Die Übergangsverwaltung durch Pauli Doppeldienst

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Abschrift der Schrift: Die biblische Lehre von den Taufen
von M. Jaegle (1974)

Mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß (+ Dez. 2022), Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung:

Skizze 3


Die Taufe in Pauli verschiedenen Diensten
S k i z z e 3
Pfingst-Verwaltung Übergangs-Verwaltung Gegenwärtige Verwaltung
Pauli Absonderung Apg 13 Das Vorübergehende, Unmündige
1Kor 13:8-12
Unvollständige, Unvollkommene
Das Überragende, Vollkommene u. Bleibende
1Kor 12:31; 1Kor 13:10.13
Vervollständigung, Vollkommenheit, Mündigkeit
Epheser, Philipper, Kolosser
2. Röm; Kor; Gal; Thes
1. Zwei Taufen
Geistes- und Wassertaufe
3. Beschneidung, nicht mit Händen gemacht
Taufe, nicht mit Händen gemacht
Kol 2:11-12
Eine Taufe:
Geistestaufe Eph 4:5
Pauli Dienst an der Körperschaft Christi mit dem Evangelium der Vorhaut II
Pauli Berufung Apg 9 Pauli Doppeldienst
Apostelgeschichte
Beschneidung, Wasser u. Geistestaufe
Apg 16:3; 1Kor 1:14.16; 1Kor 12:13
Apg 28:25-27
Verstockung Israels
2Kor 3:14; Röm 11:17
Königreich
und
Wassertaufe
aufgehoben
Pfingsten Apg 2
Kornelius Apg 10; Athiopier Apg 8
Apostelgeschichte
Beschneidung, Wasser u. Geistestaufe
Dienst der Zwölfe am Königreich mit dem Evangelium der Beschneidung


Die Übergangsverwaltung durch Pauli Doppeldienst

Beginn der Übergangsverwaltung

Durch die Absonderung der Apostel Paulus und Barnabas zu einem besonderen Dienst vollzog der Herr nicht einen plötzlichen und vollständigen Abbruch der Pfingstverwaltung. Es geschah zunächst eine kaum merkliche Lostrennung, der Anfang eines Risses, der sich aber in der Folge zunehmend erweitert und vertiefte. Der neu eingeschlagene Wes nahm jedoch sofort seine Richtung hinein in die Welt der Nationen. Das war der Ansatz zu etwas ganz Neuem, welches aber zunächst seinem Inhalt nach noch nicht erkennbar war. Die sich anbahnende Entwicklung nahm ihren Anfang wohl vom bisher Bestehenden, richtete sich aber zur einem gänzlich neuen, göttlichen Heilsvorsatz hin. Deshalb gibt es für jene Periode keine besseres Bezeichnung als "Verwaltung des Übergangs."

In dieser Verwaltung führte Paulus die durch seinen bisherigen Dienst gewonnenen Gläubigen an die heute gültige Wahrheit heran. In ihr vollzog sich der Übergang von Pfingsten zur Verwaltung der geheimen Gnade Gottes.

Schon bei der Berufung des Pharisäers Saulus und seiner sofortigen Einsetzung als Apostel wurde eine bis dahin unbekannte, göttliche Wirksamkeit offenbar. Da aber Paulus anfangs denselben Diensts verrichtete wie die Apostel der Beschneidung, d.h. den an Pfingsten für das Königreich angebrochenen, so konnte einstweilen das begonnene Neue noch nicht zur vollen Entfaltung kommen, obwohl der heilige Geist schon Anweisung gegeben hatte: "Sondert mir ab auf jeden Fall den Barnabas und den Saulus zu dem Werk, zu dem Ich sie habe berufen" (Apg 13:2).

Dieses Werk setzte aber erst zielstrebend ein, nachdem es seinen Beginn mit Pauli Dienst an den Nicht-Juden, dem Statthalter Sergius Paulus und an denen aus den Nationen in Antiochien (Apg 13) genommen hatte. Diese alle erhielten schon (als Erstlinge) den Geist, also die Geistestaufe, auf bloßes Hören und glauben dem Worte Gottes hin, und ohne dass von ihnen die Wassertaufe voraus- oder nachgehend verlangt wurde.

Die zwei Dienstbereiche Pauli

Neben diesem neuen Werk führte der Apostel Paulus aber immer noch den Dienst am Königreich weiter. Er diente also gleichzeitig in zwei Dienstbereichen und zwei der unterschiedlichen Körperschaften, der israelischen Braut-Ekklesia und der Körperschaft Christi aus den Nationen. Zu der ersteren gehörte unverändert die Wasser- und Geistestaufe. In der Herausgerufenen aus den Nationen hatte aber die Geistestaufe schon den Vorrang. Doch kamen neben dieser in der Übergangsverwaltung auch noch einige Wassertaufen vor; denn noch galt dort der Grundsatz: Zwei Taufen!

Halten wir diese zwei Dienstbereiche auseinander, so sehen wir die ihnen entsprechenden, verschiedenen Taufformeln, jede in sich harmonisch nebeneinander bestehen. Sehr wichtig ist zu beachten, dass die Apostelgeschichte vom Königreichsdienst des Paulus, seine Briefe dagegen vom Dienst an die Körperschaft berichten. Wir dürfen deshalb nicht die Apostelgeschichte mit den Briefen Pauli vermengen. Leider geschieht das aber je und je. Dieses falsche Tun trägt mit Schuld an den vielfachen Unklarheiten in den Tauflehren (wie leider auch in Bezug auf andere Wahrheiten). Wenn deshalb Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther (1Kor 1:14+15) seine von ihm ausgeführten Wassertaufen erwähnt, so waren das lediglich Hinweise auf seinen früheren Königreichsdienst.

Die Übereinstimmung mit Petri Dienst
Pauli "Dienst am Königreich" verlief ganz parallel zu dem der Apostel der Beschneidung. Die Machttaten, die Petrus in der ersten Hälfte der Apostelgeschichte wirkte, wiederholten sich auch im Dienst des Paulus. Das können wir an folgenden Vergleichen feststellen:

Petri Pauli
Apg 5:15 mit Apg 19:11-12
Apg 9:34 mit Apg 28:8
Apg 9:40 mit Apg 20:10-12
Apg 12:7 mit Apg 16:26

Zu diesen wären noch ähnlich Parallelen anzuführen. Dieser Dienst Pauli nahm nun in dem Maße ab als die Verstockung Israels voranschritt. Jedenfalls kam für Paulus der Dienst am Königreich Gottes einige Zeit später endgültig zum Abschluss, nachdem er am Schluss der Apostelgeschichte die endgültige Verstockung aus Jes 6 über das Volk ausgesprochen hatte. Zugleich ging damit auch die Übergangs-Verwaltung und mit ihr Pauli Doppeldienst zu Ende (Apg 28:25-27). Der Dienst der Verwaltung der Zwölf dauerte noch länger, wurde aber durch die Verstockung des Volkes auch zum Aufhören verurteilt.

Besondere Merkmale der Übergangsverwaltung:
Die angeführten Zeugnisse der Schrift und die noch folgenden machen besondere Merkmale der Übergangsverwaltung offenbar. Das eine bestand darin, dass in dieser Periode gleichzeitig zwei Herausgerufene nebeneinander liefen. Eine solche Sachlage ergab sich dadurch, dass Gott bereits mit der Körperschaft Christi durch den Apostel Paulus zu wirken begann, während Er noch mit der Pfingst-Ekklesia auf dem Plan war, d. h. noch nicht die Beziehungen mit ihr abgebrochen hatte. Also noch während des Bestehens dieser nur aus Juden Herausgerufenen mit ihren irdischen Segnungen hat Gott angefangen, Seinem Sohn das neue, für die Himmel bestimmte Heilsorgan mit himmlischen Segnungen zu bilden. d.h. die Körperschaft Christi. Beide Herausgerufene bewegten sich aber nicht auf gleicher Linie und Ebene, sondern ihre Entwicklungen standen im Gegensatz zueinander. Denn um diese Zeit war die Pfingst-Ekklesia im Abnehmen begriffen, um schließlich ganz zu verschwinden, während sich die Körperschaft Christi in steter Weiterentwicklung befand und von ihrem Herrn durch Paulus unaufhaltsam der höchsten Heilsstufe entgegengeführt wurde. Das war das typische Gepräge der Übergangsverwaltung. - Ein weiterer Zug jener Periode war:

Dem Juden zuerst
Röm 1:16 und Röm 2:10 hat Paulus diese göttliche Rangordnung klar ausgesprochen. Auch in der 1Kor 12:13 und Gal 3:28 angegebenen Reihenfolge steht der Jude immer noch zuerst. Diese auch während der Übergangsverwaltung gültige Vorrangstellung des gläubigen Juden beruhte auf einer besonderen Heilsverwaltung. Wir lesen davon Röm 15:27. Hier schreibt Paulus, dass die Nationen teilnahmen an den geistlichen Gütern der Heiligen in Jerusalem und deshalb ihre Schuldner waren. Das besagt, dass die damaligen Herausgerufenen aus den Nationen noch von den Heilsgaben der Pfingst-Ekklesia genossen. Und weil damals die aus den Nationen noch Untergeordnete waren, wurde auch unter ihnen noch die Wassertaufe praktiziert.

