Punkt 2:: Im Sohna Seiner Liebe hat der Vater das Geheimnis verwirklicht - heute schon sind im Geist die aus den Nationen gemeinsame Losteilinhaber und eine gemeinsame Körperschaft und gemeinsame Teilhaber der Verheißungen in Christus Jesus, und dies nicht durch Petri Evangelium, sondern klar und eindeutig durch das Evangelium, welches Paulus gegeben wurde und dessen Diener er geworden ist (siehe Eph 3:6-7).

Petrus durfte schreiben, dass Christus schonm vor dem NIederwurf der Welt als Opferlamm erkannt war (1Petr 1:19-20), was ja bedeutet, dass Gott von Anfang an den Fall durch die Sünde plante, aber gleichzeitig auch die Rettung festlegte. Als Jesus auf Erden war, lehrte Er Seine Jünger, wie sich dieser Rettung auf der Erde vollziehen würde, und wie sie (Seine Jünger) bei dieser Rettung die maßgebliche ÖRolle spielen würden (siehe Mt 28:18-20).

Paulus wurde auch die Rettung enthüllt, allerdings nicht auf der Erde, sondern in den Himmeln. Davon wusste bis Paulus kein Schreiber der Bibel etwas! Das durch Paulus enthüllte Geheimnis Gottes wird mit der Wortverbindung "in Christus" bzw. "in Ihm" verwirklicht, wir finden sie immer wieder in Eph 1:3-11.

Der Kolosserbrief, und hier besonders das erste Kapitel, zeigten uns ja schon Christi Herrlichkeit als Haupt Seiner Gemeinde, in Ihm hat Gott Sein <u<uns</u> betreffendes Geheimnis verwirklicht.

Kol 2:3

"... in welchem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind."

Ein an Worten kurzer, aber vom Inhalt gewaltiger Vers steht vor uns, es geht um Christus, unseren Herrn und unser Haupt. Für uns erhebt sich die Fragae: Wie tauchen wir in diese Schätze ein? Wie werden sie uns zum Gewinn? Dazu müssen wir weit ausholen, und wir beginnen bei Joh 1:1:

"Zu Anfang war das Wort (logos), und das Wort war zu Gott hingewandt, und wie Gott war das Wort." Es ist hier von dem griechischen Wort "logos" die Rede, und dieses "logos" wurden "in Christus" Fleisch! Beachten wir hier, dass von Anfang an eine innige Beziehung. zwischen Gott und dem "logos" bestand, es war nicht nur zu Gott hingewandt, sondern war "wie Gott"! Diese Aussage führt uns kurz zu Phil 2:6, wo wir lesen, dass Christus vor Seiner Erniedrigung "es nicht für ein Rauben erachtete, ebenso wie Gott zu sein."

Es ist jetzt für uns ganz wichtig, dass wir den Zusammenhang zwischen dem Wort Gottes (dem logos) und Christus erkennen! "Christus ist das "logos", es umfasst das gesamte vom heiligen Geist inspirierte Wort Gottes! Denken wir doch hierüber einmal länger nach!!!

Aus Obigem ergibt sich eine Konsequenz: Wenn du, lieber Leser, Christus nahe sein willst, mussst du in das Wort Gottes, das "logos" eintauchen, muss du es in dier aufnehmen, es in dier abspeichern, nicht nur einzelne Verse, sondern das <gesamte</u> Wort! Christus ist nur (!) in dem Wort Gottes zu finden!

Christus ist nur im Wort Gottes "logos" zu finden, das ist eine Generalaussasge!" Wer dieses "logos", das Wort Gottes, nnicht in sich aufnimmt, es nur wenig oder teilweise liest, begrenzt damit seine Beziehung zu Christus und letztlich zu Gott!!! Damit stehen wir vor etwas Grundsätzlichem: Das Wort Gottes (logos) muss unsere Grundlage und Wegweisung sein! Wir weisen deshalb so intensiv auf das "logos" hin, weil wir später noch auf ein anderes Wort Gottes zu sprechen kommen, das "rema".

Wir greifen etwas vor und lesen Kol 3:16: "Lasst das Wort Christi (Auch hier spricht der griechische Urtext von "logos") euch reichlich innewohnen, belehrt und ermahnt euch gegenseitig in aller. Weisheit; singt Gott in Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern voll Dankbarkeit in euren Herzen." Diese Worte entsprechen genau dem, was wir oben sagten. "Reichlich" innewohnen heißt nichts anderes, als viel im Wort lesen, und ... darüber nachdenken! Hier sind wir an einem kritischen Punkt angelangt: Können wir überhaupt noch über ein Wort nachdenken? Sind wir geistig noch in der Lage, ein Wort im Herzen zu bewegen? Merken wir überhaupt noch, wie der Zeitgeist (und dahinter steckt Satan) uns vom eigenständigen Nachdenken abhält? Eine Flut von allem möglichen Reizen überschwemmt uns pausenlos, wir hetzen hin und her, "zeit haben" ist ein Fremdwort geworden!

Doch alle Schätze, con denen unserr Leitvers spricht, sind in Christus (logos) verborgen" (!!!), man findet sie nicht im "hoppla hopp" oder nur so im "Vorübergehen"!

Wer etwas "verbirgt" will zum einen, dass es nicht von jedermann gefunden wird, und zum anderen, dass jene, für die es bestimmt ist, sich Mühe machen, es zu suchen! Wer von uns auf "Schatzsuche" geht, muss sie folglich schon etwas mühen ... aber der Gewinn ist riesig!

Wir kommen heute zu einem anderen "Wort Gottes" und zeigen die an unserem Herrn auf: In Mt 4:2-4 sehen wir Jesus, wie er von Satan angefochten wird, indem dieser Ihn auffordert, aus Steinen Brot zu machen. Jesus antwortete: "Nicht von Brot allein wird der Mensch leben, sondern von jedem Wort, dass durch Gottes Mund ausgeht." Hier (und jetzt wird es interessant) heißt das Wort, das durch Gottes Mund geht, im griechischen Urtext nicht logos, sondern "rema"!

Wer sich die Mühe macht, und diesen beiden griechischen Begriffen nachgeht, findet folgende Erklärung: "logso" ist das gesamte niedergeschriebene Wort Gottes, "rema" bezieht sich auf das direkt gesprochene Wort Gottes in einer entsprechenden Situation, anders gesagt: in einer bestimmten Situation gibt Gott in unsere Herzen ein bestimmtes Wort. Hier gilt aber wiederum ein wichtiger Grundsatz: Gott kann uns nur ein entsprechendes Wort (rema) von dem geben, was wir zuvor gelesen, in uns aufgenommen haben . Wir lesen also das "logos" , speichern es in unseren Herzen ab, und einer bestimmten Situation, wo wir es dringend brauche, gibt Gott einen Ausspruch, das "rema". Jesu Antwort auf Satans Versuchung war: Der Mensch lebt auch von dem "rema" (= Ausspuch) der durch Gottes Mund geht.

Wir haben deshalb auf das "rema" hingewiesen, weil es ein Grundstock jener Schätze ist, die in Christus verb orgen sind, der uns in einer entsprechenden Situation nicht nur erfreuen, sondern auch helfen wird. Wer Gottes Wort aber nur bruchstückhaft liest, wird leicht ein Opfer des Widerwirkers. Ein Beispiel ist uns hier ganz wichtig: Als Satan den Herrn in der Wüste verführen wollte, zitierte er in Mt 4:6 das Wort Gottes: "Denn es ist geschrieben ....(bitte lesen)", es ist ein Vers aus Ps 91:11-12. Und jetzt, liebe Geschwisster lesen wir das Umfeld dieses Psalms, und dann erkennen wir die Taktik Satans: Er zitiert nur einen Teil (!) de sWortes Gottes, den darauf folgenden Vers 13 lässt er wohlweislich weg!!! Und warum? Hier steht: "Auf den schwarzen Löwen und die Kobra wirst du treten..." und da wird es plötzlich unangenehm! Merken wir, wie tragisch es werden kann, immer nur einzeln angenehme Verse zu lesen? Wer die tut, ist in bester Gesellschaft!!!

Noch ein letztes zu "rema": In Röm 10:17 lesen wir: "Demnach kommt der Glaube aus der KUnde, die Kunde abaaer durch einen Ausspruch Christi". Die unterstrichenen drei Worte lauten im griechischen Urtext "... dia rematos Christou" Auch hier stoßen wir wieder auf das Wort "rema" bzw. "rematos", diesmal ist es ein Ausspruch Christi!

Unser Anliegen ist dass wir erkennen, dass uns die Schätze, die in Christus verborgen sind, nicht automatisch zufliegen, wir müssen zuvor "Sein Wort" (vornehmlich das uns betreffende Wort des Apostels Paulus) lesen, wodurch es in uns abgespeichert wird - zur rechten Zeit wird es dann lebendig!

Die herkömmlichen Bibelübersetzungen beziehen unseren Vers 3 auf "Christus", was wir zurückliegend mit "logos/rema" auch getan haben, doch eigentlich bezieht sich unser Leitvers auf "das Geheimnis Gottes", von dem zuvor Vers 2 spricht. Aber das Erkennen des Geheimnisses Gottes hängt wiederum unmittelbar mit "Christus" zusammen! All die das Geheimnis betreffenden Aussagen im Epheserbrief (Eph 3:1-13) beinhalten ja den unausspürbaren Reichtum des Christus (Vers 8), und münden in Vers 11 darin, dass Gott Seinen Vorsatz der Äonen "in Christus" gefasst hat - wo sollten wir also die Schätze der Weisheit und Erkenntnis, die das Geheimnis betreffnen, anders suchen als in Ihm?

Wenn Gotte Wort zu uns spricht und wir immer tiefer erkennen dürfen, wie wunderbar Gott alles von Anfang an im Vorsatz der Äonen festgesetzt hat, dann gibt uns dieser Reichtum auch einen Schutz vor den Angriffen Satans. In Eph 6:17 lesen wir im Raqhmen der uns gegebenen Waffenrüstung von dem einzigen Teil, mit dem wir auch angreifen können, "dem Schwert des Geistes, das ein Ausspruch (hier sagt der griechische Text wie "rema") Gottes ist". Nach dem, was wir zurückgehend behandelt haben, heißt dies: Im Moment der Gefahr (zum Beispiel durch Verführung) hilft uns ein Ausspruch (rema) Gottes. Jesu skonnte in Mt 4:7 dem Verfüher antworten: "Wiederum steht geschrieben..." Und aus dem Schatz des "logos" kommt uns das Schwert des Geistes in einem Ausspruch (rema) Gottes zu Hilfe, indem wir dem an uns herantretenden Verführer, wie unser Herr, entgegenen können: "Wiederum steht geschrieben....!"

Kol 2:4

"Dies aber sage ich, so dass euch niemand mit überredenden Worten hintergehe."

Wir merken jetzt, liebe Geschwister, wohin uns die zurückliegende Mühe mit "logos/rema" führt: Ohne Zweifel sind bei den Kolossern Verführer aufgetreten (hinter denen niemand anders als der Widerwirker stand), welche die Gemeinde, oder zumindest Einzelne, vom Wort der Wahrheit abbringen wollten. "!Überragende Worte..." wie leicht fällt es Satan, einen unkundigen Gläubigen zu hintergehen!

Unser Kampf, so lesen wir in Eph 6:12 ist nicht gegen Fleisch und. blut gerichtet, also gegen Menschen, vielmehr müssen wir dahinter immer die Mächte der Finsternis sehen, an ihrer Spitze Satan. Und wie ist seine Taktik?

Das beste Beispiel gibt uns die Versuchung Jesu in der Wüste; hier lernen wir, wie der Widerwirker mit überredenden Worten den Herrn hintergehen wollte (Mt 4:1-11):

Die erste Versuchung war buchstäblich, ja körperlich: Jesus war nach 40 Tagen F asten am Ende Seiner Krafte - und genau h ier trat der Widerwirker auf! "Wenn Du Gottes Sohn bist, sasg, dass diese Steine Brot werden." Kurz zuvor, in Mt 3:17, bezeugt die Stimme aus dem Himmel die Sohnschaft Jesu, und ganz kurz darauf stellt der Widerwirker genau diese Tatsache infrage: "Wenn Du Gottes sohn bist...!" Und bei uns? Kaum haben wir im Glauben erfasst, dass wir Kinder Gottes sind, kommen die überredenden Worte: Dann lass dir deinen Glauben auch von Gott durch Zeichen und Wunder beweisen! Und gezielt erfolgen solche überredenden Worte, wenn wir uns in Notlagen befinden!

Die erste Versuchung war, wie wir gestern sahen, ganz handfest, aber buchstäblich: Jesus sollte Seine körperliche Notlage, Seinen Hunger durch ein Wunder Gottes zum Guten wenden!

Die zweite Versuchung war geistlicher Art: Auf dem Flügel der Weihestsätte zitierte der Widerwirker das Wort Gottes (Ps 91:11-12). Und wieder kommt die lauernde Frage: Wenn Du Gottes Sohn bist, wirf Dich hinab! Vertraue der Zusage Gottes, dass Dir nichts passieren wird! Jesu Vertrauen wird hier massiv herausgefordert, und dies mit einem Wort aus der Bibel! Und bei uns?

