Die Apostelgeschichte Kapitel 10

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Abschrift Apostelgeschichte in täglichen Andachten Band I - VI
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Werkleins:

Liebe Geschwister, wieder durfte ein neuer Band der Apostelgeschichte fertig gestellt werden und wir können immer wieder nur danken! Dabei geht dieser Dank zuerst nach oben, weil wir wissen, dass Gott auch diesen Dienst nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt und dazu Herzen bereit macht, uns zu stützen, sei es im Gebet, oder sei es finanziell. So geht unser Dank also auch an euch, ihr Lieben, die ihr uns in obigem Sinn so liebevoll unterstützt!

Wir leben in einer Zeit, wo wir fast schon ungeduldig auf das Kommen unseres Herrn warten, und die sichtbaren Zeichen berechtigen uns mehr denn je dazu! Und doch sollten wir für jeden Tag, den wir noch auf Erden verbringen dürfen, dankbar sein, denn es sind Tage der Schulung und Zubereitung, weil auf uns in den überhimmlischen Räumen bedeutsame Aufgaben warten. Wissen wir um diese?

Wir möchten an dieser Stelle all unsere geliebten Leser von Herzen grüßen und wünschen viel Segen durch das Lesen dieses Büchleins

Gerhard und Cläre Groß


10. Die Apostelgeschichte Kapitel 10

Der Hauptmann Kornelius in Cäsarea - V. 1-8
Des Petrus Sendung zu den Heiden nach Cäsarea - V. 9-24
Petrus in Cäsarea- Bekehrung des Kornelius - V. 25-48

Der Hauptmann Kornelius in Cäsarea

Apg 10:1

„Ein Mann in Cäsarea namens Kornelius, ein Hauptmann bei der sogenannten Italienischen Truppe,“

Am Beginn dieses neuen Bandes sowie dem neuen Kapitel 10 müssen wir zuerst einige fundamentale Dinge festlegen:

Zuerst sei sehr deutlich gesagt, dass mit Kapitel 10, wo ein Römer namens Kornelius in Erscheinung tritt, nichts Neues anfängt, vielmehr bleibt die einheitliche Linie der bisherigen Pfingstgemeinde, die auf das irdische Königreich hofft, unverändert bestehen, ja, sie wird fortgeführt. Damit möchten wir entschieden all jenen Behauptungen entgegentreten, mit Kornelius fange „die Körpergemeinde Christi Jesu“ an (den Beginn derselben sehen wir erst in Kapitel 13).

Wir wiederholen: In Kapitel 10 geht das Evangelium nicht zu den Nationen über, wie später bei Paulus, es entsteht auch neben der bisher jüdischen Pfingstgemeinde keine andersartige Gemeinde unter den Nationen – solch eine Folgerung wäre für Petrus unmöglich gewesen und sie sollte es für uns auch sein. Wie wir sehen werden, ist in Cäsarea nicht Paulus am Werk, sondern Petrus! Und Petrus steht eindeutig für das irdische Königreich. Damit haben wir einen guten biblischen Grund, auf dem wir das Geschehen in Cäsarea betrachten können.

Cäsarea war ein buntes Völkergemisch mit einem sehr kleinen Anteil an Juden. Die Stadt war die Residenz des römischen Stadthalters von Palästina, hier war auch ein großer Teil der römischen Truppen stationiert. Kornelius als Hauptmann dieser Truppen wird als „Römer“ herausgestellt, weil es sich bei ihm um einen „aus den Nationen“ handelt, dazu noch um einen Römer, also einen Vertreter jenes vierten Weltreiches, das gemäß Dan 2:40-43 einem harten Eisen gleicht, das alles zermalmt. Wenn wir das Letztere bedenken, dürfen wir wieder nur staunen, dass Gott sich gerade einen Römer (und nicht einen Griechen) ersehen hat, der hier in einer doch besonderen Art und Weise positiv in Erscheinung tritt.

Apg 10:2

„… Kornelius … war fromm und fürchtete Gott mit seinem gesamten Haus, gab dem Volk viele Almosen und flehte allezeit zu Gott.“

Ein römischer Hauptmann tritt in Erscheinung, der so gar nicht in das Bild eines Soldaten passt; er wird uns als frommer Mann vorgestellt, was darauf schließen lässt, dass er dem Götzendienst abgesagt und sich dem jüdischen Glauben zugewandt hat. Ein solcher wird als „Proselyt“ bezeichnet. Da aber Kornelius offensichtlich unbeschnitten blieb und sich auch nicht an die jüdischen Zeremonialgesetze gebunden sah, war er zwar bei den Juden gut angesehen, doch die Juden mieden jeden gesellschaftlichen und freundschaftlichen Verkehr, ja sie sahen solche Kontakte als „unerlaubt“ an! Kornelius galt als „Proselyt des Tores“, was bedeutet, dass er zwar gottesfürchtig war, aber doch nur ein Mensch aus den Nationen und vor allem „unbeschnitten“ war.

Im Gegensatz zu Kornelius gab es auch Nichtjuden, die gleiche Eigenschaften wie Kornelius hatten, die aber noch einen Schritt weiter gingen und sich „beschneiden“ ließen, wodurch sie kund taten, dass sie sich den jüdischen Gesetzen unterwerfen wollten. Solche wurden „Proselyten der Gerechtigkeit“ genannt, sie wurden von den Juden voll anerkannt.

Wir führen dies hier so ausführlich an, weil wir mit diesem Hintergrundwissen viel besser verstehen können, warum sich Petrus später so sehr sträubte, zu Kornelius zu gehen.

Ziehen wir heute noch einen Vergleich mit dem äthiopischen Mann aus Apg 8:26-39, der nach Jerusalem zog, um dort anzubeten, was uns zeigt, dass ihm die jüdischen Gesetze wichtig waren (er hätte ja auch daheim anbeten können). Er wird uns zwar als „Verschnittener“ vorgestellt, aber durch die Anerkennung der jüdischen Zeremonien muss er als „Proselyt der Gerechtigkeit“ angesehen werden.

Schauen wir heute zuerst auf die große Linie des bisherigen Verlaufs des Königreichs: Sein Evangelium wurde gemäß dem Auftrag Jesu an Seine zwölf Apostel in Jerusalem, Samaria und bis an die letzte Grenze des Landes verkündigt, es wurden sogar „Proselyten der Gerechtigkeit“ (der äthiopische Verschnittene) erfasst. Jetzt, wo dieser Auftrag scheinbar seine Grenze erreicht hat, tut sich eine weitere Tür auf: Auch „Proselyten des Tores“, wie Kornelius und sein Haus, werden von dem Evangelium erfasst.

In den ersten zwei Versen wird uns Kornelius nach seiner Herkunft, seinem Wesen, Wandel und Glauben vorgestellt. Dass dieser Römer seinen Hass gegen das geschmähte Judenvolk überwunden hatte und sich zu dem jüdischen Glauben hingezogen fühlte, ist ein Beweis seiner Aufrichtigkeit! Vielleicht durchschaute er die Praktiken der damaligen heuchlerischen Götzenpriester und erkannte hinter dem Gottesdienst der Juden den einzig wahren Gott – in jedem Fall wandte er sich und sein ganzes Haus samt Dienerschaft zu diesem Gott hin, um Ihm allein zu dienen. Dabei offenbarte er sich auch als Wohltäter der Armen, was ihn besonders hervorhebt. Ob Kornelius von dem Nazarener „Jesus“ gehört hat, wird nicht gesagt, wäre aber möglich, da der Einfluss des Philippus in Cäsarea auch bis zu ihm vorgedrungen sein konnte.

Kornelius war auf einem guten Weg, er fürchtete Gott, und dazu lesen wir in Spr 1:7: “Die Furcht Jewes ist der Erkenntnis Anfang“. Wo diese Furcht fehlt oder abhanden kommt, beginnt die „Gottlosigkeit“, wie wir sie heute um uns herum in erschreckender Weise wahrnehmen müssen. Doch diese schlimmen Zustände erschrecken nicht nur, sie geben auch Hoffnung auf das baldige Kommen unseres Herrn. Darum: „Lasst euch nicht so schnell in eurem Sinn erschüttern“ (2Thes 1:2).

Apg 10:3

„Er gewahrte etwa um die neunte Stunde des Tages in einem Gesicht deutlich, wie ein Bote Gottes zu ihm hereinkam und ihm sagte: Kornelius!“

In unserem heutigen Leitvers erfährt Kornelius eine wunderbare Glaubensbestätigung, wie sie mancher von uns für sich auch wünschen würde. Aber schauen wir zuerst auf diesen Boten Gottes: Im AT begegnen uns himmlische Boten vielfach, denken wir nur an Abraham. In Hebr 1:14 lesen wir, dass Boten generell „ein Amt versehende Geister sind, zum Dienst ausgeschickt um derer willen, denen künftig die Rettung zugelost werden soll“. Und dass Boten durchaus menschliche Züge annehmen können, um zwischen Gott und den Menschen zu vermitteln, ist auch vielfach durch die Schrift belegt.

Kornelius hat ein „Gesicht“ und schaut den Boten Gottes – was bedeutet überhaupt solch ein Gesicht? Hier wird einem Menschen für einen Augenblick das innere Auge für die unsichtbare Welt geöffnet und er darf Dinge sehen und hören, die dem normalen Menschen nicht möglich sind. Bei Kornelius gehen wir davon aus, dass er das Gesicht bei klaren Sinnen erlebt hat (im Gegensatz zu Ekstase oder Trance), unser Leitvers unterstreicht ja, dass er diesen Boten „deutlich“ sah!

Der Wunsch in vielen Gläubigen, auch heute noch Ähnliches zu erleben, ist verständlich – nur: Warum sollten wir uns mit Boten als Mittler begnügen, wenn wir mit unserem Herrn „direkt“ verkehren dürfen! Die überhimmlischen Boten haben während der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade keinen Auftrag an uns, im Gegenteil: Wir selbst, als Glieder am Körper Christi Jesu, haben einen Auftrag an ihnen (lies 1Kor 4:9). Sie beobachten uns und berichten den Fürstlichkeiten und Obrigkeiten inmitten der Überhimmlischen über unser Verhalten in Drangsal und Leiden. Und es muss für sie unfassbar sein, was „überströmende Gnade“ an uns bewirkt!

Wir wollen heute darüber nachdenken, ob auch heute noch „Gesichte“ gegeben werden. Meine (des Verfassers dieser Zeilen) geschätzten und in Christus geliebten Leser wissen von mir, dass ich meinen Glaubensanfang in verschiedenen charismatischen Gemeinden (zum Teil sehr extrem) erlebt habe, und dies über ein Jahrzehnt lang. „Gesichte“ waren dort selbstverständlich, das heißt, während des Gebets gab es Weissagungen, Anweisungen und Ähnliches, die von Gott eingegeben worden sein sollen. Es war jedes Mal ein ganz besonderes Erleben, wenn solch ein Bruder sprach und auch mich überzog ein innerer Schauer. Das Ansehen solcher Brüder, die „Gesichte“ hatten (und das muss hier auch gesagt werden), stieg natürlich kolossal! Wenn ich heute an die rund 13 Jahre in diesen Gemeinschaften zurückdenke, muss ich allerdings sagen, dass alle „Gesichte“ nichts Neues bringen konnten als das, was ohnehin in Gottes Wort geoffenbart ist. Abgesehen davon, dass alle anwesenden Geschwister wohl seelisch stark berührt waren, hatte nur jener Bruder, der das „Gesicht“ hatte, den Vorteil, dass sein Ansehen in der Gemeinde stieg. Irgendwelche Vorteile für die Gemeinde habe ich dabei nie gesehen und erlebt!

Dass der Herr durch Seinen Geist in unseren Herzen zu uns redet, steht ja außer Zweifel! In der Regel geschieht dies durch Sein geschriebenes Wort in der Stille, nicht öffentlich in der Gemeinde!

Es ist aber gerade in unserer „nachmaligen Frist“ vorausgesagt, dass gem. 1Tim 4:1 etliche vom Glauben (ohne Schauen) abfallen und auf irreführende Geister und Lehren der Dämonen achtgeben – das Ergebnis sind völliger Stillstand in der Erkenntnis, ja sogar Zweifel an der eigenen Rettung und damit verbundene Angstgefühle! Auch dies habe ich viele Jahre später bei einer lieben 80-jährigen Glaubensschwester aus jener Zeit erleben müssen!

Apg 10:4

„Dieser sah ihn unverwandt an, geriet in Furcht und fragte: Was ist, Herr? Da erwiderte der Bote ihm: <Deine Gebete und deine Almosen sind zum Gedenken vor Gott hinaufgestiegen.“

Im Gegensatz zu uns, die wir ein auf sein Vollmaß gebrachtes Wort Gottes in Händen halten dürfen, wusste Kornelius außer den Aussagen der alten Schriften nichts! Die Botschaft des Boten Gottes war also durchaus notwendig! Sie bereitete für Kornelius ja den Weg hin zu Jesus, dem Messias Israels! Wir bewegen uns hier also ganz klar auf dem Boden des Königreichs.

Wenn Gott einen Boten mit einem besonderen Auftrag an einen Menschen sandte, so gab es dafür offensichtlich noch kein menschliches Werkzeug, es musste sich folglich um etwas Neues handeln. Was war nun bei Kornelius so neu, dass es eines „himmlischen Boten“ bedurfte?

Kornelius war dem Fleisch nach mit Israel überhaupt nicht verwandt und stand dem Volk damit ferner als die Samariter. Deshalb wurde er trotz seiner Gottesfurcht und seiner Wohltaten von den Juden gemieden, ja als „unrein“ angesehen. Und das wusste er auch! Der Bote Gottes musste also zuerst Kornelius auf eine ganz neue Situation vorbereiten, und danach den Petrus, denn auch Letzterer war ja ein eingefleischter Verächter der Nichtjuden.

Kornelius war als Proselyt auch der typische Vertreter eines Guttäters, wie er in Röm 2:7 und 10 beschrieben ist: Er suchte in der Tat mit Ausdauer gute Werke, die zu Gott hinaufstiegen, sein Lohn ist gemäß Vers 7 „äonisches Leben“ und in Vers 10 lesen wir: „Herrlichkeit aber und Ehre und Friede jedem, der das Gute wirkt (dem Juden zuerst wie auch dem Griechen).“ Und unter dem verheißenen „äonischen Leben“ verstehen wir das Leben im irdischen Tausendjahrreich! Das war die neue Offenbarung, zu der Gott keinen Menschen gebrauchen konnte, weil ein Mensch nur das vermitteln kann, was er glaubensmäßig bejahen kann (und hierzu war selbst Petrus noch nicht bereit)!

Apg 10:5-6

„Und nun sende Männer nach Joppe und lass einen gewissen Simon herbeiholen, der den Beinamen Petrus hat. Dieser ist zu Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt.“

Wir greifen heute zuerst noch einmal das „Neue“ auf, das mit Kornelius begann: Zurückschauend war der Auftrag Jesu an die zwölf Apostel (Apg 1:8b) ja fast erfüllt, die äußerste Grenze des Landes war erreicht. Mit Kornelius kam das Evangelium des Königreiches nun auch noch zu einem „Proselyten des Tores“ (Erklärung weiter unten in diesem Absatz), also einem „Unbeschnittenen“ – das war das absolut Neue! Wir können hierin einen Hinweis darin erkennen, dass im tausendjährigen Königreich einmal alle Söhne Noahs vertreten sein werden: Zuerst die Nachkommen Sems, sie setzen sich aus dem Überrest in Jerusalem, Judäa und Samaria zusammen; dann die Nachkommen Hams, vertreten durch den dunkelhäutigen Äthiopier in Apg 8:27 ff, der ja als „Proselyt der Gerechtigkeit“ galt, weil er sich den jüdischen Gesetzen unterworfen hatte und deshalb von den Juden anerkannt wurde; und jetzt tritt in Kornelius noch ein Nachkomme Japhets ins Blickfeld, ein Proselyt des Tores, der sich zwar dem jüdischen Gott zugewandt hatte, sich aber nicht den Gesetzen unterwarf. Wir sehen, alle Nachkommen Noahs stehen im Königreich gleicherweise unter der Herrschaft des Messias, alle werden Sein Heil suchen und Seinen Ruhm verkündigen.

