Der Vorsatz der Äonen

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Version vom 19. März 2016, 18:49 Uhr von MI (Diskussion | Beiträge) (d) Gelehrt durch die Propheten)

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'nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes:
Der zweite Tod und die Wiederbringung aller Dinge

in Bearbeitung

i. Die Wiederbringung aller Dinge

II. Das Zeugnis der Schrift

Teil 1. Gottes Vorsatz im Sohn
Teil 2. Der Vorsatz der Äonen
Teil 3. Durch Tod und Gericht zum Leben


Die Wiederbringung aller Dinge

II. Das Zeugnis der Schrift

2. Der Vorsatz der Äonen

a) Erfüllung In Zeitabschnitten

Ich fahre fort, indem ich zeige, dass der Vorsatz Gottes, durch den Erstgeborenen aus den Toten den später Geborenen zu segnen - wie geschrieben steht: "So werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden": - in aufeinander folgenden Welten oder Zeiten erfüllt wird (ainones) oder um mit Paulus zu reden, "nach dem Vorsatz von der Welt her" (Eph 3:11 kata prothesin ton aionon wörtlich: nach dem Vorsatz der Zeitalter). Dem gemäß stehen die Toten nicht alle zusammen auf, sondern "ein jeglicher in seiner Ordnung: der Erstling Christus, danach die Christus angehören, wenn Er kommen wird" (1Kor 15:33), welche, wenn sie auch der Auferstehung Christi nachfolgt, trotzdem "Auferstehung aus den Toten" (Phil 3:11 - ten eksanastasin ten ek nekron) oder "erste Auferstehung" (Offb 20:5) genannt wird.

b) Jeder in seiner Ordnung

Nun ist es eine Tatsache, dass Christus, der Erste der Erstlingsfrüchte, durch den aller Segen zu uns kommt, vor bald neunzehnhundert Jahren von den Toten auferstanden ist, während die Gemeinde der Erstgeborenen, welche ebenfalls Erstlingsfrüchte genannt werden (Jak 1:18 - Offb 14:4) erst am großen Pfingstfest eingesammelt werden wird. Einige werden also vor den anderen vom Tod befreit, und selbst bei den Erstlingsfrüchten wird, wie bei jeder Geburt, das Haupt des Leibes von den anderen Gliedern frei. Soweit ist es klar, dass dieser Vorsatz Gottes nicht mit einem Male, sondern in einander folgenden Zeiten gewirkt wird. Aber diese Tatsache gibt uns einen Hinweis bezüglich anderer Geheimnisse und ist Schlüssel für die "Zeitalter der Zeitalter" (aionones oionon), von denen wir im Neuen Testament lesen, dass in ihnen die Verlorenen noch durch und unter Tod und Gericht gehalten werden, während die Heiligen Christi als Erben Gottes schon Seiner Herrlichkeit teilhaftig sind, indem sie Ihm alle Dinge untertan machen.

Dieses Beispiel zeigt uns hier eine Art von Schattenbild der Wiederherstellung. Denn gerade wie in Adam nicht alle auf einmal hervorkommen und sterben, sondern von und durcheinander, Generation auf Generation, wenngleich, als er fiel und starb, in ihm alle gefallen und gestorben sind, weil sie ein Teil von ihm sind und deshalb Anteil an seinem traurigen Erbe haben - so sind in Christo durch Seine Auferstehung alle lebendig gemacht - aber dennoch werden sie nicht alle mit einem Male zu Seinem Leben und Licht gebracht, sondern einer nach dem anderen, die Erstgeborenen vor den später Geborenen nach Gottes Wohlgefallen und ewigem Ratschluss.

