7. Gesicht im Himmel

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Abschrift des Buches: Offenbarung Jesu Christi von August Fuhr
erschienen 1950 im Philadelphia Verlag, August Fuhr, Reutlingen

Inhaltsübersicht des Buches:
Kapitel davor:
Das Geheimnis des Tieres 3. Teil (Offb 17:3 - Offb 18:24)

7. Gesicht im Himmel

Offb 19:1-16

Vier himmlische Stimmen

Offb 19:1: Danach hörte ich wie eine laute Stimme einer großen Schar im Himmel, die sprachen: Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Ehre und die Kraft dem Herrn, unserem Gott!
Die Bewohner des Himmels befolgen die Aufforderung von Offb 18:20: und stimmen ein HALLELUJA! um das andere an.
"GOTTES LOB IST DAS ZIEL SEINER HEILSWEGE."

Zum ersten Mal erklingt hier im NEUEN TESTAMENT dieser Jubelruf; später noch dreimal, aber nur in diesem Kapitel. Der Sieg des Lammes ist offenbar geworden.

Wunderbar ist wiederum der Zusammenhang des Alten und des Neuen Testamentens. Zum ERSTEN MAL in der SCHRIFT ertönt der Jubelruf in Ps 104:35. "Die Sünder sollen von der Erde vertilgt werden und die Gottlosen nicht mehr sein! Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!"

Der Tag der Erfüllung dieses prophetischen Jubelrufs ist nun gekommen. Darum erklingt er jetzt in der Fülle wie EINE Stimme aus dem Munde einer großen Schar im Himmel. Auch wir stimmen jubelnd mit ein:

Herr, du hast Großes an uns hier getan;
Jubelnd im Staube, wir beten Dich an,
Preisen die Macht Deiner Gnade vereint,
Du unserer Seele getreuester Freund!
Herrlichkeit Dir, Jesus, allein,
Alles, was Odem hat, stimme mit ein:
Herrlichkeit Jesus, ja Jesus allein!

Offb 19:2.3: Denn wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte; denn Er hat gerichtet die große Hure, welche die Erde verderbte mit ihrer Hurerei; und Er hat das Blut Seiner Knechte von ihrer Hand gefordert. Und abermals sprechen sie: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit.
"Als der Herr sah..., das kein Recht war,... verwunderte Er sich, dass sich niemand ins Mittel legte. Darum half Er sich selbst mit Seinem Arm, und SEINE GERECHTIGKEIT, die unterstützte Ihn. Er ZOG GERECHTIGKEIT AN wie einen Panzer, und setzte den HELM des HEILS auf Sein Haupt. Er zog die KLEIDER der RACHE an und HÜLLTE sich in EIFER wie in einen Mantel. Wie man's VERDIENT, so wird Er bezahlen: Zorn Seinem Widersacher, Vergeltung Seinen Feinden! Ja den Inseln wird Er den verdienten Lohn geben" (Jes 59:16.18). Das ist nicht die Ordnung der "Gnadenhaushaltung". So ist vielmehr die der "Gerichtshaushaltung" über alles gottlose Wesen der Menschen. Haben nicht die Märtyrer unter dem Altar (Offb 6:10) nach dieser gerechten Rache gerufen? Nun sind sie erhört.

Und hat Er nicht selbst solches schon im Lied des Mose, des Knechtes Gottes, verkündigt? "Denn Ich erhebe Meine Hand zum Himmel und sage: So wahr Ich ewig lebe: wenn Ich Mein blitzendes Schwert geschliffen habe, und Meine Hand zum Gericht greift, so will Ich Rache nehmen an Meinen Feinden und Meinen Hassern vergelten. Jubelt, ihr Nationen Seinem Volke zu! Denn Er wird das Blut Seiner Knechte rächen und Seinen Feinden vergelten; aber Sein Land und Sein Volk wird Er entsündigen (5Mo 32:40-43).

Nicht nur Menschen, auch ganze Städte gehen in die äonischen Feuergerichte, in die Unterwelt, in die uralten Einöden (Hes 26:20; Mt 11:23). Bis hinein in die Äonen der Äonen dauert ihr Gericht. Das dürften von der Zerstörung Babels an 44 000 Jahre sein.

Die Äonen

sind Zeiträume und Raumzeiten, die einen Anfang und ein Ende haben. Der ewige Liebesrat Gottes wird in einer REIHE VON ÄONEN, die sich jeweils ablösen, durchgeführt. In jedem Äon wird ein von Gott bestimmtes Stück Seines Ratschlusses verwirklicht und erfüllt.

Das Wort "aion" ist oft mit "ewig" übersetzt. Dass aber "ewig" nicht "unendlich" bedeutet, erkennt man an der Bezeichnung "von Ewigkeit zu Ewigkeit". Von "Unendlichkeit zu Unendlichkeit" wäre unmöglich.

Durch den Sohn hat der Vater die Äonen gemacht (Hebr 1:2) und durch Glauben erkennen wir, dass die Äonen durch Gottes Wort bereitet sind (Hebr 11:3). Der unvergängliche, unsichtbare, alleinige Gott aber ist der König der Äonen (1Tim 1:17). Er sei gepriesen hinein in die Äonen! (Röm 11:36).