Und zu diesem Proselyten des Tores musste Gott nun einen besonderen Boten senden, der die Wege des Kornelius mit denen des Petrus zusammenführt. Zuerst Furcht, aber dann sicherlich tiefste Freude erfüllte das Herz des Kornelius, als der Bote Gottes zu ihm sprach. Der Mann, den wir ja bereits als sehr ernsthaft und nachdenklich beschrieben haben, also jemand, der sich auch gegen den Trend der Masse stellte und sich eine eigene Meinung bildete und diese auch lebte (als römischer Hauptmann war das sicherlich nicht so einfach), wurde belohnt: Der Vater ebnete gem. Joh 6:29 und Joh 6:44 die Wege zum Sohn.

Apg 10:7-8

„Als dann der Bote, der mit ihm gesprochen hatte, fortgegangen war, rief er zwei Haussklaven und einen frommen Krieger von denen, die ihm treu ergeben waren, schilderte ihnen alles und schickte sie nach Joppe.“

Der Weg des Kornelius führt erst einmal zu Petrus, einem Vertreter des Volkes Israels. Damit wird gezeigt, dass zu diesem Zeitpunkt noch alle Segnungen Gottes nur durch einen einzigen Kanal fließen: Dem auserwählten Volk Israel!

Petrus hatte ja gemäß Mt 16:19 die Schlüssel des Königreichs der Himmel erhalten, nun sollte er auch dem Proselyten Kornelius die Tür zu diesem Reich öffnen, wie er es bisher in Jerusalem, Judäa und Samaria getan hatte – doch dazu mussten erst menschliche Hindernisse überwunden werden.

Aber schauen wir zuerst auf Kornelius: Wir erleben mit, wie dieser Mann ohne Zaudern oder irgendwelchen Einwänden dem Willen Gottes nachkam. Dieses Handeln darf auch für uns vorbildlich sein! Wir sind ja, was die Erkenntnis betrifft, dem Kornelius weit überlegen, kennen wir doch den Willen Gottes aus Seinem auf das Vollmaß gebrachte Wort! Und trotzdem fällt es uns nur zu oft schwer, Seine Wege zu gehen, vor allem, wenn sie unserem Fleisch widersprechen.

Und noch etwas darf uns beeindrucken: Dass sein gesamtes Haus fromm und gottesfürchtig war, wissen wir bereits: doch dass er sich gewissen Männer anvertrauen, sie vollständig in das einweihen konnte, was er erlebt hatte, zeugt von einem brüderlichen Umgang in seinem Haus, sicherlich schon eine Art Vorstufe späterer Hauskreise. Kornelius verschloss also seinen Glauben nicht in sich, sondern war bereits in diesem frühen Stadium ein Zeuge Gottes, und das, noch ehe er Petrus gesehen hatte! Und die Frucht seines Zeugnisses war, dass sich sogar Krieger aus seinem Heer seiner Frömmigkeit anschlossen.


Des Petrus Sendung zu den Heiden nach Cäsarea

Apg 10:9

„Tags darauf, als jene unterwegs waren und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde des Tages auf das Flachdach hinauf, um zu beten.“'

Beachten wir heute einmal, wie präzise alle Zeiten angegeben sind: Kornelius hatte sein Gesicht um die neunte Stunde (= etwa drei Uhr nachmittags), Joppe war eine gute Tagesreise von Cäsarea entfernt, und Petrus stieg um die sechste Stunde (= 12 Uhr) auf das Dach, um zu beten. War das alles Zufall? Was haben uns die Zeitangaben zu sagen?

Das genau abgepasste zeitliche Zusammentreffen aller Vorgänge soll uns zeigen, wie scheinbare Zufälligkeiten im Grunde vom Geist Gottes geleitet werden. In Spr. 16:9 lesen wir so wunderbar: „Das Herz des Menschen erdenkt seinen Weg, aber Jewe lenkt seine Schritte.“ Wir können uns viel vornehmen, dies oder jenes wollen – doch zur Ausführung kommt nur das, was dem Willen Gottes entspricht. Haben wir das nicht schon oft genug in unserem Leben erfahren, liebe Geschwister?

Einen weiteren passenden Spruch Salomos finden wir in Spr 3:5-6: „Vertraue auf Jewe mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird gerade machen deine Pfade.“ „Pfade“, die gerader gemacht werden müssen, waren folglich vorher „krumm“! Gott macht unsere krummen Wege gerade – aber wir erkennen dies leider nur zu oft erst im Nachhinein! Salomo befand sich in der göttlichen Schule und sollte lernen, dass Gott alle Wege wirkt und führt, auch wenn sie erst einmal krumm sind. Ab jenem Moment jedoch, wo wir erkennen, dass auch „krumme“ Wege Gottes Führung ist, werden sie „gerade“!

Und so dürfen wir auch in dem Geschehen um Kornelius und Petrus, sowie all den Zeitangaben sehen, wie alles „Führung Gottes“ ist – und das war damals so und ist es auch heute – das darf uns ein starker Zuspruch sein!

Apg 10:10

„Da wurde er heißhungrig und wollte etwas essen. Während man es ihm zubereitete, kam eine Verzückung über ihn:“

Wir erleben weiter, wie Gott einen Heißhunger in Petrus hinein gab, und das mitten im Gebet – selbst die Bedürfnisse des Leibes sind „Führungen Gottes“!

Während Petrus auf das Essen wartete, kam „eine Verzückung“ über ihn – beachten bzw. vergleichen wir, dass es bei Kornelius „ein Gesicht“ war. Bei Kornelius sagten wir, dass dieses Gesicht bei klaren Sinnen „deutlich“ geschaut wurde; eine „Verzückung“ hingegen beinhaltet so viel wie „Ekstase“, was ein „aus-sich-herausgetreten-sein“ bedeutet, also ein Zustand, in dem den Menschen die Kontrolle ihres normalen Bewusstseins entzogen ist. Vergleichen wir hierzu das Erleben des Apostels Paulus in 2Kor 12:2 ff, wo er nicht mehr sagen konnte ob er noch in oder außerhalb des Körpers war.

Es gibt göttliche Enthüllungen, die der Mensch bei klarem Verstand nicht fassen kann, bei Paulus waren es „unbeschreibbare Dinge, die dem Menschen nicht auszusprechen erlaubt sind“. Und bei Petrus? Was war hier so unfassbar? Das Volk Israel hatte seine Fremdlingsschaft in Ägypten total vergessen; anstatt den im eigenen Land ansässigen Fremdlingen die von Gott gebotene Liebe zu erweisen, sonderten es sich hochmütig von diesen ab, jeder Umgang mit ihnen galt als „unrein“! In dieser Haltung stand auch Petrus, sie war für ihn als Jude ganz „normal“! Was Gott jetzt von Petrus abverlangte, nämlich etwas „unreines“ als „rein“ zu sehen, war für jeden Juden unfassbar, ja undurchführbar.

Nehmen wir zum Abschluss dieses Tages noch zwei Gedanken auf: Gott nutzt sogar das Hungergefühl aus (so wie Er Sich stets der Bedürfnisse und Schwachheiten der Menschen bedient), um Seinen Willen durchzuführen und zu offenbaren! Und zuletzt erinnert uns dieser Heißhunger des Petrus vielleicht auch an den Liebeshunger Gottes gegenüber den Menschen - Er will alle an Sein Vaterherz ziehen – auch dich und mich!

Apg 10:11

„Er schaute den Himmel geöffnet und ein Gefäß herabkommen wie ein großes Tuch, das an vier Zipfeln auf die Erde heruntergelassen wurde.“

Petrus schaute den Himmel geöffnet – was für ein Erleben, wenn auch in Ekstase! Und was er schaute, kam vom Himmel herab auf die Erde, also etwas, was die Erde betrifft und vom Himmel herabkommt. Wir betonen dies hier wiederholt, weil wir um ähnliche Dinge wissen, z. B. das Traumerlebnis des Jakob (1Mo 28:12), der eine Leiter vom Himmel herabkommen sah, und über ihr Jewe, der dem Jakob das Land verhieß, auf dem er lag. Und etwas ganz Gewaltiges gewahrte Johannes in Offb 21:1 ff: Er sah das neue Jerusalem aus dem Himmel auf die neue Erde herabkommen, eine Stadt, welche die Herrlichkeit Gottes hatte und ihr Lichtglanz war gleich dem kostbarsten Stein, wie es der kristallhelle Jaspis ist. (Offb 21:11). Wir sehen an diesen zwei Beispielen, dass es gewaltige Segnungen sind, wenn solche Einblicke Menschenkindern vergönnt sind.

Wir dürfen bei dieser Gelegenheit aber nicht das Kostbarste übergehen, was jemals vom Himmel herab auf die Erde kam und alle Menschen betroffen hat und immer noch betrifft: Christus Jesus, der Sich Seiner göttlichen Gestalt entäußerte und gehorsam wurde bis zum Tod am Kreuz. Was lange vor Adam und Eva, gem. 1Petr 1:20 „vor dem Niederwurf der Welt“, zwischen dem Vater und dem Sohn festgelegt wurde, erfüllte sich vor rund zweitausend Jahren auf Golgatha – „es ist vollbracht!“

Nun kann man zu Recht sagen, dass nicht nur Segnungen, sondern auch Zorn und Gerichte Gottes, also „Finsteres“ auf die Erde herab kommen – doch trotz allem Anschein dienen Zorn wie auch Gerichte Gottes nur einem einzigen Ziel: Der Zurechtbringung der ganzen Schöpfung! Gott ist Liebe, und es ist Sein Wille, dass jedes Geschöpf diese Liebe nicht nur erkennt, sondern auch erwidert! Kann man das fassen? Lesen wir noch ein Wort aus Jes 45:6: „Damit sie erkennen mögen, die vom Aufgang der Sonne und die vom Westen, dass da niemand ist außer Mir: Ich bin Ieue Alueim, und da ist sonst keiner!“

Apg 10:12

„Darin waren alle Vierfüßler und Reptilien der Erde und Flügler des Himmels.“

„Liebe“ – um an dem gestrigen Abschluss anzuknüpfen - kann man nicht mit dem „Willen“ erzwingen, sie muss freiwillig und von Herzen kommen. Und wenn wir gestern sagten, dass es Gottes Wille ist, dass Seine Geschöpfe Seine Liebe auch erwidern, so bedarf es von Gottes Seite aus unendlich viel Geduld. Um mit Seiner Schöpfung ans Ziel zu gelangen, hat Gott den Menschen so erschaffen, dass dieser aus Beispielen und Gegensätzen lernt. Die Gegensätze von Liebe sind Hass, das Böse und Finstere. Erst aus diesem Erleben heraus schätzt der Mensch die Liebe Gottes, ja kann diese sogar aus tiefstem Herzen erwidern!

Auch Petrus musste aus „Gegensätzen“ lernen, auch wenn es sich nur um ganz banale Alltagsdinge wie das Essen handelte. Es gab ja die Schranke der Unreinheit beim Essen, die kein Jude überschreiten durfte – hier bestand ein entscheidender Zaun, also etwas Trennendes zwischen dem Volk Israel und den anderen Nationen. Nun war aber das verheißene irdische Königreich (und um dieses geht es ja hier ausschließlich) keine reine jüdische Angelegenheit, vielmehr sollten ja alle Nationen zu Jüngern gemacht werden, und mit Kornelius, einem „Proselyten des Tores“, sollte der Anfang gemacht werden. Der „Zaun der Unreinheit“ musste eingerissen werden! Es begann mit dem Aufenthalt Petri bei dem Gerber Simon, der ja wegen seines unreinen Geschäftes von den gesetzestreuen Juden gemieden wurde; die täglich gemeinsamen Mahlzeiten waren für Petrus eine Vorstufe auf dem Weg zu den Nationen. Mit unserem Leitvers wird Gottes Schule jetzt massiv: Ein Gefäß kommt herab vom Himmel, darin allerlei unreines Getier war. Die Zeit war gekommen, die Schranke der Unreinheit aufzuheben (vgl. Mt 15:11) und das Gesetz der levitischen Reinheit (3Mo 11:46-47) auf einen neuen Stand zu bringen.

Das, liebe Geschwister, war „das Neue“, das Petrus fassen musste; und damit er es lernte, griff Gott zu dem drastischen Mittel, den unser Leitvers beschreibt.

Apg 10:13

„Da sprach eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schächte und iss!“

Menschlich gesehen hätte es für Petrus kaum schlimmer kommen können! Er sollte etwas tun, was ihm als Jude schon vom Elternhaus her als „unrein“ eingeimpft worden ist – Gott konfrontiert den Felsen (Mt 16:18), auf den Er Seine (Königreichs-) Gemeinde bauen will, mit einem krassen Gegensatz: Mit unreinem Getier!

Vielleicht dürfen wir hier einmal innehalten und uns fragen, warum Gott solch einen drastischen Weg mit Petrus ging, bei Paulus, der ja auch Jude war, lesen wir im späteren Verlauf nichts dergleichen. Die Ursache finden wir in dem Unterschied der Dienste beider Apostel. Paulus, der von Gott berufene Apostel der Nationen (vgl. Eph 3:1 und Eph 3:8) wurde von Anfang an gleich von jeder jüdischen Tradition losgelöst (vgl. Gal. 1 und 2), und dies ohne jede Abhängigkeit und Einfluss seitens Petrus und den jüdischen Gemeinden! Wohl diente er in seiner Anfangszeit (der Verwaltung des Übergangs) zuerst seinem Volk in den Synagogen, doch seine göttliche Schule vollzog sich weniger spektakulär wie bei Petrus, vielmehr enthüllte ihm der erhöhte Herr in aller Stille die neue Verwaltung der Gnade, die nicht mehr die Pfingstgemeinde betraf, sondern die hier noch in einem Geheimnis verborgene Körpergemeinde Christi Jesu! Diese tritt aber erst ab Kapitel 13 in Erscheinung!

Die Stimme, die Petrus hörte, war ein kurzer Befehl, etwas zu tun, was ihm im Innersten zuwider war! Er sollte gegen die alttestamentliche Ordnung des Speisegesetzes verstoßen – das war für ihn unglaubwürdig!

Im Gegensatz zu Petrus haben wir heute ein vervollständigtes Wort Gottes und brauchen deshalb keine Stimmen oder Eingebungen mehr, die uns etwas Neues sagen könnten. Alles, was wir heute wissen müssen, halten wir in Händen und brauchen nur darin lesen, und das vorzugsweise bei dem für uns maßgeblichen Apostel „Paulus“!

Apg 10:14

„Petrus aber erwiderte: Nur das nicht, Herr; denn bisher habe ich noch nie irgend etwas Gemeines oder Unreines gegessen!“

Die wie ein Befehl klingenden Worte „schächte und iss“ mussten für Petrus, wie wir schon gestern gesagt haben, völlig unglaubwürdig, ja unannehmbar geklungen haben. Wenn wir 3Mo 11. lesen, wo es um die Gesetze der Reinheit und Heiligkeit geht, verstehen wir das Verhalten des Petrus nur zu gut, ja, er konnte gar nicht anders, als zu widersprechen! In der damaligen Situation bedeutete dies: Petrus hätte gemäß seiner Erziehung im jüdischen Gesetz nie mit einem Nichtjuden, der für ihn als „unrein“ galt, Tischgemeinschaft haben können, auch nicht mit einem Proselyten wie Kornelius. Wir verstehen also durchaus seine spontane Ablehnung.