Pfingstliche Gaben in der Körperschaft Christi

Um welche Gaben in geistlichen Gütern (Röm 15:27) es sich handelte, erfahren wir in der Herausgerufenen in Korinth. In seinem ersten Brief an die dortige Ekklesia in 12. Kapitel zählt Paulus diese Gaben in den Versen 1Kor 12:7-10 und 1Kor 12:27-30 auf. Ohne weiteres ist zu erkennen, dass es Zeichen und Wunder bewirkende Gaben waren, so wie sie der Herr der Pfingst-Ekklesia reichlich verheißen und geschenkt hatte. Die Gläubigen aus den Nationen hatten aber nur wie Gäste an ihnen Anteil, denn es waren ja Gaben, die grundsätzlich der Pfingst-Ekklesia zugeteilt waren. Daraus ergab sich die Heilsordnung "dem Juden zuerst".

Da nun die durch den Apostel Paulus gegründete Ekklesia anfänglich diese Gaben auch besaß, hat man schon daraus ihre Gültigkeit für die Körperschaft Christi überhaupt und bis zu ihrer Entrückung gefolgert. Und weil man meinte, diese Geistesgaben wären das Höchste, hat man sich auch immer wieder danach ausgestreckt. Für die Pfingst-Ekklesia waren sie allerdings das Höchste und Bleibende. Für die aus den Nationen aber nicht. Das lehrt uns eindrücklich Paulus. Hören wir ihn.

Pauli Hinweis auf bessere Gaben

Nachdem er im 12. Kapitel des 1. Korintherbriefes diese Gaben aufzählte, mahnt er (1Kor 12:31a) die Korinther nach den größeren zu eifern. Aber auch bei diesen, den besseren Pfingstgaben, bleibt er nicht stehen. Er geht über sie hinaus und sagt (1Kor 12:31b): "Und ich zeige euch noch einen Weg, der mit dem Überragenden übereinstimmt." Das ist einer der bedeutungsvollsten, während der Übergangsverwaltung gemachten göttlichen Aussprüche für die Körperschaft Christi. Denn hier weist sie Paulus auf Gnadengaben hin, welche die geistigen Güter Israels, - an welchen sie bis dahin nur als Gäste teilgenommen hatten - weit übertreffen. In 1Kor 13:10 nennt er dieses Überragende das Vollkommene, welches kommen wird. Gewöhnlich wird darin das künftige Leben in der Herrlichkeit gesehen. Doch Paulus weist hier lediglich auf die damals im Entstehen begriffene Verwaltung hin, in der wir heute leben. Mit ihr war dann das angesagte Überragende und Vollkommene für die Herausgerufene aus den Nationen gekommen.*

*Der Inhalt von 1Kor 13 ist in unserer Schrift: "Satan als Engel des Lichts" hier zu lesen: in allen Einzelheiten dargelegt.

Mit der Übergangsverwaltung hat uns Gott gezeigt, dass Er nicht jährlings mit dem Früheren abbrach und darauf plötzlich und unvermittelt "das Neue", die heutige Ekklesia einführte. Vielmehr hat Er den bis dahin verborgen gehaltenen Heilsvorsatz schrittweise eingeleitet, so dass die damaligen Glieder beider Herausgerufenen dieser Entwicklung folgen konnten.

Während dieser Periode bestanden deshalb gleichzeitig beide Taufen. Erst durch den Rückgang der Pfingst-Ekklesia wurde dann der Rückgang der Wassertaufe eingeleitet. Dagegen stieg die Geistestaufe mit dem Wachstum der Körperschaft Christi höher und höher. Und als die Übergangsverwaltung abgeschlossen und die gegenwärtige von Gott eingeführt und allein wirksam war, waren die Glieder der Körperschaft Christi vollständig von der Wassertaufe gelöst. Diese Wahrheit wird im. Folgenden noch näher ausgeführt.

Die Taufe in den paulinischen Briefen

Vorerst wollen wir anhand der Schrift das Grundsätzliche über Pauli Briefdienst vernehmen.

In der Apostelgeschichte wird berichtet, was Paulus sprach und tat. In ihr wird nichts von Schreiben gesagt, die er an örtliche Versammlungen der Königreichs-Ekklesia gerichtet hätte. Nur Petrus erwähnt in seinem zweiten Brief, den er (wie seinen ersten) an jüdische Auswanderer schrieb (1Petr 1:1), den Satz: "...so wie auch unser geliebter Bruder Paulus euch schreibt..." (2Petr 3:15). Daraus geht hervor, dass Paulus in seinem Königreichsdienst in der Übergangsverwaltung auch an jüdische Versammlungen schrieb. Gott verhinderte aber die Aufnahme dieser Schreiben in Seine Heilige Schrift, denn dies Episteln gehörten ja in den nur kurzen. und vorübergehenden Dienst des Paulus. Das Verschwinden dieser Brief ist auch deshalb gut, weil sie dem in der Körperschaft Christi zu Unrecht gepflegten Königreichs-Gedanken nur noch Vorschub geleistet hätten.

Ganz anders verhält es sich aber mit Pauli Briefen an die Herausgerufenen aus den Nationen. Dies haben ihre Gültigkeit bis zur Entrückung der Körperschaft Christi, soweit nicht in ihnen selbst frühere , bruchteilartige Enthüllungen durch spätere, vollkommene überholt und abgetan wurden. Diese letztern sind ja darüber hinaus schon für ihre Zubereitung zu ihrem zukünftigen Dienst in den Himmeln maßgebend (siehe 1Kor 4:9b; 1Kor 6:3; Eph 2:6-7 und Eph 3:10).

Die Einteilung der paulinischen Briefe

In einem Gesamtüberblick über ihren Aufbau erkennen wir drei Stufen, an denen sie sich aufwärts bewegen. Diese Entwicklung lässt sich gut an den fortlaufenden, höher und höher steigenden Offenbarungen feststellen, welche Paulus in dem Maße weitergab als er sie vom erhöhten Herrn empfing (Apg 26:16b).

Die Anfangsstufe bilden Pauli erste zwei Briefe an die Thessalonicher. Die neuen Offenbarungen welche der erste Brief enthält - die Paulus aufgrund eines Wortes vom erhöhten Herrn (1Thes 4:15) niederschrieb, - sind die Bergung aus dem kommenden Zorn (1Thes 1:10), und weiter: die dann stattfindende Auferstehung und Verwandlung der Glieder der Körperschaft Christi und ihre Wegraffung in den Lufthimmel (1Thes 4:13-18). Die Taufe erwähnt dagegen Paulus in diesen beiden ersten Briefen überhaupt nicht.

Anschließend schrieb Paulus die Briefe an die Römer, Korinther und Galater. In jedem derselben gibt er nun Belehrungen über die Geistestaufe. Schon allein diese eine Wahrheit hebt sie auf eine höhere Stufe als die von den beiden Thessalonicherbriefen eingenommene.

Einen weiteren Schritt nach vorwärts finden wir in den Römer- Korinther- und Galaterbriefen. Es besteht darin, dass uns diese Briefe bis an die Schwelle der gegenwärtigen Verwaltung führen.