Der letzte Äon der Äonen, der "Fülle"-Äon dürfte der "Halljahr"-Äon sein.

Auch die im Gesetz Gottes verordneten Feier- und Festtage, Sabbat und Sabbatjahre sind Schatten zukünftiger Realitäten. Wie es einen Sabbat gibt, so gibt es auch ein Sabbatjahrtausend. Das ist das Tausendjährige Friedensreich Jesu Christi während des siebten Jahrtausends. Wir leben jetzt im sechsten Jahrtausend. Die biblische Zeitrechnung beginnt mit der Vertreibung Adams aus dem Paradies.

Und wie im Gesetz Gottes ein Halljahr bestimmt ist - dies ist immer das 50. Jahr - so gibt es auch ein Halljahr-Jahrtausend (3Mo 25:8-16), das wird das 50. Jahrtausend sein. Im Halljahr soll jeder Israelite wieder zu seiner Habe und zu seinem Geschlecht kommen. Alles musste ihm unentgeltlich zurückerstattet werden, was er in 49 Jahren verloren oder verkauft hatte. So wird auch im Halljahr-Jahrtausend durch den Sohn, den Heilserstatter, dem Vater alles wieder erstattet, zurückgebracht sein, was durch Satans und Adams Fall verloren ging, auf dass Gott sei alles in Allem (1Kor 15:28).

Offb 19:4: Und es fielen die vierundzwanzig Ältesten und die vier Lebewesen nieder und beteten Gott an, der auf dem Throne sitzt, und sprachen: Amen! Halleluja!
Und wieder treten heraus die 24 Ältesten. Das sind himmlische Priesterfürsten, die keiner Erlösung bedürfen, weil sie sündlose Wesen sind, die für die vernünftige Kreatur, für die Menschen, vor Gott stehen. Und es treten heraus die vier Lebewesen, Cherubim, die Träger und Mitteilungsorgane der Schöpferkräfte Gottes sind, hinein in die gesamte Kreatur. Dieses Heraustreten geschieht immer dann, wenn der Sieg des Lammes, die Frucht Seines Opfers, die Befreiung der Schöpfung und des Alls von den Folgen des Falles offenbar wird. (Offb 4:8; Offb 5:9-11; Offb 11:16.17). Hier geschieht es zum letzten Mal. Von Gott und dem Himmel aus gesehen ist der Kampf beendet, der Sieg endgültig errungen. Sie haben ein einfaches, klares Zeugnis: "Amen" Es ist alles ratsgemäß erfüllt. "Halleluja!"

Offb 19:5: Und eine Stimme ging aus von dem Thron, die sprach: Lobet unseren Gott, alle Seine Knechte und die Ihn fürchten, die Kleinen und die Großen!
"Jehova hat Seinen Thron im Himmel gegründet, und Seine Herrschaft erstreckt sich über das All. Lobet den Herrn, ihr Seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, gehorsam der Stimme Seines Wortes! Lobet den Herrn, alle seine Heerscharen, Seine Diener, die ihr Seinen Willen tut! Lobet den Herrn, alle Seine Werke, an allen Orten Seiner Herrschaft!" (Ps 103:19-22). Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobet den Namen des Herrn, Halleluja! (Ps 135:1.21).

Offb 19:6: Und ich hörte wie die Stimme einer großen Schar und wie das Rauschen vieler Wasser, und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, ist König geworden.
Diesen gewaltigen Jubel, der gleich starken Donnern durch die unermesslichen Weiten der Himmel dröhnt, kann man ermessen, wenn man sich die ganze Geschichte des Volkes Gottes von Abraham an vergegenwärtigt. Was hat Er nicht alles an diesem halsstarrigen, Ihm widerstrebenden, ungehorsamen, untreuen Volk getan!

Werdet ihr nun Meiner Stimme gehorchen und Meinen Bund halten, so sollt ihr Mein Eigentum sein vor allen Völkern, denn die ganze Erde ist Mein. Und ihr solt Mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein" (2Mo 19:5.6). Jehova-Elohim will König sein, und das für die ganze Völkerwelt. Welch ein Beruf! Aber Israel hat den Bund nicht gehalten. Es hat ihn gebrochen. Die Theokratie, die Königsherrschaft des allmächtigen, barmherzigen, gnädigen, geduldigen und gütigen Allherrschers war ihm zuwider. "Gib uns einen König, wie ihn alle anderen Völker haben" war ihre Forderung an den Propheten Samuel. Sie verachteten ihre "Erstlingserwählung". Dem tiefbetrübten Propheten musste DER HERR sagen: "Sie haben nicht dich, sondern Mich verworfen, dass Ich nicht soll König sein über sie" (1Sam 8:5-7).

Das ist Israels Sünde und die Wurzel jener anderen Entscheidung: "Wir wollen nicht, dass dieser über uns König sei! - Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas los!" (Lk 19:14; Lk 23:18). Die Antwort Gottes darauf war die Zerstörung Jerusalems und die Zerstreuung Israels unter die Nationen, verbunden mit einer Kette unsagbarer Leiden, Verfolgungen, Gerichten und Martern. Den Höhepunkt bilden noch die schweren Zornschalengerichte. Alle Flüche von 5Mo 28.-30 wurden an diesem Volk gänzlich erfüllt (bitte nachlesen!).

