1. Mose - Kapitel 4

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

1. Buch Mose - Kapitel 4

Geburt von Kain und Abel
Der erste Brudermord und dessen Folgen
Kains Nachkommen
Beginn der Seth-Linie

Geburt von Kain und Abel

1Mo 4:1

"Und der Mensch erkennt Eva, sein Weib; und sie wird schwanger und gebiert Kain und sagt: 'Ich erwerbe einen Mann, Ieue!'"

Wir kommen zu einem neuen Abschnitt im Heilsplan Gottes, dem Leben der Menschen außerhalb des Garten Edens. Bedenken wir zuerst einmal, dass die Segnungen in diesem wunderbaren garten, unter denen das erste Menschenpaar weilen durfte, dies nicht von der. Sünde abhalten konnten, nun wird der Mensch unter ganz anderen Bedingungen erprobt bzw. in die göttliche Schule genommen. Da ist gleich zu fragen: Wird der Verlust der paradiesischen Segnungen und die Härte und Mühsal des nunmehrigen Lebens den Menschen lehren, Gott zu gehorchen?

Mit dem Verlust der Unschuld und dem Erkennen von Gut und Böse bekommt der Mensch "das Gewissen", was kennzeichnend ist für die nun beginnende neue (zweite) Verwaltung. Und wenn wir vorausschauen, dann werden wir im Nachhinein miterleben, wie der Mensch mitnichten lernt; die Bosheit wird zunehmen und erreich einen vorläufigen Gipfel am Schluss dieser Verwaltung, mit Noah. Damit ist die oben gestellte Frage beantwortet.

Über den nun beginnenden Alltag der Menschen erfahren wir nur, dass Adam sein Weib erkannte - dies war offensichtlich im Garten Eden nicht gegeben! Seine Verheißung an den Menschen: "Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde und unterwerft sie euch." Gottes Herz sehnt sich nicht nach der Gegenliebe von zwei nur Menschen, sonder, von unendlich vielen!

Eva gebiert ihren ersten Sohn und wir sind heute kaum mehr in der Lage, nachzuvollziehen, was in ihr vorgegangen sein mag - der erste Mensch, der auf natürliche Art gezeugt wurde, erblickt das Licht der Welt. Über all die menschlichen Nöte, Mühen und weitere Beschwernisse in dem neuen Lebensbereich erfahren wir, wie gesagt nicht aus Gottes Wort, wohl aber über die Umstände der ersten Geburt eines Sohnes - und nun müssen wir uns in Eva hineinversetzen:

Sie wurde aus dem Garten, wo alles im Überfluss vorhanden war, in einen neuen Lebensraum versetzt, wo alles beschwerlich war, aber - sie hatte ja die Verheißung mitgenommen, dass ihr Same den Kopf der verführerischen Schlange zermalmen würde (1Mo 3:15), und nun war der verheißene Samen geboren, der Weg zurück ins Paradies schon ganz nahe zu sein! Und genau diese Gedankenkommen in Evas Worten zum Ausdruck: "Ich erwerbe einen Mann, Ieue!"

Der Name "Kain" bedeutet im Hebräischen "Erworben", worunter wir verstehen müssen, dass Eva glaubte, etwas gekauft und bezahlt zu haben! "Bezahlt" hatte Eva in ihren Gedanken mit den Schmerzen ihrer Schwangerschaft, deshalb ist erste Wort "Ich...", was anders ausgedrückt besagen will: "Ich" habe etwas erworben, nämlich den Lohn meiner Schmerzen. Merken wir den Schwerpunkt auf dem "Ich? Es ist wohl die früheste Andeutung des Heils durch Werke!

Ist es nicht hochinteressant, liebe Geschwister, dass wir in diesen wenigen Worten über die Geburt Kains so viel erkennen dürfen? Eva sah ja darin das Ende der über sie verhängten Strafe , nämlich das Ende der Verbannung aus dem Garten Eden. Der Verheißene, der den Kopf der Schlange (also das ursächliche Übel der Verführung) zermalmen würde, war geboren ... meinte Eva! ganz besonders weisen wir noch einmal auf das "Ich" hin ("Ich habe erworben..."), womit Eva hervorhob, dass sie der Ansicht war, selbst etwas getan zu haben, etwas erworben zu haben, nämlich durch die Geburt Kains den Erwerb der Rückkehr ins Paradies!