Was hier bei Petrus geschieht, ist fast schon eine Revolution: Das Gesetz der Reinheit, von welchem wir ja in 3Mo 11 lesen, wird korrigiert! Damit werden wir alle Zeugen eines Geschehens, das auch heute von allen Gläubigen sehr intensiv überdacht werden muss, weil es unmissverständlich aufzeigt, dass Gottes Wort unter Umständen nur für eine bestimmte Zeit seine Gültigkeit hat und deshalb nicht wahllos angewandt werden kann!!! Anders ausgedrückt: Wir müssen immer beachten, in welche Zeit das jeweilige Wort Gottes gehört! Was im Jahr ca. 1450 v. Chr., der Zeit der Niederschrift von dem 3. Buch Mose, volle Gültigkeit hatte, verliert hier bei Petrus seine Gültigkeit. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage, an wen Gott Sein Wort richtet! Wir können hier nicht das umfangreiche Thema der Wortteilung abhandeln (hierzu gibt es verschiedene Schriften), aber wir lernen durchaus bei Petrus, dass es falsch sein kann, jedes beliebige Wort aus der Schrift herauszuholen und es auf uns zu beziehen (weil es gerade so schön zu passen scheint!). Gemäß 2Tim 3:16 ist alle Schrift gottgehaucht, aber: Richtig zu gebrauchen!!! Das bedeutet, zuerst zu prüfen, ob es belehrt, überführt, zurechtweist, oder in Gerechtigkeit erzieht, und dies, „damit der Mensch Gottes zubereitet sei, ausgerüstet zu jedem guten Werk.“

Apg 10:15

„Und wieder( zum zweitenmal) erscholl die Stimme zu ihm: Was Gott gereinigt hat, halte du nicht für gemein!“

Was beabsichtigt die eindringliche Stimme bzw. das vom Himmel heruntergelassene Gefäß? Im Grunde geht es allein darum, dass Petrus darauf vorbereitet wird, dass der nach dem Gesetz unreine Kornelius (den er ja zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht kannte, dessen Boten aber bald bei ihm eintreffen werden), von Gott gereinigt worden ist. Wenn wir unter diesem Aspekt unseren Leitvers noch einmal lesen, erkennen wir leicht, dass hier erwiesen wird, dass Gott den Kornelius meint, den Er gereinigt hat, und diese Reinigung geschah, bevor Petrus ihn überhaupt zu Gesicht bekam!

Wie haben wir diese Reinigung des Kornelius zu verstehen, da dieser ja noch kaum etwas von den Vorgängen um Jesus wissen konnte? Wie schon an früherer Stelle gesagt, ist Kornelius ein Nachkomme Japhets, und als solcher ein Beweis dafür, dass man auch als Nichtjude „Gott suchen und finden“ kann. Gemäß Hebr 11:6 gibt es tatsächlich Menschen aus den Nationen, die Gott ernstlich suchen und die glauben können, „dass Er ist“! Diesen ist dann auch „Belohnung“ zugesagt! In Röm 2:14-15 wird uns Näheres darüber gesagt, wie ein Nichtjude, der das Gesetz nicht kennt, Gott finden kann. Von der Belohnung lesen wir in Röm 2:7 und 10: „Äonisches Leben, Herrlichkeit, Ehre und Frieden“, und dies entweder schon im irdischen Königreich, spätestens jedoch auf der neuen Erde.

Kornelius hat Gott gefunden, und sich als Konsequenz dem jüdischen Glauben zugewandt – das machte ihn zu einem Proselyten (des Tores). Mehr war eigentlich von einem Nichtjuden zu diesem Zeitpunkt nicht zu erwarten. Nach Gottes Aussage war Kornelius damit „gereinigt“, und dies, noch bevor er den heiligen Geist besaß!

Nicht der Mensch bestimmt, was in Gottes Augen rein ist, sondern Gott allein – das war die Lektion, die Petrus lernen musste (und auch heute noch mancher Gläubige).

Apg 10:16

„Dieses geschah dreimal hintereinander, und dann wurde das Gefäß sogleich in den Himmel hinaufgenommen.“

Es ist für uns, die Gläubigen der Körpergemeinde Christi Jesu, höchst interessant und wichtig zu erkennen, dass Gott in der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade andere Wege geht als zur Zeit des Kornelius, und dies auch im Hinblick auf „die Reinigung“.

Wie erfolgt nun unsere „Reinigung“? – das ist die Frage, die wir (obwohl wir sie kennen sollten) uns heute stellen wollen. Im Gegensatz zu Kornelius (der ja erst gereinigt, und dann mit dem Evangelium aus des Petrus Mund konfrontiert wurde) ist es bei uns gerade umgekehrt: Erst das Hören des Evangeliums, und dann die Reinigung!

Dass wir zuerst das Wort der Wahrheit hören mussten, haben wir ja alle in tiefer Freude und Dankbarkeit erleben dürfen, beschrieben wird dies in Eph 1:13. Es stellt unsere Berufung als in Christus Auserwählte dar. Dass wir aber danach auch „gereinigt“ sind, ist nicht immer so geläufig; wir lesen dies in Eph 5:26: „… sie reinigend durch das Wasserbad in einem Ausspruch Seines Mundes …“.

Leider wird gerade das Wort „Wasserbad“ nur zu oft total missbraucht! Hier geht es in keinem Fall um buchstäbliches „Wasser“, sondern um das sinnbildliche „Wasserbad in Seinem Wort“! Und dieses „Eintauchen in Sein Wort“ reinigt uns, damit wir heilig und makellos sind.

Vielleicht dürfen wir hier noch anmerken, dass das Wort „reinigend“ in Eph 5:26 in der Zeitform des „Aorist“ geschrieben ist, was eine fortlaufende Reinigung bedeutet. Damit ist nicht gemeint, dass wir fortlaufend „gerettet“ werden, sondern dass das Lesen in Seinem Wort unseren Wandel beeinflüsst, uns reinigt!

Wir sind gestern noch nicht auf unseren Leitvers eingegangen, aber vielleicht hat uns das Thema „Reinigung“ doch einiges sagen können. Wir gehen heute wieder zu dem Geschehen um Kornelius:

Drei Mal spricht die Stimme zu Petrus und wir lesen in unserem Text eigentlich nur, dass er beim ersten Mal widersprochen hat. Die anderen beiden Male wiederholte sich die Stimme nur, das heißt, sie bekräftigte die Aussage: „Was Gott gereinigt hat, halte du nicht für gemein!“

Wir gehen davon aus, dass Petrus nach seinem ersten Einwand sehr still und nachdenklich wurde. Einmal hatte er sehr vorschnell und unüberlegt seinem Herrn drei Mal widersprochen, als dieser ihm voraussagte, dass er Ihn, ehe der Hahn kräht, verleugnen würde – Petrus hatte gelernt!

„Drei“ ist die Zahl der göttlichen Vollkommenheit, damit wird die Aussage bekräftigt, dass auch in diesem Fall alles, was Gott reinigt, auch im göttlichen Sinn „rein“ ist und es keinerlei Zutun von menschlicher Seite aus bedarf. Vielleicht dürfen wir, die wir heute solch eine wunderbare Erkenntnis haben, an dieser Stelle auch einmal tiefere Überlegungen anstellen: Röm. 11:36 sagt aus, dass das All (also alles) aus Ihm, durch Ihn und zu Ihm hin ist – kann überhaupt etwas unrein sein, was aus Gott ist? Hat Gott, so gesehen, auch „Unreines“ erschaffen? Die Antwort ist leichter, wenn wir statt „rein/unrein“ die Begriffe „hell/dunkel“ setzen. Gott schuf Licht und Finsternis und im selben Maß „Gutes und Böses“ (Jes 45:7)! Gott konfrontiert den Menschen also bewusst mit diesen Gegensätzen – und jetzt bedenken wir, dass das All auch „zu Ihm hin“ ist! Das bedeutet doch, alles hat nur eine Richtung, auch das Unreine ist auf dem Weg „hin zu Ihm!“ Und so schwer solche Gedanken für uns erst einmal sein mögen: Gegensätze dienen nur einem einzigen Ziel: Gottes Liebe erkennbar und spürbar zu machen!

Apg 10:17

„Als Petrus bei sich selbst noch betroffen war, was das Gesicht, das er gewahrt hatte, wohl zu bedeuten habe, siehe, da standen die Männer am Tor, die von Kornelius geschickt worden waren und das Haus des Simon erfragt hatten.“

Der ungläubige Mensch würde die Ereignisse, die sich hier zutragen, als „Zufall“ bezeichnen – aber gibt es bei Gott „Zufälle“? Diese Frage muss uns heute beschäftigen. Aber fassen wir zuerst noch einmal zusammen:

In Cäsarea verkündigt ein Bote Gottes einem römischen Hauptmann, dass seine Gebete und Almosen zum Gedenken vor Gott hinaufstiegen. Weiter sagt ihm der Bote, dass er einen gewissen Simon Petrus, der eine Tagesreise entfernt in Joppe Station machte, herbeiholen sollte. Und zeitlich haargenau passend hatte Petrus eine Verzückung, wo ihm Gott etwas zeigte, was er noch gar nicht verstand. Die Boten, die ausgesandt waren, kamen bei Petrus pünktlich und exakt zur rechten Zeit an; nicht zu früh, dann wäre die Verzückung, in der sich Petrus befand, gestört worden, aber auch nicht zu spät, sonst hätte Petrus zuviel Zeit zum gefährlichen Grübeln bekommen. Was wir hier erleben, ist das haarscharfe Handeln Gottes, wo selbst das kleinste und unwichtig erscheinende Detail zusammen passt! Bedenken wir doch nur einmal, was zum Beispiel bei solch einer Tagesreise alles passieren kann – und doch waren die Boten sekundengenau vor der Tür!

Nehmen wir doch diese zeitgenauen Begebenheiten auch in unser Leben hinein! Gott bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens (Eph 1:11b). Wir Menschen nehmen die Bedeutung eines Wortes oft nicht so genau – wie oft sagen wir „alles“ und tun nur die Hälfte (oder noch weniger)! Bei Gott ist jedes Wort „Wahrheit“! Wenn Er „alles“ sagt, tut Er es auch. Nehmen wir Sein Wort also sehr ernst und glauben Ihm, dass Er auch in unserem Leben nichts dem Zufall überlässt, sondern alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, und dies bis in die kleinsten und hintersten Winkel unseres Lebens!

Apg 10:18

„Sie riefen und erkundigten sich, ob Simon mit dem Beinamen Petrus hier zu Gast sei.“

Vielleicht durfte uns gestern beeindrucken, wie wunderbar alles nach der Uhr Gottes ablief, und dies nicht nur in Cäsarea und Joppe, sondern auch in unser aller Leben! Aber gehen wir heute noch einen Schritt weiter, denn das gestern zitierte Wort aus Eph 1:11b umfasst ja das ganze All, das heißt, die gesamte Schöpfung! Alle Vorgänge spielen pünktlich und zielgenau zusammen, und das Ziel ist erreicht, wenn sich einmal 1Kor 15:28 erfüllt hat:

„… damit Gott alles in allen sei.“

Wir fragen heute erneut: Ist es Zufall, dass gerade „ich“ gläubig wurde, und nicht mein Nachbar, meine Mutter, oder mein Kind? Ist es Zufall, dass gerade jener Bruder eine todbringende Krankheit bekam, obwohl sein Dienst noch dringend benötigt worden wäre? Ist es Zufall, dass alle sieben Sekunden ein Kind auf unserem Globus an Unterernährung stirbt? Wir können hier beliebig fortfahren, die Beispiele gehen nicht aus – und alles kann uns furchtbar beunruhigen, uns zu schaffen machen, uns innerlich quälen. Doch von jenem Moment an, wo wir beginnen, Gottes Wort bis in die kleinste Aussage „ernst“ zu nehmen, wo wir anfangen, in allem Geschehen auf unserer Erde „Seinen Willen“ zu erkennen und „Sein Wirken“ dahinter zu sehen (ob es gut oder böse, hell oder dunkel ist), da fängt auch der Friede Gottes an, in unseren Herzen zu wirken!

Das ganze All ist, wie wir am Schluss von Röm 11 lasen, auf dem Weg „hin zu Ihm“! Und das Ziel haben wir ja oben genannt. Wenn nun nicht alles so verläuft, wie wir Menschen es uns vorstellen, ja wenn es so schlimm wird, dass sogar die Frage zu hören ist, „wo denn Gott überhaupt sei“, dann ist unser Glaube und unser Vertrauen gefragt!

Glauben wir wirklich, dass Er alles bewirkt?

Apg 10:19

„Während Petrus über das Gesicht nachsann, sagte der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich!“

Unten am Haustor stehen bereits die Männer, und oben auf dem Hausdach sinnt Petrus noch über das Geschaute nach – minutiös hat Gott die Geschehnisse zusammengeführt! Heute wollen wir einmal beachten, wie zwei Geschehnisse miteinander verknüpft werden, nämlich a) das äußere Geschehen und b) das innere Erleben!

Petrus hätte noch lange nachsinnen können, was das Gesicht bedeuten sollte, er wäre kaum zu einem Ergebnis gekommen; und die Männer unten am Tor hätten auch kaum Gemeinschaft mit Petrus bekommen, wenn hier nicht eine Verbindung hergestellt worden wäre, und die Verbindung war „der Geist“!

Wir müssen hier einfach einmal stehen bleiben und nachdenken, denn solche Geschehnisse prägen auch unseren Alltag! Gleich dem Petrus können auch wir über viele Dinge, die von außen auf uns einströmen, nachsinnen – doch wir merken schnell, dass wir allein mit „nachsinnen“ nicht weiter kommen, es bedarf der Führung durch den Geist. Zu Petrus sprach der Geist in einem Gesicht, zu uns spricht er durch das inzwischen vollständige niedergeschriebene Wort Gottes. Wir brauchen also nicht auf irgendwelche Eingebungen warten, sondern können immer und jederzeit unsere Bibel in die Hand nehmen. Und dann haben wir alle (hoffentlich) die wunderbare Erfahrung gemacht, wie das von uns gelesene Wort in uns lebendig und wirksam wird, wie es Hebr 4:12 beschreibt. Was wir zusätzlich brauchen, sind „hörende Ohren des Herzens“!

Der Geist, der uns das Wort Gottes lebendig macht, es in uns bewegt, ist also „Gottes Geist“, der uns das geistliche Leben zufließen lässt und das große Wunder bewirkt, dass aus hoffnungslosen Sündern Heilige und Makellose werden – und das „in Christus Jesus“ unserem Herrn und Haupt!

Apg 10:20

„Steh nun auf, steig hinab und geh mit ihnen; habe keine Bedenken, denn Ich habe sie geschickt.“

Wir möchten noch einen Absatz zu den gestrigen Aussagen hinzufügen, vor allem noch einen kleinen Unterschied hervorheben, wobei vorab gesagt werden muss, dass der Geist, der damals zu Petrus sprach, derselbe ist, der heute in uns durch das Wort spricht. Es gibt nur einen Geist (Eph 4:4), „der heilige Geist Gottes“, der uns neues Leben gibt und das uns Anvertraute bewahrt. So lesen wir in 2Tim 1:14: „Das köstliche dir Anvertraute bewahre durch heiligen Geist, der uns innewohnt.“ Im Unterschied zu Petrus, wo der Geist von außen einwirkte, wirkt er bei uns von innen heraus, weil er in uns wohnt! „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“ – dieser Zuspruch in 1Kor 3:16 darf uns heute besonders ansprechen. Ist es nicht etwas ganz Gewaltiges, wenn wir bedenken, dass zur Zeit des Petrus Gott im Tempel wohnte, und der stand ja in Jerusalem; heute sind wir der Tempel Gottes, Gott wohnt in denen, die Er in Seinem Sohn für Sich geheiligt hat!

Doch nun wieder zurück zum Geschehen in Joppe: Petrus bekam nicht viel Zeit zum Nachsinnen (fast gar keine), sofort erfolgte der nächste Schritt, Petrus musste dreierlei tun: Er musste a) aufstehen, b) hinabsteigen und c) mitgehen! Und zusätzlich gibt ihm der Geist noch mit: „… habe keine Bedenken, denn Ich habe sie geschickt.“ Damit wusste Petrus klipp und klar, was er tun musste – wir betonen dies hier, weil wir schon im nächsten Vers erleben müssen, wie Petrus mehr zögert, als handelt!

Greifen wir heute symbolisch einfach einmal die obige Reihenfolge auf, denn irgendwie charakterisiert sie auch unseren Glaubensweg: „Aufstehen“ … „Ja“! „Hinabsteigen“ … „sehr ungern; möglichst nicht!“ Doch um mit unserem Herrn „mitzugehen“, müssen wir Seine Gesinnung in uns haben (Phil 2:5), und „Seine Gesinnung“ war erst einmal der Abstieg bis zum Tod, ja zum Kreuzestod!

Apg 10:21

„Da stieg Petrus zu den Männern hinunter und sagte: Siehe, ich bin es, den ihr sucht. Was ist die Ursache für euer Hiersein?“

Eigentlich wurde Petrus durch den Geist ganz genau gesagt, was er jetzt zu tun habe, nämlich ganz einfach „mitzugehen“, und dies ohne irgendwelche Bedenken, denn „Ich habe sie geschickt!“ Doch was macht Petrus? Er steht auf, er geht auch hinab, aber dann zögert er, wir würden sagen (was nicht negativ heißen soll): Er stellt sich erst einmal ganz dumm!