Im Himmel wird die - nachher geschilderte - siegreiche Herabkunft Jesu auf die Erde und der Antritt seiner Königsherrschaft jubelnd verkündigt und gefeiert.

"Wenn Er kommt, dann werden Seine Füße stehen auf dem Ölberg, der vor Jerusalem gegen Morgen liegt." (Sach 14:4). Seine Königsherrschaft auf Erden, und über die Erde kann nirgends anders anheben als in Jerusalem, auf dem Berge Zion, und im Volk Israel. "Du wirst Dich aufmachen, Dich über Zion erbarmen... Denn der Herr hat herabgeschaut von der Höhe Seines Heiligtums..., dass Er höre das Seufzen der Gefangenen und losmache die Kinder des Todes, auf dass sie zu ZIon den Ruhm des Herrn erzählen und Sein Lob in Jerusalem" (Ps 102:14.20-22). Dieser Psalm zeigt in den Versen 13-23 die Ordnung, in der die Königsherrschaft des Herrn durchgeführt werden wird. Es wurde am Kreuz geschrieben und blieb geschrieben, trotz des Protestes der Obersten Israels: "Jesus von Nazareth, der Juden König." - "Ich habe Meinen König eingesetzt auf Meinem heiligen Berge Zion... Du bist Mein Sohn... fordere von Mir, so will Ich Dir Völker zum Erbe geben und die Enden der zu Deinem Eigentum" (Ps 2:6-8).

Die Hochzeit des Lammes

Offb 19:7: Lasset uns freuen und fröhlich sein und frohlocken, und Ihm die Ehre geben! Denn die HOCHZEIT DES LAMMES ist gekommen und Sein Weib hat sich bereitet.
Die Zeit der Verwerfung, der Zerstreuung und des Gerichts über das Volk Israel ist zu Ende. Eine neue Heilszeit bricht an.

"Kommet heran, ihr Töchter Zions, und schauet den König (nicht mehr das Schattenbild Salomo, sondern den Schönsten unter den Menschenkindern, Hl 8:6), in der Krone... an Seinem Hochzeitstag, am Tage der Freude Seines Herzens!" (Hl 3:11). "Du bist schöner als die Menschenkinder, Holdseligkeit ist ausgegossen über Deine Lippen, darum dass Elohim Dich auf ewig gesegnet hat. In Deiner Majestät fahre glücklich hin für die Sache der Wahrheit, der Milde und Gerechtigkeit... Du liebst Gerechtigkeit und hassest das gottlose Wesen; darum hat Elohim, Dein Gott, Dich gesalbt mit Öl der Freuden, mehr als Deine Genossen... Die Königin steht zu Deiner Rechten in Gold von Ophir. Höre, Tochter..., wird der König deine Schönheit begehren - denn Er ist dein Herr -, so HULDIGE IHM, bete Ihn an!" (Ps 45:3.5.8.10.11).

Die prophetischen Psalmen verkündigen klar, dass des Königs Braut Töchter Zions , also Israeliten sind.

Das Geheimnis der Gemeine, die da ist der Leib des Christus, war noch verborgen "in Gott" und den Söhnen der Menschen vor Paulus noch nicht geoffenbart ([Eph 3:9].5).

Die Braut

Was der Leib des Christus ist, kann nicht auch zugleich die Braut Christi sein, obschon die Leibesgemeine auch jungfräuliche Züge hat. Sie ist "männlich-weiblich" wie ihr Haupt, weil sie Seine Fülle, Seine Vervollständigung ist.

Der Begriff "Braut" kommt im Neuen Testament nur in Joh 3:29, wo er eindeutig auf Israel geht, und in Offb 18:23; Offb 21:2.9 und Offb 22:17 vor. Die beiden Stellen Offb 21:2.9 zeigen ebenso deutlich den Zusammenhang mit Jerusalem (also Israel), und zwar mit dem himmlischen. Selbst in Offb 19. ist nicht die Rede von der Braut, sondern vom Weib. Es heißt: "Und sein WEIB hat sich bereitet."

Von der "Leibesgemeine" sagt die Schrift nicht, "sie habe sich bereitet." Sie bezeugt vielmehr, dass die Glieder Seines Leibes

  1. tüchtig GEMACHT SIND, vom Vater (Kol 1:12),
  2. angenehm GEMACHT SIND in Ihm (Eph 1:6),
  3. vollkommen oder erfüllt SIND in Ihm (Kol 2:10),
  4. SEINE FÜLLE oder Vervollständigung SIND (Eph 1:22.23),
  5. mit dem HAUPT ZUSAMMEN ein vollkommener Mann, der Christus Gottes, sind. Sie sind in Ihm und Er in ihnen (Eph 4:13; Joh 14:20). Sie gehören nicht zur Braut, sondern zum Bräutigam.

