Der Hebräerbrief - Kapitel 13

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Abschrift: Der Hebräerbrief I - IV (2014/15)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Der Hebräerbrief - Kapitel 13

Bleibende Gemeinschaft
Genügsamkeit und Geborgenheit im Herrn
Bestätigung in der Gnade
Opfer des Lobes und Wohlgefallens
Der Gott des Friedens
Mitteilung betreffs Timotheus und Grüße

Bleibende Gemeinschaft

Hebr 13:1

"Die brüderliche Freundschaft sei bleibend."

Wir haben in unseren gestrigen Ausführungen unseren Dienst und Wandel angesprochen, das sei heute noch einmal betont! Hier geht es also nicht um unsere Rettung in der Gnade, die ja unwiderrufbar gemäß Eph 1:13 von Gott besiegelt wurde, sondern darum, wie wir uns im Alltag verhalten - es ist unser ausgelebter Glaubensweg,. Auf diesem Weg werden wir viele Fehlschläge einstecken müssen, wozu noch die Veranlagungen jedes Einzelnen hinzukommen. Es gibt von Natur aus fröhliche Gläubige, die überall gut ankommen und Freude verbreiten, und es gibt berufene Gläubige mit gegenteiliger Veranlagung, die es im Umgang mit Geschwistern wesentlich schwerer haben - das muss klar ge sagt werden. Unser menschliches Urteil, das nur zu oft sehr vorschnell gefällt wird, sollte also deutlich vorsichtiger ausfallen!

Wenn wir heute in das letzte Kapitel unseres Hebräerbriefes einsteigen, dann schließen die hierin enthaltenden Ermahnungen lückenlos an das Vorherige an. Wir müssen begreifen lernen, dass unser Weg auf Erden eine Schule ist, die wir durchlaufen, wobei es durchaus Unterschiede gibt. Wenn wir Phil 3:7 ff überfliegen, sehen wir unseren Apostel in der Kampfbahn, wo er sich abmüht, einen guten Rang zu erreichen. Wir spüren gerade in den Versen Phil 3:12-13 seine Unsicherheit, und seine erkannte Unvollkommenheit, aber auch den Willen in Vers 12b, sich auszustrecken, zu jagen, zu ergreifen! Und dann kommt es durchaus vor, dass andere, die sich weniger mühen, überholt werden (Phil 3:16), in der Glaubensstärke und in der Erkenntnis deutlich zurückbleiben, ja schlimmer noch, sich, wie wir in 2Tim 2:16 lesen, in der Falle des Widerwirkers befinden und von diesem lebendig gefangen sind!

Hebr 13:2

"Vergesst nicht die Gastfreundschaft; denn durch diese haben etliche unbewusst Boten bewirtet."

Die ersten beiden Ermahnungen betreffen den Umgang unter Brüdern und die Gastfreundschaft. Zu Ersterem darf gesagt werden, dass zumeist eine unterschiedliche Erkenntnis solche Freundschaften trüben, ja zum Streit führen kann. Wir lasen erst kürzlich in Röm 12:1-2, wie unser Gottesdienst aussehen kann, heute lesen wir noch die Verse Röm 12:9-13, die Paulus direkt über unseren Leitvers schreibt. Nun kann man über diese Verse wunderbare Worte machen, schöne Predigten halten, und doch sieht die Praxis nur zu oft ganz anders aus. Doch Paulus hat einen Rettungsanker eingebaut: "... in der Drangsal ausharrend"! Gerade "die Drangsal" ist es, die uns auf das Wort merken lässt und alle brüderliche Zwist schnell vergessen lässt, weil man feststellt, wie sehr man den Bruder braucht!

Aber schauen wir noch auf unseren Herrn: In Joh 13:34-35 spricht Er von einem neuen Gebot zu Seinen Jüngern, nämlich sich untereinander so zu lieben, wie Er sie geliebt hat. Dazu ist die erste Voraussetzung, die Liebe Jesu Christi zu uns zu erkennen, ja sie zu spüren! Seinen auch wir hier "Jünger", was "Lernende" heißt!

Noch ein Gedanke zur Gastfreundschaft: In Ri 6:11-24 lesen wir von einer Begegnung Gideons mit einem Boten, den dieser liebevoll bewirtet und durch diese Gastfreundschaft reich gesegnet wurde. Ähnliches lesen wir über Abraham (1Mo 18:1-16). Gastfreundschaft soll nie einseitig sein, sondern zum gegenseitigen Segen werden, wie es Paulus in Röm 1:11-12 anschaulich darlegt.

Hebr 13:3

"Gedenket der Gebundenen wie Mitgebundenen, der Übles Duldenden als solche, die noch selbst im Körper sind."

Die heutige Ermahnung betraf natürlich erst einmal die angeschriebenen Hebräer, und es gab in jener Zeit viele, die nicht nur gebunden waren oder Übles duldeten, sondern auch solche, die ihr Leben für ihren Herrn ließen, wir denken hier besonders an Stephanus, dessen Steinigung uns auch heut en och besonders berührt, zumal sie durch Saulus (später Paulus) veranlasst wurde, der ja an dieser Ermordung auch noch Wohlgefallen hatte (Apg 7:59 bis Apg 8:1). Das ihn dieser Mord später schwer belastet hat, entnehmen wir immer wieder aus seinen briefen, zum Beispiel, wenn er sich in Eph 3:8 als den "bei weitem geringsten aller Heiligen" bezeichnet. Später, als er als berufener Apostel Christi Jesu selber gebunden wurde un Übles dulden musste, war er überaus dankbar, dass treue Brüder ihn umsorgten und ihm bestanden. Besonders tat sich hier Onesimus hervor, ein entlaufener Sklave, von dem der Brief "Philemon" berichtet. Im Brief an die Kolosser lesen wir am Schluss (Kol 4:10) einzelne Namen, die Mitgefangene waren oder ihm einfach aus Kräften dienten und ihm zur Erquickung wurden.

Wir führen das Obige auf, weil wir daraus sehen, dass wir durch unseren Dienst Leidende und Übels Tuende durchaus er quicken können! Auch sind wir durch Paulus aufgefordert, mit in Not stehenden Geschwistern mitzuleiden. Vielleicht darf uns heute zusprechen, was wir in 2Kor 1:3-5 lesen. Gott spricht zuerst uns zu, damit wir hernach anderen zusprechen können - Gott ist der Vater des Mitleids und Gott allen Zuspruchs!

Wenn wir, wie in unserem Leitvers, "zum gedenken der Leidenden" aufgefordert werden, dann ist unsere gestern in 2Kor 1:3-5 genannte Schriftstelle besonders bedenkenswert. Hier lesen wir nämlich etwas, was viele Gläubige nicht wissen wollen oder es einfach ignorieren: "Denn so wie die Leiden des Christus in uns überfließen, so fließt auch durch Christus unser Zuspruch über" (2Kor 1:5). Natürlich meint Paulus hier zuerst einmal sich selbst samt seiner Mitarbeiter, doch in den folgenden Versen (2Kor 1:6-7) sieht der Apostel auch die Leiden solcher, die seinem Evangelium der Gnade folgen, und hierzu gehören ja auch wir!