Hier wie überall findet sich der Schlüssel in den Einzelheiten jenes Gesetzes von dem "nicht der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vergehen wird, bis dass es alles geschehe" (Mt 5:18), dessen bestimmte Zeiten und Jahreszeiten allesamt Vorbilder oder Gestalten der "Zeitabschnitte" des Neuen Testamentes sind; denn es gibt nichts im Evangelium, dessen äußere Gestalt sich nicht im Gesetz befände, noch irgend etwas im Gesetz, dessen Wesen nicht im Evangelium zu finden wäre. Das einst unterdrückte und gefangene Israels Gottes ist das Gefäß, in welchem und durch welches Er Seinen Vorsatz der Gnade und Wahrheit anderen Verlorenen zeigen will.

Man beachte deshalb, dass nicht nur die Erstlingsfrüchte zum Teil am Passahfest, zum Teil auch erst Pfingsten eingesammelt werden, während das Fest der Einsammlung, erst im siebenten Monat stattfindet, "im Anfang des Jahres, wenn du deine Arbeit eingesammelt hast vom Feld" (2Mo 23:16 - 3Mo 23:39 - 5Mo 16:13), sondern dass auch nicht weniger ausdrücklich bestimmt ist, dass Reinigung und Erlösung zu verschiedenen Zeiten und Jahreszeiten stattfinden sollen. Ich beziehe mich auf die geheimnisvollen Abschnitte der

die alle verschiedene Zeiten sind, in denen Menschen gereinigt und gesegnet werden. Die ersten von diesen sind Bilder der "Zeitalter der Zeitalter im Neuen Testament, von denen das letzte, das "Halljahr", die Bestimmung hatte, dass in ihm alle die, welche ihr Erbteil verloren, und nicht wie einige schon in dem Sabbatjahr der Ruhe hatten freikommen können, schließlich nach "Zeiten der Zeiten", das sind die "siebenmal sieben Jahre", das Verlorene wieder erlangen und völlige Befreiung finden sollten. Denn in dem Sabbatjahr galt der Erlass nur für Israel, nicht für Fremdlinge (5Mo 15:1.3), während in dem Halljahr allen Bewohnern des Landes die Freiheit verkündigt werden sollte (3Mo 25:10).

Was hören wir bei der gewöhnlichen Verkündigung des Evangeliums von diesem Tag, der an diese verschiedenen Zeitabschnitte erinnert, in und durch welche einander folgende Reinigungen und Erlösungen gewirkt wurden, nicht nur von einzelnen Personen, sondern auch von ihrem verlorenen Erbteil? Und wenn in dem Evangelium, so wie es jetzt gepredigt wird, sich keine Wahrheit findet, welche diesen Vorbildern des Gesetzes entspricht, ist das denn kein Beweis dafür, das irgend etwas in Vergessenheit geraten ist? Gott weiß, wie viel in Vergessenheit geraten ist dadurch, dass die Bibelstellen vernachlässigt wurden, von denen Paulus sagt, dass sie notwendig seien, "dass ein Mensch Gottes sei vollkommen". (2Tim 3:16.17), die aber von den einen offen verachtet und von den anderen vernachlässigt werden als nutzlose Schattenbilder einer vergangenen Heilszeit. In ihnen liegt der Schlüssel vielleicht unter einem Schleier, zu jenen "Zeitaltern" und "Zeitaltern der Zeitalter", während welcher so viele ohne ihr wahres Erbteil als Schuldner und Knechte unter dem Gericht stehen. Und wenn es auch gewiss wahr ist, dass "es uns nicht gebührt, zu wissen Zeit und Stunde, welche der Vater Seiner Macht vorbehalten hat" (Apg 1:7), so ist es uns doch gegeben zu wissen, dass solche Zeiten und Stunden vorhanden sind, und indem wir dies wissen, tiefere Blicke zu tun in die "mannigfaltige Weisheit Gottes" und den "unerforschlichen Reichtum Christi", unseres Heilandes.

c) Vorgebildet durch "Zeiten und Jahreszeiten"