Offb 19:8: Und ihr wurde gegeben, sich zu kleiden in feine Leinwand, rein un glänzend; denn die Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen.
In Ps 45:14 heißt es: "Ganz herrlich ist die Königstochter drinnen, mit Gold durchwirkt ist ihr Gewand." Gold ist das Symbol des Göttlichen. Johannes sieht, wie es ihr eben, da es zur Hochzeit geht, GEGEBEN wird, um sich damit zu kleiden. Sie empfängt also etwas, was sie bis dahin noch nicht hatte. "Sie war ganz vollkommen wegen Meines Schmuckes, den Ich dir angelegt hatte, spricht der Herr Jehova" (Hes 16:14b). "Ich freue mich am Herrn, und meine Seele frohlockt über meinen Gott, denn ER HAT MIR KLEIDER DES HEILS ANGEZOGEN, mit dem Rock der Gerechtigkeit mich bekleidet, wie ein Bräutigam den Kopfschmuck nach Priesterart anlegt, und wie eine Braut ihren Schmuck anlegt" (Jes 61:10).

Nun heißt es: "Die Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen." Das griechische Wort für "Gerechtigkeit" hat verschiedene Bedeutungen, und wird je nach dem Zusammenhang, auch verschieden übersetzt. Auch hier wird es von den verschiedenen Auslegern unterschiedlich gedeutet. Nach dem Zeugnis der oben angeführten Schriftworte ist das Kleid der Braut jedoch göttlicher Schmuck, göttliche Gerechtigkeit und göttliche Herrlichkeit.

Der Herr Jesus sagt in Joh 17:23: "Und Ich habe die Herrlichkeit, die Du Mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf dass sie eine Einheit seien, gleichwie wir eine Einheit sind." Das ist auch die Vollendungsordnung. Der Vater legt Seine Herrlichkeit in den Sohn, das Haupt des Leibes. Der Sohn gibt dieselbe Herrlichkeit weiter und legt sie in die auserwählten Erstlinge, die Söhne im Sohn, die Glieder Seines Leibes.

Diese Glieder sind das Offenbarungsorgan des Hauptes, durch die Er Seine Herrlichkeit dem nächsten Organismus, der vollendet werden wird, weitergibt. Das ist das Weib, die Braut des Lammes (Offb 21:9).

Demnach wäre die Leinwand, in die das Weib sich kleidet, die Gerechtigkeitsherrlichkeiten, die die Heiligen, die Leibesglieder, dem Weibe weitergeben dürfen. Das ist auch die Auferstehungsordnung nach 1Kor 15:23.

Offb 19:9: Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind.
Zur Hochzeit gehören noch viele andere GÄSTE Im Hochzeitspsalm (Ps 45:15.16) werden genannt die Jungfrauen, die die Braut begleiten, die Gespielinnen, die zur Braut gebracht werden. Man führt sie mit Freuden und Frohlocken, und sie gehen ein in des Königs Palast. Zu diesen Gespielinnen gehören auch die fünf klugen Jungfrauen (Mt 25:1). Sie sind ja nicht die Braut selbst, sondern deren Gespielinnen. Die 144 000 Versiegelten, die große Schar (Offb 7.), die Sänger am gläsernen Meer u. a. haben alle teil an der Hochzeit des Lammes und sind alle selig, ein jeglicher in seiner Herrlichkeitsordnung (1Kor 15:41).

Offb 19:9b: Und er sprach zu mir: Dieses sind wahrhaftige Worte Gottes.
Noch zweimal findet der Herr es für nötig, aus- und nachdrücklich zu bezeugen, dass die neuen Herrlichkeitsoffenbarungen wahrhaftige Worte Gottes sind. Wehe dem, der sie zu Menschenworten heruntersetzt! Darum ist es auch nicht die "Offenbarung des Johannes", wie man fälschlich immer wieder sagt, sondern die "Offenbarung Jesu Christi" (Offb 1:1)

Das Selbstzeugnis des Boten

Offb 19:10: Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Siehe zu, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.
Johannes ist aufs tiefste beeindruckt nicht allein von dem, was er von der Hochzeit des Lammes sah und hörte, sondern auch von dem, der ihm begegnet. Das dürfte wohl der sein, dessen Stimme vom Throne ausging und sprach: Lobet unseren Gott, alle seine Knechte!

Der ALSO spricht, sitzt auf dem Throne, da wo der Sohn Gottes auch sitzt. Der Sohn aber ist nicht diese Stimme, denn er würde nicht sagen: "Lobet UNSEREN Gott!" Denn bei aller Einheit vom Vater, Sohn und Söhnen, bleibt doch allezeit ein Unterschied, sowohl zwischen dem Vater und dem Sohn, als auch zwischen dem eingeborenen Sohn und den nachgeborenen Söhnen, zwischen dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern, und den nachgeborenen Brüdern. Das bezeugte Er selbst, als Er sprach: "Gehet hin zu Meinen Brüdern und sage ihnen, Ich fahre auf zu MEINEM Vater und zu EUREM Vater, zu MEINEM Gott und zu EUREM Gott" (Joh 10:17). So dürfte wohl der, der hier spricht: "Lobet UNSEREN Gott" ein Bruder des erstgeborenen Bruders sein, der mit Ihm auf Seinem Thron sitzt, ein Glied Seines Leibes. Denn die Entrückung und Vereinigung der Leibesgemeine mit ihrem Haupt ist schon in Offb 10:7 geschehen. Der eingeborene Sohn müsste sagen: Lobet MEINEN Vater, Meinen Gott! Der nachgeborene Bruder muss sagen: Lobet UNSEREN Gott! Und nie geht von dem Thron die Stimme eines Engels aus. Aber auf dem Throne sitzen "Ihm gleich" (1Jo 3:2) Seine Brüder, Seine Glieder gleichgestaltet Seinem Bild (Röm 8:29).