Werden nicht auch wir immer wieder mit Bibelversen konfrontiert, die das Gegenteil von dem aussagen, was wir durch PauliEvangelium gelernt haben und glauben? Dabei geht es vor allem darum, uns von unseren in Eph 1:3 ff verheißenen geistlichen Segnungen inmitten der Überhimmlischen in Christus herab zu den irdischen Segnungen zu ziehen, die dem Volk Israel verheißen sind. Wie fest stehen wir in solchen Situationen? Wie fest ist das Evangelium der Gnade bei uns verankert? Genügt es uns in der Gnade Gerettete zu sein, oder wollen wir immer mehr? Auch immer mehr die Sinne kitzelnde fragwürdige neue Erkenntnis? Die Praxis zeigt leider, dass hier auch anscheinend fest stehende Gläubige durch überredende Worte hintergangen wurden. und sich dafür fragwürdigeren Erkenntnissen hingaben!

Die geistliche Versuchung ist besonders gefährlich für uns!

Es folgt noch eine dritte Versuchung Jesu, die Sein Berufungsgut betrifft: Wohl wissend um des Herrn Auftrag, das irdische Königreich aufzurichten, bietet Ihm der Widerwirker sofort alle Königreiche der Welt an, und dies ohne Leiden und ohne das Kreuz! Ein verlockendes Angebot! Man könnte dieses Angebot auch so formulieren: Du kannst allen Leiden aus dem Weg gehen und sofort all das haben, was Du anstrebst mit einer. Winzigkeit: Falle nieder und bete mich, den Widerwirker, an!

Viele von uns werden hier sagen: "Das kann mir nicht passieren!" Und doch passierte genau dies sogar einem langjährigen Mitarbeiter des Apostel Paulus: "Demas"! In 2Tim 4:10 lesen wir die knappen Worte Pauli: "... denn Demas verließ mich aus Liebe zum jetzigen Äon und ist nach Thessalonich gegangen". Und seltsam: Am Ende unseres Kolosserbriefes (Kol 4:15) steht Demas noch in der Reihe der grüßenden Brüder und hat damit auch diesen Brief an die Kolosser nicht nur gekannt, sondern auch mitgetragen.. Wenige Jahre später schreibt dann Paulus dem Timotheus von seiner Hinwendung zum jetzigen Äon.

Demas lehrt uns, wie ungeheuer stark der Widerwirker uns die Verlockungen dieser Welt vor Augen stellen kann! Es schadet doch nichts, die Herrlichkeiten dieser Welt schon jetzt zu genießen, zumindest "etwas"! die Herrlichkeit unserer überhimmlischen Berufung kann ja noch weit weg sein! "Jetzt... sofort ..." das sind die Worte des Widerwirkers! Und er verlangt oft nur einen winzigen Kompromiss!

Wir haben bis jetzt absichtlich die Antworten Jesu weggelassen, denn sie haben ein bestimmtes Schema. Auf alle drei Angriffe benutzt Jesus gemäß Eph 6:17 das Schwert des Geistes, das ein Ausspruch Gottes ist: "Es steht geschrieben" bzw. "Wiederum steht geschrieben"! Dabei ist höchst bemerkenswert, dass Jesus nicht nur das Wort gebraucht, sondern auch einem geschriebenen Wort ein anderes gegenüberstellt! Wort gegen Wort - das müsste uns eigentlich hellwach werden lassen!

Bei der ersten Versuchung stellt Jesus klar, wie entscheidend die "geistliche" Nahrung ist. Körperliche Not kann uns sehr wohl bis an den körperlichen Rand schwächen, doch bevor wir uns überredenden Worten hingeben, Wunder und Zeichen erbitten, sollten wir uns erinnern, dass Gott einst dem flehenden Paulus antwortete: "Dir genügt Meine. gnade; denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht" (2Kor 12:9).

Wenn wir solche Worte lesen und in uns aufnehmen, werden sie uns zu gegebener Zeit zum Segen gereichen! Viele überredende Worte werden uns finden, doch aus dem Schatz des "logos", dem in. uns abgespeicherten Wort Gottes, fließt uns zur rechten Zeit der Ausspruch Gottes (das "rema" zu, der uns kräftigt und stärkt, so dass wir, wie Paulus, nicht mehr weiter flehen müssen, sondern statt dessen zum Danken kommen, ja zum Rühmen der Schwachheit, damit die Kraft Christi über mir zelte.

Aus körperlicher Schwachheit wird Lob und Dank ... das vermag ein Ausspruch Gottes zur rechten Zeit.

Auf dem Flügel der Weihestätte pariert Jesus dem von dem Widerwirker vorgehaltenen Wort mit einem anderen geschriebenen Wort - Er stellt ein Wort Gottes dem anderen gegenüber! Praktisch hebt Er damit das durch den Widerwirker zuerst zitierte Wort auf! Es muss eigentlich erstaunen, wie wenig die Gläubigen hierüber nachdenken!!!

Diese Versuchung, wir nannten es "die geistliche Versuchung", ist besonders heimtückisch, weil Gottes Wort für etwas herhalten muss, was im Moment nicht passt! Für uns heißt das: Nicht jedes geschriebene Wort passt in jede beliebige Zeit!

In 2Tim 2:15 fordert Paulus auf, das Wort der Wahrheit richtig zu schneiden. Praktisch bedeutet dies heute für uns: Nicht Petrus kann uns belehren, was die gegenwärtige Verwaltung der Gnade betrifft, auch nicht Matthäus, Markus, Johannes oder Jakobus, sondern allein Paulus! Es kann demnach nicht verwundern, dass sich Aussagen wie Jak 2:24 und Röm 3:28 total widersprechen! Hier widersprechen sich keine Aussagen im Wort Gottes, vielmehr stehen sich Aussagen von zwei verschiedenen Verwaltungen gegenüber, die nur in der entsprechenden Verwaltung Gültigkeit haben!

Wir müssen sehr sorgfältig prüfen, was in die gegenwärtige Verwaltung geschrieben wurde (durch Paulus), und was in eine spätere Verwaltung gehört. Voraussetzung ist ein fundamentiertes Kennen des Wortes. Haben wir dieses Wissen (durch das Lesen der Bibel) in uns?

Ein letztes Mal stellt Jesus klar, und dies mit einem Wort aus 5Mo 6:13, dass allein Gott die Anbetung und der Gottesdienst gehören. Mit Demas haben wir schon aufgezeigt, wie schnell die Anbetung zum Gott dieses Äons wechseln kann, und dieser Gott ist kein anderer als Satan, wie uns 2Kor 4:4 unzweifelhaft beweist.

Jesus wusste sehr wohl um Seine Berufung zur Königsherrschaft im Tausendjahrreich, aber Er wusste auch um den Zeitplan Gottes! Zuvor musste sich noch einiges ereignen, an erster Stelle das Kreuz auf Golgatha! Es ist immer eine große Versuchung, wenn uns etwas "ohne Leiden" angeboten wird, mehr noch: Der sofortige Genuss! Es gibt in der christlichen Bücherwelt das bekannte Bild vom brieten und schmalen Weg; wir können dies Darstellung nicht in allem gut heißen! Dass aber ein Großteil der Gläubigen lieber den breiten bequemen Weg geht, ist leider eine Tatsache. Dieser breite Weg führt die Gläubigen aber nicht in die vermeintliche Hölle, sondern an ihrer überhimmlischen Berufung vorbei. Das ist die Absicht des Widerwirkers!

Der schmale Weg wäre, auf die irdischen Verlockungen zu verzichten, wozu auch unser eigenes Ansehen, Ruhm, Anerkennung usw. gehören... es sind die unteren Wege!

Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem geistlichen Segen in Christus segnet ... dies ist unser überhimmlische Berufung!

Kol 2:5

"Denn wenn ich auch dem Fleisch nach abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch und beobachte mit Freuden eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus."

Der erste Teil unseres neuen Leitverses hat etwas Charakteristisches für unsere heutige Verwaltung der Gnade: Für das Fleisch ist kein Raum mehr! Sein Platz in das Kreuz auf Golgatha!

In Röm 6:6 lesen wir: "...dies erkennend, dass unsere alte Menschheit zusammen mit Ihm gekreuzigt wurde ...", wobei die Bezeichnung "Menschheit" einer der vielen Namen unserer alten Natur ist, wozu auch "das Fleisch" zählt. Paulus schreibt über das Fleisch in Röm 8:8: "Die aber im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen." Und in Röm 7:18: bezeugt der Apostel, "Das in seinem Fleisch nichts Gutes wohnt". Wenn wir, liebe Geschwister, die wirklich erkennen, dann muss es Konsequenzen geben: Wir können Gott nicht mit unseren Sinnen anbeten (sie zählen alle zum Fleisch), sondern einzig und allein im Geist! Dazu zählt auch - so schwer es manchen Gläubigen fallen mag - die Musik! In vielen Gemeinschaften scheint gerade die Musik den ersten Platz einzunehmen; Gesang, große (Gospel-) Chöre, Orchester und Ähnliches rauben die Zeit, um in Gottes Wort zu lesen, das Fleisch at die Oberhand! Wir wollen damit nicht jegliche Form von Musik verurteilen, nur hören sich Pauli Worte eben etwas anders an:

"... werdet mit Geist erfüllt, so dass ihr zueinander in Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern sprecht und dem Herrn in euren Herzen singt..."!

Dass unser Fleisch nichts nützt und Gott nicht gefallen kann, bezeugt auch Pauli Zustand, als er diesen Brief an die Kolosser schrieb: Er war ein in Ketten Gebundener in Rom.

In Eph 3:1 schreibt er: "Mithin bin ich, Paulus der Gebundene Christi Jesu für euch, die aus den Nationen". Nicht in körperlicher Kraft und Gesundheit, nicht in körperlichem Wohlgefühl hat Gott Seine tiefsten Geheimnisses Seinem Apostel enthüllt, sondern vielmehr in großer Schwachheit als Gebundener im Gefängnis in Rom!. Vorbei waren die Anfänge, wo Paulus von Land zu Land reiste, um die neuen Körpergemeinden Christi ins Leben zu rufen! Hier im Gefängnis in Rom könnte er die Gemeinden nicht mehr im Fleisch erreichen, an die Stelle des Fleisches trat der Geist!

Wunderbar lesen wir in 2Tim 2:9 am Schluss die Worte Pauli "... jedoch das Wort Gottes ist nicht gebunden." So sind dem Geist keine Grenzen gesetzt, über alle fleischliche Unfähigkeit hinweg wirkt er bis heute in den Gläubigen durch das geschriebene Wort, auch durch den Brief an die KOlosser! Nicht mehr durch "Schauen und Erleben" (wie in der Pfingstgemeinde in Jerusalem) sondern durch das Lesen im Wort Gottes werden wir geführt und erleben im Geist die Verbundenheit mit unseren anderen Geschwistern. Was wir erleben, müssen wir auch pflegen - deshalb: "Befleißigt euch, die Einheit des Geistes (die immer besteht durch das Band des Friedens zu halten..." (Eph 4:3).

Im Geist - und hierunter versteht Paulus den ihm von Gott verliehenen Geist - war der Apostel mit seinen Glaubensgeschwistern verbunden, mehr noch, er konnte beobachten und sich freuen, und dies darüber, was die überströmende Gnade im Glaubensleben anderer bewirkt hat. Da dürfen jw auch wir uns fragen, ob solche Art Freude in uns ist, oder ob wir nur mit uns selber beschäftigt sind?

Durch die Nachrichten seiner Mitarbeiter (hier wohl Epaphras) bekam Paulus ein geistliches Bild von den Kolossern, und als erstes freue er sich über die "Ordnung ihres Glaubens". Unter "Ordnung" verstehen wir etwas Aufgeräumtes, Übersichtliches und schnell Zugreifbares ... hat der Glaube damit etwas zu tun?

Nennen wir kurz das Gegenteil: Es wäre Unordnung, Unsortiertes und Unübersichtliches!

Der uns von Gott gegebene Glaube an Christus Jesus rettet uns in der Gnade - dem ist von uns aus nichts hinzuzufügen! Doch diese Stellung, so herrlich sie ja ist, soll durch unseren Wandel ausgelebt werden, unser Glaube soll wachsen, und dazu braucht er "Nahrung!" "Ordnung im Glauben (an Christus)" heißt für uns, die richtige Nahrungsquelle zu finden, dann aber nicht wahllos alles in sich aufnehmen, sondern gezielt jene Nahrung zu suchen, die Gott ganz speziell uns, der Körpergemeinde Christi Jesu, zugeteilt hat. Diese Nahrung gilt es zu ordnen, dass wir jederzeit auf sie zugreifen können!

Auf welches Wort greifen wir zurück, wenn uns die Finsternismächte angreifen? Und - die geistlichen Mächte der Bosheit greifen. uns ständig an! Wie sieht bei uns das Schwert des Geistes aus, das gemäß Eph 6:17 ein Ausspruch Gottes ist? Haben wir Ordnung in dem, was wir glauben? Können wir auf das richtige Wort zurückgreifen?

Machen wir uns nichts vor, liebe Geschwister: Ein guter Teil der Gläubigen dämmert vor sich hin, ohne das geringste Wissen. um ihre wahre BErufung!" Sie lesen täglich einen passenden Vers z.B. aus dem Losungsbuch, und das war es dann. Sie haben den Angriffen Satans nichts entgegenzusetzen, sie werden von jedem Wind der Lehre wie von brandenden Wogen hin umher geworfen und umhergetragen durch die Unberechenbarkeit der Menschen, durch die List, die darauf ausgeht, den Irrtum planmäßig zu verbreiten (lies Eph 4:14). Und der Irrtum wird gerade heute immer planmäßiger!

