Das weltliche und das göttliche Bewusstsein nach Kolosser 2

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Von Daniel Muhl

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Das Denksystem der Welt mit ihren Auswirkungen und die göttliche Beurteilung Die göttliche Realität in Christus
Auf sich selbst gestellt. In Christus geborgen. Vereinigt in (Seiner) LIEBE! (V. 2)
Leere Verführung nach der Überlieferung von Menschen, die den Grundprinzipien der Welt entsprechen (V. 8). Beschenkt mit dem ganzen Reichtum der vollen Gewissheit des Verständnisses (Gewissheit, tiefes Verstehen = w. Völligtragen. Gemeint ist nach W. Einert: "Wir haben keine unsichere Meinung, sondern völlige, tragfähige Gewissheit [Vollgewissheit], dass Gott alle Seine Verheißungen erfüllt." - V. 2)
Gott gibt uns die Erkenntnis Seines Geheimnisses, [das ist] Christus! (V. 2 / Offb 10:7)
Philosophie (w. Liebhaber von {weltlichen, kosmischen} Weisheiten; V. 8) In Christus haben wir alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis (V. 3).
Alle, die den HERRN angenommen (o. empfangen) haben, dürfen nun in Christus wandeln (V. 6).
Verwurzelt in (der Gemeinschaft mit) Jesus (das Fundament des Lebens; V. 7)! Aufgebaut (auf Jesus) und im Glauben (Vertrauen auf Jesus) gefestigt (V. 7). Ein Leben aus großer Dankbarkeit (weil uns in Christus alles geschenkt ist; Röm 8:32).
Verführung durch überredende und täuschende Worte (mit Überredungskunst; V. 4). In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit (o. von Gottes Wesen; V. 9)!
In Christus sind wir zur ganzen Fülle gelangt, weil Er das Haupt über alle Herrscher (w. Anfängliche = von Gott geschaffene Geistes-, bzw. Engelmächte) und jede Gewalt (o. Autorität) ist (V. 10).
Gesteuert von der leiblich, fleischlichen Begierde und deshalb "geistlich tot" (V. 13)! Dabei handelt es sich nicht nur um eine widergöttliche Lustbefriedigung, sondern auch um jegliche Art egoistischer Selbstverwirklichung! Diese kann auch sehr fromm oder religiös ausschauen (V. 11). Innerlich beschnitten (und dadurch auch befreit) von der leiblichen, bzw. fleischlichen (Begierde)! (V. 11)
Mit Jesus begraben in der Taufe (V. 12)!
  • Die "Taufe auf Mose" bedeutete, dass Israel aus der ägyptischen Sklaverei befreit und unter die geistliche Führung des Mose sowie unter das "mosaische Gesetz" gestellt wurde (1Kor 10:1-2).
  • Die "Taufe des Johannes" war eine Taufe zur Buße (zur Umkehr, zum Umdenken) und zur Vergebung der Sünden (Mk 1:4), um für den Messias den Weg zu bereiten (Joh 1:23).
  • Jesus tauft mit Heiligem Geist und mit Feuer (Lk 3:16). Damit sind wir aus der Sklaverei der Sünde befreit, der Sünde gestorben (Röm 6:11) und dürfen durch das Geschenk des Heiligen Geistes in ein neues Denken hineinkommen (Röm 12:2), das in uns eine "feurige Liebe" entfacht (Hl 8:6 / Röm 5:5)!
Durch den Glauben sind wir mit Jesus auferweckt (Glauben = eine vertrauensvolle Liebesbeziehung zu Gott; V. 12). Das ist eine geistliche Tatsache, die wir mit unseren natürlichen Augen noch nicht sehen können, so wie wir auch die Auferstehung Jesu nicht sehen konnten.
Ohne Christus ist man tot aufgrund der Verfehlungen und der Unbeschnittenheit des "Fleisches" (V. 13). Siehe dazu auch V. 11. In Christus sind wir lebendig gemacht (Tatsache; V. 13) und Gott hat uns alle Vergehungen vergeben!
Durch unsere Sünden (indem wir die Gebote nicht einhielten und ohne göttliche Liebe lebten) kam es zu einem Schuldschein, der uns belastete und dem Tod weihte (V. 14). Durch das Kreuz ist dieser Schuldschein ausgelöscht (V. 14)!
Als Schuldige und Todgeweihte waren wir in den "Klauen" von finsteren Mächten (w. Anfängliche und Autoritäten). Diejenigen, die unseren Schuldschein in Händen hielten, konnten die Bezahlung der Schuld geltend machen. Der "Ankläger der Brüder" (Offb 12:10 / Sach 3:1) forderte die Bezahlung der Schuld! Am Kreuz bezahlte Jesus die gesamte Schuld und als Lamm Gottes beseitigte Er die Sünde der Welt (Joh 1:29). Dadurch wurde der Schuldschein vernichtet (V. 14)!