Eigene Bedrängnis dienst zum Zuspruch und zum Heil, und Zuspruch bewirkt wiederum Ausharren in den Leiden - wir sehen also einen segensreichen Kreislauf von "Bedrängnis / Zuspruch / Ausharren"! Wir beten heute in unserem übersättigten Europa beim kleinsten Problem sofort zum Herrn, Er möge es wegnehmen - wir wollen nicht auch nur im Geringsten leiden j- wie können da die Leiden des Christus in uns überfließen?

"Gedenken der Gebundenen und Leidenden" zu denen unser Leitvers auffordert, kann somit auch darin. zum Ausdruck gebracht werden, dass wir die Leiden des Christus, die gerade uns aufgebürdet sind, nicht mit aller Macht gleich wegbeten lassen wollen, sondern sie als Quelle entdecken, anderer Leidenden zu gedenken oder gar zuzusprechen!

Hebr 13:4

"Die Ehe sei in allem ehrenhaft und das Ehebett unentweiht; denn Gott wird die Hurer und Ehebrecher richten."'

Zur heutigen Ermahnung erst einmal ein Wort aus Eph 5:3: "Hurerei aber und Unreinheit jeder Art oder Habgier werden nicht einmal genannt unter euch, so wie es Heiligen geziemt..." - damit ist auch für uns die Sachlage klar! Ein weiterführendes Wort finden wir in Eph 5:25-33, wo Paulus zuerst die innige Liebe zwischen Mann und. Frau darlegt, und dann auf Christus verweist, der die herausgerufene Gemeinde liebt und. Sich für sie dahingegeben hat. Die Darstellung von Mann und Frau gipfelt in Eph 5:32: "Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und auf die herausgerufene Gemeinde."

Wenn dieses Geheimnis nun groß ist, so muss uns auch großes aufleuchten! Schauem wir also in dieses Geheimnis hinein: Eva wurde bekannterweise aus Adam genommen, und beide sollten. hernach ein Fleisch werden. Dies zeigt unsere Stellung in Christus! Indem der Mann seine Frau liebt, schattet er die Liebe Christi zu ihnen ab; darüber hinaus zeigt uns dieses Bild die Liebe Gottes zu seinem Sohn und zu der gesamten Schöpfung. Gott liebt uns also, weil wir ein Teilchen Seiner Selbst sind - hier liegt das Herzstück des Geheimnisses vor uns!

Wenn wir jetzt noch bedenken, dass wir ständig unter der Beobachtung stehen, nicht nur von der Welt, sondern auch von himmlischen Boten (siehe 1Kor 4:9), so darf uns dies zu dem oben Gesagten ein zusätzlicher Ansporn sein, uns würdig unserer Berufung gemäß zu verhalten, gerade auch in der Ehe.

Noch eine Aussage in unserem Leitvers dürfen wir nicht übergehen: "Gott wird die Hurer und Ehebrecher richten!" Diese Aussage an die Hebräer ist auch für uns ein schwieriges Wort, weil wir in all unseren Schriften betont haben, dass wir von Gott Berufene, mit dem Geist der Verheißung versiegelt, und in der Gnade Geretttete sind - das Gericht Gottes kann uns also nicht mehr treffen, selbst wenn unser Fleisch schwach wird. Eine Antwort, wie wir diese Gerichtsdrohung verstehen müssen, gibt uns Paulus in Eph 5:5: "Denn dies wisst und erkennt ihr, dass kein Hurer, Unreiner oder Habgieriger (er ist ja ein Götzendiener) ein Losteil in der Königsherrschaft Christi und Gottes hat." Merken wir - hier ist nicht mehr vom Gericht die Rede, sondern vom Ausschluss aus der Königsherrschaft Christi und Gottes; und diese Königsherrschaft umfasst die ganze Weite des Alls.

"Herrschaft" ist gleichbedeuteten mit "herrschen", und hiervon sind Hurer und Ehebrecher ausgeschlossen! Es geht also um unser Losteil, worüber uns Röm 8:17 aufklärt (bitte lesen). Diese ernsten Worte. zeigen zuerst das Losteil der Kindschaft, das jeder in der Gnade Gerettete erhält; danach nennt der Römerbrief ein Losteil, welches an Bedingungen geknüpft ist, nämlich "mit Ihm auch. zu leiden"! Wenn wir jetzt noch 2Tim 2:13 lesen, schließt sich der Kreis: "Wenn wir erdulden, werden wir auch mitherrschen"! Unser Gericht ist nicht strafend, sondern, wie es 2Kor 5:10 sagt, offenbarend, zurechtbringend, belohnend, aber auch Verlust oder Beschämung einbringend.

Genügsamkeit und Geborgenheit im Herrn

Hebr 13:5

"Geldgier sei nicht eure Weise, euch genüge, was vorhanden ist; denn Er Selbst hat versichert: Keinesfalls würde Ich dich preisgeben. und noch je dich verlassen."

Es gibt viele weltliche Sprüche, die zu dem ersten Teil unseres Leitverses passen, z.B.: "Geld macht nicht glücklich!" oder "Je mehr du hast, je mehr du willst!" Dazu erleben wir in unserem heutigen total vernetzten Europa, wie gerade die reichsten dieser Welt lügen und betrügen ... ersparen wir uns weiteres. Doch alten wir eines fest: Gottes Reichtum sind nicht die Schätze dieser Welt, sondern sind geistliche Werte, die uns "in Ihm", in Christus, gegeben sind. Wenn wir Eph 1:3-14 lesen und darauf achten, wie oft dieses "in Ihm" aufgezählt wird, müssen wir von dem überwältigt sein, was diese geistlichen Segnungen beinhalten.

Beachten wir: Gott hat nicht unseren Besitz verurteilt oder jenes, was wir erarbeitete haben, sondern die Gier n ach immer mehr! Wir können durch unserer Hände Arbeit viel erworben haben, das ist nicht falsch, aber wir müssen uns immer vergegenwärtigen, woher letztlich alles kommt. Paulus lehrt uns in Phil 4:11-13; sich mit viel, aber auch mit wenigem zu begnügen. Vers 13 endet: "Alles vermag ich in Ihm, der mich kräftigt, Christus!" Und "alles" kann Wohlstand, aber auch bittere Armut bedeuten - "Er" ist bei uns und mit uns!

Wenn sich der zweite Teil unseres Leitverses auf 1Mo 28:15 bezieht, eine Zusage an Jakob, dann dürfen auch wir in viel innigerem Umfang unserem Herrn danken, in dem wir leben und auch sterben (falss wir nicht zuvor entrückt werden)!

Hebr 13:6

"Daher sind wir ermutigt zu sagen: Der Herr ist mein Helfer, und ich werde mich nicht fürchten, was mir ein Mensch auch antun wird."

Auch unser neuer Leitvers hat zum Inhalt, dass unser Gott und Vater für die Seinen in vollem Umfang sorgt, nur: Es kann sein (bzw. es ist meistens so), dass diese göttliche Fürsorge anders aussieht, als wir es uns wünschen und vorstellen. Und wenn dann tatsächlich alles anders kommt, sind wir dann entmutigt? Sind wir enttäuscht? Beten wir dann sofort zu Gott, Er möge Sein Tun unseren Wünschen anpassen?

