Schatten und Abbilder in der Bibel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Patriarchenzeit)
(Patriarchenzeit)
Zeile 216: Zeile 216:
 
* Joseph widersteht der Versuchung ([[1Mo 39:8]]-9).
 
* Joseph widersteht der Versuchung ([[1Mo 39:8]]-9).
 
| style="vertical-align:top; background-color:#F0FFFF" |  
 
| style="vertical-align:top; background-color:#F0FFFF" |  
* Christus widersteht der Versuchung in der Wüste ([[Mt 4:3]]-10). Er widersteht auch der Versuchung nicht leiden zu müssen ([[Mt 16:22-23]]).
+
* Christus widersteht der Versuchung in der Wüste ([[Mt 4:3]]-10). Er widersteht auch der Versuchung nicht leiden zu müssen ([[Mt 16:22]]-23).
 
| style="vertical-align:top; background-color:#F2F2F2" |
 
| style="vertical-align:top; background-color:#F2F2F2" |
 
|-----  
 
|-----  

Version vom 18. November 2016, 13:17 Uhr

IN BEARBEITUNG !

Von D. Muhl

Ein Geheimnis

In der Bibel stossen wir immer wieder auf Geheimnisse, die unser Denkvermögen vorerst einmal überfordern und uns deshalb als Widersprüche erscheinen. Die meisten von uns kennen einige biblische Aussagen, die irgendwie nicht zusammen zu passen scheinen. Für Bibelkritiker sind diese Stellen immer ein gefundenes Fressen, um zu zeigen, dass die Bibel voller Widersprüche sei und deshalb auch nicht das vollständige Wort Gottes sein kann! Bevor ich in das eigentliche Thema einsteige, möchte ich etwas Grundsätzliches zu den scheinbaren Widersprüchen sagen:

  • Das göttliche Denken ist wie ein dreidimensionales Objekt, das aber von unserem menschlichen Denken nur in zweidimensionalen Bildern bruchstückhaft erfasst werden kann!

Die alttestamentlichen Geschichten und die Gesetze sind wie Schatten (zweidimensionale Flächen), die uns eine Vorstellung über den dreidimensionalen Körper vermitteln. So erklärt uns Paulus:

  • Kol 2:16-17 - So richte euch nun niemand wegen Speise oder Trank oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats, 17 die ein Schatten der künftigen Dinge sind, der Körper selbst aber ist des Christus.

Und der Hebräerbriefschreiber berichtet:

  • Hebr 8:3-5 - Denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um sowohl Gaben als auch Schlachtopfer darzubringen; daher ist es notwendig, daß auch dieser etwas hat, das er darbringt. 4 Wenn er nun auf Erden wäre, so wäre er nicht einmal Priester, weil die da sind, die nach dem Gesetz die Gaben darbringen 5 - die dem Abbild und Schatten der himmlischen Dinge dienen.

Letztlich spricht das ganze Alte Testament in irgendeiner Weise von Christus. So sagt Jesus selbst:

  • Joh 5:39 - Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen;

Je mehr man das Alte und Neue Testament kennt und je mehr der Geist Gottes uns die Zusammenhänge offenbart, desto mehr sieht man auch den Christus. So möchte ich in der nachfolgenden Tabelle, mit einer Aufstellung beginnen, die aber kaum je fertig wird, da die Fülle dieser Schattenbilder von mir nur zu einem Teil erfasst werden kann.