Die Pfeiler, die Paulus in unserem Leitvers aufzeigt, sind zuerst die Ordnung, die erkennt, dass für uns heute die Botschaft des Apostels Paulus maßgebend ist (weil er allein unser überhimmlische Berufung aufzeigt), dann die Festigkeit in diesem herrlichen Evangelium der Gnade. Lassen wir heute einmal das Wort auf uns einwirken: "Lasst euch nicht von mancherlei und fremden Lehren wegtragen; denn es ist trefflicher, das Herz in der Gnade stetig zu machen, nicht durch Speisen, mit denen darain Wandelnden nicht genützt werden kann (Hebr 13:9).

Die herausgerufene Gemeinde der Kolosser war, wie alle anderen Gemeinden, keine menschliche Organisation, sondern ein vom Geist Gottes gewirkter Organismus, wo jeder mit jedem verwoben ist, wie ein Baum mit seinen Ästen; und Christus ist das Haupt Seiner Körpergemeinded. Die Festigkeit des Glaubens an ihr Haupt wirkte wie ein Bollwerk gegen die Angriffe Satans.

Im griechischen Urtext heißt es in Bezug auf "die Festigkeit des Glaubens" nicht an, sondern (hinein) in Christus (eis christon) - das ist schon ein Unterschied! Der Glaube an Christus ist das Geschenk und Fundament eines jeden berufenen Gläubigen, er kann im Grund kaum erschüttert werden. Doch das Wachstum "hinein in Christus" ist durchaus störungsanfällig!

Mit Freuden sieht Paulus bei den Kolossern dieses Glaubenswachstum hinein in Christus, noch war ihre Festigkeit nicht erschüttert, aber die Gefahr bestand. Der Glauben "hinein in Christus" ist zuerst einmal das Suchen dessen, was droben ist, wo Christus zur Rechten Gottes ist. Hier hinein sollen wir uns im Geist versehen, von Ihm sollen wir uns nicht mehr abbringen lassen ("Abbringen" derart, dass wi runs wieder mehr mit dem beschäftigen, was auf der Erde ist). Nehmen wir die herrlichen zwei Verse aus 2Kor 3:17-18 mit in den Tag (bitte lesen), sie verdeutlichen, was das "hinein in Christus" bedeutet.

Kol 2:6-7

"Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt in Ihm, gewurzelt und auferbaut in Ihm, stetig im Glauben, so wie ihr belehrt wurdet, darin überfließend in Dank."

Es ist die köstliche Tatsache, dass wir alle in der Gnade Gerettete sind, und dies ohne unser Zutun! Keiner kann sich selber auserwählen bzw. vorherbestimmen, das ist eigentlich leicht zu verstehen! Auf diesem unwiderrufbaren Fundament sollen wir wandeln, und dies immer tiefer hinein in Christus, unseren Herrn.

Unser Wandel soll das ausleben, was wir im Glauben erfassen durften, es ist "ein Wandel in Ihm". Paulus zeigt uns dies ganz wunderbar an zwei Bildern auf: "Gewurzelt und auferbaut"! Lassen wir diese zwei Bilder einmal auf uns einwirken: Die Wurzeln gehen in die Tiefe, ein Aufbau geht in die Höhe - also zwei treffliche Begriffe! Schauen wir zuerst einmal auf die Wurzeln:

"Wurzeln" geben einem Baum zum einen den festen Halt, um jedem Sturm standzuhalten, zum zum anderenversorgen sie den Baum mit Nahrung aus der Tiefe des Erdreiches, sie geben ihm die nötige Kraft und vermitteln zugleich ein gesundes Wachstum. Und nicht zu vergessen: Wurzeln hören nie auf mit Wachsen, sie dringen immer tiefer und breiter in die Erde ein! Damit haben wir ein wunderbares Bild für unseren Wandel!

Unser Erdreich , in das wir wurzeln sollen, ist Christus! "In Ihm" ist alles zu finden, was wir brauchen, "in Ihm" sind alle Schätze der Wisheit und Erkenntnis verborgen, wir müssen nur unsere Wurzeln in Ihn hineinversenken!

Gingen wir gestern in die Tiefe, so streben wir heute in d ie Höhe! Und wieder ist es ein Bild, das uns helfen darf: So wie bei einem Haus Stein auf Stein gefügt wird und der ganze Bau immer höher wächst, so soll unser Glaube durch das geschriebene Wort empor wachsen, allerdings: Wir müssen es (Gottes Wort) in die Hand nehmen, darin lesen, und dann wir es uns durch die Krafteinwirkung des heiligen Geistes aufgeschlossen.

Wir können das Bild eines emporwachsenden Hauses auch mit "einer Leiter" austauschen, wir nennen die einzelnen Sprossen "Offenbarungsstufen"! Diese Offenbarungsstufen klimmen wir hinauf und gewinnen mit jeder Stufe eine weitere Aussicht. Wer von uns schon einmal einen Aussichtsturm be stiegen hat, weiß dies. Auf den unteren Stufen ist noch nicht viel zu sehen, Sträucher und Bäume versperren die Aussicht. Doch sobald man höher kommt und über die Bäume hinweg sehen kann, weitet sich der Blick, bis es dann oben zu einem grandiosen Rundblick kommt! Dieses Bild ist sehr treffend, denn Gott lässt Sich nicht gleich ganz unten in Seiner Größe erkennen! Auf den unteren Stufen spielt bei einem Gläubigen der Mensch, das "Ich" noch eine gewichtige Rolle, es wird dem Menschen noch viel eingeräumt. "Ich" habe mich bekehrt, "Ich" habe mich für Jesus entschieden, "Ich" habe dies und jenes getan, "Ich, Ich, Ich..." - doch je mehr Erkenntnis wir gewinnen, desto mehr tritt unser "Ich" zurück. bis es ganz verschwindet (es ist mit Christus gestorben), und wir erkennen, dass Gottalles bewirkt!

Beide Begriffe, das "gewurzelt und auferbaut", verfolgen ein Ziel: "Damit Christus durch den Glauben völlig in euren Herzen wohne und ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, erstarken möget, um mit allen Heiligen zu erfassen, was die Breite und Länge und Tiefe und Höhe ist ..." (Eph 3:17-18). Und in Vers 19 lautet das Ziel: "....(um auch die alle Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus zu erkennen), damit ihr zur gesamten Vervollständigung Gottes vervollständigt werdet."

Obige Worte aus dem Epheserbrief ergänzen unsere Auslegung: Erfassen sollen wir die Breite und Länge und Tiefe und Höhe! Achten wir auf die Reihenfolge: Mit der Breite und Länge zieht Gott die Umrisse, dann geht es zuerst in die Tiefe, um das Fundament zu setzen, und erst dann wird in die Höhe gebaut! Wenn alles so erfolgt, kommt es auch zur Ordnung, Festigkeit und Stetigkeit des Glaubens, von dem wir in Vers 5 lasen.

Und noch eines hebt Paulus hervor: "... so wie ihr belehrt wurdet!" Wir kommen am Schluss dieses Briefes noch auf Epaphras zu sprechen, der ja einer der Kolosser war (Kol 4:12); er hat sie im Sinne des Apostels Paulus belehrt, nämlich in dem Evangelium, welches sie in Christi Gnade berufen hat - von diesem Evangelium gilt es, nicht wie die Galater abzuweichen (Gal 1:6).

Wir kommen zur letzten Aussage in diesem Vers, "überfließend in Dank."Wer als berufener Gläubiger fest geworden ist, wer von sich selbst abgekommen und sein wesenhaftes "Sein in Christus" gefunden hat, wo das "Ich" immer kleiner und Christus immer größer geworden ist, da muss der Dank von selbst überfließen!

Manchem mag es zuviel werden, immer von der gnade zu lesen, die er, wie er meint, doch längst erkannt hat! Doch hat er (oder "wir") auch bemerkt, dass diese Gnade überfließend ist (Röm 5:15)? Und "überfließend" ist ein ununterbrochener Vorgang - also dürfen wir uns auch ununterbrochen daran erinnern lassen und im gleichen Maß ununterbrochen danken!

Ist uns, liebe Geschwister, bewusst, wie oft wir Gottes Herz täglich kränken? Es gibt ja Gläubige, die sich für "perfekt" (!) halten, jene sprechen wir hier nicht an. In Eph 1:7 steht die herrliche Verheißung: "In Ihm haben wir die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Kränkungen nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überfließen lässt." Hier sind zwei Dinge genannt: Der einmalige Vorgang unserer Erlösung von der Sünde, und dann die (tägliche) Vergebung unserer (täglichen) Kränkungen nach dem Reichtum Seiner Gnade! Wer von uns sich dessen voll bewusst ist, kann nur noch danken, täglich danken und darin überfließen!

Warnung vor Irrlehren

Kol 2:8

"Hütet euch, dass euch niemand beraubt wegführe durch Philosophie u nd leere Verführung gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundregeln der Welt und nicht gemäß Christus."

Die Stellung der Kolosser in Christus ist gesichert, keine Macht im gesamten All durfte sie antasten! Anders steht es mit dem Wander in Christus, der einmal, nach der Entrückung, vor der Preisrichterbühne des Christus offenbar gemacht wird (siehe 2Kor 5:10); hierzu lesen wir heute: "Hütet euch...", und das Stichwort ist "Philosophie"!

Mit Freuden beobachtete Paulus die Ordnung und Festigkeit des Glaubens der Kolosser an Christus, jetzt fordert der Apostel die Gemeinde ebenfalls zum Beobachten auf, und dies in dem Sinn, dass sich keine falschen Verführer einschleichen (hinter denen der Widerwirker steht), und die Kolosser durch die Philosophie beraubt und wegführt. Was ist Philosophie? Im Duden steht "Weisheitsliebe, das Forschen und Streben nach Erkenntnis des letzten Sinnens, der Ursprünge des Denkens und Seines...", also das edelste Gedankengut der Menschen, die. nicht "in Christus Jesus" gläubig sind. Wir betonen Letzteres, weil die Philosophie ja Gott nicht unbedingt leugnet, sondern durchaus nach Wahrheit sucht, und dies auf höchster Kulturstufe. Das Verführerische liegt darin, dass das Edle gesucht wird, und nicht das Böse! Sie war besonders bei den Griechen und Römern beliebt, aber auch bei den Juden in der Diaspora (also auch in Kolossä).

Die Philosophie appelliert an unser Fleisch, doch wir sollen erkennen, dass unsere alte Menschheit (das Fleisch) zusammen mit Ihm gekreuzigt wurde (lies Röm 6:6)!

Die mahnenden Worte Pauli zeigen uns erneut, dass unser Wandel durchaus angreifbar ist und wir ständig auf der Hut sein müssen. Mehr noch: Gemäß Eph 6:10 ff stehen wir in einem ständigen Kampf gegen die Macht der Finsternis, vor der uns nur eine vollständig angelegte Waffenrüstung schützen kann. Fehlt nur ein Teil, sind wir sofort verwundbar, und dies kann so weit gehen, dass wir beraubt weggeführt werden von dem Evangelium der Gnade, welches uns sagt, dass wir nicht aus Werken gerettet sind, damit sich niemand rühme (Eph 2:8).

Philosophie, die Paulus als leere Verführung bezeichnet, appelliert an unser Fleisch, "nach dem Guten zu streben" - hier ist ja auf den ersten Blick nichts Schlechtes daran. Kann es falsch sein, den Menschen Gutes zu tun, auf menschliche Rituale zu hören, z. B. diese oder jene Speise nicht anzurühren (in den Versen Kol 2:16-23 kommt Paulus näher darauf zu sprechen)? Die Verführung ist raffinierst, denn dies alles zieht die Gläubigen herab auf die Erde, er soll sich mit dem beschäftigen, was auf der Erde ist - und genau dem widerspricht Kol 3:1 ff!!!

Philosophie, Überlieferung der Menschen, Grundregeln der Welt ... das alles ist nicht gemäß Christus, mehr noch: Es steht gegen Christus. Gerade hier im Kolosserbrief zeigt Paulus die Einzigartigkeit und Erhabenheit Christis, die durch nichts ersetzt werden kann, was von dieser Welt ist. Nur "durch Ihn" und "in Ihm" können wir die Täuschung erkennen und richtig beurteilen, und die derart, wie uns Vers 9 weiter lehrt:...

Kol 2:9

"Denn in Ihm wohnt die gesamte Vervollständigung der Gottheit körperlich;"

Von unserem Wandel weg führt Paulus unsere Blicke wieder hin auf Christus, unser Haupt, und wir dürfen Herrliches in uns aufnehmen: Er ist der einzige und wahre Darsteller Gottes, ja, Er ist Seiner Verkörperung. Hebr 1:3 sagt hierzu: "Er ist die Ausstrahlung Seiner (Gottes) Herrlichkeit und das Gepräge Seines Wesens...'"! Um diese Worte mehr verstehen zu können, müssen wir etwas tiefer einsteigen und erst einmal zu erfassen versuchen, was "die gesamte Vervollständigung der Gottheit körperlich" bedeutet:

Zuerst sei sehr deutlich gesagt, dass Gott Selbst keine Vervollständigung braucht - das müsste uns allen klar sein! Aber zum Zweck Seiner Enthüllung (Gott will Sich Seinen Geschöpfen ja bekannt machen) verkörpert Er Sich in Christus, dem Sohn Seiner Liebe! Es ist also Christi Aufgabe, uns den Vater nahe zu bringen, damit wir Ihn mit unseren Sinnen erfassen können.