Durch die Vernichtung des Schuldscheins wurden die Mächte und Gewalten völlig entwaffnet (w. entkleidet; V. 15)! Jesus hat sie dadurch öffentlich zur Schau gestellt und über sie triumphiert.
Darum:
Weil Jesus uns völlig befreit hat und uns alles geschenkt hat – nämlich Sein göttliches Leben, Seine Gerechtigkeit, Seine Vollkommenheit und Vieles mehr – können wir in den "Himmel" und für alle Zeiten im Haus des Vaters wohnen! Aus diesem Grund müssen wir uns das ewige Leben nicht "verdienen", indem wir alttestamentliche Speisevorschriften oder Festordnungen umsetzen! Ebenso wenig sollten wir versuchen, die 10 Gebote und die 613 Gebote der Tora (5 Bücher Mose) durch unsere eigene Kraft einzuhalten.
Weil uns in Christus alles aus Gnade geschenkt wurde, dürfen wir jetzt aus Liebe zu Gott und den Menschen leben! Dadurch sind die Gebote der Bibel keine untragbare und nicht zu erfüllende Last, sondern ein "Leitfaden", wie man aus der Liebe leben kann!
Betrügerische Geister und Lehren von Dämonen gebieten, sich von Speisen zu enthalten (1Tim 4:1-3), indem sie z. B. Folgendes vermitteln:
  • Du wirst "kultisch" unrein, wenn du Fleisch isst oder Wein trinkst.
  • Nur mit den richtigen Speisevorschriften bist du vor Gott angenehm und kannst ein geistliches Leben führen. Sie sagen: "Berühre nicht, koste nicht, betaste nicht!" (V. 21)
  • Weil für Gott deine körperliche Gesundheit das Wichtigste ist, brauchst du genaue Speisevorschriften (Fremde Geister wollen deine körperliche Gesundheit über deine Beziehung zu Gott stellen und sie damit zu einem Götzen machen).
V. 16 - NGÜ: "Niemand soll euch also Vorhaltungen machen wegen dem, was ihr esst oder trinkt".
Jesus sagt: "Nicht was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund ausgeht, das verunreinigt den Menschen." (Mt 15:11)
Weder das "Essen" noch das "Nicht-essen" macht uns angenehm oder besser vor Gott (1Kor 8:8). - Trotzdem sollten wir nicht zu jeder Zeit immer alles essen und trinken, sondern uns fragen, ob wir es "im Glauben" tun können (Röm 14:23). Wenn meine Geschwister sich daran stoßen, dass ich Fleisch esse oder Wein trinke, dann sollte ich aus Liebe zu ihnen darauf verzichten, obwohl ich die Freiheit dazu hätte (Röm 14:21).
Im AT bekam das Volk Israel die Anweisung, während eines Jahres, unterschiedliche "Feste Gottes" zu feiern (3Mo 23). Weil Gott diese Feste im AT anordnete, dachten nichtjüdische Christen, sie müssten diese Feste ebenfalls einhalten. Für die Einhaltung dieser Feste spielten der Neumond, bzw. der Vollmond und der Sabbat eine wesentliche Rolle. Warum aber verlangte Paulus nicht, dass die nichtjüdischen Christen diese Feste einhielten?
  • Es waren Feste für das Volk Israel.
  • Für die Christen aus aller Welt wäre es kaum möglich gewesen, zwei- oder dreimal im Jahr nach Jerusalem zu pilgern.
  • Der Hauptgrund liegt in V. 17.
Die Christen in Galatien bemühten sich, auf Tage, Monate und Jahre zu achten (um das Gesetz zu erfüllen und dadurch von Gott angenommen zu werden; Gal 4:9-10). Durch die äußere Einhaltung dieser Ordnungen wollten sie vor Gott gerecht werden und sie haben nicht verstanden, dass Jesus dies alles für uns erfüllt hat, damit wir davon befreit sind, unsere Kraft in die Einhaltung der Speise- und Festverordnungen zu investieren. Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht (Gal 5:1), damit wir ganz aus der Liebe leben können (Gal 5:22-23)! Speise- und Festvorschriften sind ein Abbild oder Schatten der künftigen Dinge (V. 17)! Beispiele:
  • Manna = Jesus, als das Brot des Lebens (Joh 6:33-35)
  • Wasser aus dem Felsen = Jesus als das Wasser des Lebens (Joh 4:10)
  • Weinkelch = Jesu Blut: der neue Bund zur Vergebung der Sünden (Mt 26:28)