Eine Aufstellung

1. Mose

Schöpfung und Sündenfall

Schatten / Abbild Körper / Unsichtbare Realität / Auslegung Bemerkungen
Erster Adam (eine lebendige Seele) Zweiter Adam (ein lebendig machender Geist; 1Kor 15:45)
  • Adam ist geschaffen aus dem Staub des Erdbodens (1Mo 2:7).
  • Jesus Christus, das Wort wurde Fleisch (Joh 1.) Er legt Seinen Mund in den Staub (Kla 3:29). Dadurch kam Hoffnung in den Staub.
  • Adam musste allen Wesen einen Namen geben (1Mo 2:19).
  • Der Herr hat Israel bei seinem Namen gerufen (Jes 43:1). Auch uns hat Christus gerufen und berufen und somit eine Bestimmung (einen Namen) gegeben (Röm 8:30 / 1Kor 7:17).
  • Der Mann wird „ein Fleisch“ mit seiner Frau (1Mo 2:24).
  • Das Geheimnis von Mann und Frau ist groß und Paulus deutet es auf Christus und die Gemeinde (Eph 5:30-32). Wie als Seine Gemeinde sind Seine Glieder (Eph 5:30) und somit auch „ein Fleisch“ mit Ihm.
  • Eva wird von der Schlange verführt und aß von der Frucht. Anschliessend gab sie auch ihrem Mann und er nahm sie (1Mo 3:6).
  • Christus wurde von der Schlange nicht verführt und Er sündigte im Gegensatz zu Adam auch nicht, aber Er übernahm die Sünde Seiner Gemeinde und ließ sich zur Sünde machen (2Kor 5:21).
  • Die Feindschaft zwischen dem Samen der Frau und der Schlange führt dazu, dass die Schlange dem „Samen“ in die Ferse sticht (w. wegschnappt) und der Same der Schlange den Kopf zertritt, bzw. wegschnappt (1Mo 3:15).
  • Der Same der Frau ist der Christus. Satan hat ihm in die Ferse gestochen. Möglicherweise wird dadurch angedeutet, dass der Leib Jesu, der im Staub steht (das sind Seine Glieder im Fleisch) von Satan mit Seinem Gift und somit von der Sünde inspiriert wurden, so dass wir alle gesündigt haben (1Jo 1:10) und zu Feinden wurden (Röm 5:10). Aber Christus hat Satan auf Golgatha den Kopf zertreten (o. weggeschnappt) indem er Ihm die Macht genommen (Hebr 2:14) und den Tod in Sieg verschlungen hat (1Kor 15:54).
  • Adam und Eva versuchten ihre Blöße mit einem Feigenblatt zu verbergen (1Mo 3:7). Nach der Verfluchung bekleidete Gott das erste Menschenpaar mit einem Fell, bzw. einer Tierhaut (1Mo 3:21).
  • Seitdem dem Sündenfall versuchen die Menschen ihre Blöße, die durch die Sünde entstanden ist, zu verbergen, indem sie sich mit der eigenen Gerechtigkeit, bzw. mit eigenen „guten Werken“ bedecken oder indem sie sich mit irgendwelchen Erkenntnissen aufblähen oder indem sie die Sünde rechtfertigen oder sie verbergen sich in der Finsternis, indem sie ihre Sünden verstecken und geheim halten.
    Doch unsere Blöße und Sündhaftigkeit kann nur von Gott bedeckt werden, indem Er ein „Lamm“ schlachtet (Joh 1:29) und uns mit der Gerechtigkeit des Lammes einkleidet (Jes 61:10 / / Phil 3:9 / Offb 19:8).
Nebenbei bemerkt: Solange wir die Sünde verstecken und nicht bekennen, solange belastet sie unsere Seele und sie bewirkt dann nicht nur den körperlichen, sondern auch den seelischen Tod!
  • Im Schweiß seines Angesichts musste Adam sein Brot essen (1Mo 3:19).
  • Die Speise Jesu war, den Willen Gottes zu tun (Joh 4:34). Der Wille des Vaters war, dass sich der Sohn als Opfer gab und dies beinhaltete auch Gethsemane, wo Sein Schweiß wie Blutstropfen wurde (Lk 22:44). Die Speise, die Jesus essen sollte, kostete Ihn alles, bis dahin, daß Er Seine Seele in den Tod ausgoß (Jes 53:12).

Vor der Sintflut

Schatten / Abbild Körper / Unsichtbare Realität / Auslegung Bemerkungen
Henoch (der Eingeweihte) wandelte mit Gott (1Mo 5:24). Christus ist der Einzige, der in absolut vollkommener Art und Weise mit Gott gewandelt ist. Als Sohn war Er in alle Dinge des Vaters eingeweiht. Weil Er vollkommen in die göttliche Liebe eingeweiht und mit ihr erfüllt war, konnte Er in jeder Situation in völliger Übereinstimmung mit Seinem Vater wandeln und handeln. Er hat nichts ohne „den Vater“ getan (Joh 5:19) und Er war als einziger dem Vater immer gehorsam, ja sogar bis zum Tod am Kreuz (Phil 2:8).

Sintflut / Noah

Schatten / Abbild Körper / Unsichtbare Realität / Auslegung Bemerkungen
Die Arche hatte eine Tür an der Seite und eine Lichtöffnung nach oben (1Mo 6:16). So wie alle acht Menschen gerettet wurden, die durch die eine Tür der Arche gingen, so werden alle errettet, die durch die eine Tür „Jesus Christus“ gehen (Joh 10:9). Während des globalen Wassergerichtes gab es für die Überlebenden nur eine Blickrichtung; nämlich die Blickrichtung nach oben. Das macht deutlich, dass man in der Gerichten Gottes nur durch den Blick nach oben (wo der Christus ist) überleben und überwinden kann (Kol 3:1-2 / Hebr 12:2). Auch Jesus hat in den entscheidenden Situationen seines Lebens immer wieder die Augen zum Himmel und somit zum Vater erhoben (Joh 17:1 / Joh 11:41).
Noah ließ den Raben aus der Arche, der auf der Erde hin und her flog, bis die Erde vertrocknet war (1Mo 8:6). Vielleicht ein Bild darauf, wie Gott zuerst einen dunklen Geist (evtl. Satan) ausgehen ließ, der dann auf der Erde umherschweifte (Hi 1:7).
  • Dann ließ Noah die Taube aus. Beim ersten mal findet sie keinen Ruheort, beim zweiten Mal hat sie einen Olivenblatt im Schnabel und beim dritten Mal kehrte sie nicht mehr zurück, was die Vermutung nahelegt, dass sie einen Ruheplatz gefunden hat (1Mo 8:9-12).
  • Die Taube ist ein Bild auf den Heiligen Geist (Mt 3:16). Dreimal sendet der Vater den Heiligen Geist und erst beim dritten Mal fand er einen bleibenden Ruheplatz. Vielleicht begann die dritte Sendung mit Pfingsten (Apg 2) und endet da, wo Gott alles in allen sein wird (1Kor 15:28).

