1. Mose - Kapitel 6: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 18. März 2024, 13:12 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 6

Der Herabstieg der Alueim
Noah und das Erdland
Auftrag zum Bau der Arche
Ankündigung der Wasserwirre

Band II

Der Herabstieg der Alueim

1Mo 6:1

"Und es geschieht, dass der Mensch beginnt, sich zu mehren auf der Fläche des Erdbodens, und ihnen Töchter geboren werden."

Wir sagten gestern aus, dass wir uns 98 Jahre vor Beginn der Sintflut befinden, was aus heutiger Sicht noch eine lange, aus damaliger Sicht (gemessen an dem hohen Alter der Menschen) eine sehr kurze Zeit dar stellt. Dazu endete mit dem gestrigen Leitvers zumindest "namentlich" die erste Chronik von Seth bis Noah, wobei die z weite Chronik mit den Versen 9-10 beginnt, dann aber mit den Söhnen Noahs erst ab 1Mo 10 weiterläuft. Die Zeit dazwischen berichtet uns von dem Zustand auf der Erde, der uns einiges abverlangen wird. Doch zuerst beginnt alles noch für uns harmlos.

Unser neuer Leitvers sagt, dass sich die Menschen beginne, zu mehren, und dies auf der Fläche des Erdbodens, was sich aus heutiger Sicht wohl in immer größerem Bogen rund u m den Irak bezieht. Weiter lesen wir, dass ihnen Töchter geboren werden - die Söhne, die ja bisher immer an erster Stelle standen (zuletzt in 1Mo 5:30b) bleiben interessanterweise unerwähnt! Dazu lesen wir im nächsten Vers 2, dass dies Töchter "schön" waren - wo führt und hier Gottes Wort hin? Beachten wir hier, dass zum ersten Mal die Schönheit ei nes Weibes angeführt wird, was uns. zeigen kann, dass fleischliche Merkmale in den Vordergrund rücken. Und was sagt Gottes Wort über das Fleisch? "Es wohnt nichts Gutes in ihm" (Röm 7:18); "es nützt überhaupt nichts" (Joh 6:63); "es ist in Feindschaft gegen Gott" (Röm 8:7); und in Eph 4:22 lesen wir in Bezug auf die alte Menschheit, womit aber ebenfalls unser Fleisch gemeint ist: "Es bringt sich durch verführerische Begierden selbst ins Verderben."

1Mo 6:2

Und es sehen die. Söhne der Alueim die Töchter des Menschen, dass sie schön sind; und sie nehmen für sich Weiber von allen, welche sie erwählen."

Wir haben gestern einen Übergang zu den vor uns liegenden Versen geschaffen, "das Fleisch"; und wir haben Gottes Urteil über dieses (unser) Fleisch gelesen und erkannt, dass es in keinster Weise vor Gott bestehen kann! Bisher, also ab Adam, war die Zeugung ein Erkennen des göttlichen Gebotes, fruchtbar zu sein, und sich auf der Fläche des Erdbodens zum ehren, nun kommt durch das Hervorheben der Schönheit der Töchter ein fleischlicher Aspekt hinzu, der - und das war unsere gestrige Aussage - durch verführerische Begierden ins Verderben führt.

Aber - und das möchten wir hier wiederum betonen - Gott läuft damit nichts aus dem Ruder, "Er" war es, der den Menschen in diesem Fleisch schuf und genau wusste, wie sich das Fleisch verhält!

Wenn wir nun noch die Verse 3-4 zu unseren Leitversen dazu lesen, stehen wir vor einem riesigen Problem, weil uns die Tradition bis heute lehrt, dass in diesen Versen Geistwesen, gefallene Engel (oder wie auch immer) zu den Töchtern der Menschen eindrangen und mit diesen Kinder zeugten! Da selbst hoch angesehene Gläubige diese Ansicht vertreten, wird es sehr schwer, die Wahrheit zu erkennen - versuchen wir es, indem wir uns viel Zeit geben, um erst einmal selber darüber nachzudenken, ob es Gottes Wille entsprechen kann, dass sich Geistwesen mit Menschen paaren können?

Wir lesen auf die gestrige Schlussfrage erste einmal Eph 1:11b: "Gott ... der alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt". Diese klare und eindeutige Aussage lehrt und, sass sich in unseren Leitversen nichts gegen Gottes Willen entwickeln konnte, womit die Frage beantwortet werden muss, ob Gott eine Vermischung, wie wir sie gestern benannt haben, will: Die Antwoet ist ein klares "Nein"!

Es ist ein Phänomen unter den Gläubigen, dass heidnische Mythologie sich massiv in den christlichen Glauben eingenistet hat und nur sehr schwer entfernt werden kann. Fast jeder kennt jene Sagen, wo sich Götter mit Menschen vermischt und Halbgötter gezeugt haben ... und dies wird in unserem Fall leider zur Grundlage unserer gegenwärtigen Leitverse gemacht. In 2Tim 4:1-4 spricht Paulus eine kommende Frist an, in der wir heute stehen, "wenn Menschen die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern sich selbst nach eigenen Begierden Lehrer aufhäufen, weil ihr Gehör gekitzelt wird,; und zwar werden sie das Gehör von der Wahrheit abwenden. und sich den Sagen zukehren." Und, liebe Geschwister, kitzelt es nicht unser Gehör ungemein, wenn wir glauben, dass gefallene Engel zu Töchtern der Menschen einfallen könnten???

In unserem Fall gehen göttliche Wahrheit und heidnische Sagen ganz krass auseinander, wem glauben wir?

Wir versuchen heute zu klären, warum Geistwesen nicht zu Menschen eingehen können, und da wäre als erstes zu sagen, dass diese geschlechtslos sind. Diese Aussage finden wir zwar nirgendwo so direkt in der Schrift, höchsten Lk 20:35 gibt einen schwachen Hinweis auf Boten, die weder heiraten noch verheiratet werden. Schwere wiegt die Aussage, dass Gott jedes Geschöpf "für ihre Art" geschaffen hat, was wir ab 1Mo 1:21 ff ja schon lasen. Und "ihre Art" lehrt uns, dass es keine unnatürliche Verbindung mit anderen Arten geben kann, zumindest nicht derart, dass daraus Mischwesen entstanden wären, wie es in den Sagen der Griechen. und anderer Völker enthalten ist.

Wer also der Meinung ist und dabei bleibt, dass in unserem Fall Wesen geboren werden, die eine Mischung aus Feist und Fleisch sind, muss erklären, wie dies trotz Gottes Schöpfung, wo jede Art getrennt war, plötzlich möglich sein sollte? Die genauso irrige Meinung, Engelwesen und Menschen könnten sich über Gott hinwegsetzen, verunehrt unseren Gott und Vater in höchstem Maß, denn dann wären andere Geschöpfe in der Lage, eigenständig zu wirken, ja zu erschaffen, nämlich ungöttliche Mischwesen, wie es die Mythologie schreibt.

Unsere Beweisführung mag mager erscheinen, aber muss man jeden Unsinn biblisch überführen können? Gott gab. uns ja auch einen Verstand, eine gesunde Vernunft, die uns leiten soll!

Wenn wir bereit sind, all die mythischen Sagen, die sich um unsere Leitverse gerankt haben, abzulegen, wird unser Text ganz einfach, und "einfach" wollen wir es auch angehen, vorausgesetzt, wir orientieren uns nicht an den traditionellen Übersetzungen wie Luther oder Elberfelder, sondern an der wortgetreuen "Konkordanten Übersetzung". In den üblichen Bibelübersetzungen werden "die Söhne der Alueim" einheitlich mit Söhne oder Kinder Gottes übersetzt, die Konkordante Übersetzung hingegen gibt die Bezeichnung "Gott" wortgetreu mit "Alueim" wieder, was die Bedeutung von "Unterordner" hat, und in unserem Leitvers ist sogar die Rede von "Alueim" in der Mehrzahl.

Bereits an früherer Stelle haben wir festgestellt, das "Adam" im Bilde Gottes zu einem "Unterordner" geschaffen wurde, was ja 1Mo 1:28 belegt. Wenn nun Adam ein Unterordner bzw. Alueim war, dann waren es sein Erstgeborner und wiederum deren Erstgeborene auch! Mit dieser ganz einfachen Feststellung erkennen wir leicht, dass "die Söhne der Alueim" in unserem Leitteil kein Götter waren, sondern die erstgeborenen Söhne von Adam und der Linie Seths. Der Mythos "Götter" bröckelt hiermit mehr als stark ab!

Wir stellten schon fest, dass unsere Leitverse uns einmal auf "die Töchter der Menschen" weisen, und zum anderen die Schönheit dieser Töchter betonten, dazu treten "die Söhne der Alueim" in den Vordergrund, die sich diese Töchter zu Weibern nehmen ... wir müssen also klären, #wer diese Töchter, und wer die Söhne Alueims sind, wobei wir die Letzteren bereits gestern entmythologisiert haben und sie als erstgeborene der Linie Adam bis Noah gekennzeichnet haben. Dem gegenüber stehen die Töchter die Menschen, wobei hier offensichtlich keine Rangfolge wie bei den erstgeborenen Söhnen besteht, sondern alle Töchter eingeschlossen sind.

Wir können zum besseren Verständnis jene Situation mit unserer jüngeren Zeit vergleichen, wo es noch den Adel gab, der Sich von der gewöhnlichen Bürgerklasse durch sein sogenanntes "blaues Blut" abhob. Die heute n och bestehenden Königshäuser achten so weit wie möglich darauf, möglichst nur untereinander zu heiraten. Dieses Bild soll helfen zu verstehen, was. zu jener frühen Zeit geschah und was unser Leitvers zum Ausdruck bringen will: Die Söhne der Erstgeborenen (die Söhne der Alueim) fangen an, auf die fleischlichen Vorzüge der Töchter, nämlich ihre Schönheit, zu achten, wobei, wie wir wissen, fleischliche Schönheit nichts über den Charakter aussagt! Dafür sagt uns Röm 8:7, dass die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist - der Weg geht abwärts!

1Mo 6:3

"Und es sagt Ieue Alueim: 'Nicht bleibe Mein Geist im Menschen für den Äon, da auch er Fleisch ist. Und werden sollen seine Tage ein hundert und zwanzig Jahre.'"

Wir kommen in Vers 4 noch einmal auf die Beweisführung der letzten Tage zu sprechen, heute wechselt das Thema und kommen vom gestrigen "Fleisch" zu unserem neuen Leitvers, wo wiederum vom "Fleisch" die Rede ist, der Kreis schließt sich also! Doch gehen wir unserem Leitvers Wort für Wort an:

Nach dem Kalender Gottes befinden wir uns bis zur Flut im "2. Äon", den wir heute als "der ehemalige Äon" kennen. Er endet mit dem Gericht der Sintflut! Da sich nun die Gesinnung des Fleisches immer mehr gegen Gott stellte, zog Gott Seinen Geist mehr und mehr zurück. Dies geschah einmal buchstäblich, indem der Mensch von Adam her zum Sterben verurteilt war, das heißt, der Tod begann sein Werk mit der allmählichen Alterung und Auflösung des Körpers, und es geschah auf geistlicher Ebene, indem sich der Mensch immer weiter von Gott entfernte und nichts mehr von Ihm wissen wollte.

In Jak 2:26 lesen wir, dass der Körper ohne Geist tot ist, da aber die Menschen in unserem Fall bis zur Flut ja weiter lebten, sehen wir den Abzug des Geistes mehr im geistlichen Sinn, die noch vor uns liegenden Verse bestätigen dies. Das absolute ende war das Gericht der Sintflut.

Bedenken wir hier, dass auch wir geistlich einmal tot waren, und dies im Sinn von Eph 2:1, aber ... Gott macht uns zusammen lebendig in Christus (siehe Eph 2:5b), "in der Gnade seid ihr Gerettete"!

Es ist unsere Lektion, die wir lernen müssen, dass Gott den Menschen "im Fleisch" geschaffen hat, und dass Er in dieses Fleisch den Hang zur Sünde gelegt hat. Der Fall Adams war kein menschliches Versagen, sondern Gottes Wille! Wenn wir hierzu 1Jo 2:15-17 lesen, merken wir schnell, wohin das Fleisch führt, nämlich in die Welt der Begierden, in die Augenlust, und das sahen wir ja zurückblickend bei den Söhnen der Alueim - ihre Augen richteten sich auf die Schönheit der Töchter! Nun scheut sich bis heute ein Großteil der Gläubigen zu glauben, Gott habe den Menschen zum Sündigen geschaffen, vielmehr erfanden sie einen sogenannten "gefallenen Engel", der dann das Böse erschuf ... also quasi einen zweiten Schöpfer! Hier fehlt das Wissen über Gottes Absicht, vor allem aber über Sein Ziel! Darüber hinaus steht man einem geschaffenen Geschöpf zu, selbst ohne Gott etwas zu erschaffen ... dies ist in höchstem Maß frevelhaft. Immer wieder haben wir hier auf Jes 45:7-8 hingewiesen, wo Gott klar und eindeutig bezeugt, dass nur Einer erschaffen kann, und dies ist Ieue Alueim, und sonst niemand!

Aber bleiben wir noch bei unserem Textwort, das uns sagt, dass seine (der Menschen) Tage 120 Jahre sein sollen - eine schwierige Aussage, denn Noah wurde 950 Jahre alt, Sem 6000 Jahre, und nach der Flut war das Alter der Patriarchen zwar abnehmend, aber selbst Abraham wurde noch 175 Jahre und Jakob 147 Jahre alt - waren die 120 Jahre also nur eine zeitliche Frist der Menschen bis zum Beginn der Flut?

1Mo 6:4

" Nun wurden die Bedeuteten auf der Erde in jenen Tagen; und überdies, danach kommen solche, die da sind Söhne der Alueim, zu den Töchtern des Menschen, und sie gebären ihnen. Sie sind die Mächtigen, die da sind vom Äon an, Sterbliche mit einem Namen."

Die gestrige Schlussfrage kann nicht endgültig beantwortet werden, wir neigen aber dazu, dass es Gottes Zeitplan mit der Menschheit bis zur Flut war, denn die folgenden Verse zeigen ja die Vervielfältigung des Bösen auf der Erde.

Die erste Aussage in unserem neuen Leitvers ist die, dass "Bedeutende" auf Erden wurden bzw. waren, was uns zeigen soll, dass gerade jene Erstgeborenen, von denen uns Namen und Geburts- sowie Todesdaten überliefert sind, sich von den übrigen Menschen abhoben. Wenn wir hier einmal bedenken, wie stolz bis heute Menschen sind, die ihren Stammbaum direkt auf eine berühmte Persönlichkeit zurückführen können, dann könne wir besser verstehen, dass schon jene direkten Abkömmlinge von Adam, also jeweils die erstgeborenen, nicht nur stolz, sondern auch bedeutsam waren, denn sie waren jene Träger, die direkt zur Geburt Jesu, dem ins Fleisch gekommenen Sohn Gottes, führten. Und dass ihnen diese Stellung auch einen höheren Rang unter den übrigen Nachkommen Adams. zusicherte, ist für uns alle gut verständlich.

Im Blick auf uns handelt Gott aber total gegensätzlich: Nicht die Bedeutenden, die Angesehenen, Vornehmen oder Mächtigen hat Gott Sich als Glieder man Körper Seines Sohnes erwählt, sondern ... lies 1Kor 1:26 ff!

Bevor wir mit unserem Leitvers fortfahren, wollen wir uns heute noch einmal den gestrigen Abschluss mit den Aussagen im Brief an die Korinther vornehmen, und hier die Kehrtwende unseres Gottes und Vaters untersuchen, warum Er in den Anfängen auf "die Bedeutenden" setzt, indem Er sie zu den führenden Gliedern des Stammbaumes Seines Sohnes auswählte, Jahrtausende später jedoch. wo es um die Glieder am Körper Christi Jesu geht, auf die Schwachen setzt, auf die Törichten, auf die Niedriggeborenen, womit ja wir ganz direkt gemeint sind!

Die Antwort Gottes, auf uns bezogen, finden wir natürlich bei Paulus, und dies in Eph 2:9: "Damit sich niemand rühme." Paulus stellt in der vorherigen Versen klar, dass wir allein in der gnade Gerettete sind, dass wir an unserer Rettung nicht den geringsten verdienst haben! Dass dem so ist, zeigt auch Röm 3:20, wo die Unfähigkeit unseres Fleisches hervorgehoben wird. Und warum ist dies so bei uns? Weil unser "Ich", unser Fleisch, mit Ihm am Kreuz gestorben ist (lies Röm 6:6)!" Diese Aussage fängt allerdings mit den Worten an: "Dies erkennend..." und da hapert es noch bei vielen Gläubigen, weil sie nicht erkennen wollen, dass sie vor Gott nicht mehr vollbringen können, was auch nur im. Geringsten an ihrer Rettung mitwirkt! Also: Je weniger wir von. uns halten, je mehr wir unser Fleisch im Tode Jesu Christi für mit gestorben halten, je mehr und schneller erkennen wir, dass alles "Gnade" ist!

Vielleicht atmet mancher meiner Leser auf und sagt: Endlich wieder ein paulinischer Zuspruch, den wir doch alle so dringend brauchen, doch wir wollen uns daran erinnern lassen, dass wir mit dem Bericht im 1Buch Mose Gottes Schöpfung und Herrlichkeit betrachten dürfen, und in Gott sind wir alle nicht nur erschaffen, Er ist "in Christus" auch unser Vater, zu dem wir "Abba" sagen und den wir in Seiner Schöpfung verherrlichen dürfen!

Wir werden aber ziemlich am Ende dieser Schrift ganz gezielt. zu der Gnade hingeführt, weil sie spätestens bei Noah in Vers 8 machtvoll in den Vordergrund tritt. Aber zuerst noch einmal die hervorstehenden Merkmale jener Bedeutenden, die wir als "Söhne der Alueim" kennengelernt haben: Bei diesen spielt das Fleisch eine tragende Rolle! Noch läuft "die 2. Verwaltung des Gewissens", wo der Mensch (das Fleisch) beweisen soll, ob das Gewissen, welches mit dem Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse aktiviert wurde, intakt ist oder nicht! Und wie wir sehen, hat das menschliche Gewissen total versagt, der Mensch ließ sich immer weniger von ihm mahnen, bis das Gewissen total verschorfte, wie es später in 1Tim 4:2 gezeigt wird - ausgenommen Noah! Aber dazu kommen wir später. Heute darf und soll uns erneut klarwerden, was es für uns, in der "9. Verwaltung des Geheimnisses" bedeutet, Gnade zu erlangen, nämlich Freilösung in dem Blut Christi Jesu, zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade (Eph 1:5-8).

Wir wollen das Zurückliegende etwas. zusammenfassen: Es bedurfte zur Zeit der Chronik von Seth bis Noah der Bedeutenden, also jener Erstgeborenen aller aufgezählten Namen in der Chronik, durch die der Stammbaum zuerst bis Noah, und dann über Noah hinaus fortgeführt wurde. Es waren ihre Werke, und dies zuletzt bei Noah, welche sie Gnade finden ließen. Ihre Aufgabe war, den Namen Gottes auf der Erde durch alle Generationen hindurch zu bewahren, bis der Sohn Gottes auf die Erde kam und Mensch wurde.

Wir hingegen haben eine andere Aufgabe zu erfüllen, als jene Bedeutenden in unserem Textwort, wir sollen gerade in. unserer Schwachheit die Gnade rühmen, die uns allein rettet, mehr noch: "... um in den kommenden Äonen den alles übersteigenden Reichtum Seiner Gnade in Güte gegen uns in Christus Jesus zur Schau zu stellen ..." wir sind also einmal "Schaugefäße Seiner Gnade"! Und - dazu braucht es keine bedeutenden, sondern Schwache und Unbedeutende!

Wir sehen einmal die irdische Aufgabe der erstgeborenen Nachkommen Adams, wo fleischliches Ansehen eine Rolle spielt, und wir sehen unsere überhimmlische Aufgabe, wo das Fleisch keinerlei Anteil noch Ruhm hat, weil gerade unsere Schwachheit dazu dient, Gottes Kraft hervorzuheben, ja sie vollkommen zu machen, wie es 2Kor 12:9 auf wunderbarste Art und Weise aufzeigt.