Es würde weit über das mir gestellte Ziel hinweggehen, wollte ich versuchen zu zeigen, wie das Gesetz in all seinen "Zeiten" die "Zeitalter" des Evangeliums vorbildet. Aber ich will noch ein weiteres Beispiel dafür geben, dass im Reinigen sowohl wie im Befreien Gottes Art darin besteht, dass seine Absicht durch bestimmte, nach einer gewissen Regel abwechselnde Zeiten zur Vollendung gebracht wird. Ich erinnere an die verschiedenen Zeiten der Reinigung, welche dem Weibe nach der Geburt eines männlichen oder eines weiblichen Kindes vorgeschrieben waren (3Mo 12:1-5. Eine ähnlichen Unterscheidung der Zeiten findet sich bei der Reinigung vom Aussatz 3Mo 14:7.8.9.10.20, und derjenigen, welche sich an Toten verunreinigt hatten, 4Mo 19:12). Wenn sie einen Knaben geboren hat, so soll sie sieben Tage unrein sein, so als wenn sie eine Krankheit hat, danach ist sie im Blut ihrer Reinigung dreiunddreißig Tage, das macht zusammen vierzig Tage. Gebiert sie aber ein Mädchen, so soll sie zwei Wochen unrein sein, und in dem Blut ihrer Reinigung sechsundsechzig Tage, alles in allem achtzig Tage; das ist die doppelte Zeit wie bei einem Knaben.

Denn das Weib ist unsere Natur, die - wenn sie den Samen, das Wort der Wahrheit empfängt - einen Sohn hervorbringen kann, nämlich den neuen Menschen; in welchem Fall die Natur oder die Mutter, die ihn hervorbringt, nur während der sieben Tage dieser ersten Schöpfung unrein ist, und dann in dem Blute der Reinigung bis zum Ende der vierzig Tage, welche stets diese Heilszeit vorbilden (die Zahl vierzig bedeutet, wo immer sie sich in der Schrift findet, auf die Periode dieser Heilszeit als Zeit der Prüfung und Versuchung, z.B. 2Mo 24:18 - Hes 4:6 - 5Mo 25:2.3 - Mk 1:13 - 2Mo 16:35 - 4Mo 14:33 - 2Sam 5:4 - 1Kö 11:42 - Apg 1:3 und Apg 13:21 usw.); denn wo immer Christus in uns gebildet wird, da besteht die Hoffnung, dass selbst unser verdorbener Leib gereinigt wird, wenn wir das Ende dieser gegenwärtigen Heilszeit erreichen. Wenn unsere Natur aber, anstatt diesen "neuen Menschen" zu gebären, nur ihresgleichen, ein weibliches Kind, das bedeutet rein natürliche Früchte, hervorbringt, dann ist sie für eine doppelte Zeit unrein, bis zweimal sieben Tage und zweimal vierzig vorüber sind.

Ich fürchte, dass hier wie anderswo der Schleier manchem dasjenige verbirgt, was doch bezüglich der verschiedenen Zeiten offenbart ist, in welchem Reinigung erstrebt wird; doch kann auch das natürliche Auge sehen, dass an dieser Stelle von zwei verschiedenen Zeiten die Rede ist. Derjenige aber, welcher dieses als Gottes Wort annimmt, kann vielleicht auch glauben, dass darin eine Lehre liegt, selbst wenn er sie noch nicht verstehen kann. Wer glaubt, dass die Kirche bei der Anordnung und Festsetzung des Kirchenjahres einer göttlichen Führung gefolgt ist, sollte auch bedenken, was der Tatsache zugrunde liegt, dass die Reinigung des Weibes nach vierzig Tagen als kirchlicher Feiertag unter der Bezeichnung "Mariä Reinigung" aufgenommen worden ist. (Vierzig Tage nach Weihnachten, das ist der 2. Februar.) Naturgemäß zählt die Kirche zu ihren höchsten Tagen die Empfängnis und die Geburt jenes "neuen" und "gesalbten" Menschen, welcher durch die Gnade und Macht des Allmächtigen aus unserer gefallenen, menschlichen Natur hervorgegangen ist. Aber sie vergisst auch nicht, die nach dem Gesetz geheimnisvollen vierzig Tage hervorzuheben, in welche das "ewige Wort" eingegangen ist und aus welcher der "neue Mensch" entspringt. So ist in jeder Zeit und Jahreszeit des Gesetzes eine Lehre enthalten, und seine Tage und Jahre zeigen im Vorbild die "Zeiten" des Neuen Testamentes.