Machen wir uns heute inmal Gdanken darüber, dass dieses "Ich" bereits im frühesten Staduium, der Menschheit, also hier in unserem Leitvers, eine führende Rolle spielte und durch die ganze Menschheit hindurch noch spielt: Gerechtfertigt vor Gott durch Werke! Dies lesen wir heut enoch unmissverständlich unter anderem in Jak 2:24. Und ein Gro ßteil der Gläubigen ist der Meinung, dass diese Worte auch ihnen gelten ... das "Ich" steht an erster Stelle! All diese Gläubigen, die meinen, sie hätte mit ihren Werken etwas bei Gott erworben, haben leider nicht erkannt, dass durch den Apostel Paulus ein Geheimnis Gottes enthüllt wurde, wo das "Ich" als unfähig entlarvt wird (siehe den Kampf Pauli in Röm 7:13-25 und statt dem "elenden Ich-Menschen" von Gott die Gnade eingesetzt wird! Gnade allein rettet heute, sie allein führt zurück zum Vater und kann durch nichts von uns erworben werden - Gnade ist Gnade!

Wir möchten sehr gerne das Dargelegte noch mehr vertiefen, denn der große Feind aller Gläubigen ist ihr (unser) "Ich"! Und mit einem gewissen Staunen sehen wir dieses "Ich" schon sehr gut bei Eva ausgeprägt. Und ihre Nachkommen? Wie viele Gläubige haben mit Paulus erkannt, wie elend ihr "Ich" ist? Dass sie vollkommen von der Gnade abhängen? Dass nur die Gnade rettet?

Gerade im Römerbrief, wo uns Paulus dieses Problem an seinem eigenen Leben demonstriert (siehe die gestern angeführte Stelle im Römerbrief), sollen wir eine Wandlung unserer Gesinnung durchführen, nämlich weg von unserem "Ich" hin zum "Du" Gottes!

Schauen wir nochmal zurück: Da wandelte Eva mit Adam in der Gemeinschaft mit Gott, ein wundervoller Garten, wo alles im Überfluss vorhanden war, umgab sie. Dann brachen sie Gottes Gebot und wurden zum Sterben sterbend. Die Erfahrung des Bösen und Üblen ließ sie das vergangene Gute erkennen, jener verhängnisvolle Baum tat seine Wirkung. Doch Gott gab ja dem ersten Menschenpaar den hoffnungsvollen Ausblick auf eine Überwindung des Übels ... nun war der Verheißene geboren, und Eva sah die bislang unbekannten Mühsale ihrer Schwangerschaft und Geburt als ihren Verdienst an! "Ich erwerbe einen Mann, Ieue!" Und wie führt Gott Eva weiter? Wie vollzog sich Seine Antwort auf ihre kühne Annahme, etwas erworben zu haben?

1Mo 4:2

"Und sie fährt fort und gebiert seinen Bruder Abel."

Im Moment steht Eva vor unseren Augen; wir haben versucht, uns in ihre Erwartung hinein zu versetzten, dass Gott mit Kain den verheißenen Erlöser ihrer Verbannung aus dem Garten Eden hat gebären lassen (was sie ja als ihren Verdienst ansah) ... doch nun?

Wahrscheinlich mit einer großen Enttäuschung muss sie erkannt haben, dass die weitere. Geburt eines Sohnes nicht mit der Verheißung Gottes übereinstimmte! Bleib nun die Verheißung aus? Oder war es der zweite Sohn? Fing sie an ungeduldig zu werden, oder gar mit Gott zu hadern? Viele Fragen mögen in ihr aufgestiegen sein, und damit schauen wir hier auch einmal auf uns; geht es uns in gewissen Situationen nicht ähnlich?