  • Passahfeier = Bild auf das geschlachtete Lamm Gottes am Kreuz (1Kor 5:7)
  • Fest der Erstlingsfrüchte = Bild für die Auferstehung (1Kor 15:20-23)
  • Wochenfest, Pfingstfest = Bei Israel: Empfang des Gesetzes – Bei der Gemeinde Jesu: Empfang des Heiligen Geistes (Apg 2).
  • usw.
Das selbstgefällige (eigenwillige) Tun, in scheinbarer Demut (V. 18):
  • Obwohl Jesus ohne Sünde war, kannte er keine Selbstgefälligkeit (Röm 15:3).
  • Der Selbstgefällige fühlt sich besser als andere und ist daher ein Hochmütiger im "Sonntagsgewand".
  • Nach Außen wirkt er vielleicht demütig und fromm, indem er andächtig dafür dankt, nicht so schlimm wie andere zu sein (Lk 18:11ff).
Wer sich in Jesus Christus birgt und aus dem Vertrauen zu Ihm und Seinem Wort lebt, der kann nicht disqualifiziert oder abgeurteilt werden (man kann ihm das Heil, die Rettung, den Kampfpreis nicht absprechen; V. 18)
Die Verehrung der Engel (V. 18):
  • Engel sind geschaffene Wesen (Kol 1:16 / Hes 28:14), die zwar nicht gelästert (Jud 1:9), aber auch nicht angebetet werden dürfen (Offb 22:8-9). Engel sind dienstbare Geister (Hebr 1:14), zu denen wir keinen Kontakt suchen sollten. Praktisch alle Religionen und jeder Götzendienst haben etwas mit der Verehrung und Anbetung der Engel, bzw. Dämonen zu tun (1Kor 10:20 / 5Mo 17:3 / 1Kö 22:19).
  • Sowohl Mohammed als auch Joseph Smith (Gründer der Mormonen), und etliche andere, beriefen sich auf Engelerscheinungen, um den Menschen deutlich zu machen, dass sie "göttliche Botschaften" überbringen.
Durch den Glauben haben wir direkten Zugang zum höchsten Gott. Unsere unsichtbaren Ansprechpartner sind nur der himmlische Vater und Jesus Christus! Das ist ein unübertreffliches Vorrecht und deshalb brauchen wir keine Engel als Mittler zu Gott! Wir brauchen auch keine Botschaften von Engel! Schon gar nicht, wenn sie dem Evangelium widersprechen. Paulus schreibt dazu:
  • "Wer euch aber einen anderen Weg zum Heil zeigen will als die rettende Botschaft, die wir euch verkündet haben, den wird Gottes Urteil treffen – auch wenn wir selbst das tun würden oder gar ein Engel vom Himmel." (HFAGal 1:8)
Gesehene (Visionen) aus V. 18:
  • Mit Visionen kann man nicht selten Menschen beeindrucken.
  • Visionen können auch Botschaften von Geisteswesen sein, die uns geistlich versklaven, indem sie uns vom wahren Evangelium ablenken (Gal 1).
  • Visionen können den betroffenen Menschen das Gefühl vermitteln, ein elitärer Auserwählter zu sein. Damit kann er sich von den anderen abheben, sodass er dem Hochmut verfällt.
In Ausnahmefällen redet Gott und der Heilige Geist durch Visionen (Jes 1:1 / Hes 1:1 / Dan 7:2 / Apg 9:12 / Apg 10:10 / Apg 16:9 / Offb 9:17)! Dabei ging es aber vor allem darum, den Schreibern der Bibel die Worte Gottes zu vermitteln. In Bezug auf "christliche Visionen" sollten wir generell sehr skeptisch sein und wenn sie dem Wort Gottes widersprechen; ganz ablehnen.
Der Denksinn des Fleisches (V. 18):
Z. B. die Selbstverwirklichung durch eine Suche nach der eigenen Ehre. Man strebt nach der Anerkennung von Menschen und nach Selbstgefälligkeit. Einfluss, Macht und Genuss werden dabei auch angestrebt.
Wer den Denksinn Jesu hat, sucht die Ehre Gottes, er kann in den Hintergrund treten und er sucht das Wohl seiner Nächsten, indem er u. a. zur Stärkung des Glaubens beiträgt und die Liebe zur höchsten Priorität erklärt.
Menschen, die ihren eigenen Willen tun, die unabhängig von Jesus Entscheidungen fällen, die nicht im Gebet nach Seinem Willen fragen und die ohne Gott und Sein Wort zu befragen wüssten, was das Richtige ist.
Sie begnügen sich mit kosmischen Weisheiten und mit der Philosophie, die sie kennengelernt haben.
Sich an Christus halten, der das Haupt der Gemeinde ist (V. 19):
  • Auf Jesus schauen.
  • Auf Jesus vertrauen (in allen Dingen).
  • Sich Jesus unterordnen.
  • Auf das Wort Gottes hören und Jesus gehorsam sein.