Wir kommen nach unserem Abstecher zurück zum zweiten Teil unseres Leitverses, der mit den Worten "und überdies" fortgeführt wird und noch einmal auf die Söhne der Alueim zurückgreift, die zu den Töchtern des Menschen kommen und diese ihnen gebären. Jetzt sind es nicht mehr die Bedeutenden sondern die Mächtigen, die im Urtext mit "Nephilim" wiedergegeben werden. Die herkömmlichen Übersetzungen wie Luther oder Elberfelder übersetzen hier mit "Riesen" oder "Tyrannen", wobei hier die irrige Meinung zugrunde gelegt wird, es handle sich um Mischlinge aus sogenannten Engelwesen und menschlichen Töchtern. Tatsächlich gab und gibt es immer Menschen, die sich durch Körpergröße oder tyrannische Brutalität hervortaten, wobei als Beispiel auf 4Mo 13:33 hinzuweisen wäre, die Söhne Enaks, die sich tatsächlich durch einen hohen Wuchs und Kriegstüchgitkeit von den anderen Männern unterscheiden. Doch alle waren keine übernatürlichen Mischlingswesen, sondern ganz normale "Sterbliche", die in diesem Äon lebten.

Wenn nun unser Leitvers gerade diese Sterblichen betont, dann wissen wir, dass durch Adam die Sünde in die Welt eindrang, und durch sie der Tod, der alle Menschen umfasst. Die genannten Söhne der Alueim waren also Sterbliche, wie alle anderen auch, die ab Adam ins Leben gerufen wurden, keinesfalls aber übernatürliche Mischlinge mit übernatürlichen Kräften und Eigenschaften, wie man sie diesen gerne andichtet!

1Mo 6:5

"Und es sieht Ieue Alueim, dass das Böse des Menschen sich vervielfacht auf Erden und jedes Gebilde der Gedanken seines Herzens bloß böse ist alle Tage."

Es vergingen nunmehr über zweitausend Jahre, in denen sich die Menschen vervielfacht haben und die Erde füllten ... überrascht uns das Urteil, das Gott nunmehr über Seine Menschen ausspricht?

Es ist erneut äußerst wichtig, uns an diesem Punkt erinnern zu lassen, was Gottes Ziel und Absicht mit Seiner Schöpfung ist, nämlich dieser Seine Liebe zu erzeigen und von ihr wiedergeliebt zu werden! Aber wie kann ein Mensch wie Adam (und seine Nachkommen) wissen, was Liebe ist? Er kann es weder wissen noch begreifen! Also braucht Gott Hilfsmittel bzw. Werkzeuge, die beim Menschen etwas bewerkstelligen, dass er nicht nur Liebe erkennen, sondern auch erwidern kann. Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen war Gottes erster Schritt hierzu, der Mensch musste von diesem Baum essen! Damit verlor er seine Unschuld, sein gewissen wurde aktiviert und zeigte ihm mahnend an, wenn er Böses verübte - und die geschah mehr uns mehr! Es brauchte aber hierzu einen Motor, der die alles antrieb, und dieser Antriebsmotor war das menschliche Herz. Wir sprechen jetzt nicht von dem biologischen Herzen, welches ein Teil der Muskulatur ist und den Kreislauf des Blutes antriebt, sondern betrachten die biblische Seite des Herzens, und hier dürfen wir erkennen, dass dieses zentrale Organ von Gott gebraucht wird, um. uns an diesem den bildlichen Kern unseres geistlichen Wesens zu erläutern. So gesehen weist das Herzu auf jenen zentralen Punkt hin, wo unsere Gedanken entstehen, die zur Tat heranreifen!

Wir haben gestern auf das Herz des Menschen hingewiesen, das in der Bibel, im Wort Gottes, eine andere Bedeutung hat als in der Medizin. Wir finden in unserer Bibel eine große Zahl an Vorkommen über das Herz, wobei auch Positives zu finden ist, nämlich, dass es fröhlich aber auch traurig sein kann. Doch die Hauptaussage liegt entsprechend unserem Leitvers auf dem Wort "böse". Deshalb sagte auch Jesus zu Seinen Jüngern, dass aus dem Herzen böse Erwägungen kommen (Mt 15:19) und bestätigt unseren Leitvers.

Nun müssen wir das Herz. noch richtig einordnen, es steht in Gottes Wort unter der Überschrift "das Fleisch" oder unsere "alte Natur", wobei hier gesagt werden muss, dass es eine "neue Natur" erst ab Jesu Tod auf Erden geben konnte. Namen und Kennzeichen des Fleisches, wozu wir jetzt auch das Herz zählen dürfen, sind uns eigentlich hinreichend bekannt. Wenn wir allem noch das Prophetenwort aus Jer 17:9 dazu lesen: "Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es", dann muss nur noch erneute klargestellt werden, dass nur "Einer" alles bewirkt, auch das, was aus dem Herzen kommt. Gott, der Vater! Und jetzt kommt für uns die schwere Lektion:

Alles Böse, was von Anfang an aus dem menschlichen Herzen kommt, ist gemäß Jes 45:7 von Gott erschaffen, um den Menschen an Sein göttliches Ziel heranzuführen: ein dunkler böser Hintergrund lässt das darauf fallende Licht viel heller aufleuchten - es ist Gottes Liebe vor der Kulisse des Bösen!

1Mo 6:6

"Und es bereut Ieue Alueim, dass Er den Menschen auf Erden gemacht hat; und es betrübt Sein Herz."

Obwohl wir durch unsere letzten Aussagen gut auf unseren neuen Leitvers vorbereitet wurden, sind wir dennoch ob dieser Aussage wahrscheinlich geschockt und irritiert - ist Gott hier nicht doch etwas aus der Hand geglitten? Diese äußerst schweren Worte brauchen von uns alle Aufmerksamkeit, sonst werden sie falsch verstanden und Gottes Wort wird zum Spielball aller möglichen verschiedenen Auslegungen, ja es wird sogar als Widersprüchlich" dargestellt.

Das Erste, was wir lernen müssen, ist, dass Gottes Wort Kindlein, Jünglinge und Väter im Glauben anspricht, wie es uns 1Jo 2:12 zeigt, und jede Glaubensstufe hat seine eigene Sprache und Inhalt. Auch wir sprechen mit unseren Kindern anders als mit Erwachsenen! So gesehen befinden wir uns auf einer Glaubensleiter mit Offenbarungsstufen, die uns immer höher führen soll. Auf der untersten Stufe spricht Gott zu Kindlein im Glauben, und was kann ein Kind fassen? Gott spricht hier in der menschlichen Sicht und im menschlichen Verständnis .... doch dieses erst einmal kindliches Verständnis muss wachsen, aus einem Kind wird ein Jüngling, und schließlich ein Vater im Glauben, der erkennt, dass Gott alles bewirkt und dies nach dem Ratschluss Seines Willens. Hierzu ein Beispiel:

In 1Sam 15:11 lesen wir, dass es Gott reute, dass Er Saul zum König machte - doch schon wenige Verse weiter, auf einer höheren Offenbarungsstufe, lesen wir: "... und Er bereut nicht; denn nicht ein Mensch istEr, um zu beruen" (1Sam 15:29) ... merken wir etwas?

Es gibt in unserer Bibel Worte, denen wir absolute Priorität einräumen müssen, nämlich: "Dass Gott alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, wie es Eph 1:11b oder Pred 11:5 aussagen. Dies sind Worte. an Gereifte bzw. an Väter im Glauben. Diese Aussage lässt keinerlei Raum für eine menschliche Reue, weil Gott ja dann fehlerhaft (!) wirken würde! Aber, Gott passt Sich dem kindlichen Glauben und dem kindlichen Verständnis dort an, wo es vom kindlichen Menschen nicht anders verstanden werden kann.

Es gilt somit für uns zu erkennen, dass wir Gottes Wort Prioritäten setzen müssen, die wir nicht ändern können und dürfen, aber dass wir auch Aussagen finden, die sich erst einmal den Menschen auf der unteren Offenbarungsstufe der Glaubensleiter anpassen, dann aber, auf einer höheren Stufe, dem gewachsenen Glauben gerecht werden. Nur mit dieser Erkenntnis können wir unseren Leitvers angehen!

Wenn wir uns zu den Gereiften im Glauben zählen, kann unser Leitvers auf einer höheren Offenbarungsstufe sinngemäß nur so lauten:

Gott bewirkte das Böse im Herzen der Menschen, weil Er vor diesem dunklen Hintergrund später, viel später, am Kreuz auf Golgatha das helle Licht Seiner Liebe aufleuchten lassen wollte und aufleuchten ließ! Es ließ Sein Herz nicht unberührt, dass Seine Menschheit diesen dunklen Weg gehen musste, aber es war der einzig göttliche Weg, der ans Ziel führte, von Seinen Geschöpfen wiedergeliebt zu werden!

Es war schwere Kost, die wir die letzten Tage verarbeiten mussten, zumal wir vor einer klaren Aussage in unserem Leitvers stehen, nämlich, dass Gott es bereut, Menschen gemacht zu haben. Doch genauso klar steht eine spätere Aussage in 1Sam 15:29 vor uns, die uns lehrt, dass Er nicht bereut, denn nicht ein Mensch ist Er, um zu bereuen! Für Kritiker an Gottes Wort ist dieser Widerspruch ein gefundenes Fressen, denn er beweist anscheinend die Unzulänglichkeit der Bibel. Und für uns Gläubige?

Wir haben über Tag hinweg darauf hingewiesen, dass Gott auf Seine Geschöpfe eingeht, auch in der Sprache. Das heißt, wir müssen bei solchen Aussagen darauf achten, dass sich in Seinem Wort auch Offenbarungsstsufen befinden, die erklommen werden müssen, wozu gehört, dass wir Kenntnis über alle Aussagen Gottes haben müssen, nicht nur über Teile. Gerade deshalb schreibt Paulus an Timotheus und an uns: "Alle Schrift ist gottgehaucht und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Erziehung in Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes zubereitet sei, ausgerüstet mit jedem guten Werk" (2Tim 3:16-17).

Merken wir, liebe Geschwister, wie enorm wichtig es ist, die ganze Schrift zu kenne? Wer nur Teile gelesen hat (und leider befassen sich viele Gläubige nur mit wenigen markanten Aussagen Jesu in den Evangelien), wird über unseren Leitvers kaum oder nicht nachdenken, er nimmt es so hin - wer Gottes Wort als Ganzes sieht und liest, darf im Glauben wachsen und auf der Leiter der Offenbarungsstufe emporsteigen!

Noch eine Aussage enthält unser Leitvers, er zeigt uns das Herz Gottes, das über all dem Bösen betrübt ist - damit gewährt Gott Seinen Kindern und Söhnen einen Blick in Sein Herz, womit wir heiligsten Boden be treten dürfen. Dieser Blick in Sein Herz hängt wiederum mit den Offenbarungsstufen zusammen, von denen wir rückblickend sprachen. In Eph 1:6 ff zeigt uns Gottes Wort, dass wir durch Fürbitte und Gebet immer mehr geistliche Weisheit und geistliche Enthüllung erhalten, was also nicht automatisch geschieht, sondern unsere Sehnsucht sein soll! Sehnen wir uns danach, unseren himmlischen Vater immer tiefer erkennen zu dürfen?

Wenn wir in Gottes Herz hineinschauen dürfen, sagt uns Sein Wort, dass Er "Liebe" ist, aus Seinem Herzen strömt also diese Liebe! Und Gott will, dass wir, ja Seine ganze Schöpfung, diese Liebe erkennen, nur: Wie ist sie erkennbar?

Eigentlich würden wir obige Frage. so beantworten: Indem sie (die Liebe) Gutes tut"! Röm 5:8 sagt dies etwas anders: "Gott aber hebt uns gegenüber Seine Liebe dadurch hervor, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren." Mit dieser Aussage sollen wir erkennen, dass es Gott unendliche Schmerzen und Betrübnis bereitet, den Sohn Seiner Liebe zu opfern, dahinzugeben, Ihn dem schlimmsten Feind, dem Tod, preiszugeben! Ist es uns möglich, auch nur im Geringen zu erahnen, was dies den Vater gekostet hat? Welcher Schmerz Sein Herz erfüllt hat, als Sein Sohn am Kreuz hing?

Wir setzten das gestern begonnene Thema heute fort, indem wir in unserem Inneren erkennen dürfen, dass Liebe mit Schmerz und Betrübnis zusammenhängt. Erst wenn der Mensch erkennen kann, welch ein Opfer Gott in der Dahingabe Seines Sohnes brachte, welche Schmerzen Sein Herz erfüllten, als der Tod die Vollmacht über den sterbenden Christus erhielt, als Er am Kreuz in Christus war (siehe 2Kor 5:19), und mit Seinem Sohn litt - erst dann können wir ermessen, welche Liebe in Gott ist!

"Liebe" zeigt sich im Opfer, und Opfer darbringen ist erst einmal schmerzhaft und mit Betrübnis verbunden, danach aber, am Ende angekommen, darf unser Gott und Vater "alles in allen" sein, was für alle höchste Freude bedeutet. Noch aber geht Gott Seinen Weg der Betrübnis, weil sich Seine Geschöpfe erst einmal weg von Ihm bewegen müssen, um dann, am tiefsten Punkt ihrer Verlorenheit erkennen zu können, dass sie geliebt werden, dass dieser himmlische Vater Sein Kostbarstes dahingab, um zu erzeigen, was Liebe ist und wozu Liebe fähig ist!

Wenn wir in unserem Leitvers lesen, dass Sein Herz betrübt ist, dann dürfen wir jetzt erkennen, das Gott keinen Fehlgriff mit den Menschen getan hat, sondern vielmehr, dass Er nicht gefühllos die Menschen in die Verlorenheit gibt, sondern betrübt ist, ja mitleidet! Vielleicht leuchtet uns jetzt die Aussage in Röm 5:8 noch heller auf!

1Mo 6:7

"Und es sagt Ieue Alueim: 'Ich vertilge den Menschen, den Ich erschuf, von der Fläche des Erdbodens, vom Menschen bis zum Tier, bis zum Kriecher und bis zum Flügler der Himmel; denn Ich bereue, dass Ich sie gemacht habe.'"

Eigentlich stehen wir erneut vor einer schweren Aussage, die wir im Glauben bewältigen müssen, und auch noch derart, dass unser Gott und Vater dabei verherrlicht wird ... aber damit dem Grund der letzten Tage schaffen wir es! Für ein Kindlein im Glauben heißen die Worte in unserem Leitvers, dass das Böse über das Gut gesiegt hat, dass Gottes in der Tat bereute, Menschen erschaffen zu haben und Sich nun derart rächt, dass Er sie alle vertilgt, dazu auch die Tier- und Pflanzenwelt! Diese Ansicht ist tatsächlich kindlich, denn in diesem Fall gäbe es nur einen Sieger, Satan! Doch wenn wir, wie einst Hiob, erkennen durften, dass Gott alles vermag, dass Ihm. nichts zu schwer ist, was Er Sich vorgenommen hat, dann kann auch ein dem Kindesalter entwachsener Gläubige aus tiefem Herzen Sagen: "Darum bekenne ich, dass ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe" (lies Hi 42:2 ff ) Und als gEreifte sehen wir unseren Leitvers folgendermaßen:

Gott straft nicht, er rächt Sich auch nicht, vielmehr sehen wir in den Worten unseres Leitverses die Vorbereitung bzw. Zurechtbringung zu einem neuen Anfang - das war und ist der Sinn der Sintflut! Wollte Gott mit der Flut nur strafen, dann hätte diese Strafe ja nur ein Bruchteil jener Sünder noch erlebt, ein Großteil wäre (auch bei dem hohen Lebensalter) längst gestorben! Gott ist im Begriff, eine alte und neue Etappe in Seinem Heilsplan zu markieren, aber keine Rache oder Strafe auszuführen!

Wir sprachen gestern von einer "Etappe" in Gottes Heilsplan, heute nennen wir es biblisch "Äon", denn nach der Lehre der Äonen, die wir im Kalender Gottes von Bruder Knoch finden, stehen wir ab Adam in der Zeit des 2. Äons (der 1. Äon umfasst die Zeit der Urschöpfung und deren Niederwurf). Dieser 2. Äon endet mit der Sintflut, also mit einer Katastrophe (wobei wir hier anmerken, dass jeder der insgesamt 5 Äonen mit einer Katastrophe endet).

Dieser 2. Äon umfasst zum einen die Verwaltung der Unschuld Adams m Garten Eden, dann die Verwaltung des Gewissens unter Seth. In beiden Verwaltungen erprobte Gott den Menschen. unter verschiedenen Verhältnissen. Und in dem hier zu dem Ende zulaufenden 2. Äon führte Gott der zuschauenden unsichtbaren Welt vor, dass der Mensch zwar ein Gewissen erhalten hat, das ihn mahnen sollte, aber dieses Gewissen versagte auf der ganzen Linie, bis auf ein paar wenige Namen in unserer Chronik. Und da das Gewissen den Menschen vom Sündigen nicht abhalten konnte, da die. Bosheit immer mehr zunahm, so dass am Ende nur noch einer gerecht war, nämlich Noah, wurde dieser Teil der Menschheit (wie es unser Leitvers sagt) vertilgt! Für diese Menschen bedeutet dies ein vorläufig kurzes Gericht, wobei jeder Einzelne einmal vor dem großen weißen Thron jenes Urteil bekommt, das ihm gemäß seinen bösen Taten zusteht!

Vielleicht sollten wir uns heute erst einmal dessen bewust werden,was wir gestern angedeutet haben ... es gibt Zuschauer, welche das Handeln Gottes gespannt mit verfolgen: Die unsichtbare Welt!" Schon bei der Urschöpfung, also im 1. Äon, juubelten diese Geschöpfe über die Schönheit dieser Welt, die aber, wie wir wissen, durch Wasser überflutet umkam, wie es 2Petr 3:6 berichtet. Diese Flut darf aber nicht mit der Sintflut in unserem Kapitel verwechselt werden, was wir an füherer STelle schon bewiesen haben. Nun stellte ihnen Gott ein neue Welt vor, die aus dem Chaos neu erschaffen wurde, Er erschuf die Menschen und stellte sie zuerst bei Adam unter eine Verwaltung der Unschuld, dann mit Seth unter die Verwaltung des Gewissens, wobei die Sünde immer mehr zunahm.

Dass wir bis heute von den himmlischen bewohner beobachtet werden, bezeugt Paulus in 1Kor 4:9.

Die gemäß unserem Leitvers dortmalige Menschheit steht also vor ihrem Abschluss. Das Gewissen, welches ein Richter hätte sein sollen, hat derart versagt, wie sich der Mensch nicht von seinem Gewissen leiten ließ. Die logische Konsequenz daraus ist, dass Gott einen Neuanfang macht, indem Er die von der Sünde ausgehöhlte Menschheit vertilgt, und mit Noah und seiner Familie einen Neuanfang beginnt. Hier ist dann nicht mehr das Gewissen der Richter, sondern es wird eine von den Menschen aufgestellte Gerichtsbarkeit versuchen, dem Bösen Einhalt zu gebieten!

1Mo 6:8

"Noah aber findet Gnade vor den Augen Ieue Alueim's"

Wir sind in den Schlussversen unserer Schrift angelangt, die uns zur Gnade bei Noah führen, aber auch bei der Gnade, die uns betrifft. Zuvor aber noch ein Hauptanliegen von uns: Wie kann Gott trotz all der Katastrophen verherrlicht werden? Es gibt nur eine Antwort: "Das Ende sehet an"!

Wer von uns ein Haus gebaut hat, weiß, dass es am Anfang viel Schmutz gibt, weil das Fundament ausgehoben werden muss. Auch der Rohbau sieht noch alles andere als schön aus, selbst wenn der Dachstuhl darüber erhoben wird. Der Ausbau der Räume verursacht auch noch viel Dreck... erst wenn der letzte Handwerker seine Arbeit getan hat, erstrahlt das Haus in voller Schönheit - dieser Vergleich mag uns helfen, Gottes Handeln zu verstehen. Als weiser Baumeister hat Er einen Plan gemacht, und diesen führt er konsequent bis zum letzten Teilchen aus. Uns Menschen, die wir in Seinem Wort forschen, gab Er hierzu Orientierungspunkte, die wir unter anderen als Äonen und Verwaltungen kennen. Hierin offenbart uns Gott Seine Zeitabläufe, und wir dürfen staunend erkennen, wie wunderbar Er alles bis an Sein Ziel ausführt, auch wenn es durch schwere Gerichte hindurchgeht.