d) Verkündigt durch die Propheten

Die Propheten wiederholen dieselbe Lehre und geben dadurch noch weiteren Einblick in diesen Teil von Gottes Vorsatz, nämlich in einer späteren Zeit diejenigen aufzusuchen, welche zuvor verworfen wurden, auf diese Art und Weise durch aufeinander folgende Welten oder Zeiten zu wirken. Zum Beispiel: Als die Propheten schrieben, standen Moab und Ammon unter einem besonderen Fluch und waren abgeschnitten von der Gemeinschaft mit Israel, gemäß den Worten: "Du sollst nicht ihren Frieden noch ihr Bestes suchen dein Leben lang ewiglich" und "auch nach dem zehnten Glied sollen sie nimmermehr in die Gemeinde des Herrn kommen" (5Mo 23:4 hebr. olam, Septuaginta: eis ton aiona) Diesen Worten gehorsam, sonderten beide, Esra und Nehemia, nicht nur die Weiber aus, welche einige Israeliten aus diesen Völkern genommen hatten, sondern auch die von ihnen geborenen Kinder (Esr 10:2.3 - Esr 10:44 - Neh 13:1 - Neh 13:23.25.30). Weiter verkündigten die Propheten das Gericht über diese Völker, "Moab muss vertilgt werden" (Jer 48:41) und "Ammon muss dem Feuer zur Speise werden" (Jer 48:42), und man wird seiner nicht mehr gedenken"(Hes 21:33.37).

Dennoch heißt es auch: "In der letzten Zeit wird der Herr das Gefängnis Moabs und der Kinder Ammons wenden (Jer 48:47 - Jer 49:6). Ähnliche Prophezeiungen gibt es für Ägypten und Assyrien (Jes 19:21.25), Elam (Jer 49:39), Sodom und ihre Töchter (Hes 16:53.55; vergleiche hiermit Jud 1:7, wo uns gesagt wird, dass Sodom des ewigen Feuers Pein leidet (püros aionion). Und doch sagt von diesem "Sodom und ihren Töchtern" der Prophet: "Sie sollen wieder werden wie sie zuvor gewesen sind"), und andere Völker, welche in dem Zeitalter der Propheten, "fremd den Testamenten der Verheißung, oder ohne Gott in der Welt waren und keine Hoffnung hatten", die doch berufen sind, sich "zu freuen mit Gottes Volk" (Röm 15:10), und von denen auch jetzt schon eine Auswahl "durch das Blut Christi nahe geworden ist" (Eph 2:12.13). Diese Völker waren dem Fleisch nach Feinde und empfingen als solche das Urteil des alten Adam; dennoch muss es auch für sie in der neuen Schöpfung Hoffnung geben nach der Verheißung: "Siehe ich mache alles neu" (Offb 21:5).

Christus, welcher getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist, ist im Geist hingegangen und hat den Geistern im Gefängnis gepredigt, die vor Zeiten nicht glaubten, da Gott harrte und Geduld hatte zu Zeiten Noahs" (1Petr 3:18-20). Er ist "Jesus Christus (das heißt: gesalbter Erretter), gestern heute und derselbe auch in Ewigkeit" (Hebr 13:8). Ich möchte hier bemerken, dass für mich die Mt 8:28-34 und in den Parallelstellen der anderen Evangelisten berichtete Begebenheit sehr vielsagend ist. Unser Herr veranlasst Seine Jünger, "hinüber zu fahren jenseits des Meeres" und heilt dort "den Besessenen, der seine Wohnung in den Gräbern hatte, und niemand konnte ihn binden, auch nicht mit Ketten." Christus heilt nicht nur alle Arten von Krankheit in Israel, sondern treibt auch Dämonen aus jenseits des Meeres.