IN vielen Schriftstellen lesen wir, dass Gott unsichtbar ist, weil Er "Geist" ist, so z.B. in Joh 4:24; Röm 1:20; dann in Kol 1:15 oder 1Tim 1:17. Das Erste, was der unsichtbare Gott gemäß Hebr 1:5 zeugte, war "der Sohn Seiner Liebe"! Kol 1:15b sagte uns ja schon: "Er ist der Erstgeborene vor einer jeden Schöpfung." Alles was der unsichtbare Gott in Sich trug, verkörperte Er in Seinem Sohn, um Sich der später erschaffenen Schöpfung als Abbild in Christus sichtbar zu machen! Vielleicht darf es uns heute erneut bewegen, dass es einmal eine Zeit gab, wo noch nichts existierte, außer Gott, dem Vater und dem einzig gezeugten Sohn Seiner Liebe!

Wenn wir versuchen, uns im Geist in jene Zeit zurück zu versetzen, wo noch nichts erschaffen war, fühlen wir schnell, dass wir eigentlich schon die Grenze unseres Vorstellungsvermögens überschritten haben, es ist heiligster Boden! Und dennoch gewährt der Vater uns al Seinen Söhnen tiefste Einblicke in Sein Wesen und in Sein Herz! "Gott ist Liebe", sagt 1Jo 4:8 und bringt uns damit das Wesen Gottes mit drei Worten nahe. Weil aber nach unserem menschlichen Verständnis "Liebe" ein Gegenüber braucht, um sich zu erzeigen und zu ergießen, zeugte der unsichtbare Gott nach dem Ratschluss Seines Willens zuerst jenes Medium, welches Gott benötigte, um Seinen Willen in Bezug auf die noch zu erschaffende Schöpfung zu erfüllen - und dieses Medium war der Erstgeborene vor einer jeden Schöpfung, Christus!

'Wir fassen n och einmal zusammen: Die Gottheit (was sich allein auf den Vater bezieht), zeugt aus Sich heraus eine Vervollständigung dahingehend, dass sie (die Gottheit) ein Abbild benötigt, ein Wort, einen Mittler, um Sein Wesen, welches "Liebe" ist, zu offenbaren. Christus ist dieses Abbild, das Wort und der Mittler, der die Funktion "ausfüllt" - und für dieses "Ausfüllen" benutzt der griechische Urtext das Wort "pleroma", was "Fülle" bedeutet, in unserem Leitvers steht dafür "Vervollständigung"! Die Fülle (plerpoma), die Vervollständigung der Gottheit wohnt in Christus körperlich! Damit haben wir die einmalige und u nendlich herrliches Aufgabae usneres geliebten Herrn und Hauptes ins Licht gestellt - es ist mehr als lohnend, sich einmal im Geist hier hinein zu versehen!

Der Ausdruck "Vervollständigung" (pleroma) ist von Gott allein auf Seinen Sohn bezogen, weil Christus allein zu einer glückseligen Vollendung führt, und diese Vollendung heißt "damit Gott alles in allen sei" (1Kor 15:28b). Dieser letzte krönende Abschluss im Heilsplan Gottes ist einem Großteil der Gläubigen bis heute verborgen geblieben, sie sehen anstatt Freude und Glück lieber eine endlose Höllenqual!!! Sie verunehren damit nicht nur Gott, sondern auch den Sohn, weil Sein Opfer am Kreuz auf Golgatha damit nur wenigen gelten würde.

Es muss uns immer wieder schmerzlich treffen, dass einer der größten Schätze, die uns das Wort Gottes überlässt, nämlich "die Aussöhnung des Alls", von den meisten Menschen nicht nur abgelehnt, sondern auch vehement bekämpft wird! Aber gerade weil Christus die gesamte Vervollständigung Gottes ist, wird das All auch vollständig ausgesöhnt! Wie könnte aber Christus diese Vervollständigung sein, wenn nur 10% (oder noch weniger) gerettet würden und Satan 90% der Menschheit in eine ewige Verdammnis führen könnte?

Halten wir fest und bezeugen unerschrocken, und ohne Menschenfurcht: Christus ist das Abbild Gottes, Er ist der Retter der gesamten Menschheit. Er ist das Gottes Wort und unser Erlöser! Dabei ist Er der Gottheit untergeordnet, aber der Herr aller Schöpfung! Menschliche Unkenntnis und leere Philosophie versuchen pausenlos, Ihn all diesen Juwelen zu berauben - wollen wir uns mühen, Seinem Wort in alllem zu folgen, damit wir erfassen, was Er uns zugesagt hat!

Kol 2:10

"...und ihr seid in Ihm vervollständigt, der das Haupt jeder Fürstlichkeit und Obrigkeit ist."

In Kol 1:19 lasen wir bereits die Worte: "....da die gesamte Vervollständigung ihre Wohlgefallen daran hat, in Ihm (Christus) zu wohnen. Heute sagt unser Leitvers, dass wi in Ihm vervollständigt sind - das ist eine gewaltige Aussage! Alle die in Christus Jesus sind, haben Anteil an Seiner Vervollständigung (Fülle). Wie sieht das nun im Licht des Wortes Gottes aus?

1Kor 1:30 sagt uns: "Aus Ihm (Gott) aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott her zur Weisheit gemacht worden ist, wie auch zur Gerechtigkeit, Heiligung und Freilösung"! Eine weitere Aussage lesen wir in Eph 5:25b-27: "...und Sich Selbst für sie dahin gegeben hat (bitte weiter lesen). Eine uns schon bekannte Aussage steht in Kol 1:21-22: Allein schon dies drei Schriftstellen zeigen uns eine Fülle, wir "in Ihm" als unseren Besitz im Glauben ergreifen dürfen. Alles, was Christus für uns getan hat, ist vollständig, und so dürfen wir uns auch vor Gottes Angesicht dargestellt sehen! Wir sind also alle "in Ihm" vervollständigt!

Eine weitere Frage kommt jetzt auf: Sind wir mit Obigem auch vollkommen? Um hierauf eine Antwort zu finden müssen wir wieder zwischen a) unserer "Stellung in Christus und b) unserem "Wandel" unterscheiden. In unserer Stellung sind wir in der Tat vollkommen, weil unserer Rettung i8n der Gnade von unserer Seite aus nichts hinzugefügt werden kann - unsere Wandel hingegen wird wohl hier unten auf Erden nie vollkommen, sondern einem ständigen Wachstum unterworfen sein, der dem Zuspruch gemäß Eph 4:1 ff. bedarf.

Zum Abschluss unserer Vervollständigung in Christus möchten wir noch anfügen, dass es keine leeren Träume sind, was wir "in Ihm" alles haben dürfen, sondern beglückender Glaubensbesitz! Menschliche Philosophie stellt Ideale auf, die wir Menschen nie erreichen können, sie sind. Täuschung und Irreführung. Unsere Vervollständigung in Ihm hingegen ist Wirklichkeit!

Unser Leitvers sagt auch noch aus, dass Christus das Haupt jeder Fürstlichkeit und Obrigkeit ist. Diese Aussage wird in Eph 1:21-23 erweitert, nämlich über jede Herrschaft, jeden Namen, und dies nicht nur in diesem Äon, sondern auch in den zukünftigen. Und Vers 22 stellt klar, dass Er das Haupt über allem ist! Hierunter ist vor allem die unsichtbare Welt angesprochen, wozu auch die Mächte der Finsternis zählen, wie sie in Eph 6:12 aufgezählt sind. Ein Großteil der Gläubigen sieht allerdings Satan mit seinen Helfern selbständig agieren und stellt ihm damit eine Macht aus, die er nicht hat! Wohl ist "der Gott dieses Äons" (2Kor 4:4) und hat gewisse Machtbefugnisse, aber er hat auch ein Haupt, und das ist eindeutig Christus. Es ist ihm gestatte, gegen uns zu kämpfen, seine glühenden Pfeile auf uns abzuschießen, aber wir haben eine Waffenrüstung erhalten, mit der wir (sofern wir sie vollständig anziehen) uns erfolgreich schützen können!

Christus ist also nicht. nur unser Haupt, sondern auch das der unsichtbaren Welt. Trotzdem besteht ein wesentlicher Unterschied, denn wir, die Körpergemeinde Christi Jesu, sind den himmlischen Boten ein Schauspiel (1Kor 4:9b); selbst in das Evangelium des irdischen Königreiches beghrt die unsichtbare Welt, hinein zu spähen (lies 1Petr 1:12 b)!

Wir haben gestern ein Thema angesprochen, das noch einiger Gedanken bedarf. Wir wissen alle, dass die unsichtbare Welt aus einer Hierarchie besteht, wo Fürstlichkeiten, Obrigkeiten usw. gegeben sind, unsere irdischen Regierungen sind ein Abbild des Himmlischen. Dass Christus auch das Haupt dieser Fürstlichkeiten und Obrigkeiten ist, steht so deutlich nur hier im Kolosserbrief! Damit sagt uns Gottes wort, dass Christus eine ähnliche Verbindung mit der höheren Schicht der Geistwesen hat wie mit uns"Ähnlich" deshalb, weil, wie wir gestern hinwiesen, dass wir vor der unsichtbaren Welt ein Schauspiel geworden sind.

Das Kapitel 4 von 1Kor 4:9, auf das wir uns hier beziehen, b,eginnt in Vers 1 damit dass wir Verwalter der Geheimnisse Gottes sein sollen. Die Geheimnisse, die dem Apostel Paulus enthüllt wurden, und die wir verwalten sollen, sind demnach der unsichtbaren Welt nicht bekannt! Wir, die Körperglieder Christi Jesu, sind ihnen aber derart ein Schauspiel, weil wir ihnen vorführen, dass wir Toren um Christi willen sind, dass wir schwach, ungeehrt, hungernd und dürstend sind, wie der Auskehricht der Welt, wie der Abschaum der Menschen... siehe Paulus Aufzählung in 1Kor 4:10-13. Und trotz aller Drangsale, Leiden und Mühsal halten die Körperglieder an ihrem Haupt fest! Es ist die überströmende Gnade, die solches bewirkt! Wenn sich die himmlischen Boten heute über unser Verhalten nur wundern können, so dürfen wir in den herankommenden Äonen diesen Bote als Schaugefäße diese Gnade massiv vor Augen stellen (Eph 2:7), es ist "der alles übersteigende Reichtum Seiner Gnade in Güte gegen uns"!

Kol 2:11

"In Ihm wurdet ihr auch beschnitten, nicht mit einer mit Händen gemachten Beschneidung, sondern durch das Abstreifen des Körpers des Fleisches in der Beschneidung des Christus,"

Da Paulus auf die Beschneidung zusprechen kommt, dürfen wir annehmen, dass jüdische Gesetzeslehrer (wie in so vielen paulinischen Gemeinden) auch in Kolossä einwirkten, und darauf verwiesen, dass eine echte Heiligung nur mit der mosaischen Beschneidung des Fleisches erfolgen könne. Wie viel Unheil eine solche Lehre anrichten kann, sahen wir bei den Galatern. Paulus stellt nun klar, was "sein Evangelium der Gnade" under Beschneidung versteht, dabei sind die ersten Worte unseres Leitverses entscheidend:

"In Ihm wurdet ihr auch beschnitten" - das ist eine klare Aussage! Nicht wir sollen beschnitten werden, sondern an Christus wurde die Beschneidung längst vollzogen, und dies am Kreuz auf Golgatha! Wir müssen hier gedanklich verweilen, denn die Tragweite dieser Tatsache ist elementar!

Alles, was Menschen von uns fordern, was wir tun sollen, alle äußeren Sakramente und frommen Handlungen, wozu auch die Wassertaufe gehört, ...alles ist für uns, die Glieder am Körper Christi Jesu, nicht mehr gültig; wir leben in der Verwaltung der Gnade!

Es sieht wenig aus, und ist doch so viel, was wir heute mitnehmen können: Paulus lehrt keine Beschneidung durch Christus, vielmehr lehrt er "die Beschneidung des Christus" - und die geschah, wie schon oben gesagt, am Kreuz!

Christus wurde beschnitten, unser Leitvers sagt dies sehr deutlich. Zu verstehen ist dies derart, dass Christus Seinen Fleischeskörper am Kreuz in den Tod gegeben hat und damit die nicht mit Händen gemachte Beschneidung an Sich Selbst vollzogen hat.

Im Gegensatz zu Obigem steht die gesetzliche jüdische Beschneidung, die wir aus dem AT kennen, wobei nur ein Teilchen des Fleisches entfernt wurde, und dies durch die Hände des zuständigen Menschen. Dann demonstrierte Gott an Abraham das Ungenügen, mehr noch, die Wertlosigkeit des Fleisches für die Erlangung Seiner Gerechtigkeit! Wie ein Mahnmal sollte der Ritus der Beschneidung später das Volk Israel an die Nutzlosigkeit aller fleischlichen Bemühungen erinnern. In diesem Sinn sagte Jesus in Joh 6:63 zu Seinen Jüngern: "Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt überhaupt nichts." Und was zu Israel gesagt wurde, gilt in viel höherem Maß für uns. So lesen wir in Röm 8:8: "Die aber im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen", was besagen will, dass all unsere fleischlichen Anstrengungen <zu>nichts</u> (!) nützen!

Mit der Beschneidung bei Abraham lehrt Gott auch uns heute, dass die Werke des Fleisches Ihm nicht genügen können! Fleisch kann immer nur "an Sünde gekettetes Fleisch! hervorbringen! Und dieses Fleisch ist nicht zu verbessern, noch schlimmer: Es ist in Feindschaft gegen Gott (Röm 8:7)!