Auf unserer im Weltall winzigen Erde führt Gott nun vor, wie Er durch Seine göttlichen Wege die Herzen der Menschen gewinnt und diese letztlich Seine Liebe aus vollem Herzen erwidern! Durch Überflutung, durch Sintflut und durch schwerste Gerichte erreicht Gott unangefochten Sein vorgesetztes Ziel - und die darf uns veranlassen, Ihn über allem. und in allem zu verherrlichen!

Mit Noah endet die erste Chronik in Gottes Wort, und wir wollen uns noch einmal mit ein paar Zahlen vergegenwärtigen, wo wir stehen: Noah wurde im Jahr 1662 nach Adam geboren, die Sintflut begann im Jahr 2262 nach Adam, als Noah 600 Jahre alt war. Dazwischen zeugte er noch drei Söhne, Sem, Ham und Japhet, von dem Vers 10 berichtet. Um Noah herum, herrschte das Böse, es gab für diese Menschheit kein Zurück mehr! "Einer" aber, und damit kommen wir zu unserem Leitvers, fand Gnade von den Augen Ieue Alueims's womit wir uns jetzt beschäftigen wollen:

'Bedenken wir, dass sich zu Noahs Zeit das Böse vervielfacht hatte, dass Noah ständig mit dem Bösen konfrontiert war - wie belastet musste sein Inneres gewesen sein! Und interessanterweise nimmt Jesus in Mt 24:37-39 auf diese Zeit Bezug: ".... essen und trinken, heiraten und verheiratend", was ja erste einmal. nichts Böses ist. Doch der Haken ist der: Und dabei nicht erkennend, wie nahe das Ende war! Anders ausgedrückt hießt dies, dass die fleischlichen Genüsse jegliches Erkennen einer Gefahr verhinderten!

Und Noah? Wenn Jesus viel später jene fleischlichen Genüsse anführte, welche die Menschen daran hinderten, zu glauben, dann musste sich Noah diesen fleischlichen Genüssen versagt haben, um frei für seinen Gott zu sein ... und er fand Gnade!

Halten wir hier fest: Noah tat etwas, und fand Gnade - wir hingegen - und dies stellen wir jetzt Noah einmal gegenüber - brachten nichts, und wurden in der Gnade Gerettete!

Wenn unser Leitvers nur einen Menschen nennt, der Gnade findet, so ist damit ein anderer Teil der Schöpfung abgeschlossen, nämlich die gesamte Tierwelt, womit wir noch einmal auf den Schluss von Vers 7 zurückgreifen müssen. Hier wird uns ja berichtet, dass auch alle Tiere, Kriecher und Flügler vertilgt werden sollen ... aber was kann die Tierwelt denn dafür, dass Adam sündigte und damit von der bewahrenden Gnade ausgeschlossen war (bis auf die jeweiligen Einzelpaare, von dem der spätere Vers 9 berichtet?

Zuerst müssen wir wissen, dass sich Adams Übertretung nicht nur auf die gesamte Menschheit gerichtsmäßig auswirkte, sondern dass auch das Tierreich unter Adams Gericht stand! Wer sagt uns das? Dieses Erkennen ist auch eine jener Offenbarungssturen, von denen wir zurückliegend sprachen, denn erst bei Paulus lesen wir etwas darüber, und zwar in Röm 8:20-23. Hier werden wir belehrt, dass "die Schöpfung" der Eitelkeit untergeordnet ist, und hier ist eindeutig die gesamte Schöpfung, auch die Tierwelt, mit einbegriffen. gemäß Röm 8:22 ächzte die gesamte Schöpfung, womit das Maß über unsere Erde hinaus auch alle himmlischen Geschöpfe umfasst. Aber bleiben wir auf der Erde: Im Garten Eden war es für Eva selbstverständlich, dass sie mit der Schlange sprechen konnte, es bestand also von Anfang her eine ganz andere Beziehung zwischen Mensch und Tier. Von dieser Beziehung ist heute nur noch ein letzter Überrest insofern übrig, indem wir an unsere Haustiere denken, denen wir Namen geben und die darauf noch hören können. In 4Mo 22:28 tat Gott allerdings den inzwischen verschlossenen Mund einer Eselin noch einmal auf, und sie sprach!

Wir sind heute noch etwas in der Tierwelt, die ja im Großen auch vom Erdboden vertilgt wurde, und wir sahen hierbei, dass auch dieses Tierreich unter Adams Gericht steht, und dies nicht freiwillig, wie wir in Röm 8:20 lasen. Da die Tierwelt gemäß 1Mo 1:28 dem Menschen unterworfen wurde, war sie ganz vom Verhalten Adams, als ihres sie verwaltenden Herrn, abhängig! Als dieser in Sünde fiel, zog er auch diesen Teil der Schöpfung mit in sein eigenes Gericht hinein. Dies bedeutet für die Tierwelt, dass auch sie der Sklaverei und Vergänglichkeit, wie es Röm 8:21 sagt, unterworfen wurde, und dies mit allen damit verbundenen Leiden. Mit diesem Wissen wundert es uns n icht mehr, wenn wir wiederum im Römerbrief lesen, dass die gesamte Schöpfung bis nun mit uns ächzt und Wehen leidet, und ... bis heute auf Befreiung wartet!

Sichtbar ist für uns heute, dass diese Tierwelt längst ihren friedlichen Charakter verloren hat und von Plfanzenfessern zu (zum Teil) blutdürstigen Raubtieren wurde, und dies trifft sinngemäß auch auf die Kriecher und Flügler zu.

Wenn wir jetzt Hos 2:18 aufschlagen, erfahren wir aus dem Mund des Propheten, dass Gott im kommenden Äonen gerade auch mit den Tieren einen Bund des Friedens schließen wird, was wiederum belegt, dass auch die Tierwelt unter Adams Gericht verfallen ist. Gott Selbst unterordnet also die gesamte Schöpfung der Sklaverei und Vergänglichkeit, und dies zur Offenbarung Seiner grenzenlosen, das All umfassenden Liebe! Also nicht ohne Hoffnung, sondern "in der gewissen Erwartung</u> der Herrlichkeit Gottes verharrt auch die Tierwelt und das All!

Wir knüpfen heute wieder an unseren Aussagen vom 21. Dezember an und stellen fest, dass unser Leitwort zum ersten Mal in unserer Bibel das Wort "Gnade" anführt - das ist mehr als beachtenswert! Es muss uns also sehr interessieren, was "Gnade" vom Anfang her bedeutet, zumal wir im Blick auf uns lesen: "Überwältigend aber ist die Gnade unseres Herrn, mit Glauben. und Liebe, die in Christus Jesus ist" (1Tim 1:14). Ist dies für uns schon selbstverständlich geworden?

Viele von uns haben eine völlig falsche Vorstellung von dem, was "Gnade" bedeutet, sie meinen, es wäre ein Straferlass! Doch bedenken wir einmal, dass es auf unserer Welt keinen Richter gibt, der einen Straftäter einfach laufen lässt - wie viel weniger wird dies der heilige und gerechte Gott tun! Seine Heiligkeit verlangt die Ahndung jeder begangenen Sünde! Es kann somit keinen Straferlass geben - dies ist die erste Lektion, die wir erkennen müssen.

Nun kommt das berühmte "Aber", und das besagt, dass es Gottes Liebe widerstrebt, diese Ahnung an jedem einzelnen Menschen vorzunehmen, damit wäre die gesamte Menschheit ausgerottet. Folglich hat Er die Strafe an "Einem" vollzogen, nämlich an dem, der die Verantwortung für die Schöpfung übernommen hat, an dem Sohn Seiner Liebe, dem Christus! "Denn den, der Sünde nicht kannte, hat Er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit in Ihm würden" (2Kor 5:21). Und die Verantwortung übernahm der Christus, noch bevor Adam erschaffen wurde, nämlich schon "vor den Niederwurf der Welt" (siehe 1Petr 1:19-20).

Die Vergebung der Sünden - und damit setzen wir unser Thema "Gnade" fort - ist nur dadurch möglich, dass die Strafe jemand anderes auf Sich nahm; damit haben wir es mit </u> keiner</u> Aufhebung der Strafe oder gar einem Straferlass zu tun, sondern mit einer Strafverlagerung auf jemand anderes. Damit kommt das Wort "Gnade" (charis) ist Spiel, das wortwörtlich "Freude" bedeutet. Nun ist es die frohe und beglückende Lehre der Bibel, dass Gottes Liebe Seinen Geschöpfen Freude bereiten will, und dies in der Freude bringenen Tat, dass Gott etwas an Empfänger verschenkt, die gar keinen Anspruch an dieses Geschenk haben!

Wir dürfen also die Gnade - und dies ist die zweite Lektion - als die verzehrenden Sehnsucht des Herzens Gottes erkennen, Seine Geschöpfe zu segnen und ... zu erfreuen!

Wenn wir nun in unserem Leitvers zum ersten Mal von "Gnade" lesen, und dies im Bezug auf Noah, nämlich dass er Gnade fand vor den Augen Ieue Alueim's dann bestand diese Gnade (Freude) für Noah darin, dass er und seine Familie aus dem die übrige Menschheit betreffenden Gericht gerettet wurden. Damit müssen wir noch einmal zum 21. Dezember zurück wo wir aussagten, "Noah tat etwas, um Gnade zu erhalten", und was tat er?

Er konnte nichts tun, um gerettet zu werden, vielmehr be stand sein Tun darin , dass er Gott glaubte (siehe Hebr 11:7), und dieser (Noahs) Glaube bewirkte, dass er vor Gott diese Gnade fand.

Es geht uns in den noch verbleibenden Tagen dieser Schrift darum, zu erkennen, dass es Unterschiede in Gottes Gnadenerweisen gibt, sogar sehr gravierende! Den ersten Gnadenerweis bei bei Noah finden wir sinngemäß weiter bei Abraham (1Mo 15:6) und er setzt sich bei Mose fort (2Mo 22:12). Sie entsprechen jener späteren Zeit unter dem gesetz, welches nach unserer Entrückung im irdischen Tausendjahrreich fortgesetzt wird.

Wir kommen zum Volk Israel, welches die ihm verheißene Gnade in der Geburt Jesu Christi erhielt, Joh 1:16 bezeugt dies wunderbar. Auch Lk 2:10 berichtet uns von der großen Freude, und Apg 2:46-47 zeigt, dass diejenigen, welche diese Freudenbotschaft annahmen, in ihren Herzen frohlocken durften und durch die empfangene Gnade ein Segen für das ganze Volk sein durften. Gnade bereitete also bei allen, die wir oben angeführt haben, "Freude"!

Beachten Fetter Textwir nun, dass diese Gnade bereits ab Noah namentlich genannt und somit bekannt war. Und beachten wir weiter, dass alle Empfänger vor Gott wohlgefällig wandelten, was besonders bei Henoch schriftlich erwähnt wird (1Mo 5:22). All diese Männer verkörperten Glaubenshelden und werden in Hebr 11 namentlich erwähnt. Diesen Glauben werden sie den zukünftigen Generationen auf Erden zur Schau stellen und damit auf den Namen "Jesus" als den Weg, die Wahrheit und das Leben weisen!

Was wir gestern im letzten Absatz nur kurz angeschnitten haben, wollen wir heute noch etwas ausweiten: Es geht gemäß Eph 1:10 um die Aufhauptung des Alls in Christus, mit dem Ziel, dass Gott alles in allen sei.

Diese Aufhauptung vollzieht sich auf zwei Ebenen, einmal auf der Erde, und dann in den Himmeln. Für die Erde ist das Volk Israel zuständig, für die Himmel hat Gott uns, die Glieder am Körper Christi auserwählt. Also zwei doch sehr unterschiedliche Ebenen mit zwei Werkzeugen, und bei beiden spielt die Gnade eine Rolle, aber wiederum dem Gebiet angepasst, wo sie eingesetzt werden sollen. Auf Erden muss die Gnade den Menschen nahegebracht und von diesen verstanden werden, Werke und Gnade gehören hier zusammen. In den Himmeln sind es die Geschöpfe der unsichtbaren Welt, denen aber keine Werke vorgeführt werden müssen, sondern wir selbst sind gemäß Eph 2:7 Schaugefäße Seiner Gnade, das heißt, dass diese himmlischen Geschöpfe an unserem Erdenleben erkennen dürfen was Gnade bewirkt, dies allerdings erst in den herankommenden Äonen, wenn auch wir in der Herrlichkeit bei unserem Herrn sind!

Im Mittelpunkt aber steht, was uns in Phil 2:10-11 nahe gebracht wird: Vor dem Namen "Jesus", mit dem unser Herr nach Seiner. Erlösungtat vom Vater begnadet wurde, wird sich einmal jedes Knie beugen, und jede Zunge huldigen, Herr ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Dieser herrliche Namen "Jesus" macht es möglich, dass es "Gnade" überhaupt gibt und dass sie ungeheure Freude hervorruft!

Wenn Noah einst vor den Augen Ieue Alueim's Gnade fand, weil er glaubte, so wird uns, den Gliedern am Körper Christi Jesu eine Gnade zuteil, die von uns völlig unverdient ist, in keiner Weise unser Verdienst! Die legt Paulus in Eph 2:8-10 fest. Es gibt also im Wort Gottes ein Gnade, die nur uns die herausgerufenen Glieder am Körper Christi Jesu angeht, sie ist überströmend und überwältigend, ja es ist die Rede von dem überschwänglichen Charakter unserer gegenwärtigen Verwaltung, die darum "Verwaltung der Gnade benannt wird. Aber welche Rolle spielt dann der Glaube?

Noah glaubte, deshalb fand er Gnade, und deshalb finden wir seinen Namen in der. Aufzählung der Glaubenshelden in Hebr 11:1 ff. Nun wird mancher von uns sagen: Ich glaube doch auch!" - doch dieses "Ich" stört, denn geistlich gesehen existiert es nicht. mehr, es (unser "Ich") ist mit Christus am Kreuz gestorben! Wenn wir hierzu Röm 7:24 lesen, sehen wir die Konsequenz, die Paulus aus seinen "Ich" zog, denn wörtlich lautet dieser Vers: "Elender ich Mensch!" Wenn "ich" nun nicht mehr glaube, wer dann? Die Antwort steht in Röm 3:22: "... durch den Glauben Jesu Christi". Die herkömmlichen Übersetzungen haben diese Wahrheit nicht erkannt und deshalb das Wörtchen "an eingefügt, mit der fatalen Konsequenz, dass es fälschlicherweise auf einmal doch unser. Glaube an Jesus Christus ist. Lassen wir uns zusprechen, dass allein Sein Glaube vor Gott entscheidend ist, allein Sein Glaube bewirkt unsere Gerechtigkeit vor Gott!

Unsere Namen, liebe Geschwister, werden wir nie bei den aufgezählten Glaubenshelden im Hebräerbrief finden, wie es bei Noah der Fall ist, wir finden sie höchstens als Sammelbegriff in 1Kor 1:26-29, und wenn wir hierzu noch 1Kor 1:30-31 lesen, muss uns eigentlich klar sein, wer wir sind: Reich Habenichtse! Wir haben nichts aufzuweisen, also sind wir in der Tat Habenichtse, aber wir sind unendlich reich "in Ihm", Er ist unser Ruhm, weil Er alles für uns vollbracht hat, selbst den Glauben!

Mit Paulus gehören wir zu denen, die z war das Gute (Treffliche) wollen, es aber aufgrund unserer Schwachheit nicht vollbringen, im Gegenteil: Das Üble, das wir ja gar nicht wollen, setzen wir in die Tat um, und werden derart durch das Gesetz der Sünde, das in unseren Gliedern wohnt, gefangen geführt (nach Röm 7:14-23). Und wenn Paulus dann aufschreit, was ihn denn nun retten könnte, dann folgt die göttliche Antwort in Röm 7:25 in dem einen Wort: "Gnade"" "Gnade" hat also für uns eine ganz andere Dimension als bei Noah! Und noch etwas hierzu:

Weil wir so unfähig sind, weil wir ständig mit unserem "Ich" Gottes Herz kränken, deshalb strömt die Gnade über (Röm 5:20)! Wie ein Brunnen, der durch seinen beständigen Fluss den Unrat in dem Wasserbecken durch das Überströmen wegschwemmt, so werden unsere täglichen Kränkungen durch die überströmende Gnade weggespült ..."In Ihm haben wir die Freilösung durch Sein Blut, die Vergebung der Kränkungen nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überfließen lässt" (Eph 1:7-8).

Wir sind am letzten Tag dieser Schrift angelangt und wollen hier eine kurze Rückschau halten: Angefangen haben wir mit der göttlichen Gerichtsversammlung über Eva, es folgte die Ausweisung aus dem Garten Eden, die Geburt von Kain und Abel, dann die Chronik der Linie Kain, worauf jene von Seth folgte, die wir mit Noah abschlossen, der Gnade vor den Augen Gottes fand. Was haben wir nun gelernt?

Trotz der aus menschlicher Sicht erfolgten stetigen Abwärtsbewegung der Menschheit sehen wir unseren Gott und Vater, wie Er souverän Seinen nach dem Ratschluss Seines Willens beschlossenen Heilsplan umsetzt - der Mensch entfernt sich (bis auf die Erstgeborenen der Linie Seth) immer mehr von Seinem Schöpfer, Sein Werkzeug hierfür ist die Erschaffung des Bösen in der Gestalt Satans. Auch die anstehende Vernichtung der Menschen ändert nichts daran, dass Gott alles bis ins Kleinste lenkt! So stehen wir am Ende dieser Schrift auch am Ende des 2. Äons, in welchem der Mensch gezeigt hat, dass weder die Unschuld im Paradiesgarten, n och der Erhalt des Gewissens, welches mahnend eingreifen sollte, vor dem weiteren Sündigen abhalten konnten. Immer mehr wirkte die Sünde und die Herrschaft des Todes in den Menschen, bis über Jahrtausende hinweg jenes Ziel erreicht sein wird., dass Gott gesetzt hat, wo nach schweren Zurechtbringungsgerichten der Mensch erkennt, was göttliche Liebe alles in sich birgt, und: Es werden so die Voraussetzungen geschaffen, dass alle Geschöpfe einmal ihren Schöpfer aus tiefstem Herzen lieben können! Das, liebe Geschwister, ist die Herrlichkeit Gottes, zu dem wir heute schon nach Röm 8:16 laut "Abba Vater" rufen dürfen.

Gedicht

Aus Dir, m ein Gott kam alles Leben,
und auch das Böse kommt durch Dich.
Doch wird es ein Erbarmen geben
so groß und weit und königlich!
Du Menschenbldner, großer Töpfer,
was Du erschufst wird Dein Gewinn,
denn alles ist, o weiser Schöpfer
aus Dir, durch Dich und zu Dir hin.

Mein Gott, hab Dank, aus lauter Gnade
nahmst Du mich und erbarmtest Dich,
und alle Sünde, aller Schade
versank in Christi Tod für mich.
Durch Glauben an Sein Blut gereinigt,
Die abgesondert, nah gebracht,
bin ich aus Dir mit Ihm vereinigt
und so in Christus reicht gemacht.

E.U.A.

Mel.: Wie groß ist des Allmächtgen Güte



Band III

Vorwort

Trotz einer sich dramatisch zuspitzenden Weltlage sind wir immer noch auf dieser Erde und warten! Ja, wir warten sehnsüchtig auf unseren Herrn, weil es für uns immer unerträglicher wird, wie der Gott dieses ÖÄons um uns herum sein Werk vorantreibt! Umso dankbarer sind wir, dass nun auch Band III fertig wurde, was wiederum nur durch die massive geistige Leitung von oben möglich wurde.

Dankbar sind wir auch, dass uns immer noch, trotz erschwerter Bedingungen, viele Geschwister unterstützt haben - an dieser Stelle ganz herzlichen Dank!

Ich muss auch wieder bekennen,dass ich sehr oft ratlos vor meinem Bibeltext saß und nahe daran war, aufzugeben! Es waren zu viele Verse, über die ich keinen Stoff hatte, um eine Seite zu füllen. Es machte mich dann erneut fassungslos, wie Gott auf meine Gebete antwortete und mir so viel Stoff eingab, dass ich es kaum aufschreiben konnte - ich kann darüber nur meinem Herrn danken!

