1. Mose - Kapitel 3: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. Februar 2024, 17:08 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 3

Die Schlange und ihre List
Folgen des Ungehorsams

Band I

Die Schlange und ihre List

1Mo 3:1

Und es wird die Schlange das listigste von allem Wildgetier des Feldes, das von Ieue Alueim gemacht war. Und es sagt die Schlange zu dem Weibe: 'Tatsächlich? Hat denn Alueim gesagt: Nicht essen sollt ihr von jedem Baume des Gartens!'

In eine friedliche, ja schon fast glückselige Welt im Paradiesgarten, worin das erste Menschenpaar bislang ohne Feinde lebte, kommt Bewegung, ein Tier, hier die Schlange, tritt auf den Plan. Nun lasen wir in 1Mo 1:26, dass der Mensch nicht nur in der Gleichheit Gottes gemacht wurde, sondern auch über die ganze Tierwelt walten, ja, sie nach Vers 28 unterwerfen sollte, was nicht im negativen Sinn verstanden werden darf, vielmehr durfte der Mensch im Bilde des großen Unterwerfest sich auch die Tiere unterwerfen, und dies in Liebe und Verständnis. Denken wir nur daran, dass Adam praktisch Gottes Sprachrohr war, indem er jedem Geschöpf den passenden Namen gab, wodurch das Wesen jedes Tieres gekennzeichnet wurde - auch das der Schlange!

Was passiert nun mit der Schlange? Unsere konkordante Wiedergabe übersetzt: "Und es wird die Schlange ...", in der DaBahar Übersetzung lesen wir: "Und die Schlange wurde listig ...", in beiden Übersetzungen wird deutlich, dass diese böse Eigenschaft nicht von Anfang an in der Schlange war, sondern erst hier, in unserem Leitvers, in die Schlange übertragen wurde; man kann somit durchaus feststellen, dass Satan selbst von ihr Besitz ergriffen hat und sie zu seinem Sprachroh machte. Stellen wir heute erst einmal fest: Über das normale Tier "Schlange" hätte Adam leicht herrschen können, aber mit dem Geistwesen in der Schlange ... war er auch hier in der Lage, zu. herrschen?Die Schlange und ihre List

Wir haben gestern mit einer Frage abgeschlossen, deren Antwort uns heute beschäftigen soll: Dabei stellen wir zuerst noch einmal fest, dass Adams Auftrag, "zum Unterwerfen und Walten" lediglich die sichtbare Schöpfung der Erde umfasste, nicht jedoch die unsichtbare Welt! Damit sehen wir definitiv einen hilflosen Menschen bzw. das erste Menschenpaar einem Geistwesen gegenüber, welches ein Tier benutzt, um mit List, also mit Heimtücke und Raffinesse das Menschenpaar anzugehen.

Wir stellen mit obigem Wissen weiter fest, dass Gott den Menschen ofensichtlich nicht (!) gegen den Kampf mit finstern Mächten ausgerüstet hast, so dass dieser hier klar unterlegen war und auch unterlag! Über die Schlange hätte der Mensch geherrscht, über Satan in der Schlange aber nicht - das ist unser bisheriges Ergebnis! Doch nun kommt die entscheidende frage: Wer war für den Fall Evas verantwortlich?

Wir Gläubigen sind sehr schnell mit der Verurteilung des ersten Menschen paares zur Hand und beschuldigen sie des Versagens in Form von Ungehorsam - doch wenn wir tiefer graben, erkennen wir, dass letztlich Gott Selbst für die Hilflosigkeit Adams und Evas verantwortlich war, "er wolle der Fall des Menschen", und dies gemäß dem Ratschluss Seines Willens, der gemäß Eph 1:11 "alles" bewirkt.

Wir sprechen mit voller Absicht in dieser Schrift immer wieder von einer Kulisse, die Gott im Begriff ist, aufzubauen, um davor Seine Liebe zu erzeigen und zu beweisen, und letztlich in der Dahingabe Seines geliebten Sohnes an das Kreuz. Doch soweit sind wir ja hier noch nicht, dafür tritt jetzt massiv Satan auf, und setzt alles Finsteres und Böse, mit welchem ihn Gott ausgestattet, ins Spiel.

Wer hier nicht glauben kann, dass Gott hinter diesem steht, der lese Jes 45:7, wo der Prophet klar und eindeutig bezeugt, dass der Ursprung von dem Finstern und Bösen Ieue Alueim ist!

Gott wollte kein sündloses Menschenpaar, sondern eines, das in Schuld und Sünde fällt und damit in Gottesferne gerät, womit Not und Elend verbunden sind. Er Selbst ist es,, der dem Bösen gebietet, mit List die ersten Menschen zu verführen, doch diese Erkenntnis ist nicht sofort zu erkennen, sondern bedarf der Glaubensreife vom Kindlein zum Vater, wofür Hiob ein gutes Beispiel darstellt. Erst nach einem langen und scheren Reifeprozess im Glauben konnte er am Ende bezeugen: "Ich erkenne, dass Du alles vermagst, und nichts, das Dur Dir vorgenommen, ist Dir zu schwer" (Hi 42:2). Wir, liebe Geschwister, sollten am Ende dieser Verwaltung der Gnade diese schwere, aber herrliche Speise aus dem Wort Gottes bestens vertragen, weil wir Ihn damit verherrlichen können.

Was wir heute als "Gereifte im Glauben" erkennen und fassen dürfen, war natürlich dem ersten Menschenpaar unbekannt. Wir dürfen somit im Nachhinein miterleben, wie Gott den Fall Seiner Schöpfung vorbereitet, und hier liegt auch der Grund vor uns, warum Gott das Finstere und Böse erschaffen hat! Auf den ersten Blick ist Satan der Gegenspieler Gottes, der Widerwirker, der sich gegen Gott aufgelehnt hat, doch in Wirklichkeit ist er lediglich Gottes Werkzeug, wie uns ja das gestern zitierte Buch Hiob in den ersten zwei Kapiteln eindrucksvoll bezeugt. wo Satan jeden Angriff auf Hiob von Gott genehmigen lassen muss.

"List" war die Angriffswaffe der Schlange, und. diese "List" setzte und setz sie im gesamten erlauf der Menschheitsgeschichte ein. Dies wird uns in den höchsten Offenbarungsstufen , in den Vollkommenheitsbriefen des Paulus, bestätigt, wobei uns in Eph 6:10 ff eine komplette Waffenrüstung gegen diese listigen Angriffe gegeben ist. Auch 2Kor 11:14-15 zeigt uns, wie Gläubige bis zum heutigen Tag angegriffen und verführt werden, und dies mit ärgster List! Satan beginnt also, wie wir sehen, im Garten Eden nicht mit offenem Visier, sondern verdeckt mit schlauen, einschmeichelnden Worten, wobei er sich bei seinem Angriff nicht den Mann Adam aussucht, sondern raffinierterweise das Weib, welches ihn für seine List empfänglicher zu sein scheint!

Wir kommen zum eigentlichen Inhalt unseres Leitverses, nämlich der Taktik Satans, gewirkt durch die Schlange, und diese Taktik heißt: Gottes Wort infrage stellen!

Bevor wir auf diese Taktik zu sprechen kommen, müssen wir beachten wen die Schlange angriff: nicht Adam, sondern Eva!

Warum wohl?

Als Erstes lasen wir in 1Mo 2:16-17, dass das Verbot an den Menschen ging, als das Weib noch nicht (!) gemacht war - Adam war also der Träger des göttlichen Gebotes. Es ist aber klar, dass Adam das Weib von Gottes Gebot informiert hatte, ja sie mit Sicherheit eindringlich aufforderte, nicht von dem verbotenen Baum zu essen! Evas Wissen war somit, wie wir heute zu sagen pflegen 2aus zweiter Hand" Machte sie dies anfälliger für die Schlange?

Weiter lasen wir in 1Mo 2:18, dass sie als "Gehilfin gund Ergänzung" des Menschen gemacht wurde, was uns sagen könnte, dass der Originalmensch, also Adam, wohl etwas mehr Widerstsndskraft besessen hat. Eva war also einfach die leichtere Beute Satans, wobei wir sagen müssen, dass auch Adam gescheitert wäre, wie wir vor drei Tagen dargelegt haben. Sein Fleisch war nach dem göttlichen Ratschluss nicht für die Angriffe aus der unsichtbaren Welt ausgerüstet!

Satans List fing, wie wir gestern festgestellt haben, damit an, dass er sich die leichtere Beute aussuchte, das Weib. Da aber Gott alles nach dem Ratschluss Seines willens bewirkt, war auch diese Taktik Satans von Gott gewollt. Satan konnte mit der Auswahl seines Angriffszieles, dem Weib, Gott nicht überrumpeln, sondern musste als Sein Werkzeug den Willen Gottes bis ins Detail ausführen. Damit stehen wir im Grund wieder vor der von uns in unseren zurückliegenden Schriften immer wieder angeführten "Leiter der Offenbarungsstufen". Im Glaubensanfang, also auf der untersten Stufe, ist der Mensch (in unserem momentanen Fall "die Schlange") der Aktive, doch je höher wir die Offenbarungsstufen erklimmen, je mehr wird ersichtlich, dass allein Gott der Wirkende ist - und Er wirkt in und durch Seinen Sohn! Warum Gott nun der Schlange gerade die Eva als Angriffsziel gab, sehen wir später in wunderbarer Weise, wenn auch Adam vor der Entscheidung gestellt wird, zu essen oder nicht zu essen.

Satan stellt also Gottes Worte ganz bewusst infrage, und diese Art von Verführung hat er bis heute nicht geändert. Selbst den fleischgewordenen Sohn Gottes griff er derart an, indem er, wie in Mt 4:1ff zu ersehen ist, diese Sohnschaft erst einmal infrage stellte: "Wenn Du Gottes Sohn bist, ..."! Wir Gläubigen in den letzten Tagen dieser Gnadenverwaltung stehen ganz massiv "dem Infrage stellen aller unbequemen Aussagen in Gottes Wort" gegenüber - hier gilt uns 1Kor 16:13!

1Mo 3:2-3

"Da sagt das Weib zu der Schlange: "Von der Furcht der Bäume des Gartens essen wir. Aber von der Frucht des Baumes, der da ist in der Mitte des Gartens, sasgt Alueim: Nicht von ihm essen sollt ihr, und sie nicht anrühren sollt ihr, auf dass ihr nicht sterbet'"

Wir wiederholen ein für uns anschauliches Bild: "In der Mitte" des Kinderzimmers stellt ein Vater sein aufgeklapptes Rasiermesser senkrecht auf und warnt sein Kind, dieses ja nicht anzufassen, weil die schwere Verletzungen nach sich ziehen, ja tödlich sein kann! Wir würden so einen Vater anzeigen, weil dies kein Leitsinn mehr ist oder eine Dummheit darstellt, sondern ein klares Verbrechen an einem unschuldigen Kind!

Und nun zu unserem Leitvers: In die Mitte des Gartens pflanzt Gott einen Baum und warnt die Menschen, diesen nicht anzurühren, geschweige denn von ihm zu essen, um nicht zu sterben ... wie ist hier unser Urteil?

Wir merken sehr wohl , liebe Geschwister, wie wir bei dieser Frage in die Zwickmühle geraten, wenn wir keine klare Antwort haben, und die muss heißen: Gott handelt bewusst und gezielt! Er weiß von Anfang an, was geschehen wird, wie alles abläuft, und dass am Ende alles Herrlichkeit werden wird, - und so musste das Weib im Garten Eden erst einmal in Versuchung geführt werden und - fallen! Doch zuerst ließ sich Eva auf einen Dialog mit der Schlange ein und wiederholte, was ihr Adam, der es wiederum persönlich von Alueim hörte, sagte: Nicht anrühren, nicht essen, auf dass wir nicht sterben ... wusste Eva, was "Sterben" ist? Mit Sicherheit hatte sie keine Ahnung vom Tod, genauso wenig, wie sie wusste, was gut oder böse ist, sie wahr im wahrsten Sinn des Wortes "ahnungslos"!

1Mo 3:4-5

"Und es sagt die Schlange zu dem Weibe: 'Nicht werdet ihr zum Sterben sterbend sein; denn Alueim weiß, dass an dem Tage, da ihr von ihm esset, eure Augen aufgetan wurden; und ihr werdet sein wie Alueim und wissen, was gut und böse ist.'"

Wir brauchen erst einmal die ganze Antwort der Schlange, bevor wir ins Detail gehen, dabei sehen wir, dass die Antwort der Schlange zum Teil falsch, und zum Teil richtig ist, wir würden es mit "Halbwahrheit" bezeichnen. "Falsch" ist die Behauptung, "nicht werdet ihr zum Sterben sterben sein", "richtig" ist, dass ihre Augen aufgetan werden und sie wissen werden, was gut und böse ist; ob sie hernach "wie Alueim" sein werden, das werden wir noch sehen!

Zuerst aber die falsche Antwort bezüglich des Sterbens: Hier sehen wir die erste klassische Lüge Satans, er stellt Gottes Wort auf den Kopf! Lesen wir hierzu einmal Joh 8:44, in diesem Vers wird uns Satan vom Herrn bpersönlich als das beschreiben, was er ist und wie er erschaffen wurde: Als Menschentöter von Anfang an, es ist keine Wahrheit in ihm, er ist ein Lügner, ja er ist der Vater der Lüge!

Satan in der Schlange will also den Menschen von Anfang an töten und stellt dabei etwas in Abrede, was Gott gesagt hat, Eva fiel auf seine Worte herein, und wir? Bis heute versucht es der Widerwirker, uns mit Halbwahrheiten. zu blenden, und wir müssen mit ihm kämpfen, denn erst durch den Kampf mit dem Bösewicht werden wir, wie es 1Jo 2:12-13 so trefflich beschreibt, aus Kindlein im Glauben zu "Jünglingen"! "Ich schreibe euch Jünglingen, weil ihr den Bösen überwunden habt" - Kampf ist somit von Gott gewollt und Voraussetzung zum Wachstum im Glauben!

Bleiben wir einmal bei dem gestern Gesagten in Bezug auf 1Jo 2:12 stehen: Da lesen wir von "Kindlein im Glauben", denen die Sünden erlassen sind! Ja, es ist wirklich herrlich und befreiend, wenn ein Mensch von Gott gerufen wird und glauben darf,; dabei ist es das erste Glücksgefühl, durch Jesu Blut frei zu sein, frei von jeglicher Sünde und Schuld! Doch nun kommt ein Phänomen: Ein Großteil der Gläubigen bleibt in diesem Stadium des "Kindleins" einfach stehen - es gibt kein Glaubenswachstum! Aber es kommt noch schlimmer: Diese stehen gebliebenen Gläubigen bekämpfen nun jene Geschwister, die im Glauben wachsen, und Glaubenswachstum beinhaltet ja, "Gottes Größe, Sein Handeln und Seiner Herrlichkeit immer mehr zu erkennen"!

Der Leiter einer Gemeinde sagte einmal zu mir, dem Verfasser dieser Zeilen: Wir sind durch Jesus gegen Satan gefeit, dieser kann uns nichts mehr anhaben! Ja, fragte ich zuurück, wozu ist uns dann eindringlich dien Waffenrüstung in Eph 6:10ff dargereicht? Oder wozu dann die Warnung in 2Kor 11:14ff? Es kam keine Antwort, aber uns wird klar: Wir müssen mit dem Bösen kämpfen, und wir müssen ihn überwinden, was mit der besagten Waffenrüstung auch gelingen wird, nur - wir müssen überhaupt erst einmal merken, dass wir angegriffen werden!!!