Doch erst in dieser Verwaltung hat Paulus mit den Briefen an die Epheser, Philipper und Kolosser die tiefsten Offenbarungen für die heutige Verwaltung des Geheimnisse bekannt gemacht, welche folglich die höchste Stufe der Erkenntnisse einnehmen.

Nun gibt es Schriftausleger, welches sagen, dieses Einteilen sei ein Zerschneiden der paulinischen Briefe. Aber schon allein in dem wachstümlichen Aufbau der Offenbarungen liegen diese Unterschiede beschlosssen. Sie verlangen vom Schriftforscher unbedingt beachtet zu werden. Im Folgenen werden wir sehen, dass gerade diese schriftgemäße Teilung der Wahrheit uns den rechten und abschließenden Einblick in das Gebiet der Taufen vermittelt.

Die Zurückstellung der Wassertaufe
Paulus hat schon 1Kor 1:17 ein gewichtiges Wort gesagt über seine Stellung zur Wassertaufe in seinem Dienst an der herausgerufenen Körperschaft Christi. Wir wollen diesen Vers mit erläuternder Erweiterung geben: Als Paulus (Apg 13:2) vom Geist abgesondert zu dem besonderen Werk an den Nationen berufen wurde, hat ihn Christus bei dieser Aussendung nicht beauftragt, mit Wasser zu taufen. Hingegen war in seinem Dienst am Königreich - wie im Dienst der Zwölf - die Wassertaufe mit einbegriffen. Wie ablehnend er aber in seinem Dienst an der Körperschaft Christi zu der Wassertaufe stand, tut er in 1Kor 1:14-16 kund. Er dankt Gott, dass er von den Korinthern nur zwei also taufte. Auch das Haus des Stephanus taufte er mit Wasser. Im übrigen erinnerte er sich nicht mehr, ob er noch andere getauft hatte.

Auf diesen wichtigen Abschnitt wollen wir jetzt noch näher eingehen. Mit den Versen 1Kor 1:10-13 ermahnt Paulus die Korinther nicht mehr weiter Spaltungen und Hader unter ihnen bestehen zu lassen. Eine Hauptursache dieser Zwistigkeiten gibt er in den Versen 1Kor 1:13-17 an: "... Oder seid ihr in den Namen des Paulus getauft? Ich danke Gott, dass ich niemanden von euch taufte außer Krispus und Gajus, auf dass nicht jemand sage, dass ihr in meinem Namen getauft seid. Ich taufte aber auch das Haus des Stephanus. Im übrigen weiß ich nicht ob ich einen anderen taufte. Denn Christi beauftragt mich nicht zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen, nicht in Wort-Weisheit, auf dass nicht das Kreuz des Christus (durch die Wassertaufe) inhaltslos werde!"

In diesen Versen kommt "taufen" sechsmal vor und jedesmal in verneinender Form. Das ist sehr bezeichnend. Damit will doch Paulus sagen: Lasst die Wassertaufen weg und dann hört auch das Parteiwesen unter euch auf! Denn aus dem Vers 12 geht hervor, dass man sich um den jeweiligen Täufer gruppierte. Das verursachte eine solche Spaltung, dass Paulus sagen muss: Geteilt ist dann ja der Christus! (V. 13). Der Apostel gibt hier im Auftrag des Herrn der Herausgerufenen aller Zeiten die ernste Mahnung, doch ja nicht die Wassertaufen, die Darstellung des Schattenbildes, weiterzuführen. Dazu folgt eine weitere, nicht zu überhörende Mahnung, dass er, Paulus, der Nationenapostel, nicht gesandt ist, mit Wasser zu taufen, wie die Zwölf. Damit stellt er sich allen seinen Nachfolgern als göttliches Vorbild hin, nach welchem in Betreff der Taufe zu handeln ist. In dieser ihm vom Herrn gegebenen Vollmacht darf er vor allem den Dienern sagen: "Werdet meine Nachahmer" (1Kor 4:16).

Der Vorrang der Geistestaufe

Weshalb Paulus so geringschätzig von der Wassertaufe spricht, erklärt er in 1Kor 12:12: "Denn gleich wie der Körper Einer ist und viele Glieder hat, alle die Glieder aber des Einen Körpers, wenn sie auch viele sind, Ein Körper sind, also auch der Christus". Durch was für diese Einheit zustande. kam sagt Paulus im nächsten Vers 13: "Denn in Einem Geiste sind auch wir alle in Einen Körper hinein getauft, ob Juden oder Griechen, ob Sklaven oder Freie, und sind alle mit Einem Geist getränkt." Eine solche Einheit durch lebensvollen Zusammenschluss hatte die Wassertaufe wahrhaftig nicht zustande gebracht.

Durch die Geistestaufe, die jeder Auserwählte beim Glaubensanfang erhält, wird jeder der Körperschaft Christi eingefügt, man kann sagen einverkörpert. Alle gläubigen Juden, Griechen, Sklaven und Freie sind in ihr zu einer Einheit in der Körperschaft Christi zusammengeschlossen.

Dieser Ausspruch lässt erkennen, dass die Wassertaufe für Paulus im Dienst unter den Nationen damals praktisch schon abgetan war. Nie sind aber die Apostel der Beschneidung so von der Wassertaufe zurückgewichen, denn diese. gehört zu ihrem Dienst. 1Kor 1:17 setzt dann Paulus hinzu, dass er beauftragt war, nur das Evangelium zu verkünden. Einen treffenden Kommentar hierzu finden wir in seiner ersten Verkündigung in Antiochien (Apg 13) an Nicht-Juden. Auf bloßes Hören des Wortes Gottes und der gläubigen Annahme hin erhielten jene zum Glauben Geführten die Geistestaufe (Apg 13:48). Wenn wir zum Epheserbrief kommen, erhalten wir darüber näheren Aufschluss.

Somit haben wir im ersten Korintherbrief mit 1Kor 1:17 und 1Kor 12:12-13 eine äußerst lehrhafte Gegenüberstellung von Wasser- und Geistestaufe in ihren verschiedenen Auswirkungen. In der Körperschaft Christi verursachte die Wassertaufe Trennungen und Spaltungen, während die Geistestaufe eine göttliche Einheit schafft! Im Folgenden werden wir noch ausführlicher auf diese Gegensätze eingehen.

Zudem zeigt Paulus im ersten Korintherbrief auch noch die andere segensreiche Auswirkung der Geistestaufe. Nachdem er 1Kor 6:9-10 die schlimmsten Sündendiener aufzählt, fährt er mit Vers 11 weiter: "Und etliche seid ihr gewesen, jedoch ihr seid abgebadet, jedoch ihr seid geheiligt, jedoch ihr werdet gerechtfertigt in dem Namen unseres Herrn Jesus Christi und durch den Geist unseres Gottes."

Hier haben wir eine weitere Erfüllung des Schattenbildes von der nur äußerlich reinigenden Wassertaufe. Es ist die Taufe mit dem Geist, welche die schwersten Sünden so gründlich "abbadet", dass der Sünder geheiligt und gerechtfertigt ist. Somit lehrt Paulus im 1. Korintherbrief die beiden Hauptauswirkungen der Geistestaufe, die da sind: Reinigung und Einigung.

Auch im Galaterbrief (Gal 3:27 u.28) wird die Taufe als ein einigendes Band erwähnt. Von Juden, Griechen, Sklaven, Freien, Männlichen und Weiblichen wird gesagt: "....den ihr seid allesamt Einer in Christo", weil sie in Christum hinein getauft waren (V. 27).

Die große Taufwahrheit im Römerbrief

Zu diesen Erklärungen gibt der Römerbrief noch besonders tiefe Einblicke in das Wesen der Geistestaufe. Wir lesen davon Röm 6:1-4. Was hier Paulus darüber sagt, baut sich auf eine besondere Offenbarung auf. Röm 5:20 schreibt Paulus ganz frei: "Wo aber zunimmt die Sünde, da strömt über die Gnade...". Ja, so haben schon damals manche gemeint: diese Lehre ermuntere zu in-der-Sünde-Beharren, auf dass die Gnade zunähme (Röm 6:1).