In Röm 8:26-27 lesen wir unter anderem die mehr als bemerkenswerten Worte: _"In derselben Weise aber hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf; denn das, was wir beten sollten in Übereinstimmung mit dem, was sein muss, wissen wir nicht..." - wir können also gar nicht dem Willen Gottes entsprechend beten, weil Gott uns Seinen Ratschluss, was den Inhalt unseres irdischen Lebens betrifft, verhüllt hat. Hier muss unser Glaube und Vertrauen zu Ihm aktiv werden, und dies in allen Lebenslagen. Vielleicht müssen wir uns auch einmal vergegenwärtigen, was heute um uns herum, also fast vor unserer Haustür, geschieht: Zur Niederschrift dieses Verses war in den Nachrichten zu hören, dass islamische Bootsflüchtliche, die das Mittelmeer überqueren wollten, in einer Notlage die "Christen" über Bord warfen - was mag in diesen, die ohnehin schon Schwerstes hinter sich hatten vorgegangen sein, als sie dem Tod ausgeliefert wurden? Was hätten sie, im Wasser versinkend, mit unserem Leitvers wohl angefangen? Dass Gott auch in diesen schlimmsten Lagen Helfer ist, bezeugt uns Stephanus in Apg 7:59-60 mit seinen letzten überlieferten Worten!

Hebr 13:7

"Seid eingedenk derer, die euch führen, die das Wort Gottes zu euch sprechen. Schaut den Ausgang ihres Verhaltens an und ahmt ihren Glauben nach."

Heute geht es um die führenden Brüder, die das Wort Gottes zu uns sprechen, und da mu ss zuerst gesagt werden, dass wir hier keinen Personenkult treiben sollen, wie er leider nur zu oft zu sehen ist, weil sich kein Mensch, auch kein Lehrer, in irgendeiner Art und. Weise rühmen kann - wer sich (oder andere) rühmt, der rühme sich im Herrn! "Seid eingedenk" bezieht sich auf et was anderes, nämlich auf das fürbittende Gebet.

Gerade jene, die das paulinische Evangelium erkannt haben und dieses lehren und verbreiten, sind die besondere Zielscheibe Satans! Und warum? Weil das Evangelium der Gnade das fleischliche Mühen verurteilt, Satan und das Heer seiner Diener gerade in unserem Fleisch wirken können! Praktisch heißt dies, dass Satan gemäß 2Kor 10:14-15 als Engel des Lichts zu uns kommt, und seine Diener sich als "Diener der Gerechtigkeit" verstellen, um unsere Sinne auf das Irdische zu richten. Und wenn ihm dies dann auch noch bei den Lehrern gelingt, werden ganze Gemeinden in die Irre geführt!

Der Wichtigste, auf den wir schauen sollen, ist der von Gott eingesetzte Apostel und Lehrer der Nationen, "Paulus". In 1Kor 11:1 ruft er uns heute noch zu: "Werdet meine Nachahmer, so wie auch ich Christi Vorbild folge!" Und Paulus folgte seinem Herrn auf allen Wegen, ob sie Wege der Freude, oder Wege der Leiden waren ... wer diese Wege nachahmt (annimmt), ist uns nicht nur ein Vorbild, sondern bedarf unserer Fürbitte - das gehört auch zu unserem Dienst und Wandel.

Hebr 13:8

"Jesus Christus, gestern und heute, ist derselbe auch für die Äonen."

Wir sehen unseren Leitvers durchaus im Zusammenhang mit dem vorherigen Vers, wo die Hebräer an Glaubensmänner erinnert werden, die nachahmenswert waren und sind. Und so, wie Jesus Christus in diesen Gläubigen gewirkt hat, wirkt Er auch heut en och, weil Er derselbe ist! Und wo Menschen schwach sind oder werden, da ist Er stark, wo Menschen fallen, da ist Er treu.

In 1Tim 6:15-16 lesen wir, dass Er den König der Könige und Herr der Herren ist, der allein Unsterblichkeit hat, der in einem. unzugänglichen Licht wohnt, den keiner der Menschen gewahrte noch gewahren kann, dem sei Ehre und äonische Gewalt! Amen! Diese Herrlichkeit unseres Herrn (die Er ja gemäß Phil 2:6 schon vor Seiner Erniedrigung hatte) wurde für einen kurzen Zeitraum unterbrochen, um den Ratschluss Gottes am Kreuz auf Golgatha auszuführen, und nun ist dieser "Jesus Christus" kein ferner Sohn Gottes mehr, sondern ist uns nahe geworden, so nahe, dass es für uns kein Leben mehr ohne Ihn gibt!

Unsere innige Verbindung mit Ihm wird uns wunderbar in 1Kor 12:12 ff vor Au gen gestellt; da ist ein Körper mit vielen Gliedern, und es ist ein Haupt, mit dem alles verbunden ist. Und diese Gemeinschaft untereinander ist einmalig!

Wenn unser Leitvers mit den Worten "... für den Äon" endet, dann zeigt dies, dass es einen Moment geben wird, wo der Sohn alles dem Vater unterordnet, auf dass "Gott alles in allen sei" (1Kor 15:28).

Bestätigung in der Gnade

Hebr 13:9

"Lasst euch nicht von mancherlei und fremden Lehren wegtragen; denn es ist trefflich, das Herz in der Gnade stetig zu machen, nicht durch Speisen, mit denen den darin Wandelnden nicht genützt werden kann."

Der Islam, der Buddhismus oder andere Religionen werden uns in Christus Gläubige kaum oder nicht gefährlich werden können, aber wenn mit Gottes Wort - unserer Bibel - falsch argumentiert wird, wenn einzelne Aussagen aus ihrem Zusammenhang gerissen werden, dann wird es auch für uns gefährlich! Bedenken wir, dass Satan selbst den Herrn auf Erden mit dem geschriebenen Wort verführen wollte, was uns ja anschaulich in Mt 4:1-11 dargestellt wird. Satan hielt Jesus ein geschriebenes Wort vor (man muss sich die einmal realistisch vorstellen), und Jesus , musste mit den Worten entgegnen: "... wiederum steht geschrieben" (Mt 4:7). Gottes Wort gegen ein anderes Wort Gottes, da kann es mehr als gefährlich werden, wenn wir nicht erkennen, dass das Wort der Wahrheit richtig geschnitten werden muss (2Tim 2:15), das heißt, nicht jedes niedergeschriebene Wort gehört in unsere Zeit und ist somit auch nicht an uns gerichtet.

Wer das Obige nicht erkennt, läuft schnell Gefahr von einer fremden Lehre weggetragen zu werden, und es gibt nur "eine" für uns fremde Lehre, nämlich jene, die an Gottes irdisches Werkzeug gerichtet ist, an Israel! Im Brief an die Galater setzt sich Paulus mit dieser Lehre (es ist die des Gesetzes) ausführlich auseinander. und warnt massiv, ja in ungewohnter Härte, sich dieser fremden Lehre hinzuwenden, welche leider unser Fleisch anspricht, und damit auch fleischlichen Ruhm nach sich zieht. Vielleicht darf uns hier auch Eph 4:14 zusprechen - es passt trefflich zu unserem Leitvers.