e) Schöpfung und Neuschöpfung

Solches Licht geben uns Gesetz und Propheten über Gottes Vorsatz der Errettung durch einander folgende Zeiten. Doch auch Schöpfung und Neuschöpfung, beides Werke desselben Gottes, reden nicht weniger klar, wenn auch mehr im Stillen, von dem gleichen Geheimnis. Gott zeigt in jeder Zeit, wie Er wirkt, nicht ein Mal, sondern schrittweise, durch einander folgende Tage und Jahreszeiten. Bei der Schöpfung hat jeder Tag sein eigenes Werk, um irgendeinen Teil des Geschöpfes zurückzubringen, und zwar einen Teil nach dem anderen, von Leere und Verwirrung zu Licht und Gestalt und Ordnung. Es erscheint nicht alles mit einem Mal. Vieles ist noch unverändert, selbst nachdem "Licht" und ein "Himmel" am ersten und zweiten Tag gebildet sind (1Mo 1:4-8). Aber diese ersten Werke wirken nicht auf das Übrige, denn nach Gottes Willen ist dieser "Himmel" ein Mitarbeiter mit Gottes Wort bei all der Veränderung, die nachfolgt, bis alles "sehr gut" ist. (Das Firmament wurde genannt "Himmel" = Schamajim oder "die Ordner", weil es bei der Ordnung der Dinge auf der Erde mitwirkt. Diese Benennung wurde von Gott zuerst dem himmlischen Fluidum oder der Luft gegeben, als sie anfing, wirksam zu werden, durch Trennung und Anordnung von Erde und Wasser. Und seit jener Zeit sind die Schamajim die großen Ordner bei der Trennung aller irdischen Dinge und Bestimmung ihrer Plätze gewesen und haben dabei alle die wunderbaren Wirkungen hervorgebracht, welche ihnen in der Schrift beigelegt werden, an die man sich in unserer Zeit angewöhnt hat, sie der Anziehungskraft, der Schwerkraft usw. zuzuschreiben.)

Was ist dies anderes, als die gleiche Wahrheit, dass der Erstgeborene dem später Geborenen dient? Auch bei dem Vorgang unserer Neuschöpfung (Wiedergeburt) wird erst unser Geist und dann unser Leib lebendig gemacht, und das Lebendigwerden unseres Geistes ist Siegel und Pfand dafür, dass der Leib zu seiner Zeit ebenso freiwerden wird (Eph 1:13.14 - Röm 8:11) . Welch ein Zeugnis für den herrlichen Vorsatz Gottes, denn dieser Geist ist für unseren Leib, was das Geistliche für diese Welt ist. Und gerade wie das Lebendigwerden unseres Geistes zu seiner Zeit auch ein Lebendigwerden des toten und verderbten Leibes nach sich zieht, so wird sicherlich auch das Lebendig- und Offenbarwerden der Söhne Gottes damit enden, dass auch die irdischen Seelen, welche hier nicht zu Leben erweckt worden sind, gerettet werden. So sagt die Welt im Kleinen das Schicksal der Welt im Großen voraus, und die Welt im Großen ist voller Lehren für die Welt im Kleinen.