Das allein erklärt die hier offenbar werdende Tatsache, dass Johannes jemand anbeten will, den er nicht anbeten darf.

Von den drei Freunden Daniels steht geschrieben, dass sie ihre Leiber hingaben, da sie keinen anderen Gott verehren und anbeten wollten, als ihren Gott ALLEIN (Dan 3:28). Was diese Freunde wussten, das weiß Johannes auch. Er kennt doch auch das Gebot Gottes: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und Ihm ALLEIN dienen!" (Mt 4:10). Niemand, außer Gott und dem Lamm, darf angebetet werden; auch kein Engel. Das ist dem Johannes sehr wohl bekannt.

Wie kommt er aber trotzdem dazu, jemand anbeten zu wollen, den er nicht anbeten darf? Sicherlich nur deshalb, weil er in ihm den Herrn Jesus Christus selbst vermutet.

Dieser Bruder aber wehrt ab und sagt: "Siehe zu, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben."

Er stellt sich dem Johannes vor als seinen und seiner Brüder MITSKLAVE. So haben sich die Apostel immer genannt: Sklave Jesu Christi, und mit ihnen alle, die Christo angehören und die ihre Leiber dem Herrn gegeben haben als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer (Offb 12:1). Das griechische Wort "syn" bezeichnet ein äußeres und inneres Zusammengebundensein, Zusammengehören wie zwei, die zusammengejocht sind, aber mit innerem Einssein.

Du, Johannes, und deine Brüder und ich, wir sind äußerlich und innerlich zusammengejochte Sklaven unseres gemeinsamen Herrn Jesu Christi.

Engel sind nicht unsere Mitsklaven und auch nicht unsere Brüder. Sie sind dienstbare Geister, die UNS dienen (Hebr 1:14). Sie gehören nicht mit uns zusammen. Sie sind ganz andere Wesen und gehören zu einem anderen Organismus. Auch werden Menschen nie Engel. Diese verbreitete Vorstellung ist ganz verkehrt. In allen Stellen der Schrift wird nur von Menschen gesagt, sie seinen "Mitsklaven" (syn-douloi) (Mt 18:28.31.33.; Mt 24:49; Kol 4:7; Offb 6:11). Dieser Mitsklave und Mitbruder aber sagt: Ich bin, was du bist und was deine Brüder sind, und gehöre wie du und deine Brüder zu DEN Mitsklaven, die das ZEUGNIS JESU haben. Das Zeugnis Jesu aber ist der GEIST DER WEISSAGUNG oder Prophetie. Nirgends in der Schrift wird bezeugt, dass Engel den Geist der Weissagung haben.

Von den Kindern Gottes aber schreibt Johannes. "Ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisset alles. Und die Salbung, die ihr von Ihm empfangen habt, bleibt in euch und ihr bedürfet nicht, dass euch jemand lehre, sondern so wie diese Salbung euch über alles belehrt, und wahr ist und keine Lüge ist, und wie sie euch belehrt HAT, so werdet ihr in Ihm bleiben" (1Jo 2:20.27). Diese Salbung ist der Geist der Prophetie, der Weissagung. Von diesem Heiligen Geist getrieben, redeten Menschen von Gott gesandt das prophetische Wort (2Petr 1:21.19).

Als der Herr Jesus Seinen Jüngern, den Gesandten und Sklaven Jesu Christi, von Seinem Hingang zum Vater verkündete, sagte Er: "Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird ER euch in die ganze Wahrheit leiten, denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was ZUKÜNFTIG ist, wird er euch verkündigen" (Joh 16:13). Er wird also das Zukünftige enthüllen. Das ist die Prophetie oder Weissagung. Dadurch wird er den Sohn verherrlichen, denn alle Prophetie enthüllt den Liebesrat des Vaters, der ausmündet in der Verwirklichung, des am Kreuz vollbrachten Sieges Jesu, im ganzen All. So hat der Herr also diesen Geist denen, die der Vater Ihm aus der Welt herausgegeben, klar verheißen.

Darum hört auch Paulus nicht auf zu beten, dass der Gott unseres Herrn Jesu Christi, der Vater der Herrlichkeit, uns gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung. Er nur enthüllt das unermessliche Heil, das im Opfer und in der Auferweckung Jesu uns erworben ist und uns dargeboten wird. Danach wirkt der Vater die überwältigende Größe Seiner Macht, die Er wirksam gemacht hat in Christo, da Er Ihn von den Toten auferweckte, auch HINEIN IN UNS, die wir glauben. Das wirkt sich dann so aus, dass diese Glaubenden, die Leibesglieder Jesu, auch dahin gebracht und gesetzt werden, wohin das Haupt gesetzt wurde: Zur Rechten Gottes in den Himmel, also auf den Thron des Sohnes und Hauptes (bitte Eph 1:15 - Eph 2:1a lesen!).