Die massiv warnenden Worte an die Galater, von denen wir gestern sprachen, enden in Gal 6:18 mit den Worten: "Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist, meine Brüder! Amen" - Damit kommen wir z um zweiten Teil unseres Leitverses, der Gnade! Sich in dieser Gnade zu kräftigen, das Herz stetig (fest) zu machen, das ist das große Anliegen in diesem Vers!

"Gnade" hat unsere Rettung bewirkt und wir schreiben dies als eine vollzogene Tatsache, die sich nicht erst am Ende unseres irdischen Lebens erzeigen wird, sondern die heute schon unser sicherer Besitz ist, was deutlich Eph 2:8 belegt. Auch diese Sicherheit, die jeder in Christus Gläubige haben sollte, kann durch die fremde Lehre des Gesetzes erschüttert werden - man ist plötzlich nicht mehr sicher, ob es am Ende auch in den Himmel reicht!!!

Diese sichere Rettung in der Gnade muss uns eine tägliche Kraftquelle sein, sie mu ss unser Herz stetig machen, was bedeutet, dass wir uns nicht mehr von so manchen Gefühlsstimmungen irre machen lassen, die uns unser Herz aufdiktieren möchte.

Was sollen Speisen jetzt noch bewirken? Nichts! Hebr 7:18 oder Hebr 9:9-10 gab uns bereits Anschauungsunterricht hierin.

Wir beschäftigen uns heute noch intensiver mit "der Speise" im letzten Teil unseres Leitverses und gehen über die gestern genannten Aussagen in Hebr 7 und Hebr 9 hinaus: "Speise gibt unserem natürlichen Körper die Kraft und Energie, die er täglich braucht, um zuerst einsam zu wachsen, und dann überhaupt leben zu können. In der Regel wissen wir Menschen sehr genau, was unser Körper täglich an Nährstoffen braucht, manche sind darin wahre Experten! Doch neben unserem natürlichen Körper kam durch unser "Gläubigwerden" gemäß 2Kor 5:17 eine neue Schöpfung hinzu, die in Eph 4:24 als "neue Menschheit", oder in Röm 7:22 als "der innere Mensch" bezeichnet wird, wir bestehen also aus zwei Teilen, wobei die neue Schöpfung auf der geistlichen Ebene besteht. Und nun kommt das Wichtigste: Wenn wir erkannt haben, dass wir als in Christus Gläubige aus diesen zwei Teilen bestehen, müssen wir auch diese zwei Teile mit Speise versorgen - denn so wie unser natürlicher Körper, unser Fleisch, verkommt, abnimmt oder letztlich stirbt, wenn wir ihn falsch oder gar nicht ernähren, so ergeht es auch unserem inwendigen Menschen! Und seine Speise ist "das Wort Gottes!"

Bis hierher war für einen Gläubigen alles noch recht einfach zu verstehen, doch es wird schwerer, wenn wir hier sagen, da ss auch "das Wort Gottes" uns falsch führenkann, wenn wir gewisse Regeln nicht beachten - wir werden dann falsch ernährt! Wir wollen also noch etwas Zeit darauf verwenden, unsere neue Menschheit bestmöglich zu ernähren.

Wir fahren in unserem gestrigen Thema fort und müssen zuerst einmal feststellen, dass wi runserem neuen Menschen gegenüber Aufgaben haben, die uns das Wort Gottes aufzeigt:

  1. Röm 6:11 sagt uns, dass wir uns "für lebend" betrachten sollen - unser neuer inwendiger Mensch lebt für Gott in Christus Jesus, unserem Herrn. Ist dieser neue inwendige Mensch auch wirklich für so real, wie es Gottes Wort von uns fordert?
  2. Röm 6:4 fordert uns auf, in diesem neuen Leben "zu wandeln", und zum Wandeln gehört auch Speisung!
  3. Die für uns an dieser Stelle wichtigste Aufgabe ist, eben diese neue Schöpfung richtig zu ernähren, wozu uns Paulus in 2Tim 3:16-17 auffordert. Hier gilt aber zu beachten, dass Paulus zuvor in 2Tim 2:15 klarstellte, dass das Wort der Wahrheit richtig geschnitten werden muss. Und wenn wir dies in rechter Weise tun (nämlich zu unterscheiden, was Gott an Sein Volk Israel einerseits, und an uns, die Körpergemeinde Christi. Jesu andererseits in Seinem gesamten Wort schreibt), wird uns tatsächlich alle Schrift zum Segen gereichen.

Unsere natürliche Speise kauen wir lange im Mund, um sie von den Verdauungsorganen verwerten zu können - und unsere geistliche Speise? Sind wir heute überhaupt noch in der Lage, wenige (1) Worte im Herzen zu bewegen? Sie für unseren Geist verwertbar zu machen, dass sie uns etwas nützt?

Wir müssen unser Thema "Speise" heute abschließen, obwohl wir es angeschnitten haben, aber es geht uns darum, auf jene Speise hingewiesen. zu werden, die uns Wandelnden auch nützt. Dazu muss jeder erkennen, wohin er von Gott berufen ist. Sein Wort nennt uns bekanntlich zwei Gebiete, in welchen Gott Werkzeuge einsetzt:

  1. Die Himmel, und
  2. die Erde (siehe Eph 1:10).

Es geht hierbei um die Aufhauptung des Alls in Christus. Israel hat hierbei das irdische Losteil erhalten, des wird einmal, wie es Mt 28:19 beschreibt, alle Nationen zu Jüngern machen, wir hingegen, die den Körper des Christus darstellen, haben diese Aufgabe in den überhimmlischen Sphären zu übernehmen - wir haben eine "überhimmlische Berufung!"

Und nun kommt das eigentlich ganz Logische: Israels Aufgabe an den Menschen der Erde erfordert einen anderen Lehrstoff als die Aufgabe an den überhimmlischen Geschöpfen - es gibt demnach "zwei Evangelien" im Wort Gottes, eines an Israel und eines an uns! Die Unterscheidung ist denkbar einfach und von jedermann leicht erkennbar: Einzig dem Apostel Paulus wurde der Lehrstoff der überhimmlischen Berufung enthüllt (siehe Eph 3:13) - alle andere Schrift geht an das Volk Israel. Und seltsam: Gerade Paulus wird von vielen Gläubigen gemieden; und gerade der Epheserbrief kaum (oder nicht) beachtet! Dafür wird die Speise, die für Israel gemacht ist, im Übermaß genossen, nur: sie ist der falsche Lehrstoff und kann von dem Wandelnden später nicht genützt werden!

Hebr 13:10

"Wir haben einen Altar, von dem zu essen die keine Vollmacht haben, die dem Stiftszelt Gottesdienst darbringen."

Mit unserem neuen Leitvers werden wir erneut daran erinnert, dass dieser Brief an Hebräer, also an Israeliten gerichtet ist, die auf eine lange Tradition zurückblicken können, doch es sind solche einzelne Hebräer, die wie Paulus, zur Körpergemeinde berufen wurden. und damit eine überhimmlische Berufung haben.