Die Nachkommen Abrahams verfielen dem Irrtum, durch die Beschneidung am Fleisch jenes zu besitzen, was ihr Vorfahre Abraham im Geist aus Glauben besessen hatte: Nämlich Gerechtigkeit Gottes! Was aus diesem Irrtum entstand, zeigte sich später, als der Sohn Gottes Mensch wurde und zu Seinem Volk auf die Erde kam: Israel konnte nicht glauben, dass Christus für sie das Gesetz erfüllte - sie setzten lieber auf ihr Fleisch! Lesen wir. noch einmal was Paulus in Röm 9:31-33 über sein Volk schreibt!

Unser Leitvers sagt nun, dass wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, zusammen mit Ihm beschnitten wurden, als Er sterbend am Kreuz den Körper Seines Fleisches abstreifte. Es geht also nicht um unsere Beschneidung, sondern um die des Christus! "Beschneidung" bedeutet demnach für uns "Sterbensgemeinschaft"! Praktisch sagt Paulus hierzu: "Die aber Christus angehören, kreuzigen das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden" (Gal 5:24), oder: "Ertötet daher in euren Gliedern, was an die Erde bindet" (Kol 3:5), und dieses "Ertöten" heißt, "das Fleisch ans Kreuz geben, es im Glauben am Kreuz für getötet halten"!

Hier müssen wir wiederum innehalten und einmal in uns bewegen: Können wir wirklich noch irgendetwas mit unserem Fleisch bewirken? Wollen wir es wirklich wieder vom Kreuz herunter holen und es verbessern?

DAs buchstäbliche Wegschneiden eines Stückchens wertlosen Fleisches bei Abraham bedeutet für uns, die Körpergemeinde Christi Jesu geistlicherweise das Ablegen, das in den Tod geben des alten Menschen, und dies führt uns zu Phil 3:3 ff:

In diesen Versen stellt Paulus klar, dass auch er einst auf sein Fleisch vertraute, wie er es als Pharisäer bei Gamaliel gelernt hatte. Doch was ihm einst ein (vermeintlicher) Gewinn war, erkannte er als verwirkt, ja als Abraum, um Christi willen, "Weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn über allem steht" (Vers 8). Paulus erkannte, dass eine Gerechtigkeit nicht aus Fleischeswerken kommen konnte, sondern allein durch den Glauben Christi! deswegen fährt er in Vers 10 weiter: "Um Ihn zu erkennen und die Kraft Seiner Auferstehung und die Gemeinschaft Seiner Leiden, indem ich Seinem Tod gleichgestaltet werde, ob ich etwa zu der Ausauferstehung, der aus den Toten, gelangen könnte." Wie hat doch menschlich/fleischliches Wunschdenken die Worte Pauli verdreht! Da wird von einer vorgezogenen Auferstehung phantasiert, anstatt sich in Seine Leidensgemeinschaft hinein zu begeben - es ist eben einfacher, die Wünsche des Fleisches zu befriedigen, als jene besondere Gnade zu erkennen, "nicht allein an Ihn zu glauben, sondern auch für Ihn zu leiden" (Phil 1:29). Halten wir fest: Die wahre Beschneidung ist nicht buchstäblich, sondern geistlich in Christus. Buchstäblich wurde sie von Ihm am Kreuz erfüllt.

Kol 2:12

"...da ihr mit Ihm in der Taufe begraben seid. In Ihm wurdet ihr auch mit auferweckt durch den Glauben an die Wirksamkeit Gottes, der Ihn aus den Toten auferweckt hat."

Wir haben zurückliegend gesehen, wo unser Fleisch hin gehört, wie es am Kreuz verurteilt und abgetan wurde. Jetzt dem Fleisch wieder Raum zu geben, macht uns zu Feinden Seines Kreuzes, von denen Paulus in Phil 3:18-19 unter Schluchzen schreibt. Die Beschneidung ist also eine gewaltige geistliche Tatsache, aber ... sie stellt nur einen Teil der Wahrheit dar! Und warum? Weil sie uns nur bis an das Kreuz führt, ohne Leben mitzuteilen! Sie bedeutet "Tod für das Fleisch"! Doch jetzt, in unserem neuen Leitvers, führt uns Paulus weiter, und das ist für uns beglückend!

Zuerst führt der Apostel aber noch "die Taufe" an, "begraben mit Ihm in der Taufe" bedeutet für uns ganz kurz gesagt: "begraben in Seinen Tod"! Röm 6:3-4 erklärt uns dies. Hier ist uns eigentlich ganz leicht verständlich gesagt, dass zu dieser Taufe kein Wasser notwendig ist, wie es neben den Staatskirchen von so vielen Gläubigen bis heute gefordert wird. Seine Taufe, wie auch Seine Beschneidung sind für uns gültig!

Und wie wir bereits dargestellt haben, dass unsere Beschneidung keine buchstäbliche (am Fleisch vollzogene) Beschneidung war, sondern geistlich von uns vollzogen wurde, so ist es auch bei der Taufe! Sie ist rein geistlich und wird bzw. wurde von uns in jenem Augenblick empfangen, als wir gläubig wurden, wie es Eph 1:13 beschreibt.<

Wir möchten noch einige Worte zur Taufe hinzufügen (mehr Einblick gibt unsere Schrift: "Die Lehre von den Taufen"): 1Kor 12:13 sagt uns "Dass wir alle in dem einen Geist in den einen Körper getauft sind... wir sind alle mit dem einen Geist getränkt." Paulus spricht hier von dem wunderbaren Gebilde der Körperschaft Christi Jesu, zu der alle gehören, die von Gott vorher bestimmt und berufen sind.

Auch diese Taufe lässt unserem Fleisch keinerlei Raum! Seine (Christus) Taufe ist unsere Reinigung. 1Kor 6:11 sagt dies so: "... doch ihr habt euch abwaschen lassen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt im Namen unseres Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes. Wir sind, und das muss uns froh stimmen, von Gott angenommen, und dies als Geheiligte und Gerechtfertigte! Das, liebe Geschwister, ist in der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade die einzig wahre Taufe!

Und jetzt kommt das Beglückende: Wir bleiben nicht in diesem Tod, vielmehr werden wir auferweckt, und dies heute schon im Geist! Für manchen Gläubigen ist das schwer zu fassen, und doch ist es so: Wir befinden uns buchstäblich in einem "sterbenden bzw. toten" Körper, wie es Röm 8:10 trefflich beschreibt: "Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Körper zwar tot der Sünde wegen", doch. Röm 8:10b führt weiter: "...der Geist aber ist Leben der Gerechtigkeit wegen." Und die hier maßgebende "Gerechtigkeit" ist, wie wir oben schrieben, "Seine Taufe"!

Wir treten durch die Taufe nicht nur in die Todesgemeinschaft mit unserem Herrn und Haupt, sondern weiterführend auch in Seine Lebensgemeinschaft, welche ein verborgenes Leben mit christus darstellt. Wir kommen auf dieses verborgene Leben noch später in Kol 3:3 zu sprechen.

Röm 6:8-11 sagt uns Herrliches: "Wenn wir aber zusammen mit Christus starben, glauben wir, das wir auch zusammen mit Ihm leben werden, wissend, dass Christus auferweckt aus den Toten, nicht mehr stirbt." Und weiter in Vers 11: "Rechnet damit, dass ihr selbst der Sünde gegenüber tot seid, aber lebend für Gott in Christus Jesus, unserem Herrn!" Zu Beginn dieser Aussage (Vers) steht aber ein "Wenn", was für uns bedeutet: Diese beglückende Aussage, "mit Ihm zu leben", kann sich nur in uns richtig entfalten, wenn wir zuvor unser altes Leben mit Ihm in den Tod gegeben haben! Dies gilt es einmal zu bedenken!

Es geht aber noch tiefer: Eph 2:6 sagt uns, dass wir nicht nur erweckt wurden, sondern auch in Christus Jesus zusammen inmitten der Überhimmlischen niedergesetzt sind! Und es gibt noch eine Steigerung: Gemäß Eph 2:18 haben wir beide (die Auswahl aus Israel und aus den Nationen) in einem Geist Zutritt zum Vater! Wir werden in die Gegenwart Gottes geführt - heute schon ! Dies alles vollzieht sich durch unseren. Glauben an die Wirksamkeit der Gewalt Seiner Stärke (lies Eph 1:19-20).

Kol 2:13

"Auch euch, die ihr den Kränkungen und der Unbeschnittenheit eures Fleisches gegenüber tot seid, hat Er mit Ihm zusammen lebendig gemacht, uns so für alle Kränkungen Gnade erweisend."

Gott hat von Anfang an zwei Kulissen aufgebaut, vor denen Er Seinen Heilsplan vollzieht: Da ist einmal die dunkle Kulisse der Sünde, auf er alle unsere Kränkungen aufgezeichnet sind, und da ist. zum anderen der strahlende Hintergrund der überströmenden Gnade, die alles wegträgt, was zwischen Gott und uns stand.

In Eph 1:7 lesen wir: "In Ihm haben wir die Freilösung durch Sein Blut, die Vergebung der Kränkungen nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überfließen lässt." Wir schauen jetzt einen Vers zurück (Vers 6): "...zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade, die. uns in dem Geliebten begnadet." Lesen wir jetzt noch Röm 5:20: "Das Gesetz aber kam neben herein, damit die Kränkung zunähme. Wo aber die Sünde zunimmt, da strömt die Gnade über ..." Diese Aussage im Römerbrief kann total missbraucht werden, aber auch zutiefst beglücken! Die einen sagen: "Dann kann ich ja tun was ich will ..." - die anderen erkennen, dass wir in den herankommenden Äonen einmal Schaugefäße genau dieser überströmenden Gnade sein dürfen. Und das heißt praktisch für die Zukunft: Wir zeigen den staunenden Überhimmlischen, was zu unseren Lebzeiten die überströmende Gnade aus elenden Sündern gemacht hat! Wo also in unserem sündigen Fleisch die Kränkungen (Gott gegenüber) zunehmen, da darf es uns täglich neu aufrichten, dass auch die Gnade nicht nur (gerade so) ausreicht, sondern vielmehr überströmt - es ist viel mehr Gnade da, als wir brauchen!!! Das ist wahre Frohbotschaft!

Eines der großen Probleme für uns Gläubige ist unser Fleisch, die Schrift nennt es auch "der seelische Mensch" (1Kor 2:14); "die alte Menschheit (Eph 4:22); "der äußere Mensch" (2Kor 4:16), "die Gesinnung des Fleisches (Röm 8:7); und zuletzt "die Sünde" (Röm 7:20), wobei wir hier zwischen "Sünde" und "Sünden" unterscheiden müssen! Die Sünde ist die Wurzel, die Sünden sind die Früchte!

Das Problem liegt darin, dass der wohl große Teil der Gläubigen ihr Fleisch verbessern wollen, und dies trotz der klaren Aussage in Röm 8:7: "Deswegen ist die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott..." und weiter Vers 8: "die aber im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen." Warum und wozu wollen also so viele Gläubige ihr Fleisch fromm machen? Hier bedarf es einer klaren Antwort: Diese. Gläubigen sind auf die Einflüsterungen des Widerwirkers hereingefallen! Gott sagt uns durch Paulus in Röm 7:18: dass in unserem Fleisch nichts Gutes wohnt, und er Widerwirker widerspricht diesem und verführt uns dazu, doch etwas Gutes in unserem Fleisch zu suchen!!!

Gott will, dass wir erkennen, das unser Fleisch ins Verderben führt und wir allein (!!!) auf die überströmende Gnade setzen - Satan als Engel des Lichts will, dass wir unser Fleisch verbessern un damit mehr Eigenruhm erlangen und weniger auf die Gnade schauen - das nennt man "widerwirken"!

Kol 2:14

"Er hat die wider uns lautenden Handschrift der Erlasse, die unser Gegner war, ausgelöscht und sie aus der Mitte genommen, indem Er sie an das Kreuz nagelte."

Wir können nahtlos an die gestrige Darstellung anknüpfen: Der Widerwirker richtet unsere Augen auf das Gesetz, welches sagt: Du musst dies tun, du musst jenes tun... und immer ist das Fleisch gefordert! Das Gesetz findet bei jedem von uns genügend Anhaltspunkte, um anzuklagen!

Nun benutzt Paulus in unserem Leitvers nicht das übliche Wort "nomos" für "Gesetz", sondern das nur hier vorkommende Wort "cheirographon", was "Handschrift" bedeutet. Er möchte uns damit sagen, dass es sich hier um etwas "mit Händen Gemachtes handelt, also Handschriften, die nicht das gesamte Gesetz Gottes beinhalten, sondern handschriftliche Ausschnitte davon. Wir verstehen dies besser, wenn wir Apg 15:19-29 lesen. Hier gibt Jakobus (er ist gemäß Apg 15:13 hier der Wortführer) Erlasse, die die Nationen betreffen. Sie stellen einen Kompromiss dar, weil im Vorfeld innerhalb der Pfingstgemeinde heftig gestritten wurde, wie man sich den Nationen gegenüber verhalten solle. Die vollzog sich in "der Verwaltung des Übergang". Aber auch dieser Kompromiss störte die Einheit der wachsenden Körpergemeinde Christi Jesu; in der folgenden "Verwaltung der Gnade" gab es für Kompromisse keinen Raum mehr, sie wurden allesamt am Kreuz gelöscht.

Auch jetzt muss wieder gefragt werden: Was wollen wir? Gestz oder Gnade? Beide - auch ein Kompromiss - geht nicht!