Solch wunderbares Geheimnis ist in keines natürlichen Menschen Sinn gekommen; aber den Mitsklaven, den Brüdern in Christo, hat es der Geist der Weisheit, der Offenbarung und der Weissagung enthüllt (1Kor 12:10). Darum schreibt auch Paulus, getrieben vom Heiligen Geist: "Trachtet nach den geistlichen Gaben, am MEISTEN aber, dass ihr weissagen möget" (1Kor 14:1), dass ihr diesen unausforschlichen Reichtum Christi (Eph 3:8) als ein in euch gezeugtes Wort der wesenhaften Realitäten, auch wieder geburtsmäßig aus euch heraus (BE-)ZEUGEN könnt (Jak 1:18.22) als die Frohbotschaft der geistgewirkten Voll- oder Füllegewissheit des Verständnisses, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis (Kol 2:2).

Es ist die Botschaft von der GNADE GOTTES (Apg 20:24), von einer Errettung unausdenkbaren Ausmaßes, die eine unaussprechliche und herrliche Freude und die GLAUBENSGEWISSHEIT einer, in das Vollendungsziel hinein bringenden Errettung der Seelen gibt (1Petr 1:9). Nach dieser Errettung haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der Gnade geweissagt oder prophezeit haben (1Petr 1:10).

Diese Botschaft, das von PAULUS gepredigte EVANGELIUM VON DER GNADE, ist also ein prophetisches Wort. Es kann nur von der Salbung, dem Geist der Weissagung innerlich aufgeschlossen werden. "Darum halten wir desto fester an dem prophetischen, am Weissagungswort, als an einem Licht, das da scheint an einem dunklen Ort (1Petr 1:19).

Das ist also der Geist der Weissagung, der ZEUGE und das ZEUGNIS JESU in uns, mit dem die Sklaven und Brüder Jesu versiegelt sind auf den Tag der (Voll-)Erfüllung (Eph 4:3).

In diesen Sklaven gehört auch der MITSKLAVE des Bruders Johannes und seiner Brüder. Er ist also auch ein Glied der Leibesgemeine, so völlig umgestaltet in des Hauptes Herrlichkeit, Ihm gleich, dass Johannes in ihm den Herrn sieht. Denn Ihn, nur Ihn, DARF und WILL er anbeten. Und was dieser Mitsklave ist, das ist der ganze Leib und jedes einzelne Glied Seines Leibes.

Da werden wir Dir gleichen,
Dein Bild dort ganz erreichen,
Dass nichts an Seel und Leibe
Dir mehr unähnlich bleibe.

Das Kommen des Herrn

Offb 19:11: Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt der Treue und Wahrhaftige; und mit Gerechtigkeit richtet und streitet Er.
Nun öffnet sich der Himmel. Der Herr erscheint in Seiner richterlichen Macht und Herrlichkeit. Das ist die Erfüllung des Grund- und Zentralgedankens der Offenbarung: SIEHE, ER KOMMT MIT DEN WOLKEN, und es wird Ihn jedes Auge sehen, auch die Ihn durchstochen haben (Offb 1:7). Er selbst hat es schon in den Tagen Seines Fleisches bezeugt: "Bald NACH der Trübsal (DER GROSSEN) jener Tage wird die Sonne verfinstert werden. ... Dann wird das Zeichen des Menschensohnes (die "Schechina", die Wolken und Feuersäule) am Himmel erscheinen, und alle Geschlechter.... werden den Menschensohn kommen sehen AUF DEN WOLKEN DES HIMMELS mit großer Kraft und Herrlichkeit" (Mt 24:29.30).

Bisher war ausgezogen Sein Antipode, Sein Gegenspieler, der Antichristus, auch auf einem weißen Pferd und auch sieghaft, und dass er siegte. Aber dieser siegte sich zu Tode. Jetzt kommt der wahrhaftige Christus, der von Gott gesalbte und bevollmächtigte Sieger, in der nun beginnenden Schlacht von Harmagedon. "Der Herr wird brüllen von der Höhe und von Seiner heiligen Wohnung her eine Stimme erschallen lassen; Er wird laut brüllen.... über alle Bewohner der Erde; denn Jehova hat einen Streit mit den Völkern... die Gottlosen übergibt Er dem Schwert... Siehe, es geht Unglück aus von einem Volke zum anderen... und es wird Erschlagene des Herrn geben an jenem Tage von einem Ende der Erde bis zum anderen, die nicht ... begraben, sondern zum Dünger auf dem Lande werden sollen" (Jer 25:30-33).

Auf dem weißen Pferd wird Er erscheinen. Wir glauben, dass dies ebenso gewiss geschehen wird, wie sich die Weissagung des Propheten Sacharja buchstäblich erfüllte: "Siehe, dein König kommt zu dir, gerecht und siegreich ist ER, niedrig und reitend AUF EINEM ESEL und auf einem Füllen, dem Jungen der Eselin" (Sach 9:9; Mt 21:3-11). Damals war alles VERHÜLLT in lauter Niedrigkeiten. Jetzt ist alles ENThüllt in lauter Gott geziemenden Richterherrlichkeiten und Siegesvollmachten.