Der gesamte Altar weist auf das Opfer Jesu Christi hin, mit der ziemlich radikal anzuhörenden Aussage, dass jene, die einst im Stiftszelt Gottesdienst darbrachten, keinen Anteil (Vollmacht) an Christus haben! Der Grund ist der, dass jene Priester im Stiftszelt nur am Beispiel und Schatten der Überhimmlischen dienten, wie es uns bereits Hebr 8:5 zeigte. Doch inzwischen kam das Original, der Sohn Gottes, auf diese Erde und vollbrachte, was Er gemäß 1Petr 1:20 schon vor dem Niederwurf der Welt mit dem Vater besprochen hatte, Er starb für die Sünde der Welt, wobei gemäß Hebr 10:19-20 der Vorhang zerriss und den Weg zum Herzen des Vaters freigab!

Unser Altar, von dem wir essen bzw. (wie in den letzten Tagen behandelt) wir Speise nehmen, ist Christus Jesus, unser Herr! Das Opfer ist vollbracht (in der Sprache des Essens könnte man sagen, "es ist angerichtet"), wir müssen nur noch hinzugehen, wobei es noch eine Klippe zu überwinden gibt: Auf Erden sprach Jesus zu Israel (Mt 15:24), als erhöhter Christus spricht Er durch Enthüllungen zu Paulus und über ihn zu uns (Gal 1:12).

Hebr 13:11-12

"Denn die Tiere, deren Blut für die Sünde durch den Hohenpriester in die heiligen Stätten hineingebracht wird, von diesen werden die Körper außerhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch Jesus, damit Er das Volk durch Sein eigenes Blut heilige, außerhalb des Tores gelitten."

Vers 11 kann nur in Verbindung mit Vers 12 verstanden werden, denn es geht um das Fleisch und die ihm innewohnende Sünde. Selbst von dem Sündopfer, welches gemäß dem Gesetz dargebracht werden musste, durfte nicht gegessen werden, es wurde außerhalb des Lagers verbrannt, damit k einer der im Stiftszelt Dienenden näher mit ihm in Berührung kam. Aber dies war nur eine Vorschattung! Ver 12 beginnt dann auch mit "Darum ...." und führt uns zu dem Original: Jesus wurde zum Sündopfer gemacht, weil Gott, der Vater, die Welt so sehr liebt, dass Er seinen einziggezeugten Sohn als Opfer gibt, und der Ort der Opferung (Kreuzigung) musste außerhalb des Tors von Jerusalem vollzogen werden, wie es bei Mose vorgeschattet wurde.

DAs "Außerhalb" weit darauf hin, wie verachtet jene waren, die als Schwerverbrecher hingerichtet wurden, fern von den heiligen Stätten innerhalb der Stadt. Doch gerade außerhalb der Tore, verachtet von der menschlichen Gesellschaft, war der Vater bei Ihm: "Denn Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend" (2Kor 5:19). nicht fern, Ihn nicht verlassende, sondern "in Christus" war der Vater, und so konnte der Sohn Ihn noch mit einem Seiner letzten aramäischen Worte lobpreisen: "Eloi! Elaoi, Lema sachbthani!" was übersetzt heit: "Mein Gott!, Mein Gott! Wozu Du Mich übrig gelassen hast!"

Hebr 13:13

"So sollten wir nun zu Ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und Seine Schmach tragen."

In dem gesamten mosaischen Opferritual fehlte das wesentliche und vollgültige Tilgen der Sünde - und für dieses fehlende, noch zu vollbringende Opfer war Christus von Gott übrig gelassen - Seine letzten Worte waren also kein Verzweiflungsschrei, wie weit verbreitet immer noch angenommen wird, sondern Sein herrlichster Lobpreis an den Vater: Nach all den Schattenbildern kommt der, der übriggelassen wurde und dann endgültig sagen konnte, "Es ist vollbracht"!

Auf diesen herrlichsten Lobpreis folgt eine für uns schwere Aufforderung: Auch wir sollten. zu Ihm hinausgehen und Seine Schmach tragen! Dieses Wort wired meist übergangen, weil unser Fleisch weder Seine Schmach, noch Seine Leiden tragen will. Das Sündopfer ist vollbracht, Gott ist versöhnt, hier k ann nie mand mehr etwas hinzufügen! Aber - wir sind ja schließlich Glieder an Seinem Körper, und damit "ein Teil von Ihm"! Und in dieser Position sagt der erhöhte Christus durch Paulus zu uns: "Denn in Gnaden ist euch für Ihn (Mich) gewährt: nicht allein an Ihn (Mich) zu glauben, sondern auch für Ihn (Mich) zu leiden ..." (Phil 1:29).

Nicht jeder Gläubige ist, wie wir um uns herum feststellen können, bereit, Seine Schmach zu tragen oder gar zu leiden; wer dennoch bereit dazu ist, wer erkannt hat, dass unser Erdenleben eine göttliche Schule für das Überhimmliches darstellt, wer erkannt hat, dass Sich Gottes Kraft nicht in unserem Wohlergehen, sondern in. unserer Schwachheit erzeigt (siehe 2Kor 12:9), wird später reichen Lohn erfahren (Röm 8:17b).

Hebr 13:14

"Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern suchen die zukünftige."

Die Sachlage zur damaligen Zeit war die: Israel geriet mehr und mehr in die Verstockung, die heiligen Stätten in Jerusalem wurden durch die herrschenden Pharisäer entweiht, ja ganz Jerusalem wurde in Kurze durch die Römer zerstört - wohin sollten sich die Hebräer wenden? Doch gerade dieser Brief gab ihnen Hoffnung und Mut, wurden doch ihre Sinne nach droben gelenkt, dort hin, wo gemäß Hebr 1:3 ihr Herr zur Rechten der Majestät in den Höhen niedergesetzt wurde.

Die praktisch auf Erden Heimalt losen suchten also nach jenem überhimmlischen Jerusalem, welches Paulus in Gal 4:24-26 als "frei" bezeichnet und als "aller Mutter"! Diese Stadt ist aber nicht mit jenem vom Himmel herabkommenden neuen Jerusalem in Offb 21:2 zu verwechseln, die auf der neuen Erde stehen wird. Unser (und wir sind ja hier alle angesprochen) Jerusalem umfasst das ganze All, wie wir schon an früherer Stelle (Hebr 12:22) festgestellt haben.

Können wir uns vorstellen, was diese Stadt uns an Herrlichkeit bieten wird? In 2Kor 12:4 sieht und hört der entrückte Paulus Dinge, die er nicht aussprechen konnte, weil wir sie in unserem irdischen Körper einfach nicht fassen können. Doch offenbart uns Gottes herrliche Schöpfung auf dieser Erde so viel Schönheit, dass wir immer wieder nur staunen können. Die Frage wäre nur: Sind wir überhaupt noch in der Lage, eine kleine Blume zu bewundern? Die Welt erkennt darin Gott nicht mehr, sie ist daher von Ihm gemäß Röm 1:18-25 dahingegeben. Freuen wir uns an Seiner Schöpfung, und freuen wir uns auf unsere himmlische Heimat, die. noch herrlicher sein wird!

Opfer des Lobes und Wohlgefallens

"Durch Ihn nun sollten wir Gott allezeit Lobopfer darbringen, das heißt: die Frucht der Lippen, die Seinen Namen bekennen."

"Durch Ihn" heißt "durch Jesus", denn Er hat nicht nur die Hebräer, sondern auch uns alle durch Sein Blut geheiligt, wie wir in Vers 12 lasen. Wie wichtig und herrlich darf uns doch dieser Name werden! Und Er führt uns zum Vater, denn alle Ehre und aller Lobpreis gebühren Ihm, aus dem alles ist!

