Die Weisheit und ihre Bedeutung: Unterschied zwischen den Versionen

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(Eigenschaften der Weisheit)
(Wozu es Weisheit braucht)
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# Wer denkt, dass der Umkehrschluss „wer leidet, der hat auch gesündigt“ absolut richtig ist, trägt dazu bei, dass die Weisheit ausstirbt ([[Hi 12:2]]).
 
# Wer denkt, dass der Umkehrschluss „wer leidet, der hat auch gesündigt“ absolut richtig ist, trägt dazu bei, dass die Weisheit ausstirbt ([[Hi 12:2]]).
 
== Wozu es Weisheit braucht ==
 
# Um einen Dienst am Hause Gottes zu tun ([[1Chr 28:21]]).
 
# Um ein Volk zu führen braucht es Weisheit und Kenntnis ([[2Chr 1:10]]).
 
# Gott hat alle Seine Werke mit Weisheit gemacht, d. h. Er hat sie so gemacht, dass sie alle für die Ewigkeit eine Bedeutung haben. Alles was Er gemacht hat und auch alles was Er in uns tut, hat Ewigkeitswert! Ohne Weisheit wäre so etwas unmöglich. So wie die Liebe sich nicht von Gott trennen lässt, so kann man auch die Weisheit nicht von unserem Herrn Jesus Christus trennen, weil Er die Weisheit in Person ist. <br />
 
Jedes Werk Gottes ist so vollkommen in das Ganze eingefügt, dass alles wunderbar zusammen harmoniert! Seit dem Sündenfall ist aber auch das Böse in der Welt und somit ein Fluch, der erst dann beseitigt ist, wenn Gott ihn entfernt. Wir Menschen können den Fluch „im Schweisse deines Angesichts wirst du dein Brot essen“ und „mit Schmerzen sollst du Kinder gebären“ nicht beseitigen. Seit dem Sündenfall gibt es Schädlinge, Unkraut und seit der Sintflut auch Hitze und Kälte! Obwohl wir in einer gefallenen Schöpfung leben, wo die Geschöpfe Gottes fressen und gefressen werden – was vor dem Sündenfall nicht so war – hat die Natur doch ein Gleichgewicht, das aber von uns Menschen zunehmend gestört wird. Wir Menschen sind zwar erstaunlich intelligent, wenn wir an die Technik und an die Wissenschaft in den unterschiedlichsten Bereichen denken, aber den meisten Wissenschaftler und Politiker fehlt es an Weisheit, weil ihre Errungenschaften selten so ganzheitlich in das bestehende Ökosystem eingebaut werden, ohne dass dabei irgendetwas anderes zu Schaden kommt. Weil unsere Gesellschaft auf Gewinnoptimierung und Effizienzsteigerung aus ist, fehlt es ihr absolut an Weisheit. <br />Eine Menschheit, die sich von der Gier lenken lässt, kann nie und nimmer weise werden. Ein von der Gier gesteuerter Mensch kann nie ganzheitlich denken und darum fehlt ihm auch jede Form von Weisheit! Es kann zwar sein, dass dieser Mensch sehr intelligent ist und vielleicht sogar einen Professorentitel innehat, aber weise ist er trotzdem nicht!
 
  
 
== Unterschiedliche Weisheiten ==
 
== Unterschiedliche Weisheiten ==

Version vom 2. Mai 2016, 10:51 Uhr

IN BEARBEITUNG !

Von Daniel Muhl

Die Weisheit · Hauptseite · Bibel · Wort-Verzeichnis · Hebräisches Strong-Verzeichnis · Griechisches Strong-Verzeichnis
- Einführende Gedanken zur Weisheit
- Ursprung und Grund der Weisheit
- Die Weisheit und ihre Bedeutung
- Wozu es Weisheit braucht
- Die Weisheit Gottes
- Die Eigenschaften der Weisheit
- Die Auswirkungen der Weisheit
- Wie verhält sich die Weisheit?
- Wie erhält man Weisheit?
- Das Denken und die Weisheit
- Wo es an Weisheit mangelt
- Unterschiedliche Weisheiten