Darauf erwidert Paulus (v. 2): "Möge das nicht geschehen! Wir, die da starben der Sünde, wie sollten wir da noch in ihr leben?" Wie dieses der-Sünde-Gestorbensein zu Ausführung kam, erklärt er in Vers 3. "Oder erkennet ihr nicht, dass so viele als wir getauft werden in Christum Jesus, die werden in Seinen Tod getauft?"

Mit der "Taufe in Christi Tod" hat Paulus eine der wichtigsten Wahrheiten über die heute gültige Taufe offenbart. "Christi Taufe in den Tod" ist eine Wahrheit des Kreuzes, die nur er und keiner der zwölf Apostel der Beschneidung bekannt machte. Das ist. Christi Taufe, von der der Herr Lk 12:50 sprach. Da Er aber zuvor von Johannes im Jordan getauft wurde (Mt 3:13), ergeben sich für Christus 2 Taufen. Seine Taufe in den Tod handelt nicht davon, dass er für die Sünde starb, sondern der Sünde. Er selbst hatte ja keine. Aber nach 2Kor 5:21 wurde Er von Gott zur Sünde gemacht für uns. Damit hat Gott unsere Sünde auf Ihn gelegt und Ihn zum Sündenträger gemacht. Wie sollte Er aber nun von derselben wieder gereinigt werden? Da gab es kein anderes Mittel als Gottes Gerichtsfeuer, welches sie vertilgte und uns davon bereite. Von diesem gewaltigen Gericht, welches Ihm bevorstand redetet Er Lk 12:50 im Bild einer Taufe. "Eine Taufe aber habe Ich, um mit ihr getauft zu werden, und wie drängt es Mich, bis sie vollendet sei!"

Unsere Teilnahme an Christi Tod und Auferstehung

Mit dieser Offenbarung wird uns gesagt, dass nicht nur Christus durch die Taufe in den Tod der Sünde starb, sondern auch wir - als in Ihn hinein Getaufte - an dieser Taufe teilhaben, indem "unsere alte Menschheit ward mit gekreuzigt, auf dass unwirksam gemacht werde der Körper der Sünde, auf dass wir ja nicht mehr sklavten der Sünde" (Röm 6:6). Denn aufgrund dieser Geistestaufe hinein in Seinen Tod wird unwirksam gemacht der Körper der Sünde, niemals aber als Folge der Wassertaufe. So wie Christus von der Sünde befreit wurde, so haben nun auch wir rechtmäßige Befreiung von ihr. Diesen Gnadenstand erlangen wir nicht durch eine Erfahrung, sondern wir haben einfach im Glauben damit zu rechnen, dass das, was mit Christus geschah, auch an uns geschehen ist. Und dieses Gnadengeschenk ist nicht nur das T eil einer bevorzugten Klasse von Gläubigen. Aller Herausgerufenen sind in Christi Tod getauft! Die Taufe fand ein für allemal durch den Tod Christi statt. Sie wurde nicht von Menschen, sondern von Gott vollzogen. Mit der Taufe in Christi Tod wurden wir durch die Gabe und Wirksamkeit Seines Geistes im Geist mit Christus vereinigt und der herausgerufenen Körperschaft des Christus als Glieder hinzugefügt. Damit hatte das Schattenbild der Wassertaufe seine herrliche Erfüllung gefunden und war nun abgetan.

Angesichts dieser durch den Geist an unserm inwendigen Menschen vollbrachten Heilstaten ist doch wirklich das Aufkommen der Lehre betrüblich, nach welcher das Wort aus Röm 6:3 die Wassertaufe zu Inhalt haben soll. Auch die andere Auffassung, di hier zu der Geistestaufe noch die mit Wasser gehöre, ist nicht biblisch. Mit solchen Lehren wird das Ebenbild mit dem Schattenbild verdeckt.

Wir wurden aber nicht nur in Christi Tod mit ihm vereinigt. Röm 6:4 fährt fort: "Nun wurden wir be graben mit Ihm durch die Taufe in den Tod." Dieses "Mit-begraben-sein" geschah: "...auf dass, ebenso wie Christus auferweckt ward aus den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch wir in Neuheit des Lebens wandelten." Dieses neue Leben kann aber unmöglich die Wassertaufe bewirken, sondern allein die des Geistes.

Taufe und Beschneidung im Kolosserbrief

Im Kolosserbrief (Kol 2:9-12) - der zu der Gruppe der höchsten und abschließenden Offenbarung gehört - erhalten wir weitere Unterweisung über die für uns allein gültige Taufe und diese in Verbindung mit der Beschneidung. Hören wir diesen uns belehrenden göttlichen Ausspruch: "Denn in Ihm wohnt die gesamte Vervollständigung der Gottheit körperlich. Und ihr seid vervollständigt in Ihm, der da ist das Haupt einer jeden Fürstlichkeit und Obrigkeit, in welchem ihr auch beschnitten wurdet mit einer Beschneidung, nicht mit Händen gemacht durch das Abstreifen des Körpers des Fleisches in der Beschneidung des Christus, begraben mit Ihm in der Taufe, in welcher ihr auch mit auferweckt wurdet durch den Glauben der Wirksamkeit Gottes, der ihn auferweckt hat aus den Toten...".

In diesem Ausspruch fällt uns auf, dass der Apostel die bereits in Röm 6:4 erwähnte Taufe hier nun parallel zu der Beschneidung und auf die gleiche Heilsstufe mit derselben stellt. Wir müssen deshalb zuerst eine Erläuterung über die Beschneidung geben.

Die Gleichheit zwischen Beschneidung und Wassertaufe
Die Einsetzung der Beschneidung wird 1Mo 17:10-14 berichtet. Nach diesem Wort richtete Gott durch die Beschneidung einen Bund auf mit Abraham und dessen Nachkommen. Zugleich war sie das äußere Zeichen derZugehörigkeit zum irdischen Bundesvolk.

Wenn wir sie mit den damaligen Waschungen (TAufen) vergleichen, so können wir feststellen, dass beide dieselben Züge tragen. Wie auf der Nichtdurchführung der Waschungen aus dem Waschbecken die Todesstrafe lag (2Mo 30:20-21), so befahl Ieue (1Mo 17:14), dass jeder Männliche, der nicht beschnitten wurde, aus seinem Volk ausgerottet werde.

Eine weitere enge Verwandtschaft zwischen Taufe und Beschneidung liegt in ihrem symbolischen Charakter. Wir sahen, dass die äußeren Waschungen auf die innere Reinigung hinwiesen, denn Ieue gebot: "Wasche dein Herz rein von Bosheit" (Jer 4:14). Ebenso genügte Gott die äußere Beschneidung nicht, denn 5Mo 10:16 lesen wir die göttliche Aufforderung an das Volk: "So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr!" Eine ähnliche Mahnung ließ Gott durch Jeremia (Jer 4:4) ergehen: "Beschneidet euch für Ieue und tut hinweg die Vorhäute eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem, damit Mein Grimm nicht ausbreche wie ein Feuer und unauslöschlich brenne wegen der Bosheit eurer Handlungen."

Aufgrund dieser Mahnungen verstehen wir, dass das Stückchen Fleisch, welches den Männlichen mit ihrer Vorhaut abgeschnitten und in den Tod gegeben wurde, ein Symbol des fleischlich sündigen Wesens des Herzens des unerneuerten Menschen war. Daher ist mit der Beschneidung des Herzens, des Willenszentrums, das Abschneiden des in den Tod zu gebenden, alten, widerspenstigen, sündigen Wesens, also des alten Menschen versinnbildlicht.

Die Aufforderung dies nun selbst auszuführen, vermag aber der Mensch ebenso wenig wie sein Herz selbst zu reinigen. Das weiß Gott. Deshalb verheißt Er dem Volk, es Selbst zu reinigen (Hes 36:25), sowie auch die Beschneidung ihrer Herzen Selbst vorzunehmen. Wir lesen diese Zusage 5Mo 30:6: "Und Ieue, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Kinder beschneiden, damit du Ieue, deinen Gott liebest mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, auf dass du am Leben bleibest."

Eine weitere Parallele zwischen Beschneidung und Wassertaufe besteht da rin, dass Paulus in der Übergangsverwaltung, während seines Dienste am Königreich, die Beschneidung praktizierte ebenso wie die Wassertaufe. So lesen wir Apg 16:3 dass er den Timotheus beschnitt.

