Der Gott der Hoffnung

Aus Bibelwissen
Version vom 21. März 2014, 23:52 Uhr von MI (Diskussion | Beiträge) (A. Die Person Jesus Christus)

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von Cornelius Grauer

IN BEARBEITUNG !

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben,
dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Röm 15:13

Paulus schrieb diesen Satz an die Römer, die kurz vor der Verfolgung unter der Herrschaft Neros standen. Die Erinnerung an Verfolgung unter Kaiser Klaudius in welcher alle Juden (Christen) Rom verlassen mussten, war noch gegenwärtig.
Auch heute leiden viele unserer Geschwister unter schlimmen Chrissten-Verfolgungen, und wir wissen, dass es uns genauso treffen kann. Aber unser Gott ist ein der Hoffnung, der uns trägt uns durch alle Schwierigkeiten hindurch trägt und einen jeden sicher ans Ziel bringt.

1. Der Begriff Hoffnung:

Im NT:

  • elpis (+1680) Hoffnung
  • prosdokaoo wird mit „hoffen, warten“ wiedergegeben, meint aber ein unsicheres Vermuten (Apg 3:5 – (Apg 27:33). Es wird deshalb auch mit „meinen“ übersetzt (Mt 24:50) oder mit "warten" übersetzt (Lk 7:19,20 - Apg 28:62Petr 3:12-14). Und trotzdem gehört es zum Begriff „Hoffnung“ (2Petr 3:12-14).

Im AT:

  • TiQWaH (+08615) bedeutet: Glauben und Treue zu jemandem haben. Ha-TiQWaH so heißt die israelische Nationalhymne. TiQWaH hängt mit dem Faden einer Schnur zusammen: z.B. bei der Hure Rahab Jos 2:12 - Jos 2:18Jos 2:21) vgl. auch: Röm 8:38,39
  • JaChaL hängt mit Warten zusammen
  • ChaLaH (- krank sein-) Ein Kranker hofft und wartet auf Genesung.
  • TOChäLäT (+08431) kann man aus dem Schlussbuchstaben deuten: Hoffnung als Ziel des Wartens
  • QaWaH = die Verbform wird an drei Stellen mit "konzentrieren", "sammeln" wiedergegeben (1Mo 1:9 - Jes 60:9 - Jer 3:17). Beim Hoffen muss man alle Kräfte sammeln und sich auf das Ziel konzentrieren.
  • Die DBR übersetzt das Wort mit "erharren" und drückt damit das intensive Warten aus, das mit der Gewissheit des Eintreffens rechnet.

2. Was ist Hoffnung?

  • Hoffnung bedeutet: Man hofft auf Dinge, die man nicht sieht. (Röm 8:24) „Hoffen“ und „nicht sehen“ gehören zusammen. Gemeinsam bilden sie die Grundlage des Glaubens. „Glaube in der Hoffnung“ ist die sichere Erwartung, dass die Hoffnung sich erfüllt.
  • Hoffnung geht Hand in Hand mit Glauben. Hebr 11:1: „Der Glaube ist eine gewisse Zuversicht auf das, was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem was man nicht sieht.“
  • Es ist ein Nichtzweifeln an den Dingen, die man erhofft. Neben Hebr 11:1 kommt das besonders in Röm 4:18-22 zum Ausdruck. Hier sehen wir, dass Abraham nicht zweifelte, sondern seinen Glauben bewies, indem er geduldig auf die Erfüllung der Verheißung wartete.
  • Hoffnung hat auch mit Warten zu tun. Man wartet auf das, dass etwas eintrifft, auf das man hofft.
  • Man wartet oft mit viel Geduld oder Ausharren wie Abraham in Hebr 6:11-15. In 1Thes 1:3 wird von der Geduld der Hoffnung auf unsern Herrn gesprochen. Zur Hoffnung gehört immer Geduld. Röm 5:3-5 beschreibt den Weg der Hoffnung. Eine Stufe zur Hoffnung heißt Geduld. Ein Geduldiger hofft besonders in Bedrängnissen. Besonders in verfolgten Gemeinden hoffen die Christen auf das Kommen Jesu und sehnen sich nach Seiner Herrlichkeit
  • Hoffen und Warten hängen mit Wachen zusammen, z.B. bei den zehn Jungfrauen Mt 25, oder in der Endzeitrede Jesu Mt 24 - Mk 13 Immer heißt es: Darum wachet! Wachen heißt: auf Gott ausgerichtet sein, der Verführung widerstehen (Lk 21:8), und in Treue am Herrn bleiben: Selig ist der Knecht, den der Herr, wenn er kommt, das tun sieht (Lk 12:43). So ist „Wachen“ das Gegenstück zu „Schlafen", Wir sollen wachen mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und angetan mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil“ (1Thes 5:6-8).
  • Hoffnung hängt mit Liebe zusammen, denn in 1Kor 13:7 heißt es: die Liebe hofft alles. Sie gibt die Hoffnung nie auf. Damit ist die Hoffnung ein Teil der Liebe bzw. die Liebe zeigt sich in der Hoffnung. Gott gibt keinen auf, wie der gute Hirte. Sie hofft solange, bis ER den letzten Verirrten gefunden hat.
  • Hoffnung ist eine der Gaben Gottes, die in 1Kor 13 als bleibend aufgezählt sind. Nicht nur der Glaube (Eph 2:8) und die Liebe sind eine Gabe des Geistes (Gal 5:22), sondern auch die Hoffnung eine Gnadengabe 2Thes 2:16.
  • Hoffnung als Anker der Seele (Hebr 6:18,19) gibt der Seele einen festen Halt, wenn das Lebensschiff in den Wogen der Lebensstürme hin- und hergerissen wird. Sie ist der rettenden wenn wenn alls einzustürzen scheint, so dass durch unsere gelebte Hoffnung auch andere mit Halt finden und ans Ziel kommen.