Der Wert und die Bedeutung der Weisheit

  1. Warum rennen alle dem Geld und dem Vergnügen nach, wenn es doch etwas viel Wichtigeres gibt? Salomo zeigt uns, was viel wichtiger ist, wenn er schreibt: „Weisheit erwerben – wie viel besser ist es als Gold! Und Verständnis erwerben ist vorzüglicher als Silber (Spr 16:16)!“ Viele möchten zwar weise werden, aber sie unternehmen kaum etwas dazu.
  2. Spr 8:12-21 - Ich, die Weisheit, bin die Nachbarin der Klugheit, und besonnene Erkenntnis finde ich. 13 Die Furcht des HERRN [bedeutet], Böses zu hassen. Hochmut und Stolz und bösen Wandel und einen ränkevollen Mund, [das] hasse ich. 14 Mein sind Rat und Hilfe. Ich bin die Einsicht, mein ist die Stärke. 15 Durch mich regieren Könige, und Fürsten treffen gerechte Entscheidungen. 16 Durch mich herrschen Oberste und Edle, alle gerechten Richter. 17 Ich liebe, die mich lieben; und die mich suchen, finden mich. 18 Reichtum und Ehre sind bei mir, stattlicher Besitz und Gerechtigkeit. 19 Besser ist meine Frucht als Gold und gediegenes Gold, und mein Ertrag [besser] als auserlesenes Silber. 20 Auf dem Pfad der Gerechtigkeit gehe ich, mitten auf den Steigen des Rechts, 21 dass ich Besitz vererbe [allen], die mich lieben, und ihre Vorratskammern fülle ich.
  3. Pred 2:13 - Und ich sah, dass die Weisheit [den gleichen] Vorzug vor der Torheit hat wie das Licht vor der Finsternis.
  4. Pred 9:16-18 - Da sagte ich [mir]: "Weisheit ist besser als Stärke"! Aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte werden nicht gehört.- 17 Worte der Weisen, in Ruhe gehört, sind mehr wert als das Geschrei des Herrschers unter Toren. 18 Weisheit ist besser als Kriegsgerät, aber ein Sünder verdirbt viel Gutes.

Was ist die richtige Einstellung zur Weisheit?

  1. Das Wort Gottes rät uns, Weisheit und Verstand zu erwerben (Spr 4:5). Man kann auch übersetzen: „Kauf dir Weisheit!“ Aber wie kann das geschehen? Ganz ähnlich wie in Jes 55:1 wo man ohne Geld kaufen kann. Wer sein Herz und seine Zeit der göttlichen Weisheit schenkt, der wird sie auch erwerben.

Auswirkungen der Weisheit

Wie äußert sich Weisheit und was tut sie?

  1. In der Furcht des Herrn: Hi 28:28 - Und zu dem Menschen sprach er: Siehe, die Furcht des Herrn, sie ist Weisheit, und vom Bösen weichen, [das] ist Einsicht.
  2. Durch Hören auf Rat: Spr 12:15 - Der Weg des Narren erscheint in seinen [eigenen] Augen recht, der Weise aber hört auf Rat.
  3. Durch Verstehen des Weges: Spr 14:8 - Die Weisheit des Klugen ist es, seinen Weg zu begreifen, aber die Narrheit der Toren ist Täuschung. Was bedeutet es, seinen Weg zu begreifen? Es bedeutet u. a. ...
    1. ... dass man weiss, wohin der eigene Weg führt und auch das Ziel kennt.
    2. ... die Gewissheit, dass denen die Gott lieben, alle Dinge zum Guten zusammenwirken (Röm 8:28).
    3. ... dass man erkannt hat: Gott steckt hinter allen Details unseres Lebensweges (Spr 3:6), weil alle Dinge unseres Lebens auch ganz bestimmte Lernprozesse auslösen.
    4. ... die Erkenntnis, dass auch hinter allen unangenehmen Bereichen des Lebens, die Liebe Gottes steht, die nur das Beste mit uns im Sinn hat.