Der Leib Jesu Christi funktioniert nur dann, wenn sich jedes Glied (jeder gläubige Christ) Jesus unterordnet! Dann wächst der Leib Jesu das Wachstum Gottes!

Das kosmische, bzw. weltliche Bewusstsein und Denksystem lautet:
  • Ich muss für mich selbst schauen und kann niemandem vertrauen; schon gar nicht einem Gott, den man nicht sieht!
  • Ich bin so viel wert, wie ich leiste und je höher mein Ansehen ist, desto wertvoller bin ich.
  • Gesundheit, Genuss, Reichtum, Ansehen und Erfolg ist das Wichtigste!

Christen sollten sich nicht diesem System unterwerfen, auch dann nicht, wenn es fromm eingepackt ist! Das weltliche Denksystem sagt: "Rette dich selbst, in dem du fromme und religiöse Leistungen vollbringst!"

Wir sind mit Christus gestorben (V. 20)!
  • Dadurch ist auch unser "alter Mensch" gestorben (Mein ICH sitzt nicht mehr auf dem Thron meines Herzens, sondern JESUS).
  • Durch dieses Mitgestorben-sein sind wir auch nicht mehr unter dem weltlichen Denksystem, das unseren Wert über unsere Leistung definiert.
Alle diejenigen, die dadurch "selig" werden wollen, indem sie auf Regeln achten, wie z. B. "du darfst dieses nicht anfassen, jenes nicht essen und musst dich von ganz bestimmten Dingen fernhalten", sind immer noch im weltlichen Denksystem verhaftet (V. 21-22)! In Christus gilt:
" ... Speisen, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die, die glauben und die Wahrheit erkennen. Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung genommen wird; denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch Gebet." (1Tim 4:3b-5).
Alle diese Regeln und Verhaltensweisen haben zwar den Anschein von Weisheit, aber sie beinhalten eine eigenwillige Gottesverehrung! Wenn wir unseren Körper kasteien, dann befriedigen wir letztlich nur unsere Selbstgefälligkeit und erzeugen das Gefühl, Gott müsse auf uns ganz besonders stolz sein (V. 23)! Wer Christus hat, hat auch die göttliche Weisheit (1Kor 1:30). Wer Jesus Christus angehört, der freut sich über das allumfassende Heilswirken Gottes; er freut sich über die wunderbare Liebe Gottes und über die Verheißung, dass der HERR das Werk, das Er in uns begonnen hat, auch vollenden, bzw. zum Abschluss bringen wird (Phil 1:6)! Es führt in eine tiefe Dankbarkeit und Anbetung hinein! Allein die Anbetung, die Freude über Gottes Wirken und die Liebe zu Gott, die sich auch in einer großen Dankbarkeit äußert, bilden die Grundlage für ein geisterfülltes Leben in Christus!


👉 Siehe auch:
ℹ️ · ELB · HSN · WEN · GNT · CSV · 🖌
✏️ Kommentare aus Biblebub - Kol 2
✏️ Kurz-Kommentar zum NT - Kol 2 (W. Einert)
✏️ Kommentar zu Kolosser 2 (D. Muhl)
☱· Das weltliche und das göttliche Bewusstsein nach Kolosser 2 (D. Muhl)
📕 Leben im Glauben (Kol 2:6-7) (Kurzandacht von D. Muhl)
📕 In Christus sind alle Schätze der Weisheit und alle Gottesfülle verborgen - Kol 2:3.9.10 (H. Schumacher)
📓 Das Herzens-Verständnis des Geheimnisses Gottes (PDF) (Kol 2:1-3) (W. Einert)
🕯️ Der Kolosserbrief in täglichen Andachten - Kapitel 2 (G. Groß)


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