Was wäre es für ein gewaltiges Zeugnis für die Männer an dem Tor gewesen, wenn Petrus ohne viel Fragerei einfach gesagt hätte: „Kommt Männer, ich gehe mit euch, mein Gott hat mich bereits über alles vorbereitet!“ Doch stattdessen fragt Petrus nach etwas, was ihm doch der Geist gerade erst gesagt hatte: „Warum seid ihr hier?“

Wir wollen Petrus hier nicht kritisieren, zumal wir in ähnlicher Lage wahrscheinlich nicht viel anders handeln würden: Petrus suchte erst eine Art „Rückversicherung“, ob der Geist auch die Wahrheit vorausgesagt hat! In diesem Sinn müssen wir die Frage des Petrus verstehen: „Was ist die Ursache für euer Hiersein?“ Diese Frage soll die immer noch starken Bedenken in Petrus zerstreuen.

Wenn wir jetzt auf uns schauen und versuchen, aus dem Obigen für uns einen inneren Gewinn zu erhalten, wird es (zugegebenermaßen) schwer: Wir sollen lernen, Seinem Wort ohne Rückfrage oder Absicherung zu vertrauen! Das hat mit unserem „Wandel“ zu tun. Wir können hierzu Röm 12:9 ff lesen, da liegt ein großes Feld vor uns, wo besonders die Worte in Vers 11 passend erscheinen: „… im Fleiß nicht zögernd“!

Im Fall der Tabitha zögerte Petrus nicht, da gab es für ihn keinen Grund zur Nachfrage. Jetzt muss er lernen - und auch wir dürfen es, nämlich uns immer weniger „rückversichern“, wenn unser Wandel gefragt ist; je weniger wir zögern, je mehr verherrlichen wir Gott!

Apg 10:22

„Da antworteten sie: Hauptmann Kornelius, ein gerechter und Gott fürchtender Mann, dem auch von der ganzen Nation der Juden Gutes bezeugt wird, erhielt von einem heiligen Boten Weisung, dich in sein Haus holen zu lassen, um Aussprüche von dir zu hören.“

Wir wollen zuerst hervorheben, dass die drei Männer Petrus gesucht haben, und nicht umgekehrt. Das ist beachtenswert, denn normalerweise hätte ja Petrus den ersten Schritt tun sollen, was seinem Auftrag entsprochen hätte. So sehen wir vordergründig Kornelius, doch in Wirklichkeit ist es Gott, der handelt. Auch dieses unwichtig erscheinende Detail weist auf das Neue hin, nämlich dass das Evangelium des Königreichs jetzt auch Nichtjuden, hier einen „Proselyten des Tores“, erreicht.

In unserem Leitvers legen die drei Männer dem Petrus unbewusst aus, was sein Gesicht beinhaltete: Dieser römische Hauptmann muss es sein, den Gott gereinigt hat und den er jetzt aufsuchen soll. Dass er ein offensichtlicher Guttäter ist, wird ihm ja allerorts bezeugt. Es gibt keinen Grund mehr, zu zögern. Was muss wohl in Petrus vorgegangen sein, als er mehr und mehr erkennen konnte, wie wunderbar sein Herr alles vorbereitet hatte.

Werfen wir noch einen Blick auf Kornelius, der ganz offensichtlich Verlangen nach dem Wort Gottes (Aussprüche) hatte. Haben wir auch solch ein Verlangen? Wir Gläubige bestehen aus zwei Naturen, dem alten und dem neuen Menschen. Den alten Menschen haben wir „als mit Christus gestorben“ zu betrachten, den neuen Menschen hingegen müssen wir täglich mit Nahrung hegen und pflegen. Hier ist lebenswichtig, dass wir uns an das Grundnahrungsmittel halten, an das direkte geschriebene Wort Gottes!!! Hier, und nur hier allein findet der neue (geistliche) Mensch in uns die vitaminreiche Nahrung, die das beständige Wachstum garantiert. Fehlt diese Nahrung oder das Verlangen danach, so ist dies ein Zeichen geistlicher Krankheit – unsere (geistliche) Entwicklung ist gehemmt. Prüfen wir uns, liebe Geschwister, an diesem Gradmesser immer wieder!

Apg 10:23

„Nun rief er sie herein und bewirtete sie. Am folgenden Morgen machte er sich auf und zog mit ihnen hinaus; auch einige Brüder aus Joppe gingen mit ihm.“

Unser Leitvers ist heute kurz und einfach – Petrus reißt durch sein Handeln die Schranke der zeremoniellen Unreinheit nieder, indem er die Männer bewirtet und am nächsten Tag mit ihnen zieht – wir nützen deshalb diesen Tag, um das Gestrige, das für uns alle so ungemein wichtig ist, zu vertiefen.

Es ist immer wieder verblüffend, dass wir nicht selten auf Gläubige treffen, die zwar sehr wortgewandt sind, herrlich beten können, aber noch nie ihre Bibel vollständig durchgelesen haben! Ihr Appetit nach dem Wort Gottes beschränkt sich auf einzelne Verse, Vorträge, Kassetten und Ähnlichem, was ja alles auch nützlich sein kann, aber die Grundversorgung nicht gewährleistet! In unserer geistlichen Entwicklung hängt alles von unserem Appetit nach dem reinen Wort Gottes ab, das die einzige geistliche Nahrung ist! Dabei wird es uns in dem Maß nützlich sein, in dem wir nicht nur von dem Wort essen, sondern es auch verdauen und es somit völlig in uns aufnehmen! Wie sieht das in der Praxis aus?

Es ist nicht entscheidend, wie viel Kapitel wir am Tag gelesen haben, sondern wie viel Zeit wir hatten, das Gelesene auch in uns wirken zu lassen, es zu überdenken; Gottes Geist wirkt in der Stille!

In 1Kor 3:1 ff geht es um Gläubige, die in ihrem geistlichen Wachstum stehen geblieben sind. „Milch“ ist ihre Nahrung, was z.B. das Herauspicken einzelner Verse sein kann, so wie es gerade passt. Dass Gottes Wort, im Zusammenhang gelesen, auch ermahnt, zurechtweist, zu unangenehmen Dingen zuspricht … ist unbeliebt und unwillkommen! Die Folgen sehen wir in Korinth: Fleischliche Gesinnung, Eifersucht und Hader untereinander, das Stehen zu bestimmten Brüdern (die einem sympathisch sind) – greifen wir doch alle nach der ganzen Fülle des Lebensbrotes Gottes!

Apg 10:24

„Tags darauf kam er nach Cäsarea hinein. Kornelius wartete schon auf sie und hatte seine Verwandten und nahestehenden Freunde zusammengerufen.“

Der Hunger nach dem Wort Gottes (die direkteste Quelle war damals das Zeugnis eines Augenzeugen, nämlich dem des Petrus) erfasste nicht nur Kornelius, sondern auch seine Verwandtschaft und seine Freunde.

Beachten wir heute einmal das „warten“ des Kornelius. Im Grunde konnte er ja nicht sicher sein, dass Petrus seiner Einladung Folge leisten würde, schließlich wusste er ja nur zu gut um das Umgangsverbot der Juden mit Nichtjuden. Doch trotz aller Umstände, die eine Absage des Petrus möglich machten, vertraute er der Aussage des himmlischen Boten mehr als den jüdischen Umgangsgepflogenheiten und rief alle Verwandten und Freunde zusammen – das ist ein beachtenswerter Glaube!

Was „Glaube“ ist, wird uns in Hebr 11:1 erklärt, er ist „die zuversichtliche Annahme dessen, was man erwartet, ein Überführtsein von Tatsachen, die man nicht erblickt“. Solcher Glaube ist aber nicht einfach und auch nicht selbstverständlich, schauen wir auf Israel: Gott hat Seinem Volk ein zukünftiges Land verheißen, und das Volk sollte dieser Verheißung glauben. Vierzig Jahre lang kämpfte es in der Wüste, seinem Gott zu vertrauen und versagte immer wieder – es baute mehr auf die eigene Kraft. Zuletzt vereitelte Gott durch das Gericht über die zehn Kundschafter den Versuch des Volkes, ohne seine Hilfe in das verheißene Land einzudringen. Zwei Männer jedoch glaubten Gott mehr als ihrer eigenen Kraft: Kaleb und Josua! Sie wagten es, der Meinung im Volk zu widersprechen, sie nahmen in Kauf, ganz alleine zu stehen, sie schauten nicht auf die äußeren Begebenheiten und zitterten nicht in banger Sorge … sie vertrauten ganz einfach ihrem Gott! In Jos 15:13 und 14 lesen wir, wie Gott Seine Verheißung erfüllte. Das alles darf auch uns immer wieder stärken und Mut machen, auch wenn wir dabei gemieden werden und nur zu oft alleine dastehen, weil wir dem Zeitgeist widerstehen – Gott ist getreu (1Kor 10:13), Er erfüllt, was Er verheißt!


Petrus in Cäsarea- Bekehrung des Kornelius

Apg 10:25-26

„Als nun Petrus eintreten wollte, kam ihm Kornelius entgegen und warf sich kniefällig zu seinen Füßen hin. Petrus aber richtete ihn auf und sagte: Steh auf, ich selbst bin auch nur ein Mensch.“

Kornelius war, wie wir gesehen haben, ein gottesfürchtiger Mann und dazu ein Guttäter. In einem Gesicht sagte ihm ein himmlischer Bote, dass er einen gewissen Simon Petrus herbeiholen lassen solle – nun steht dieser Mann vor seiner Tür! Wir können sicher alle gut verstehen, was für Gefühle in Kornelius waren: Freude, Spannung, Erwartung … und in all diesem Überschwang schießt er etwas über das Maß hinaus, er fällt vor Petrus auf die Knie! Und Petrus – er wies diese Art menschliche Verehrung sofort zurück!

Petrus schloss mit seiner Reaktion ein für alle Mal alle menschliche und kultische Verehrung aus, es darf in der Gemeinde nur „Einer“ verehrt werden, nur vor „Einem“ dürfen die Knie gebeugt werden, Paulus beschreibt dies in Eph 3:14 so: „Mithin beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus …“. In diesem Punkt gibt es zwischen der Königreichsgemeinde und der Körpergemeinde Christi Jesu keinen Unterschied! Es ist bedrückend, wenn man miterlebt, wie sich gerade der klerikale Stand diese menschliche Schwäche zunutze macht und sich kniefällig verehren lässt. Was würde wohl der einfache Fischer Petrus sagen, wenn er sehen könnte, wie sich seine angeblichen Nachfolger, an der Spitze der Papst, in Prunk und Pracht verehren lassen.

Petrus gibt zu verstehen, dass vor Gott kein Mensch höher ist als der andere, es gibt lediglich verschiedene Aufgaben – auch dies ist für uns gültig. Zwar soll unser Wandel so sein, dass wir gemäß Röm 12:10 einander in der Ehrerbietung höher achten (was mancher Gläubige gerne einseitig an sich vollziehen lässt), doch wenige Verse weiter (Vers 16) spricht Paulus zu, nicht auf Hohes sinnend, sondern davon (von dem Hohen) weggeführt sich zu den Niedrigen zu gesellen! Das hat uns doch auch etwas zu sagen!

Apg 10:27

„Während er sich mit ihm unterhielt, trat er ein und fand dort viele zusammengekommen.“

Wir haben gestern einiges auch auf uns, die Körpergemeinde, bezogen, wissend, dass Petrus natürlich für das irdische Königreich und damit für die Herausgerufenen aus Israel steht. Das schließt aber nicht aus, dass seine (des Petrus) Worte auch uns etwas zu sagen haben, weswegen Paulus auch in 2Tim 3:16 klar feststellt, dass alle Schrift, und damit ist die gesamte Bibel gemeint, nützlich zur Belehrung, Überführung, Zurechtweisung und Erziehung in Gerechtigkeit ist, damit der Mensch Gottes zubereitet sei, ausgerüstet zu jedem guten Werk. Wir wissen hier sehr wohl um die Gefahr der Vermischung der beiden sehr unterschiedlichen Evangelien, dem des irdischen Königreiches, vertreten durch Petrus und dem der überhimmlischen Berufung, vertreten durch Paulus! Doch es gibt auch die Gefahr der Einseitigkeit, wo nur noch die Paulusbriefe gelesen werden und die übrige gottgehauchte Schrift unbeachtet bleibt. Das Schicksal Israels, und hier vor allem die Entstehung der ersten Königreichsgemeinden, darf uns auch berühren und bewegen, und dies unter dem wichtigen Aspekt, dass Petrus wie Paulus nur dem einen Ziel dienen: „… in Christus das All aufzuhaupten“ (Eph 1:10). Allerdings, und jetzt muss das Wort richtig geschnitten (angewandt) werden, auf zwei sehr unterschiedlichen Ebenen: a) In den Himmeln und b) auf der Erde! Und diese Aufhauptung in Christus findet seinen herrlichen Abschluss, wenn Christus das aufgehauptete All Seinem Gott und Vater übergeben wird, wenn es keinerlei andere Mächte und Feinde mehr gibt, wenn alles dem Vater untergeordnet sein wird, ja der Sohn Selbst Sich dem unterordnet, der Ihm das All untergeordnet hat – damit Gott alles in allen sei (lies 1Kor 15:24-28).

Hand in Hand mit Israel (zumindest in geistlichem Sinn) dem gemeinsamen Ziel entgegen – auch das heißt gem. Röm. 12:10 einander höher achtend, wobei sehr wohl zwischen Gesetz und Gnade unterschieden werden muss!

Apg 10:28

„Da sagte er mit Nachdruck zu ihnen: Ihr wisst Bescheid, wie unerlaubt es für einen jüdischen Mann ist, sich Andersstämmigen anzuschließen oder zu ihnen zu gehen; doch mir hat Gott gezeigt, keinen Menschen als gemein oder unrein zu bezeichnen.“

Wir haben gesehen, liebe Geschwister, dass so mancher Vers, auch der gestrige, der kaum einer weiteren Auslegung bedarf, auch einmal für generelle Aussagen genutzt werden kann. Und weil wir nur zu gut wissen, wie schnell und gerne auch wir uns über Israels Berufung erheben, weil wir meinen, eine „höhere“ Berufung zu haben, sei daran erinnert, dass auch wir Glieder der Körpergemeinde Christi Jesu, „nur Menschen“ sind!

Doch nun wieder zurück nach Cäsarea: Nachdem Petrus den kniefälligen Kornelius aufgehoben und klargestellt hatte, dass auch er nur ein Mensch sei, stellte er mit diesen Worten den persönlichen Kontakt her, die Herzen der beiden Männer fanden zueinander! Und so zeigt sich uns im gestrigen Leitvers das liebliche Bild, wie zwei bisher fremde Männer sich angeregt unterhielten – und das Thema, welches auch die unterschiedlichsten Menschen sofort verbinden kann, heißt immer nur „Jesus“!

Petrus findet ein gefülltes Haus, für ihn das gefundene Feld zur Aussaat des Wortes Gottes. Doch zuvor stellt er noch einmal klar, wie Gott es gefügt hat, dass die menschliche Tradition, die eine Grenze zwischen Juden und Nichtjuden aufgebaut hat, „aufgehoben“ ist! Zwischen Petrus und Kornelius gab es nichts Trennendes mehr, beide waren auch dazu berufen, den Weg zum irdischen Königreich zu suchen, getreu der Worte in Mt 6:33. Wir, die Körpergemeinde Christi Jesu (die erst später in Erscheinung tritt), haben eine andere Suchrichtung: „Wenn ihr nun zusammen mit Christus auferweckt wurdet, suchet das droben, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend!“ (Kol 3:1).

Beachten wir heute die Aussage in unserem Leitvers: „… doch mir hat Gott gezeigt …“. Wir sehen hier: Gott lässt bei Seinem Volk über viele Generationen „menschliche Wege“ zu (es gab in den jüdischen Schriften kein direktes Verbot dahingehend, den gesellschaftlichen Kontakt zwischen Juden und Fremden zu meiden – diese Sitte entsprang der von den Vätern übernommenen Tradition), doch zu „Seiner“ Zeit korrigiert Er sie dann auch.