"Die Mitte" muss nicht immer nach Zahlen gemessen werden, sie ist auch dort, wo sich Wege trennen und in verschiedene Richtung laufen. In unserem Fall steht das Gesetz samt den Handschriften der Erlasse zwischen der Auswahl aus Israel (der Pfingstgemeinde) und uns, der Körpergemeinde Christi Jesu. Hier trennen sich zwei sehr unterschiedliche Wege! Der Weg Israels ist auf die Erde ausgerichtet und gipfelt in der Aufrichtung des irdischen Königreichs. Unser Weg ist nach droben gerichtet, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend. Bei Israel Weg spielt das Gesetz noch eine wichtige Rolle, für uns ist es an das Kreuz genagelt! Aber auch viele Juden (Paulus an erster Stelle) sind zur Körpergemeinde Christi Jesu berufen, hier gilt Eph 2:5 ff, wo wir drei Mal " zusammen" lesen, zusammen lebendig in Christus", "zusammen erweckt" und "zusammen niedergesetzt inmitten der Überhimmlischen" hier ist eingetroffen, was Eph 2:13 ff so wunderbar darlegt!

Jeder Teil des Gesetzes (wenn wir es für uns als gültig betrachten) klagt uns an, ist also wie eine Anklageschrift bzuw. ein Schuldschein. Paulus fügt unserem Leitvers wohl deshalb hier ein, weil vom jüdischer Seite her das Gesetz bzw. Teile davon (in Hansdschriften( zu einer höheren Philosophie erhoben wurden, wie wir in Vers 8 schon lasen. Das Gesetz klagt also an, auch wenn es nur Teile des Gesetzes sind; doch Gott ha in dem Blut Chridsti alles ausgelöscht, was uns anklagen könnte, was gegen uns ist, auch Kompromisse wie die Erlasse des Jakobus - das ist die klare Aussage unseres Leitverses!

Koö 2:15

"Oberherrschaften und Obrigkeiten abstreifend, hat Er sie öffentlich zur Schau gestellt und in demselben im Triumph einhergeführt."

In den Briefen des Paulus lesen wir immer wider eindringlich von den Mächten der Finsternis, in unserem Leitvers sind es Oberherrschaften. und Obrigkeiten, Vers 10 schrieb von Fürstlichkeiten, in Eph 6:12 werden sie Weltbeherrscher dieser Finsternis, geistliche Mächte der Bosheit genannt, ihr Anführer tritt als Bote des Lichts auf und seine Diener als Diener der Gerechtigkeit (2Kor 11:14-15)... um nur einige Stellen anzuführen. Die Masse der Gläubigen steht diesen Mächten mit einer kaum fassbaren Gleichgültigkeit gegenüber! Ungeprüft und in fast völliger Unkenntnis über den Inhalt der Bibel wird alles angenommen, was einen frommen Anschein hat! Doch gerade hier ist die drohende Gefahr für die herausgerufene Gemeinde, und Paulus war von seinem Herrn beauftrag, auf diese Gefahr eindringlicha hinzuweisen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen (z. B. mit der Waffenrüstung in Eph 6).

Nun kann man fragen, warum Gott uns nicht automatisch vor dem Widerwirker schützt (viele Gläubigen meinen das irrtümlich)? Es war Gottes Wille, den Widerwirker zu erschaffen, und es entspricht Seinem Willen, dass wir gegen ihn kämpfen. Nur: Dieser uns verordnete Kampf führt in keine Niederlage, sondern zum Sieg, nämlich zum Sieg am Kreuz! Es gehört zu unserer Schulung auf unsere späteren Aufgaben in der Herrlichkeit, dass wir auch im Kampf gestählt sind, dass wir wissen, wie wir diesen Mächten begegnen. Was in Eph 6:11 steht, "damit wir den Kriegslisten des Widerwirkers gegenüber standhalten", gilt auch in den Überhimmeln!

Manchen mag unsere gestrige Ausführung erschreckt haben, und doch ist sie Wahrheit! Die Irrlehrer, von denen wir immer wieder in den Briefen des Paulus lesen, sind letztendlich nur Werkzeuge jener Finsternismächte. Die vom erhöhten Herrn empfangene Botschaft des Paulus wird mit anderen biblischen Wahrheiten, die zu einer anderen Zeit durchaus Wahrheit sein, einfach vermischt. Pauli Botschaft an uns wird damit nicht nur getrübt, sondern völlig entwertet!!!

WEr sich nicht intensiv mit Satan auseinandergesetzt hat, wird sich nur stark eingeschränkt gegen ihn wehren können. Wir empfehlen die wertvolle Schriftenreihe von Bruder Jaegle: "Satan als Engel des Lichts" hier zu lesen:

Nach dem Finsteren kommt das Helle: Christus hat all diese Mächte nicht nur abgetan, sondern auch öffentlich zur Schau gestellt. Wir müssen wissen, dass die gesamte Finsternis Mitwirkende an der Kreuzigung waren. ES war ihnen nicht gegeben, in den Heilsplan Gottes hineinzuschauen, der ja gerade am Kreuz seinen Höhepunkt erlebte. Was war es für ein kaum vorstellbarer Triumph, als Gott Seinen Sohn aus den Toten auferweckte., mehr noch, Ihn zu Seiner Rechten inmitten der Überhimmlischen setzte, hocherhaben gerade auch über jene Fürstlichkeit und Obrigkeit .. lies Eph 1:20-23. Jene, die zuerst und sehr voreilig meinten , über den Sohn Gottes gesiegt zu haben, sahen sich plötzlich auf der Verliererseite. Wor dem gesamten All wurden sie nicht nur abgestreift, sondern auch als Verlierer vorgeführt!

Wir sind nur zu oft viel zu sehr auf unsere winzige Erde fixiert, und hier auch noch auf uns und unser Umfeld. Aber haben wir uns schon einmal versucht vorzustellen, was für eine Größe das All haben mag? Tatsächlich hat es Gott Gefallen, auf diesem winzigen Planeten "Erde" das Kreuz aufzurichten und daran Seinen Sohn dahin zu geben - und die Geschöpfe der für uns unsichtbaren (lichten. und dunklen) Welt erlebten dies mit, es war also ein Schauspiel vor einer ungeheuren Zahl an Zuschauern! Wir müssen uns einmal die Zeit nehmen, und dies geistlich vorzustellen!

Diese für uns nicht mehr messbare Zahl an Zuschauern sah zuerst (teils betroffen, teils frohlockend) den schmählichen Weg Jesu, Seine Erndiedrigung und Seinen Tod, ja Seinen Tod am Kreuz, doch am dritten Tag trat gem. Eph 1:19 die Wirksamkeit der Gewalt Seiner (Gottes) Stärke vor allen Zuschauern zutage, Christus wurde aus den Toten auferweckt!

Wer sich nun an Ihn, das Haupt der herausgerufenen Gemeinde, und das speziell für diese Gemeinde enthüllte Evangelium des Paulus hält, nimmt im Geist an diesem Triumph teil - eist uns das bewusst?

Die uns in Eph 6 gegebenen Waffenrüstung bezieht sich nämlich auf diesen. Triumph. Sie besteht zum Beispiel aus der Wahrheit des heute gültigen Evangeliums, aus unserer Gerechtigkeit, die Sein Glaube am Kreuz bewirkte ... also nicht nur Triumpf, sondern auch Sieg!

Kol 2:16-17

"Daher richte euch niemand in Speise oder Trank oder in Einzelheiten eines Festes, Neumonds oder Sabbats, die ein Schattenbild zukünftiger Dinge sind;"

Wir haben in Christus die völlige Freilösung durch Sein Blut, nie mehr wird uns ein richtendes Urteil des Gesetzes treffen - das sollte das absolute Fundament unseres Glaubens sein! Doch gerade dieses Fundament wird in Frage gestellt, wenn wir auf die Einflüsterungen von "Satan als Engel des Lichts" hören, bzw. auf seine Diener, die sich als "Diener der Gerechtigkeit" ausgeben. Und was bieten uns diese Finsternismächte, die ja meistens Menschen als Medium benutzen, an?

Überall, wo Paulus zu seiner Zeit unter den Nationen Gemeinden ins Leben rief, traten sehr schnell jüdische Lehrer des Gesetzes auf, die eine höhere Frömmigkeit lehrten, wenn das Gesetz, oder zumindest Teile davon, beachtet werden. Diese Einflüsterungen warn zum Teil so gravierend, dass sich ganze Teile von Gemeinden vom Evangelum des Paulus abwandten und sich einem anderen Evangelium, dem des Gesetzes, hingaben. Das beste Beispiel hierfür sind die Galater!

Es ist das Besondere an Pauli Evangelium der Gnade, dass es keinerlei Zufügung mehr bedarf! Wei ein "in der Gnade Geretteter" ist, muss sich nicht mehr mühen, dieser Rettung etwas Eigens beizufügen. Es wäre menschlich gesehen so, wie "wenn uns jemand eine Freude bereiten möchte und uns ein Geschenk macht, und wir sofort den Geldbeutel zücken, um etwas vom Wert des Geschenkes zu bezahlen"!

"Gnade" (charis) ist von Gott aus gesehen etwas, das uns Freude verursachen soll, nehmen wir diese Gnade an?

Die gestern angeführte höhere Frömmigkeit der jüdischen Lehrer (Irrlehrer) war und ist bis heute reiner fleischlicher Gesetzesdienst. Die Kraft dieser Verführung lag (und liegt) auf dem Anspruch, damit eine weitaus höhere Moral zu haben, als jene Gemeinden, wo die Freiheit vom Gesetz hochgehoben wird.

Besser zu sein als die anderen ... das war. und ist bis heute eine fleischliche Untugend, die viel Unheil angerichtet hat! Und Satan weiß dies menschliche Schwäche geschickt zu nutzen!

Es ist tragisch und doch hoch interessant, dass es zum Beispiel bis heute Gemeinschaften gibt, die im Grunde eine sehr hohe und herausragende Erkenntnis haben, aber fast schon fanatisch auf den Sabbat verweisen und lehren, diesen zu halten! Die Aussage in unserem Leittvers, die doch eigentlich jedem verständlich sein sollte, wird einfach übergangen. Damit stehen wir wieder vor dem von. uns vehement angeprangerten Mangel, dass zum großen Teil von den Gläubigen nur angenehme Verse der Bibel gelesen werden (im Losungsbüchlein), und unangenehme Verse einfach übergangen bzw. totgeschwiegen werden!

In 2Tim 1:15 lesen wir: "Dieses weißt du, dass sich alle in der Provinz Asien von mir (Paulus) abgewandt haben...", auch Demas in 2Tim 4:10! Der jetzige Äon ist böse, und verführt dazu, auf das Fleisch, und damit auf unser "Ich" zu hören. Doch unser "Ich" ist mit Christus am Kreuz gestorben!

Wir haben gestern versucht darzulegen, dass der Mensch von seinem Fleisch her geneigt ist, äußere Formen der Frömmigkeit, wozu jegliche Art von Gesetz gehört, höher zu achten, als sich an der Gnade genügen. zu lassen. Mehr noch: Die Gnade, die uns Gott in der gegenwärtigen Verwaltung gegeben hat, und die "überströmend" ist, wird weitaus geringer geachtet, als T eile des Gesetzes! Dies führt zu der ganz schlimmen Tatsache, dass Christen gegen Christen auftreten, anklagen, ja hetzen!

Es sind insbesondere zwei Gebiete, auf denen sich bis zum heutigen Tag Gläubige bekämpfen: a) Essen. und Trinken, b) das Feiern von Festen; das Erste betrifft die Enthaltsamkeit, das Zweite den Gottesdienst. "Enthaltsamkeit" kann dort nützlich sein, wo sie der körperlichen Gesundheit dienlich ist, doch sie wird zur Gefahr und damit zum Abweg, wenn religiöse Argument damit verbunden werden. Wer behauptet, die Bibel lehre, kein Fleisch zu essen, lügt ganz einfach, oder er argumentiert in der schön angeführten Art und Weise, einfach einen Vers der Bibel aus ihrem Zusammenhang herauszureißen und es separat zur Lehre zu machen!

Lesen wir zu Obigem ein Wort aus Röm 14:16-17: "Das Gut, das euer ist, soll nun nicht gelästert werden, weil das Königreich Gottes nämlich nicht Speise und Trank, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude in heiligem Geist ist" - aber nicht unsere eigene verdiente Gerechtigkeit, sondern jene "in Christus"!

Schauen wir heute noch in Gal 4:9-11 (bitte lesen): Gerade die Galater sind ja ein Muster dafür, wie schnell man von der Gnade ins Gesetz geraten kann, wobei ganz besonders hervorgehoben werden muss, dass hier auch "Boten aus dem Himmel" mitgewirkt haben (Gal 1:8). Es müssen bei uns alle roten Warnlampen aufleuchten, wenn Gläubige von Träumen reden, die sie hatten, oder von Stimmen (Einflüsterungen), die sie hörten ... wo kommen diese wohl her? Wer steckt dahinter? Die Antwort steht in 2Kor 11:14-15!

"Schwache und armselige Grundregeln" nennt es Paulus, denen sich die Galater untergeordnet hatten, und alle anderen Gemeinden standen in derselben Gefahr. Werdet doch frei davon, ruft Paulus ihnen zu! Nun haben aber diese schwachen armseligen Grundregeln doch eine Bedeutung, aber nicht für uns, die Körpergemeinde, sondern für Israel! Paulus nennt die Aufzählung "Schattenbild" und sagt uns damit, dass solch ein schatten nicht bedeutungslos ist, sondern durchaus etwas Wesenhaftes andeutet. IOn unserem Fall heißt dies: Alle Aufzählungen in unserem Leitvers schatten wesenhaft das irdische Königreich ab, worin all die aufgezählten Dinge ihre Berechtigung finden.