Es sind gerade die Aussagen Pauli, die uns beim Lesen immer wieder jubeln lassen - eine dieser köstlichen Aussagen finden wir in Röm 11:33-36, wo uns vor Augen geführt wird, wie unausforschlich Sein Reichtum, Seine Weisheit ist und dass es sich lohnt, Ihn, den Vater, immer mehr zu erkennen. Die Verse enden mit den hehren Worten, dass das All aus Ihm ist, was ja den Schluss zulässt, dass zuvor alles in Gott war! Diese Vorstellung übersteigt unser Denkvermögen, gerade auch im Hinblick auf Fotos, die durch das Hubel-Teleskop aufgenommen wurden. und einmalige Blicke in das All zulässt. Wenn wir bedenken, dass diese Bilder nur ein Staubkorn jener Weiten sind, die das All aufweist, wird uns die Schöpferkraft unseres himmlischen Vaters immer gewaltiger!

Wir haben versucht, auf die Größe und Erhabenheit Gottes hinzuweisen, denn" Wie soll sich das Lobopfer unserer Lippen anhören, wenn unsere Erkenntnis Gottes sehr gering und dazu noch durch Irrlehren verfälscht wird? Wir dürfen erneut auf Eph 1:13-23 hinweisen, wo Paulus gerade um diese Erkenntnis Gottes im Gebet fleht, wozu erleuchtete Augen der Herzen Voraussetzung sind - ahmen wir Paulus nach!

Hebr 13:16

"Vergesst aber nicht des Wohltuns und der Beisteuer, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen."

Gott gibt unseren Lippen Lobopfer darzubringen ist die eine Seite, doch es gibt auch noch den praktischen Ausdruck unseres Lobes, "die Hilfe an in Not geratene Glaubensgeschwister oder ganz allgemein die Unterstützung jener, die im und am Werk Gottes arbeiten.

Wer Wohltun und Beisteuer leisten möchte, braucht normalerweise einen Anreiz, und dieser kommt von Gott. Bedenken wir einmal, dass alle Weltreligionen erst einmal von dem Menschen etwas fordern ... nur der Gott unsere Bibel gibt zuerst etwas! Im Sinn unseres Leitverses heißt das: Gott beschenkt uns erst einmal überreich, und erst dann darf unsere Antwort erfolgen, indem auch wir etwas geben! Wenn wir gestern auf das All hinwiesen, das "aus Gott" ist, dann darf uns heute erneut bewusst werden, dass der Erstgeborene vor einer jeden Schöpfung gemäß Kol 1:15 "Christus" war! Und über Ihn lesen wir in Hebr 1:3: "Er ist die Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit und das Gepräge Seines Wesens". Auf heute bezogen sagen uns dies Worte: Noch bevor Gott irgendeine Schöpfung ins Leben rief, stand der. Christus als Erstgeborener und damit als Garant für jede weitere Schöpfung bereit. Gott gab also von Anfang an, get rieben von Seiner unsagbaren Liebe, und Er war bereit, diesen Erstgeborenen dahinzugeben, am Kreuz schmählich sterben zu lassen.

Alle, die wir in Christus den Glauben erhielten, sind Empfänger überströmender Gnade! Dies darf uns heute erst einmal beglücken - aber es öffnet auch unser Herz und unsere Hände zum Wohltun und wo nötig, zur Beisteuer.

Hebr 13:17

"Vertrauet denen, die euch führen, und seid ihnen folgsam; wachen sie doch über eure Seelen (als solche, die Rechenschaft erstatten sollen), damit sie dies mit Freuden tun und nicht unter Seufzen; denn dies wäre unvorteilhaft für euch."

Schon in Vers 7 unseres Kapitels wurden den Hebräern jene ans Herz gelegt, die sie führen, und auch Paulus tut dies mannigfaltig, zum Beispiel 1Thes 5:12ff, wo wir noch zusätzlich die bedeutsamen Worte lesen: "Prüfet alles und behaltet das Vortreffliche" (1Thes 5:21).

Was damals an die Hebräer geschrieben wurde, hat heute eine ganz besondere Note, denn wir leben ohne Zweifel in den letzten Tagen dieser gegenwärtigen Verwaltung der Gnade, wo wir nicht mehr blind jedem Führer folgen und vertrauen dürfen, sondern sollen alles, was wir hören, zu prüfen haben, und das Vortreffliche behalten sollen! doch um prüfen zu können, müssen wir Gottes Wort, unsere Bibel, auch kennen! Es muss erlaubt sein zu sagen, dass heute viele Führer von Gemeinden zwar eine theoretische Ausbildung (Schulung) hinter sich haben, aber ihre geistliche Erkenntnis nur zu oft nicht nur gering, sondern auch falsch ist. Sich durch diesen Wulst von Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheit hindurchzuwühlen, erfordert unbedingt eine gute Kenntnis in Gottes Wort nur: Kenntnis allen reicht auch nicht, um die gerade heute geltenden Wahrheit der Schrift zu erkennen, denn oft steht ja eine Aussage der Bibel einer anderen gegenüber. Wir führen dies heute an, damit wir merken, wie schwer es gerade echte Führer haben, die Gottes Wort im,Sinne des paulinischen Evangeliums in großer Liebe und Treue lehren.

Hebr 18:18

"Betet für uns; denn wir trauen uns zum, ein ausgezeichnetes Gewissen zu haben, da wir uns in allem trefflich verhalten wollen."

Unser Brief neigt sich dem Ende zu und der Verfasser bittet um Gebetshilfe und beruft sich dabei auf sein Gewissen, sich in allem trefflich verhalten zu haben. Für uns ist dies eine Gelegenheit, etwas mehr über unser Gewissen zu erfahren: Generell können wir das Gewissen als den Wächter. über unser Tun ansehen, eine innere Stimme, die uns im positiven Fall Frieden und Ruhe gibt, aber, im Fall einer Gefahr oder eines Fehlverhaltens auch mahnt, ja warnt - es ist also das "Sich-Bewusstwerden" von Gut und Böse, von Recht und Unrecht. Dieses Bewusstsein erhielten Adam und Eva nach dem Sündenfall, als sie von jenem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse aßen - vorher brauchten sie dieses Gewissen nicht, sie lebten in Unschuld. Im göttlichen Sinn ist das Gewissen also ein "Bewusstwerden von Schuld imd Sünde"!

Bei Paulus sehen wir, wie er in Röm 9:1 sein Gewissen als Zeuge heranzieht, die Wahrheit zu verkünden, und dies noch verstärkt "in heiligem Geist"! Ähnliches lesen wir in 2Kor 1:12. Dramatisch wird es wenn unser Gewissen abstumpft, Paulus nennt dies in 1Tim 4:2 "wie mit einem Brenneisen verschorft". Wer alles Gehörte ungeprüft konsumiert, wer nur jenes hören will, was in den Ohren kitzelt, wer mehr auf das Irdische, als auf das Himmlische achtet, läuft Gefahr, sein Urteilsvermögen immer mehr zu verlieren, irreführende Geister gewinnen Einfluss, die durch Heuchelei in Lügenworte das eigene Gewissen wie mit einem Brenneisen verschorfen. Möge Gott uns so führen und unser Gewissen so intakt halten, dass wir zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit wandeln!