Dass der König der Könige auf einem weißen Pferd kommt, zeigt an, dass auch die Kreatur teilhat an der Verwandlung in die Geistleiblichkeit. Ihr Herbeisehnen der Enthüllung, der Söhne Gottes in der Herrlichkeit ihres Hauptes, und ihr Seufzen heraus aus den Geburtswehen der Knechtschaft, der Sterblichkeit hinein in die Freiheit der Herrlichkeit der Söhne Gottes" ist erhört (Röm 8:19-23).

Der "Treue und Wahrhaftige" ist Sein Name. Und was Er HEISST, das IST Er, und was Er ist, das TUT ER. Die Tat stimmt mit den Worten überein. Vor allem ist Er treu Dem, der Ihn gemacht hat (Hebr 3:2). Schon vor Grundlegung der Welt ist in Ihm geboren das "Ja" zum Rate des Vaters und das Amen, als der zuverlässige, treue Erfüller aller Gottesverheißungen in Gnade und Gericht (2Kor 1:19.20). "Er ist auch treu über Sein eigenes Haus, welches sind wir, so wir die Freudigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende festhalten" (Hebr 3:2.6). Auf Ihn kann der Vater sich verlassen; Er wird Ihn nicht enttäuschen. "Du hast einen Arm mit Heldenkraft, Deine Hand ist stark, erhoben Deine Rechte. Gerechtigkeit und Gericht sind Deines Thrones Feste. Gnade und Treue sind vor Deinem Angesicht her" (Ps 89:14.15).

Offb 19:12.13: Seine Augen sind eine Feuerflamme, und auf Seinem Haupte sind viele Kronen, und Er hat einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur Er selbst. Und Er ist angetan mit einem Kleide, in Blut getaucht, und Sein Name heißt: Das Wort Gottes.
Durchleuchtend und ein verzehrendes Feuer sind Seine Augen. Nichts kann sich verbergen, und nichts bleibt verborgen vor ihnen. Aufgedeckt und entblößt ist alles vor Ihm. Und mit Ihm, ja mit Ihm allein, hat alle Kreatur es zu tun (Hebr 4:13).

Viele Kronen schmücken Sein Haupt. Nicht nur EIN Königreich beherrscht Er, auch nicht nur die Reiche der Welt, die Ihm einstmals Satan anbot. Nein, Er schickt sich an, alle Gebiete des ganzen Kosmos unter Seine glorreiche priesterliche Königsherrschaft zu stellen, und das nicht nur für eine beschränkte Zeit, sondern von Äon zu Äon (Offb 11:15), also so, dass sich kein Gebiet Seinem Einfluss mehr entzieht.

In der Offenbarung wird Er nur in Offb 1:1 und Offb 19:16 mit dem Namen "Jesus" d. i. "Retter" genannt. Damit wird dokumentiert, dass auch der furchtbare und schreckliche Gerichts-"Tag des Herrn" eingeschlossen ist in den allUMFMASSENDEN Retterplan Gottes. Aber innerhalb dieses Tages des Zornes (Offb 6:17) ist Er nicht mehr Retter. Die GNADEN-RETTUNGSHAUSHALTUNG ist abgeschlossen. Nun aber hat Er einen Namen, der dem entspricht, was Er JETZT hat. Niemand kennt ihn, als nur Er selbst. Er tut demnach an jenem Tag auch noch verborgene Dinge, die niemand weiß als nur Er selbst. Er erschöpft sich nicht in der Ausführung von Gerichten, obschon Sein in Blut getauchtes Kleid den grundmäßigen Gerichtscharakter anzeigt.

Er hat auch nicht nur EINEN Namen Ein einziger Name könnte unmöglich alles offenbaren, was Er in Seinem Füllewesen der Gottmenschlichkeit auf dem Thron der Herrlichkeit ist und tut.

Was Er aber schon vor Urbeginn der Zeit, vor den Äonen, war und was Er bleibt ohne Aufhören, das ist "Das Wort Gottes". Er ist die Uraussprache, das "erste Wort", aus dem Herzen und Mund des Vaters, in dem alles Seiende in Gottes Lichtnatur samenmäßig geschaffen ist (Kol 1:16), in dem von Ewigkeit her alle Fülle Gottes geistleiblich wohnt (Kol 1:19), durch den hindurch, und aus dem heraus der Vater alles redet und wirket (Joh 14:10), bis es in geistverklärter Leiblichkeit wieder in seinen Ursprung eingeführt ist (Röm 11:36).

Weil Er selber in Person "Das Wort Gottes" ist, so sind Seine Worte, das ist das, was Er aus sich heraus spricht wesenhaft, was Er selber ist: Geist und Leben (Joh 6:65). Es sind in der Hülle menschlicher Worte eingewickelte, geistleibliche, wesenhafte, Leben zeugende, alles ins Herrlichkeitswesen Gottes neu gebärende Kräfte aus der Fülle Gottes. Durch dieses Wort der Wahrheit (der wesenhaften Gottesrealitäten) werden die Kinder Gottes von Gott, dem Vater der Lichter, selbst gezeugt und geboren zu Kindern des Lichtes, dass sie seien Erstlinge Seiner Kreatur (Jak 1:18). Gehen aber Worte des Gerichts aus Seinem Munde, dann wird Er mit dem Odem Seiner Lippen Seine Feinde töten (Jes 11:4).