Nachem nun in diesem BandIII schwerpunktmäßig die Sintflut behandelt wurde, mache ich mich an Band IV, der bis zu Abraham reichen soll, was dann sein wird, wird unser Gott und Vater zeigen - vielleicht sehen wir uns dann alle schon in der Herrlichkeit!

In der gemeinsamen Erwartung, das Erscheinen unseres Herrn lieb zu haben, grüßen wir alle unsere Geschwister von Herzen.

Gerhard Groß mit Cläre

Noah und das Erdland

1Mo 6:9

"Dies sind die Chroniken Noahs: Noah war ein gerechter Mann. Makellos ward er in seinem Geschlecht. Mit Alueim wandelte Noah."

Mit Noah hörten wir in Band II auf, und mit Noah beschäftigen wir uns jetzt weiter; im Grund wird unsere begonnene Chronik, wie in unserem Leitvers angeführt, fortgesetzt. Doch bevor in Kapitel 10 die Aufzählung der Namen beginn, liegen spannende, wenn auch tragische drei Kapitel vor uns, die bis heute im Gedächtnis der Menschen erhalten sind, es ist das göttliche Gericht, das uns als "Sintflut" bekannt ist.

'"'Noah" wird also über viele Verse hinweg unsere Hauptperson sein, und so ist es nicht verwunderlich, dass Gottes Wort uns erst einemal eine Beschreibung seines Charakters gibt, die uns sagt, dass Noah ein gerechter Mann war! Was dürfen wir hier unter "gerecht" verstehen? Aus unserer heutigen Sicht wäre ein Mensch gerecht, wenn er das gültige Recht und die Ordnung der Obrigkeit einhält, nur: Zur Zeit Noahs gab es noch keine weltliche Obrigkeit; es gab nicht einmal ein göttliches Gesetz. Was also machte ihn in Gottes Augen gerecht? Um diese Aussage richtig zu verstehen, müssen wir einen Blick in "den Kalender Gottes" werfen, den uns Bruder A. E. Knoch hinterlassen hat. Hier sehen wir unter anderen zwölf Verwaltungen, wobei die zweite Verwaltung ,mit "Gewissen" überschrieben ist. Diese Verwaltung begann mit "Seth" und endete mit der Flut, das heißt, sie war hier auch noch bei Noah gültig. Das Gewissen, welches ja nach dem Sündenfall aktiviert wurde, indem es Gut und Böse erkennen bzw. unterscheiden konnte, wurde damit zum "Rechtsorgan". Und Noah setzte sein Gewissen im göttlichen Sinn ein, wodurch er in Gottes Augen ein "gerechter Mann" war.

Die einzige Rechtsnorm, die in jener weit zurückliegenden zweiten Verwaltung zählte, war, wie wir gestern sahen, das Gewissen, und dieses Gewissen orientierte sich an dem, was Gott bisher gesprochen hatte, wobei das Entscheidende war, dass Gott den Menschen erkennen ließ, was Gut und Böse ist. Das Gewissen wurde also zu einem Schiedsrichter. Wie dies funktionierte, sehen wir an einem Beispiel in Röm 9:1, wo das Gewissen dem Apostel bezeugte, was Wahrheit oder Lüge ist.

Das letzte persönliche Sprechen Gottes lasen wir bei Kain (1Mo 4:15), als Er ein schützendes Zeichen an ihn setzte. Danach lesen wir erst wieder in 1Mo 6:13, dass Gott zu Noah sprach. Es liegen somit cirka 1700 Jahre dazwischen, wo Gott nicht direkt zu Menschen sprach! Trotz dieser langen Zeit bewahrten die Erstgeborenen der Linie Seth den Glauben, bis zuletzt bei Noah! Noah gab dem Verlangen seines Fleisches nicht nach, er ließ sich vielmehr von seinem Gewissen mahnen ... er war ein gerechter Mann!

Obwohl die zweite Verwaltung des Gewissens längst abgelöst wurde (wir stehen ja heute in der 9. Verwaltung des Geheimnisses), hat das Gewissen im Blick auf die Nationen seine Bedeutung nicht verloren, was uns Röm 2:14-16 zeigt. Etwas vorher in Röm 2:5 ff lesen wir von Gut- und Übeltäter, die gute oder üble Werke vollbringen und demgemäß gerichtet werden, wobei ihr Gewisen mit bezeugt an dem Tag, wenn Gott das Verborgene der Menschen richten wird.

Eine weitere Aussage zum Thema "gerecht" soll uns heute beschäftigen, wir finden sie in Hebr 11:7. Hier wird Noah unter den Glaubenshelden bezeugt, dass er durch Glauben die Arche errichtete, und wurde dadurch (vereinfacht zitiert) ein "Losteilinhaber (also ein Besitzer) der dem Glauben gemäßen Gerechtigkeit". War Noah mit dieser Aussage nach unserem Verständnis vor Gott gerecht?

Die obige Frage muss klar mit "Neuen" beantwortet werden, und dies unter dem Aspekt, dass durch Adam alle Menschen unter der Sünde und dem Tod standen, also auch Noah! er konnte zwar gemäß den Mahnungen seines Gewissens ein gerechter Mann sein, aber er war von Adams Sünde nicht frei!

Und jetzt machen wir einen weiten Sprung, denn über 2500 Jahre nach der Flut konnte Paulus in Röm 3:21 schreiben: "Nun aber hat sich, getrennt vom Gesetz, Gottes Gerechtigkeit offenbart ... eine Gerechtigkeit Gottes aber durch den Glauben Jesu Christi, die für alle ist und auf alle Glaubenden kommt."

Beachten wir, dass Paulus mit den Worten "Nun aber ..." eine Gerechtigkeit anspricht, die bis dahin unbekannt war - auch bei Noah. Den Grund kennen wir alle, er ist in dem Namen "Jesus Christus" gegründet! Damit sind auch wir, ähnlich (!) wie bei Noah, Besitzer der dem Glauben gemäßen Gerechtigkeit, mit dem gewaltigen Unterschied: Bei Noah zählte sein menschlicher Glaube, bei uns war es "der Glaube Jesu Christi"!

Wir dürfen uns auch heute noch über Noahs Gerechtigkeit freuen, die uns durch unseren Herrn und Haupt zuteil wurde. Dazu müssen wir aber, wie schon öfters, zuerst etwas Wortstudium betreiben, denn die herkömmlichen Übersetzungen wie Luther oder Elberfelder haben leider ein Hilfswort mit zwei Buchstaben eingefügt, nämlich "an"!

Es muss uns jetzt, liebe Geschwister wichtig (oder erneut wichtig) werden, was ein solches Hilfswort, von Menschen eingefügt, anrichten, ja ein göttliches Geschehen zu einer menschlichen Handlung machen kann: Nach den herkömmlichen Übersetzungen ist es nach Röm 3:22 unser Glaube an Jesus Christus - wenn das Wörtchen an weggelassen wird, (es steht nicht im Urtext), ergibt sich ein total anderer Sinn, es der Glaube Jesu Christi, also "Sein Glaube", der die angesprochene Gerechtigkeit bewirkt! Merken wir den gewaltigen Unterschied?

Noahs Glaube machte ihn zum Losteilinhaber der Gerechtigkeit - bei uns ist es Sein Glaube, der uns gegeben wird und der uns gerecht macht! Darf uns das nicht zur großen Freude werden?

Wir schauen auf uns und lesen in Röm 3:24 weiter: "Umsonst gerechtfertigt in Seiner Gnade durch die Freilösung, die in Christus Jesus ist ..." wovon Noah nicht die geringste Ahnung hatte, das dürfen wir heute als Körperglieder Christi Jesu umsonst in Anspruch nehmen, das ist Freude pur!

Wir lesen heute noch einmal Hebr 11:7 und beachten dabei, dass Noah einmal "durch (seinen) Glauben" Losteilinhaber (Besitzer) der Gerechtigkeit wurde, und weiter lesen wir "... einer Gerechtigkeit dem Glauben gemäß. Und was beinhaltete Noahs Glaube? Was bewirkte hier seine Gerechtigkeit?

Natülrich beschränkte sich dieser Glaube auf die damalige Zeit. Noahs im Hebräerbrief angeführte Gerechtigkeit gab ihm ein Losteil auf der Erde nach der Sintflut, seine Rettung war damit auf sein volles Lebensalter beschränkt, in Noahs Fall auf noch etwa 300 Jahre nach der Flut! Danach forderte die durch Adam in ihm vorhandene Sünde ihre Kostration, nämlich den Tod Noahs (siehe Röm 6:23).

Wir wollen das Thema "Gerechtigkeit" aber nicht verlassen, ohne noch einmal auf uns zu schauen. Für Noah galt die Gerechtigkeit noch weitere viele Jahre auf der Erde, danach forderte der Tod sein Leben - unsere durch Jesus Christus erworbene Gerechtigkeit ist für alle Zeit oder alle Ewigkeit, was uns jeden Tag beglücken muss! Und wenn wir jetzt erneut auf die gestrige Schlussaussage in Röm 3:24 zurückgreifen, darf uns heute wichtig werden, dass wir nicht nur durch Seinen Glauben Gerechtigkeit erlangt haben, sondern dass wir vor Gott "gerechtfertigt" sind, was beinhaltet, was wir schon früher betont haben: Wir sind nicht nur von einer Schuld freigesprochen, sondern verlassen das göttliche Gericht als völlig Unschuldige, an denen nicht der geringste Makel haftet! Diesen Stand haben wir Ihm, unserem Herrn. zu verdanken!

Unser Leitvers beinhaltet eine zweite Aussage über Noah, "er war makellos in seinem Geschlecht". Dieser Aussage kann man zustimmen und weiter lesen, oder - wir machen uns doch noch einige Gedanken hierzu: Das wäre dann die Frage, ob ein von Adam her mit Sünde belasteter Mensch wirklich im buchstäblichen Sinn makellos sein kann?

Obige frage führt uns zu 1Petr 1:19, wo ebenfalls von "makellos" die Rede ist, allerdings vom Sohn Gottes. Nur "Einer" konnte im Fleisch wirklich "makellos" sein, und das war der ins Fleisch gekommene Christus!

Noah trug in seinem Fleisch die Sünde Adams und konnte somit nur gedingt makellos sein, nämlich im Hinblick auf sein Geschlecht, also auf seine Mitmenschen. Als gerechter Mann achtete er das Recht jener Zeit, welches ihm sein Gewissen vorgab, und er hielt sich vom Unrecht fern, welches um ihn herum praktiziert wurde. Damit war er in der Tat ein gerechter Mann, jedoch im Hinblick auf die Sünde blieb er ein Sünder!

Petrus lehrt uns in obiger Aussage aber noch mehr: Das makellose und fleckenlose Lamm wurde schon vor dem Niederwurf der Welt erkannt, was uns lehrt, dass der Sohn Gottes Sich lange vor der Erschaffung Adams bereit erklärte, die zukünftige Schöpfung vollständig und sicher ans Ziel zu führen - Seine Makellosigkeit garantierte dies! Welch eine unsagbare Liebe zu uns durfte der Sohn vom Vater übernehmen, um sich als Opferlamm zur Verfügung zu stellen!

Der makellose Mensch Noah und der makellose ins Fleisch gekommene Sohn Gottes ... beide werden makellos bezeichnet, aber welch ein kaum fassbarer Unterschied besteht zwischen den beiden!

Der erste Mensch Adam geriet in Übertretung und damit in Sünde, und diese Sünde übertrug sich auf das gesamte nachfolgende Menschengeschlecht. Noah vermochte zwar makellos in seinem Geschlecht sein, womit er sich ja auch von den anderen Menschen abhob, aber dennoch wohnte die Sünde Adams in seinem Fleisch. "Einer" aber kam ohne diese adamitische Sünde, Seine Aufgabe war zweifach: Einmal die Liebe Gottes zu offenbaren, und weiter durch Sein Blut am Kreuz die Sünde zu besiegen und die Menschen freizulösen. "Denn so liebt Gott die Welt, dass Er Seinen einzig gezeugten Sohn gibt, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht umkomme, sondern äonisches Leben habe" (Joh 3:16).

Nur ein wirklich Makelloser konnte die Macht der Sünde brechen und jene, die unter dieser Macht standen, befrei. Und Gott stand zu diesem Makellosen: "Denn Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend ..." (2Kor 5:19). Nicht fern am Kreuz, nicht den Blick von Seinem sterbenden Sohn abgewandt, - sondern "in Christus" war Gott, als das makellose Lamm Sich opferte, denn es war seine (Gottes) Liebe, die in dem sterbenden Christus zur Schau gestellt wurde ... weil Gott jedes Seiner Geschöpfe unendlich liebt!

Noch ein Letztes sagt unser Leitvers über Noah: "Er wandelte mit Alueim." Auch hier könnten wir diese Aussage einfach abnicken und sagen "Wie schön für Noah!", oder wir machen uns vertieft Gedanken, was diese Worte aussagen, womit wir zu den beiden Worten "Wandel" und "Stellung" kommen.

Noah wusste und glaubte den Überlieferungen seiner Urahnen Adam und Eva, er glaubte an die Verheißungen eines verheißenen Samens, welcher der Schlange den Kopf. zermalmen wird, was ja irgendwie "Rettung" für ihn bedeutete. Sein Angesicht war also nicht auf seine immer mehr in Sünde verstrickte Umwelt gerichtet, sondern auf seinen "Alueim", übersetzt auf den im Garten Eden als Abbild des Vaters wirkenden Sohn Gottes"! Wir dürfen jetzt einen Blick in Noahs Herz werden, was uns an die köstlichen Worte in 2Kor 3:18 erinnert, die Paulus an uns geschrieben hat: Mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegelnd!

Bei Noah, der auf seinen Alueim schaute, war die Herrlichkeit des Herrn noch seht stark abgedämpft, Noah wusste nicht, was wir heute wissen! Aber schon dieser schwache Abglanz Alueims führte bei Noah zu einem würdigen Wandel, so dass ihn Gott als gerecht sah und makellos. Lesen wir jetzt noch die an uns gerichteten Worte Pauli in 2Kor 3:18 und bedenken einmal, welche Wirkung unser Blick auf Ihn hat - wir spiegeln Seine Herrlichkeit ab und werden dabei in dasselbe Bild umgestaltet, und dies von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von des Herrn lebendig machendem Geist!

Noah wandelte mit Alueim und wir sahen darin, dass er den Blick an Ihn wandte, was ihn zu einem würdigen Wandel verursachte. Doch in welche Stellung brachte dieser Wandel Noah vor Gott?

Wir zielen mit obiger Frage eigentlich auf uns ab, "eigentlich" deshalb weil wir uns ja mit Noah beschäftigen sollten, aber doch auch dabei immer wieder auf uns schauen, und hier kommt unsere Stellung" ins Spiel: Noahs Stellung vor Gott war die, dass er eine bedingte Gerechtigkeit besaß, weil er mit. Alueim, also würdig, wandelte. Unsere Stellung vor Gott ist bedingungslos und unabhängig von unserem Wandel. Wir sind in der Gnade gerettete! Überspitzt ausgedrückt dürfen wir sagen: Auch wenn unser Wandel schlecht ist, wenn er Gottes Herz kränkt, sind und bleiben wir gerettete! Nichts und niemand kann uns aus dieser Stellung vor Gott werfen!

Lassen wir heute die köstlichen Worte Pauli in Röm 5:20 zu uns sprechen: "... Wo aber die Sünde zunimmt, da strömt die Gnade über ..." Das klingt in den Ohren mancher Gläubigen nicht fassbar, und doch ist es so! Eph 1:7 bezeugt, dass wir in Ihm die Freilösung durch Sein Blut haben, was für uns eine nie mehr von Gott zurückgenommene Tatsache bedeutet. Doch die Worte im Epheserbrief gehen noch weiter: ".. nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überfließen lässt" - womit wir erneut und beglückt von der überströmenden Gnade stehen!

Wenn wir jetzt das Bild, welches wir von Noah gewonnen haben, noch etwas abründen, dann sehen wir ein überaus würdiges Glied in der Kette des Stammbaumes hin auf Christus. Bedenken wir hier, dass Noah auf keine Bibel zurückgreifen konnte, es gab lediglich die mündlichen Überlieferungen, denen er glaubte, wobei diese Überlieferungen sehr genau sein mussten. Aber jene Menschen waren ja auch noch nicht durch unsere heutigen Medien wie Fernsehen, Internet und Ähnliches abgelenkt, mqan hatte viel Zeit für Gespräche, wozu auch die Überlieferungen gehörten. Aber gehen wir noch einmal zu Noahs Wandel, auch im Hinblick auf uns:

Seit Adams Ungehorsam war auch er in der Lage, das Gute und das Böse nicht nur zu erkennen, sondern auch in seinem Wandel zu trennen, er suchte das Gute, und indem er seinen "Alueim" (wir würden heute "seinen Herrn" sagen) suchte und im Herzen ansah, wurde sein Wandel gerecht und makellos. Er war also bestens auf seine kommende Aufgabe vorbereitet, die ihn und seine Familie retten sollte.

Gott bereitet vor, und dies in jeglicher Hinsicht. Hier dürfen wir jetzt auf Eph 2:10 zurückgreifen, wo wir unseren Wandel beschrieben sehen, der auch von Gott vorbereitet war und noch ist. Was Noah noch erbringen musste, fordert Gott von uns nicht mehr - Er hat unsere guten Werke vorherbereitet (Was uns heute so richtig bewusst werden darf), dass wir in ihnen wandeln, denn wir sind Sein Tatwerk, - erschaffen in Christus Jesus - einfacher und schöner geht es nicht für uns!

1Mo 6:10

"Und es zeugt Noah drei Söhne, Sem, Ham und Japhet."

"Gott bereitet vor", haben wir gestern betrachtet, unser neuer Leitvers bezeugt die erneut, diesmal weltweit, denn die drei Söhne Noahs sind die Urväter der heute lebenden Menschheit. Gott bereitet also mit den drei Söhnen Noahs die sich nach der Flut bildende neue Völkergemeinschaft vor. Aber beginnen wir ganz vorne mit den Namen:

Zurückliegend sahen wir bei allen 9 Erstgeborenen der Linie Seth (von Seht bis Noah), dass die Väter sich bei der Namensgebung etwas dachten, jeder Name deutet auf die jeweilige Situation und brachte das Gefühl des Vaters zum Ausdruck. Bei Noah wird dies nicht mehr so klar sichtbar, denn der hebräische Name "Sem" bedeutet "guter Ruf", "Ansehen" oder "der Angesehene mit gutem Ruf". Was könnte sich Noah hierbei gedacht haben, oder: Was bedeutet dieser Name in den Augen Gottes (der ja alles, auch die Namensgebung, bewirkt)?

Dass aus Sem das Volk Israel hervorging, wissen wir heute, und dass dieses Volk in den Augen der übrigen Völkerwelt keinen guten Ruf und kein Ansehen hatte und hat, belegt sehr unschön die Menschheitsgeschichte bis hin zum jüngsten Holocaust. Und noch etwas: In 5Mo 7:7 wird uns gesagt, dass Gott kein Volk mit gutem Ruf und. Ansehen auswählte, sondern das geringste und schwächste Volk ... wie pass das zu dem Namen "Sem"?

Wenn wir hierüber nachdenken, werden wir automatisch zu den Worten in 1Kor 1:26-31 geführt, wo es um unsere Berufung geht, die aber verblüffende Parallelen aufzeigt!

In den Augen der Völker war und ist Israel der Abkömmling Sem, wenig bis überhaupt nicht angesehen, doch wie wir gestern gelesen haben, hat Sich Gott gerade dieses schwache und geringe Volk als Werkzeug auf der Erde erwählt! Die Abkömmlinge von Sem machen somit der Bedeutung des Namens "Sem" (noch) keine Ehre! Damit kommen wir noch einmal zu unserer Berufung, die Paulus in 1Kor 1:26 ff charakterisiert und wo wir im Blick auch auf uns feststellen müssen, dass wir z u den Törichten. und Schwachen zählen, also auch nicht unbedingt Angesehene und Starke sind. Doch nun schauen wir noch in 2Kor 12:9, wo Gott Paulus belehrt: "... denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht." Ist das nicht hoch interessant?