Und jetzt kommt eine Denkaufgabe: Wer einen Schatten betrachtet, ist immer dem Licht abgewandt! Das Licht ist unser Herr! Anstatt die Schattenbilder zu betrachten und nachzuahmen, müssen wir uns nur Ihm zudrehen, dann bleibt alles Schattenhaft hinter uns!

Kol 2:18

"....der Körper aber ist Christi!"

Die wenigen Worte unseres Leitverses sind die köstliche Antwort auf die zurückliegenden Verse: Die Körpergemeinde Christi Jesu gehört nicht unter die Schattenbilder des mosaischen Gesetzes, sondern ist Christi (wobei es im griechischen Urtext "tou Christou" heißt, "... der Körper aber ist des Christus"). Und wenn wir "des Christus" sind, sind wir dem Licht zugewandt, der Schatten befindet sich hinter uns!

Es ist vielen Gläubigen gar nicht bewusst, welch hohe Stellung sie haben. Israel wird im zukünftigen irdischen Königreich von ihrem König regiert und der König befiehlt das Halten des Gesetzes. Wir, der Körper des Christus, sind keine Befehlsempfänger mehr, wir sind des Christus, als mit unserem Haupt eine Einheit!

In 1Kor 12:27 steht geschrieben: "Ihr aber seid zusammen der Körper des Christus und als Teil gesehen, Glieder daran..." - ist das nicht eine wunderbare Aussage? Es hat Gott gefallen, uns schon vor dem Niederwurf der Welt, also vor der Erschaffung von Adam, in Christus auszuerwählen, uns zum Sohnesstand vorherzubestimmen, und die nach dem Wohlgefallen Seines Willens, zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade - so lesen wir in Eph 1:3 ff. Wir sollen also "zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade" sein, und wo Gnade überströmt, haben Schattenbilder keinen Raum!

Wo leben wir also? Wie leben wir? In Schattenbildern, oder in unserem Herrn und Haupt? Im Halten von Speise und Trank, Festen, Mondphasen und im Halten des Sabbats, oder leben wir in Christus?

"Niemand entscheide als Schiedsrichter gegen euch, der sich in Demut und dem Ritual der Boten mit dem wichtig tun will, was er gesehen hat, nichtig aufgeblasen von dem Denksinn seines Fleisches,"

Ein Schiedsrichter steht in der Regel zwischen zwei Parteien, die unterschiedlicher Ansichten sind, um ein Urteil zu finden oder um zu schlichten. Im Fall der Kolosser haben wir schon gesehen, wie fromme Juden in die Gemeinde eindrangen, und gewisse Elemente des Gesetzes einführen wollten. Sie appellierten dabei an das Fleisch, welches selbstsüchtig ist, geldgierig, hoffärtig, stolz... so lesen wir in 2Tim 3:1 ff. In 2Tim 3:5 steht geschrieben: "... die eine Form von Frömmigkeit haben, die Kraft derselben aber verleugnen." Es geht also um einen Gottesdienst in religiöser Frömmigkeit, der sich dort aufbaut, wo man Paulus verlässt!

Nun sagt Paulus, dass kein Schiedsrichter der Welt das Recht hat, gegen einen Gläubigen zu entscheiden, der sich eng an das hält, was Paulus lehrt. Nicht einmal Boten aus dem Himmel haben etwas zusagen, weil auch diesen die Kraft der überströmenden Gnade verborgen ist. Erst in den herankommenden Äonen, werden wir diesen Überhimmlischen an uns (als Schaugefäße) zeigen, was der alles übersteigende Reichtum Seiner Gnade in. Güte gegen uns bewirkt hat - wollen oder könnten wir überhaupt von diesen unwissenden Boten (Engeln) lernen? Oder von. Gläubigen, die vorgeben, Gesichte (Träume) oder Ähnliches gehabt zu haben? Hier wird lediglich das Fleisch angeregt, sich zu überheben! All dies darf uns nicht mehr irritieren oder gar ablenken, es sind alttestamentliche Nachahmungen, auftretend in verfänglicher Demut - "von diesen kehre dich ab! (2Tim 3:5 b)

Kol 2:19

"...und sich nicht an das Haupt haltend, aus dem der gesamte Körper, mit Einverleibung versehen und durch Bänder vereinigt, nach Gottes Wachstum wächst."

In unserem Leitvers nennt Paulus den tiefen Grund, warum so viel abirren oder erst gar nicht zur vollen Wahrheit finden: "Sich nicht an das Haupt haltend", was eigentlich heißt, dass sich so viele Christen nicht klar sind, dass sie ein Glied am Körper des Christus sind. Schlimmer noch: Sie wissen gar nichts über diesen Körper des Christus, dessen Haupt Er ist!

Wir kennen prachtvolle Kirchengebäude; schön ausgeschmückt für das Auge, aber wo bleibt "Christus, das Haupt"? Dazu steht nur zu oft die Statue einer Maria im Zentrum des Blickfangs, und ein kleines Kreuz in einer Ecke. Viele singen mit Inbrunst das bekannte Lied: "Welch ein Freund ist unser Jesus..." - ist Er wirklich nur unser Freund? Zu Tisch wird gebetet: "Komm Herr Jesus, sei unser Gast..." - hier werden gedankenlos die Dinge auf den Kopf gestellt, der Hausherr wird zum Gast degradiert! Wir können noch lange fortfahren, wie unser Herr zu allem möglichen gemacht wird, nur nicht zu unserem Haupt. Dort, wo Christus als Haupt der Gemeinde erkannt ist, schwindet alles Selbstgemachte, weil das Fleisch ans Kreuz verwiesen wird, wo es mit Jesus Christus starb! Es gibt hier keinerlei Kompromiss: Wer Christus nicht als das Haupt Seines Körpers sieht, verliert (falls er je etwas besessen hat) sehr schnell den Zusammenhang des paulinischen Evangeliums der Gnade, noch schlimmer, es setzt jegliches Wachstum aus!

Schauen wir in Eph 4:15-16, hier lesen wir vom Wachsen hinein in Ihn, der das Haupt ist, Christus; dies kann aber nur dort geschehen, wo man sich an das Haupt hält!

Die Glieder am Körper Christi sind wir, und alle Glieder sind eine im gesamten All einzigartige Einheit! Dabei gibt es, wie wir alles sehr wohl wissen, starke und schwache, begabte und unbegabte Glieder - und doch sind alle auf wundersame Art und Weise miteinander verbunden; unser Leitvers nennt dies "mit Einverleibung (F. H. Baader übersetzt hier "Berührungen") versehen und durch Bänder vereint". Nun spricht Paulus allen Gliedern zu, nicht untereinander zu streiten, sondern vielmehr "mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld einander in Liebe ertragend" (Eph 4:2). Er nennt dies "einen würdigen Wandel"! Da tut sich vor dem einen oder anderen sicher ein großes Arbeits- (Übungs-) feld auf!

Noch ein anderer Gedanke drängt sich hier auf, den wir noch ausführlicher in Kol 1:24 behandelt haben: Paulus ergänzt an Seiner Statt in seinem Fleisch für die Körperschaft was noch an Drangsalen des Christus mangelt ... sollte hier nicht auch einer des anderen Last tragen? Der Gesunde und Kraftvolle trägt den Schwachen mit, der im Leiden Starke ergänzt die Leidensscheu der anderen ... auch hier könnte sich wiederum ein Arbeitsfeld für uns auftun.

Trotz aller, oft sehr drastischer Unterschiede unter den Körpergliedern besteht unter allen "die Einheit des Geistes", wie es Eph 4:3 betont. Es ist unsere Aufgabe, diese Einheit durch das Band des Friedens zu halten! Die können auch "Einverleibungen (Berührungen) und Bänder sein, die unseren Zuschauer aus der sichtbaren und unsichtbaren Welt Zeugnis von der Herrlichkeit des Hauptes "Christus" geben!

Unser Leitvers nennt noch einen Punkt, auf den wir eingehen wollen: "das Wachstum". Wenn wir unseren Leitvers langsam lesen, ergibt sich sinngemäß Folgendes: Das Haupt Christus steht im Mittelpunkt, Sein Körper (Seine Körperglieder) ist ineinander verbunden und verflochten und Gott gibt das Wachstum. Es ergibt sich aber auch etwas Gegenteiliges: Wer sich nicht an das Haupt hält, ist vom Wachstum Gottes abgeschnitten (er bleibt in der Anfangsphase seiner Berufung stehen) das ist eine dramatische und dazu tragische Feststellung!

Die Körpergemeinde Christi Jesu kann nur innerlich wachsen, wenn sie am Wort Gottes festhält, und das Wort ist Christus! Nun hat Christus 1.) auf Erden zu Seinen Jüngern gesprochen, und zwar über das irdischen Königreich, und 2.) als erhöhter Christus zu Paulus, das Überhimmlische betreffend. Für Israel ist Christus "der König (Messias)", für uns ist Er "das Haupt". Ein Festhalten des Wortes ist ein Halten dessen, der das Wort gab: Christus, unser Haupt. Wer auf die Enthüllungen des Apostels der Nationen, Paulus hört, nimmt damit jene Speise zu sich, die ihn fördert und zum Wachsen bringt.

Da Gott dem Körper Christi Jesu die Überhimmel als Aufgabengebiet gegeben hat, kann jedes Glied nur in dieser Richtung wachsen, alles andere ist eine Fehlentwicklung! "Auf das droben sinnet, nicht auf das auf Erden" (Kol 3:2)!

Kol 2:20

"Wenn ihr nun zusammen mit Christus den Grundregeln der Welt gegenüber gestorben seid, was stellt ihr euch wie in der Welt Lebende unter Erlasse:"

Das "Wenn" von Paulus, dem wir immer wieder begegnen (das nächste Mal in Kol 3:1). lässt auch das Gegenteil zu, nämlich "nicht" den Grundregeln der Welt gegenüber gestorben zu sein, und dies mit allen Konsequenzen. Wir können das Thema unseres Leitverses zuerst einmal ganz kurz auf den Nenner bringen:

Was mit Christus geschah, geschah zugleich mit uns!!! Sein Tod ist unser Tod, Sein Leben ist unser Leben - dies muss unser Glaube umfassen! Dazu sagt Gal 2:20: "Zusammen mit Christus bin ich gekreuzigt"; und Kol 3:1-3 bezeugt unser neues Leben mit Christus. Die Frage ist hier: Sehe ich mich mit Ihm gekreuzigt? Sehe ich mich mit Ihm auch den Grundregeln der Welt gegenüber gestorben?

Es ist dem Widerwirker gelungen, ein Heer von Gläubigen derart zu blenden, dass sie das Obige erst gar nicht erkennen, geschweige denn glauben. Dies ist wohl eine der Ursachen, dass die Christenheit in eine nicht mehr überschaubare Zahl an Kirchen, Gemeinschaften, Hauskreisen usw. zersplittert ist, und jede Gemeinschaft hat einen eigenen Erkenntniszaun um sich gebaut, und es gibt unzählige solcher "Erkenntniszäune"! Zumeist geht es um Gesetzesteile. Die einen sagen: "Du muss dies tun", die anderen sagen: "Du musst jenes tun", und die dritten sagen: "Du musst dies und jenes tun" ....merken wir, liebe Geschwister, wo die Ursache der Trennungen und Spaltungen liegt?

Wir haben nicht den geringsten Grund, auf jene Gläubigen herab zu schauen, die noch nicht erkannt haben, was vielleicht schon lange zu unserem Glaubensgut gehört, nämlich "mit Ihm gekreuzigt zu sein"! Es ist uns auf Erden auferlegt, gegen den Widerwirker zu kämpfen, und dieser hat von Gott die Erlaubnis uns anzugreifen. Dabei ist seine Hauptangriffsfläche unser Fleisch! Das Schwierige ist, dass in uns ab dem Moment, wo wir gläubig wurden, etwas neu wurde. In 2Kor 5:17 sagt dies Paulus so:

"Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist da eine neue Schöpfung: das Ehemalige verging, siehe, es ist neu geworden." "Das Ehemalige", das Paulus hier nennt, ist unsere alte Natur, unser Fleisch, das mit Ihm gekreuzigt wurde. Das Problem ist, dass sich dieser Akt "im Glauben" vollzieht, was für uns bedeutet: Praktisch gesehen ist unser Fleisch immer noch sichtbar und vor allem noch sehr aktiv!

Zwei Punkte sind jetzt wichtig: "Dies erkennend", dass unsere alte Menschheit zusammen mit Ihm gekreuzigt wurde..." (Röm 6:6) - wir müssen zuerst erkennen! Danach folgt Pauli Aufforderung: "Rechne damit..." (Röm 6:1), wir müssen es im Glauben ergreifen und als Tatsache sehen. Für manche ist das verrückt, und doch entspricht es voll dem Wort Gottes:

Der Glaube ist die zuversichtliche Annahme dessen, was man erwartet, ein Überführtsein von Tatsachen, die man nicht erblickt" (Hebr 11:1).