Lesen wir zuerst ein Wort aus Hebr 10:23 "Mögen wir nun das Bekenntnis der Erwartung ohne Wanken festhalten; denn der Verheißene ist glaubwürdig. "Ohne Wanken" bedeutet ja, dass die Möglichkeit gegeben ist, der Widerwirker tut auch bei uns alles, um in uns Ungeduld, Unverständnis, ja Zweifel zu wecken! Warum werden unsere Gebete so oft nicht erhört? Warum greift Gott nicht ein? Und wie viele ältere und alte Geschwister warteten und warten auf die Verheißung Seiner Wiederkunft und mussten in den Tod gehen?

Mit Eva begann Gott den Weg Seiner Schule, sie musste lernen, was es heißt zu warten, sich zu gedulden. Und noch ein Wort an uns aus Hebr 10:36, wo wir lernen, dass Ausdauer nötig ist, damit wir n ach Erfüllung des Willens Gottes die Verheißung davontragen, denn all die Verheißungen Gottes sind Ja in Ihm (2Kor 1:20)!

Und Abel wird ein Hirte von Kleinvieh, doch Kain wird ein Bediener des Bodens."

Nachdem Eva ihren zweiten Sohn gebar, und nichts darauf hindeutete, dass die Menschen in das verlorene Paradies zurückkehren konnten, nannte sie diese "Abel". Da die Namensgebung bei "Kain" die Hoffnung Evas ausdrückte, was "erworben" zu haben, fragen wir uns zu Recht, was sie wohl mit dem Namen "Abel" ausdrücken wollte. Es kann ja nicht verkehrt sein, sich im Nachhinein Gedanken. zu machen, was Eva bewogen hat, gerade diesen Namen. zu wählen.

Unsere konkordante Stichwortkonkordanz sagt uns, dass Abel im Hebräischen "Eitelkeit" bedeutet. Andere Nachschlagwerke übersetzen Abel mit "Hauch" "Vergänglichkeit" , oder "das, was emporsteigt" Können wir bei Kains Namen noch Hoffnung bei Eva entdecken, so drückt der Name "Abel" schon mehr Resignationen aus, das Einstellen Evas auf die Vergänglichkeit, auf den Hauch eines Lebens, das zum Sterben sterbend ist. Gehen wir der ersten Bedeutung "Eitelkeit" nach, so müssen wir erst einmal erforschen, was dieses Wort beinhaltet "Eitelkeit" lenkt den Denksinn des Menschen von Gott ab und führt hin zu sich selbst, zu seinem Körper und seinem Äußeren. Unter diesem Aspekt wäre Eva schon ein ganzes Stück von ihrem Gott abgerückt!

"Eitelkeit" bedeutet aber auch "Nichtigkeit, Leere, Vergeblichkeit" und da lesen wir erstaunt in Ps 94:11, dass Jewe von Anfang an die Gedanken des Menschen kennt, dass sie nichtig sind - so wurden also schon Evas Gedanken zur Nichtigkeit geführt, was der Name "Abel" uns zeigen kann.

Ergänzend zu gestern wollen wir noch anfügen, dass, wenn Gott schon die Gedanken des Menschen kennt, dies auch auf Eva zutraf. Aber Gott kennt nicht nur, Er lenkt auch die Gedanken, und Eva begann zu leren, dass sie sich wohl überschätzt hatte, dass Gott sie doch anders führt, als sie gehofft hatte, was uns die nächsten Verse zeigen.

Heute wollen wir aber noch die Arbeit der beiden Brüder betrachten und stellen fest, dass diese dem entsprach, was dem Menschen in 1Mo 1:28 befohlen wurde: Unterwerft euch die Erde und waltet über die Tiere. Das ist erst einmal eine neutrale Tatsache, doch unter dem Gesichtspunkt, dass Gott alles führt und lenkt, gewinnen diese beiden Berufe einen tiefen Sinn"

Abel ist das Bild für den Christus, der ermordet wurde, und Kain wird zum Bild des jüdischen Volkes, das Ihn ermordet hat. Abel war Hirte, und Christus bezeichnet Paulus im Blick auf dieses jüdische Volk, dass sie wohl Eifer haben, jedoch nicht in rechter Erkenntnis. Sie wollten ihre eigene Gerechtigkeit aufstellen.