Hebr 13:19

"Besonders aber spreche ich euch zu, dies zu tun, damit ich euch bald zurückgegeben werde."

"Dies zu tun" heißt: "Betet für uns!" Der Verfasser dieses Briefes (wohl am ehesten Barnabas) ist offensichtlich daran gehindert, die Hebräer aufzusuchen, die Fürbitte soll hier helfen - und diese Bitte ist wohl berechtigt, denn gerade die Hebräer befanden sich damals in einer schwierigen Lage und bedurften klarer Führung durch berufene Apostel. Doch diese Zeit liegt rund zweitausend Jahre zurück und braucht uns heute nicht mehr zu beschäftigen. Dafür greifen wir heute noch einmal das Wort aus 1Tim 4:1ff auf, welches wir gestern in Verbindung mit unserem Gewissen angeführt haben. Heute achten wir darauf, dass Paulus von "nachmaligen Fristen" schreibt, wo etliche vom Glauben abfallen, wo irreführende Geister und Dämonen immer mehr Einfluss auch auf Gläubige gewinnen - hierauf soll sich unser heutiges Gebetsleben ausrichten.

Gerade die Führer von Gemeinden, die in jeglicher Form am Wort dienenden Brüder sind in Gefahr, gefangen zu werden, weniger durch Gefängnis (zumindest nicht hier in Europa), als mehr durch die geistlichen Mächte der Bosheit, die ihre Gedanken zu beeinflussen versuchen; das Resultat sind Irrlehren wie wir sie bei den Galatern sahen. Wenn wir von dem nahen Ende der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade sprechen, müssen wir auch diese gefährliche Frist akzeptieren, mit all seinen genannten Gefahren - hier ist dringend Gebetsdienst angebracht !!!. Und Gott, der nach Eph 2:3 so reich an Erbarmen ist, hört unsere Gebet in jedem Fall - und Er erhört sie auch, wenn sie im Einklang mit dem Ratschluss Seines Willens stehen.

Der Gott des Friedens

Hebr 13:20

"Der Gott aber des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, aus den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des äonischen Bundes,"

Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend - das ist die wunderbare Botschaft vom Kreuz! Wer versöhnt ist, hat Frieden, und wir sind die Empfänger dieses Friedens, es ist der tiefe Friede in unseren Herzen, dass nichts und niemand uns aus der Hand des Vaters reißen kann! Wenn wir trotzdem diesen Frieden nicht immer spüren, dann ist es nur zu oft ein Mangel an Vertrauen zu unserem Gott und Vater. In Phil 4:4-7 wird uns nahe gebracht, uns zu freuen, und ... uns um nichts zu sorgen, sondern all unsere Sorgen. und Alltagsnöte im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott zu bringen. "Dann (!) wird der Friede Gottes, der allem Denksinn überlegen ist, eure Herzen und Gedanken wie in einer Feste in Christus bewahren." Nehmen wir mit, dass "der Gott des Friedens" unser Vater ist!

Zum zweiten Teil unseres Leitverses muss gesagt werden, dass sich diese Worte sehr eindeutig auf das VolkIsrael beziehen - an unzähligen Schriftstellen des AT und NT kommt der große Hirte. und S eine Schafe zum Ausdruck, nur: Nirgendwo bei Paulus1 In den Briefen des Paulus stehen wir in einer ganz anderen Beziehung zu Christus, nämlich "Haupt und Glieder"., Wir sind somit keine Schafe, die einen Hirten benötigen, sondern unser Verhältnis zu Christus ist wesentlich inniger, wir sind mit Ihm als Haupt und Glieder eins! Diese Verbindung blieb bis zur Berufung des Apostels Paulus ein Geheimnis, erst durch ihn wurde es im Brief an die Epheser enthüllt (z .B. Eph 3:2ff) Halten wir fest: Wir sind Glieder Christi Jesu, aber nicht Seine Schafe!

Hebr 13:21

"... der bereite euch zu in jedem guten Werk, um Seinen Willen zu tun, und wirke in uns, was vor Seinen Augen wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Verherrlichung sei für die Äonen der Äonen! Amen!"

Unser Leitvers hat drei Schwerpunkte:

  1. Gott ist es, der auch uns. zu guten Werken zubereitet (was Paulus in Eph 2:10 massiv bestätigt);
  2. es geht darum, dass wir Seinen Willen tun bzw. diesen durchführen, und
  3. es vollzieht sich durch Jesus Christus, dem dann auch die Verherrlichung sei.

Zu Punkt 1: Die. Formulierung "Gott bereite euch zu" ist in einer "Wunsch-Form" geschrieben, der Verfasser wünscht dies den Hebräern; in Eph 2:10 schreibt dies Paulus als eine bestehende Tatsache - wir sind Sein Tatwerk, wir sind erschaffen in Christus Jesus für gute Werke, die Gott vorher bereitet, damit wir in ihnen wandeln. Für Gläubige, die das Wort der Wahrheit auch bedenken und durchdenken, ergibt sich hier eventuell ein Widerspruch, denn: Immer wieder sprechen wir von unserem Dienst und Wandel, der gut oder schlecht sein kann und nach unserer Entrückung vor der Preisrichterbühne des Christus offenbar und beurteilt wird - wäre dann Gott für unseren nicht ganz so guten Wandel verantwortlich? Vielleicht dürfen wir diese Frage an einem Bild auflösen: Ein Apfel, der am Baum. hängt, der wächst und reift, wird den Baum nicht ständig fragen, wie er wachsen soll - er wächst einfach, weil er eine intakte Verbindung zum Baum selbst hat. Unser Wachstum und damit auch unser Dienst und Wandel hängt somit davon ab, wie intakt unsere Verbindung zu Jesus Christus ist, inwieweit wir in Seinem Wort leben. und dieses aufnehmen - und hier gibt es dann auch für uns erkennbar sehr wohl Unterschiede zwischen den Gläubigen.

Wir haben noch zwei Punkte zu überdenken, einmal: Wir werden zubereitet, um Seinen Willen zu tun! Auch hier gilt, dass wir nur insofern richtig wandeln, als wir auch bereit sind, Seinen Willen zu erkennen bzw. zu erfahren. Dies wäre eigentlich unter Gläubigen selbstverständlich, doch die Tatsachen sehen anders aus, das Paradebeispiel wäre hier das Thema "Allaussöhnung"! Wenn Paulus sagt, dass Gott der Retter aller Menschen ist (1Tim 4:10), dann wir dem nur zu oft auf das Heftigste widersprochen. Die Ursache ist mangelnde Kenntnis über die Schrift. und damit auch keine Kenntnis, dass Gottes Wort auch geschnitten werden muss (2Tim 2:15) - Pauli Gebet in Eph 1:15 ff, wo es im Kernpunkt darum geht, dass uns der Vater geistliche Weisheit und geistliche Enthüllung zur Erkenntnis Seiner Selbst gebe, damit wir wissen ... und an diesem "Wissen" mangelt es. Paulus steht hier im gebt für die Gläubigen ein, und wir sollten dies auch tun!