Aus diesen göttlichen Aussprüchen ist ersichtlich, dass damals die buchstäbliche Beschneidung und die Wassertaufe auf einer Linie liefen. Beide sind gesetzliche, am Fleisch vollzogene Verordnungen, die nach Hebr 7:19 die sie Ausführenden nicht zur Vollendung bringen konnten. Sie waren eben nur symbolische Handlungen für göttliche, damals noch zukünftige, für eine Auswahl aus den Nationen und Juden bestimmte Heilstaten. Als Schattenbilder des Gesetzes und der Anfangsgrundregeln waren sie deshalb nur für eine bestimmte Zeit gültig.

Die Beschneidung des Christus

Nach der Vorbetrachtung gehen wir zur Beschneidung im Kolosserbrief über (Kol 2:11-12). Hier steht der Ausdruck "Beschneidung des Christus". Aus Lk 2:21 wissen wir, dass der Herr am achten Tage nach Seiner Geburt, wie jedes andere jüdische Kind, beschnitten wurde. Obwohl nun Paulus schreibt, dass ihr - die Gläubigen aus den Nationen - in der Beschneidung des Christus beschnitten wurdet, so kann dies nicht Seine in Lk 2:21 erwähnte, fleischliche sein. Denn von dieser zweiten heißt es, dass es eine ist, "nicht mit Händen gemacht!"

Folglich gibt es zwei Beschneidungen - ähnlich den zwei Taufen Christi - wie es nachstehende Parallele zeigt. Wie die zweite Taufe Christi (Lk 12:50); Röm 6:3.6), so ist auch diese zweite Beschneidung Christi das Abtun unserer alten, sündigen Menschheit am Kreuz. Als das von Gott vorgesehene Sündopfer machte Gott Seinen Sohn zur Sünde für uns. Unsere Sünden war demnach auf Ihm als Er am Kreuze hing. Wie sollte Er aber von diesen unzähligen Sünden Seiner Geschöpfe wieder frei werden? Dies geschah durch die im Kolosserbrief erwähnte Beschneidung.

Hier, in Ihm, dem ans Kreuz Erhöhten, fand die frühere, symbolische und mit Händen gemachte Beschneidung ihre höchste Erfüllung. Während im Schattenbild nur ein Stücken sündigen Fleisches abgeschnitten wurd, hat Gott Seinen Sohn - den Er sendet, in der Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und um der Sünde willen (Röm 8:3b), dessen Körper des Fleisches mit aller Geschöpfe Sünden beladen war - , durch den Tod am Kreuz von sämtlichen Sünden abgeschnitten. Dieses "Abstreifen des Körpers des Fleisches" im Kreuzestod, nennt die Schrift "Beschneidung des Christus".

Unsere Mitbeschneidung

Und nun sagt uns Gottes Wort, dass wir, wie an Seiner Taufe (Röm 6:3), auch an Seiner Beschneidung teilhaben. Indem Er Seinen mit unseren Sünden beladenen Körper des Fleisches abstreifte, geschah dies auch mit uns. Auch unser sündiger Körper des Fleisches wurde in Seiner Beschneidung bildlich abgestreift und unwirksam gemacht.

So kommt zu der für uns vollbrachten Heilstat des "Mitgekreuzigtseins" auch noch die zweite hinzu, das "Mitbeschnittensein". Demnach ist unser sündiges Fleisch, unser alter Mensch, in doppelter Weise zu Tode gebracht: in der Taufe und in der Beschneidung Christi.

Der Doppeltod unseres Körpers des Fleisches
Wie wir also sehen hat Gott den Körper unseres sündigen Fleisches in doppelter Weise abgetan. Er wurde mit Christus gekreuzigt und mit Ihm begraben. Und weiter wurde er in der Beschneidung des Christus von Ihm und uns abgestreift. Für Gott ist er also doppelt tot. Damit zeigt Er uns deutlich, dass unser alter Mensch grundverdorben ist, dass er in den Tod gegeben werden musste und immer noch muss. Das ist die rechte, aber auch einzige Stellung, die wir im Glauben zum alten Menschen einzunehmen haben: "...tot zwar zu sein der Sünde, lebend aber Gott in Christo Jesu, unserem Herrn (Röm 6:11).

Nun können wir aufgrund der Schrift zum Doppeltod noch einen dritten hinzufügen. Auch diesen offenbart uns der Herr durch Paulus. Mit Röm 7:4a sagt er uns, dass wir zu Tode gebracht wurden für das Gesetz durch den (gekreuzigten) Körper des Christus. Wie unser Körper der Sünde durch Christi Kreuzes-Taufe und Kreuzes-Beschneidung in den Tod gegeben wurde, so sind wir durch den Gekreuzigten auch für das Gesetz gestorben. Das geschah, auf dass wir nach Vers 4b "des Auferstandenen würden", und nun durch die Verbindung mit Ihm, Gott Frucht bringen können. Das war unter dem Gesetz nicht möglich, denn es war nach Röm 8:3 kraftlos und schwach durch das Fleisch. Aber nun hat nach Röm 6:14 die Sünde nicht mehr die Herrschaft über uns, da wir nicht mehr unter Gesetz sind, sondern unter der Sieg verleihenden Gnade des. Auferstandenen. Wir sind aber nicht nur dem Gesetz abgestorben, sondern auch den Forderungen des Gesetzes, wozu auch die Wassertaufe gehört. Wie vielseitig belehrt und daher doch Gott in Seinem Wort, dass die Wassertaufe nicht für die unter der Gnade lebenden Glieder der Körperschaft Christi ist.

Trotzdem Gott unseren alten Menschen mehrere Male durch den Tod abtut, wird ihm wieder von Menschen eine Lebensstellung vor Gott eingeräumt, sobald irgend eine zeremonielle Handlung an ihm vollzogen wird. Und das geschieht mit der Wassertaufe. Es ist ein Gott missfälliges und Ihn betrübendes Vertrauen auf Fleisch. Ja, das Kreuz wird von der gewaltigen Wahrheit entleert, dass unser alter Mensch dort abgetan wurde. Deshalb ist es doch einleuchtend, dass Gott zu Seiner vollkommenen Heilstat nicht noch ein von Menschenkinder gemachtes Gesetzeswerk verlangt.

Nicht genug kann deshalb die Warnung erhoben werden. Lasst die Hände weg von der mit Händen gemachten Wassertaufe und nehmt zu ihr dieselbe ablehnende Stellung ein wie zu der Beschneidung.

Die mit Händen gemachte Beschneidung und Taufe sind eben nur Verheißungen in Schattenbildern, welche durch Christus am Kreuz ihre Erfüllung fanden. Wenn aber eine Verheißung erfüllt ist, so bleibt man nicht mehr an ihrem Schattenbild stehen, sondern hält sich nur noch an ihrer Erfüllung. Das gilt sowohl für die mit Händen gemachte Wassertaufe als auch die Beschneidung. Wir haben "beide" dahinten zu lassen und nur noch "durch den Glauben der Wirksamkeit Gottes" (Kol 2:12b) in ihren Erfüllungen zu leben, die durch den Geist geschehen, wie sie uns durch Röm 6:4 und Kol 2:11 bezeugt werden.

Doch nun kommt zu unserer von Gott vollbrachten Mitkreuzigung und Mitbeschneidung hinzu:

Unser Auswirken der göttlichen Heilstaten

Diese göttlichen, an uns vollbrachten Heilstaten, Befreiung vom alten Menschen und den darauf folgenden Anteil an dem Auferstehungsleben Christi empfängt der Mensch, wenn er zum Glauben kommt, durch die dann stattfindende Geistestaufe. Ein solches Hineinwirken in unser inneres Leben konnte die Wassertaufe niemals vollbringen, denn sie war ja nur ein äußerlich am Fleisch vollzogenes Sinnbild. Dieses soll deshalb nicht mehr durch die Wassertaufe weiterhin dargestellt werden. Vielmehr werden wir nun von Gottes Wort aufgefordert, Gottes Heilstat in der Kraft des empfangenen Geiste auszuleben. Eine solche Mahnung lesen wir Gal 5:24: "Die aber des Christus Jesus sind, kreuzigen das Fleisch mit den Leidenschaften und den Begierden."