Wenn wir aber selbst diesen Schlüssel nicht hätten, so deutet doch schon die Sprache des Neuen Testamentes in ihrem Gebrauch des Wortes "ewig" und "immer und ewig", welches wörtlich übersetzt "für eine Zeit" oder "für die Zeiten der Zeiten" (eis eiona, eis aionas aionon) bedeutet, mit ziemlicher Gewissheit auf die gleiche Lösung des großen Rätsels, wenn auch die frohe Botschaft von den "kommenden Zeiten" bis jetzt noch wenig verstanden wird. Die Briefe Paulis zeigen, dass "die Zeiten" Perioden sind, in denen Gott stufenweise eine Gnadenabsicht auswirkt, die uns in Christo vor dem Fall und vor jenen"Zeiten der Welt" (2Tim 1:9 - Tit 1:2 chronoi aionioi gegeben war, in und durch welche der Fall geheilt werden soll. So lesen wir, dass Gottes Weisheit verordnet war "vor der Zeit zu unserer Herrlichkeit (1Kor 2:7 pro ton oionon) das heißt, dass Gott "vor den Zeiten" die Absicht hatte, gerade aus dem Fall, sowohl für sich selbst als auch für Seine gefallene Kreatur größere Herrlichkeit hervorzubringen. Sodann wird uns ausdrücklich von dem "Vorsatz der Äonen" (Eph 3:11 kata porthesin ton aionon wörtlich: von dem "Vorsatz der Zeiten (Äonen)" berichtet, wodurch gezeigt wird, dass das Werk der Erneuerung nur durch aufeinander folgende Zeiten erfüllt werden kann.

Ferner sehen wir, dass Gott durch den Sohn die "Zeiten" (Hebr 1:2 und Hebr 1:11, tons aionas, Luther: "die Welt") gemacht hat, denn durch das, was das ewige Wort sprach und vom Geiste Gottes in jeder der einander folgenden Zeiten offenbarte, wurde jede solche Zeit erst zu dem, was sie war; jede Zeit ist wie jeder Tag der Schöpfung von jeder anderen durch die Form und das Maß verschieden, in welchen das Wort Gottes in ihr geäußert oder offenbart wurde; und deshalb auch durch das in ihr gewirkte Werk, denn in jeder der Zeiten wird, wie an den verschiedenen Tagen der Schöpfung, das Werk zuerst in dem einen Maße, und dann in einem anderen gewirkt. Dann heißt es wieder von dem "Geheimnis, das von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist" (Eph 3:9), und ferner, dass das "Geheimnis, das verborgen gewesen ist von der Welt her und von den Zeiten her, nun geoffenbart sei Seinen Heiligen, welchen Gott gewollt hat kundzutun, welches da sei der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses, welches ist Christus in euch, der da ist die Hoffnung der Herrlichkeit" (Kol 1:26).

An einer anderen Stelle spricht der Apostel von der "Ehre Gottes in der Gemeinde, die in Christo Jesu ist, zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Eph 3:21; eis pasas tas geneas ton aionos ton aionon. Er sagt ferner, dass Christus gesetzt sei, "über alle Fürstentümer, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was genannt werden mag, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen" (Eph 1:21), und dass Er nun am Ende der Zeit einmal erschienen sei, durch Sein eigen Opfer die Sünde aufzuheben (Hebr 9:26) epi sunteleia ton aionion. Worte, die deutlich davon sprechen, dass einige der "Zeiten" vergangen sind und dass andere ihrem Ende sich nähern. Endlich spricht er von den "zukünftigen Zeiten", in denen Er den überschwänglichen Reichtum Seiner Gnade durch Seine Güte gegen uns in Chrito Jesu erzeigen will (Eph 2:4-7. In den folgenden Stellen wird aion gebraucht für diese gegenwärtige oder eine andere begrenzte Zeit oder Heilszeit. Mt 12:32 - Mt 13:39.40 - Mt 24:3 - Lk 16:8 - Lk 20:34.35 - Röm 12:2 - 1Kor 1:20 - 1Kor 2:6.8 - 1Kor 3:18 - 2Kor 4:4 - Gal 1:4 - Eph 1:21 - Eph 2:2 - Eph 6:12 - 1Tim 6:17 - 2Tim 4:10 - Tit 2:12).

Zeiten im Gesetz vorgeschattet

g) Bedeutung der Worte /41
h) Vergangene und kommende Zeitalter /44