Was bewirkt Weisheit?

  1. Wer in der Weisheit unterwiesen ist und auf sie achtet, wird auf geraden Bahnen gehen (Spr 4:11). Derjenige, der Gott auf allen seinen Wegen erkennt, erlebt auch, wie Gott seine Pfade gerade macht (Spr 3:6). Auf allen seinen Wegen Gott erkennen, gehört auch zur Weisheit.
  2. Die Fähigkeit der Erprobung (Prüfung; Pred 7:23).
  3. Die Weisheit Gottes kann durch ihr Verhalten, die Herzen der Menschen offenbar werden lassen (1Kö 3:28). Erst dadurch kann auch ein gerechtes Urteil gefällt werden. Die Weisheit lässt also auch Verborgenes sichtbar werden und vermittelt dadurch auch Erkenntnis.
  4. Fähigkeit, nachzuforschen und zu erkunden: Pred 1:13
  5. Die Fähigkeit zu führen: Pred 2:3
  6. Das Verstehen der Gottesfurcht. Durch Weisheit kommt man auch zu der Erkenntnis Gottes: Spr 2:5-6
  7. Verstehen von Gerechtigkeit und Gericht (w. Richtigung): Spr 2:9-10
  8. Die Fähigkeit zu lehren: Kol 1:28 / Kol 3:16
  9. Die Fähigkeit den Willen Gottes zu erkennen: Kol 1:9
  10. Durch die Weisheit nimmt man an Stärke zu: Pred 7:19
  11. Die Weisheit vermittelt Sicherheit und Glückseligkeit: Spr 1:33 / Spr 3:13 / Spr 8:34
  12. Die Weisheit erhält am Leben (Pred 7:11-12). Elifas kam durch eine Inspiration (Satans) zu dem Schluss, dass die Menschen, die sterben, nicht in Weisheit sterben. Da alle sterben – so der Umkehrschluss – ist auch niemand in der Weisheit. Doch wer in Christus ist, der ist auch in der Weisheit und er wird leben, auch wenn er stirbt. Darum sagt uns Jesus:
    „Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist (Joh 11:25).
  13. Durch die Weisheit kann man über alle Dinge sprechen (1Kö 5:9-13). Die Weisheit lässt die Zusammenhänge und die Ordnungen erkennen.
  14. Die Weisheit bewirkt Gehör. Regenten wollen von ihr lernen (1Kö 5:14).
  15. Die Weisheit bewirkt auch Frieden (1Kö 5:26). Jesus Christus, der die Weisheit und der Friedefürst ist, hat die Feindschaft in seinem Fleisch abgebrochen und Frieden geschaffen (Eph 2:14).
  16. Geoffenbarte Weisheit hat anziehenden Charakter (1Kö 5:14). Die Weisheit Salomos wurde so bekannt, dass ihn alle hören wollten. Dieses Geschehen dürfte eine Vorschattung auf das Millennium sein, wo alle Völker die Weisheit des Christus hören möchten.
  17. Wer die Weisheit hören kann, wird als glückselig bezeichnet (1Kö 10:8).
  18. Der Vater unterweist uns im Weg der Weisheit und lässt uns dadurch auf geraden Bahnen gehen (Spr 4:11).
  19. Das Ausüben von Weisheit bereitet dem Verständigen geradezu ein Vergnügen (Spr 10:23).

Was vermittelt die Weisheit?

  1. Sie vermittelt Autorität sowie Vollmacht und bewirkt, dass andere zuhören und sogar gehorchen (5Mo 34:9).
  2. Wer für seine Seele Weisheit sucht und sie gefunden hat, durfte auch eine (lohnenswerte) Zukunft finden und die Hoffnung wird nicht vernichtet (Spr 24:14). Wie viele Hoffnungen werden in dieser Welt enttäuscht. Wer für seine Seele Weisheit gefunden hat, entwickelt auch Hoffnungen, die von der Weisheit geprägt sind. Das sind dann keine törichten Hoffnungen mehr, die nur vorübergehend befriedigen und sich am Ende als leer erweisen, sondern Erwartungen, die mit der göttlichen Weisheit übereinstimmen. Diese Hoffnungen werden nicht nur nicht vernichtet, sondern sie erweisen sich als die schönsten und vollkommensten Hoffnungen.