Aus der Namensgebung "Sem" (= guter Ruf, Ansehen) wird erst einmal Schwachheit (das schwächste Volk Israel), ab er in dieser Schwachheit macht Gott Seine Kraft vollkommen! Und genauso ist es bei uns, den herausgerufenen und erwählten Gliedern am Körper Christi Jesu! Paulus rühmt sich seiner Schwachheit, damit die Kraft des Christus über ihm zelte - damit wird Er verherrlicht, Christus ist also der Angesehene mit dem guten Ruf, was natürlich hier bei Sem noch sehr stark abgedämpft ist, weil bei dem Volk Israel die wahre Bedeutung des Namens "Sem" erst im irdischen Königreich so richt entfaltet wird.

Als Noah seinen erstgeborenen Sohn "Sem" nannte, war dessen Bedeutung nicht z eitgemäß, sondern auf die ferne Zukunft ausgerichtet - Gott bereitet etwas vor!

"Sem "ist der Stammvater der Geburtslinie hin zu dem Christus, deshalb ist er auch der Erstgeborene von Noah, zu dem wir im weiteren Verlauf noch das Geburtsjahr finden, er wurde im Jahr 2164 nach Adam geboren, und damit 98 Jahre vor der Flut. Damit kommen wir zu den zwei weiteren Söhnen Noahs, zu Ham und Japhet:

Die hebräische Bedeutung von Ham weist auf "der Schwarze" oder "der Heiße" hin, was wir im späteren Verlauf der Geschichte sehen, auf die afrikanisch/arabischen Völker hinweist.

"Japhet" bedeutet "Gott schafft Raum" oder "er erweitert", und da von Japhet die übrigen Völker abstammen (auch wir), ist für uns leicht erkennbar, dass sich diese Völker inzwischen auf alle Erdteile verbreitet oder erweitert haben. Japhet wird also seinem Namen im weitesten Sinn gerecht! Gott hat es gewirkt, dass jeder Name, den Noah gab, in seiner Bedeutung erfüllt wurde, und dies bis heute und darüber hinaus.

Wie wunderbar sich diese drei Linien verteilen, dürfen wir in der Apostelgeschichte erkennen, in deren V erlauf wir

  1. von den zwölf Aposteln lesen, die allesamt von Sem abstammen, dann hören wir
  2. von Philippus, der dem verschnittenen Beamten der äthiopischen Königin Kandace, einem Sohn Hams, das Wort der Wahrheit bezeugte und wir lesen von Petrus, der vom erhöhten Herrn bedrängt wurde
  3. in das Haus des Kornelius zu gehen, der aus der Linie Japhet stammte, also einer aus den Nationen war.

Drei Söhne, drei Namen und drei Linien ... eine kleine Kostprobe gab uns gestern die Apostelgeschichte, wo wir im Blick auf die Menschheitsgeschichte zwar vorgegriffen haben, aber fasziniert festgestellt haben, wie sich Gottes Wege, die in der Namensgebung der drei Söhne Noahs festgelegt wurden, wunderbar erfüllen.

Wenn wir nun kurz vor dem Gericht der Flut stehen, dann soll uns hier erneut ganz klar sein, dass es nur "Einen" gibt, der von Anfang an alles geplant hat, der von Anfang an der Sohn gSeiner Liebe in den Mittelpunkt Seines Heilsplanes gestellt hat, unser Gott und Vater! Alle Fäden liegen in Seiner Hand, und jeder menschliche Versuch, einen weiteren Mitwirker ins Spiel zu bringen, hier sogar einen vermeintlich gefallenen Engel, aus dem Satan wurde, verunehrt Gott in höchster Weise und setzt Seine Herrlichkeit herab.

Und wenn wir im weiteren Verlauf dieser Schrift auf eine zutiefst verkommene und gerichtsreife Menschheit zusteuern, so ist vordergründig das Böse des Menschen schuld, welches durch die Sünde Adams bewirkt wurde, doch hintergründig haben wir längst an früherer Stelle gesehen, dass auch das Böse von Gott erschaffen, also von Ihm gewollt war, um diesen gottesfernen Zustand der Menschen zu erreichen - und alles mit dem Ziel, Seine Liebe zu offenbaren und dann von Seinen Geschöpfen wiedergeliebt zu werden. Eine dieser drei Linien, nämlich die von "Sem", führt direkt hin auf den Garant, den fleischgewordenen Sohn Gottes, der dafür steht, dass sich auch alles wortgetreu erfüllt, was Sich Gott vorgesetzt hat.

1Mo 6:11-12

"Und verderbt ward die Erde vor Alueim, und voll ward die Erde von Gewalttat. Und es sieht Ieue Alueim die Erde, u nd siehe, verderbt ist sei; denn es verderbt alles Fleisch seinen Weg auf Erden."

Bevor wir auf das Thema "Fleisch" eingehen (denn das Fleisch spielt eine wichtige Rolle in unseren beiden Leitversen), möchten wir uns zuerst auf etwas Grundsätzliches einstimmen lassen, nämlich auf den Ruf: "Euer Herz werde weit!"

In 2Kor 6:1 spricht Paulus zu, die Gnade Gottes nicht vergeblich zu empfangen, was für uns heißt, dass wir nicht urteilen oder gar richten sollen, auch nicht über Menschen, die Gott schon längst gerichtet hat. Wer Gnade empfangen und deren wunderbare Wirkung erkannt hat, kann auch selber Gnade walten lassen - und dazu lesen wir dann wenige Verse weiter, in 2Kor 6:11 die Frage Pauli: "Ist euer Herz auch weitgeworden?" Wir nehmen diese Frage jetzt einmal ganz persönlich für uns, und zwar im. Blick auf jene Situation. kurz vor dem Gericht der Flut, und Wein weites Herz" bedeutet dann hier, dass wir mit unserem Gott und Vater mitleiden, dass wir versuchen, Seine Wege zu verstehen und am Ende sagen können: Ja, jetzt verstehen wir, dass Du alles vermagst, und dass Du alles herrlich hinausführen wirst! "Ein weites Herz" lässt uns dann zwar die Schwere der Schuld erkennen, die der Mensch auf sich geladen hat, wir dürfen auch die Ursachen erkennen, die dazu führten, aber ... wir dürfen auch mit weitem Herzen sehen, dass hinter allem das liebende Herz des Schöpfers steht, der in Christus unser Vater geworden ist, und der uns an Seinen Wegen teilhaben lassen möchte. Gemäß Röm 8:15 erhielten wir den Geist des Sohnesstandes, und als Söhne nicht mehr Kinder) wird unser Herz tatsächlich weit!

Wenn man so will, ist unser Leitvers die Fortsetzung von Vers 5-7, wo wir bereits in unserem Band II auf das Fleisch bzw. das Herz des Menschen eingegangen sind, ein Unterschiede ist, dass Alueim jetzt direkt zu Noah spricht (siehe Vers 13). Und da wir gestern schon zu Beginn auf das Fleisch hingewiesen haben, das ja in den vor uns liegenden Versen eine wichtige Rolle spielt, gehen wir jetzt etwas näher darauf ein:

Gott schuf Adam in einem Körper aus Fleisch, wie es 1Mo 2:23 bezeugt. Dieser fleischliche Körper war von Gott bewusst nicht vor dem Bösen geschützt! Es lag also nicht nur in Gottes Absicht, sondern es war sein göttlicher Wille, dass der Mensch in seinem Fleisch in Sünde und Tod gerät - das ist erst einmal ein fundamentales Wissen, das wir besitzen müssen.

Das obige von uns hervorgehobene Wissen schließt aus, dass in Gottes Schöpfung etwas schief gelaufen ist, dass ein zweiter Schöpfer Gott ins Handwerk pfuschte und Seine Pläne unterlief. Und wenn wir hier von einem angenommen "zweiten" Schöpfer sprechen, müssten wir diesen in Stand sehen, der aus sich heraus das Böse hätte hervorbringen müssen, dieses also erschaffen hätte. Er wäre damit neben Gott zu einem zweiten Schöpfer geworden! Dass dies alles nicht so ist und auch nicht sein kann, wissen wir, liebe Geschwister, aber ein großer Teil der Gläubigen weiß dies leider nicht! Deswegen ist es wichtig, dass wir auf einem festen Fundament stehen, das beinhaltet, dass es nur einen Gott gibt, aus dem alles ist ... alles!

Es darf uns nicht überdrüssig werden, immer wieder auf das Gleiche hingewiesen zu werden, der Böse tut nämlich alles, um uns zu verunsichern. Und wenn wir dann lesen, dass Gott bereute, den Menschen gemacht zu haben, wenn wir lesen, dass Er sie vertilgen muss, weil sie Seine Erde verderbt haben, dann spüren wir, wie wir ganz plötzlich doch verunsichert werden! Aber bedenken wir hier einmal, dass jede Unsicherheit den Bösen stärken muss, weil ihm ja damit eine Macht gegeben wird, die er nie hatte - Satan ist das von Gott erschaffene und geb rauchte Werkzeug, um Seinen Heilsplan auszuführen, oder anders ausgedrückt. Das Finstere und Böse ist der dunkle Hintergrund von dem Gott den strahlenden Lichtschein Seiner Liebe aufleuchten lässt!

All das obige Wissen ist Voraussetzung, wenn wir jetzt das Fleisch betrachten, denn hinter allem Bösen, Schlechtem und Verderbtem steht Gottes Liebe! Und je mehr wir Ihn in allem erkennen, umso mehr können wir Ihn verherrlichen, wissend, dass wir Darsteller auf Seiner großen Weltenbühne sind, wie es in 1Kor 4:9 nahebringen möchte.

Ja, liebe Geschwister, lsst uns dies heute wichtig werden, dass wir vor der Welt und den himmlischen Boten ein Schauspiel sind, die in großer körperlicher Schwäche die Herrlichkeit Gottes, Sein weises Handeln auch gerade in den Anfängen der Menschheit kundtun dürfen. Alles dienst zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit!

Das Fleisch, so lesen wir in unserem Leitwort, verderbt seinen Weg auf Erden! Dies Aussage müssen wir erste einmal in all seinen Konsequenzen überdenken - es ist der Auslöser, dass nicht nur der Weg des Fleisches, sondern die ganze Erde verderbt ist. Was sind die Wege des Fleisches?

Es gibt auf die obige Frage eine ganz einfache Antwort: Alle Wege des Fleisches gehen nach unten in die Finsternis und ins Böse, weil nur "ein" Weg nach oben führt, von dem wir in Joh 14:6 lesen: "Ich bin der Weg..."! Es ist mit eines der schönsten Worte Jesu auf Erden, als Er uns den einzigen Weg aufzeigte, der zum Leben in die Herrlichkeit führt: "ICH bin"!

Wenn wir jetzt einmal Rückschau auf den Weg des Menschen seit Adam bis Noah halten (wobei wir diese Rückschau bis in unsere Gegenwart ausdehnen können), dann erkennen wir leicht den ständigen Abwärtstrend des Fleisches, womit ja der Mensch gemeint ist. Es gab lediglich eine durchgehende Heilslinie von Menschen, die durch die Kraft Gottes getragen wurden, um die Verheißung in 1Mo 3:15 durchzuführen, bis der. Sohn Gottes ins Fleisch kam und einen neuen Weg aufwies, den einzigen Weg zum Leben und zum Vater!

Hören wir noch eine folgende Aussage Jesu in Joh 14:6: ...niemand kommt zum Vater außer durch Mich." Nichts und niemand im gesamten All kann jemals zu Gott kommen, außer durch und in dem Namen "Jesus"!

Wir gehen heute zuerst wieder zu dem von uns schon so oft angedachten Kreis, den wir au feinem Stück Papier zeichnen können. Wir beginnen unseren Kreis an einem Punkt und führen den Stift in großem Bogen erst einmal von diesem "Ausgangspunkt" weg, bis er sich in der unteren Hälfte im gleichen Bogen wieder dem Ausgangspunkt nähert und schließlich den Kreis schließt. Wir haben also erst einmal eine Abwärtsbewegung bis zur unteren Mitte, und dann geht es wieder aufwärts zum Ziel.

Wir wissen längst alle, dass diese geistliche Schablone uns helfen soll, bildlich den Heilsweg Gottes zu verstehen, wobei uns auch Röm 11:36 dienlich ist, wo Paulus uns lehrt, dass das All aus Ihm, durch Ihn und zu Ihm hin ist. Das für uns Spannende ist, dass der Kreis von Anfang an nur ein Zeil hat, nämlich den oberen Ausgangspunkt, obwohl sich unser malender Stift erst einmal in einer Bwegung "weg" vom Ausgangspunkt befindet!

Und genau unten in der Mitte des Kreises hat Gott das Kreuz aufgerichtet, an welchem das Opferlamm für uns Sein Blut vergoss - und ab hier geht der Kreis wieder aufwärts, weil ab hier Jesu Wort eingreift: "Ich bin der Weg"!

Nur wenn wir jetzt richtig erkennen, dass der ganze Kreis, gerade auch mit seiner Abwärtsbewegung, letztlich immer hin zu Gott führt, erkennen wir Seine göttlichen Wege!

Wenn wir jetzt, liebe Geschwister, uns den gestern neu gezeichneten Kreis haben nicht überdrüssig werden lassen, leuchten uns auch die Abwärtswege des Fleisches neu auf, denn sie müssen gemäß dem göttlichen Ratschluss ins verderben führen, wobei am tiefsten Punkt des Weges des Fleisches "das Kreuz" steht - der Namen "Jesus"! Das Faszinierende an unserem Kreis ist also, dass seine gesamte Rundung den Weg "hin zu Ihm" hat, oder wie wir in Röm 11:36 sahen: "Das All ist ... zu Ihm hin" erschaffen!

Wir können jetzt ein einfaches Rechenspiel machen, indem wir die Erschaffung des Menschen rund 4000 Jahre vor dem Kommen Christi auf die Erde sehen. Das heißt. von Adam bis zu Christus sind es grob 4000 Jahre, wobei sich die Flut bei Noah etwas um 2300 v. Christus ereignete. Wir können also auf unserem fiktiven Kreis unterhalb dem ersten Viertel einen Punkt eintragen, der die Sintflut bezeichnet, in der Mitte unten dann das Kreuz und von da ab 2000 Jahre aufwärts unsere heutige Zeit, also wiederum knapp unter der Dreiviertelmarke". Wenn wir nun die von uns so sehnsüchtig erwartete Entrückung ein wenig oberhalb markieren, dann die darauf folgende Zeit des Tausendjahrreiches berechnen, und die Zeit in der Offenbarung des Johannes bedenken, kann uns das Bild des Kreises zum beglückenden Kompass werden, dass es nicht. nur "in Ihm, unserem. Herrn" aufwärts geht, sondern dass auch das Kommen unseres Herrn und Hauptes nach allen Anzeichen der heutigen Zeit nicht mehr so fern sein kann!

Auf unserem Abstecher in die Welt des Kreises gehen wir heute zurück zum Fleisch womit ja grundsätzlich der Mensch gemeint ist und das bis heute. In Joh 3:6 bezeugt Jesus "Das vom Fleisch Gezeugte ist Fleisch", was besagt, dass wir von unserem Fleisch her von Adam abstammen, dass wir nach seiner (alten) Natur gezeugt und seine gefallenen Natur teilhaftig sind. Wir besitzen also als Fleischgeborene die Natur unseres Stammvaters und sind "Fleisch". Und nun kommt das für uns nicht nur Interessante, sondern auch Wichtige: Über dieses Fleisch sagt Jesus in Joh 6:63, dass es überhaupt nichts nützt und dies im Hinblick auf den lebendig machenden Geist.

Jesus bestätigt mit obigen Worten, was unser Leitwort aussagt: Alles Fleisch verderbt seinen Weg auf Erden! Wenn wir jetzt noch Pauli8 Zeugnis in Röm 7:18 lesen, "Denn ich weiß, dass in mir (das heißt in meinem Fleisch) nichts Gutes wohnt...", dann ist das Urteil über den Menschen von Gottes Seite her klar!

Wir möchten hier noch vorwegnehmen, dass wir durchaus guten Menschen finden könnnen, wobei dann sehr deutlich gesagt werden muss: Wenn im Menschen (im Fleisch) generell etwas Gutes gefunden werden soll, muss es zuvor durch Gott in ihn hineingelegt werden, und dies derart, damit es Seinem Heilsplan dient, wie wir es bisher in der Heilslinie ab Seth bis Noah sehen konnten.

Wir sahen jetzt über die Aussage unseres Leitverses, über die Worte Jesu bis hin zu den vom Geist inspirierten Worten des Apostels Paulus das göttliche Urteil über das Fleisch, "es wohnt nichts Gutes in ihm, es kann Gott nicht gefallen" (siehe Röm 8:8). Da wir gestern darauf hingewiesen haben, dass wir von Adam abstammen und somit nach seiner Natur gezeugt sind, können wir uns als (seine) alte Natur bezeichnen, was mit Blick auf uns heute beinhaltet, dass es für uns auch eine neue Natur gibt, oder wie es Paulus in 2Kor 5:17 sagt: "... so ist da eine neue Schöpfung: das Ehemalige verging, siehe, es ist neu geworden." Damit greifen wir jetzt aber weit voraus auf unseren sTand "in Christus" und wollen nur darauf hinweisen, dass wir uns nicht mit Noah vergleichen dürfen!

Nun hat das Fleisch im Wort Gottes verschiedene Bezeichnungen, auf die wir aber hier nicht näher eingehen wollen, bis auf eine: Das Herz! Es ist medizinisch der Mittelpunkt des menschlichen Rumpfes und der lebenserhaltende Teil, indem es den Blutkreislauf aufrecht erhält. Im biblischen Sinn aber ist es mehr, es zeigt auf das Zusammenwirken von Seele und Geist hin, also auf den zentralen Ort, wo unsere Gedanken entstehen und zur Tat heranreifen. Wenn Jesus sagt, dass aus dem Herzen böse Erwägungen kommen (Mt 15:19), dann meint Er natürlich nicht, dass das Herz als solches denken kann, sondern dass in dem von ihm beförderten Blutstrom die Seele wirksam ist, was zusammen die Entwürfe bzw. Beweggründe des Herzens bewirkt.

Vielleicht waren die gestrigen Aussagen etwas schwer zu erfassen, deshalb wollen wir das Herz des Menschen, das ja unter dem Oberbegriff "Fleisch" zu verstehen ist, noch etwas genauer betrachten, und dies im Sinn unseres Leitverses (es verderbt seinen Weg): Wir lesen dazu die weisen und göttlich inspirierten Worte Salomos in Spr 16:1: "Die Entwürfe des Herzens sind des Menschen, aber die Antwort der Zunge kommt von Jewe."

Wenn wir jetzt diese im Grund doch wunderbaren Worte Salomos bedenken, finden wir einen ungeheuren Reichtum in ihnen! Sie zeigen uns nämlich, dass Gott dem Menschen durchaus einen Spielraum in seinem Herzen lässt, dass aber nichts nach außen dringen kann, was nicht von Ihm ist - und das trifft auf das Gute wie auf das Böse zu!

Obige Aussage führt zu einer zwingenden Konsequenz: Ab dem ersten Menschen Adam erwog das Herz seine Entwürfe, die durchweg böse waren, und gott bestätigte den Abwärtstrend des Fleisches, indem es auch zur Durchführung kam - das Fleisch verderbt seinen Weg auf Erden, und verantwortlich dafür ist Gott Selbst! Würden wir hier stehenbleiben, bliebe uns Gott unverständlich, ja grausem und hart. Aber was Noah und alle anderen Männer der Heilslinie Gottes noch nicht sehen konnten, sehen wir heute beglückt vor Augen, nämlich das Ziel Gottes. Es gibt eine Wende im Weg des Menschen, und der führt zurück an das liebende Herz des Vaters!

Auftrag zum Bau der Arche

1Mo 6:13

"Und es sagt Alueim zu Noah: 'Die Zeit des Endes allen Fleisches der Menschen ist vor Mich gekommen; denn voll ist die Erde von Gewalttat um ihrer Gegenwart willen. Nun siehe Mich, wie Ich sie verderbe mitsamt der Erde."