3. Die Grundlage unserer Hoffnung

  • Ist vor allem : Die Auferstehung Jesu Christi unseres HErrn und Erlösers
  • In Apg 2:24-27, heißt es: Jesu Leib wird ruhen „auf Hoffnung“. Das bedeutet, dass Jesu Leib die Verwesung nicht gesehen hat.
  • In 1Kor 15:12-20 kommt deutlich zum Ausdruck, dass die Auferstehung Jesu die Grundlage unserer Hoffnung ist: Hoffen wir allein in diesem Leben, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden…
  • Daher haben wir Hoffnung auf Zukunft - im Gegensatz zu allen andern Religionen, die nur eine Hoffnung auf ein Diesseits haben (vgl. Hi 11:18-20), weil ihre Anführer alle gestorben sind. So weiß beispielsweise ein Moslem, nie ob er ins Paradies kommt. Er hofft zwar, dass er gerettet wird, aber wenn Allah nicht will, dann hat er Pech.

4. Das Ziel unserer Hoffnung

A. Die Person Jesus Christus

  • In unseren Lebenslagen warten wir hoffnungsvoll auf unseren Gott und Herrn. So lesen wir es in den Psalmen sehr oft. Luther hat dann Wort hoffen auch mit harren übersetzt, ein intensives ausdauerndes Warten (Ps 31:25 - Ps 38:16 - Ps 42:6). Dieses Warten kann auch müde (Mt 25:5) und krank machen (Ps 69:4).
  • Die Hoffnung der Herrlichkeit ist die Gemeinde (Kol 1:27). Die Herrlichkeit ist nicht nur Jesus, sondern auch die Gemeinde - bis in der Hoffnung dass diese dann offenbar wird: „Wenn Christus unser Leben sich offenbaren wird dann werden wir offenbart werden mit ihm in Herrlichkeit“ (Kol 3:3,4).
  • Auch Menschen, für die wir uns eingesetzt haben, sind Teil unserer Hoffnung (1Thes 2:19). Es ist uns Freude, wenn unsere bleibende Frucht bringt.
  • Wir haben Hoffnung für alle Menschen und Geschöpfe (1Tim 4:10).