Was tut die Weisheit und wie verhält sie sich?

  1. Sie kann eine Bedrohung abwenden (2Sam 20:22).
  2. Sie ordnet alle Dinge so sehr zusammen, dass die unterschiedlichen Dinge zu einer harmonischen, aber auch vielfältigen Einheit werden (1Kö 10:4-5).
  3. Bei schwerer Bedrängnis ohne erkennbare Ursache, verhält sich der Weise eher still und zurückhaltend (Hi 13:5).
  4. Sie ruft (Spr 8:1), weil sie für die Hörenden ein Segen sein möchte. Die Weisheit möchte die Hörenden bewahren und sie auf den Weg des Lebens und somit auch zu Gott führen. Letztlich hat Christus – als die Weisheit – alle Wege, und die dazugehörigen Gerichte, ausgewählt, damit alle Dinge zu Ihm hin kommen und Gott alles in allem sein wird (Röm 11:33 / 1Kor 15:28 / Hi 29:25).

Wie erhält man Weisheit?

  1. Indem man auf die Ordnungen und Gebote Gottes hört (5Mo 4:6).
  2. Durch das Lesen und Studieren der Sprüche Salomos (Spr 1:2).
  3. Die Aufrichtigen (w. Geraden) und Lauteren (o. Einfältigen, in Unschuld wandelnden) verstehen Gerechtigkeit, Recht und Geradheit sowie jede gute Bahn, weil Weisheit in ihr Herz einzieht. Ohne „Wahr- und Authentisch-Sein“ kann es keine wirkliche Weisheit geben, weil jede Lüge ein Hinweis auf einen Systemfehler innerhalb eines Denksystems ist. Lügen haben nicht nur „kurze Beine“, sie haben auch keinen Ewigkeitswert und sie zeugen von mangelhaft langfristigem Denken! Wer weise ist, der denkt langfristig und lügt nicht!
  4. Indem man sie beachtet: „Mein Sohn, horche auf meine Weisheit, zu meiner Einsicht neige dein Ohr (Spr 5:1)“.
  5. Indem man sie sucht und erkennt: „Ebenso suche die Weisheit für deine Seele! Wenn du sie gefunden hast, so gibt es Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet (Spr 24:14)“.
  6. Wir dürfen sie erwerben, indem wir darum bitten:
    1. Der Weisheit Anfang ist: Erwirb dir Weisheit! Und mit allem, was du erworben hast, erwirb [dir] Verstand (Spr 4:7)!
    2. Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden (Jak 1:5).
  7. Die Furcht des Herrn erzieht uns zur Weisheit (Spr 15:33). Wer den Herrn mehr als alles andere fürchtet, der bezieht den Herrn in alle seine Entscheidungen mit ein und hat dadurch das langfristigste Denken, das es gibt und das wiederum ist Weisheit.
  8. Wer Weisheit lernen will, der muss auch schweigen können (Hi 33:33).
  9. Der Spötter sucht Weisheit, doch sie ist nicht da (Spr 14:6). Wer über andere spottet und sich über Menschen lustig macht, offenbart ein hochmütiges Herz. Ein solches kann jahrelang nach Weisheit suchen und es wird höchsten Pseudoweisheiten finden, denen aber die göttliche Weisheit fehlt. Es verhält sich so ähnlich wie bei denen, die von den Begierden getrieben sind und immer lernen und doch nicht zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können (2Tim 3:7).

Wo erhält man Weisheit?