Wir haben festgestellt, dass "alle" Schrift gottgehaucht und nützlich zur Belehrung ... ist", wie es Paulus in 2Tim 3:16 schreibt, also auch die Aussagen im Brief des Johannes, die uns die Stufen im Glaubenswachstum sehr anschaulich darlegen. Nach den Kindlein kommen die Jünglinge, und am Ende stehen die Väter, die den erkannt haben, der von Anfang an ist! Wo stehen wir?

Das Weib, Eva, hatte erste einmal noch gar keinen stand, sie war in gewissem Sinn unschuldig und. unwissend. So sagten ihr die ersten Worte der Schlange nämlich die Behauptung, "nicht zum Sterben sterbend zu werden", erst einmal nichts! Eva wusste nicht, was "Sterben" heißt! Allerdings das Versprechen, "wie Alueim zu sein", konnte sie durchaus fassen, ja es erweckte sogar ihre fleischliche Begierde! Wir erinnern hier erneut daran, dass wir an früherer Stelle gesagt haben, dass Gott diese Begierde in das menschliche Fleisch eingebaut hat, ansonsten wäre Eva und später Adam) unempfindlich gegen die Verlockungen Satans gewesen! Wo keine Begierde ist, ist eine Verlockung wirkungslos!

Der erste Ausspruch der Schlange war eine glatte Lüge. Uns zeigen diese Worte den Wahrheitsgehalt von Joh 8:44, die Worte Jesu reichen also zurück bis zu Adam, dem ersten Menschen!

Wir kommen zum zweiten Ausspruch der Schlange, "eure Augen werden aufgetan werden"! Hier geht es natürlich um die "inneren" Augen, und dies hat etwas mit "Erkennen" oder "Erkenntnis" zu tun, dem etwas vorangeht! Lasst uns dies heute einmal an drei Beispielen veranschaulichen:

Das erste Beispiel ist unser Leitvers selber, wo der Ungehorsam vorangeht, darauf folgt das "Erkennen".

Das zweite Beispiel ist Hiob, dem ein langer Leidensweg vorangeht, und hernach folgt auch bei ihm das "Erkennen": "Ich erkenne, dass Du alles vermagst" (Hi 42:2).

Zum Dritten sehen wir in Eph 1:16 ff, wie der Apostel Paulus im Gebet für die herausgerufenen Gläubigen um geistliche Weisheit und geistliche Enthüllung betet, und zwar "zur Erkenntnis Seiner Selbst", und dies, nachdem die Augen eures Herzens erleuchtet (also aufgetan) wurden!

In allen drei Fällen ist es Gottes Wille, dass die inneren Augen geöffnet werden und der Mensch erkennt; beim ersten Menschenpaar ist der Wille Gottes noch verschleiert, bei Hiob erfolgte erst ein Leidensweg, und bei uns Gläubigen heute ist Gottes Wille offenbar, aber - es bedarf offensichtlich de sGebets und der Fürbitte füreinander. Bleiben wir heute bei Paulus stehen und lassen uns zusprechen, wie herrlich es sein darf, Ihn, unseren Gott und Vater, immer mehr zu erkennen; nur so können wir Ihn auch richtig verherrlichen!

"Dass die Augen des ersten Menschenpaares aufgetan werden würden", stimmte, hier sprach die Schlange die Wahrheit; auch der letzte Ausspruch ist im Grund richtig, insoweit er auf das "Erkennen von Gut und Böse" bezogen wird. "Wie Alueim zu sein" bezieht sich also nur auf das Erkennen von Gut und Böse - was hat es damit auf sich?

Wir stellen zuerst einmal fest, dass Adam und Eva vor dem Sündenfall diese Erkenntnis nicht hatten, sie wussten nicht, was Gut oder böse ist. Wir betonden dies so ausdrücklich, weil wir hier vor einer grundlegenden Wahrheit im Worte Gottes stehen, die wir unbedingt erfassen müssen, wenn wir erkennen wollen, welche Rolle das Böse im Heilsplan Gottes spielt:

Das Gute, welches der Garten Eden dem ersten Menschenpaar in Überfülle bot, wurde von diesen weder genossen n och gewürdigt, weil sie ja gar nicht genügend abschätzen konnten, was ihnen ihr Schöpfer bot, es fehlte der Vergleich !!! Im Stand dieser Unkenntnis konnten Adam und Eva ihrem Gott auch nicht jene Dankbarkeit und Liebe entgegen bringen, die das Herz Gottes ersehnte. Somit ergibt sich eine für jedermann verständliche Logik:

Nur auf dem Hintergrund des Bösen kann das Gut erkannt und verstanden werde und ... nur so reift im Herzen des Menschen langsam der Dank und die Liebe heran.

Wir wollen das, was wir gestern als "grundlegende Wahrheit im Wort Gottes" ausgegeben haben, noch etwas vertiefen, denn nur wenn wir erkennen können, wozu Gott das Böse erschaffen hat, sind wir in der Lage, mit erleuchteten Augen der Herzen Ihn Selbst zu erkennen, vor allem, dass Ihm nichts im Werdegang der Schöpfung aus der Hand geglitten ist, sondern dass alles nach dem Ratschluss Seines Willens abläuft, bis am Ende alles an Seinem Herzen ruht und Er alles in allen sein kann, wie es 1Kor 15:27-28 zeigt.

Die Schlange wird also zum Werkzeug Gottes, erst einmal Eva zu verführen und danach Adam, und dies mit dem Ziel der Erkenntnis von Gut und Böse, denn: Nur vor dem Hintergrund des Bösen wird das Gute erkennbar und man kann Gott dafür danken lernen. Aber nicht nur dies:

Nur durch Überwindung des Bösen kann der Mensch zu dem heranreifen, was Gott in ihm sucht! Darin dient uns immer wieder Hiob als erstes Beispiel, doch das herrlichste Beispiel ist Christus, der Sohn Gottes. Auch Er musste aus der Herrlichkeit, die Er zuvor beim Vater hatte, auf die Erde herabsteigen, und durch Leiden vollkommen gemacht werden, wie es uns Hebr 5:8-9 darlegt. Im Garten Eden gab es keine Möglichkeit, die Überwinderkraft des Bösen zu entwickeln, Gott wusste also genau, was Er tat, als Er den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen in die Mitte des Gartens pflanzte!

1Mo 3:6

"Da sieht das Weib, dass der Baum gut ist zur Speise und dass er den Augen Gelüste macht und zu begehren ist als der Baum, der klug macht. Und sie nimmt von seiner Frucht und isst; und

sie gibt auch ihrem Manne, der mit ihr isst, und sie essen."

Unser neuer Leitvers führt uns erneut zu unserem Fleisch, von dem wir schon an früherer Stelle Gottes Wort zitiert haben, dass nichts Gutes in ihm wohnt, es nichts nützt, es sich durch verführerische Begierden selbst in sVerderben bringt und Gott nicht gefallen kann - doch mit all diesen Veranlagungen hat es Gott erschaffen! Damit sagen wir erneut. Alles, was geschieht, entspricht dem Ratschluss und Willen Gottes!

Was passier nun nach den verführerischen Worten der Schlange? Das Weib sieht mit den Augen und zum ersten Mal lesen wir in der Bibel, dass in dem Fleisch "Gelüste" geweckt werden, "Gelüste", die Gott hineingelegt hat und die jetzt aktiviert werden! Es sind die Augen, die etwas erblicken, welches begehrenswert erscheint und die Begierde in uns erweckt. Ist uns dies , kliebe Geschwister, nicht allen nur zu gut bekannt?

Wir möchten erneut auf den Irrtum so vieler Gläubigen hinweisen, dass erste Menschenpaar hätte frei entscheiden können, ob sie sich an Gottes Gebot halten oder nicht - doch diese Ansicht ist falsch! Das Weib wurde durch das angetrieben, was in ihr Fleisch gelegt wurde (und es war ja das Fleisch von Adam), und hier sagt Röm 8:6: "Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod"! Provokant ausgedrückt kann man hier sagen: Gott führte durch Sein Werkzeug Satan den Menschen in den Tod!

Vielleicht dürfen wir heute zuerst einen kurzen Abstecher in die wortgetreue Übersetzuung des Wortes Gottes, hier in die Grammatik machen, wobei wir zurück zu 1Mo 1:27 gehen, und hier zuerst zur Lutherübersetzung: "Und Gott erschuf den Menschen ...", was eine abgeschlossene Tatsache zum Ausdruck bringt. Dem Luthertext steht die Konkordante Übersetzung gegenüber, in welcher wir lesen: Und es erschafft Alueim den Menschen ...", und dies "erschafft" steht in der Form des "Partizip Präsens", was eine nicht (!) abgeschlossen Handlung ausdrückt.

Obiges zeigt uns, dass Gott den Menschen Adam nicht perfekt erschaffen, sondern in einen fortlaufenden Wachstumsprozess eingeschlossen hat, der bis in die Zukunft reicht. Bis Gott mit Seinen Geschöpfen ans Ziel kommt, muss jeder Einzelnen, angefangen bei Adam, Erfahrungen sammeln und hier bei Eva ist es die Erfahrung, etwas zu tun, was klug macht, was sie damit ein klein wenig dem Bilde Alueims, in dem der Mensch erschaffen ist, näher bringt. Doch dem Wissen, was klug macht, geht die Tat voraus - Eva nimmt und isst, womit ab sofort der Tod ein Anrecht an sie hat, und der Tod wiederum ist Satan unterstellt, was Hebr 2:14 klar zum Ausdruck bringt: "... der die Gewalt des Todes hat, dies ist der Widerwirker..." All dies weiß Eva nicht, sie handelt ohne jegliche Erfahrung und damit "ahnungslos" lediglich das Gebot Gottes, "nicht sollst du ..." steht vor ihr - und dies hat sie gebrochen, der oben genannt Wachstumsprozess nimmt seinen Anfang!

Wir haben längst bemerkt, liebe Leser dieser Schrift, dass wir unseren Text nicht mit den Augen eines "Kindleins im Glauben" lesen, wo dann Satan der eigentliche Gewisser wäre, indem er offensichtlich schon das erste Menschenpaar gegen Gott aufbringen hätte können, sondern wir lesen diesen Anfang der Schöpfung als "im Glauben Gereifte", die Gottes Absicht und Ziel erkennen durften, und dies nicht zuletzt aus dem Briefen des Apostels Paulus, was allein zur Verherrlichung Gottes dient! Ihn, unseren Gott und Vater in der alles übersteigenden Größe Seiner Kraaft und Herrlichkeit zu zeigen, dies ist in dieser Schrift unser Ziel.

Wir dürfen jetzt im Geist zurück in jene Zeit im Garten Eden gehen, wo wir Eva essen sehen, womit das erste Gebot Gottes vom Menschen gebrochen wurde. Und Adam? Wir lesen in unserem Leitvers: "... der mit ihr ist" was ja nur bedeuten kann, dass er nicht abseits stand, sondern alles, was geschah, miterlebte! Damit steht die Frage vor uns: Hätte er sein Weib nicht von dem verbotenen Essen ahalten müssen, können, sollen ? Er tat aber unserem Text gemäß nichts (!), vielmehr ließ er es geschehen, dass das Weib aß!

Damit wird deutlich, dass Satan sich zwar offensichtlich die leichtere Beute, das Weib aussuchte, die ihren fleischlichen Gelüsten auch gleich nachgab, oder Adams "Nicht Verhindern" zeigt, dass auch er letztlich schwach geworden wäre!

Wir wollen uns heute in eine Situation hineinversetzen, die vielleicht ungewöhnlich erscheint, nämlich in das Empfinden des Mannes "Adam"; was ging in ihm vor, als er das Weib essen sah? Und was empfand er, als das Weib auch ihm die Frucht anbot?

Es gab für Adam zwei Möglichkeiten: Entweder er lehnte das Essen von der Frucht mit der Begründung ab, dass dies Gott verboten hat, was dann einen merkwürdigen Zustand ergeben hätte: Eva wäre sterbend geworden, Adam dagegen nicht! dies hätte aber dem Willen Gottes nicht entsprochen. Die zweite Möglichkeit, die ja auch eintrat, war die, dass er auf das Weib hörte und ebenflals aß - warum tat er dies?

Dass auch in Adams Fleisch die Begierde gelegt wurde, haben wir ja nun hinreichend betont, aber vielleicht kann unser hörendes Herz noch etwas anderes wahrnehmen ..."Liebe"! Der im Bilde Alueims erschaffene Mensch Adam trug mit Sicherheit auch die göttliche Liebe in sich, wenn auch nur keimhaft; wir dürfen aber davon ausgehen, dass ihm das Weib kostbar war, dass sie mit der dort gegebenen Kraft schon liebte! Eva war nun sterbend geworden - und Adam? Könnte es nicht schon dort ein Stück "Liebe" gewesen sein, die ihn mit antrieb, Eva zuliebe auch zu essen? Dass schon der erste geschaffene Mensch das Weib in dem Ausmaß liebte, dass er nicht allein zurückbleiben wollte?

Wir haben gestern zum Schluss bewusst darauf verzichtet, dass Mitessen des Adams als "Opfer für Eva" zu benennen, heute tun wir es, indem wir einen Blick in 1Kor 15:22 werfen, wo gesagt wird: "Denn ebenso wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden-" Ein weiteres Wort finden wir wenige Verse weiter (1Kor 15:45): Der erste Mensch, Adam wurde zu einer lebendigen Seele, der letzte Adam (Jesus Christus) zu einem lebendig machenden Geist." Und dann folgt noch Vers 46: "Jedoch kam nicht zuerst das Geistliche, sondern das Seelische, und darauf das Geistliche."

Die obigen Aussagen ergeben einen engen Zusammenhang zwischen Adam und Christus; wäre der erste Mensch Adam nicht gefallen, hätte es keines zweiten Adams bedurft! Wäre der erste Mesnch Adam nicht "seelisch" gewesen, wäre kein lebendig machender Geist nötig gewesen! Doch Vers 46 zeigt uns die göttliche Reihenfolge. zuerst das Seelische, darauf das Geistliche! Die Seele ist bekanntermaßen der Sitz unserer Empfindungen, Adam empfang also als erster Mensch etwas, und wir wollen nicht umgehen, dass Adam auch schon "Liebe" für Eva empfinden konnte, die ihn zumindest insoweit antrieb, auch zu essen, als er sie zum Sterben sterbend verurteilt sah!

Ist es nicht wunderbar, was sich da vor unserem forschenden Geist auftut? Adam, der bereits eine sich opfernde Liebe zeigt?

Folgen des Ungehorsams

1Mo 3:7

"Da tun sich auf ihre Augen; die beiden, sie erkennen, dass sie nackt sind. Und sie nähen Feigenblätter zusammen und machen sich Schurze."

Wir möchten auch heute erneut darauf hinweisen, dass unsere Auslegung nicht jener Ansicht entspricht, die sich viele Gläubige zueigen gemacht haben: "Adam hätte selbst zwischen Gehorsam und Ungehorsam wählen können! Nun sind auch selber schuldig!" Diese Ansicht unterstellt Gott, dass Er Selbst am Anfang noch nicht wusste, wie sich der Mensch entscheiden würde und das Verhalten Adams gespannt verfolgte, und ... sehr enttäuscht sein musste, als Adam fiel!!! Dieser fälschlichen Ansicht stellen wir jenes gegenüber, was unseren Gott und Vater über alle Maße verherrlicht: "Er plante alles von Anfang an als weiser Baumeister sorgfältig und bis ins Detail." Und wenn wir, liebe Geschwister, gerade die Details beachten, dürfen wir Wunderbares entdecken - so auch heute.

Aufgrund jenes Verlangens, das Gott bei der Schöpfung in das Fleisch Adams gelegt hatte, musste das erste Menschenpaar bei der ersten Verlockung fallen - so hatte es Gott von Anfang an geplant; und was Er geplant hat, führt Er auch aus! Und was geschah nun nach dem Ungehorsam und damit der ersten Sünde?