Hier machen manche Übersetzungen einen schweren Fehler, weil sie schreiben: "Die aber des Christus sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden." Es stimmt aber nicht, dass wir dieses "Kreuzigen" in einem einmaligen Akt vollziehen könnten, da ja dies. Christus ein für allemal mit unserem Körper der Sünde am Kreuz vollzog. Dieser Ausspruch (Gal 5:24) steht in der Ursprache in einer unbestimmten Zeitform, welche sich auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bezieht. Demnach ist also das Kreuzigen unserer alten Menschheit nicht nur eine einmalige Handlung der Vergangenheit. Vielmehr ist diese Glaubenshaltung fortgesetzt in der Gegenwart und in die Zukunft hinein zu vollziehen. Von dieser gesegneten Handlung können wir sagen, dass diese eine von u ns ständig zu vollziehende Fortsetzung unserer bereits erhaltenen Kreuzestaufe ist.

Die Mahnung zu dieser Bestätigung im Glaubensleben finden wir ebenfalls in den Worten (Kol 3:9-10a): "... da ihr abstreifet die alte Menschheit... u nd anziehet die junge...." Dieser Ausspruch steht wie derjenige in Gal 5:24 in der Zeitform, die in einer fortgesetzten Handlung besteht. Auch hier haben manche Übersetzungen diesen Satz als nur einmalige einst geschehene Handlung wiedergegeben, indem sie schreiben: "... da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen Menschen angezogen "habt". Ähnliches wird auch die Parallelstelle Eph 4:22-24 übersetzt. Hören wir auch diese wichtige Mahnung in der wortgetreuen Konkordanten Wiedergabe: "...dass ihr ableget ...die alte Menschheit ... und anziehet die neue Menschheit...". Grundlegend wurde in der Beschneidung Christi unsere alte Menschheit von uns abgestreift und uns die neue angezogen durch Seine Auferweckung. Als Mitauferweckte Christi dürfen und sollen wir aber nun im Glauben an die Auferstehungskraft Christi dieses Aus- und Anziehen fortgesetzt weiterführen, und so findet gleichsam, wie die Taufe, auch die Bes chneidung Christi durch dessen Glaubensgehorsam ihre Fortsetzung.

Aufgrund der Offenbarungen über Christi Taufe und Beschneidung können wir diese Doppelwahrheit mit folgender Parallele ergänzen: Wir sind beschnitten mit einer Beschneidung, nicht mit Händen gemacht und: Wir sind getauft mit einer Taufe, nicht mit Händen gemacht.

Die offenbare und verbogene Beschneidung
Ein weiters Werturteil über Beschneidung finden wir in Röm 2:28-29: "Denn nicht der es im Offenbaren ist, ist Jude, noch die es im Offenbaren im Fleische ist, ist Beschneidung, sondern der im Verborgenen ist Jude, und Beschneidung des Herzens ist im Geist, nicht im Buchstaben - dessen Lobpreis nicht von Menschen ist, sondern von Gott." Das hier gebrauchte Wort "das Offenbare" lautet wörtlich "§ins Offenbare kommen" d. h. "in die Öffentlichkeit kommen". Damit wird uns eine besonders treffende Erklärung der sinnbildlichen Beschneidung gegeben. Hier wird Nachdruck darauf gelegt, dass diese Beschneidung nicht im Verborgenen geschieht, sondern eine öffentliche, zeremonielle Handlung ist, bei der alles offen und sichtbar vor sich geht. Anders verhält es sich mit der Beschneidung des Herzens im Geist. Diese ist ein am inneren Menschen im Verborgenen vollzogenes und dem Auge deshalb unsichtbares Heilswerk. Erst nach dieser Gottestat wird mit der neuen Lebensweise offenbar, dass in einem solch veränderten Leben etwas Tiefgreifendes geschehen ist.

Im Gegensatz zu dieser geistlichen Beschneidung ist die. mit Händen gemachte eine Beschneidung nach dem Buchstaben des Gesetzes, eben darum weil sie vom Gesetz verordnet ist.

Über diese Beschneidung fällt nun Paulus in der angeführten Römerstelle (Röm 2:28-29) ein vernichtendes Urteil. Er sagt, dass der Jude, welcher sich auf die Beschneidung im Offenbaren verlässt, gar kein Jude ist. Wohl ist dann ein solcher ein Glied der Nation Israel., Auch, um ein zu der Körperschaft Christi Gehörender zu sein, muss man die Beschneidung des Herzens erfahren haben, sowohl der Jude wie auch der aus den Nationen. Von dem also Beschnittenen sagt Paulus: "....dessen Lobpreis nicht von Menschen ist, sondern von Gott."

Im Gegensatz hierzu stehen jene Gesetzeseiferer, die den Gläubigen in Galatien zu der erfahrenen Beschneidung im Geist noch die mit Händen gemachte aufnötigen wollten. Unerschrocken zieht Paulus die Absicht dieser Irreführer ans Licht, indem er Gal 6:13 schreibt: "... sie wollen, dass ihr beschnitten werdet, auf dass sie sich in gerade eurem Fleisch rühmen mögen." Sie wollten also die Beschneidung zu ihrem eigenen Ruhm an anderen vollziehen, damit sie sich dessen rühmen könnten, so viele wie möglich beschnitten zu haben.

Grundregeln der neuen Schöpfung

Auch mit Gal 6:15-16 warnt Paulus vor dem Gebrauch der Beschneidung. Hören wir ihn: "Denn in Christo ist weder Beschneidung etwas, noch Vorhaut, sondern eine neue Schöpfung. Und so viele als nach dieser Richtschnur werden die Grundregeln befolgen, auf sie komme Friede und Erbarmen, und auf den Israel Gottes." Damit kommen wir auf die neue Schöpfung zu sprechen.

Mit dieser Schriftstelle mahnt uns Gottes Wort, als Richtschnur für unseren Wandel die Grundregeln der neuen Schöpfung zu befolgen. Das Urtextwort für "Richtschnur" ist "kanon" und wird auch mit "Wirkungskreis" übersetzt (2Kor 10:13.15.16). Damit will Paulus sagen, dass als Richtschnur im Wirkungskreis des Dienstes der Herausgerufenen besonders zwei Grundregeln der neuen Schöpfung maßgebend sein sollen. Diese zwei dort geltenden Grundregeln sind: "Dass in ihr weder die Beschneidung noch die Wassertaufe in Anwendung kommen, und deshalb auch für die gegenwärtige Verwaltung wegfallen!" Im Philipperbrief (Phil 3:16) gibt Paulus nochmals dieselbe Mahnung und dort in Sonderheit den gereiften Gläubigen, die anderen voraus sind. Diesen sagt er "Indes, worin wir andere überholen, sollte dieselbe Gesinnung da sein, nach derselben Richtschnur die Grundregeln zu befolgen." In solchem Bestreben sollte bei allen Gläubigen die gleiche Gesinnung vorherrschen.

Auf dem Befolgen der Grundregeln, wozu unter anderem auch die Ablehnung der Wassertaufe gehört, liegt der in Gal 6:16 genannten große Segen: "...auf sie komme Frieden und Erbarmen..."

"Nun haben wir ja Frieden mit Gott" (Röm 5:1), ja sogar den "Frieden von Gott..." Röm 1:7b u.a. Und nach Phil 4:7 bewahrt der Friede Gottes unsere Herzen und Gedanken wie in einer Feste in Christo Jesu. Und das Erbarmen Gottes haben wir nach Eph 2:4 gleich bei unserer Rettung reichlich erfahren.

Aber nun verheißt Paulus (Gal 6:15-16) einen "zusätzlichen" Frieden denen, welche die Grundregeln nach der Richtschnur der neuen Schöpfung befolgen. Zu diesem gibt es noch zwei Schriftworte, mit denen Gott nicht nur zusätzlichen Frieden als Segen für Glaubensgehorsam, sondern dazu auch noch Seine persönliche Mitwirkung verheißt. Den einen Ausspruch lesen wir 2Kor 13:11: "Im übrigen, Brüder, freuet euch, bereitet euch zu, sprechet euch zu untereinander, sinnet auf dasselbe, haltet Frieden, und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein." Der andere lautet nach Phil 4:9: "Was ihr auch lerntet und erhieltet und hörtet und gewahrtet an mir, dies setzt in die Tat um, und der Gott des Friedens wird mit euch sein." Gott ist immer mit den Seinen, aber Er ist ihnen ganz besonders nahe, wenn sie auch fleißig befolgen, was Er ihnen anweist. So verheißt uns Gott für die Befolgung der Gal 6:16 gegebenen Ermahnung: Vermehrung des schon zugesprochenen Friedens und Erbarmens.