Mancher von uns wird sich auch schon gefragt haben, warum Gott so lange in seinem Leben diese menschlichen, verkehrten Wege zugelassen hat (und vielleicht immer noch zulässt); hier müssen wir bedenken, dass Gott uns gezielt „Erfahrungen“ sammeln lässt – mit dem Guten wie mit dem Bösen, mit dem Licht wie mit der Finsternis! Aus diesen Erfahrungen heraus sind wir in der Lage, die wahre göttliche Liebe zu schätzen, sie mit offenen Herzen aufzunehmen, ja sie sogar zu erwidern!

Bei Petrus öffnete Gott mit Seiner Korrektur den Weg für Kornelius und sein Haus in das irdische Königreich - bei uns wird beim Erkennen unserer neuen Blickrichtung (unseres korrigierten Weges) „nach oben“ der Quell der „überströmenden Gnade“ in Gang gesetzt, ein Fluss, der fortan unsere täglichen Kränkungen Gott gegenüber hinweg trägt, wie es so wunderbar Eph 1:7 beschreibt:

„In Ihm haben wir die Freilösung durch Sein Blut, die Vergebung der (täglich von uns begangenen) Kränkungen nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überfließen lässt.“

Apg 10:29

„Darum kam ich auch ohne Widerrede, als nach mir gesandt wurde. Ich möchte mich nun erkundigen, aus welchem Anlass ihr mich habt herbeiholen lassen.“

In der Tat folgte Petrus ohne Widerrede dem Befehl: „Steig herab und geh mit ihnen“ (Vers 20), doch jetzt, im Hause des Kornelius angekommen, fragt er nach dem Anlass, obwohl dieser ihm ja durch die drei Männer sehr klar geschildert wurde (Vers 22). Was erwartet er für eine Antwort?

Wir müssen das „warum“ dieser Frage tiefer ergründen, denn Petrus war ja ein Mann, der schnell und entschlossen etwas durchzuführen gewohnt war – er hätte normalerweise gleich mit seinem Zeugnis über seinen Herrn beginnen können! Die Frage des Petrus nach dem Anlass seines Herbeiholens muss also derart verstanden werden, dass er weniger den äußeren Anlass wissen wollte (den er ja bereits kannte), sondern vielmehr, ob auch bei Kornelius Gott ähnlich gewirkt hat wie bei ihm. Anders ausgedrückt: Petrus wollte in Erfahrung bringen, auf welche (göttliche) Art und Weise dieser Auftrag durch Kornelius entstanden war! Interessant ist hier noch, dass Petrus nicht mehr Kornelius allein anspricht, sondern das ganze versammelte Haus: „… aus welchem Anlass ihr mich habt …“.

Vielleicht dürfen wir hier eine Art Prüfungsfrage für die Herzenseinstellung der Versammlung sehen: Weshalb waren sie alle da? Was erwarteten sie vom Kommen des Petrus? War es nur reine Neugier? Oder waren sie alle, wie Kornelius, gottesfürchtig und Wohltäter, also „Proselyten des Tores“?

Was Petrus nicht ohne weiteres sehen konnte, weiß Gott längst: Nach Ps 7:10 prüft Er Herzen und Nieren, und Vers 11 sagt anschließend: „… der die aufrichtigen Herzen rettet“. Des Petrus Ansinnen war so gesehen: Sind hier in diesem Haus aufrichtige Herzen, die gerettet werden können?

Apg 10:30

„Da entgegnete Kornelius: Vor vier Tagen fastete ich bis zu dieser Stunde, und um die neunte Stunde betete ich in meinem Haus. Und siehe, da stand ein Mann in glänzender Kleidung vor meinen Augen und erklärte:“

Kornelius, ein Proselyt des Tores, also einer, der sich dem jüdischen Glauben zugezogen fühlte und an den Gott Israels glaubte, ohne jedoch die Traditionen des Volkes zu übernehmen, berichtet, dass er vier Tage lang fastete und um die neunte Stunde ins Gebet ging. Anschließend hatte er die Erscheinung – er führt sein Erleben also auf sein Beten, das mit Fasten verbunden war, zurück. Hier erhebt sich, bevor wir auf die weiteren Ausführungen des Kornelius eingehen, generell für uns die Frage, ob auch wir mit „fasten und beten“ etwas erreichen können, ja, wie wir es überhaupt mit dem „Fasten“ halten?

Wir kürzen die Antwort dieses umfangreichen Gebietes auf ein absolutes Minimum: Es ist richtig, dass Gottes Wort viel über „das Fasten“ schreibt, wir werden auch im Verlauf der Apostelgeschichte selbst bei Paulus wiederholt auf das „Fasten“ stoßen – und trotzdem hat das Fasten in der heutigen Verwaltung der Gnade keine Bedeutung mehr. In der Apostelgeschichte, wo wir auf jüdischem Boden stehen, vertritt auch Paulus noch das Fasten, doch in seinen Briefen löst er sich immer mehr von dieser jüdischen Tradition. In 1Tim 4:1 ff warnt er ausdrücklich vor der Irreführung dämonischer Lehren, wozu eindeutig das Entsagen von Speisen (= fasten) gehört. Wenn Paulus von „Enthaltsamkeit“ spricht, dann im Hinblick auf Gal 5:24 (bitte lesen). Hier sehen wir paulinische Askese, und in dieser Enthaltsamkeit, nämlich der Kreuzigung unseres Fleisches, der Leidenschaften und Begierden, liegt unser rechtes Fasten! Und dies aus dem einfachen Grund, weil es eine Frucht des Geistes (Selbstzucht) ist (Gal 5:22)! Wir können wohl tagelang fasten, also dem Körper die Speise entziehen, und unser alter Mensch bleibt dennoch „ungekreuzigt“, während der Körper eventuell Schaden erleidet - lassen wir uns also, liebe Geschwister, nicht durch falsche Lehren beunruhigen, die heute, in der Verwaltung der Gnade, abgetan sind!

Hat uns die gestrige Ausführung über das „Fasten“ überzeugt? Wir wissen nur zu gut, wie schwer es ist, Werke des Fleisches abzulegen und auf jeglichen Eigenruhm vor Gott zu verzichten. Erschwert wird dies durch irreführende Lehren, die nicht zwischen dem, was dem Volk Israel einerseits und andererseits uns, den Nationen gilt, unterscheiden! Schwer wird es auch für manchen von uns, wenn argumentiert wird, dass ja auch Paulus gefastet hat, was richtig ist. Wie alle anderen Juden behielt Paulus, auch als er an Christus gläubig wurde, das Fasten bei, wir sehen dies in Apg 13:2-3; Apg 14:23. Nur, solche Hinweise nützen nichts, weil dabei nicht erkannt wird, dass Paulus auch ab Apg 13 seinem Volk noch am irdischen Königreich diente und damit voll auf jüdischem Boden stand, wo das Fasten Gott wohlgefällig war. Wir müssen also erkennen, dass gerade die Apostelgeschichte einen stark geprägten jüdischen Charakter hat und Paulus hier zuerst einmal noch am irdischen Königreich dient, obwohl ab Apg 13 die ersten Gläubigen aus den Nationen zur Körpergemeinde berufen worden sind.

Schwieriger wird es, wenn Aussagen aus den Briefen des Paulus, wie 2Kor 6:4 ff oder 2Kor 11:27 als Beweis für das Fasten angeführt werden. Hier müssen wir aber auf den Zusammenhang achten, in welchem diese Aussagen stehen: Paulus gibt hier keine Anweisungen, sondern zählt die lange Liste seiner Leiden und Drangsale auf. Er sagt hier, dass ihm auf dem schweren Weg im Dienst für seinen Herrn oft die nötige Nahrung fehlte, um seinen Hunger zu stillen, er spricht also von einem äußeren Zwang zum Fasten! Im Verlauf seines Dienstes an der Körpergemeinde gibt es keinerlei Anweisung zum Fasten. Wer heute dennoch Verzicht von Speise fordert, zählt bestenfalls zu den „Schwachen im Glauben“, wie es Röm 14:1-3 beschreibt. Wir sollen uns aber gerade dieser Schwachen annehmen!

Apg 10:31

„Kornelius, dein Gebet ist erhört worden, und deiner Almosen ist vor Gottes Augen gedacht worden.“

Auch der heutige Leitvers führt uns noch einmal unter anderem an das Fasten heran, denn Kornelius hatte ja Werke aufzuweisen: Er gab Almosen und er fastete hier schon vier Tage lang.

Kornelius glaubte an den Gott Israels, das heißt, er war fromm und fürchtete Gott. Auf dem Boden des irdischen Königreichs reicht aber der nackte Glaube nicht, es bedarf unbedingt noch der Werke! Dementsprechend sagt Jakobus (der ja für jedermann lesbar „an die zwölf Stämme“ schreibt), dass Glaube allein nicht rettet (Jak 2:14b), sondern dass der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein (Jak 2:24).

Diese klaren Worte des Jakobus an Israel stehen in vollem Widerspruch zu den Worten des Paulus an die zur Körpergemeinde Berufenen in Röm 3:28: „Denn wir rechnen damit, dass der Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke“!

Interessant ist hier für uns, dass das Fasten von Israel auch als ein Werk gesehen wurde, es war der sichtbare Ausdruck der Reue über begangene Sünden (lies 1Sam 7:6; 2Sam 12:16; 1Kö 21:27; Neh 9:1 und viele mehr). Das Fasten kam einem Büßen gleich und entsprach dem Gesetz. Heute, in der Verwaltung der Gnade, braucht der Gläubige keine büßenden Werke, auch nicht das Fasten, die überströmende Gnade macht es möglich!

Zurück zu Kornelius: Wir sagten bereits, dass Petrus mit seiner Frage, „aus welchem Anlass habt ihr mich herbeiholen lassen“ die Herzenseinstellung aller Versammelten erkunden wollte, und Kornelius gab sich Mühe, Petrus von seiner inneren Führung zu überzeugen, dies ist der Inhalt der Verse 31 und 32.

Apg 10:32

„Sende daher nach Joppe und lass einen gewissen Simon herbeirufen, der den Beinamen Petrus hat. Dieser ist zu Gast im Haus des Gerbers Simon am Meer.“

Kornelius lies den Simon Petrus herbeirufen – warum gerade ihn? War das Zufall, dass Petrus in der Nähe war? Werfen wir einen Blick etwas weiter zurück: Die Verkündigung des Königreiches durch Jesus schlug fehl; zwar kam der König, aber die Menschen erkannten Ihn nicht. In Mt 13:10-11 erklärt der Herr Seinen Jüngern das Geheimnis des Königreiches und fragte dabei Seine Jünger, was die Menschen sagten, „wer Er sei“? Die Antwort war alles andere als befriedigend, und so fragte Er Seine Jünger direkt: „Ihr aber, was sagt ihr, wer Ich sei?“ Jetzt tritt Petrus ins Blickfeld und seine Antwort ist eigentlich überwältigend: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“. Im weiteren Gespräch sagt der Herr sehr klar und unmissverständlich, dass es Petrus, der Felsen ist, auf den Er Seine herausgerufene Gemeinde (des Königreichs) bauen wird. Und unter anderem sagt Er, dass gerade Petrus die Schlüssel des Königreichs der Himmel bekommt (lies Mt 16:15-19).

Haben wir uns hierüber schon einmal Gedanken gemacht? Der Felsen „Petrus“ war dazu bestimmt, die Grundlage der Königreichsgemeinde zu bilden, und hierbei war das obige Zeugnis des Petrus maßgeblich! Sein wunderbares Zeugnis über Jesus machte ihn tauglich, die Schlüssel des Königreichs zu übernehmen. Dieser herrliche Auftrag beinhaltete aber mehr als nur ein „aufschließen“ der Tür, es wurde dem Petrus auch die Vollmacht gegeben, „zu binden und zu lösen“. Und seine Entscheidungen sollten in den Himmeln bestätigt werden – das alles galt für die Königreichsgemeinde (Mt 18:18).

An Pfingsten gebrauchte Petrus die Schlüssel, die ihm anvertraut waren, sein Zeugnis lasen wir in Apg 2:36. Und sein Auftrag umfasst das Gebiet bis zur letzten Grenze des Landes, und diese Grenze ist das Meer, an welchem das Haus des Gerbers Simon lag.

Apg 10:32

„Sende daher nach Joppe und lass einen gewissen Simon herbeirufen, der den Beinamen Petrus hat. Dieser ist zu Gast im Haus des Gerbers Simon am Meer.“

Wir sahen gestern, „Petrus“ hat den Schlüssel zum Königreich erhalten und an Pfingsten öffnete er mit seiner Botschaft die Tür und viele Juden traten ein. Das Auftragsgebiet erstreckte sich über Judäa, Samaria und bis zur letzten Grenze des Landes. Unser heutiger Leitvers enthält eine Aussage, die sicher kaum jemand beachtet, und doch wird sie ausdrücklich benannt: „… im Haus des Gerbers Simon am Meer.“ In Gottes Wort wird Israel bekanntermaßen häufig als „Land“ versinnbildlicht, im Gegensatz dazu werden die Nationen als „Meer“ bezeichnet. Wenn wir diese Bilder jetzt anwenden, bedeutet dies, dass Petrus, der ja schon zuvor mit seinem Auftrag die äußerste Grenze erreicht hatte, jetzt erstmalig ans Meer kommt, an das Meer der Nationen – seine Botschaft erreicht Kornelius und andere Proselyten des Tores aus den Nationen!

Es zeichnet sich für uns das Bild ab, dass alle, die in das Königreich eintreten wollen, von Petrus hineingelassen werden müssen, denn er hat den Schlüssel. Dazu gehörte auch der fromme Kornelius mit seinem Haus.

Aber schauen wir heute noch über Petrus hinaus: Auch seine Botschaft ging, wie die seines Herrn, fehl, das heißt, die Tür zum Königreich wurde wieder geschlossen, wie es in Mt 13:14 in Bezug auf Jesaia vorausgesagt wurde und in Apg 28:26 bestätigt wird. Doch wie wird sich die Tür zum Königreich für das verstockte Volk wieder öffnen, wenn Petrus nicht länger da ist? In seinem zweiten Brief an die jüdischen Auswanderer (2Petr 1:10-11) zeigt er den Weg auf.

Es darf uns ruhig bewegen, wie der Herr vorsorgt: Dem noch lebenden Petrus war es nicht gegeben, das ganze Volk in das Königreich zu führen, aber sein Brief erfüllt den Schlüsseldienst auch noch später. Petrus war der erste der zwölf Apostel, der die Tür aufschloss, und er wird sie auch zukünftig durch seine Briefe öffnen!

Apg 10:33

„Folglich sandte ich unverzüglich zu dir. Du hast nun trefflich gehandelt, gleich zu kommen. Daher sind wir nun alle hier vor Gottes Augen, um alles zu hören, was dir vom Herrn angeordnet worden ist.“

Petrus wird aus dem Mund eines Proselyten bezeugt, er habe „trefflich gehandelt“. Doch um so weit zu kommen, musste auch Petrus einen langen Weg gehen. Als der Herr den Simon berief, sagte Er ausdrücklich: „Von nun an …“ Doch in Joh 21:3 sehen wir diesen Jünger wieder bei seinem alten Beruf als Fischer. Er musste erst einmal lernen, dass mit Eigenwillen und viel Mühe keine Ernte eingebracht werden kann – nur der Pfad des gläubigen Gehorsams wurde gesegnet. Eine ganze Nacht der Mühe auf dem Wasser brachte ihm nicht einmal das Frühstück ein, aber sein Herr hatte Selbst liebevoll für die Speise gesorgt – das war eine erste Lektion!

Wenn wir diesen vergeblichen Fischfang aus höherer Warte betrachten, scheint er anzudeuten, dass auch das künftige Fischen, diesmal nach Menschen, ergebnislos bleibt, denn die Geschichte zeigte, dass Israel nicht zur Umsinnung kam. Und diese Finsternis wird bis zum Morgen anhalten, wenn der Messias auf dem Ölberg wiederkommt, um Sein Reich auf Erden aufzurichten – dann wird das große Wunder geschehen, was Röm 11:26 voraussagt: „Und sodann wird Israel als Gesamtheit gerettet werden“.