Adam und Eva waren lange Zeit nackt im Garten Eden, es war für sie normal! Rein äußerlich hatte sich an ihrem Körper ja nichts verändert, und doch hatten sie plötzlich den drang, etwas zu bedecken - und wenn wir dies überdenken, war es im Grunde die Sünde, welche sie be- oder verdecken wollten!

Unser Leitvers enthält eine Menge versteckter Symbole, die wir erkennen sollen, also auch unsere (geistlichen) Augen sollen aufgetan werden für das, was Gott tut!

Adam und Eva taten damals etwas, was viel später der Apostel Paulus im Blick auf sich selbst so formuliert: "... denn das Wollen liegt neben mir, aber das Treffliche auszuführen gelingt mir nicht. Denn nicht das Gute, das ich will, tue ich, sondern das Üble, das ich nicht will, dies setze ich in die Tat um" (Röm 7:18b-19) Merken wir hier Parallelen?

Wenn so mancher von uns bei Adam noch Zweifel hatte, bei Paulus wird es zur Gewissheit: Unser Fleisch ist so geschaffen, dass es sündigen muss! Und die erste Erfahrung, die Adam und Eva nach ihrem Ungehorsam, also dem Bruch des ersten Gebotes machten, war die, dass ihre Schuld unbedingt bedeckt werden musste, und sie fanden nichts anderes als im Grund. unzulängliches Blätterwerk aus Feigenbäumen. Mit diesem Gedanken machen wir einen Riesensprung zu uns: Auch wir Gläubige sündigen täglich bzw. kränken durch das Unvermögen unseres Fleisches das Herz Gottes. Und was tun wir dann? Die einen Gläubigen suchen gleich Adam und Eva ihre Feigenblätter in Form von vermeintlich guten Werken, in fleischlichen Anstrengungen oder Askese usw., und sehen nicht, dass ihr Mühen nur Flickwerk ist und etwas ganz anderem bedarf: Blut!

Suchen wi rimmer noch solche Feigenblätter für unsere Sünde?

Es ist sicher nicht einfach, sich Erkenntnisse anzueignen, die man bisher nicht so gesehen hat, deshalb wiederholen wir das gestern Gesagte bzw. vertiefen es heute:

Das erste Menschenpaar hatte Gottes Gebot gebrochen, es war die Einführung der Sünde, die auf die gesamte Menschheit überging (siehe Röm 5:12). Die beiden Menschen erkannten nun (nachdem sie ja vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse aßen), dass ihr Handeln "böse" war! Ihre Augen taten sich auf und sie fühlten sich auf einmal unrein - und was taten sie? Sie versuchten ihre Schuld symbolisch mit Feigenblättern zu bedecken!

Auf heute übertragen sehen wir fast Gleiches bei vielen unserer Glaubensgeschwister: Sie erkennen sehr wohl die Unfähigkeit ihres Fleisches, sich zu bessern, und versuchen, es mit guten Werken zu bedecken, was aber Gott nicht gefallen kann, im Gegenteil: In 1Kor 3:11-15 lesen wir, was mit jenen Werken geschieht, sie verbrennen!

Da wir bereits in Röm 7:18-19 den aussichtslosen Kampf des Paulus angeführt haben, wollen wir heute auch die Lösung finden, sie besteht aus einem einzigen Wort (das aber seltsamerweise in den herkömmlichen Bibeln unterschlagen ist): "Gnade"! (Röm 7:25)! Paulus erkannte, dass ihn nichts von seinem sündigen Fleisch erlösen kann, auch kein Bedenken mit irgendwelchen Feigenblättern, nur die überströmende Gnade konnte dies - und dieses Erkennen ließ ihn danken.

1Mo 3:8

"Und sie hörten das Geräusch Ieue's Alueim's, der da wandelt im Garten zur Windstunde des Tages. Da verstecken sich der Mensch und sein Weib vor dem Angesicht Ieue Alueim's in der Mitte eines Baumes des Gartens."

Wenn unser Leitvers, wie auch die zurückliegenden Verse von "Ieue Alueim" sprechen, dann wissen wir längst, dass hier der Sohn Gottes angesprochen ist, der gemäß Kol 1:15 das Abbild des unsichtbaren Gottes ist und der zwei Verse weiter (Kol 1:17) im Begriff ist, dass All "zu Ihm hin" zu erschaffen. Doch dieses "zu Ihm hin" beinhaltete zuerst, wie es uns der gut bekannte Kreis zeigt, eine Richtung weg vom Ausgangs- bzw. Endpunkt des Kreise; bis dann, in der unteren Hälfte de Kreises, die Richtung wirklich und sichtbar "zu Ihm hin" stimmt.

Behalten wir, liebe Geschwister, nun diesen Kreis(-lauf) im Auge, denn das erste Menschenpaar betritt eben diesen Kreis, der sich in der ersten Hälfte "weg von Gott" bewegt! Noch ist der Mensch im Garten Eden, noch hat er Umgang mit eue Alueim, den wir als den Sohn Gottes erkennen dürfen. Und da wir Ihn heute als unser Haupt wissen, mit dem wir auf das Innigste verbunden sind, dürfen wir uns im Geist zurück in jene ferne Vergangenheit versetzen. und uns fragen: Was ging in Ihm vor, als Er zur Windstunde seine nunmehr gefallenen Menschen suchte, die sich jetzt vor Ihm versteckten?

Unser Leitvers spricht von "das Geräusch Ieue Alueims's " was eigentlich "Stimme heißen muss - Er rief nach Seinen Menschen, und dies in dem Wissen, dass sich der Mesnch ab sofort in einem langen Abwärtsweg weg von Ihm bewegen wird, bis zur unteren Mitte des Kreise .. einem Holzkreuz!

"Erkenntnis" ist nicht immer, wie viele meinen, ein kaltes Wissen, sondern darf, wie gestern am Schluss begonnen, durchaus unser Herz berühren, darf uns tief innerlich bewegen, ja, wir dürfen uns sogar in unseren Herrn hineinversetzen, als er damals zur Windstunde im Garten wandelte, wobei "Wind" ja immer etwas in Bewegung bringt, und die Bewegung heißt hier "weg von Gott"!

Der Mensch, der vorher völlig unwissend war, bracht das Gebot Gottes, darauf erkannte er mit Augen, die ihm aufgetan wurden, das Böse in seinem Fleisch, er sah seine Schuld und sah nur noch eine Richtung, in welcher er laufen konnte, weg von Ieue Alueim. "Da versteckte sich der Mensch und sein Weib..."!

Der im Garten wandelnde Herr wusste, was sein musste und wir sind überzeugt, dass Er mit Seinen Menschen litt, die nun den Weg "weg von Gott" betreten mussten. Doch schon hier, an dieser Stelle, möchten wir darauf hinweisen:

Mit dem Beginn des Abwärtsweges des Menschen bedurfte es eines Retters, der den Kreislauf der Sünde, die ja erst einmal weg von Gott führt, wieder in die Gegenrichtung lenkt, "hin zu Ihm". Damit sind wir bei dem Christus, dem Sohn Gottes, der als der Mensch "Jesus", oder gemäß 1Kor 15:45 als "der letzte Adam" die gesamt Schöpfung wieder zurück zu Gott führt - deshalb in der Mitte das Kreuz auf Golgatha!

1Mo 3:9

"Und es ruft Ieue Alueim den Menschen, und Er sagt zu ihm: 'Adam! Wo bist du?'"

Wenn wir die folgenden Verse (bis 24) überfliegen, dann sehen wir einen Dialog Ieue Alueims mit drei Ansprechpartnern: den Menschen Adam, das Weib und die Schlange. Die einzelnen Gespräche mit den dann wechselnden Ansprechpartnern erinner uns an eine Gerichtsverhandlung, wo zuerst verhört, danach geurteilt und zuletzt bestraft wird. Vielleicht dürfen wir hier erneut darauf hinweisen, dass Gott im begriff ist, eine große Bühne aufzubauen, auf welcher Er Seinen Heilsplan Akt für Akt abwickelt. In 1Kor 4:9b wird uns gezeigt, dass wir Menschen ein Schauspiel geworden sind, erst einmal der unsichtbaren Welt, dann den Menschen Hier im Garten Eden gab es außer Adam und seinem Weib noch keine anderen Menschen, aber die unsichtbare Welt sah sicherlich voller Spannung zu, was hier begann!

Als Erster wird in unserem Leitvers der Mensch Adam gerufen, was bedeutet, dass er als "der Mann" die Verantwortung zu tragen hat. Und wie wird er nun, nach dem Eintritt der Sünde, von Goptt behandelt? Wir lesen von keinen harten Worten wie zum Beispiel>: "Komm hervor, Adam, und stelle dich!" Vielmehr vernehmen wir den sanften, ja liebevollen Ruf: "Adam, wo bist du?" wobei Gott ja genau wusste, wo sich der Mensch verbarg!

Wenn wir hier von "liebevoll" sprechen, dann wollen wir bedenken, dass auf der Bühne Gottes Seine Liebe zwar die Hauptrolle spielt, dass diese aber auch Gegensätze wie Leid, Strafe und Gericht benötigt ... hier beginnt dies alles!

Unser Leitwort hat uns heute noch etwas ganz Besonders zu Herzen gehendes aufzuzeigen, und jetzt nennen wir Ihn hier "die Sohn Gottes", dieser ruft den ersten Sünder!

Haben wir, liebe Geschwister, das Obige so richtig in uns aufgenommen? Der erste Mensch Adam, der gemäß 1Kor 15:45 zu einer lebenden Seele wurde, die ihn aufgrund der seelischen Empfindungen in die Sünde führte, wird von dem letzten Adam gerufen, der vom Vater zu dem lebendig machenden Geist wurde! Anders ausgedrückt: Der nach 1Petr 1:20 bereits vor dem Niederwurf der Welt vorhererkannte Retter Christus ruft den durch die Sünde zum Sterben sterbenden Adam - der Sünder wurde vom Retter gesucht!

Wenn wir also buchtstblich in 1Mo 3:15 den ersten Hinweis auf den Christus lesen, so darf unser hörendes Herz diesen Hinweis schon viel früher vernehmen, nämlich hier in unserem Leitvers bei dem Ruf, wo der Christus, das Abbild des unsichtbaren Gottes, den Sünder sucht!

Wenn wir jetzt im Geist noch einen Schritt weitergehen, sehen wir in dem ersten Menschen und Sünder Adam die ganze Menschheit eingeschlossen! Gott schuf ja nicht nur einen Menschen, sondern in diesem die ganze Menschheit. Diese Wahrheit wird uns in Röm 5:12-19 eindrucksvoll betätigt. Damit möchten wir sagen: Ieue alueim, der Christus, ruft hier vordergründig nach dem ersten Sünder, doch tiefergehend ruft Er dort schon liebevoll alle Menschen, somit auch uns!

1Mo 3:10

"Da sagt er zu Ihm: 'Das Geräusch, wie Du wandelst, höre ich im Garten, und ich fürchte mich, denn nackt bin ich, und ich verstecke mich'".

Ohne tiefere Urtextforschungen zu machen lehnen wir uns bei dem neuen Leitvers erst einmal mehr der DaBahR-Übersetszung an, die anstatt "Geräusch" Adams Worte so wiedergibt: "... Deine Stimme hörte ich im Garten ..."! Schon bei Vers 8 haben wir auf die "Stimme" anstatt "Geräusch" hingewiesen. Adam hörte ja keine unbestimmten Geräusche, sondern die klaren rufenden Worte Ieue Alueims, also Seine Stimme. Und sein eAntwort: Schon allein die Stimme erzeugte "Furcht" in Adam - wovor fürchtete er sich?

Bevor wir Adams Begründung seiner Furcht hören, schauen wir auf ein Wort in Ps 111:10: "Die Furcht Jewes ist der Anfang der Weisheit; eine gute Klugheit für alle, die sie tun. Sein Lobpreis besteht für alle Zukunft."

Wenn wir heute das Wort des Psalmisten auf uns einwirken lassen, dann bedeutet die erste Antwort Adams, nämlich "Furcht" nach dem Psalmwort "der Anfang der Weisheit"!

Fassen wir das Obige zusammen, so ergibt sich für uns Folgendes: Der Baum der Erkenntnis, von welchem Adam aß, bewirkte die Sünde und den Tod, aber sie bewirkte auch offensichtlich "die Furcht", was wiederum den Anfang der Weisheit bedeutet, übrigens für alle, also auch für uns. Die Weisheit führt den Menschen über das Erkennen seiner Schuld, seiner Verlorenheit und Gottesferne letztlich über das Kreuz Jesu Christi wieder zurück zu Gott! Sein Lobpreis besteht also tatsächlich für alle Zukunft!

Adam begründet seine Furcht mit seiner Nacktheit, er zeigte auf einmal "Schamgefühl"! Obwohl ihn seine Nacktheit vor dem Sündenfall nicht störte, nach dem Bruch des göttlichen Gebotes war dies ganz anders - war es wirklich nur die körperliche Nacktheit?

Es ist uns wahrscheinlich allen klar, dass die körperliche Nacktheit nur vordergründig ist, im Tieren geht es um die Schuld des Menschen, die ihn Gott fürchten ließ und die er zu verstecken suchte. Adam und Eva verspürten in sich auf einmal Furcht, unbedeckt vor den wandelnden Ieue Alueim zu treten, und dieses Verhalten wurde bis heute auf die Menschheit übertragen. Wenn wir heute, in den wohl letzten Tagen dieser Gnadenverwaltung, eine geradezu lawinenhaft zunehmende Zurschaustellung gerade jener Blöße feststellen, dann sollten wir wissen, dass wir an jenem Punkt angelangt sind, den Paulus in 2Thes 2:3 noch in der Zukunft sieht - wir aber sind mit dieser Aussage direkt konfrontiert! Der Abfall ist au breiter Front klar erkennbar, die Gesetzlosigkeit wirkt sich bis in die kleinsten Dinge aus! Allerdings - und hier hat Paulus recht, ist der Tag des Herrn noch nicht gegenwärtig, denn zuvor erfolgt unsere Entrückung, dem Herrn entgegen in die Luft; damit dürfen wir uns zusprechen!

Adam und Evas Verhalten symbolisiert also im Grunde ihr Bemühen, die Schuld ihres fleischlichen Verhaltens, also ihre Sünde, zu verbergen!

1Mo 3:11

"Und Er sagt zu ihm: 'Hat jemand dir angesagt, dass du nackt bist? Von dem Baume, von dem allein Ich dir gebiete, ja nicht von ihm zu essen, isst du?'"

Wir haben vor einigen Tagen von der Ähnlichkeit einer uns aus dem Alltag bekannten Gerichtsverhandlung gesprochen, heute findet sie ihre Fortsetzung, indem das Abbild des unsichtbaren Gottes, "Ieue Alueim", den in Schuld und Sünde geratenen Menschen befragt, und er fragt Dinge, die Er ja längst weiß! Was sollen also solche Fragen?

Es geht darum, dass Adam (und er ist ja hier allein angesprochen) seine Schuld erkennt, sie einsieht und vor allem jetzt ein Schuldgeständnis macht. Damit wird uns klar, was der Baum der Erkenntnis bewirkt oder von Gott aus bewirken soll: Nicht nur eine theoretische Erkenntnis des Bösen ist notwendig, sondern das praktische Erfahren, das hautnahe Erleben des Bösen, welche das Menschenherz demütig machen soll. Daraus erwächst die weitere Erkenntnis, dass auf ein "Vergehen" eine Strafe erfolgen muss.