Patriarchenzeit

Schatten / Abbild Körper / Unsichtbare Realität / Auslegung Bemerkungen
Melchisedek, der König von Salem, war Priester Gottes des Höchsten. Er brachte Brot und Wein heraus und segnete den Abraham (1Mo 14:18-19). JHWH sagt zu Adon (Jesus Christus): „Du ist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks“ (Ps 110:4). Jesus brachte auch Brot und Wein heraus, indem Er Seinen Leib gab und Sein Blut vergoss, damit wir von unseren Sünden befreit wurden und Anteil an Seinem göttlichen Leben haben (Mt 26:26-29). Auch Jesus hat Seine Jünger gesegnet (Lk 24:50).
Abraham ist bereit, seinen geliebten Sohn zu opfern (1Mo 22.) Jesus war das Lamm Gottes, das für die ganze Welt geopfert wurde (Joh 1:29). Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass Er Seinen einzigen Sohn gab, damit jeder der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe (Joh 3:16).
  • Auf dem Berg Morija (1Mo 22:2). Der Tempel wurde auf dem Berg Morija erstellt (2Chr 3:1).
  • Der Opfertod Jesu fand auf dem Hügel Golgatha statt, welcher in der Nähe des Tempels war und somit auch auf dem Berg Morija (Joh 19:17 / Mt 27:33).
  • Isaak trug das Holz zum Opfer (1Mo 22:6).
  • Der Herr wird sich ein Schaf zum Brandopfer ersehen (1Mo 22:8).
  • Abraham verschonte seinen einzigen Sohn nicht (1Mo 22:16).
  • Gott verschonte seinen Sohn nicht (Röm 8:32).
  • Gott hat seinen Sohn auferweckt (Apg 2:32).
Isaak, der verheißene Same (1Mo 13:15 / 1Mo 21:12). Christus ist der Same, dem alle Verheißungen gelten (Gal 3:16).
Jakob verläßt sein Vaterhaus (1Mo 28:10). Auch Christus verlies Sein Vaterhaus, indem Er auf die Erde kam und Mensch wurde (Phil 2:6-8).
  • Jakob liebte Rahel (ü. Mutterschaf) und diente in der Fremde für sie (1Mo 29:18).
  • Christus liebte Seine Braut und wurde in der „Fremde“, d. h. in einer gottlosen und sündigen Welt, zum Diener (Mt 20:28), um Seine Braut zu gewinnen, indem Er sie loskaufte (Gal 3:13) und sich mit ihr verlobt hat (2Kor 11:2). Die Gemeinde ist auch eine Art Mutterschaf, da sie zu den Erstlingen gehört (Röm 8:23 / Jak 1:18) und aus ihr neues Leben entsteht.
Joseph (ü. JHWH gibt hinzu) und Sein Werdegang Er stellt das Leben und der Charakter Jesu Christi dar. Jesus wurde vom Vater für die Welt gegeben (Joh 3:16).
  • Dem Willen seines Vaters ergeben (1Mo 37:13).
  • Joseph wurde zu seinen Brüdern gesandt (1Mo 37:13).
  • Jesus wurde zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt (Mt 15:24).
  • Die Brüder verschwören sich gegen Joseph (1Mo 37:18).
  • Die Führer des Volkes verschwören sich gegen Jesus (Mt 27:1).
  • Die Brüder verkaufen Joseph, auf anraten von Juda, für 20 Silberstücke (1Mo 37:28).
  • Jesus wird von Juda für 30 Silberlinge verraten (Mt 26:15).
Bereits in Sach 11:12-13 wurde der Preis des Herrn auf 30 Silberstücke festgelegt.
  • Joseph widersteht der Versuchung (1Mo 39:8-9).
  • Christus widersteht der Versuchung in der Wüste (Mt 4:3-10). Er widersteht auch der Versuchung nicht leiden zu müssen (Mt 16:22-23).
  • Joseph wird ins Gefängnis geworfen (1Mo 39:20).
  • Als Jesus im Tode war, hat er den Geistern im Gefängnis gepredigt (1Petr 3:19).
  • Joseph wird befreit (1Mo 41:14) und bekommt alle Vollmachten (1Mo 41:40-44) als Vizepharao.
  • Jesus wurde aus dem Tode befreit (Mt 28:18) und setzte sich zur Rechten der Majestät (Hebr 1:3). Ihm ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben (Mt 28:18).
  • Joseph verzeiht seinen Brüdern und sagt zu ihnen: „Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen!“ (1Mo 50:20).
  • Jesus vergibt Seinen Brüdern (Lk 23:34). Durch die Sünde wider den Sohn Gottes hat Gott die Grundlage für die Erlösung Seines Leibes, Seines Volkes und für die ganze Welt geschaffen. Auch hier, bei der allergrößten Sünde, gedachte Gott es gut zu machen!