Petrus fand, wie er jetzt feststellen musste, ein Feld vor, das bestellt werden wollte, die Herzen waren aufnahmebereit. Und die Versammelten sprachen nicht nur von Gott, sondern auch von „dem Herrn“, auf den sie horchen wollten. Anscheinend hatten sie schon von diesem „Jesus von Nazareth“ gehört, wie in den weiteren Versen angedeutet wird. Jetzt gab es nur eines: „Jesus groß zu machen!“ Und das ist auch unser herrlicher Auftrag!

Apg 10:34-35

„Da tat Petrus seinen Mund auf und sagte: In Wahrheit erfasse ich es nun, dass Gott nicht die Person ansieht, sondern dass Ihm in jeder Nation der annehmbar ist, der Ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt.“

Petrus scheint nun begriffen zu haben, was das Gesicht bedeutet hat; er begriff es aber nicht durch ein Studium der Theologie oder eine Bibelschule, sondern ganz einfach durch die Führung des Geistes! Das Evangelium vom Königreich war keine Privatangelegenheit des Volkes Israels, sondern umfasste alle Völker – und hier bei Kornelius sehen wir den Anfang.

Kornelius war, wie wir schon an früherer Stelle gesagt haben, erst einmal ein Guttäter, der gemäß Röm 2:7 mit Ausdauer in guten Werken Herrlichkeit und Ehre und Unvergänglichkeit suchte. Allein schon dafür wurde ihm in obigem Vers äonisches Leben verheißen, was er in diesem Fall auf der zukünftigen neuen Erde erhalten hätte. Doch bei Kornelius müssen wir noch einen Schritt weitergehen, er war nicht nur ein Guttäter, nein, er suchte auch Gott. Gemäß Hebr 11:6 gibt es Menschen, die Gott ernsthaft suchen, allerdings ist dafür „der Glaube“ die Voraussetzung! Und dieser Glaube beruht bei Menschen wie Kornelius auf der von ihnen anerkannten Tatsache, dass Gott existiert! Sie sind also vom Dasein Gottes überzeugt. Mehr wird hier nicht verlangt. Gott verheißt ihnen nach Hebr 11:6, „ein Belohner“ zu sein. Kornelius glaubte aber nicht nur an Gottes Existenz, er erkannte Ihn auch in dem Gott Israels, war fromm und fürchtete Ihn, was ja nach Spr 1:7 der Anfang der Erkenntnis ist.

Und genau das, was wir oben über Kornelius festgestellt haben, bestätigt Petrus schon in seinen ersten Worten. Gottes Urteil umfasst nicht nur Israel, sondern jede Nation, weil Gott der Schöpfer aller Menschen ist! Wir dürfen miterleben, liebe Geschwister, wie ein Mensch aus den Nationen, der Gott fürchtet, nicht nur verstärkt an Gott gebunden wird, er wird jetzt zu Christus geführt, von dem wir in Hebr 1:3 lesen, dass Er der Träger des ganzen Alls ist, was bedeutet, dass jeder Mensch seinen Daseinsgrund in Christus hat!

Apg 10:34-35

„Da tat Petrus seinen Mund auf und sagte: In Wahrheit erfasse ich es nun, dass Gott nicht die Person ansieht, sondern dass Ihm in jeder Nation der annehmbar ist, der Ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt.“

Wir müssen den letzten Absatz von gestern noch vertiefen, weil er „Grundlegendes“ enthält: Gemäß Röm 2:7 und 10 gibt es tatsächlich Menschen, die zum Vollbringen guter Werke fähig sind; der innere Zustand ihrer Herzen kommt in ihrem Suchen und Tasten nach Gott zum Ausdruck. Wenn wir, im Gegensatz zu früheren Jahren, solche Menschen heute kaum mehr antreffen, dann liegt das daran, dass nach Apg 17:26b die zugeordneten Fristen zum Abschluss kommen und dem großen Abfall Platz machen müssen.

Nun gibt es bei obigen Gedanken ein Problem, das wir lösen müssen: - In Joh 14:6 sagt Jesus, dass niemand zum Vater kommt, außer durch Ihn! Wie also kann solch ein Guttäter (hier auch Kornelius) Gott ohne Jesus finden?

Wir müssen jetzt sehr gut unterscheiden: Was Paulus im Bezug auf „Gott finden“ schreibt, bezieht sich nur auf „Gott als Schöpfer“, der alles erschaffen hat. Das entspricht dem, was in Röm 1:19 und 20 beschrieben ist, dass Gott an Seinen Tatwerken begreiflich und ersichtlich ist. Doch – und jetzt kommt der wesentliche Unterschied – damit ist Er noch nicht als „der liebende Vater“ erkannt! Diese Erkenntnis wird dem Menschen nur durch den Sohn Seiner Liebe, verklärt durch den heiligen Geist, zuteil!

Merken wir jetzt, liebe Geschwister, was einem Guttäter wie Kornelius fehlte? Er sollte Gott ja nicht nur als Schöpfer der Welt, und allem, was darin erschaffen ist, erkennen, sondern Ihn vor allem als „Gott der Liebe“ sehen und in die Lage versetzt werden, Ihn zurückzulieben!

Noch einen Tag bedarf unser gestriges Thema, es ist zu herrlich, um es nicht bis in die Tiefe auszukosten - es geht um die Bindung des Menschen an Christus Jesus!

Vieles haben die Menschen seit dem ursprünglichen Zustand Adams eingebüsst, aber doch nicht alles: Gott hat dem Menschen die Fähigkeit belassen, nach Ihm zu suchen und zu tasten, und – Sich auch finden zu lassen! Jeder Mensch trägt ja, wie Jes 42:5 trefflich sagt, den „Odem Gottes“ und „Seinen Geist“ in sich, was dazu führt, dass alle Völker, die auf der Erde wandeln, von Gott abhängig sind! So lesen wir auch in Apg 17:28: „… denn in Ihm leben wir und bewegen wir uns …“! Und das Köstliche dabei ist: Haucht der Mensch bei seinem Tod diesen Odem des Lebensgeistes aus, so kehrt dieser gemäß Pred 12:7 zu Gott zurück, der ihn gab!

Wir kommen jetzt zur absoluten Mitte: So wahr Gott alles erschaffen hat, so hat Er auch alles Seinem Sohn übergeben – wir lesen dies unter vielen anderen Aussagen in Mt 11:27. Und wunderbar schreibt Paulus in Bezug auf „den Sohn Seiner Liebe“ in Kol 1:17, dass das gesamte All nicht nur durch Ihn und zu Ihm hin erschaffen ist, sondern auch zusammen „in Ihm“ besteht! Hebr 1:3 bestätigt diese wunderbare Tatsache derart, dass der Sohn das All durch Sein machtvolles Wort trägt! Dies führt uns dahin, dass der Mensch nicht nur an Gott gebunden ist, sondern demnach seinen Daseinsgrund in Christus hat und durch Sein machtvolles Wort getragen wird!

Der Schlüssel, um Gott nicht nur als Schöpfer, sondern auch als liebenden Vater zu erkennen, liegt allein bei Christus Jesus! Und das gilt nicht nur für uns, die Körpergemeinde Christi Jesu, sondern auch für die Königreichsgemeinde aus Israel, ja für alle Menschen!

Apg 10:36

„Ihr kennt das Wort, das Er den Söhnen Israels gesandt hat: den Frieden als Evangelium durch Jesus Christus zu verkündigen (dieser ist der Herr über alle).“

„Gott“ als Schöpfer der Welt zu erkennen ist die eine Seite; die andere Seite, Ihn auch als Vater und Gott der Liebe zu sehen, bedarf Christi Jesu, der die Sünde der Welt auf Sich nahm, um die grenzenlose Liebe Gottes der Welt hautnah zu offenbaren. Kornelius und sein Haus, die bisher Gott erkannt hatten und Ihn fürchteten, werden jetzt mit „der anderen Seite“, mit „Jesus Christus“, konfrontiert!

Beachten wir hier: In der Verwaltung des Königreiches sind alle diejenigen aus den Nationen Gott annehmbar, die Ihn fürchten und gerecht wandeln, aber – Gottesfurcht und Wandel können niemals den Glauben an Jesus Christus ersetzen!!! Das, liebe Geschwister, ist eine ganz wichtige Wahrheit!

Und noch etwas ist jetzt wichtig: Kornelius wird durch Petrus, der den Schlüssel zum Königreich innehat, zu Jesus Christus geführt; damit ist er aber kein Musterbeispiel für uns, die Gläubigen der Körpergemeinde Christi Jesu! Achten wir von Anfang an darauf, dass die Errettung des Kornelius und seines Hauses sich zu einem guten Teil auf guten Werken gründete, wie es Jakobus unter anderem in Apg 2:22 und 24 ersichtlich macht. In der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade gilt Röm 3:24 und Eph 2:8, und hier ist „Saulus“ der Erste unter den Sündern, der uns als Vorbild dient.

Der oben abgeklungene Unterschied zwischen a) der Königreichs- und b) der Körpergemeinde kann nicht oft genug betont werden. Es ist Satan gelungen, einen großen Teil der Gläubigen derart zu blenden, dass sie den Unterscheid zwischen den zwei Evangelien (dem an Israel – vertreten durch Petrus, und jenem an die Nationen – vertreten durch Paulus) nicht mehr wahrnehmen – beide werden vermischt und als „Einheitsevangelium“ angeboten! „Denn in der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben, und dies nicht aus euch, sondern Gottes Nahegabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme (Eph 2:8).“

Petrus setzt in unserem Leitvers (wie auch in Vers 37) voraus, dass sich die Ereignisse um „Jesus“ bis zu Kornelius herumgesprochen hatten; jetzt hebt er hervor, dass dieser „Jesus“ (der ja das Wort Gottes ist und Fleisch wurde) zu den Söhnen Israels gesandt war. Diese Wahrheit wird heute kaum noch hervorgehoben! Und doch sagt Jesus Selbst, als Er auf Erden wandelte, unmissverständlich: „Ich wurde lediglich zu den verlorenen Schafen vom Hause Israel gesandt“ (Mt 15:24)! Damit besteht erst einmal eine klare Grenze zwischen Israel und den übrigen Nationen!

Nun kommt natürlich sofort die Frage auf: Wenn die Nationen ausgeschlossen sind, wenn Jesus tatsächlich nur zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel gesandt wurde, welchen Nutzen bringt dann die Botschaft des Petrus dem Kornelius und seinem Hause? Die Antwort gibt uns der in Klammern gesetzte Satz in unserem Leitvers, und hier die Aussage, dass Er der Herr über alle, also auch über die Nationen, ist! Dem Kornelius und den in seinem Haus Versammelten wird so bezeugt, dass auch ihnen, als „Proselyten des Tores“, die Segnungen Israels gelten! Israels Messias ist der Herr über alle! Und diese Segnungen beginnen, sobald das irdische Königreich aufgerichtet wird.

Heben wir zum heutigen Abschluss noch einmal Mt 15:24 hervor und was Röm 15:8 bestätigt: „Christus ist der Diener der Beschneidung (Israels) geworden“, Jesus grenzte sich im Verlauf Seines Erdenlebens also erst einmal klar ab. Doch wenn wir noch Röm 15:9 lesen, wird diese Abgrenzung aufgehoben, um das Erbarmen Gottes aufzuzeigen und Ihn dafür zu verherrlichen. Und wie wunderbar lesen wir dann auch in Röm 15:10: „Seid fröhlich, ihr Nationen, mit Seinem Volk!“ und Vers 11: „Lobpreisen sollen Ihn alle Nationen!“

Eine Ausssage in unserem Leitvers müssen wir noch beachten: „Den Frieden“, hier als Evangelium durch Jesus Christus. Viel gibt es allgemein über „den Frieden“ zu sagen, doch in unserem Leitvers zielt er auf etwas ganz Bestimmtes ab: Auf den Frieden zwischen den Fernstehenden (= Nationen) und Nahestehenden (= Israel)!

Wir weisen jetzt auf Eph 2:13-18 hin (bitte lesen), wohl wissend, dass diese Aussage die Körpergemeinde Christi Jesu betrifft! Hier (und erst hier) wird die Vorrangstellung des Volkes Israels aufgehoben und die Fernstehenden (die Nationen) durch Christi Blut zu gleichberechtigten Nahestehenden gemacht. Christus ist der Friede, der die beide Gruppen „eins“ gemacht hat (Vers 14), und Er macht „Frieden“, indem Er beide Gruppen in einem Körper mit Gott durch das Kreuz aussöhnte (Vers 16) – und somit ist „Frieden“ den Fern - und Nahestehenden, weil beide durch einen Geist Zutritt zum Vater haben. Wir wiederholen bewusst: Obiges schreibt Paulus an uns, die Körpergemeinde!

Petrus wie auch Kornelius und sein Haus dürfen nicht zur Körgemeinde Christi Jesu gezählt werden, sie gehören zur pfingstlichen Königreichsgemeinde! Und trotzdem dürfen wir „eingeschränkte“ Parallelen ziehen: Die erste Aussage von Eph 2:14 trifft bei Kornelius nicht zu – noch ist die Vorrangstellung Israels nicht aufgehoben, aber: Auch Menschen aus den Nationen wie Kornelius erhalten jetzt erstmalig Zugang zu dem Frieden als Evangelium durch Jesus Christus – das ist das Neue, welches auch Petrus erst lernen musste. Der Friede, um den sich die Rede des Petrus dreht, ist die Tatsache, dass sich das Evangelium von Christus nicht mehr nur auf die Juden beschränkt, sondern auf alle, weil Er der Herr über alle ist. Das war wirklich „Friedensbotschaft“ für Kornelius und sein Haus!

Apg 10:37

„Ihr wisst auch um die Dinge, die sich in ganz Judäa zugetragen haben, angefangen von Galiläa nach der Taufe, die Johannes geheroldet hatte,“

Wir möchten sehr gerne dem Gestrigen noch eine Erklärung anfügen, weil wir den Epheserbrief als Hilfe herangezogen haben, wohl wissend, dass dieser Brief ausschließlich uns, der Körpergemeinde Christi Jesu, gilt! Wie alle unsere Leser wissen, ist uns die Unterscheidung der beiden Werkzeuge Gottes, nämlich Israel für die Erde und die Körpergemeinde für die Himmel, ungemein wichtig, weil jedes Werkzeug ein besonderes Evangelium erhalten hat (das des Gesetzes und das der Gnade). Beides darf nicht vermischt werden! Und doch gibt es immer wieder auch „Berührungspunkte“, denn die beiden unterschiedlichen Evangelien haben einen Herrn und ein gemeinsames Ziel: „… um in Christus das All aufzuhaupten: beides, das in den Himmeln (hier ist die Körpergemeinde zuständig) und das auf der Erde (Israel als Königreichsgemeinde) “ (Eph 1:10). Man kann nun vollständig von Israel abheben und sagen: Das Evangelium des Königreiches geht uns heute überhaupt nichts mehr an, schließlich ist unser Evangelium viel höher und herrlicher - man kann aber auch die Gemeinsamkeiten sehen und sich (ohne gleich zu vermischen) mit dem anderen Werkzeug Gottes freuen, wie wir es gestern, auf den Frieden bezogen, getan haben – denken wir auch hierüber einmal nach!

Zu unserem Leitvers: Es scheint sich mehr bis zu Kornelius herumgesprochen zu haben, als wir bisher gedacht hatten, offensichtlich war ihnen selbst das Wirken des Täufers Johannes nicht unbekannt. Erfreuen wir uns heute aber erst einmal an dem Zeugnis des Täufers: „... allen aber, die Ihn annahmen – ihnen gab Er Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an Seinen Namen glauben …“ (Joh 1:12). Und es gibt doch nichts Größeres und Herrlicheres als den Namen, der über jedem Namen ist: „Jesus“!

Wissen wir noch, welche Taufe Johannes geheroldet und ausgeführt hat? Lassen wir uns heute erneut mit ihr konfrontieren:

In Mt 3:2 fordert der Täufer Johannes das Volk auf: „Sinnet um!! Denn das Königreich der Himmel hat sich genaht!“ Und wir lesen weiter, dass sich die Juden scharenweise taufen ließen und offen ihre Sünden bekannten (Verse 5-7). Gemäß Mk 1:4 war es eine Taufe der Umsinnung zur Erlassung der Sünden. Diese Wassertaufe war also die zu erfüllende Vorbedingung zum Eintritt in das irdische Königreich Christi. So wie einst die Israeliten auf dem Weg in das verheißene Land in der Wolke und im Meer getauft wurden, so taufte nun Johannes die Juden mit Wasser auf „Jesus“, den wahren Mose!