Adam steht gemäß unseres Leitverses noch mitten im Verhör, doch wir, die wir Jahrtausende später all die im Geist noch einmal miterleben können, sehen alles von einer höheren Warte. Wir sehen wieder die schon angeführte Schaubühne, die Gott auf der wiederhergestellten Erden aufbaut, wir sehen , wie das Erkennen vom Bösen aktiviert wird und wie bereits der erste Mensch direkt mit dem Bösen von Gott konfrontiert wird, ja sogar Stellung dazu nehmen soll! Was wird nun Adam antworten? Oder vielleicht dürfen auch wir uns hier einmal prüfen, was wir an Adams Stelle auf die Frage Ieue Alueims geantwortet hätten?

1Mo 3:12

"Da sagt der Mensch: 'Das Weib, das Du gabst, um mit mir zu sein, sie gab mir von dem Baume, und ich esse.'"

Unsere Gerichtsverhandlung nimmt heute eine unerwartete Wende: Wenn wir nun erwartet hätten, dass Adam, nachdem seine Schuld aufgedeckt ist, diese bekennt und Reue zeigt, erklärt er sich quasi für "nicht schuldig" und verweist stattdessen auf das Weib, sie habe ihn verführt! Der erste Mensch, der ja ohne jegliche Erfahrung ist, versucht, seine Schuld von sich abzuwälzen und einen anderen aufzubürden - was bewegt ihn zu diesem Verhalten?

Erneut müssen wir hier darauf hinweisen, dass es. unser Fleisch ist, das "böse" ist! Belegt wird dies durch Röm 7:18, wo Paulus sehr deutlich sagt, dass in seinem Fleisch nichts Gutes wohnt; und dies dürfte ja bei uns nicht anders sein! "Nichts Gutes" heißt ja dann, dass "das Böse" die Oberhand hat!

Solange Adam noch unschuldig war, solange es kein Gebot (oder Gesetz) gab, wurde das Böse in seinem Fleisch nicht sichtbar, es konnte nicht wirken. Er durch das Gebot und dessen Missachtung wurde das Böse aktiviert, Adam wusste von da ab, dass er eine Schuld auf sich lud; aber das Böse wirkte sofort weiter und verführte ihn erneut dahin, dass er dem Weib alle Schuld gab ... wir würden dies als "Feigheit" bezeichnen. Erschwerend bewerten wir Adams Verhalten, dass er ja dieses Weib, welches ein Teil von ihm war, in gewisser Weise liebte, denn auch schon in seinem Herzen war keimhaft die Liebe Gottes ausgegossen, wie wir es für uns entsprechend Röm 5:5 in Anspruch nehmen. Wir sehen also schon in den Anfängen, wie mächtig das Böse in dem Fleisch wirkte.

Unser gestriges Thema bedarf noch mehr Vertiefung, denn wir wollen ja nicht nur die vordergründige Handlung im Garten Eden nachverfolgen, sondern vielmehr vertieft den Heilsplan Gottes erkennen, der schon bestand, als es noch gar keine Sünde gab, und den Hintergrund aufdecken, der Adam dazu trieb, so zu handeln, wie wir es lesen.

Es gibt grundsätzliche und tragende Wahrheiten im. Wort Gottes, die wir uns zueigen machen müssen, eine davon steht in Eph 1:11: "... Gott, der alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt ..."! Wenn wir, liebe Geschwister, dieses "alles" ernst nehmen, müssen wir es gleich hier bei Adam anwenden und erkennen: alles was Adam tat und alle seine Handlungen sind nach dem Ratschluss Seine Willens bewirkt - Gott trägt die Verantwortung für alles! Und er war es, der es so wirkte, dass in Adams Fleisch von Anfang an nichts Gutes wohnte, was sich auf alle Nachkommen Adams übertrug, also auch auf uns!

Wenn obige Aussagen für so manche Gläubige starker Tobak sind, dann wollen wir. hier zu bedenken geben, dass Gott gerade dieses Fleisch an dem Sohn Seiner Liebe, dem Christus, am Kreuz gerichtet hat und dies derart, dass nichts mehr von all dem Bösen, was durch das Fleisch verübt wurde, übrig blieb. Alle, angefangen bei Adam bis zu uns, sind durch das Blut am Kreuz freigelöst (siehe Eph 1:7). Gutes und Böses wirken zusammen, indem der Mensch Erfahrung sammelt, was ihn erkennen lässt, wie liebenswert der Gott und Vater aller ist!

1Mo 3:13

"Und es sagt Ieue Alueim zu dem Weibe: Was ist dies, was du tust? Da sagt das Weib: 'Die Schlange verlockte mich, und ich esse.'"

Im Grund geht unsere angefangene Gerichtsverhandlung heute weiter, wobei wir hier anmerken möchten, dass, im Gegensatz zu einem weltlichen Gericht, in unserem Fall ja das Urteil von Anfang an feststeht: Auf der Anklagebank sitzt der erste eindeutig schuldige Mensch Adam, doch im Hintergrund steht der letzte Adam, Christus, der als Unschuldiger die Schuld auf sich nimmt und ma Kreuz mit Seinem Blut bezahlt. Unser Bild Bild hinkt also etwas, aber es kann trotzdem manches verdeutlichen.

Nachdem Adam. Rede. und Antwort geben musste, ist jetzt das Weib an der Reihe und ... sie verhält sich völlig identisch mit Adam. Aber, wie bei Adam, auch hier zuerst die frage an das Weib, "was sie tue", eine Frage, die ja überflüssig zu sein scheint, weil alles Tun des Weibes unter dem Willen Gottes steht, Er also alles weiß. Trotzdem ist die Frage Ieue Alueims insofern nicht überflüssig, weil sie das Tun des Weibes noch einmal ins Blickfeld rückt und die gegebene Schwäche des Fleisches offenbart. Doch gerade diese Schwäche bringt dem Menschen mehr als nur eine theoretische Erkenntnis de sBösen, sie bringt dem ersten mMenschenpaar praktische Erfahrung de sBösen und - die Erfahrung des folgenden Gerichts.

Wenn wir das Obige aus unserer heutigen wArte be trachten, so dürfen wir mit großer Dankbarkeit erkennen, dass alles schon in den Anfängen der Menschheit auf die Wiederherstellung und Aussöhnung abzielt, dass jeder Mensch einmal das höchst Gut erlangen wird: Gott so anzubeten, zu verherrlichen und zu lieben, wie es Sein Herz ersehnt!

Wir müssen heute noch auf die Antwort des Weibes eingehen, wobei diese die Schuld wiederum auf die Schlange abzuwälzen sucht. Dabei wird die Taktik der Schlange, hinter welcher ja der Widerwirker steht, offenbar: Sie bzw. er verlockt! Bei Eva wissen wir, wie es geschah, aber wie steht es heute um uns? Womit werden wir Gläubige gelockt?

Die erste Falle Satans ist, dass er uns interessanterweise vorgaukelt, dass wir vor ihm durch unseren Herrn gefeit wären, was nicht stimmen kann, denn wozu hätte uns dann der ehöhte Herr eine Waffenrüstung gegeben, wie in Eph 6:10-17 angeführt? Und ei einzelnen Teile dieser Waffenrüstung zeigen uns auf worum es geht: Gemäß Vers 14 sollen wir unsere Lenden mit Wahrheit umgürten - Satan verlockt uns also zur Unwahrheit, und dies auf vielen Gebieten! Dann sollen wir den Panzer der Gerechtigkeit anziehen, der für uns bedeutet. Trotz all unserer sichtbaren Fehler und Schwächen, auf die uns der Böse ständig hinweist, sind wir in Christus Jesus vor Gott gerecht! Unser Evangelium beinhaltet, dass wir Frieden haben mit unserem Gott und Vater; diesen Frieden will uns Satan nehmen! In den weiteren Versen des Epheserbriefes lesen wir vom Langschild des Glaubens, von glühenden Pfeilen, vom Helm des Heils und dem Schwert des Geistes, also ein ganzes Arsenal an Abwehr- aber auch Angriffswaffen, mit denen wir den Verlockungen und Verführungen standhalten sollen. Wir werden und sind angegriffen, aber wir dürfen, ja sollen uns auch vollkommen schützen! Unser Feind ist nicht der Mensch, sondern sind die geistlichen Mächte der Bosheit und der Finsternis!

Wenn wir gestern auf unseren Kampf mit der unsichtbaren Welt hingewiesen haben, ist damit auch verbunden, dass Satan seine glühenden Pfeile auf uns abschießen darf, so muss noch angefügt werden, dass uns dieser Kampf verordnet ist, um im Glauben zu wachsen. Dies zeigt uns interessanterweise Johannes in 1Jo 2:12-13, wo von Kindlein-, Jünglingen- und Vätern im Glauben die rede ist wobei das Kennzeichen der Jünglinge ist, den Bösen überwunden zu haben - erst danach folgt das Erkennen der Allmacht des Vaters!

Das erste Menschenpaar musste den Verlockungen der Schlange erliegen, doch durch den. Sohn Gottes wurde diese Schuld, ja die Schuld aller Nachkommen Adams bezahlt. Adam und Eva wussten noch nichts von den Absichten Gottes, wir Gläubige sollten es wissen und wir wissen auch, warum wir in einer Waffenrüstung kämpfen dürfen!

Die Worte des Weibes in unserem Leitwort dürfen uns unter obigen Aspekten berühren, es sind Worte der Hilflosigkeit, ja einer aufkommenden Angst vor der Drohung Ieue Alueims, deren Folgen das Menschenpaar ja noch nicht erkennen konnte, weil das Sterben für sie bisher unbekannt war.

Mit einem ersten Gebot: "Du sollst nicht essen.." begann der schmerz- und leidvolle Weg der Menschen in die Sünde und Gottverlassenheit, und mit den Worten in Joh 19:30: "Es ist vollbracht", kam die Wende, und die führte zurück zu Gott!

1Mo 3:14

"Und es sagt Ieue Alueim zu der Schlange: 'Weil du dies tust, bist du verflucht vor jedem zahmen Tier und vor jedem Wildgetier des Feldes. Auf deinem Rumpfe wirst du gehen und Erdreich essen alle Tage deines Lebens."

Wir treten wieder in unseren fiktiven Gerichtssaal ein, wo es überragende Vorkommnisse gibt. Nachdem das Weib die Schuld auf die Schlange abwälzte, richtet Ieue Alueim an dies das Wort, nur ...: Im Gegensatz zu den zwei Menschen setzt sich die Schlange nicht zur Wehr, das heißt. Gott lässt sie erst gar nicht zu Wort kommen, sondern spricht sofort das Urteil über sie aus! Wer ist diese Schlange?

Obige Frage halten die meisten für überflüssig, weil jeder weiß, wer hinter der Schlange steckt - Satan! Nur ... warum wird dann das Tier bestraft? In 1Mo 3:1 lasen wir bereits: und es wird die Schlange das listigste von allem Wildgetier..."; in der DaBhaR-Übersetzung lesen wir: "Und die Schlange wurde listig...",; diese zwei Texte zeigen, dass die Schlange wohl klüger war als alle anderen Tiere, aber listig wurde sie offensichtlich erst, als Satan sie als sein Sprachrohr in Anspruch nahmen! Vorher muss sie ein schönes Tier mit aufrechtem Gang gewesen sein, denn Eva ließ sich ohne weiteres mit ihr in ein Gespräch ein! Es fand also nach der Verführung ein tiefgreifende Wandel in der Lebensweise der Schlange statt, womit sie für uns ein Bild der Erniedrigung und Demütigung derer ist, sie sich mit Satan in irgendeiner Art und Weise verbünden oder von ihr gebrauchen lassen. In diesem Sinn zeigen uns Mi 7:17; Ps 72:9 oder Jes 49:23, was es sinnbildlich bedeutet, Erdreich zu essen bzw. Staub zu lecken.

Wir bleiben noch einen Tag bei der Schlange, weil sie bis zum letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, ein Symbol des Bösen geworden ist. Aus einem mit Sicherheit sehr ansprechenden Geschöpf wurde ein bis zum heutigen Tag von fast allen Menschen gemiedenes und unbeliebtes Tier. Dass Satan sich willkürlich die Schlange als Medium aussuchte, ist unmöglich, nur Gott allein ist der alles Wirkende - somit ist es für uns hochinteressant, dass die Schlange schon bei der Schöpfung mit dem Widerwirker identifiziert wurde. Wir lesen hierzu ein Wort aus Hi 26:13, wobei wir zuerst die Lutherbibel zitieren:

"Am Himmel wird's schön durch seinen Wind, und seine Hand durchbohrt die flüchtige Schlange." Diese Übersetzung ist sehr ungenau, ja nichtsagend, sie geht am wirklichen Inhalt vorbei; die genau und wortgetreue Übersetzung des zweiten Teils von Hi 26:13 lautet: "... Seine Hand litt Geburtswehen um die flüchtige Schlange."

Wenn wir obige Worte auf uns einwirken lassen, dürfen wir mit großer Ehrfurcht erkennen: Einmal sprechen diese Worte von der Erschaffung Satans, wobei er schon in diesem frühesten Stadium mit der Schlange verbunden ist, zum anderen wird uns gesagt, dass Satans Erschaffung für Gott mit Leiden verbunden war, wofür ja die "Geburtswehen" sprechen. Es fiel unserem Gott und Vater demnach nicht leicht, Seinen Widerwirker zu erschaffen, "Er litt dabei" !!!

Es ist für uns erstaunlich, dass Gottes Wort über kein anderes himmlisches Wesen so ausführlich berichtet wie über Satan. Un dim verlauf der Bibel spielt dieses Geschöpf bis ans Ende der Äonen eine führende Rolle. Es kann und darf also nicht sein, dass wir mit diesem das Böse und Finstere verkörpernde Geschöpf nichts zu tun haben und nichts von ihm wissen wollen, nur weil es uns unheimlich ist! Gerade weil uns Gott in Seinem geschriebenen Wort ständig auf den Widerwirker hinweist, ist unser Wissen und Erkennen über ihn für uns ganz wichtig! Ohne dieses Wissen ist Gottes Heilsplan für uns in wesentlichen Teilen unbegreiflich, wovon leider ein gewisser Teil der Gläubigen ein trauriges Zeugnis gibt.

Wir haben gestern andeutungsweise erleben dürfen, dass Gott bei der Erschaffung der Schlange (= Satan) "Leiden" (verglichen mit Geburtswehen) litt. Und Gott litt tief in Seinem Herzen, als die Schlange Eva verführen musste, was sich bis zum Schluss der Bibel fortsetzte, wo Johannes von dem großen Drachen, der uralten Schlange, denm Widerwirker und Satan heißt, spricht (Offb 12:9 und Offb 20:2). "Flüchtend" bzw. "flüchtig" ist die Schlange deshalb, weil jener "Tag des Herrn" immer näherrückt, wo Christus Sein Reich (Tausendjahrreich) auf Erden aufrichten wird, wobei die Schlange, Satan, gebunden wird (Offb 20:1-3). Im Blick auf diese siegende Macht ist es verständlich, wenn Gottes Wort von der "flüchtigen", also auf der Flucht befindenden Schlange redet.

1Mo 3:15

"'Und Feindschaft setze Ich zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.'"

Mit unserem neuen Leitvers nähern wir uns dem Ende des ersten Bandes dieser Schriftreihe, und es war von Anfang an unser großer Wunsch, den Schöpfer des Alls, den Vater unseres Herrn Jesus Christus und in Ihm auch unseren Vater zu verherrlichen! Dies geht aber nur, wenn wir Ihn auch in Seinem Wort erkennen, wozu uns geistliche Weisheit und geistliche Enthüllung Seiner Selbst gegeben werden muss, worum wir beständig beten dürfen.