Das letzte Mal, wo Ieue Alueim direkt zu einem Menschen sprach, lesen wir in 1Mo 4:15, es war Kain, der das schützende Zeichen bekam. Danach vernehmen wir Ihn zwar noch sprechen (1Mo 6:3+7), aber es wird kein Ansprechpartner mehr genannt. Erst jetzt, vor dem Ende allen Fleisches, richtet Sich Aluleim wieder driekt an einen Menschen, an Noah. Dazwischen liegt das Wirken des Fleisches, von dem wir ja in 1Mo 6:5 lasen, dass es bloß böse ist alle Tage, wobei hier das Herz nur eine andere Bezeichnung für das Fleisch ist.

Das Fleisch steht hier am Ende seines verderbenden Wirkens, es hat seinen Auftrag, den der Schöpfer in es hinein gelegt hat (nämlich seinen Weg zu verderben) erfüllt! Es wird also für uns notwendig sein, uns erneut mit "dem Fleisch" zu bechäftigen, wobei wir den Blickwinkel etwas verändern, um neue Ansichten zu entdecken. Es liegt uns aber immer der rote Faden am Herzen, Gott in all seinen Wegen zu erkennen und zu verherrlichen! Dazu stellen wir erneut klar:

Das Ende allen Fleisches ist nicht gekommen, weil der Böse in Gottes Plan ungewollt eindrang, sondern weil die Verderbtheit auf einen göttlichen Mittler hinführte, auf Christus Jesus, der am Ende aalle alle Wege in Sich vereinte ("Ich" bin der Weg) und in dem "einen" Weg alles sicher ans Ziel führt.

Es ist für uns immer noch ein Problem, zu verstehen warum Eva den Trieb ihres Fleisches, nämlich auf den Versucher zu hören, nicht widerstehen konnte, aber: Wir haben heute die Möglichkeit, dieselbe Lage unter dem Gesetz zu betrachten:

Gottes Vorschrift, die Er dem ersten Menschenpaar erteilte, erwies sich als kraftlos, sie (die Vorschrift) konnte den Worten der Schlange nicht widerstehen. Dies, liebe Geschwister, müssen wir jetzt einfach einmal in unserem Innern bewegen!

Als nächstes muss uns klarwerden, dass das spätere Gesetz, welches uns jetzt dienlich wird, sich auch als kraftlos erwies, und zwar "durch das Fleisch"! Hierzu lesen wir in Röm 8:3: "Denn das dem Gesetz Unmögliche, worin es durch das Fleisch schwach wurde ...". Wir unterbrechen die Worte Pauli, weil das für uns so Wichtige gesagt ist: Das Fleisch verursachte die Schwäche, das Gesetz unmöglich halten zu können! Auch diese Aussage muss von uns einmal vertieft überdacht werden!

Merken wir nicht alle, liebe Geschwister, dass, wenn wir uns unter das Gesetz stellen, wir die Erfahrung machen, dass unser Fleisch all unsere Anstrengungen vereitelt, was unser Apostel Paulus in den vielen Weisen von Röm 7 anschaulich. und lebensnah schildert?

Wenn wir jetzt nach den gestrigen Ausführungen eine kurze Bilanz ziehen, ergibt sich Folgendes:

Das Fleisch betrog Eva, es verderbte die ganze Menschheit vor und nach der Flut, es verderbte das auserwählte Volk Israel, es ist somit der Fluch und das Elend der gesamten Menschheit, mit Ausnahme jener, die Christus Jesus angehören und ihr Fleisch kreuzigen, samt den Leidenschaften und Begierden - so wie es uns in Gal 5:24 bestätigt wird.

Was wir also so gerne und fälschlicherweise als "den Fall Adams" bezeichnen, ist auf das Fleisch zurückzuführen, wofür aber Gott alleine die Verantwortung übernommen hat, weil "alles" aus Gott ist! Es kann an dieser Stelle für uns dienlich sein, uns mit einigen immer wieder aufkommenden Fragen zu beschäftigen, die. mit einem "warum" beginnen:

"Warum" fiel Adam überhaupt? "Warum" hat Gott ihn nicht so erschaffen, dass er nicht sündigen konnte? "Warum" pflanzte Gott einen Baum mitten in Eden, der den Menschen zur Sünde verleitete? Hätte Er diesen Baum nicht einfach aus Eden entfernen können? "Warum" durfte sich die Schlange der Eva näheren? "Warum" schuf Gott überhaupt so ein gefährliches Tier? Und was war in Adam und Eva, dass sie auf die Stimme der Schlange hörten? War nicht von Anfang an eine Neigung in dem Menschen paar, sich verführen zu lassen?

Die Schrift nennt diese Neigung "das Fleisch"!

Wir knüpfen an das gestrige "Warum" an und stellen fest, dass ja am Anfang der Neuschöpfung alles sehr gut war, bis die von außen kommende Verlockung auftrat, welche, wie wir in Gal 5:24 sahen, auch die Begierde weckte, und ... zum Fehltritt bewog. Bedenken wir einmal dass im Garten Eden alles darauf ausgerichtet war, des Menschen körperliches Wohl zu fördern; nichts machte ihm Sorge oder Angst, er kannte kein Böses, für das leibliche Wohl war bestens vorgesorgt. Und dennoch:

Es bedurfte nach dem Ratschluss Seines Willens die Verlockung der Schlange, um des Fleisches Lüste zu erregen, und. zum Fehltritt zu bewegen, mehr noch: Um es gegen Gott aufzulehnen. An dieser Stelle werfen wir einen Blick in Röm 8:7-8: "Deswegen ist die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott, weil sie sich dem Gesetz Gottes nicht unterordnet; denn sie kann es auch nicht. Die aber im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen."

Obige zwei Verse zeigen und beweisen uns, dass schon von Anfang an also auch vor der Verführung, die Veranlagung des Fleisches in Auflehnung gegen Gott war, das Fleisch ordnete sich nicht Seinem Gebot (Gesetz) unter - es bedurfte lediglich des von außen kommenden Anreizes, was Aufgabe der Schlange war! "Alles" entsprang damit Gottes Ratschluss und wurzelte Tief in Seinem Herzen, mit dem einen Ziel, Seine Liebe Seinen Geschöpfen zu offenbaren.

Vielleicht sollten wir die gestrigen Aussagen, insbesondere den letzten Absatz von gestern, etwas mehr in. uns bewegen, denn er gibt uns Aufschluss, wie der weise Baumeister, unser Gott und Vater, von Anfang an den Menschen gestaltete, was Er in diesen hineinlegte, und -... was Er am Schluss erwartet, nämlich: Das liebende Herz Seiner Geschöpfe. Aber gehen wir in unserer Betrachtung des Fleisches noch etwas weiter: Was ist unser Fleisch überhaupt?

Zu obiger Frage lesen wir ein erstaunliches Wort aus dem Brief von Petrus: "Alles Fleisch ist Gras und all seine Herrlichkeit wie die Blume des Grases. Verdorrt ist das Gras und die Blume fällt ab" (1Petr 1:24). Wir möchten jetzt zuerst etwas Positives über das Fleisch sehen, denn Petrus vergleicht es auch mit einer Blume, und wie oft erfreuen wir uns an deren Farben, Formen und Geruch! Zu Recht trägt auch die kleinste Blume eine unwahrscheinliche Herrlichkeit zur Schau, die unser Herz erfreuen darf! So trägt zum Beispiel ein kleines Gänseblümchen die Herrlichkeit Gottes offen zur Schau, wir müssen es nur sehen und erkennen!!!

In 1Mo 2:7 lasen wir, dass Ieue Alueim den Menschen aus Erdreich vom Ackerboden bildete, und ... es wurde ein herrliches Kunstwerk! Und jetzt denken wir einmal an eine Rose, die nicht nur in Form und Farbe unendlich schön ist, sondern auch einen wohlriechenden Duft verströmt!

Wir schlossen gestern mit dem verströmenden Duft einer Rose, und wer von uns ist nicht beeindruckt von solch einer Schönheit? Die Worte des Petrus wiesen auns auf sie! Gott bildete also aus dem Erdreich nichts Hässliches und Böses, sondern im Grunde erst einmal etwas unendlich Schönes! Soweit die erste Aussage im Brief des Petrus. Doch er zeigt auch eine andere Seite, nämlich die Vergänglichkeit ("Verdorrt ist das Gras und die Blume fällt ab"), womit wir wieder zum Fleisch kommen und da erkennen wir: Der Mensch wurde in seinem Fleisch sterblich erschaffen, mehr noch: Er war das Fleisch in Adam und all seinen Nachkommen, das verletzbar war, weil es von Gott verletzbar erschaffen wurde.

Es darf uns an dieser Stelle auch bewusst werden, dass unser Fleisch nicht unsere Persönlichkeit ausmacht, es ist lediglich jener Teil, der, um bei Petrus zu bleiben, verdorrt. Das Fleisch stellt also jenen verweslichen Teil des Menschen dar, der ihm Schwachheit und Tod gebracht hat und der bis heute Sitz der Sünde ist! Das Fleisch steht somit im Gegensatz zu den anderen Elementen des Menschen, ja es liegt im Kampf mit diesen Deutlich erkennen wir dies in Röm 7, wo Paulus diesen Kampf durchlebt und in Röm 7:25 sein Fazit zieht. Wenn wir dies alles bedenken und in uns aufnehmen, kommen wir zu dem Schluss, dass es nicht die Verderbtheit war, welche die Sintflut herbeiführte, sondern das Fleisch das seinen Weg auf Erden verderbte - ein kleiner, ab er wichtiger Unterschied!

Der entscheidende Punkt, auf den wir immer wieder hinweisen wollen und den wir erfassen müssen, ist der, dass das Fleisch, in welchem Adam erschaffen wurde, von Anfang an (also noch vor dem Eintritt der Sünde) mit Trieb zur Begehrlichkeit, zum Genuss, ja mit dem Hang, sich gegen Gott zu stellen, ausgestattet wurde - und der Ausstatter war Gott Selbst!

Gehen wir hier noch einmal zu der Aussage in Röm 8:7: "Deswegen ist die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott, weil sie sich dem Gesetz Gottes nicht unterordnet; denn sie kann es auch nicht." Gott Selbst legt also, so paradox es sich zuerst anhört, Feindschaft gegen Sich Selbst in das von Ihm erschaffene Fleisch - es wurde deshalb zum Fleisch der Sünde (sieh Röm 8:3), u nd nich tnur zum Fleisch des Menschen. So mancher mag sich fragen, ob es Gott nicht hätte viel einfacher machen können, doch solche Fragestellungen stellen Seine göttliche Weisheit infrage! Gott hat diesen für die Menschheit langen Weg nach dem Ratschluss Seines Willens beschlossen, und Seine Wege sind nicht unsere Wege, genauso wenig wie Seine Gedanken unsere Gedanken sind, wie es Jes 55:8 so trefflich zum Ausdruck bringt, u nd dies vor der wenig voerher in Jes 45:7-8 gemachten Aussage, dass Er, Ieue Alueim, alles bildet, das Licht und die Finsternis, das Gute un ddas Böse, und auch unser Fleisch! "Ich, Ieue Alueim, mache all dieses."

Gott spricht zu Noah über das Ende allen Fleisches, und wir haben uns in den zurückliegenden Tagen ein gutes Fundament an Wissen angeeignet, was unter dem Fleisch zu verstehen ist, indem wir es von verschiedenen Seiten beleuchtet haben. Wer dieses Wissen nicht besitzt, für den hören sich die Worte an Noah wie eine Gerichtsandrohung an ... aber ist die Sintflut wirklich ein Gericht?

Nachdem wir gesehen (und erkannt) haben, dass Gott alles bewirkt, ist da ein Gericht im Sinne von Strafe überhaupt noch denkbar? Und dies unter dem Aspekt, dass ja der Großteil des Fleisches, welches sich seit Kein so verderbend auswirkte, schon längst auf natürliche Art verstorben ist, also von der Sintflut nicht mehr bestraft werden kann? Bedenken wir hier, dass sich die Sintflut im Jahr 2262 nach Adam ereignete, wo selbst Methusala mit seinem Lebensalter von 969 Jahren bereits tot war! Der Tod durch die Sintflut traf also nur einen relativ kleinen Teil jener Menschheit. Um nun zu verstehen, was die Worte "die Zeit des Endes allen Fleisches der Menschen ist vor Mich gekommen", müssen wir erneut tiefer nachgraben, wobei wir den Schwerpunkt auf "die Äonen" legen, das heißt, dass wir uns etwas mit diesen Zeiträumen (und solche sind die Äonen) befassen müssen. Zuerst darf uns wichtig werden, dass diese 5 Äonen (so viel sind uns aus Gottes Wort bekannt), Zeiten des Schauplatzes der Sünde sind!

Wir setzen bei unseren in Christus geliebten Lesern ein Grundwissen über die Äonen voraus, weswegen wir dieses im Grunde ja sehr umfangreiche Thema stark verkürzen. Der Schauplatz der Sünde fing im ersten Äon an und umfasst die Urerde, von der wir sehr wenig wissen, nur dass sie sehr schön gewesen sein musste (Hi 38:7); und trotzdem drang die Sünde in sie ein, so dass sie von Gott niedergeworfen wurde, worauf Chaos auf ihr herrschte. Die ersten beiden Verse unserer Bibel berichten uns davon. Hier begann also die Sünde und hier begannen die Zeitläufe der Äonen - vorher gab es keine Sünde und keine Äonen, weshalb 1Kor 2:7 von einer Zeit "vor den Äonen" spricht.

Wir müssen hier unbedingt stehenbleiben und etwas abschweifen, weil uns Paulus in oben genanntem Vers Köstliches mitteilt, wobei wir noch auf 1Kor 2:6-10 zurückgreifen und unsere Leser bitten, diese Verse zu lesen. Paulus stellt hier zuerst einmal fest, dass es schwere Speise ist, nämlich "Weisheit unter den Gereiften", dann schreibt der, dass diese Weisheit nicht diesem 8unserem gegenwärtigen Äon) entspricht, sonder auf eine Zeit vor den Äonen zurückgreift, wo die Sünde noch nicht vorhanden war. Und was war dort? Paulus offenbart und hier Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die Gott vor den Äonen zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hat - ahnen wir etwas?

Wir konnten gestern nicht an dem herrlichen Wort Pauli an uns vorbeigehen, das uns, den Gliedern am Körper Christi aufzeigt, dass Gott uns nicht nur schon vor den Äonen erkannt und erwählt hat, sondern dass uns eine Herrlichkeit bereit gelegt ist, die bislang kein Auge gewahrt und kein Ohr gehört hat, also Unbeschreibliches! Möge uns der Geist Gottes diese Herrlichkeit tief in unseren Herzen immer wieder auf Neue enthüllen! Nicht übergehen wollen wir an dieser Stelle, dass uns gerade die "rettende Gnade" von Eph 2:8 spricht, auch schon vor äonischen Zeiten gegeben ist (2Tim 1:9)!

Wir gehen zum 1. Äon zurück, der, wie alle folgenden Äonen mit einer Katastrophe endete, dem Niedergang der Urschöpfung. Mit der Wiederherstellung dieser Urschöpfung ab 1Mo 1:3 begann der 2. Äon, der bis zur Sintflut andauerte. Wenn also unser Leitwort von "Die Zeit des Endes ..." redet, dann ist dies, wenn wir es buchstäblich auf alles Fleisch der Menschen beziehen, nicht richtig, weil ja nur Noah und seine Familie, sowie all an Bord der Arche befindlichen Tiere gerettet wurden - es war also für eine kleine Zahl an Fleisch nicht das Ende. Dazu zählen müssen wir auch all im Wasser lebenden Tiere! Wohl aber war es das Ende des zweiten Äons!

Allein schon diese zwei Äonen zeigen, dass Gott uns mit ihrer Einsetzung genau abgegrenzte Zeitläufe aufzeigt, sie werden damit zu einem Teil des göttlichen Kalenders.

"Äonen" sind Schauplätze der Sünde, woraus sich ergibt, dass jene Zeit, wo es noch keine Sünde gab, als "voräonische" und "nachäonische Zeit" beziffert wird. Damit haben wir drei gewaltige Zeitspannen, nämlich

  1. jene Zeit, wo Gott noch alles in Sich Selbst war, dann
  2. der zeitliche Ablauf der 5 Äonen, wo die Sünde auftrat (was ja auf der Urerde der Fall war) bis zur Vervollständigung, wo der Sohn dem Vater das untergeordnete All zu Füßen legt hier hört jegliche Sünde auf), und
  3. die Zeit nach den Äonen, wo Gott alles in allen ist!

Momentan sind wir gemäß diesem Kalender fast am Ende des z weiten Äons angelangt, der mit der Katastrophe der Sintflut endet.

Lasst uns an dieser Stelle auch erneut klar werden, welch verhängnisvollen Weg die menschliche Theologie beschritten hat, als sie aus den begrenzten Zeitläufen der Äonen "die Ewigkeit" machte, die leider bis heute in fast allen Bibeln besteht. Dieser gewaltige Irrtum verdunkelt den Heilsplan Gottes über weite strecken, ganz besonders tragisch im Blick auf die Lehre des Paulus, die herausgerufene Körpergemeinde Christi Jesu betreffend.

Für uns ist jetzt spannend, dass n ach der ersten Katastrophe des Niederwurfs der Urerde sich die zweite Katastrophe anbahnt, das Ende allen Fleisches der Menschen, was auch das Ende des zweiten Äons beinhaltet.

Wir fassen das bisher gesagte kurz zusammen: Nach dem ersten Äon, auf dem die Sünde auftrat und wo Gott die Urerde niederwarf, begann der zweite Äon, der uns bisher beschäftigt hat. Er begann mit Adams Erschaffung und endet mit der vor uns stehenden Sintflut. Wenn wir das Thema "Äonen!" etwas ausgedehnt haben, dann deshalb, weil wir an den fünf Zeitläufen der Äonen erkennen, dass Gott nichts dem Zufall überlassen hat oder Ihm gar eine andere Macht, hier Satan, ins Handwerk gefuscht haben könnte, nein, Gott handelt souverän dem Ratschluss Seines Willens gemäß, und jeder Äon stellt eine Etappe in Seinem Heilsplan dar, wobei die Sünde und deren Tilgung die Hauptrollen spielen. So gesehen ist es nicht ganz richtig, wenn wir im Blick auf die jedem Äon folgenden Katastrophen von "Gericht" sprechen, weil Gott ja nicht etwas betrafen kann, was Er Selber gewirkt hat! Er will Seine Schöpfung also etwas damit aufzeigen, und das sind Gegensätze, nämlich:

Licht und Finstern,
Gutes und Böses,
Hass und Liebe
Sünde / Tod und Erlösung / Leben

Wenn wir diese vier Gegensätze betrachten, können wir daran erkennen, was Gott will und was Er auch erreichen wird, nämlich Leben für alle, und Er ist das Ende in diesen allen!

Gott geht in Etappen vor, das lehren uns die Äonen. So gab es eine erste Etappe (einen ersten Äon) auf der Urerde, von der wir wenig wissen, aber doch soviel, dass auf ihr die Sünde aufgekommen sein musste, worauf Gott sie niederwarf und in ein Chaos stürzte.

Auf der aus dem Chaos und der Finsternis wiederhergestellten Erde lebten Menschen, allerdings noch unter anderen Bedingungen wie heute. Sie lebten ungefähr zehnmal länger als wir, das Klima muss viel trockener gewesen sein, weil es noch keinen Regen gab (wir kommen noch hierauf zu sprechen), das Wichtige ab er war, dass diese Menschen ihren Väter untergeordnet waren, also ein Form der Familienherrschaft. Bedenken wir doch: Es gab keine Nationen, keine politischen Grenzen, wie wir sie heute kennen. Allein die patriarchische Obrigkeit hätte für Ordnung sorgen müssen, und dies in dem Besitz der Erkenntnis von Gut und Böse! Hat sie es geschafft?

Auf obige Frage gibt es ein klares "Nein", denn diese Obrigkeit war nicht imstande den beginnenden Verderben Einhalt zu gebieten und die Gewalttaten zu unterbinden, 8im Gegenteil: Das Fleisch der Sünde wirkte sich immer mehr aus, bis die ganze bis dahin bestehende Menschheit einen Verderbnisgrad erreicht hatte, dass Gott sie verderben musste! Es folgt ein "Aber": Gott verderbte nicht, u m zu strafen, sondern um mit der Sintflut Seiner Schöpfung etwas zu zeigen, sie etwas lernen zu lassen!