Ein ganz besonderes Ereignis war, dass selbst Jesus „von Galiläa her“ zu Johannes kam, um Sich von ihm taufen zu lassen (Mt 3:13-14). Was muss wohl Johannes empfunden haben, als Jesus vor ihm stand? Wir lesen nur, dass er zuerst einmal die gewünschte Taufe verwehrte – wie käme er auch dazu, den Sohn Gottes zu taufen! Doch was im Inneren des Johannes vor sich ging, können wir nur erahnen!

Jesus bestand auf die Wassertaufe, aber nicht Seiner Sünden wegen (Er hatte keine), auch nicht, weil Er von verkehrten Wegen umsinnen musste – den Grund Seines Bestehens auf die Taufe durch Johannes war, wie es Röm 15:8 beschreibt: „Christus ist der Diener der Beschneidung geworden für die Wahrheit Gottes, um die Verheißungen der Väter zu bestätigen“. In die Tiefe gesehen bekundete Jesus mit dem Untertauchen in das Jordanwasser dem Vater Seine Bereitschaft, Sein Leben dahinzugeben. So redet er in Lk 12:50 von Seinem Tod als „einer Taufe“. Vergessen wir nie, liebe Geschwister, was Er erlitt, als Gottes Gerichtsfeuer über Ihn am Kreuz ausgegossen wurde – durch Seinen Tod wurden auch unser aller Sünden getilgt!

Apg 10:38

„…wie Gott Jesus von Nazareth mit heiligem Geist und mit Kraft salbte, Ihn, der umherzog, Wohltaten erwies und alle heilte, die vom Widerwirker unterdrückt waren; denn Gott war mit Ihm.“

Von der Taufe des Johannes kommt Petrus zur Salbung mit heiligem Geist und mit Kraft – auch hiervon wussten offensichtlich die Versammelten im Haus des Kornelius!

Petrus bezeugt in unserem Leitvers, dass dieser „Jesus von Nazareth“ kein gewöhnlicher Mensch war, auch kein Religionsstifter oder Ähnliches (zu solchen wird ja unser Herr heute immer mehr herabgestuft), sondern das fleischgewordene Wort. Und Gott bezeugte Sich machtvoll durch Seinen Geist, der wie eine Taube auf den getauften Jesus herabstieg. Dazu sagte die Stimme: „Dies ist Mein geliebter Sohn, an Ihm habe Ich Mein Wohlgefallen“ (Mt 3:16-17). Petrus bezeugt weiter die Wohltaten, die Heilungen der vom Widerwirker Unterdrückten – auch dies wussten offensichtlich die Zuhörer. Man darf hier fragen: Wenn diese Menschen alles schon wussten, was hat dann Petrus hier noch für eine Aufgabe?

Mit der Antwort kommen wir zu einer wichtigen Tatsache: Es nützt eben überhaupt nichts, die Geschichte Jesu nur äußerlich zu kennen – dieses Wissen bringt keine Freude, keinen Frieden und keine Rettung. Des Petrus Auftrag war also der, die Versammelten den Christus tiefer erleben zu lassen, sie in die Tiefe zu führen! Dies ging aber nicht allein mit dem Verstand, sondern es bedurfte einer „höheren“ Führung, nämlich der des“ heiligen Geistes“!

Bedenken wir, dass unser Leitvers ja bezeugt, das Gott es war, der Seinen Sohn mit eben dieser Kraft des heiligen Geistes salbte, von der wir oben sprachen – und wenn unser Herr diese Kraft brauchte, wie viel mehr dann erst wir!!! Und die Kraftquelle, unsere ständige Nahrung, ist das geschriebene und lebendige Wort Gottes – wir müssen nur darin lesen!

Unser Leitvers enthält noch zwei Aussagen, die wir nicht übergehen wollen: a) Jesus heilte alle, die vom Widerwirker unterdrückt waren; und b) denn Gott war mit Ihm!

Zu a): „Kranke, die vom Widerwirker unterdrückt werden“ – wie dürfen wir das verstehen? Wir müssen dazu einen großen Bogen schlagen: Seit Eva auf die Schlange hörte, ist (gemäß dem Willen Gottes) der wahre Beherrscher der Erde „Satan“; nach 2Kor 4:4 ist er „der Gott dieses Äons“! Sein Ziel ist, die Menschheit von Gott zu entzweien, und dies so lange, bis er laut Offb 20:1-3 für tausend Jahre gebunden wird und die Menschheit von seinem furchtbaren Einfluss befreit ist. Das bedeutet, dass die ganze Menschheit unter seinem Einfluss steht! 2Kor 4:4 sagt uns, dass er die Gedanken der Ungläubigen blendet, er unterdrückt sie also derart, dass ihnen der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus nicht erstrahlen kann.

Satan steht ein Heer von Helfern zur Seite, die Eph 6:12 mit „Fürstlichkeiten, Obrigkeiten, Weltbeherrscher dieser Finsternis und geistliche Mächte der Bosheit inmitten der Überhimmlischen“ nennt. Und diese geballte Macht steht auch uns gegenüber, weswegen uns ja die bekannte Waffenrüstung gegeben ist. Auf der untersten Stufe der satanischen Helfer stehen wohl die Dämonen, die offensichtlich nicht zu den überhimmlischen Mächten gezählt werden dürfen, weil sie allein auf der Erde wirksam sind. Sie bemächtigen sich eines fleischlichen Körpers und zwingen diesem ihren Willen auf – wir wissen vielfach aus der Schrift um solche „Besessenen“.

Bei all diesen Angst einflößenden Dingen darf uns heute Eph 2:1-7 Mut machen – im Glauben sind wir bereits heute in Christus inmitten der Überhimmlischen niedergesetzt! Gott ist reich an Erbarmen!

Wenn wir die Aussage, dass Jesus alle heilte, die vom Widerwirker unterdrückt waren, aus dem Zusammenhang der gesamten Schrift lösen, würde dies ja bedeuten, dass es keine vom Widerwirker Unterdrückten mehr gibt – was aber sichtlich falsch ist! Jesus heilte nur alle jene, die zu Ihm kamen und an Ihn glaubten! Die Masse des Volkes und die übrige Menschheit werden nach wie vor unterdrückt! Aus dieser Unterdrückung kann sich kein Mensch aus eigener Kraft lösen, es bedarf des Wirkens Gottes, der den Glauben schenkt, wie es in Joh 6:29 zu lesen ist (Gott ist der Wirkende).

Auf uns, die Körpergemeinde Christi Jesu gesehen, fügen wir zu dem gestrigen Wort aus Eph 2:1-7 noch an: In diesem Kapitel wird unsere herrliche Stellung in Christus gezeigt! Wir dürfen voller Freude glauben, dass wir heute schon den sichersten Platz im gesamten All einnehmen dürfen: Wir sind in Christus Jesus inmitten der Überhimmlischen niedergesetzt! Wenn jetzt die Frage kommt, warum wir dann in Eph 6 die Waffenrüstung vorgesetzt bekommen und gegen die Mächte der Finsternis kämpfen sollen, dann müssen wir lernen, dass die Apg 4 bis Apg 6 des Epheserbriefes von unserem Wandel sprechen! Unsere Stellung in Christus ist unangreifbar für Satan – unser Wandel hingegen kann von ihm durchaus beeinflusst werden, deshalb die Mahnungen des Apostels Paulus in diesen drei Kapiteln!

Noch ein Gedanke zu Punkt b), „denn Gott war mit Ihm“: Paulus verstärkt diese Aussage später in 2Kor 5:19 derart: „Denn Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend: Er rechnet ihnen ihre Kränkungen nicht an und hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt.“ Gott war mit Seinem Sohn auf dessen Weg zu Seinem Volk, doch Er war in Ihm, als am Kreuz die Welt mit Ihm versöhnt wurde – das ist wahres Evangelium!

Apg 10:39

„Wir sind Zeugen von allem, was Er im Land der Juden wie auch in Jerusalem tat; den hat man ans Holz gehängt und hingerichtet.“

All das, was Kornelius und sein Haus bisher durch Mundpropaganda in Erfahrung bringen konnten, wird ihnen jetzt durch einen Augenzeugen bestätigt. Und dieser Zeuge „Petrus“ bringt auch noch all die anderen Augenzeugen ins Spiel, er spricht ja von „wir (in der Mehrzahl) sind Zeugen …“. Und er meint damit insbesondere die „zwölf“ Apostel, die alle die Merkmale, die in Apg 1:21-22 aufgezählt sind, besitzen müssen.

Solche direkten Augenzeugen würde sich mancher von uns wohl auch gerne wünschen und könnte dabei meinen, dann wäre es sicher leichter zu glauben. Umgekehrt würde sich vielleicht Kornelius gewünscht haben, das vollständig niedergeschriebene Wort Gottes in Händen halten zu können, so wie wir es heute können – das ist menschliches Wünschen! Gott gibt jedem in jede Zeit das, was nötig ist! Für uns, die wir das vervollständigte Wort Gottes besitzen, zählt allein der Glaube ohne zu schauen; für Israel und die Königreichsgemeinde gehören Zeichen und Wunder dazu (wozu auch „Augenzeugen“ gezählt werden müssen).

Die letzte Aussage in unserem Leitvers klingt wie eine Anklage Petri gegen seine Brüder dem Fleisch nach: Diesen Wohltäter und Heiler der Kranken haben sie ans Holz gehängt. War dem Petrus hier der tiefere Sinn des Kommens Jesu noch unklar? Später in seinem ersten Brief, den Petrus ca. 65 n. Chr. schrieb, stellte er jedoch unmissverständlich klar, das Christus das makellose und fleckenlose Lamm war, vorhererkannt vor dem Niederwurf der Welt (gem. 1Petr 1:19-20), was ja bedeutet, dass noch vor dem ersten Menschen „Adam“ Gott um den Sündenfall wusste und das Opferlamm schon hier bereit stand – die Rettung aller Menschen war gesichert (gem. 1Tim 4:10 ist Gott der Retter aller Menschen). Lassen wir heute erneut die letzten Worte des sterbenden Jesus aus Joh 19:30 auf uns wirken: „Es ist vollbracht!“

Apg 10:40

„Diesen Jesus hat Gott am dritten Tag auferweckt, und Er hat Ihm gegeben, offenbar zu werden,“

Wir sagten bereits vor einigen Tagen, dass Petrus nicht zu Kornelius kam, um die bekannten geschichtlichen Ereignisse um „Jesus von Nazareth“ zu wiederholen – sein Auftrag war, die Versammelten in die Tiefe zu dem Sohn Gottes zu führen, der das Abbild des unsichtbaren Gottes ist und die Menschen mit der Liebe Gottes konfrontierte, die am Kreuz von Golgatha seinen Höhepunkt erreicht hatte.

Nachdem das Opferlamm am Kreuz Seinen göttlichen Auftrag erfüllt hatte (denn Gott war gemäß 2Kor 5:19 in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend), hat Ihn Gott auferweckt. Die markantesten Worte dieser Auferweckung durfte Paulus in seinem Gebet in Eph 1:18-21 ausdrücken; es geht darum, dass wir in der Erkenntnis Gottes wachsen, dass wir mit erleuchteten Augen des Herzens nicht nur unser herrliches Erwartungsgut erkennen und in geistlichen Besitz nehmen, sondern auch „die alles übersteigende Größe Seiner Kraft gemäß der Wirksamkeit der Gewalt Seiner Stärke, die in Christus gewirkt hat, als Er Ihn aus den Toten auferweckte und Ihn zu Seiner Rechten inmitten der Überhimmlischen setzte …“. An keiner anderen Stelle der Schrift finden wir solche Anhäufung von machtvollen Worten wie hier! Man muss sich wirklich Zeit nehmen, diese Aussage über die Auferweckung Christi in sich wirken zu lassen!

Mit Christi Tod und Auferweckung durch den Vater vollzog sich eine totale Wende im Verlauf der Menschheit – Gott war mit der Welt versöhnt! Und Er offenbarte den Sohn Seiner Liebe derart, dass dieser von Sich sagen konnte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch Mich“ (Joh 14:6). So markant und gewaltig Paulus oben über die Auferweckung sprach, so tief und herrlich offenbart Johannes die Mittlerrolle Christi Jesu zwischen dem Vater und den Menschen – ja, der Vater hat dem Sohn wahrlich gegeben, offenbar zu werden!

Apg 10:41

„… nicht dem gesamten Volk, sondern den von Gott zuvor erwählten Zeugen, uns, die wir nach Seiner Auferstehung aus den Toten mit Ihm gegessen und getrunken haben.“

Gott ist, das haben wir vorgestern gelesen, der Retter aller Menschen, nur – die Lebendigmachung in Christus vollzieht sich erst nach und nach; in 1Kor 15:22 nennt es Paulus: „Jeder aber in seiner besonderen Abteilung“! In unserem Leitvers geht es heute erst einmal darum, dass Christus überhaupt „offenbar“ gemacht wird, und dies beginnt bei den von Gott zuvor erwählten Zeugen. Zu diesen ersten Zeugen gehört aber nicht Paulus (was hier auch einmal klar gesagt werden muss), vielmehr sind es die vom Herrn berufenen zwölf Jünger. Sie werden im kommenden irdischen Königreich die führenden Kräfte sein, die auf zwölf Throne sitzen werden, und die zwölf Stämme Israel richten. Wir möchten hier eindringlich anmerken: Wer die zwölf Apostel in die Körpergemeinde Christi Jesu zerren möchte (was leider vielerorts der Fall ist), muss sich klar machen, dass er damit dem Königreich die führenden Kräfte raubt!!!

Nach Christi Auferweckung läuft Gottes Heilsplan so weiter, dass er die zuvor erwählten Zeugen, die zwölf Jünger Jesu, die mit Ihm nach Seiner Auferstehung gegessen und getrunken haben, den uns bekannten Auftrag von Apg 1:8 erteilt. Es darf uns hier und heute erneut wichtig werden, dass kein Mensch sich selber zu einem Werkzeug machen kann – es ist Gott allein, der alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt! Dies gilt auch für die „Einzelperson“! Und wenn wir hier bedenken, dass, auf uns gesehen, Paulus in Eph 1:3 ff schreibt, dass Gott uns in Christus vor dem Niederwurf der Welt auserwählt hat, dass wir zum Sohnesstand durch Christus Jesus vorherbestimmt sind, dann muss nicht nur unser „Ich“ verstummen, sondern es muss uns auch erneut klar werden, dass wir heute keinen Menschen zu Jesus führen können, der nicht zuvor von Gott auserwählt ist. Aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen, dass es hier nur um die Reihenfolge geht; einmal werden alle gerettet!

Apg 10:42

„Er hat uns nun angewiesen, dem Volk zu herolden und zu bezeugen, dass dieser Jesus der von Gott ausersehene Richter über Lebende und Tote ist.“

Es fällt auf, dass Petrus im Verlauf seiner Rede zwar die Phasen des Wirkens Jesu bis zu Seinem Tod und Seiner Auferweckung erwähnt, aber kein Wort über Seine Himmelfahrt und der Ausgießung des heiligen Geistes an Pfingsten in Jerusalem erwähnt! Dafür erwähnt er das künftige Richteramt Jesu, und dies im Hinblick auf das Volk Israel. Ist das für uns bedeutsam?

Die Antwort liegt wohl darin, dass Petrus sehr wohl erkennen musste, dass mit Kornelius eine Wende in der bisherigen Heilsgeschichte Gottes eingetreten ist; das prophetische Pfingstzeugnis hatte ja nur bei dem Volk Israel seine Berechtigung. Da aber das Volk dabei war, das Pfingstangebot abzulehnen, begann das Gericht bereits derart zu wirken, dass das Evangelium zu Kornelius, einem aus den Nationen, überging. Diese Tatsache musste auf das Volk schon hier wie ein Gerichtssignal wirken! Jesus war also, so gesehen, bereits der Richter der Lebendigen. Dass Jesus alle Gerichte vom Vater übergeben wurden, lesen wir ja unter anderem in Joh 5:22, Er ist der Richter zuerst an Seinem Volk, dann über alle Nationen, worüber ja ausführlich die Offenbarung schreibt.