Wir nähern uns heute mit unserem Textwort einer Aussage, worin uns mit wenigen Worten Gottes Heilsplan vor Augen gestellt wird, wir lesen nämlich zum ersten mal von einem Zweikampf, in welchem es einen Verlierer und einen Sieger geben wird - Gott lässt uns somit von Anfang an nicht im Unklaren, dass alles so ablaufen wird, wie Er es beschlossen hat. Es gibt kein (!) Geschöpf, das gegen Seinen Willen handeln kann, mehr noch: jedes Geschöpf muss entsprechend dem Ratschluss Seines Willens handeln, dies gilt auch für die Schlange, hinter welcher Satan steht! Dies erkennend, können wir unseren Gott und Vater in der richtigen Weise anbeten und verherrlichen! Zwei Worte aus dem Johannesevangelium mögen uns heute zusprechen, einmal Joh 17:1, wo wir unseren Herrn kurz vor Seiner schwersten Stunde sehen, wie Er Sich danach sehnt, den Vater durch Seinen Gehorsam bis zum Kreuz bzw. verherrlicht, und Joh 17:4, wo Jesus kurz vor der Erfüllung Seines Auftrags auf erden steht und den Vater darin verherrlicht - es ist der Inhalt unseres Leitverses.

Nachdem wir uns gestern auf unseren neuen Leitvers, der ja den ersten Hinweis auf einen Erlöser und Retter gibt, eingestimmt haben, kommen wir zum Inhalt, der ja ein weiteres Urteil über die Schlange ausspricht, wobei wir uns erneut von der Aussage in Offb 12:9 sagen lassen, wer die Schlange ist: "... der große Drache, die uralte Schlange, die Widerwirker und Satan" heißt..."

Was Gott so von Anfang an geplant hatte, setzt Er jetzt um: "Feindschaft" zwischen dem Samen der. Schlange und dem des Weibes! Den Samen des Weibes kennen wir, aber den Samen der Schlange ... wer soll dies sein? Eine Aufzählung und damit die Antwort gibt uns Eph 6:12, wo wir von Fürstlichkeiten, Obrigkeiten und Weltbeherrschern dieser Finsternis lesen, von geistlichen Mächten der Bosheit inmitten der Überhimmlischen - also einem ganzen Heer an Samen der Schlange, die allesamt unter dem Kommand des "Gottes dieses Äons" stehen wie Satan in 2Kor 4:4 bezeichnet wird. Und wenn wir gerade in Eph 6 von einer uns gegebenen Waffenrüstung lesen, die wir anziehen sollen, so beruht dies eben auf dieser in unserem Leitvers ausgesprochenen "Feindschaft" zwischen dem Samen der Schlange und dem des Weibes.

Doch wo "Feindschaft" gesetzt wird, folgt von Gott auch Friede, und wir, die eRstlinge der Geretteten, dürfen heute schon gemäß Phil 4:7 in diesem Frieden Gottes leben, der allem Denksinn überlegen ist!

Wenn mit dem Samen des Weibes erst einmal die gesamte Menschheit angesprochen wird, so zielt die Aussage doch auf einen ganz bestimmten Samen hin, ja es beginnt hier praktisch der Höhenweg des "einen Samens", der über einen aufgezählten Stammbaum bis zur Geburt Jesu, also der Menschwerdung des Sohnes Gottes, führt.

Was Gott uns schon in den Anfängen Seines geschriebenen Wortes mitteilt, nämlich dass ein Kampf zwischen den beiden Samen stattfindet, wurde, als die Zeit gekommen war, auf unserer kleinen Erde sichtbar. Dabei wurde es Wirklichkeit, dass Satan seinen göttlichen Gegner tatsächlich verwunden konnte, was auch zu einem qualvollen Tod am Kreuz führte, aber ... nur ein scheinbar kurzer dreitägiger Sieg war, der durch die Auferstehung des Sohnes Gottes. zunichte gemacht wurde; es war damit tatsächlich n ur ein Stich in die Ferse. Dieses "Zermalmen der Ferse steht aber in keinem Verhältnis zum Gericht über die Schlange, deren Kopf dabei zermalmt wird, wovon uns Offb 20:10 berichtet.

Lassen wir uns heute erneut vor Augen führen: Wo zuvor keine Feindschaft ist, kann es keinen Frieden geben, wo nichts Böses ist, gibt es auch kein "Gutes", wo keine Finsternis herrscht, wird das Licht als solches nicht erkannt und geschätzt, was ja bedeutet, dass Gott Seiner Schöpfung ohne Ungehorsam und Sünde nie Seine Liebesabsicht hätte sicht- und erfahrbar machen können!

Lasst uns heute im Blick auf die gestrige Aussage zuerst noch ein Wort aus Ps 76:11 lesen, wobei wir hier ausdrücklich auf die konkordante Übersetzung verweisen (die herkömmliche Lutherbibel verschleiert leider diese Aussage): "Selbst der Grimm des Menschen wir Dir huldigen..." Diese Aussage des Psalmisten zeigt uns wunderbar, dass alles (!) Ihm huldigen muss, auch das Finster und Böse.

Wir sehen uns genötigt, auch hier wiederholt hervorzuheben: Gott Selbst war es, der die Feindschaft setzte, und die im gesamten All! Hätte ein geschaffenes Geistwesen diese Feindschaft eigenmächtig eingeführt, wie es ja leider ein großer Teil der Gläubigen sieht, wenn also konkret Satan sich gegen Gott erhoben und damit die Feindschaft eingeführt hätte, dann ... ja dann wäre Gott nicht allmächtig gewesen. Man hätte sich weiter, gerade auch im Blick auf unsere Schrift, fragen müssen warum Ieue Allueim hier die Feindschaft des Widerwirkers fortsetzt (denn Feindschaft be stand ja schon vor dem Niederwurf der Welt), ein böses Werk also, welches ja ohne Sein Wollen zustande gekommen sein soll - Gott würde in diesem Fall das Werk de s Widerwirker fortsetzen

Wie herrlich und wunderbar, dass wir Sein kostbares Wort erhalten haben, das uns - wenn wir fortlaufend, und nicht nur bruchstückhaft lesen - unendlichen Segen bringt, und wir beginnen, Gott, den Vater, zu erkennen und zu verherrlichen!

Wir sind bei dem Urteil bzw. Gericht über die Schlange (in. unserem Band II wendet sich Gott wieder an das Weib), und hier geht es zuerst um Feindschaft, dann um einen Zweikampf, wobei der scheinbare Sieg des Widerwirkers sich in dessen eigene Niederlage umwandelt. Bedenken wir hier einmal, dass Satan aus Gottes Mund erfuhr, dass der Samen des von ihm verführten Weibes ihm den Kopf zermalmen würde - was für Hassgefühle müssen da in ihm aufgestiegen sein!

Wir, liebe Geschwister, wollen aber zum Abschluss dieser Schrift noch auf den Beginn des Höhenweges blicken, den der Samen des Weibes mit Abel nimmt, über Seth, Noah, Sem, Abraham, Isaak, Jakob, Juda und David führt, und schließlich zu dem in Jes 7:14 benannten "Immanu-El" einmündet, wo der Mensch gewordene Sohn Gottes der Schlange (in unserem Leitvers symbolisch ausgedrückt) die Ferse zermalmt, was bedeutet, dass Gott Seinen Sohn nach drei Tagen gemäß der Wirksamkeit der Gewalt Seiner Stärke aus den Toten auferweckte und Ihn zu Seiner Rechten inmitten der Überhimmlischen setzte ... so beschreibt es Paulus mit markanten Worten in Eph 1:19-20. Es ist die alles übersteigende Größe Seiner (Gottes) Kraft für uns, die wir glauben, die wir erkennen dürfen und die uns immer wieder auf die Knie zwingt! Und da wir nun schon im Epheserbrief sind, stimmen wir auch den dreimaligen "Lobpreis Seiner Herrlichkeit" in Eph 1:6.12 und 14 mit ein, ganz besonders in den "Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade"!

Gedicht

Das Leben wird zum Sieg gebracht,
den Tod machst Du zunichte!
Wenn Du nach langer Todesnacht
am Ende der Gerichte
in Christus, als dem Lebensfürst,
die Schöpfung Dir erwecken wirst,
wird sie, mein Gott, Dir leben.

Ein jeder, der in Adam starb,
der wird in Christus leben!
Wie Sünde ihn im Tod verdarb
wird Gnade ihn umgeben,
wenn Du ihm Leben schenken wirst
in Christus, als dem Lebensfürst.
Den Tod verschlingt das Leben.

Dass alle Leiden dieser Zeit,
die wir an uns erfahren,
nicht wert sind all der Herrlichkeit,
die Du wirst offenbaren,
seh'n wir, wenn Du uns rufen wirst
durch Christus, unsern Lebensfürst.
Wir werden früher leben!

Noch eilen wir dem Tode zu
im Körper des Verderbens.
Du Gott des Lebens, stärke du
uns auf dem Weg des Sterbens,
dass Jesu Leben sich erweist,
dass wir schon jetzt, erfüllt mit Geist,
in Christus, Gott, Dir leben.

(E. U. A.)



Band II

1Mo 3:16

"Zu dem Weibe sagt Er: 'Vermehren, ja vermehren tue Ich deine Trübsal und das Seufzen deiner Schwangerschaft. In Trübsal wirst du Söhne gebären. Doch durch deinen Mann ist deine Wiederherstellung, und er wird herrschen über dich.'"

Wir sehen uns zum Beginn dieser zweiten Schrift von 1. Buch Mose erneut in der göttlichen Gerichtsverhandlung, wollen aber vorher noch einen kurzen Blick auf den Anfang dieses Gerichtes werfen, wo Ieue Alueim den Menschen nach dem Sündenfall ruft und zur Rede stellt:

Konnte Adam vorher noch unbeschwert mit Gott Umgang haben, so änderte sich dies schlagartig und wir können deutlich erkennen, wie sehr sich die Denkart Adams (und Evas) kurz nach dem Fall verdunkelt hat. Als Gott ihn zur Rechenschaft zog, versuchte es Adam mit Ausflüchten: anstatt den Ungehorsam reumütig zu bekennen und um Vergebung zu bitten, schob Adam die ganze Schuld auf das Weib, und dieses dann auf die Schlange - wie schnell fasste doch des Widerwirkers lügenhafte Gesinnung in den ersten Menschen Wurzeln und zeigte ihre üblen Früchte im Vertuschen und Abwälzen der Schuld! Und beachten wir hier einmal: Ist diese üble Eigenschaft nicht eine Haupteigenschaft aller Nachkommen Adams? Und gerade heute mehr denn je?

Nachdem das Weib die Schuld auf die Schlange abzuwälzen suchte, trifft sie jetzt gemäß unserem Leitvers ein hartes Urteil, aber ... Gott fällt kein Urteil ohne Hoffnung!!! Nehmen wir heute mit, dass alle Leiden und Trübsal, die dem Weib auferlegt wurden, durch die Verheißung einer Wiederherstellung aufgewogen wurden!

Wir haben gestern eine wunderbare göttliche Tatsache angedeutet: Gottes Gerichte, hier an Eva, führen nicht ins unendliche Verderben oder gar in eine ewige Höllenqual, wie es leider (!) viel zu viele Gläubige noch sehen (wollen), sondern haben stets die Hoffnung einer Wiederherstellung im Hintergrund, was uns dahin führt, dass auch Trübsal und Leiden ihren göttlichen Sinn haben, aber ... am Ende stets ein herrliches Ziel beinhalten. Wie anders könnte sonst Paulus diese Worte niederschreiben: Denn ich rechne damit, dass die Leiden der jetzigen Frist nicht wert sind der Herrlichkeit, die im Begriff steht, in uns enthüllt zu werden" (Röm 8:18).

Was das Weib bei ihrem Urteilsispruch noch nicht wissen konnte, wissen wir heute am Ende dieser Gnadenverwaltung: Gottes Gerichte sind nicht die sinnlose Auswirkung Seines Zornes oder Seiner Enttäuschung, das. Ihm scheinbar etwas aus dem Ruder gelaufen ist, sondern beinhalten vielmehr das Wachstum Seiner Geschöpfe, und dies aus der Erfahrung der Leiden1

Greifen wir heute zum Tagesabschluss noch das schwer Fassbare zu Obigem auf, das wir in Hebr 5:8 lesen: "Obgleich Er der Sohn ist, lernte Er den Gehorsam durch das, was Er litt." Und schon vorher, in Hebr 2:10, lesen wir, dass gerade Leiden vollkommen machen, und dies in göttlichem Sinn! Dies alles nimmt seinen Anfang bei dem ersten Menschenpaar.

Wir bitten heute unsere Leser, unser Leitwort zuerst in der Lutherbibel zu lesen, wobei wir im Vergleich mit der konkordanten Übersetzung gewichtige Unterschiede feststellen können.

Über die Trübsal und das Seufzen bzw. über die Schmerzen in der Schwangerschaft brauchen wir nicht viel zu sagen, hier ist Klarheit und Einigkeit, doch die weitere Aussage in der Lutherbibel verschleiert etwas: Hier ist von "Verlangen nach dem Mann" die Rede, wobei unsere Übersetzung von "Wiederherstellung" spricht ... etwas ganz anderes. Wir wollen jetzt keine jetzt keine Urtextforschung betreiben, das haben andere für uns getan, weshalb ja auch die "Konkordante Übersetzung" entstanden ist, mit welcher wir hier gerne arbeiten. Wenn das Weib gemäß der Lutherbibel als Strafe "Verlangen nach ihrem Mann " haben sollte, so ist dies unklar, weil dieses Verlangen ja, wie wir alle wissen, gegenseitig vorhanden ist! Wenn wir aber von "Wiederherstellung" sprechen, dann wird für jedermann klar, dass das Weib zwar Trübsal und Seufzen in ihrer Schwangerschaft haben wird, aber sie wird auch die Mutter des wahrhaften Weibessamens, nämlich des letzten Adams, der alles, was der erste Adam verdorben hat, wieder zurechtbringt, ja "wieder herstellt", was die Sünde verdorben hat! Die Sünde trennte den Menschen von Gott, doch durch den Tod Seines Sohnes wurden gemäß Röm 5:10 alle Menschen wieder mit Gott versöhnt - das ist "Wiederherstellung"!

Wir beschäftigen uns heute noch etwas mit "der Wiederherstellung", denn gerade in diesem Wort können wir das Wirken Gottes erkennen und Ihn darin verherrlichen!

Schon im zweiten Vers der Bibel, als die Erde ein Chaos und inhaltslos wurde, begann Gott mit ihrer Wiederherstellung durch Seinen Geist - und dies wird gerade in unserem Leitvers aufgezeigt. Paulus bestätigt diese Wahrheit in 1Tim 2:15d, wo wir lesen, dass die von der Schlange getäuschte Frau durch das Kindergebären gerettet wird. Diese paulinische Aussage ist nur verstehbar, wenn erkannt wird, dass Gott von Anfang an, also schon in Seine ersten gerichtsmäßigen Urteilssprüche, die Wiederherstellung durch den Christus, geboren durch das Weib, eingebaut hat! Wir stehen somit, liebe Geschwister, mit unserem Leitvers an den Wurzeln des Evangeliums von Gottes großem Endziel, und dies für die gesamte Schöpfung!

Was Gott in den Anfängen noch verschleiert hat, liegt heute in hellem Licht vor uns" Das Liebesziel Gottes fand gerade durch Seine Gerichte seinen Höhepunkt am Kreuz auf Golgatha! Das Weib Maria gebar den menschgewordenen Sohn Gottes, und wir, als die Erstlinge und Herausgerufenen dürfen die Größe und Herrlichkeit unseres Gottes und Vaters darin erkennen, dass Er Ihn dahingab, um das Gericht über die Sünde zu vollziehen, sodass wir im Glauben erfassen und ergreifen dürfen, dass wir in der Gnade Gerettete sind.