Wenn wir heute auf jene Zeit vor der Sintflut zurückschauen, sehen wir, dass jene patriarchsiche Obrigkeit das Verderben nicht aufhalten konnte, es bedurfte einer neuen Form, wozu die Sintflut als vorbereitende Katastrophe notwendig war. Allerdings musste der Mensch erfahren, wohin das Böse führt, nämlich in den Tod! Diese Erfahrung ist in Gottes Augen absolut notwendig, um überhaupt erahnen und dann auch würdigen zu können, was das Gute ist. Diese Erfahrung bringt somit die freiwillige Unterordnung, Anbetung und Verehrung, die das Herz Gottes ersehnt. Deshalb erschuf Er das All aus Sich heraus, deshalb warf Er die Urerde nieder, deshalb pflanzte Er den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse vor die Augen des ersten Menschenpaares, deshalb ließ Er dieses in Sünde fallen. Und die Nachkommen Adams, die in dem Fleisch der Sünde leben mussten, ließ Er aus demselben Grund immer mehr verderben, u m damit etwas aufzuzeigen!

Auf der Schaubühne der vor uns stehenden Sintflut zeigte Gott die menschliche Auflehnung gegen Ihn und die Unfähigkeit, in göttlichem (also gutem Sinn) zu regieren - und ER zeigt, wohin dies führt, nämlich in die absolute Gottesferne!

Unter all den bisher angesprochenen Aspekten noch einmal die Frage an uns alle: Kann die Sintflut ein Strafgericht sein?

Wir haben die gestrige Schlussfrage schon an früherer Stelle mit "Nein" beantwortet, denn es kam ja nur die damals noch lebende letzte Generation ums Leben; alle, die vorher in gleicher Verderbnis lebten, waren von der Flut nicht betroffen. Dazu zählten auch Mörder wie Kain oder Lamech, die dann erst vor dem großen weißen Thron ihr Gericht erhalten werden. Die neue Frage wäre somit, warum es solche Katastrophe geben musste?

Bedenken wir erst einmal, dass es vor der Sintflut eine weit schlimmere Katastrophe gab, wo am Ende des 1. Äons die ganze Erde niedergeworfen wurde und es nur noch Chaos, Inhaltslosigkeit und Finsternis gab. Auch das Ende unseres gegenwärtigen 3. Äons kennzeichnet eine Katastrophe von größten Ausmaß - unsere Erde wird nicht mehr sein, was. uns Offb 20:11 berichtet, es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben (Offb 21:1). An diesen beiden Katastrophen gemessen ist die Sintflut noch relativ mäßig!

Der göttliche Zweck der Sintflut war, der mit Noah neu belebten Menschheit an einer anderen Regierungsform erneut zu zeigen, wohin der Weg des Menschen führt, wenn er nicht zu dem "einen" Weg kommt, der von Sich sagt: "Ich bin der Weg ..." - zu Jesus, dem Christus!

Wir wollen die gestrigen Aussagen noch vertiefen, denn es lohnt sich, dass wir uns darüber Gedanken machen. Vor der Flut lag die Herrschaft der Menschen in der Hand der Väter, die wir als Patriarchen bezeichnen - sie versagte, wie wir sahen, die Flut löste diese Herrschaft auf. Nach der Flut gab es eine neue Regierungsform, bzw. eine neue Methode menschlicher Unterordnung, die im Grund bis heute besteht. Es sind dies Regierung, die mit Noah mach der Flut beginnen, wo dann einzelne Nationen und Königreiche entstehen, doch sie alle zielen einzig und allein auf den "einen König ab, der dann für tausend Jahre Sein irdisches Königreich aufrichten wird und den Menschen zeigt, was Unterordnung in Gerechtigkeit sein wird!

Wir sehen, dass Gott all die Regierungsformen benutzt, u m Seine Geschöpfe auf jenen in der Zukunft liegenden Zeitpunkt vorzubereiten, wo Ihm dann alles untergeordnet sein wird, auch den Sohn , damit "Er alles in allen sei"! Diese letzte Unterordnung wird abe rnicht durch Zwang verursacht, sondern durch Liebe, weil dann jedes Geschöpf erkennen durfte, wie groß und einmalig Gottes Liebe ist, mehr noch, dass dieser Schöpfergott "Liebe in Sich Selbst" ist!

Lasst uns heute gerade diese Liebe Gottes (1Jo 4:8-10) in unsere Herzen hineinstrahlen, denn "in Ihm" können wir si eheute schon bruchstückhaft erfassen!

Mit den Worten in 1Mo 1:27, dass Alueim den Menschen. "in Seinem Bilde" erschuf, legte Er auch die Fähigkeit in das Herz des Menschen, Ihn, das Original, zumindest bruchstückhaft zu verstehen - und dies versuchen wir heute einmal:

Die Sintflut war keine rachsüchtige und gefühllose Tat, die durch Enttäuschung oder Zorn in die Wege geleitet wurde! Wohl lasen wir wenige Verse vorher (1Mo 6:6), dass Er bereute, den Menschen gemacht zu haben ... aber bedeuten diese Worte, dass Gott einen Fehlschlag oder ein Misslingen in Seiner Schöpfung hinnehmen musst? Ein klaren "Nein", dafür lässt uns der Vater einen Blick in Sein liebendes Herz tun, Er litt mit Seinen Geschöpfen mit! Und haben wir, liebe Geschwister, dieses "Mitleiden" nicht auch schon nur zu oft bei der Erziehung unserer eigenen Kinder erlebt? Wir mussten Maßnahmen ergreifen, die nicht nur dem Kind, sondern auch uns weh taten, die aber im Blick auf die Zukunft sein mussten!

Wir sehen mit erleuchteten Augen der Herzen, dass das Herz Gottes mitlitt, dass Er mitfühlte, dass es Ihn tief berührte, dass Sünde und Verderben samt den bitteren Folgen notwendig waren, um daraus endgültig Segen wachsen zu lassen! Wie groß und herrlich darf uns doch der Vater unseres Herrn Jesus Christus werden, und "in Ihm" auch unser Vater.

Wir wollen nicht allzu schnell nach unserem Blick in das liebende Vaterherz Gottes weitergehen, sondern hier noch einen Moment verweilen. Wir durften ja ein klein wenig mitempfinden, wie Gott litt, Seine Geschöpfe verderben zu sehen - es bekümmerte Ihn! Gerne hätte. es Gott wohl ohne Schmerz für Seine Geschöpfe gewollt, aber Sein Liebesplan, dar das Beste aller im Auge hatte, machte die Sünde und ihre Folgen zu einer Notwendigkeit. "Notwendigkeit..."?

Ja, liebe Geschwister, es war notwendig, wie Gott handelte, auch wenn Sein Herz von Mitleiden erfüllt war - dies führt uns zur Notwendigkeit des Kreuzes:

Bevor Sünde und Tod in die Schöpfung eingeführt wurden, bevor der erste Mensch Adam erschaffen wurde, stand die Rettung in Form eines makellosen und fleckenlosen Lammes fest, von dem wir in 1Petr 1:20 lesen, dass dieses vor dem Niederwurf der Welt vorher erkannt war, was bedeutet, dass Sich der Sohn Gottes vor Beginn der Schöpfung als Garant für deren vollständige Errettung zur Verfügung stellte! Und als es soweit war, als die Zeit der Notwendigkeit gekommen war, war dass Herz des Vaters voll Mitleiden, als Sein Sohn ans Kreuz ging, um der darauf folgenden Herrlichkeit willen! Und was anscheinend schwer zu erfassen ist. Gott zog Sich nicht von dem leidenden Sohn zurück, sondern war "in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend (2Kor 5:19).

Als Anhang zum Gestrigen möchten wir hier noch anfügen: Zu Noah galten die Worte: "Die Zeit des Endes allen Fleisches der Menschen ist gekommen" - rund 2500 Jahre später starb das schon vor dem Niederwurf der Welt bereitstehende Opferlamm an einem Holzpfahl hängend, und versöhnte den Vater mit der Welt - und wir, liebe Geschwister, noch einmal rund 2000 Jahre später, dürfen als "die Christus Angehörenden" als Erstlinge (nach dem Erstling Christus) erkennen, was es heißt, in Seinem Blut freigelöst, vor Gott gerechtfertigt zu sein, im Glauben fest fassend, dass wir in der Gnade Gerettete sind, und wissende, dass die wunderbare Gnade überströmend ist!

All dieses kostbarste Wissen müssen wir jetzt bei Noah zurückstellen, denn Noah wusste von all diesen Herrlichkeiten nichts! Was er sah, war die schreckliche Auswirkung des Fleisches, dass, wie wir wissen, all seine Wege verdirbt, so dass Gott den Zeitpunkt für gekommen sah, diesem 2. Äon ein Ende zu bereiten.

Diese Welt, wie sie sich uns von Adam bis Noah gezeigt hat, war der göttliche Hintergrund für das menschliche Versagen unter der Herrschaft Adams und seiner erstgeborenen Söhne. Wir haben also eine Urwelt (nach 2Petr 3:6 die damalige Welt), wir haben die ehemalige Welt bis Noah, und wir kennen diese, unsere gegenwärtige Welt, die allesamt hoffnungslos versagen, bis der Christus Sein Königreich aufrichten wird.

Wenn wir gestern auf das zukünftige irdische Königreich Christi hinwiesen, das aber auch nur tausend Jahre dauern wird, dann wissen wir aus den prophetischen Schriften, dass hier erstmalig Gerechtigkeit herrschen wird weil in diesem Reich keine Menschen mehr die Obrigkeit darstellen, sondern der Christus! Daraus ergibt sich für uns, dass auch wir, die das Geschehen nachträglich an unseren geistlichen Augen noch einmal ablaufen lassen, unser Blicke auf die jeweiligen Herrscher, also auf die Obrigkeiten richten, die ja bisher aus den jeweiligen erstgeborenen Söhnen bestand. Dabei sahen wir, dass dieses System die Sünde nicht aufhalten konnte. Der bevorstehenden Sintflut Sinn und Zweck war, dieses unfähige System aufzulösen und durch ein neues zu ersetzen.

Da wir bereits auf das übernächste System, das für uns noch zukünftige irdische Tausendjahrreich hingewiesen haben, können wir an dieser Stelle auch kurz auf unser gegenwärtiges System blicken, welches uns allen ebenfalls sein Versagen vor Augen stellt. Kriege und nochmals Kriege mit Millionen von Toten, ein Arsenal an Atomwaffen, welche die heutige Welt um dein Mehrfaches zerstören kann, eine moralische Verderbtheit, dass es ein Gläubiger kaum noch ertragen kann, so dass auch wir heute die Notwendigkeit einer neuen politischen Ordnung nicht nur sehen, sondern sie auch herbeisehnen, wo wir wissen müssen, das vor diesem kommenden Wechsel jemand anderes kommt ... unser Herr, und dies zur Entrückung!

Da wir ja alle nach dem Sinn und dem Zweck der Sintflut fragen, ist es wichtig, in dieser Flut einen Wendepunkt zu sehen, wo der große Unterordner eine bisherige Regierungsform beendet, und eine neue vorbereitet. Dieses Wirken Gottes setzt sich über unsere gegenwärtige Welt und über das kommende Tausendjahrreich bis zu dem neuen Himmle und der neuen Erde (Offb 21:1) fort, bis am Ende Gott alles in allen sein wird, wie es als einziger Paulus in 1Kor 15:28 schreiben durfte.

Vielleicht sollten wir an dieser Stelle auch jener Worte Pauli in Röm 13:1-5 erinnern, die uns in eine ganz bestimmte Stellung zur Obrigkeit bringen. Wir werden hier nicht ermahnt, diese Ämter zu begehren, weil uns einanderes Aufgabengebiet zugelost ist, in den Überhimmeln zu dienen, aber ... wir sollten auch verständnisvoll mit einer Obrigkeit sein, die sich zwar vielfach müht, den rechten Weg zu finden, letztendlich aber scheitern muss, weil es ihr bestimmt ist, zu scheitern. Es sind die Mächte der Finsternis, die heute noch von Gott her wirken dürfen und den menschlichen Bankrott herbeiführen.

Vielleicht dürfen wir Gläubige gerade deswegen die doch gut wahrnehmbare Ratlosigkeit unserer Obrigkeiten erkennen, weil auch dieser gegenwärtig böse Äon sich dem Ende zuneigt, um den nächsten Äon, in welchem Christi Königreich aufgerichtet wird, umso heller erstrahlen zu lassen!

Lasst es uns nicht verdrießlich sein, wenn wir, anstatt zum Archebau zu kommen, umfangreich die heutige und auch zukünftige Regierungsform heranziehen, um zu zeigen, wie unser Gott und Vater handelt. Dabei ist wichtig zu erkennen, wie dieses Schauspiel nun schon Jahrtausende andauert, wobei sich ein interessanter Aspekt ergibt. Unsere ungläubige Wissenschaft hämmert uns ja vehement ein, der Menschenwürde sich fortwährend höher entwickeln, doch dem widerspricht eindeutig nicht nur der Abfall bis Noah, sondern gerade der heutige Stand der Menschheit, dass der Mensch ohne Gott sich abwärts entwickelt.

Warum also die Flut? Ohne diese hätte die Menschheit sich noch mehr verderbt, was einen (man kann es sich kaum vorstellen) noch schmerzhafteren und langsameren Tod zur Folge gehabt hätte als das relativ schnelle Ertrinken im Wasser. Dadurch, dass Gott die beste Familie erwählte um neu zu beginnen wurde also viel schlimmeres Leider verhindert.

Nach all dem bisher von uns Gesagtem erklingt uns der Name Noah (Noach) in einem ganz neuen Licht, er bedeutet ja "An- oder Einhalten, Ruhe"! Diese Worte sagen aus, dass Noah durch Gottes Wort getröstet wurde, indem Gott nicht nur dem Verderben Einhalt gebieten würde, sondern auch "Rettung" angekündigt wurde.

Noahs Vater "Lamech" sowie dessen Vorväter müssen sich des entsetzlichen Abwärtstrends der Menschheit mehr und mehr bewusst gewesen sein, umso schwerer und verheißungsvoller wogen die Worte Gottes an Noah, dass dieser samt seiner Familie aus der angekündigten Flut gerettet würde. Doch zuerst lesen wir in unserem Leitvers, dass Alueim Noah aufforderte, "Ihn anzusehen ..."! Wie war es Noah möglich, in dieser verderbten Welt seinen Blick überhaupt auf Gott zu richten?

Wir haben an früherer Stelle schon über Noahs Wesen gesprochen, wir heben jetzt noch einmal die wichtigen Dinge hervor: Noah war ja ein Erstgeborener der Linie Seth und stammte nicht aus der Linie Kain, die sich gegen Gott erhob. Er versuchte, seinem Alueim untergeordnet zu sein, worauf ihm Ieue Alueim Gnade erzeigte! Trotz allem guten Willen müssen wir hier erkennen, dass es nicht Noahs Verdienst war, Gnade zu erhalten, sondern dass es Gottes Absicht entsprach, mit Noah seinen Heilsplan fortzuführen. In seiner Unterordnung konnte Noah den Blick auf Alueim richten, weil er inmitten einer verderbten Menschheit lebte, die dem Unterordner widerstand. Er wandelte mit Gott und dies in einem völlig anderen Umfeld als sein Urvater Adam. Und nun sprach Alueim zu Noah, und kündigte nicht nur das Ende allen Fleisches an, sondern forderte ihn auf, etwas zu machen (zu bauen), was ihn und seine Familie retten sollte, nämlich eine Arche, worunter sich Noah beim besten Willen nichts vorstellen konnte!

1Mo 6:14a

"Mache dir eine Arche von schwefelhaltigen Hölzern."

Wir wissen wenig über die klimatischen Verhältnisse auf der vorsintflutlichen Erde, doch scheint das Klima wesentlich günstiger gewesen zu sein als na ch der Flut, was das hohe Alter der Menschen bezeugt. Einen wichtigen Teil spielte auch das Wasser, denn es scheint keinen Regen gegeben zu haben, wie wir ihn heute kennen.

Wir lasen in 1Mo 1:7-8 , dass Alueim das Wasser, welches nach dem Niederwurf der Erde überflutetet, derart schied, dass ein großer Teil des Wassers aufstieg und von einer Luftschicht oben gehalten (geschieden) wurde. Das auf der Erde verbliebene Wasser floss an "einen Ort" (1Mo 1:9) worauf sich das Trockene bildete, das wir heute als "Kontinente" bezeichnen. Weiter sagt uns 1Mo 2:6, dass "Nässe von der Erde aufsteigt" und die ganze Fläche des Bodens tränkt, was ja bedeutet, dass kein regen von oben herabfiel, sondern alles zum Leben aus der Erde nötige Wasser von der Erde aufstieg. Dazu werden uns noch vier Namen von Flüssen genannt, die erst einmal den Garten Eden tränkten (1Mo 2:10-14), und die gleiche Funkton auch später haben mussten. Die Menschen kannten also nur das aufsteigende Wasser auf der Erde, sie kannten Wasser führende Flüsse, aber keinen regen! In diese klimatische Situation hinein traf Noah das Wort: "Mache dir eine Arche...", dein für Noah völlig unverständliche Anweisung! Damit kommen wir zu Hebr 11:7:

Obwohl Noah nichts erblickte, was den Bau einer Arche sinnvoll machen könnte, hatte er Ehrfurcht vor Gottes Wort, er glaubte, und dies derart, wie es Hebr 11:1 definiert!

Schauen wir uns heute zuerst einmal das Wort "Arche" an, es beinhaltet von seinem hebräischen Wortstamm her schlicht gesagt einen Schwimmkörper, also einen Holzkasten, der schwimmfähig ist - und solch ein Ungetüm (was ja die Maßangaben der folgenden Verse zeigen) sollte Noah machen, für Noah etwas vollkommen Unverständliches!

Um wirklich zu verstehen, was Gott von Noah forderte, müssen wir uns auch vorstellen können, wie es zu Noahs Zeit aussah, was wir ja gestern schon zum Teil dargelegt haben. Die vorsintflutliche Menschheit kannte offensichtlich keine Überschwemmungen, wie sie heute gegeben sind, keine Regen oder gar Starkregen, im höchsten Fall gab es eine Art von Schiffen, um die Flüsse zu überqueren, wovon uns Gottes Wort aber nichts berichtet. Wir müssen uns jetzt in Noah hineinversetzen und versuchen zu verstehen, wie unsinnig ihm solch ein Auftrag vorkommen musste! In einem trockenen Land einen Schwimmkasten riesigen Ausmaßes bauen? Was ging da in Noah vor?

Wir kommen erneute zu Hebr 11:1, wo der Glaube als etwas beschrieben wird, der auch jenes erfasst, das nicht erblickt wird, also auch Dinge, die noch unverständlich sind! Noah kannte die Wege Gottes nicht, er hatte keine Ahnung, was kommen würde - und dennoch glaubte er den Worten Alueims - was für ein Glaube! Wenn uns Noah als Glaubensheld vorgestellt wird, dann dürfen wir hieraus lernen, dass, so unsinnig und unverständlich uns unsere eigenen Wege nur zu oft vorkommen, diese dennoch von Gott geführt werden, weil Gott der alles Bewirkende ist, so lehrt es uns Eph 1:12.

Wir haben gestern Noahs Glauben hervorgehoben, der sich in einer Lage bewährt, die wir uns kaum vorstellen können. Er soll mitten in seinem Wohnland einen schwimmfähigen Holzkasten riesigen Ausmaßes bauen, dazu umgeben von total verderbten Menschen. Und jetzt versuchen wir einmal, uns zu erforschen, wie wir in weit weniger unmöglichen Situationen gehandelt haben: Waren wir hier nicht oft verzagt? Haben wir nicht. nur zu oft versucht, im gebet den Herrn zu bitten, uns zu verschonen? Das uns Peinliche, Schmerzliche und unmöglich Erscheinende wegzubeten? Es gibt eigentlich kaum eine prekärere Situation als die Noahs, doch er glaubte! Vielleicht darf. uns heute nicht nur der unerschütterliche Glaube Noahs beeindrucken, sondern auch Worte des viel späteren Salomos, welche dieser, vom Geist inspiriert, niederschreiben konnte:

"Vertrauen auf Jewe ,mit deinem ganzen Herzen, und stützte dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird gerade machen deine Pfade" (Spr 3:5-6). Lassen wir diese Worte einmal auf uns einwirken, und wenn wir sie in vollem Umfang ernst nehmen, kann uns eigentlich nichts mehr aus der Ruhe bringen - oder doch?