  1. Der Herr gibt Weisheit (Spr 2:6). Von Ihm allein kann man sich diese Weisheit erbeten, die Ewigkeitswert hat. Die ewige Weisheit kann man sich nicht holen, sondern nur schenken lassen! Aber den Herrn sollten wir darum bitten.
  2. Im Verborgenen tut Gott die Weisheit kund (Ps 51:8). Hier besteht aber auch ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Wahrheit im Innern (w. in den Fibern. Erkl. : Vmtl. des Nervensystems, d. h. wenn die Wahrheit in die letzten Fasern unseres Seins hineinreicht). Das Wahr-werden bis in die letzte Faser unseres Seins bedarf zuerst einmal einer großen Demut, indem man nichts mehr beschönigt und einer Übung, weil wir uns von Natur aus angewöhnt haben, die Informationen, die wir weitergeben, mit unseren persönlichen Interessen zu verknüpfen! Das wiederum führt dazu, dass wir die Informationen „verfärben“ sowie „anpassen“, was dann zur Folge hat, dass wir nicht mehr „ganz wahr“ sind. Dies bemerken wir selbst kaum, weil dieser Vorgang fast automatisch abläuft! Darum benötigen wir eine große Achtsamkeit, damit wir die gemachten Erlebnisse und die erhaltenen Informationen, ohne irgendwelche Eigeninteressen abspeichern und auch weitergeben. So ein Verhalten bedarf einer Übung, damit wir auch im Innern vor Gott ganz wahr werden! Das ist alles andere als einfach, hat aber dann die Folge, dass wir im Verborgenen von Gott eine ganz persönliche Weisheit bekommen. Das Verborgene hat aber auch etwas mit Verstopftem zu tun, d. h. es handelt sich hier um einen Bereich, der gegenüber anderen verschlossen wurde.
  3. Durch Stecken und Ermahnung (o. Rechterweis) vermittelt man dem Jungen Weisheit (Spr 29:15). Wenn wir das Wort „Stecken“ hören, dann können wir auch Ps 23:4 denken, wo David sagt, dass er durch den Stecken und Stab des Herrn getröstet wurde. Der Stecken und Stab des guten Hirten leitet und korrigiert die Schafe und sie lässt die Schafe auch die schützende Gegenwart des Herrn spüren, wodurch sie getröstet werden. Sein Stecken ist auch ein Ausdruck davon, dass der Herr sich um uns kümmert uns bewahren will, uns auf rechter Straße führen will, damit wir das Ziel unseres Glaubens erreichen können. Diese Dinge vermitteln uns letztendlich Weisheit. Diese Stelle beinhaltet aber auch das, was wir in Hebr 12:4-6 lesen: „Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden 5 und habt die Ermahnung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: "Mein Sohn, schätze nicht gering des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm gestraft wirst! 6 Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt aber jeden Sohn, den er aufnimmt."


Wie kann man weise werden?

  1. Indem Gott uns lehrt, unsere Tage zu zählen (Ps 90:12). Das Zählen beinhaltet an dieser Stelle auch ein „Zuteilen“. Wenn wir erkannt haben, dass unser Leben begrenzt ist und dass am Ende unseres Lebens alles Materielle an Bedeutung verloren hat, dann können wir daraus auch allen materiellen Dingen, den Wert und die Priorität geben, den sie wirklich haben.
    Das richtige Zuteilen der Tage spielt auch eine ganz wesentliche Rolle. Das beinhaltet auch den Umstand, sich auf die Veränderungen des Lebens einzulassen und dabei weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft zu leben. Es braucht eine Sensibilität für das Wirken des Geistes, damit wir auch gottgemäß auf den „Lebenskontext“ reagieren können. Wann ist Freude und wann ist Weinen angesagt? wann benötigt es ein Reden und wann ein Schweigen? Paulus macht uns darauf aufmerksam, wenn er schreibt:
    „Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden (Röm 12:15)!“
    Auch der Prediger macht uns darauf aufmerksam, dass alles seine Zeit hat (Pred 3:1-8).
    Wenn man mit 80 Jahren noch um jeden Preis gesund und körperlich attraktiv sein will, dann hat man die Tage nicht richtig zugeteilt. Das Gleiche gilt, wenn man in diesem Alter immer noch mehr haben will, wenn man sich immer noch über die Leistung definiert.
    Wenn sich Zwanzigjährige bereits schon die Frage stellen, was sie am Ende des Lebens auf dem Sterbebett rückblickend auf ihr Leben sagen möchten, dann bedenken sie, dass sie sterblich sind und genau das kann sie weise machen.