Wir möchten dem gestrigen Schluss, "unsere Rettung in der Gnade noch etwas anfügen: "Gnade" wäscht uns vollkommen rein von jeglicher Schuld und Sünde, sie stellt praktisch den Urzustand des Menschen vor dem Sündenfall wieder her - allerdings mit dem enormen Unterschied zu uns in der Gnade Geretteten: Dieser Urzustand beinhaltete nicht nur die Unschuld, sondern auch die völlige Ahnungsloigkeit des Menschen Adam, er hatte keinerlei Erfahrung!

Hinter dem heutigen Menschen liegen unzählige Erfahrungen, die allesamt zu einem Punkt hinführen: Gott, den Vater in Seiner Liebe zu erkennen! Dieses "Erkennen" wiid aber, wie wir alle wissen,nicht alle Menschen zur selben Zeit zuteil, sondern vollzieht sich in E tappen, oder, wie wir in 1Kor 15:20-24 lesen, "in Abteilungen", wobei wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, zu den Erstlingen nach Christus gehören.

Wenn wir dies alles einmal in Ruhe bedenken, dann erkennen wir auch, dass im Grunde ab 1Mo 1:3 alles eine riesige Wiederherstellung ist und das Endziel wird uns in 1Kor 15:28 aufgezeigt: "... damit Gott alles in allen sei." Durch das Erkennen und hautnahe Erfahren von Gut und Böse wird das Menschenherz zur von Gott gegebenen Zeit demütig, und dann wird sich auch Phil 2:10-11 erfüllen, wobei der Schlüssel zu allem in dem Namen "Jesus" liegt.

Noch eine schwere Aussage (bzw. Urteilsspruch) enthält der Schluss unseres Leitverses, "... und er wird herrschen über dich". Dieses Urteil wurde Jahrtausende problemlos praktiziert, bis in unserer jüngsten vergangenhzeit sich die Frau gegen diese angebliche Diskriminierung wehrte un dsich unter dem Stichwort der "Emanzipation" gegen die Herrschaft des Mannes erhob. Wir wollen aber diesen tragischen Weg hier nicht verfolgen, sondern uns von Paulus belehren lassen, was dieses Aussage <für uns bedeutet, zumal wir sie ja im Zusammenhhang mit der "Wiederherstellung" sehen müssen:

Wo geherrscht wird, gibt es automatisch "Untergeordnete", und hiervon lesen wir in Eph 5:22, wo erst einmal das Urteil über Eva bestä tigt wird, indem Paulus die Frauen auffordert, sich ihren Männern u nterzuordnen, dies aber mit dem Hinweis: "... als gelte es dem Herrn". Das Urteil über Eva, welches sich zuerst wie eine harte Strafe anhört, mündet in der Wiederherstellung in die freiwillige und vor allem freudige Unterordnung unter den Herrn, und der Herr, also der Sohn Gottes, ordnet sich wiederum gemäß 1Kor 15:27 dem unter, der Ihm das All untergeordnet hat, also dem Schöpfer und Vater alles Geschaffenen. Triebfeder dieser Unterordnung ist aber nicht eine Herrschsucht, sondern "die Liebe"! Hier stehenbleibend stellen wir im Groben fest, wie aus einem Strafurteil im Verlauf der Wiederherstellung "Liebe" wird - ist das nicht wunderbar?

Die Massenmedien impfen uns heute massiv ein, das Herrschen über die Frau sei unmenschlich, doch es ist der Richterspruch Gottes über das Weib, der aber letztendlich, wie schon gesagt, in die göttliche Liebe einmündet. Aber noch ein Punkt muss in diesem Zusammenhang angeführt werden, "ein Geheimnis Gottes"! Eph 5:22 ff beschreibt die Unterordnung der Frau, und in Eph 5:32 wird diese Unterordnung als "Geheimnis" bezeichnet, welches dem Apostel Paulus vorbehalten war, es uns, der Körpergemeinde Christi Jesu zu enthüllen. Wenn wir die Verse aufmerksam lesen, erkennen wir schnell, dass es tatsächlich um "die Liebe" geht - die Männer sollen ihre Frauen lieben, Christus liebt die herausgerufene Gemeinde . Die Liebe spielt die entscheidende Rolle. Und wenn Paulus betont, dass gerade dieses Geheimnis "groß" ist, dann leuchtet uns hier wirklich etwas "Großes" auf: Das Weib wurde aus dem Mann genommen, und beide sollten in der Ehe ein Fleisch werden - dies veranschaulicht unsere Stellung als Glieder am Körper Christi Jesu. Der Mann soll. nun sein Weib, mit welcher er "ein Fleisch" wurde, so liebhaben wie sich selbst! Hierin schattet er die Liebe des Christus zu Seinen Körpergliedern ab! Über allem zeigt diese das Bild der Liebe Gottes zu Seinem Sohn und S einer gesamten Schöpfung.

Gott liebt uns, weil wir ein Stück Seiner Selbst sind - hier liegt das Herzstück dieses Geheimnisses von uns!

Wir wollen diesen Vers heute abschließen, indem wir uns noch einmal vergegenwärtigen, dass jeder Urteilsspruch Gottes und jedes Gericht letztlich die Erfahrung nach sich zieht: Gott ist Liebe!

Bedenken wir, dass die Unterordnung der Frau uns gedanklich dahin führt, dass sich auch der Christus dem Willen des Vaters untergeordnet hat, indem Er das Kreuz auf Sich lud, und die Aussöhnung des von Gott entfremdeten Alls vollzog. Dass ein Urteil, vom Gott gesprochen, erst einmal <Leid mit sich führt, liegt ja im Sinn einer Strafe - aber ohne Leiden, die in höchstem Maß unser Herr am Kreuz über Sich ergehen lassen musste, geht es nicht!

Hat Sich der Christus gegen Gott aufgelehnt, als er den Willen de sVaters über Sich stellte? Hat Er Sich dagegen gewehrt, als Ihn der Vater dahingegeben wollte? Eine falsch menschliche Lehre führt viele Gläubige dahingehend in die Irre, indem gesagt wird, in Lk 22:42 wäre Jesus vor der Last des Kreuzes zurückgewichen - doch dieser "Becher" der Ihm offensichtlich zu schaffen macht, war keine aufkommende Furcht vor dem Kreuz, sondern Seine Befürchtung, dass Ihn Satan vor dem Kreuz niederringen könnte. Nie hat Christus das Kreuz gefürchtet, obwohl es Ihm schon vorher viel Geschrei und Tränen abverlangte (Hebr 5:7) - Liebe war es, für die Er Sich am Kreuz opferte, nicht nur für uns, sondern für das ganze All!

1Mo 3:17

"Und zu dem Menschen sagt Et: 'Da du hörst auf die Stimme deines Weibes und issest von dem Baum, von dem allein Ich dir gebiete und sage, nicht sollt du von ihm essen, verflucht sei der Boden, wenn du ihn bedienst, um deinetwillen. In Trübsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens."

Wieder richtet Ieue Alueim das Wort an den Menschen, den Er in Vers 9 "Adam" nannte, und eröffnet ihm die Anklage und danach sein Urteil. Interessant ist für uns die Anklage. Ob Adam hätte verhindern können, dass Eva von der verbotenen Frucht aß, ist für uns nicht oder nur schwer erkennbar, aber in jedem Fall hätte er nicht auf seine Frau hören dürfen, denn das Verbot war ihm ja bekannt! Was bewog Adam, gegen besseres Wissen auf die Stimme seines Weibes zu hören?

Wir haben obige Frage an früherer Stelle schon bewegt, tun es aber heute erneut, weil uns die Antwort in die Tiefen der Liebe führt: Gott gab dem Manne das Weib (das ja ein Teil des Mannes war) als Zeichen der Liebe, um die Sehnsucht seines Herzens gegen die Einsamkeit zu stillen (siehe 1Mo 2:18). Und wie sich der Mensch Adam über sein Gegenüber freute, entnehmen wir seinen Worten in 1Mo 2:23-24. Kann es nun sein, dass Adam sein Weib bereits liebte oder liebhatte? Bedenken wir bei einer Antwort, dass Adam im Bilde Gottes erschaffen wurde, und ... Gott ist Liebe! Wahrscheinlich war diese erste Liebe (so nennen wir sie hier einmal) noch nicht ausgereift, aber ansatzsweise war sie in Adam. Und nun sieht er sein Weib, wie diese verführt wurde und von jener Frucht aß, was den Sterbensprozess nach sich führte. Er ahnte oder spürte in sich, dass ihn dieser Ungehorsam des Weibes unweigerlich von ihr trennen musste - und nun Adam?

Unsere Antwort auf die gestrige Frage in Bezug darauf, wie sich Adam verhalten wird, mag provozierend sein: Adam ließ sein Weib nicht einfach in ihrer Sünde stehen oder wandte sich ab von ihr, sondern in vollem Bewusstsein, dass auch er sich in Ungehorsam gegenüber Gott setzte, aß er auch und folgte damit Seiner Frau in die Sterblichkeit!

Noch wusste Adam nicht, was Gut und Böse ist und besaß hierin keinerlei Erfahrung, doch in seinem Herzen spürte er ein Gefühl der Liebe zu seiner Frau, das ihn drängte, das angekündigte Urteil mit seiner Frau zu teilen! Bedenken wir hier einmal: Heute versprechen sich Brautleute, ihr Leben "in Freud und Leid" zu teilen - Adam war nicht nur der erste Mensch, sondern auch der Erste, der dies praktizierte!

Adam ahnte nicht, dass sein verhalten, nämlich sich für den Ungehorsam seiner Frau zu opfern, für uns bereits die erste Vorschattung des Opfers Christi darstellt. So wie sich der erste Mensch Adam aus Liebe zu seiner Frau in Ungehorsam begab, was Sünde und Tod über alle folgenden Menschen brachte, so gab und gibt es einen letzten Adam, der aus Liebe für alle Menschen den Tod auf Sich nahm und sterbend am Kreuz die gefallene Menschheit, ja das ganze All. zu Gott zurückführte. und mit Gott versöhnte!

Es ist unter den Gläubigen allgemein üblich, unseren Leitvers samt Umfeld als Strafe zu sehen, Adam und Eva hatten ja durchaus die Möglichkeit, gehorsam zu sein, was ein unbegrenztes Leben im Garten Eden zu Folge gehabt hätte. Doch wäre dies der Wille Gottes gewesen? Hätte das erste Menschenpaar ohne die Erkenntnis des Guten und Bösen Gottes Liebe erwidern können?

Wir setzen obiges Fragespiel fort: Woran kann ein Mensch "Liebe" erkennen? Ist Liebe erkennbar, wenn alles rundum immer nur schön ist? Alles selbstverständlich ist? Vor dem Sündenfall war dies im Garten Eden der Fall! Weil aber zum Erkennen und Schätzen, ja zum Erwidern der Liebe die Erkenntnis und die darauf folgende Erfahrung von Gutem und Bösen zwingend no twendig ist, entsprach es dem Liebesplan Gottes, den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen vor den Augen des ersten Menschenpaares zu setzen und dies durch Satan in der Gestalt der Schlange verführen zu lassen - hierüber müssen wir, liebe Geschwister, einmal stille werden!

Wir haben bisher miterlebt, wie Adam letztlich durch das Hören auf die Stimme seines Weibes schuldig wurde, und dies "aus Liebe" zu ihr. Aber - alles entsprach dem Ratschluss Seines Willens , nur: Warum verurteilt dann Gott Seine Menschen? Warum Strafe?

Wir merken, liebe Geschwister, wie uns das momentane Thema in immer mehr Fragen hineinführt, die geklärt werden wollen, was aber nicht einfach ist, weil die Tradition vielen Gläubigen im Wege steht, vor allem die fatale Lehre, der Mensch habe einen freien Willen und könne sich auch gegen Gott und Seinen Willen entscheiden, was wir aber immer wieder zu widerlegen versucht haben, auch hier in dieser Schrift. Hätte sich Adam tatsächlich aus freiem Willen gegen Gott entscheiden können, wäre schon im Garten Eden Satan der Sieger gewesen! Und am Ende, dies ist für uns heute durchaus sichtbar, hätte Satan den Großteil der Menschheit auf seiner Seite gehabt und Gott hätte Sich mit einem winzigen Teil Gläubiger abfinden müssen - ist das unser Bild von dem allmächtigen Gott?!

Wenn wir heute die Geschehnisse im Garten Eden beurteilen, dann haben wir Gläubige, die wir in Paulus den Apostel der Nationen erkannt haben, den ungeheuren Vorteil, dass wir um einen geheimen und einen geoffenbarten Willen Gottes wissen (siehe Eph 1:9). Nur dem Apostel Paulus ist es gegeben, uns das Geheimnis Seines Willens bekannt zu machen, was im Blick auf unseren Leitvers heißt, dass wir erst einmal Gottes Gerechtigkeit in der Form von Gericht und Urteilssprüchen erfahren, Seine Liebe ist hier im Garten Eden noch verhüllt!

Was wir gestern haben anklingen lasse, lautet in Kurzform: Zuerst muss der von Gott erschaffene Mensch in Sünde fallen, was die Erkenntnis des Guten und Bösen nach sich zieht, worauf das unweigerliche Gericht mit den entsprechenden Urteilen folgt, was im Grunde absolute Gottesferne bedeutet. Gott ist nicht nur Liebe, Er ist auch gerecht und Seine Gerechtigkeit fordert, dass Ungehorsam bestraft wird, was im Blick auf unseren Leitvers bedeutet, dass Adam samt Eva ihr beschauliches Glück im Garten Eden verlassen mussten. Hatten sie bisher die Bäume des Gartens ohne die geringste Mühe vollkommen und gesund ernährt und hat ihnen ohne Arbeit, Mühsal uns Schweiß das Essen vom Baum des Lebens ständig neue Lebenskraft geschenkt, so wird dies nach dem Urteil Gottes jetzt ganz anders. der Mensch wird mit dem Bösen konfrontiert und das heißt erst einmal Fluch und Trübsal!

Der Fluch bestand darin, dass er, nicht wie bei der Schlange, Adam direkt traf, sondern den Boden, der die Nahrung hervorbrachte>; und der Fluch beinhaltete, dass dieser Boden nichts mehr von selbst hervorbrachte, sondern beackert werden musste, was bis heute mit Trübsal verbunden ist. Vergleichen wir jetzt beide Zustände, den im Garten Eden und heute, dann lehrt uns schon diese erste Erfahrung, wie liebevoll Gott Seine ersten Menschen versorgte, und die Sehnsucht wächst, immer bei Ihm in der Herrlichkeit zu sein!

1Mo 3:18

"Und Dornen und Stechkraut wird er dir sprossen, und du wirst das Kraut des Feldes essen."

Wir heben die gestern am Schluss gemachte Aussage noch einmal hervor: der Fluch Gottes traf nicht den Menschen selbst, sondern den Boden, der bedient werden soll; und was bringt dieser Boden hervor? Dornen und Stechkraut, wie unser Leitvers es sagt. Damit haben wir drei Stichworte, nämlich "Fluch, Dornen und Stechkraut", und mit ihnen spannen wir heute einen großen Bogen zu jenem letzten Adam, der diesen Fluch zuerst einmal auf Sich nahm, und ihn dann aufhob: Christus, der Sohn Gottes, der ins Fleisch kam, Sich Selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zu Tod, ja bis zum Kreuzestod (Phil 2:8).

Lassen wir uns heute daran erinner, dass, noch bevor die Nägel des Kreuzes das Fleisch Jesu durchbohrten, es jene Dornen des Stechkrautes waren, die Sein Bl ut fließen ließen. Mk 15:17 berichtet uns mit knappen Worten, wie römische Soldaten Ihm einen Dornenkranz flochten und auf Sein Haupt drückten ... der Fluch des Bodens brachte schon hier im Vorfeld der Kreuzigung Sein Blut zum Fließen!