In Pred 3:11-12 merkt derselbe Salomo, dass unter dem Aspekt des Glaubens und Vertrauens nichts Besseres drin ist, denn fröhlich zu sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Aus der Sicht Salomos war dies bestimmt das Richtige. Aus unserer Sicht, hörende auf die Worte Paulis lesen wir in Phil 4:4: "Freut euch indem Herrn allezeit! Nochmals will ich betonen: Freut euch!" "Freude" ist unser Ausdruck an Glauben und Vertrauen, und dies so viel wie möglich auf unseren Wegen.

1Mo 6:14-16

"Mache dir eine Arche von schwefelhaltigen Hölzern. Mit Nestern sollt du die Arche machen. Und beschirme sie von innen und von außen mit einem schimmenden Anstrich. Und dies ist es, wie du die Arche. sollst machen: Drei hundert Ellen ist die Länge der Arche, und fünfzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe. Verengend sollst du sie machen von der Mitte an, und zu einer Elle sollst du sie beenden von oben an. Und die Öffnung der Arche sollst du setzen in ihre Seite. Mit unterem, zweiten und dritten deck sollst du sie machen."

Mit den Maßangaben in unserem Leittext wollen wir uns heute ganz. kurz ein Bild des ungefähren Größenverhältnisses der Arche machen, wobei wir bewusst "ungefähr" sagen, weil die "Elle" als Maß bei Noah nicht exakt festzustellen ist, sie kann von 46 cm bis 85 cm möglich sein. Beim kleinsten Maß ergeben sich bei dem Kasten eine Länge von 138 Metern, eine Höhe von 13:8 Metern und eine Breite von 23 Metern. Mit damit ca. 40 000 Kubikmeter Bruttoraumgehalt können wir uns jetzt ein Schiff von der Größe des im Jahr 1912 gesunkenen Ozeanriesen "Titanic" vorstellen! Solche ein für die damalige Zeit Ungetüm wollte nun Noah bauen, was. uns erneut zu seinem in Hebr 11:7 angeführten Glauben führt, wobei uns heute noch ein Aspekt bewegen darf: Der Spott seiner Umwelt - was musste Noah wohl hier alles hören?

An uns gewandt lesen wir in 1Tim 4:9-10: "Glaubwürdig ist das Wort und jeden Willkommens wert (denn dazu mühen wir uns und werden geschmäht), dass wir uns auf den lebendigen Gott verlassen".

Ankündigung der Wasserwirre

1Mo 6:17

"Und Ich, siehe Mich, wie Ich bringe eine Wasserflut auf die Erde, zu verderben alles Fleisch, das da in sich hat den Geist der Lebenden unter den Himmeln. Alles, das da ist auf Erden, hauche aus!"

Werden nicht auch wir, liebe Geschwister, nur zu oft ausgelacht und geschmäht, wenn wir uns in einer aufgeklärten (!) Zeit exakt an Gottes Wort halten? Wenn wir Sein Wort für "glaubwürdig" erachten und es über den Trend der Zeit (Zeitgeist) stellen? Lassen wir uns dann auch schmähen (verspotten)?

Auf Noah blickend dürfen wir uns auch fragen, ob Noah wohl diese Anweisung von Gott als glaubwürdig ansah, wie sogar willkommen hieß? Sich von seiner Umwelt so einfach auslachen ließ?

Hebr 11:7 sagt noch etwas aus, was wenig oder nicht beachtet wird, weil es in dem Vers etwas versteckt ist: "... Glauben ... durch den er die Welt verurteilte ..." Der Glaube der Welt war, wie es Jesus in Mt 24:37-39 sagt, "Essend, trinkend und heiratend und verheiratend", als die fleischlichen Genüsse auslebend. Der Glaube Noahs verurteilt dies indem er sich dem Spott dieser Menschen aussetzte. Er glaubte einer Weisung Gottes, die er noch nicht erblicken und n och viel weniger fassen konnte, weil er Ehrfurcht hatte. Es stehen sich also zwei Parteien gegenüber, Noah und die Welt. Glaube und Unglaube - das Urteil folgt dann Jahrzehnte später in der Flut! Noahs Lohn war ein Losteil der dem Glauben gemäßen Gerechtigkeit, unser Losteil ist unsere überhimmlische Berufung, die gemäß Röm 3:22 auf der von Gott offenbarten Gerechtigkeit ruht, die durch den Glauben Jesu Christi auf uns kommt.

Wir sprachen vom Glauben Noahs und durften immer wieder neue Seiten entdecken, Jetzt, nachdem Noah die Aufforderung des Baues einer Arche mit genauen Maßen erhalten hat, sind die nächsten Worte Alueims: "Und Ich, siehe Mich"!

Erneut wird Noah aufgefordert, seine Augen unverrückt auf seinen Alueim zu richten, woraus ihm die innere Kraft erwächst, all Seine schweren Worte auch zu tragen. Halten wir hier also fest: Der Blick auf Ihn gab Noah die Kraft, alles wortgetreu auszuführen! Und jetzt schauen wir auf uns: Der Blick auf Ihn lässt uns gemäß 2Kor 3:18 Ihn widerspiegeln, mehr noch:

"Wir alle aber, mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegelnd, werden in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von des Herrn lebendig machendem Geist." Ein herrliches Wort, welches wir in unseren Schriften immer wieder angeführt haben! Es setzt voraus, dass wir Ihn ansehen ... und dann spiegeln wir Seine Herrlichkeit wider, was ja gerade in unserer schlimmen Zeit, wo der Name "Jesus" immer mehr verdrängt, ja verspottet wird, so ein herrliches Zeugnis sein darf! Aber gerade wenn wir uns für Ihn einsetzen, Ihn bezeugen, werden wir in Sein Bild umgestaltet, und dies von Herrlichkeit zu Herrlichkeit - das darf uns Kraft geben, auch in unseren Tagen, die den Tagen Noahs gleichen, auszuharren, Sein nahes Erscheinen lieb zu haben!

Wasser und später Feuer sind die Mittel Gottes, um die Erde neu auszurichten, dazu gehört die Reinigung und Läuterung und aller Verderbnis. Ein treffendes Bild hierzu gibt uns die Stiftshütte und später der Tempel: Um sich Gott zu nahen, mussten die Priester im Inneren des Vorhofes erst einmal am Brandopferaltar vorbei, wo sie dann zum ehernen Waschbecken kamen. Hier mussten sich die Priester die Hände und Füße waschen, dies war ein besonders strenges Gebot, denn die Unterlassung wurde mit dem Tod betraft (2Mo 30:17-21). Also nur durch Wasser gereinigt konnten die Priester in die Gegenwart Gottes treten.

Hierzu noch kurz ein köstlicher Gedanke: Wir müssen uns hierzu vorstellen, dass das im Inneren des Vorhofes. zuerst der Brandopferaltar und danach das Waschbecken kam - wir Menschen hätten es wahrscheinlich gerade umgekehrt au festgestellt: Erst die Reinigung, dann das Opfer! Doch diese eigentlich verständliche Reihenfolge bedenkt nicht, dass sich der verlorene Mensch nicht durch persönliche Anstrengung Gott nähern kann, indem er sich wäscht ... er kann es nur auf dem Grund eines Opfers, welches stellvertretend für ihn seinen Schuld sühnt.

Auf Noah und die Flut übertragen bedeutet diese, dass, bevor die reinigende un dläuternde Flut kam, der Opferaltar samt dem Makellose und fleckenlosen Lamm vorher erkannt war, wie es 1Petr 1:19-20 bezeugt.

Gericht durch Wasser und Feuer (Wobei wir hier unter "Gericht" eine Reinigung und Läuterung sehen wollen), sind also die Mittel, die Gott anwendet, um den nächsten Schritt in Seinem Heilsplan auszuführen. So kam, wie wir ja ausführlich dargestellt haben, die Urerde im Wasser um, was 1Mo 1:2 darstellt. und Jetzt stehen wir erneut vor einer Wasserflut, und danach, in der Zukunft, geschieht dies durch Feuer, wie es 2Petr 3:12 beschreibt.

Oberflächlich gesehen sind diese Gerichte für einen Großteil der Gläubigen nur Ausbrüche göttlichen Zorns, um seine Geschöpfe zu verderben, was ja zugegebenerweise unser Leitverse auch aussagen. Doch wir haben immer wieder darauf. hingewiesen, wie wichtig es ist, Gottes Wort "im Ganzen" zu erforschen. und so Sein Handeln zu ergründen. Wer nur einzelne Verse oder Versgruppen herausgreift, geht schnell in die Irre!

Unter obigem Aspekt haben wir längst erkannt, dass auch diese angekündigte Wasserflut nicht strafen soll, sondern etwas Neues einläutet. So wie in der Stiftshütte, bzw. dem Tempel der Zugang zu der irdischen Wohnung Gottes nur durch Feuer und Wasser führt, so führt Gott Seine Geschöpfe Stufe um stufe höher in Seine wahre Gegenwart, bis Er dereinst "alles in allen" sein wird!

Ihn wirklich zu verherrlichen kann nur derart sein, dass wir "Seine liebende Hand auch in der vor uns stehenden Wasserflut erkennen und sehen!

Wir setzten das Thema "Tiere" noch etwas fort, indem wir zu er gründen suchen, wie Adam auch die übrige Schöpfung ins Verderben zog:

Als erstes weist uns Jesaja (Jes 11:6-8 und Jes 65:25) auf eine Zeit im irdischen Tausendjahrreich hin, wo zwischen Tier und Mensch wieder das alte Vertrauen. hergestellt wird, wie es im Garten Eden bestanden haben muss.

Die Stellung der Tierwelt war also ganz vom Verhalten Adams als ihrem sie verwaltenden Herrn abhängig. Als dieser in Ungehorsam und Sünde fiel, zog er diesen Teil der Schöpfung unfreiwillig mit sich hinein ins verderben. Wie Adam wurde also auch dieser Teil der Schöpfung der Sklaverei und Vergänglichkeit unterworfen, wie wir es schon in Röm 8:20 lasen. Nun ächzt also auch dieser Teil der Schöpfung, die Tierwelt, nach Befreiung! Hervorheben möchten wir hier, dass ein Teil der Tierwelt auch seinen friedlichen Charakter verlor, womit bestimmte Tiere schädlich, ja blutrünstig wurden. Es ist für uns Tierfreunde trostreich, dass auch dieser Teil der Tiere im kommenden Äon einen Bund des Friedens erhält, der in Hos 2:18 besiegelt ist.

Wir sehen, dass genauso wie der Mensch, auch die vernunftlose Kreatur, also die Tierwelt, weder Stimme noch Wahl hat, sich zu entscheiden; Gott Selbst ordnet die gesamte Schöpfung der Verderblichkeit unter, um Seinetwillen.

Wir haben zurückliegend gesehen, wie Gott die gesamte Schöpfung unter das Todesurteil des einen Sünders Adam stellte, und dies unfreiwillig! Man könnte nun einwenden, dass dies doch ungerecht sei! Aber ... da gibt es noch Einen, der Sich unschuldig unter das Todesurteil Adams stellte, der Sohn Gottes!

Adams Übertretung wirkte sich also nicht nur auf die gesamte Menschheit und Tierwelt aus, sondern auch auf Christus, den Sohn Seiner Liebe. Und weil die Liebe des Vaters auf den Sohn überging, und weil der Sohn wusste, wie der Vater Seine Liebe offenbaren wollte, war Er von Anfang an bereit, die göttlichen Gerichte in Sieg, Leben und Unverderblichkeit ans Licht zu führen, ja in Herrlichkeit umzuwandeln!

Und wenn wir am Ende unseres Leitverses lesen: "alles, das da ist auf Erden, hauche aus", dann dürfen uns gleichzeitig jene aushauchenden Worte ins Gedächtnis zurückgerufen werden: "Es ist vollbracht" (Joh 19:30)! U nd jenen, die in der Wasserflut ihr Leben aushauchen mussten, steht Jahrtausende später Sein Wort gegenüber: "Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel" (1Ko 15:55)?

"Darum hat Gott Ihn auch überaus erhöht und Ihn mit dem Nmen begnadet, der über jedem Namen ist, damit in dem Namen Jesus ..." (Phil 2:9)

1Mo 6:18

"Und Ich richte auf Meinen Bund mit Dir. Und du, komm. zur Arche, du und deine Söhne und dein Weib und deiner Söhne Weiber mit dir!"

Wir haben in den Versen 14-17 gelesen, dass Gott dem Noah genaue Anweisung gab, eine Arche mit für die damalige Zeit riesigen Ausmaßen zu bauen, und Er sagte ihm auch, warum dies sein musste. Zwischen diesen Versen und unserem neuen Leitvers müssen ungefähr hundert Jahre liegen, in denen Noah den göttlichen Auftrag ausgeführt hat, das heißt, in welchen er die Arche baute. Stellen wir uns noch einmal die Umstände dieses Projekts vor Augen: Ein riesiger Holzkasten in einer trockenen Umgebung, das Gespött der Mitmenschen, die Noah für verrückt halten mussten, selbst Noah konnte sich eine Wasserflut wohl kaum so richt vorstellen, er hatte ja nie zuvor etwas Ähnliches erlebt ... und dennoch hielt Noah in der zuversichtlichen Annahme fest, richtig zu handeln, weil Gott es ihm befahl!

Nachdem nun die Arche offensichtlich errichtet war, lesen wir, dass Gott einen Bund m it Noah aufrichtet - es ist der erste Bund von dem wir lesen! Interessant für uns ist, dass im Vergleich mit den späteren Bündnissen hier Noah der tätige Teil war, denn er hatte ja alle Anweisungen Gottes treu ausgeführt. Bedenken wir einmal: Weder Noah mit seiner Familie, noch ein einziges tier wäre gerettet worden, wen Noah die göttlichen Aweisungen nicht genau befolgt hätte!

Mit Obigem wird Noah ein wunderbares Vorbild auf Christus, durch dessen Werk am Kreuz die gesamte Schöpfung gerettet werden wir, wobei wir, die Körperglieder Christi Jesu, die Ersten sind, die gemäß 1Kor 15:22-23 in Christus lebendig gemacht werden.

Im Grunde vernehmen wir nichts vom Inhalt dieses Bundes, wir dürfen aber davon ausgehen, dass er erst einmal die Rettung aller in der Arche befindlichen Lebewesen beinhaltet und in dem uns bekannten Regenbogenbündnis, von dem wir 1Mo 9:11 ff lesen, in dem göttlichen Versprechen mündet, nie mehr durch das Wasser einer Flut alles Fleisch auszurotten.

Bekanntlich sind bei einem Bund immer. zwei Seiten beteiligt; im Fall unseres Leitverses war Noah die eine Seite, die in rund 100 Jahren Arbeit an der Arche ihre Verpflichtung erfüllte und damit den überlebenden Teil der Menschen- und Tierwelt rettete. Die andere Seite wird von Gott ausgeführt, indem Er im verlauf der Äonen alle Geschöpfe rettet!

Nach jahrzehntelangem Arbeiten, nachdem das letzte Holzbrett eingefügt und das letzte Loch abgedichtet war, erfolgt endlich das erlösende Wort "Komm", was den Einstig in die rettende Arche bedeutete. Jesus wurde es ernst für Noah! Als ich, der Verfasser dieser Zeilen, mich in Noahs Lage hineinversetzte, wurden meine Gedanken zu Röm 11:25 gelenkt - bauen bzw. auferbauen nicht auch wir einen riesigen Körper, den Körper Christi Jesu, bestehend aus den einzelnen Gliedern, welche wir darstellen? Und warten nicht auch wir auf das letzte Teil der Vervollständigung aus den Nationen? Wenn Paulus im nächsten Vers (Röm 11:26) die Rettung Israels als Gesamtheit anführt, dann liegt für uns dazwischen zwar nicht ner Ruf "Komm", aber der Herr Selbst wird mit der Stimme des Botenfürsten. und mit der Posaune Gottes unsere Rettung einleiten (1Thes 4:16).

1Mo 6:19-21

"Und von jedem zahmen Tier und von jedem Kriecher und von jedem Wildgetier, von allem Fleisch sollst du ein Paar von allen in die Arche bringen, sie lebendig zu erhalten mit dir. Männlich und weiblich sollen sie sein, von jedem Vogel von dem Flügler für seine Art und von jedem zahmen Tier für seine Art, und von jedem Kriecher, der da kriecht auf dem Erdboden, für seine Art, Paare von allen sollen zu dir kommen, um lebendig zu erhalten männlich und weiblich. Und du, nimm zu dir von aller Speise, die man isst und sammle sie zu dir, und sie werde zur Speise für dich und für sie."

So wie einst Noah von Spöttern umgeben war, sind es heute auch wir, wobei unser heutiges Textwort ein Beispiel sein kann. Ungläubige weisen darauf hin, dass die Arche trotz ihrer beträchtlichen Ausmaße niemals alle Tiere hätte aufnehmen können - dabei ist die biblische Antwort einfach: Wir haben heute enorme Fortentwicklungen der Tiere, nehmen wir nur als Beispiel den Hund und bedenken einmal, wie viele Hunderassen es heute gibt - bei Noah existierte aber nur eine Urrasse wohl in Gestalt des Wolfes. So gesehen gab es bei Noah nur eine Grundart aller Tiere, von denen sich erst nach der Flut jene Vielzahl an Rassen durch Kreuzungen ergab, die wir heute kennen. Noah hatte also wesentlich (!) weniger Tiere in der Arche aufzunehmen, als es heute der Fall wäre - nach Gottes Wort kamen sie alle unter!

Lassen wir zu dem Obigen ein Wort Salomos, inspiriert durch den Geist Gottes, auf uns einwirken: "Der Spötter sucht Weisheit, und sie ist nicht da; aber für den verständigen ist Erkenntnis leicht" (Spr 14:6).

Die Spötter, die wir gestern angeführt haben, weisen uns auch auf Widersprüche in der Bibel hin, um Gottes Wort, ja Gott Selbst zu leugnen. Ein weiteres Beispiel hiervon werden wir im nächsten Kapitel sehen, wo plötzlich von sieben Paaren die Rede ist, - heute soll uns aber nur "die Speise" wichtig werden, die Noah einsammelte, um in der Not auf sie zurückgreifen zu können. Setzen wir diese buchstäbliche Speise in unser geistliches Leben um: Was ist unsere geistliche Speise: Sammeln wir hier auch für die Not?

In unserer heutigen Zeit der Massenmedien, allen voran, dem des Bildes (TV)," haben wir immer weniger Zeit für unsere geistliche Speise, nämlich das Aufnehmen des Worte Gottes durch "Lesen in der Bibel"! Dadurch verkümmert der inwendige Mensch immer mehr. Schon in 5Mo 8:3 wird gesagt, dass der Mensch nicht allein vom Brot lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was aus dem Munde Jewes hervorgeht. Im geschriebenen Wort Gottes ist Nahrung aller Art enthalten, Milch für Kindlein und feste Speise für Gereifte ... sammeln wir, und wenn, welche Speise (siehe 1Kor 3:11ff)?

Wir möchten dem Thema "geistliche Speise" noch etwas Raum geben, denn es kam gestern zu kurz: Wir wissen alle, dass jene, die "in Christus" sind, eine neue Schöpfung in sich tragen, wie es 2Kor 5:17 beschreibt. Diese neue Schöpfung ist es, die wir mindestens genauso mit Speise versorgen müssen, wie unsere alte Schöpfung, wobei so mancher Gläubige bei der Milchspeise stehenbleibt, wie es Paulus den Korinthern vorwirft (1Kor 3:1 ff). Wenn nun schon Jeremia (Jer 15:16) sagen konnte, dass Gottes Wort seines Herzens Freude und Trost war, wie vielmehr darf diese auch für uns gelten!

In Joh 6:33 sagt Jesus von Sich: "... denn das Brot Gottes ist der, der aus dem Himmel herabsteigt und der Welt Leben gibt." Jesus Christus, unser Herr und Haupt, ist das Wort Gottes, es ist für uns in der Bibel festgehalten. Und über diese Wort schreibt Paulus: "Alle Schrift ist gottgehaucht und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erzikehung in Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes zubereitet sei, ausgerüstet zu jedem guten Werk" (2Tim 3:16-17).

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 7