Die richtige Haltung zur Weisheit

  1. Sage zur Weisheit: „Meine Schwester bist du!“ (Spr 7:4). So wie ein liebender Bruder auf seine Schwester achtet, so sollte jeder auch auf die Weisheit achten. Es gilt sie zu hüten und sie im Denken zu bewahren.
  2. Ein Mann der Weisheit liebt, erfreut seinen (himmlischen) Vater (Spr 29:15). Jeder Mensch, der eine Person oder eine Sache liebt, beschäftigt sich intensiv damit und er nimmt sich auch viel Zeit dafür. Ob wir die Weisheit lieben, können wir ganz einfach daran erkennen, wie intensiv wir uns damit auch beschäftigen
  3. Der Wandel in der Weisheit (in Christus) lässt uns (vom Verderben und vom Tod) entkommen (Spr 28:26). Immer wieder dürfen wir uns auch die Frage stellen: „Begeben wir uns in die Weisheit? Sind wir von der Weisheit umgeben? Bewegen wir uns im Raum der Weisheit?“ Wohl uns, wenn wir die Weisheit in unser ganzes Denken, Reden und Handeln miteinbeziehen; wenn wir uns immer wieder auch die Frage stellen: „Was würde die Weisheit dazu sagen?“ Diese Haltung lässt uns dann wirklich entkommen, weil der Geist und die Seele sich letztlich an den heftet, der das Leben und die Weisheit in Person ist. Versuchen wir doch in unserem Denken uns immer mehr im Raum der Weisheit zu bewegen. Das geschieht u. a. auch dadurch, dass wir uns in das Denken des Wortes Gottes hinein begeben und unseren Alltag auch ganz bewusst mit dem Wort Gottes in Verbindung bringen.

Wo es an Weisheit mangelt

  1. Die Narren verachten die Weisheit (Spr 1:7). Dadurch hat man selbstverständlich auch einen Mangel an Weisheit. Wer im Leben nur konsumieren und geniessen will sowie den Vergnügungen nachjagt, wird für die Weisheit keine Zeit haben und sie deshalb verachten.
  1. Wer denkt, dass der Umkehrschluss „wer leidet, der hat auch gesündigt“ absolut richtig ist, trägt dazu bei, dass die Weisheit ausstirbt (Hi 12:2).

Unterschiedliche Weisheiten

Die Weisheit der Menschen

  1. Alle Weisheit der Seeleute versagte, als Gott es stürmen liess. Durch viel Erfahrung und auch Gelingen, eignen sich Menschen ein wertvolles Wissen an, das dann auch zu einer Art Weisheit wird. Mit dieser Weisheit kommt man zum Teil sehr weit –manchmal so weit – dass man plötzlich zu der irrigen Meinung kommt, alles „im Griff“ zu haben! Nur dem Weisen ist bewusst, dass er nichts mehr im Griff hat, sobald Gott die Umstände ändert.
    Möglicherweise sind die erwähnten Seeleute auch ein Bild auf Engelwesen, weil sie „die Taten des Herrn“ und Seine „Wunder in der Tiefe“ als auch „zum Himmel“ emporstiegen und in „die Tiefe hinabsanken“ (Ps 107:24-26).

Die Weisheit des Kosmos

  1. Alle Weisheit außerhalb des Herrn, kann unmöglich gegen den Herrn antreten und auch bestehen: „Es gibt keine Weisheit und keine Einsicht und keinen Rat gegenüber dem HERRN (Spr 21:30).“ Was für eine Torheit ist es doch zu glauben, man könne gegen den Allmächtigen antreten. Weil sich Gott zurückhält, haben Seine Geschöpfe immer wieder irrige Meinung, sie könnten gegen Ihn antreten. Das sehen wir u. a. in Ps 2.


Die Weisheit Gottes