Aber auch das Holz, an dem unser Herr angenagelt wurde, ist ja ein Produkt des Bodens, wenn auch größer als das Kraut des Feldes - und so lesen wir in Gal 3:13b die Worte aus 5Mo 21:23: "Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!"

Es darf uns heute zutiefst bewegen, wie einerseits der Fluch über den Boden ausgesprochen wird, andererseits aber jener, der gemäß Gal 3:13 um unseretwillen zum Fluch wurde, bereits als Opferlamm im Hintergrund bereitstand!

1Mo 3:19

"Im Schweiße deines Antlitzes wirst du dein Brot essen bis zu deiner Rückkehr zum Erdbogen; denn von ihm bist du genommen; denn Erdreich bist du, und zum Erdreich kehrst du zurück.'"

Wenn wir unseren neuen Leitvers lesen, werden wir an die traditionellen Predigten einer Beerdigung erinnert, wo üblicherweise diese Worte gelesen werden, und dieses Urteil traf auch bis heute alle Menschen - fast alle, bis auf Einen!

Tatsächlich wissen wir, dass der Mensch aus Erdreich gebildet wurde, doch solange dem Menschen der Baum des Lebens im Garten Eden zur Verfügung stand, war eine Rückkehr zum Erdreich kein Thema für ihn! Nun aber, nach dem Fall, wird diese Rückkehr nach dem Tod angekündigt, und sie ist bis heute für uns Menschen. unangenehm! "Tod" bedeutet also für den Menschen "Rückkehr", doch diese Rückkehr dürfen wir heute in erweitertem Sinn sehen, denn es kehrt noch mehr zurück: "Unser Geist" und "unsere Seele"! Gemäß Pred 12:7 kehrt der Geist zu Gott zurück, und unsere Seele geht in das Ungewahrte (von dem Apg 2:27 spricht), wobei ihre Wahrnehmung für uns Menschen endet. Wir wollen aber jetzt nicht dieses düstere Kapitel betrachten, sondern. unsere Augen auf den richten, der hier die Ausnahme bildet, zumindest was den Körper betrifft, auf unseren Herrn: Auch Sein Geist ging, nachdem Er das Opfer am Kreuz vollbracht hat, zum Vater zurück (Lk 23:46), und Seine Seele befand sich, wie uns schon Apg 2:27 zeigte, im Ungewahrten - nur Sein Körper ging nicht zum Erdreich. zurück! In Apg 2:27 lesen wir ja weiter, dass der Sohn Gottes nicht die Verwesung gewahren wird, und wir wissen, dass Er ja laut Eph 1:20 mit göttlicher Kraft aus den Toten auferweckt wurde!

Adam und Eva gingen mit dem Fluch über den Boden, zu dem sie durch den Tod zurückkehren sollten, hinaus aus dem Garten Eden - wir hingegen dürfen heute jenen letzten Adam sehen, auf den dieser Urteilsspruch nicht mehr zutraf, weil Ihn der Vater vor der Verwesung zu Sich holte und Ihn zu Seiner Rechten inmitten der Überhimmlischen setzte, hocherhaben über alle überhimmlischen Geschöpfe. Hat Seine körperliche Auferstehung aus dem Toten auch für uns eine Bedeutung?

Zweifellos gingen bis heute alle Menschen, auch die Gläubigen, im Tod zum Erdreich zurück, doch für uns bis heute Übriggebliebenen gibt es eine große Hoffnung, die uns der erhöhte Herr durch Paulus in 1Thes 4:13-18 zukommen lässt, es sind die Worte der Entrückung, mit denen wir uns gegenseitig zusprechen sollen. Hier dürfen wir vernehmen, dass im Fall unserer Entrückung unsere Körper nicht zum Erdreich zurückgehen, sondern gleich dem Körper unseres auferstandenen Herrn gen Himmel aufgenommen werden, wobei unsere Körper aber umgewandelt werden müssen, das heißt, sie werden den überhimmlischen Räumen angepasst. Ganz wunderbar lesen wir dies in Phil 3:20-21, wo uns überdies verheißen wird, dass unsere Körper nicht nur angepasst bzw. umgewandelt werden, sondern dass wir vielmehr dem Körper Seiner Herrlichkeit gleichgestaltet werden, und dies gemäß der Wirkungskraft, die Ihn befähigt, auch Sich das All unterzuordnen - ein unermesslicher Zuspruch für uns!

Da der erste Teil unseres Leitverses, nämlich die harte Arbeit um unser tägliches Brot, keinerlei Auslegung bedarf, wenden wir uns no ch etwas dem zweiten Teil zu, der unsere Rückkehr zum Erdreich angekündigt. Dabei bewegt. uns Gläubige vor allem die Frage, ob der zum Erdreich zurückgekehrte Körper endgültig ausgelöscht ist. Wir haben ja zurückliegend angeführt, was mit dem Körper unseres Herrn geschah, und wir haben bewegt, dass auch unser Körper bei der Entrückung ja nicht mehr zum Erdreich zurückgeht, sondern in einem Nu den überhimmlischen Verhältnissen angepasst wird. Nun sagt ja 1Thes 4:16b, dass die Toten in Christus zuerst auferstehen werden ... aber wie?

Wir wollen dieses Thema hier nicht ausführlich darlegen, dies haben wir in unserer Schrift "Fragen/Antworten" getan, sondern uns nur ganz kurz zusprechen lassen, dass auch die bereits zum Erdreich zurückgekehrten Körper von Gott zurückgeholt werden, und dies in ihrem von Gott gegebenen persönlichen Zustand - nur eben in dem Sinn umgewandelt, um in den überhimmlischen Räumen leben zu können.

Viele Gläubige meine, dass wir später nur (!) einen geistlichen Körper haben werden, und sie haben dafür ihre Argumente; doch wir haben die Gegenargumente, dass unser Körper, gleich dem auferstandenen Körper unseres Herrn, in ihrer Substanz erhalten bleiben bzw. wiederhergestellt werden, nur eben umgewandelt und angepasst - eine beglückende Aussicht!

1Mo 3:20

"Und es nennt Adam den Namen seiner Weibes Eva; denn sie wird die Mutter aller Lebenden."

Mit dem letzten Vers ist der Urteilsspruch an den Menschen (ab Vers 17) zu Ende, der im Grunde den Tod und die Rückkehr zum Erdreich beinhaltete. Was war nun die erste Reaktion des Menschen? Es sind die Worte unseres Leitverses!

Adam gab seinem Weib einen Namen, und zwar "Eva", welcher hebräisch "Leben" beinhaltet. Wie kommt Adam gerade auf diesen Namen? Bedenken wir hier, dass das erste Menschenpaar bislang vom Tod keine Ahnung hatte, sie aßen ja beständig vom Baum des Lebens, womit offensichtlich jeglicher Alterungsprozess unterbunden wurde ... ahnte Adam etwas von dem schrecklichen Sterbensweg, der nun auf ihn und sein Weib zukam? Es tun sich den nachdenkenden Gläubigen hier noch so manche Fragen auf, doch wir wollen die Antworten abkürzen und unser Augenmerk auf das eine Wort richten: "Eva - Leben"!

Gleich nach dem Urteil des To des (zum Sterben sterbend) keimt Hoffnung auf! In 1Mo 1:28 segnete Alueim den Menschen derart, "fruchtbar zu sein, sich. zu mehren und die Erde zu füllen" - was aber im Garten Eden allem Anschein nach nicht vollzogen wurde! Es bedurfte nach dem göttlichen Ratschluss zuerst der Sünde und dem Ausschluss aus dem Paradies, und erst dann "erkannte" Adam sein Weib, was in 1Mo 4 folgt. Für uns ist es das glückliche Erkennen, dass sofort auf das Urteil des Todes das Wort des Lebens folgt! Nicht der Tod ist Sieger, sondern das Leben, was uns 1Kor 15:55-57 bestätigt: "Tod, wo ist de in Sieg...? Der Sieger ist Jesus Christus, und Er ist unser Herr und Haupt!

Noch einen Tag wollen wir uns mit Eva, der Mutter aller Lebenden beschäftigen, weil in diesen Lebenden ja auch der Eine eingeschlossen ist, nämlich "der Fürst des Lebens", "Christuis Jesus", der Sohn Gottes. Machen wir heute einmal einen Gedankengang, und erkennen, wie Gott handelt:

Am Anfang war der Mensch nach 1Mo 1:27 männlich und weiblich (in einer Person), die Teilung erfolgte erst 1Mo 2:18. Die Vermehrung des Menschen war in dem Segen 1Mo 1:28 enthalten, nur - es voll zog sich im Garten Eden keine (!) Vermehrung! Erst nach dem Sündenfall und nach der Austreibung aus Eden erkannte Adam sein Weib und erst hier wurde sie schwanger.

Eines muss uns hier wichtig werden: Es bedurfte des gefallen Zustandes, belastet mit der Sünde, damit der Mensch den göttlichen Segen, nämlich fruchtbar zu sein und die Erde zu füllen, nach dem göttlichen Ratschluss umsetzen konnte! Und da der in Sünde gefallene Zustand des Menschen "Tod" beinhaltete, bedurfte es des Lebens, was der Name "Eva" beinhaltet. Wir fassen zusammen:

Die Vermehrung des Menschen war erst nach der Sünde gegeben, weil es nur dann eines Retters bedurfte! Hätte sich der Mensch vor dem Sündenfall vermehrt und hätte es diesen gar nicht gegeben, wäre das Opferlamm, welches. uns 1Petr 1:19-20 vor Augen stellt, überflüssig gewesen! Doch schon vor dem Niederwurf der Welt, also vor 1Mo 1:2 stand "das Leben, Christus", mit Seinem kostbaren Blut bereit, um aus Tod "Leben" zu schenken!

1Mo 3:21

"Und es macht Ieue Alueim Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und bekleidet sie."

Der Zustand der Unschuld wird in unserem neuen Leitvers nun auch praktisch behoben, die Scham des Menschen wurde bedeckt. Erinnern wir uns an 1Mo 3:10, wo der Mensch nach dem Sündenfall auf einmal seine Nacktheit wahrnahm und sich dieser fürchtete. Beachten wir hier, dass er sich nicht schämte, wie wir es vermuten würden, sondern sich ausdrücklich "fürchtete"! Warum Furcht?

Gehen wir der obigen Frage nach, dann entdecken wir erneute Wunderbares, und dies enthüllt uns Salomo (geschrieben im 10. Jahrh. v. Chr.). So lesen wir in Spr 1:7, dass gerade die Furcht der Anfang der Erkenntnis Gottes ist - ist das nicht gewaltig? Was sich erst einmal als negative Folge der Sünde darstellt, nämlich die Furcht, erweist sich als Anfang der Erkenntnis, und wir fügen hier hinzu: Als Anfang der Erkenntnis Seiner Liebe! Ähnliches enthüllt uns die Aussage in Spr 9:10. Auch Ps 111:10 sagt Gleiches und endet mit den Worten "... Sein Lobpreis besteht für alle Zukunft."

Wir sehen, liebe Geschwister, noch bevor wir zu der eigentlichen Bekleidung des ersten Menschenpaares kommen, weist uns die Furcht des Menschen (hier, weil er unbekleidet ist) auf den Anfang der Erkenntnis hin, auf den Anfang der Weisheit, wie Gott handelt! Und so führt die Sünde zur Furcht, die Furcht zur Erkenntnis und Weisheit, und die Erkenntnis und Weisheit führt zur Liebe Gottes, die sich im Sohn Seiner Liebe, in dem Christus offenbart! Da können auch wir heute, die berufenen Heiligen, frohen Herzens mit einstimmen: "Sein Lobpreis besteht für alle Zukunft!"

Wir kommen zu den Röcken aus (Tier-) Fellen, und hier ist die erste Erkenntnis, das Gott die Feigenblätter, mit denen sich die beiden Menschen bedeckten (1Mo 3:7) ablehnte

Weiter dürfen wir erkennen, dass ganz offensichtlich Tiere sterben mussten, es floss also blut, um das Menschenpaar im göttlichen Sinn z u bekleiden. Hier sehen wir zum ersten Mal im Heilsplan Gottes, dass nur "Blut" etwas bedecken konnte, und bedeckt wurde die Sünde der ersten beiden Menschen!

Als Weiteres erkennen wir, dass die Röcke aus Fell die Sünde nicht wegnahm, sondern lediglich bedeckte, das Tilgen der Sünde war dem Einen vorbehalten, auf den dieses Tierblut symbolisch hinweist, auf den Christus, dessen Blut uns freilöst, wie es Eph 1:7 so beglückend aussagt.

Womit Adam und Eva nicht angezogen werden konnten, steht uns bevor, nämlich das Überzogenwerden mit Seiner Gerechtigkeit. Wenn wir 2Kor 5:1 ff lesen, dann darf uns die zutiefst beglücken, denn wir werden nicht unbekleidet erfunden werden! Unser Herr hat am Kreuz das allein gültige Blut zur Freilösung aller gegeben - wir sind frei! Und wenn wir wir heute in unseren Körpern noch ächzen und uns nach dem Moment sehnen, wo wir unser Kleid der Gerechtigkeit buchstäblich übergezogen bekommen (gem. Röm 3:21-22 sind wir durch den Glauben Jesu Christi gerechtfertigt vor Gott), so dürfen wir heute im Glauben festhalten, dass wir bereits das Angeld des Geistes besitzen, welches uns in Eph 1:13-14 unverbrüchlich zugesasgt ist!

1Mo 3:22

"Und es sagt Ieue Alueim: 'Siehe, der Mensch wird wie einer von Uns und weiß, was da ist gut und böse. Und nun, damit er nicht seine Hand ausstrecke überdies und nehme von dem Baume des Lebens und ess und lebe für den Äon ...'"

Das Gericht über das erste Menschenpaar war ausgesprochen, nun fehlte noch der Vollzug des Urteils, nämlich die buchstäbliche Trennung vom Baum des Lebens. Doch zuvor stellt Ieue Alueim (der Christus) noch fest, dass der Mensch wie "einer von Uns" geworden ist - wie dürfen wir das verstehen?

Mit dem Wissen von Gut und Böse war der Mensch auf einmal in der Lage, dieses Gute und Böse zu unterscheiden und zu bewerten, er konnte Dankbarkeit und Liebe empfinden, aber auch Angst und Hass wahrnehmen. Er war also befähigt, wie einer von Uns (wie der Vater und der Sohn) Gefühle zu haben. und mit diesen umzugehen.

Es muss aber hier gesagt werden, dass dieses Erkennen erst mit den vielen guten und bösen Erfahrungen außerhalb des Gartens Eden wuchs und eintrat. Der Mensch erlebte die Güte und Barmherzigkeit Gottes, aber auch die böse Macht der Finsternis ... so wurde er wie "einer von Uns"!

Bewegt erkennen wir in den obigen Worten, worauf der Heilsplan Gottes beruht: Auf der Fähigkeit des Menschen, Liebe zu empfangen und zu erkennen, aber vor allem auch Liebe zurückzugeben. Gott steht dem Menschen sehr klar zu "wie einer von Uns" zu sein, weil er in die Lage versetzt wurde, die Sehnsucht im Herzen des Vaters nach Liebe zu stillen - ist das nicht wunderbar?