B. Die Erfüllung der Heilszusagen

C. Die Zukunft betreffenden Verheißungen

  • Die zukünftige Herrlichkeit ist Überbegriff auf all das, was uns das Wort Gottes zugesagt hat.
  • Die Auferstehung der Toten (Apg 23:6 - Apg 24:15). Alle Gerechtgemachten durch das Blut Jeus werden auferstehen, wenn Jesus wiederkommt (Röm 11:15 - Dan 12:1-3 - Dan 12:13). Sie leben mit IHM zusammen im 1000-jährigen Friedensreich. Erwartung dürfen Menschen aufgrund guter Werke haben (Mt 25:31-46 - Joh 5:29) Ebenso Menschen, die nach Gesetz gelebt haben (Lk 10:25-28) sowie Menschen mit kindlichem Glauben (Mt 19:14).
  • Die Entrückung 1Thes 4:13-18 ist für viele Christen Grundlage ihrer Hoffnung, die sich erfüllen wird.
  • Auch die Gerechtigkeit auf der erneuten Erde ist eine Grundlage auf die wir hoffen (2Petr 3:13). In einem Lied von Malessa heißt es: "Herr wir glauben dass du wiederkommst, wie es uns dein Wort verspricht. Dass du allem Leid ein Ende setzt, gib uns Mut und Zuversicht. Herr wir hoffen auf Gerechtigkeit, brich in unsere Welt hinein. Lass uns voll Geduld in Trauer, und fröhlich in der Hoffnung sein.“
  • Wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde (2Petr 3:13) in welchen es kein Leid, kein Geschrei, keine Krankheit, keine Schmerzen und keinen Tod mehr gibt Offb 21:3-5
  • Die sichtbare Wiederkunft des Christus in Haupt und Gliedern in Macht und Herrlichkeit ist unser Haupthoffnungsgut Tit 2:13. Dabei wird nach Kol 3:3,4 auch offenbar, zu was ER uns berufen hat.
  • Äonisches Leben (Tit 1:2) wird für die Lebensqualität im nächsten Äon - im 1000-jährige Reich gebraucht. (Lk 10:25-28 - Röm 2:5-7). Es ist aber auch ein verborgenes Leben mit Gott, welches die Welt nicht erkennt. Die Äonen sind der Welt verborgen oder verheimlicht!
  • Befreiung der gesamten Schöpfung Röm 8:20ff. Diese Hoffnung kommt auch in 1Kor 15:22 - 1Kor 15:26-28 - Röm 5:12-19 - 1Tim 4:10 zum Ausdruck. Dazu gehören nicht nur die Menschen, sondern auch Tier- und Pflanzenwelt, sowie alle Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft

5. Die Auswirkungen der Hoffnung

  • Die Hoffnung erfüllt uns mit Freude und Frieden im Glauben Röm 15:13
  • Sie schenkt uns mit Trost und Freude 1Thes 4:13-18
  • Sie festigt unsere Herzen, damit wir getrost und unverzagt sein können Ps 31:25
  • Die Hoffnung lässt uns nicht zuschanden werden, denn Gottes Liebe ist in ausgegossen in unsere Herzen Röm 5:5.
  • Aufgrund der Hoffnung wurden wir gerettet. Daher bewirkt die Hoffnung Rettung. Röm 8:24 - 1Thes 5:8
  • Die Hoffnung reinigt und läutert uns 1Jo 3:2,3: Jeder, der die Hoffnung hat, Jesus einmal wesensgleich zu sein, der reinigt sich selbst von aller Unreinheit.
  • Wir haben Freimut in der Hoffnung. In 2Kor 3:12 wird gesagt, dass wir eine viel größere Herrlichkeitshoffnung als Mose haben. Darum haben wir Freimut das Evangelium weiterzusagen.
  • Die Hoffnung ist wie ein Helm, der unseren Kopf und unsere Gedanken vor andersartigen Lehren schützt oder gar unsere Heilsgewissheit rauben lassen.
  • In der Hoffnung sind wir glückselig gemacht Tit 2:13. Das sehen wir immer wieder gerade bei verfolgten Christen, die trotz äußerer Not den Glauben nicht abschwören, weil sie im Herzen so glückselig sind, dass sie mit keinem irdischen Glückzustand tauschen wollen.
  • Wenn wir die Hoffnung des Evangeliums ganz fest halten, dann wird uns Jesus vor Gott dem Richter als untadelig, heilig und unbezichtigbar hinstellen Kol 1:22,23.

6. Wie Hoffnung entsteht

  • Durch eine Neuzeugung von oben (1Petr 1:3), nicht als unser Verdienst, sondern durch die große Barmherzigkeit Gottes.
  • Es ist eine Gnadengabe, die ER uns schenkt, wenn wir an IHN glauben (1Thes 2:16).
  • Durch Geduld und Bewährung (Röm 5:3-5)
  • Durch den Trost der Schrift (Röm 15:4). Wenn wir die herrlichen Zusagen der Bibel lesen, die uns als Christen erwarten, dann fallen die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht gegenüber der Herrlichkeit, die auf uns wartet.
  • Durch die Liebe und Dienst wird in uns die Hoffnung stabilisiert (Hebr 6:10,11), bzw. vermehrt (Kol 1:4,5).

Wir wünschen aber dass jeder denselben Eifer beweist, bis zur vollen Gewißheit der Hoffnung bis zum Ende, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Langmut die Verheißung ererben. Hebr 6:11,12:

Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Hoffnung und aller Freude.