DA wir nun sahen, dass für uns als neue Schöpfung, nicht nur die Beschneidung, sondern, nach der göttlichen Anweisung von 1Kor 1:17, auch die Wassertaufe wegfällt, so gilt allen Dienern, welche dies befolgen, auch die Verheißung von Gal 6:16! Durch diesen Glaubensgehorsam stehen sie unter besonderem göttlichen Wohlgefallen und daher unter ausdrücklich von Ihm Selbst vermehrten Frieden und Erbarmen.

So mahnt der Herr durch Paulus mannigfaltig Diener und Gläubige: Lasst die Hände weg von der mit Händen gemachten Beschneidung und Wassertaufe! Und warum? Weil wir in der Beschneidung des Christus Mitbeschnittene und in Seiner Kreuzestaufe Mitgetaufte sind. Damit ist unser ganzer verderbte und sündiger Mensch abgeschnitten (Kol 2:11) und durch die Taufe in den Tod mit Ihm begraben (Röm 6:4).

Warnung vor Schäden der Beschneidung und der Wassertaufe
Aber nicht nur die Vorteile der herrlichen heilsgeschichtlichen Tatsachen von Beschneidung und Taufe stimmen miteinander überein. Auch die Schäden der mit Händen gemachten Beschneidung und Taufe tun dies, wenn sie nach ihrer Erfüllung als immer noch "zu erfüllende Schattenbilder" weitergeführt werden. Was so aus der mit Händen gemachten Beschneidung in unserer Verwaltung wird, zeigt uns Paulus im Philipperbrief (Phil 3:2-3). Hier stellt der Apostel die Beschneidung des Christus, in der wir mit beschnitten wurden, der früheren mit Händen gemachten gegenüber. Hören wir, was er darüber schreibt: "....hütet euch vor der Zerschneidung; denn wir sind die Beschneidung, die wir in Gottes Geist Gottesdienst darbringen und uns rühmen in Christo Jesu und nicht auf Fleisch vertrauen." Auch Röm 2:29 erwähnt Paulus die geistliche Beschneidung als die Beschneidung des Herzens im Geist. Sie wird so genannt, weil uns der Geist die am Kreuz geschehene Beschneidung des Christus zu eigen macht, wie auch Christi Taufe in den Tod.

Da wir deshalb die rechte Beschneidung sind, wird die mit Händen gemachte in unserer Verwaltung zur Zerschneidung. Von einer solchen Zerschneidung wird Apg 15:1 berichtet, weil gläubige Juden lehrten, zur Rettung gehöre noch die mit Händen gemachte Beschneidung. Den Galater, die auf diesen schweren Irrtum eingingen, schreibt der Apostel (Gal 5:2-4) das ernste Wort: "Siehe, ich, Paulus sage euch, so ihr euch beschneidet, wird Christus euch überhaupt nichts nützen. Ich bezeuge aber wiederum jedem Menschen, der beschnitten wird, dass er schuldig ist, das ganze Gesetz zu tun. Abgetan wurdet ihr, fort von dem Christus, die duch Gesetz gerechtfertigt werden."

Diese göttliche Erklärung der zwei Beschneidungen lässt sich auch auf die beiden Taufen anwenden. Die Übereinstimmung dieser Parallele ist erstaunlich genau. Wenn wir in den zitierten beiden Versen (Röm 2:28-29) anstelle von "Beschneidung" das Wort "Wassertaufe" setzen, so stimmen die über die Beschneidung gefällten Urteile genauso für die Wasser-Taufe. Auch sie ist heute nur noch ein menschliches Werk, welches im Offenbaren, in der Öffentlichkeit geschieht. Ihre Durchführung und das Festhalten an ihr bringt dieselben Gefahren wie die buchstäbliche Beschneidung. Denn die sie Ausführenden können ebenfalls der Meinung unterliegen, ein Gott wohlgefälliges Werk vollbracht zu haben. und sich dessen zu rühmen. Dabei hat diese aber dieselben schädlichen Folgen wie die Anwendung der buchstäblichen Beschneidung. Es ist eben die Hinzufügung eines erfüllten Schattenbildes zum vom Herrn vollbrachten vollkommenen Heil.

Entwicklung zur geistlichen Beschneidung und Geistestaufe
Wie bewunderungswürdig ist doch Gottes Walten mit den Taufen und Beschneidungen! Klar zeigt Er uns in Seinem Wort die Zeit und den Ort, wo beide hingehören. Die mit Händen gemachten Beschneidungen und Taufen nehmen ihren Anfang schon in der Frühgeschichte Israels. Beiden hat sich auch der Herr unterworfen (Mt 3:13; Lk 2:21). Dann nahmen sie als gesetzliche Verordnungen ihren weiteren Lauf in der nachpfingstlichen Zeit. Während der Übergangsverwaltung, in der Gott noch mit Israel beschäftigt war, wurden Beschneidung und Taufe sogar von Paulus, dem Nationenapostel praktiziert. Sie hörten aber grundsätzlich auf, als am Schluss der Apostelgeschichte Israel zur Seite gestellt wurde. Es ist daher offensichtlich, dass beide nach Röm 15:27 zu den Heilgütern Israels gehörten als elementare Erziehungsmittel dieses auserwählten Volkes.

Einen anderen Verlauf nehmen aber die nicht mit Händen gemachten Beschneidungen und Taufen. Ihre Entstehung geschah am Kreuz mit der Taufe und der Beschneidung Christi. Doch hat Gott diese tiefere Kreuzeswahrheit zuerst verborgen gehalten. Keinem Apostel der Beschneidung hat Gott diese Wahrheit zur Bekanntmachung anvertraut. Wir finden sie daher weder in ihrer mündlichen Verkündigung noch in ihren Briefen.

Hingegen hat der Herr diese tieferen und so gewaltigen, von Ihm am Kreuz vollbrachten Heilstaten, nur Paulus, dem Apostel der Nationen geoffenbart. Dass wir zusammen mit Christus in Seiner Taufe auch mit in Seinen Tod getauft sind und dieses Heil uns durch die Geistestaufe zugeeignet wird, hat dieser Apostel im Römerbrief (Röm 6:4ff) niedergeschrieben.

Die Wahrheit von der Beschneidung Christi und unserer Mitbeschneidung mit Ihm, hat er erst später aus der Gefangenschaft im Kerker zu Rom im Kolosserbrief (Kol 2:11) bekanntgemacht. Diese Taufe und diese Beschneidung sind also keine israelitischen Heilsgaben. Sie wurden der Körperschaft Christi direkt vom Herrn Selbst gegeben und sind deshalb für die ganze gegenwärtige Verwaltung gültig als nur:

Eine Beschneidung und Eine Taufe

Nachdem wir bereits aus Gottes Wort erkannten, dass für die gegenwärtige Verwaltung nur eine Beschneidung und eine Taufe gültig sind, wollen wir noch einmal zeigen, was für die gegenwärtige Verwaltung wegfällt und was dagegen bleibende Gültigkeit hat.

Eine klare Stellung wird ausnahmslos zu der in der heutigen Verwaltung mit Händen gemachten Beschneidung eingenommen; denn der Irrtum der Galater wird nicht mehr weitergeführt. Hingegen ist die Heilswahrheit von der Beschneidung des Christus und unserer Anteilnahme an ihr so gut wie in Vergessenheit geraten. Man meint, für heute gäbe es gar keine Beschneidung mehr. Und doch ist es für ein Wachstum im Leben der Heiligung unerlässlich, dass wir auch die Wahrheit von unserm Mitbeschnittensein in der Beschneidung des Christus lebendig in unsere Erkenntnis aufnehmen.