Wir setzten unsere Gedanken von dem "wie einer von Uns" heute fort, und stellen zuerst klar fest, dass dieses "Werden" des Menschen wie "einer von Uns" von Gott gewollt war! Der Mensch hat nicht eigenmächtig etwas genommen, was Gott nicht gewollt hat, sondern führte das aus, wozu Gott ihn bestimmt hat. Deshalb wurde er auch "in Seinem Bilde" erschaffen. Die Erkenntnis von Gut und Böse wird aber erst verwertbar, wenn der Mensch mit diesem in Berührung kommt, das heißt: er musste in eine Welt hinaus, die der Herrschaft Satan unterlag (und noch unterliegt). Und das die Weltherrschaft Satan unterstellt ist, beweisen viele Aussagen im Wort Gottes (z.B. 2Kor 4:4; 1Jo 5:19; Eph 2:2 und viele mehr). Selbst die Urerde wurde, wie wir schon sahen, von Satan ins Chaos gestürzt und niedergeworfen - nun geht seine Misswirtschaft dort weiter, wohin Adam und Eva entlassen werden.

Natürlich wusste Adam erst einmal nichts von den Machtverhältnissen Satans, nur Satan selbst bemerkte, dass sich mit diesem Geschöpf "Mensch" ein für ihn gefährlicher Einbruch in sein Interessengebiet anbahnte, weshalb er dann auch Eva überlistete. Was Satan allerdings nicht ahnte: Er führte Gottes Absicht bis ins Kleinste aus und bereitet so den Weg für seine Überwindung selbst vor. Wir wollen heute aber auf den sehen, der den Sieg errungen hat: "Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt, durch unseren Herrn Jesus Christus" (1Kor 15:57).

Das Urteil "zum Sterben sterbend" wurde ausgesprochen, als der Mensch das Gebot Gottes missachtete, doch es konnte erst wirksam werden, wenn der Mensch vom "Baum des Lebens" getrennt wurde. Durch das Essen der Früchte dieses Baumes wurde, wie wir ja schon gesehen haben, der Alterungs - und damit der Sterbensprozess außer Kraft gesetzt. Unser Leitvers hebt nun hervor, dass der Mensch tatsächlich so lange nicht gestorben wäre, wie er von diesem Baum hätte essen können ... und dies hätte "Für äonisch" (wie die DaBhaR-Übersetzung schreibt) sein können.

Wir brauchen dem Gedanken, wie lange wohl Adam gelebt hätte, nicht weiter nachgehen, weil er nicht dem Heilsplan Gottes entspricht. Der Mensch musste aus dem Garten hinaus, er musste also vom Baum des Lebens getrennt werden, was letztendlich "Sterben" beinhaltete.

Dass Gott hier keine endgültige Trennung von diesem Baum schuf, darf uns heute einmal mehr erfreuen, denn: Ganz am Ende unserer Bibel, in Offb 22:2 lesen wir wiederum von einem Baum, hier wird er als "Holz des Lebens" bezeichnet, der bzw. das am Wasser des Lebens steht, der aus dem Thron des Lämmleins geht. Die Blätter dieses Holzes dienen zur Genesung der Nationen, was nichts anderes bedeutet, als dass am Ende Gott all Seine Geschöpfe wieder durch das Holz des Lebens gesund macht und an Sein Herz zieht!

1Mo 3:23

"Und es sandte ihn Ieue Alueim aus dem Garten Eden, zu bedienen den Boden, von wo er genommen ist."

Bereits in 1Mo 1:28-29 sahen wir den Auftrag Gottes an den neu erschaffenen Menschen, auf der ganzen Erde zu leben, das heißt, sich zu vermehren und über alles zu walten, wozu auch die Bestellung des Bodens gehört. Die Nahrungsquelle war in diesen Versen nicht (!) der Baum des Lebens, sondern alles grüne Kraut und jede Frucht der verschiedenen Bäume. Diese erste Aussage über die Zukunft des Menschen zeigt uns ganz deutlich, dass der Aufenthalt des Menschen im Garten Eden mit den zwei entscheidenden Bäumen nur von begrenzter Dauer war!

Bleiben wir hier einmal in Gedanken stehen, denn einmal mehr stehen wir hier staunend vor dem Handeln Gottes: Der Garten Eden hatte die Aufgabe, den Menschen nur solange zu beherbergen, bis sich der Sündenfall vollzogen hatte. Und damit dieser auch geschah, wurde Satan in der Gestalt der Schlange der Zutritt in diesen Garten von Gott erlaubt. Während dieser Zeit hielt der Baum des Lebens jeglichen Sterbensprozess auf. Als sich dann der Sündenfall vollzog, hat auch der Garten Eden seinen Auftrag erfüllt, der Mensch musste, beladen mit der Sünde hinaus in die Welt und unterlag ab sofort dem natürlichen Sterbensprozess. Er musste nach dem göttlichen Urteilsspruch in Schweiß seines Angesichts sein Brot essen - und dies alles im Machtbereich dessen, der als der Fürst des Vollmachtsgebietes der Luft die Oberherrschaft über die Erde von Gott übertragen bekam: Satan! Das alles muss uns aber nicht erschrecken, vielmehr dürfen wir gerade in diesen Wegen Gott als den alleine und souverän handelnden Schöpfer sehen, dem nichts aus der Hand gleitet - bis an Sein Ziel!

1Mo 3:24

"Und Er trieb aus den Menschen und ließ ihn weilen gen Osten vom Garten Eden."

Wir stehen mit unserem Leitvers vor dem letzten ASkt im Garten Eden, das Menschenpaar wird ausgetrieben. Das hört sich erst einmal sehr hart an, doch enthält unser Vers auch eine Hoffnung! Man hat viel spekuliert, wo denn der G arten Eden wohl gewesen sein könnte und wohin die Menschen gehen mussten .. und da sagt Gottes Wort: "gen Osten"!

Wir wollen diese Richtung heute nicht geographisch bestimmen, sondern unser Augenmerk darauf richten, dass "im Osten" die Sonne aufgeht ... und die Sonne gleicht abgeschwächt symbolisch dem Sohn Gottes, unserem Herrn. Wir haben in Gottes Wort viele Vergleiche mit irdischen Herrlichkeit, seien es Perlen, strahlend weiße Gewänder und mehr, aber nichts leuchtet für uns Erdenbürger heller und strahlender als die Sonne. Und dieses helle Licht weist uns auf Christi Glorie, wiewohl dieses Licht wiederum nur ein schwacher Abglanz der Herrlichkeit unseres Herrn ist. Wenn wir Apg 26:13 lesen, dann durfte Paulus den Herrn in einem Licht sehen, das heller war als der Glanz der Sonne!

Das Menschenpaar ging also in Richtung Sonnenaufgang, was bedeutet, dass der Christus nun nicht für immer verschlossen ist, sondern. zu Seiner Zeit wiederkommt und mit Seinem Licht die Welt erstrahlen lässt. "Hoffnung" ist etwas Schönes, und doch trägt sie einen Faktor der Unsicherheit in sich. Wenn Adam und Eva aufgrund der Verheißung in 1Mo 3:15 eine vage Hoffnung in sich trugen, so haben wir "Gewissheit", ja "Vollgewissheit", was für uns totale Sicherheit bedeutet. Gott ist treu, und Seine Verheißungen sind für uns "Ja und Amen". Lassen wir uns mit 1Kor 1:9 zusprechen.

"Und Er setzte die Cherubim und ein flammendes, sich drehendes Schwert, zu bewahren den Weg zum Baume des Lebens."

Bevor wir auf die Einzelheiten unseres neuen Leitverses eingehen, wollen wir uns etwas tiefergehend bewusst werden, was hier geschah, nämlich der Auszug aus einer vertrauten Heimat, wo der persönliche Kontakt mit Ieue Alueim gegeben, ja selbstverständlich war, wo es kein Altern, keine Krankheit un dSchmerzen gab - es war schlichtweg das Paradies auf Erden!

Nach dem Kalender Gottes wissen wir um zwölf Haushaltungen oder Verwaltungen, deren erste im Garten Eden begann und mit "Unschuld" überschrieben ist. Diese erste Verwaltung endete mit dem Eintritt der Sünde, worauf das Menschenpaar den Ort dieser Verwaltung verlassen musste. Haben wir uns schon einmal vorgestellt, was "dieses Verlassen" für die beiden Menschen bedeutet haben muss als sie aus Eden ausgetrieben wurden? Was sie in ihrem Inneren empfunden haben musst? Als sie sich bewusst wurden, dass sie "böse" gehandelt hatten? Dass sie das Herz ihre Gottes kränkten? Als plötzlich in ihnen etwas wirksam wurde, was wir als "Gewissen" kennen und welches sie von da ab ständig an ihren Ungehorsam erinnerte? Als sie feststellen mussten, dass an ihrem Körper der Alterungsprozess einsetzte, etwas für sie bislang völlig Unbekanntes, vielleicht schon erste Anzeichen körperlicher Schmerzen? Kamen Tränen in ihre Augen, als sie zurückblickten? Bei all diesem was uns innerlich bewegen darf, wollen wir nicht übersehen, dass Adams Unschuld ihn nicht abhalten konnten, seinem Schöpfer gegenüber ungehorsam zu sein - Gottes Weg mit Seinen Menschen ging weiter auf neuen Wegen, allerdings Wege der Sünde!

Wir haben. uns gestern versucht zurückzuversetzen, was das erste Menschenpaar wohl empfunden haben musste, als es aus seiner Heimat ausgetrieben wurde ... ein kaum mehr nachzuvollziehender Moment! Und was tat Gott? Er verwahrte jenes Gebiet, wo Er den Baum des Lebens gepflanzt hatte, und dies mit zwei Wächtern: die Cherubim und dem Schwert.

Als Erstes nennt unser Leitvers "die Cherubim", die den Weg des Lebens bewahren mussten. "Cherubim" sind nicht mit den herkömmlichen Engeln zu verwechseln, denn sie haben keine Botendienste zu verrichten, sondern repräsentieren die Herrlichkeit Gottes. So zeigt uns Ps 99:1: Gottes Thron zwischen den Cherubim, und auf der Bundeslade beschatten bekannterweise die. Cherubim Seine Herrlichkeit (siehe 2Mo 25:18ff), was hier im Zelt der Zusammenkunft bedeutete, dass kein irdischer Mensch Gottes Herrlichkeit ertragen könnte. Selbst Aaron, der Hohepriester, konnte nur bis zu diesen beiden Cherubim vortreten.

Die obigen Aussagen zeigten us, dass die Cherubim nicht nur den Weg. zum Baum des Lebens verwahren mussten, sondern damit auch die direkte persönliche Verbindung mit Ieue Alueim. unterbunden wurde - Gottes Herrlichkeit wurde fortan beschattet, der mit der Sünde beladende Mensch hätte sie nicht mehr ertragen könnne! Der erste Mensch der (vom Blut Christi freigelöst) einen Blick in das verlorene Paradies werden durfte, war Paulus (2Kor 12:3-4), doch es war ihm nicht erlaubt, auszusprechen, was er schaute, es war für ihn "unbeschreiblich"

Wir kommen. zu dem zweiten Wächter und Bewahrer des Baumes des Lebens, einem flammenden und sich drehenden Schwert. Wir betonen den " zweiten" Wächter, weil leicht angenommen werden kann, dass die. Cherubim das Schwert selber tragen würden, was aber so nicht in unserem Leitvers steht, vielmehr lesen wir einmal "die Cherubim", dann: "... und ein flammendes, sich drehendes Schwert"! Dies weist darauf hin, dass dieses Schwert eine eigene Aufgabe hat!

Schauen wir die Merkmale dieses Schwertes an:

  1. Es ist "flammend", was "Feuer" bedeutet, und Feuer hat in Gottes Wort sehr viel mit "Gericht" zu tun.
  2. Es dreht sich, was bedeutet, dass man es umdrehen kann, dass es demnach zweischneidig ist, also von beiden Seiten benutzt werden kann.

Wenn wir nun so offensichtlich ein zweischneidiges Schwert vor unseren geistigen Augen haben, werden wir fast zwangsläufig zu Hebr 4:12 geführt, wo gesagt wird, dass das Wort Gottes nicht nur lebendig und wirksam ist, sondern eben mit dem zweischneidigen Schwert verglichen wird, nur ist Gottes Wort noch schneidender, es durchdringt und teilt. Wir lesen aber auch in Jer 5:14, dass Sein Wort eine verzehrende Flamme sein kann, was auch Jer 23:29 bestätigt. Das Schwert als Be wahrer des Weges zum Baum des Lebens nimmt so gesehen für uns Gestalt an, es bekommt seine ganz besondere Wächterrolle.

Es gibt wenige oder keine Auslegungen über das genannte Schwert, weshalb manchem Leser unsere Gedanken etwas weit hergeholt vorkommen mögen; doch bedenken wir, dass im Garten Eden Ieue Alueim direkt mit dem Menschen sprach, außerhalb des Gartens sprach Er zuerst durch Propheten, dann durch Sein Wort, welches nach und nach niedergeschrieben wurde. Und diese Wort steht nun auch vor dem Baum des Lebens, und bewahrt den Weg zu ihm solange, bis das Wort Gottes er füllt ist! "So lange" heißt, dass einmal der Weg wieder frei sein wird, was ab er erst nach vielen und schrecklichen Gerichten sein wird, wenn die Äonen ab gelaufen sind, und der Vater in der Vollendung alles in allen sein wird.

Vielleicht darf uns heute gerade bei dieser Trennung des Menschen von Gott erneut bewusst und groß werden, dass "Einer" diese Barriere überwunden hat, "Einer", der in der Art und Weise wie ein Mensch erfunden wurde, "Christus, der Sohn Gottes"! Sein Opfer am Kreuz öffnete den Weg zum Vaterherzen für alle, wenn auch in besonderen Abteilungen, wie es 1Kor 15:23 zum Ausdruck bringt. Und wir, die das Wort der Wahrheit, das Evangelium unserer Rettung hörten und glauben konnten, sind gemäß Eph 1:13-14 mit dem Geist der Verheißung versiegelt, lim Geist haben wir heute schon Zutritt zu Gott! Und was wir heute im Geist besitzen, wird uns vor allen anderen geschenkt, denn wir haben "eine frühere Erwartung in Christus", wie es Paulus in Eph 1:12 verheißen darf.

Noch einen letzten Tag soll uns das bewahrende Schwert beschäftigen, denn: Hinter dem Wort Gottes, das wir mit dem Schwert gleichgesetzt haben, steht der Sohn Gottes. So zeigt uns Offb 19:11-14 unter anderem, dass der auf dem weißen Pferd Sitzende der Christus ist, und von Ihm sagt Vers 14: "... und Sein Name heißt 'Das Wort Gottes"! Damit gewinnen unsere Gedanken noch mehr Tiefe.

Eigentlich muss uns ja nun die Austreibung des Menschen beschäftigen, was auch im Weiteren folgt, aber wir dürfen auch hier, an dieser Stelle, heute schon erkennen, wie der Heilsplan Gottes, den Er gemäß dem Ratschluss Seines Willens beschlossen hat, abläuft, und wie Stück um Stück alles zu Ihm zurückfließt, und dies in dem Gnadenstrom Seiner Liebe.

So lesen wir in der schon benannten Offenbarung des Johannes, wie der später sich bildenden jüdischen Gemeinde in Ephesus bei all dem Lob und T ade verheißen wir: "Wer überwindet, dem werde ich vom Holz des Lebens zu essen geben, das mitten im Paradis Gottes ist" (Offb 2:7). Diese Überwinder( die nichts mit uns, den Glieder am Körper Jesu Christi zu tun haben), wird also wieder der Eintritt ins Pardies Gottes und der Zugang zum Baum des Lebens verheißen. Zu diesem Zeitpunkt sind wir längst entrückt und für immer mit unserem geliebten Herrn zusammen! Und gemäß Offb 22:2 dient das Holz des Lebens letztlich zur Genesung der Nationen, und danach wird es keinerlei Verdammung mehr geben.

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 4