Uns soll heute wichtig sein, dass wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, mit diesen Gerichten nichts mehr zu tun haben, weil über unsere alte Menschheit das Gericht bereits vollzogen wurde: Sie wurde mit Christus gekreuzigt (was das 6. Kapitel des Römerbriefes bezeugt). Wir brauchen also nicht täglich aus Angst vor einem Gericht um Vergebung unserer Sünden bitten (wie das im so genannten „Vater unser“ zum Ausdruck kommt), sie sind getilgt!

Hören wir noch die zusprechenden Worte Pauli an die Korinther, „die Gnade Gottes nicht vergeblich zu empfangen“ (2Kor 6:1) – denn „Gnade“ und „Gericht“ sind wie Feuer und Wasser!

Apg 10:43

„Diesem bezeugen alle Propheten: Durch Seinen Namen erhält jeder, der an Ihn glaubt, Erlassung der Sünden.“

Der Abschluss der Rede des Petrus ist ein Heilsangebot an das Haus des Kornelius. Dabei ist der Hinweis auf die Propheten nicht überflüssig, sondern rundet das großartige Bild ab, welches Petrus von „Jesus von Nazareth“ entworfen hat. Auch die Gläubigen aus den Nationen, die zum Königreich gehören, sollen auf das prophetische Wort gestellt werden, weil die Propheten nicht nur Gottes Beauftragte für Israel, sondern für die ganze Menschheit sind. Gerade ihr Zeugnis bezeugt ja den Sohn Gottes als Retter eines jeden, der an Ihn glaubt. Und dieser Glaube bewirkt „Erlassung der Sünden“!

Kornelius und sein Haus waren vor Gott wegen ihrer Gottesfurcht und ihrem guten Wandel vor Gott angenehm, aber es fehlte ihnen die Erlassung der Sünden, was allein über „Jesus“ möglich war und ist! Der Name „Jesus“ muss jetzt dem ganzen Haus ganz groß und herrlich aufleuchten!

Lassen wir uns hier erneut erinnern: Wir stehen bei dem Geschehen im Hause des Kornelius voll auf dem Boden des irdischen Königreichs! Das bedeutet, dass wir, die Glieder der Körpergemeinde, den hier angebotenen Erlass der Sünden durch den Glauben an Jesus nicht mit unserer Rechtfertigung verwechseln dürfen! Der Grund dafür ist gewaltig: Während die Vergebung der Sünden im Königreich bei schlechtem Wandel durchaus widerrufen, also zurückgenommen werden kann (siehe z. B. Mt 18:32-35), ist unsere Rechtfertigung unwiderrufbar, weil die uns betreffende Gnade überströmend ist und täglich unsere Kränkungen Gott gegenüber wegspült, wie dies in Eph 1:7-8 zum Ausdruck kommt. Zwar wird auch unser Wandel einer Prüfung unterzogen, wie es 2Kor 5:10 ankündigt, doch alle, die vor dieser Preisrichterbühne des Christus stehen, sind „Entrückte“ – also für alle Zeit „Gerettete“!

Apg 10:44

„Noch während Petrus diese Worte sprach, fiel der Geist, der heilige, auf alle, die das Wort hörten.“

Petrus sprach Worte, die dem „Wort Gottes“ entsprachen, und dieses von Kornelius und seinem Haus gehörte Wort Gottes wirkte wie ein Medium für den heiligen Geist – er fiel auf alle, die das Wort hörten. Lassen wir heute zuerst einmal diese gewaltige Rolle (eines Mediums), die das lebendige Wort innehat, auf uns wirken, vielleicht wird uns dabei erneut bewusst, wie wichtig es ist, direkt in diesem herrlichen Wort Gottes zu lesen! Wir blicken also zuerst einmal kurz weg von Kornelius hin auf uns:

So wie unsere alte Natur (der alte Mensch) täglich mit Brot, Gemüse Fleisch usw. ernährt werden muss, das von außen kommt, so ist es auch mit der neuen Natur in uns – auch ihre Nahrung muss von außen kommen; und diese Nahrung ist das „Wort Gottes“. Was uns gilt, gilt auch der Königreichsgemeinde! Deshalb schrieb Petrus in 1Petr 2:2: „… sehnt euch wie neugeborene Kinder nach der unverfälschten Milch des Wortes, damit ihr durch sie heranwachst zur Rettung …“. Und Jesus sagte in Mt 4:4: „Nicht von Brot allein wird der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch Gottes Mund ausgeht“ (wobei sich der Herr ja auf 5Mo 8:3 stützt). Wir sehen, liebe Geschwister, wie wichtig diese geistliche Speise nicht nur für uns, sondern für alle Gläubigen ist. Wichtig ist nur, dass diese Speise „lauter“ ist, und damit kommen wir zu etwas ganz Wunderbarem: In Joh 6:33 und 35 lesen wir, dass der Herr das Brot des Lebens ist, Er ist das Brot, das aus den Himmeln zu uns hernieder gekommen ist. Ganz praktisch heißt das für uns:

Wenn wir im Wort Gottes lesen, sollen wir Ihn, Jesus Christus darin suchen! Und durch die Führung des heiligen Geistes werden wir Ihn überall finden, vom ersten bis zum letzten Buchstaben. So lesen wir in Offb 22:13, dass „Er“ das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Ursprung und die Vollendung ist, „Er“, unser Herr und Haupt!

Apg 10:45

„Da waren alle Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, außer sich vor Verwunderung, dass auch auf die Nationen das Geschenk des heiligen Geistes ausgegossen wurde;

Wir lassen uns heute wieder hinein in das Geschehen im Hause des Kornelius führen und erinnern uns der letzten Worte Petri: „Durch Seinen Namen erhält jeder, der an Ihn glaubt, Erlassung der Sünden!“ Diese Worte wirkten in den Herzen der Zuhörer so gewaltig, dass der heilige Geist auf alle fiel – „Jesus“ war in den Herzen angekommen und Gott gab Seine Bestätigung!

Unser Leitvers führt uns aber erst einmal zu der inneren Verfassung jener Juden, die mit Petrus unterwegs waren und diesen auch in das Haus des Kornelius begleitet hatten. Generell sah jeder Israelit die Gabe des Geistes als ein Privileg an, das nur Israel gegeben war, um den bekannten Auftrag Jesu auszuführen, nämlich alle Völker zu Jüngern zu machen. Und in diesem Sinn erlebten ja die Gläubigen in Jerusalem an Pfingsten die Ausgießung des heiligen Geistes. Doch was jetzt im Hause des Kornelius geschah, machte die Gläubigen aus der Beschneidung (die 6 jüdischen Begleiter des Petrus) erst einmal fassungslos vor Verwunderung! Noch bevor das Königreich und ihr König gekommen war, fiel der heilige Geist auf die Nationen, hier waren es „Proselyten des Tores“ – wie konnte das sein?

Wir müssen dazu wissen, dass im kommenden Königreich alle diejenigen aus den Nationen gesegnet werden, die dem jüdischen Volk wohl gesonnen sind, ihm beistehen und unterstützen. Gemäß Röm 2:7 und 10 bedeutet dies neben Herrlichkeit, Ehre und Friede sogar „äonisches Leben“. So gesehen haben auch Kornelius und sein Haus diese Segnungen im künftigen Königreich zu erwarten – die Ausgießung des heiligen Geistes auf sie war ein Angeld und eine Vorschattung der Segnungen, die einmal auf die gläubigen Nationen kommen werden.

Apg 10:46

„… denn sie hörten sie mit Zungen sprechen und Gott hoch erheben.“

Wir möchten dem Gestrigen noch einen Gedanken anfügen: Dass Gott hier im Hause des Kornelius vor den Augen der Juden Seinen heiligen Geist ausgoss, kann durchaus auch als Wegbereitung für den zukünftigen Dienst des Apostels Paulus an den Nationen gesehen werden:

Dadurch nämlich, dass Petrus und seine sechs jüdischen Begleiter Augenzeuge dieser Ausgießung des heiligen Geistes wurden und dieses Geschehen in Jerusalem bestätigen konnten, erfuhr der spätere Dienst des Paulus wenig bzw. keinen Widerspruch von Seiten der anderen Apostel.

Zu unserem heutigen Leitvers: Das Zungenreden ist eine der im kommenden irdischen Königreich wirksamen Kräfte, es gehört zu dem sichtbaren bzw. hörbaren Beweis der Ausgießung des Geistes Gottes. Für Petrus und seine begleitenden 6 Brüder war dieses Zungenreden der sichere Beweis und die Bestätigung, dass diese „Proselyten des Tores“ auch wirklich diesen Geist empfangen hatten. Kornelius und sein Haus erhoben daraufhin Gott hoch, weil sie, wie es Hebr 6:4-5 zum Ausdruck bringt, das überhimmlische Geschenk geschmeckt haben und so Mitteilhaber des heiligen Geistes wurden, die sowohl das köstliche Wort wie auch die Kräfte des zukünftigen Äons schmeckten. Und wenn Paulus in Röm 15:9-10 schreibt, dass die Nationen Gott einmal für Sein Erbarmen verherrlichen und mit dem Volk Israel fröhlich sein werden, so sehen wir dies schon hier bei Kornelius als Vorschattung erfüllt. Das, liebe Geschwister, ist Königreichswahrheit!

Beachten wir aber noch in der Aussage von Hebr 6:4-5, dass die Möglichkeit eines Abfalls vom Glauben gegeben ist – auch dies gehört zum Königreich! Eine erneute Umkehr im Äon des Königreiches ist dann unmöglich!

Apg 10:47

„Dann antwortete Petrus: Diesen kann man doch nicht das Wasser verwehren, damit sie nicht getauft würden – diesen, die den Geist, den heiligen, ebenso erhalten haben wie wir.“

Erinnern wir uns noch an Apg 2:38, wo Petrus die Reihenfolge festlegte: 1) Umsinnung, 2) Taufe, 3) Geschenk des heiligen Geistes! Diese Reihenfolge wurde schon bei der Bekehrung des Saulus in Damaskus durchbrochen, indem Saulus erst nach der Handauflegung durch Ananias und der Erfüllung mit heiligem Geist mit Wasser getauft wurde – die Geistestaufe wurde der Wassertaufe vorgezogen!

Doch obwohl wir jetzt bei Kornelius die gleiche geänderte Reihenfolge miterleben (die Geistestaufe wird der Wassertaufe vorgezogen), dürfen wir die beiden Fälle „Saulus“ und „Kornelius“ nicht gleichstellen, es bestehen nämlich grundlegende Unterschiede! Bedenken wir nur einmal, dass Kornelius ein gottesfürchtiger „Proselyt des Tores“ war, dessen gute Werke zu Gott aufstiegen, während Saulus ein fanatischer Feind Christi war, der die Gläubigen verfolgte, ja sie töten ließ. Schon dies zeigt, dass ein Vergleich kaum möglich ist. Zwar hat sich bei Saulus und Kornelius die Wassertaufe nach hinten verschoben, doch mit Saulus fing Gott an, etwas bis dahin Verborgenes zu enthüllen, während bei dem Proselyten Kornelius die Pfingstverwaltung fortgeführt wurde; so gesehen stand die Taufe des Kornelius jener des Äthiopiers in Apg 8:38 sehr nahe.

Das Obige zeigt uns: Die Wassertaufe verlor bei Kornelius, einem Mann aus den Nationen, ihren zweiten Platz und wurde nach hinten auf Platz „drei“ verlegt. Der Grund war der, dass jetzt auch solche aus den Nationen zum Glauben kamen.

Trotz diesem beachtenswerten Umschwung in der Taufentwicklung war Petrus sofort bereit, auch noch mit Wasser zu taufen. Das bedeutet: Die Wassertaufe gehörte und gehört ganz klar zum Eintritt in das irdische Königreich!

Apg 10:48

„Darauf ordnete er an, dass sie im Namen Jesu Christi getauft würden. Dann ersuchten sie ihn, noch einige Tage bei ihnen zu bleiben.“

Unser gestriger Abschluss war, dass die Wassertaufe eine Voraussetzung zum Eintritt in das Königreich auf Erden ist – strebst du, lieber Leser, dieses Tausendjahrreich an? Dann musst du dich in der Tat mit Wasser taufen lassen! Wenn du aber eine überhimmlische Berufung in deinem Leben erkannt hast, wenn dir klar geworden ist, dass du zu einem Glied am Körper Christi Jesu vorherbestimmt wurdest, dann ist eine Wassertaufe völlig überflüssig – in der Körpergemeinde gilt einzig und allein die von Gott vollzogene Geistestaufe! Und diese „eine“ Taufe, die in der heutigen Verwaltung der Gnade allein Gültigkeit hat, lässt jedem berufenen Gläubigen das Evangelium der Gnade in seiner ganzen Herrlichkeit aufleuchten! Wenn es heute bei so vielen Gläubigen an diesem Wissen mangelt, dann fehlt es an der richtigen Belehrung! Deshalb ist es so wichtig, dass der Apostel Paulus als „maßgebender Apostel“ erkannt wird und seine Briefe die geistliche Grundlage unserer Erkenntnis sind.

Kornelius und sein Haus wurden getauft, die Tür zum Königreich stand ihnen offen. Danach war der Wunsch in allen, dass Petrus und seine Begleiter noch weiter im Hause bleiben mögen. Man kann nun darüber hinweg lesen, oder sich auch hierüber Gedanken machen:

Im Gegensatz zu uns hatte ja Kornelius noch keine Bibel in der Hand, die er jederzeit aufschlagen konnte – die einzige Möglichkeit nach der Taufe, das Wort Gottes zu hören, waren die Worte des Petrus. Der Wunsch nach weiterem Verbleiben der Brüder war in Wirklichkeit der erwachte Hunger nach dem lebendigen Wort Gottes. Mit diesem versteckten Hinweis schließt dieses Kapitel, und auch wir lassen uns dabei gerne daran erinnern, dass wir unseren inneren neuen Menschen täglich mit Nahrung versorgen müssen, wobei die reinste und nahrhafteste Speise im direkten Wort Gottes, unserer Bibel, zu finden ist!

Wir möchten dieses Kapitel nicht beenden, ohne noch einmal auf die entscheidenden Punkte im Hinblick auf Kornelius hinzuweisen:

Gemäß Apg 2:38-39 wurde Kornelius und sein Haus als „Proselyten des Tores“ mit den gläubigen Israeliten verbunden; allerdings schloss sie ihre „Nichtbeschneidung“ weiterhin vom Betreten der Weihestätte aus. Wir müssen uns, liebe Geschwister, diesen Ausschluss einmal wirklich vorstellen: Kornelius befindet sich als Gläubiger in Jerusalem, darf aber den Tempel nicht betreten, nicht einmal in Begleitung eines Petrus! Und warum? Weil auf der trennenden mittleren Mauer der Umfriedung des Tempels die Inschrift eingraviert ist, dass jedem Ausländer das Betreten der Weihestätte bei Todesstrafe verboten ist! Das ist der Stand bei Kornelius!

Und jetzt kommen wir zu der Gnade, die uns durch Paulus enthüllt ist, und da lesen wir in Eph 2:13-22, dass eben diese trennende mittlere Mauer der Umfriedung niedergerissen ist, die Trennung zwischen Fernstehenden (den Nationen) und Nahestehenden (Juden) ist aufgehoben, wir sind durch das Blut Christi nahe gebracht, und zwar so nahe, dass es keine Bevorzugung Israels mehr gibt, beide sind in Christus „eins“! Wohlgemerkt: Wir sprechen hier von der Körpergemeinde Christi Jesu, nicht von Kornelius und der Pfingstgemeinde! Erst durch Paulus wurde im Epheserbrief diese Vorrangstellung Israels aufgehoben, wir sind nicht länger nur Gäste und Verweilende (wie Kornelius), sondern Mitbürger der Heiligen und Glieder der Familie Gottes!

Leider gelingt es Satan immer wieder, viele Gläubigen mit Blindheit zu schlagen, sie können die obige Wahrheit nicht erkennen, dass dem Kornelius nur die Brosamen vom Tisch Israels zufielen – lasst uns immer wieder danken, dass wir die Bedeutung und Herrlichkeit unserer Berufung erkennen duften und in ihr wandeln dürfen!

Lies weiter:
11. Die Apostelgeschichte Kapitel 11