Schauen wir heute zuerst einmal jene Masse der Christenheit an, die "nicht" zusammen mit Christus den Grundregeln der Welt gegenüber gestorben ist: Sie stellen sich unter Erlasse, und dies in der Annahme, damit Gott wohlgefällig zu sein! Und sie belegen dies mit einer Anzahl an Bibelstellen (wobei aber mit Sicherheit keine Aussage des Apostels Paulus dabei ist)! Damit sind wir bei dem von uns so oft gebrauchten Spruch: Man kann mit der Bibel alles beweisen, selbst den größten Unsinn - man muss nur einzelne Verse herauspicken! Doch auch hier gilt, das Wort der Wahrheit richtig zu schneiden! Alle Aussagen der Bibel sind Gottes Wort, aber es muss beachtet werden in welcher Zeit sie gelten und an wen sie gerichtet sind! Die letzten zwei Faktoren sind weitgehend unbekannt!!!

Trotz dieser enormen Lücken werden auch solche Gläubige entrückt, das heißt, sie sind "in der Gnade Gerettete" (sofern sie von Gott vorherbestimmt sind). Aber ... ihr Wissen ist so begrenzt, dass sie - (menschlich gesagt) für viele zukünftige Aufgaben in den Überhimmeln unbrauchbar sind; sie werden vielfache Art von Verlusten erleiden. Gemäß 1Kor 3:8 heißt dies zum Beispiel "Lohn nach seiner Mühe"; gemäß Phil 3:14 "eventuell keinen Kampfpreis der Berufung"; oder gemäß 2Tim 2:12 "Beschämung", um nur einige zu nennen.

Paulus ist es gegeben, den unausspürbaren Reichtum des Christus als Evangelium zu verkündigen und alle darüber zu erleuchten, was die Verwaltung des Geheimnisses betrifft (Eph 3:8) ... mühen wir uns vermehrt, dies den Geschwistern nahe zu bringen, vor allem, Gottes Wort im Zusammenhang zu lesen!

Kol 2:21

"Rühre das nicht an! Koste das nicht! Taste das nicht an!"

Paulus nennt Beispiele, die uns im Lauf der Zeit mehr oder weniger auch schon begegnet sind bzw. an uns herangetragen wurden. Hier gilt es für uns, zu widerstehen, denn es sind Versuche, uns unter das Gesetz zu stellen. Dabei wird eine der wichtigsten Wahrheiten in Gottes Heilsplan verdeckt: Christus wurde unter Gesetz gestellt, auf dass Er die unter dem Gesetz erkaufe! In Gal 4:4-5 wird dies belegt mit der Begründung "...auf dass wir den Sohnesstand erhielten."

Wir wiederholen diese gewaltige Wahrheit: Christus wurde unter das Gesetz gestellt, um uns davon frei zu m achen! So einfach ist dies! Im Gegensatz zu Israel, welches noch unter dem Gesetz steht, sind wir Söhne, und damit Freie!

Wenn das auserwählte Volk Gottes, "Israel" bis heute unter dem Gesetz steht (siehe Apg 21:20-21), ist dies keine Willkür Gottes, sondern entspricht Seinem Willen. Israels zukünftige Aufgabe ist auf der Erde, dazu bedarf es des Gesetzes, ja der ganzen Strenge des Gesetztes! Unsere Aufgabe ist in den Himmeln, wo das Gesetz nichts ausrichten würde, wo ganz andere Maßstäbe gelten. Wir werden der unsichtbaren Welt vorführen, was überströmende Gnade aus armseligen Sündern gemacht h at. Dazu bedarf es keines Gesetzes, auch keiner Teile davon !

Tu dies nicht, tu das nicht ... wenn wir solches hören, dürfen wir getrost auf Ihn, unser Haupt verweisen - Er hat längst alles für uns vollbracht, auch das Halten des Gesetzes!

Kol 2:22

"(das alles ist durch Verbrauch zum Verderben bestimmt) - gemäß menschlichen Vorschriften und Lehren,"

Es gibt in der Welt der Naturwissenschaft gewisse Formeln, die eine Grundlage darstellen - wir können solche Formeln auch bei uns aufstellen. In unserem Fall lautet sie:

Überall, wo der lebendige Glaube in Christus fehlt, tauchen religiöse Vorschriften, Teile des Gesetzes, menschliche Lehre usw. als Ersatz auf!

Die erste Frage an uns lautet: Was ist "lebendiger Glaube in Christus"? Wir schreiben hier ausdrücklich "in" (nicht "an") Christus! "An" Christus glauben ja alle, aber ein Glaubensleben "in Christus" ist etwas ganz anderes! Um dies zu verstehen, müssen wir zuerst zwischen unserem Glauben und dem Glauben Christi unterscheiden, dazu ein Wort aus Röm 3:22: "...eine Gerechtigkeit Gottes aber durch den Glauben Jesu Christi, die für alle ist und auf alle Glaubenden kommt." Beachten wir hier, dass fasst in allen herkömmlichen Übersetzungen (auch in der Elberfelder) zu lesen ist: "...durch den Glauben an Jesus Christus..." Zwei Buchstaben, die nicht im Urtext vorhanden sind, verändern etwas total: Nicht mehr der Glauben Christi Jesu, sonder unser Glaube an Ihn ist plötzlich das Entscheidende! Die Konsequenz: Die Rettung wird hier von unserem menschlichen Glauben abhängig gemacht!!! Ist uns dies, liebe Geschwister, schon einmal so richtig bewusst geworden? Im Grunde wird durch eine falsche Übersetzung (durch Hinzufügen von zwei Buchstaben>) unserem Glauben derselbe Stellen wert eingeräumt, wie bei den Galatern die Beschneidung - er soll retten!

Wir sind mit dem gestern angefangenen Thema noch nicht ganz fertig, es bedarf noch einiger Gedanken. Zuerst aber noch einmal das Wichtigste: Es war der Glaube Jesu Christi, der uns Gottes Gerechtigkeit gibt, nicht (!!!) unser Glaube an Ihn! Unser Teil ist lediglich, dies zu glauben, und dieser (unser) Glaube ist eine Gnadengabe Gottes, wie es Phil 1:29 sehr deutlich sagt. Was kommt also von uns? Nichts! Wessen können wir uns rühmen? Allein "in Ihm"!

Fasen wir zusammen: Unser Glaube ist ein wichtiges Element, aber er kommt nicht aus uns, sondern ist ein Gnadengeschenk Gottes! Er ist für uns letztlich auch das Zeichen, dass wir Berufene Gottes sind! Der Glaube Christi Jesu und Sein Gehorsam bis ans Kreuz sind die alles überragenden Träger, die uns retten, sie sind das Herzstück des Evangeliums, das Paulus uns verkündigen durfte.

Damit kommen wir wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück: Wo der lebendige Glaube in Christus fehlt, tauchen sofort Vorschriften auf, was wir alles tun sollen (müssen). Und dies fängt damit an: Wir müssen an Ihm glauben!!! Dabei sollen wir nur in Seinen Glauben eintauchen, und - uns darin geborgen wissen!

Christi Glaube rettet! Unser Glaube kann dies nie bewirken! Was wir können, ist: In Seinem Glauben leben und dort, wo wir können, dies in einem würdigen Wandel zur Schau stellen.

Pauli Mahnung an die Kolosser lautet verkürzt: Was stellt ihr euch wie in der Welt Lebende unter Erlasse, die zum Verderben bestimmt sind, wo doch all diese Bemühungen letztendlich im Feuer verbrennen, wie es in 1Kor 3:15 zu lesen ist. Und doch ist es geradezu schon ein Phänomen, dass so viele Gläubige das Joch der Sklaverei der Freiheit vorziehen, wie es Gal 5:1 beschreibt.

Die Ursache des Phänomens liegt wohl darin, dass dem Fleisch immer noch zu viel Raum gegeben wird, anstatt es täglich ans Kreuz zu verweisen! Keiner kann seiner Rettung auch nur den geringsten eigenen Teil hinzufügen, es ist alles Gnade, überströmende Gnade!

Wenn Gal 5:4 berichtet, dass eine gewisse Zahl der Galater aus der Gnade gefallen sind, dann ist dieses "sich unter Vorschriften stellen" die einzige Möglichkeit, tatsächlich aus der Gnade zu fallen! Ist damit die Rettung verloren? Nein! Wir verwiesen schon auf 1Kor 3:15 und tun es erneut: Dort ist im Umfeld der Verse 11-15 zu lesen, dass jeder auf dem Grund Jesus Christus aufbauen kann, Nichtbrennbares oder Brennbares. Wer mit irgendwelchen Werken seine Rettung erwirken möchte oder zumindest seiner Rettung etwas beisteuern möchte, wird erleben, wie all dies verbrennt - er selbst aber wird gerettet werden, jedoch nur so wie durch Feuer hindurch.

Gold, Solber und edle Steine stellen die überströmende Gnade dar, bauen wir also darauf!

Kol 2:23

"Wir weisen immer wieder auf 2Kor 11:14-15 hin: Satan tritt uns nicht mit Hörnern entgegen, sondern als "Engel des Lichts"! Und seine Diener zeigen sich uns nicht mit hässlichen Fratzen, sonder als "Diener der Gerechtigkeit"! In diesen Formen werden wir angegriffen ... sind wir hierüber klar? Sind wir auch h ierauf vorbereitet?

Die Angriffe auf uns kommen vielfach von Menschen, die Satan benutzt und sie erfolgen derart, dass der Versuch gemacht wird, die Lehre Jesu die er zu Seiner Erdenzeit Seinen Jüngern gegeben hat und die in den sogenannten vier Evangelien aufgezeichnet ist, über das Evangelium des Paulus zu stellen. Zu Hilfe kommt dem Widerwirker, dass das Erster das Fleisch anspricht, und in weiten Teilen vorgibt, was man tun soll! Das Evangelium des Paulus hingegen spricht den Geist an, es vollzieht sich weitgehend in unserem Glaubensleben - also Fleisch gegen Geist! Dieser Kampf - und wir sprechen offen von solche einem Kampf - besteht, seit das paulinische Evangelium enthüllt wurde, es erfasste schon die ersten von Paulus gegründeten gemeinden und existiert bis heute.

Die Lehre Jesu - es ist das Evangelium des irdischen Königreichs - stellt an den Menschen (an das Fleisch) Forderungen durch das Gesetz; das Evangelium des Paulus fordert auch etwas, nämlich gerade diese Fleisch im Glauben als "mit Christus gestorben" zu betrachten! Wo gehören wir hin?

Satans "Diener der Gerechtigkeit" treten uns unauffällig in den Weg und sind der Ansicht, dass wir mit Taten viel Ungerechtigkeit lindern könnten ... sie appellieren an das Fleisch! Nun ist Hilfe an und für sich etwas Edles, aber es gibt einen Unterschied: Die einen helfen still, unauffällig und uneigennützig, die anderen hingegen brüsten sich damit, zeigen ihre guten Werke und sind der Ansicht, dass sie sich damit ein Stück Gerechtigkeit von Gott erkaufen können. Hier wird dem Fleisch "Raum gegeben", mehr noch: Man versucht, es zu verbessern. Die Verführung ist also äußerst raffiniert, weil das Fleisch ja gerne tätig sein möchte. Aber kann unser Fleisch etwas für Gott tun?

Die klarste und einfachste Antwort finden wir in Röm 8:8: "Die aber im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen." Und warum nicht? Weil im Fleisch nichts Gutes wohnt (Röm 7:18).

Obiges stellt eine wesentliche und grundlegende Wahrheit für die. Glieder am Körper des Christus dar. Die Frage ist. Glauben wir das? Glauben wir dem Wort Gottes oder den Einflüsterungen der Finsterniswelt? Wenn wir erkennen, dass unser Fleisch Gott nicht gefallen kann, können wir Ihn auch nicht mit unseren dem Fleisch zugewandten Sinnen anbeten, sondern nur "im Geist"! Vielleicht darf uns hier sogar Mirjam dienen (Lk 1:46-47) "Hoch erhebt meine Seele den Herrn, und mein Geist frohlockt über Gott, meinen Retter...".

Paulus schreibt in unserem Leitvers von "Weisheit, Demut, nicht Verschonen des Körpers (= Aufopferung)" ... im Grunde alles menschliche Werte, die man beim anderen durchaus schätzt. Wir wollen dies auch gar nicht schlecht reden, den Röm 2:7 verheißt jenen Guttätern ja ausdrücklich "äonisches Leben"! Nur - hier sind nicht wir, sondern die ungläubigen Guttäter gemeint! Wenn wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, Gott dienen wallen, dann kommt dieser Dienst ganz aus dem Geist (so wie bei Mirjam), das heißt, aus der neuen Schöpfung in uns (siehe 2Kor 5:17).

Wir möchten noch einmal klarstellen: Es geht hier nicht um jene Liebesdienste, die wir aneinander und untereinander in aller Stille tun, sondern um jene Werke, mit denen wir unserer Rettung in der. Gnade etwas hinzufügen wollen, mit denen wir uns brüsten, um zu zeigen, wie fromm wir sind, mit denen wir Anerkennung suchen! All dies, sagt Paulus, hat keinerlei Wert, außer zur Befriedigung unseres Fleisches, und dieses Fleisch gehört an das Kreuz!

Vielleicht nehmen wir ein Wort aus 1Kor 1:30-31 mit in den Tag: "aus Ihm aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott her zur Weisheit gemacht worden ist, wie auch zur Gerechtigkeit, Heiligung und Freilösung, damit es so sei, wie geschrieben steht: "Wer sich rühmt, der rühme sich im Herrn!"

Lies weiter:
3. Der Kolosserbrief - Kapitel 3