Wie nun für heute die buchstäbliche Beschneidung wegfällt so solte es ebenfalls für die Wassertaufe sein. Schon in der Übergangsverwaltung hat Paulus deutlich den kommenden Wegfall dieser Taufe angezeigt. Wenn wir trotzdem fragen, ob er sie nicht doch in die heutige Verwaltung mitgenommen habe, so gibt er darauf im Vollkommenheitsbrief an die Eph (Eph 4:5) die klarste Antwort mit den zwei Worten: Eine Taufe.

Von den zweien zu der einen Taufe

Im Hebräerbrief (Hebr 9:10) haben wir von mehr oder weniger vorzüglichen Taufen gelesen. Mit der Geistestaufe sind wir nun zu der Einen gekommen, welche weit über die früheren, "mehr oder weniger vorzüglich" Taufen, steht.

Diese eine Taufe kann nur verstehen, wer erkannt hat, dass und warum zuvor während einer beträchtlichen Frist zwei Taufen von Gott verordnet waren: Die Geistes- und die Wassertaufe. Wenn nun Paulus nur noch eine von diesen beiden als gültig bezeichnet, so weiß doch jedes Kind Gottes, dass dies nur die Geistestaufe sein kann.

Nun war in der Tat mit dem Anbruch der gegenwärtigen Verwaltung auch der Übergang von den zwei Taufen zu der einen Taufe vollzogen. Paulus hatte deshalb schon zuvor in 1Kor 1:14-17 die Taufe mit Wasser zurückgestellt. Doch konnte er in der Übergangsverwaltung die Geistestaufe noch nicht als die alleingültige belassen und lehren. Erst im Epheserbrief teilt er die nun zur Wahrheit gewordene Tatsache mit, dass es jetzt nur noch eine Taufe gibt, die des Geistes.

Hier haben wir wieder ein Lehrbeispiel von rechter Schriftteilung. Hätte Paulus die Gültigkeit von nur einer Taufe während der Übergangsverwaltung verkündigt und niedergeschrieben, so würde das die größte Verwirrung hevorgerufen haben , weil das Verständnis dafür noch weithin fehlte, und weil das Königreich noch nicht verworfen war (Apg 28:25-27). Deswegen führte er in jener kurzen Periode noch beide Taufen weiter. Aber nun ist ein noch größerer Schaden dadurch geworden, dass man heute angesichts der göttlichen Bestimmung: "Eine Taufe" immer noch zu dieser Einen, die Wassertaufe praktiziert.

Verkündigung des Evangeliums und Geistestaufe
Nun schrieb aber Paulus an die Korinther (1Kor 1:17), dass Christus ihn nicht beauftragt habe zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen. Wenn er aber nur Evangelium verkündigen soll, ist zu fragen, wie kommt dann die "Eine Taufe des Geistes" zustande?

Darauf gibt er mit Eph 1:13 die Antwort: "In Dem (Christus) auch ihr, die ihr höret das Wort der Wahrheit, das Evangelium zu eurer Rettung, in Dem auch ihr, die ihr glaubt, versiegelt seid mit dem Geist der Verheißung, dem heiligen, der da ist ein Angeld unseres Losteiles..." Nach diesem Ausspruch wird der Mensch durch Hören und Glauben des Evangeliums mit dem Geist versiegelt. Das ist also die Taufe mit dem heiligen Geist, diezugleich mit Hören und Glauben des Evangeliums, vom Herrn und n icht von Menschen vollzogen wird. Es ist eine Versiegelung des nun Glaubenden, bis zum Tag der Freilösung (Eph 4:30).

Folglich hängt in der gegenwärtigen Verwaltung die Geistestaufe mit der Verkündiung des Evangeliums zusammen. Dies beruht auf der bedeutsamen Wahrheit, dass heute nur die aus der Menschheit Herausgerufenen (deren Auswahl Gott nach Eph 1:4 schon vor dem Herabwurf der Welt vornahm), zum rettenden Glauben geführt und mit dem Geist getauft werden. Da aber nur der Herr Seine Auserwählten kennt, kann auch nur Er ihr Täufer sein., Deshalb konnte Paulus sagen, dass er nur das Evangelium zu verkündigen habe; denn er wusste: mit dem Evangelium ruft und tauf der Herr Selbst Seine Auserwählten durch Seinen Geist sogleich bei ihrem Glaubensanfang. Nach dieser vom Herrn gegebenen Heilsordnung darf also gar keiner Seiner Diener mehr Taufen an Gläubigen vollziehen!

Wenn hierzu Paulus den Galatern (Gal 3:2 u. 5) zweimal die Frage stellte: "Erhieltet ihr den Geist aus Werken des Gesetzes oder aus dem Gehör(ten) des Glaubens?", so will er sie nur daran erinnern, dass sie den Geist und damit auch die Geistestaufe durch gläubiges Aufnehmen des Evangeliums erhielten.

Die Einheit des Geistes durch die Geistestaufe

Durch die Einführung der allein gültigen Geistestaufe und Aufhebung der Taufe mit Wasser hat Gott eine wunderbare Einheit innerhalb der Körperschaft Christi geschaffen. Denn alle sind jetzt einheitlich mit dem Geist getauft und dies gleich beim Glaubensanfang, wodurch sie alle lebensmäßig miteinander verbunden sind. Die sich im Anfang aus der Anwendung mehrfacher Wassertaufen ergebenden Unterschiede sind nun restlos weggefallen. Deshalb gibt Gott die Mahnung die von Ihm geschaffene Einheit zu halten (Eph 4:3.4a.5): "... euch befleißigend zu halten die Einheit des Geistes mit dem Bande des Friedens: .... ein Körper, ein Geist..., Ein Herr, Ein Glaube, Eine Taufe...".

Mit diesem Ausspruch ist uns Gläubigen deutlich von Gott gesagt, nicht eine Einheit machen zu wollen, sondern die schon bestehende und von Gott allein geschaffene zu halten. Dies ist also nur möglich, wenn man im Glauben an der geistgewirkten Einen Taufe festhält. Aufgrund der Einen, der Geistestaufe, kann man dann auch mit dem Band des Friedens mit allen Gläubigen in Gemeinschaft leben. Das ist dann auch ein wichtiger Schritt zur Einheit des Glaubens, wie es uns Eph 4:13 als erstrebenswertes Ziel vor Augen hält. Diese den Herrn verherrlichenden, vollwertigen Geistesfrüchte gedeihen nur auf dem Boden der Einen Taufe.

Nachdem wir anhand des Wortes Gottes feststellen konnten, dass Paulus einen anderen Dienst vom Herrn erhielt, als die zwölf Apostel der Beschneidung, stellt sich nun die Frage: "Wie haben sich diese zu dem neuen Vorsatz Gottes eingestellt?" Die Antwort auf diese Frage gibt uns Paulus im Galaterbrief mit dem Bericht über seine Zusammenkunft mit den drei führenden Aposteln der Beschneidung, Kephas, Johannes und Jakobus (Gal 2:1-2)*

*Diese Begebenheit wird in der Schrift "Die zwei unterschiedlichen Evangelien" als Nachtrag zur vorliegenden Abhandlung über die Taufe ausführlich erläutert.</up>

Diesen drei Aposteln unterbreitete Paulus das Evangelium, das er.unter den Nationen heroldete.

Das Ergebnis dieser Besprechung lesen wir Gal 2:7-9: "....denn die für etwas gelten unterbreiten mir nichts, sondern im Gegenteil, da sie gewahrten, dass ich betraut sei mit dem Evangelium der Vorhaut , so wie Petrus mit dem der Beschneidung (Denn der da wirkt in Petrus für das Aposteltum der Beschneidung, der wirkt auch in mir für Nationen), und die Gnade erkennend, diemir ist gegeben, gaben Jakobus und Kephas und Johannes, die dafür gelten, Säulen zu sein, mir und Barnabas die Rechte der Gemeinschaft, auf dass wir zwar für die Nationen, sie aber für die Beschneidung seien..." Nach diesem Bericht haben die drei Apostel der Beschneidung Pauli Sonderauftrag anerkannt und dazu bestätigt, dass auch das Taufgebiet Unterschiede aufweist, die wir in der oben erwähnten Schrift erklären werden.

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Geistestaufe und Erfülltwerden mit Geist