Die Begleiter des Herrn

Offb 19:14-15: Und die Heere im Himmel folgten Ihm nach auf weißen Pferden, angetan mit weißer und reiner Leinwand, und aus Seinem Munde geht ein scharfes Schwert, dass Er die Heiden damit schlage, und Er wird sie mit eisernem Zepter weiden, und Er tritt die Weinkelter des grimmigen Zornes des allmächtigen Gottes.
Nun kommen die geistleiblich verklärten Gottesöhne mit Ihrem geistleiblich verklärten Bruder, ihrem Haupt, dem Herrn der Herren, und dem König der Könige, auf geistleiblich verwandelten Pferden zur Aufrichtung Seines Königreiches auf Erden. Denn bei Ihm sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen (Offb 17:14). Das ist der Christus Gottes, Haupt und Leib vereint.

Diesen Herrn der Heerscharen rief Hiskia in seiner großen Bedrängnis an, als Sanherib Jerusalem belagerte, und betete: "O Herr der Heerscharen, Du Gott Israels..., Du bist allein der Gott aller Königreiche der Erde!... Errette uns aus seiner Gewalt, dass alle Königreiche der Erde erkennen, dass Du, Jehova, allein Gott bist! Und der Engel des Herrn ging aus und erschlug in dem Lager der Assyrer 185 000. Und als man sich am Morgen früh aufmachte, siehe, da waren diese alle Leichname" (Jes 37:16.20.36). "Siehe, der Herr kommt in Seinen heiligen Zehntausenden (Myriaden), Gericht (Durchrichtung und Zurechtrichtung) auszuführen wider alle, und zu überführen alle die Gottlosen über alle ihre Werke der Gottlosigkeit, die sie Gottloses verübt haben, und über alle die harten Worte, welche gottlose Sünder wider Ihn geredet haben" (Jud 1:15).

Den Gliedern Seines Leibes ist dies lebendige, wirksame Wort Gottes das schärfer ist als jedes zweischneidige Schwert, wohlbekannt. Sie haben es erfahren, dass es durchdringt, bis dass es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein (es geht an die Lebenswurzel und Lebenssubstanz), und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens (der aller innersten Regungen). Vor Ihm bleibt nichts verborgen. Da wird alles bloßgelegt und in seine Teile zerlegt wie beim Schlachtopfer, und vom Letzten und Innersten jede Hülle weggenommen, und ins Licht Seiner alles durchdringenden, feuerflammenden Augen gestellt (Hebr 4:12.13). Da bleibt dann nur noch der Schrei: "Wehe mir, ich vergehe, denn ich bin unrein durch und durch" (Jes 6:5). Hat die Durchrichtung ihren Zweck erreicht, dann nimmt Er Sein eigen teures Blut und entsündigt den bußfertigen Sünder. So geht die Durchrichtung in der GNADENHAUSHALTUNG.

In der GERICHTSHAUSHALTUNG, wenn Er auszieht als der Keltertreter und Vollstrecker des grimmigen Zornes des allmächtigen Gottes, ist kein Raum mehr zur Buße. Da erfüllt sich Sein prophetisches Wort: "Jene, Meine Feinde, die nicht wollten, dass Ich König über sie werde, bringet her und erwürget sie vor Mir!" (Lk 19:27; lies Ps 2:9!).

Drum nütze dein seliges "Heut",
Die Gnade hat Schranken und Zeit.

Die schon Offb 16:16 erwähnte Schlacht bei Harmagedon bricht an. Er, der Herr, der Weltenregent, versammelt die Könige der Erde zum Streit am großen Tage Gottes, auch wenn Geister von Dämonen diese Könige dazu verführen (Offb 16:14). Er allein bestimmt Ort und Zeit alles Geschehens auf Erden. Sein Engel gießt die Zornesschale aus auf den großen Strom Euphrat, dass sein Wasser vertrocknet, auf dass der Weg bereitet wird für die Könige des Ostens zur Schlacht bei Harmagedon und zwar auf die Stunde, die Er in Seinem Ratschluss festgesetzt hat (Offb 9:15). Er will kurz zusammenfassende Abrechnung halten. Er will der Herrschaft des Antichristen jetzt ein Ende machen, Satan binden und Sein Königreich aufrichten. Lange hat Er gewartet. Mit großer Geduld hat Er die Gefäße des Zornes getragen. Unermüdlich bot Er Sein Heil an. Jetzt wird abgeschlossen.

Die Heere der Erde, der Hölle und des Himmels ziehen in den Streit. Das gibt ein Blutvergießen ohnegleichen, wenn Er die große Kelter des Zornes Gottes tritt (Offb 14:19.20).

Und über allem steht auf weißem Pferd der Sieger von Golgatha und Ostern. Leuchtend erstrahlt es (Offb 19:16) geschrieben auf Seinem Kleid und auf Seiner Hüfte, den Seinen zum Trost und zur Stärkung des Glaubens und der Treue, den Feinden zur Wut und zum Entsetzen:

König der Könige und Herr aller Herren!
Jesus ist Sieger! Halleluja!

Lies weiter:
7. Gesicht auf Erden (Offb 19:17 - Offb 20:15)