Der dritte Punkt sagt uns, das s all unser Tun in Jesus Christus geschieht. Er ist der Baum, an dem wir hängen und mit dem wir auf das Innigste verbunden sind. Dass Ihm somit auch die Verherrlichung sei, und das "für die Äonen der Äonen" zeigt uns, dass unser Haupt einmal alles zum Abschluss führen wird, wie wir es in Phil 2:9-11 lesen. wobei wir merken: Alle Verherrlichung, die in dem wunderbaren Namen "Jesus" geschieht, hat wiederum ein Ziel: "... zur Verherrlichung des Vaters." Das ganze All hat einen Ausgangspunkt, "Gott" und ein Ziel, "Gott der Vater", und dies der Vater aller!

Mitteilung betreffs Timotheus und Grüße

Hebr 13:22-23

"Ich spreche euch aber zum, Brüder, ertraget das Wort des Zuspruchs; denn ich habe euch auch diesen Brief stückweise geschrieben. Erfahret, dass unser Bruder Timotheus freigelassen ist, mit dem zusammen ich euch sehen werde, wenn er bald kommt."

Nach allem, was die Hebräer in diesem kostbaren Brief zu lesen bekamen, erfolgt nun der Zuspruch, die Worte auch zu ertragen, was darauf hinweist, dass auch schwere Worte zur Sprache kamen, also nicht nur Höhenwege, sondern auch die tiefen von Gott geführten Wege anzunehmen. Im Geist durften sie hinauf in die Überhimmel, doch der irdische Weg ist nur zu oft mit Trübsal und Leiden verbunden - da dürfen auch wir uns fragen, ob wir dazu bereit sind?

Der zweite Teil unseres Leitverses, in dem von Timotheus gesprochen wird, lässt viele Ausleger darauf schließen, dass doch Paulus der Verfasser dieses Briefes war; doch Paulus selbst erwähnt in keinem seiner Briefe die Gefangenschaft des Timotheus, dieser Brief, wenn er von Barnabas stammte, wäre dann erst nach dem zweiten Timotheusbrief geschrieben worden. In jedem Fall aber hören wir die Freude heraus, dass doch bald die persönliche Gemeinschaft zustande kommt und man sich von Angesicht zu Angesicht sehen wird.

Diese Erwartungsfreude nehmen wir hier am Ende dieses Briefes auch für uns in Anspruch, nur erwarten wir noch mehr als die Hebräer, wir erwarten unseren Herrn! Und wie wird es wohl sein, wenn wir Sein Angesicht sehen dürfen, wenn wir, wie es 1Kor 15:52 so verheißungsvoll sagt, wir "in einem Nu, in einem Augenblick, bei letzten Psaunenstoß", bei Ihm sein werden!

Hebr 13:24-25

"Grüßet alle, die euch führen, und alle Heiligen. Es grüßen euch gleichfalls die aus Italien. Die Gnade sei mit euch allen! Amen!"

Unser letzten Tage wollen wir ganz der Gnade widmen, die hier den Hebräern anbefohlen wird und die wir in dieser Formulierung nur noch bei Paulus finden - es sind demnach Worte, die nur den Körpergliedern Christi Jesu gelten, und die sie auch verstehen ... aber leider nicht alle! In den von. uns so oft und gerne zitierten Worte aus Eph 3:1-2 vernehmen wir die bedrückt klingenden Worte unseres Apostels (wir zitieren diese Stelle aus der 4. Auflage der Konkordanten Wiedergabe, die hier Pauli Gemütslage besser trifft): "Mithin bin ich, Paulus, der gebundene Christi Jesu für euch, die Nationen - wenn ihr überhaupt hört von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir für euch gegeben..." Da hören wir Schmerz aus diesen Worten heraus, und wenn wir uns heute umsehen, müssen auch wir schmerzlich feststellen, wie wenig Gläubige Paulus überhaupt hören! Dabei ist die Gnade rettend, sie beruft, sie erzieht uns, sie bewirkt Freude und Frieden, sie rechtfertigt umsonst, sie kräftigt, sie ist eine Macht, sie ist überströmend, überwältigend, sie ist ohne Verdienst unser ... um nur einmal einige Eigenschaften aufzuzählen, die wir alle bei Paulus finden. Die Gnade Gottes finden wir in der gesamten Schrift, aber nur bei Paulus hat sie die obigen Eigenschaften! Wenn wir sie mit dem Gesetz vermengen, verliert sie ihre Kraft. Wenn wir der Frage nachgehen, warum gerade wir diese Gnade erhalten haben, dann findet sich in Eph 2:7 eine herrliche Antwort: "... um in den kommenden Äonen den alles übersteigenden Reichtum Seiner Gnade in Güte gegen uns in Christus Jesus zur Schau zu stellen" - wir werden also einmal in den himmlischen Weiten des Alls "Schaugefäße Seiner Gnade" sein!

"Die Gnade sei mit euch allen! Amen!"

Wenn wir die gestrige Schlussaussage bedenken und bewegen, wird uns immer mehr klar, warum Gott gerade uns, die aus den Nationen, diese überströmende Gnade geschenkt ist: Wir zeigen an. uns (wie Schaugefäße) den überhimmlischen Bewohnern, was Gottes Gnade bewirkt!

Damit kommen wir eigentlich zum Hauptzweck der Gnade, sie ist ein Lobpreis und die Verherrlichung Gottes! Und gerade solches will sie (die Gnade) in und durch uns bewirken, denn wir sind von Gott ausersehen und vorherbestimmt, nach dem Wohlgefallen Seines Willens zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade zu sein, die uns in dem Geliebten begnadet (gemäß Eph 1:5-6). Und immer wieder ist es gerade der Brief an die Epheser, der uns in diese tiefsten Wahrheiten hineinführt - so lesen wir in Eph 3:10: "Damit nun durch die herausgerufene Gemeinde den Fürstlichkeiten und Obrigkeiten inmitten der Überhimmlischen die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt gemacht werden, entsprechend dem Vorsatz der Äonen, den Er in Christus Jesus, unserem Herrn, gefasst hat."

"Denn alles geschieht um euretwillen, damit die Gnade, gemehrt durch die zunehmende Anzahl, in Dank überfließe zur Verherrlichung Gottes", dies lesen wir in 2Kor 4:15.

Fassen wir es, dass uns diese überströmende Gnade nicht nur geschenkt ist, um uns zu erfreuen (das tut sie in jedem Fall), sondern vor allem, um den Vater vor der ganzen Schöpfung groß und herrlich. zu machen - im Namen unseres geliebten Herrn Jesus Christus ist uns dies alles gegeben!

Wir schließen den Hebräerbrief mit den Worten aus 2Thes 1:12: "... damit der Name unseres Herrn Jesus unter euch verherrlicht werde und ihr in Ihm, gemäß der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus."

Gedicht

Nichts Fremdes störe mich,
Herr, ich erwarte Dich, -
Ja, ich erwart' Dich schon
und der Posaune Ton.
Für alle Zeit gehör' ich Dir
O Gottessohn!

Denn wenn Du kommen wirst
mein Gott, als Botenfürst,
wird Deines dann mit mir
zugleich entrückt von hier.
In deinem Bild erwacht sind wir
für immer bei. Dir!

(E.U.A.)