Allein schon dieser Gesichtspunkt zeigt uns an den beiden ersten auf natürliche Art gezeugten Menschen, wie Gott von Anfang an Zeichen setzt und schon in der täglichen Arbeit der beiden Brüder Umrissen Seines Heilsplanes aufzeigt.

1Mo 4:3

"Und es geschieht am Ende von Tagen, dass Kain von der Frucht des Bodens ein Nahungsgeschenk bringt dem Ieue."

Viele Jahre müssen inzwischen vergangen sein, bis jenes eintrat, was unser Leitvers ausdrückt, und es darf davon ausgegangen werden, dass beide Brüder erwachsen waren. Auch dürfen wir annehmen, dass Adam seinen beiden Söhnen alle Vorkommnisse im Garten Eden bis ins Detail berichtet hat, die B rüder waren somit mit der bisherigen Menschheitsgeschichte und mit Gott sehr wohl vertraut. Obwohl Gottes Wort hier sehr wenig berichtet, dürfen wir, wie schon beim ersten Vers der Schöpfung, im Geist manches sehen, was dem Ungläubigen verborgen bleibt. So darf uns heute bewegen: "as trieb Kain zu seinem Nahungsgeschenk, was die herkömmlichen Übersetzungen als "Opfer" bezeichnen und die DaBhaR-Übersetzung mit "Spende" wiedergibt?

Eva muss ihrem Sohn sicher von der Hoffnung erzählt haben, welche sie in seine Geburt setzte, nämlich den Fersenzermalmer geboren zu haben, der die Pforte des Gartens Eden wieder öffnet. Doch mit der Geburt des zweiten Sohnes kam ihre Hoffnung ins Wanken ... war es wirklich Kain? Welche Rolle übernahm Abel, dem Eva ja die Namensbedeutung von "Nichtigkeit" übertragen hat? Es dürfte uns allen klar sein, dass die erste Menschenfamilie immer wieder intensiv über die Möglichkeit einer Rückkehr sprach, womit in Kain, als dem Erstgeborenen der Wunsch wuchs, selbst etwas tun, nämlich mit einer Spende Gott daran zu erinnern, dass sich die ganze Familie danach sehnte, wieder ins Paradies, zurück zu Gott zu kommen - und diese Sehnsucht ist in uns allen erhalten geblieben.

Es ist leider bei vielen Gläubigen die Geduld verloren gegangen, auch über Kleinigkeiten im Wort Gottes nachzudenken und in der Stille auf den Geist der Weisheit und der Enthüllung zu achten, was erstaunlich Ergebnisse bringen kann. So ist es in unserem Fall nicht, dass wir über das hinaus sinnen, was geschrieben steht, sondern wir lassen das Geschriebene einfach auf uns einwirken und bewegen es in unserem Herzen, und so kann uns der Geist auch in die Tiefen der göttlichen Weisheit hineinführen. Und wenn wir uns also jetzt etwas Zeit nehmen, um uns in jene ersten Menschen hinein zu versetzen, in ihre Gesprächsinhalte, ihre Hoffnungen und Sehnsüchte, verstehen wir immer besser das Handeln Kains!

Bedenken wir zuerst, dass es hier von Seiten Gottes keinerlei Opfergebote wie später bei Mose gab. Warum sollte also Kain auf einmal etwas völlig Unbekanntes tun? Und was trieb ihn dennoch dazu? Auch ist interessant, dass nicht Adam, sondern erst einmal sein Sohn Kain auf die Idee kam, diesem Gott, der sie aus dem Garten Eden entfernt hatte, ein Geschenk zu machen, eine Spende, die gewissermaßen helfen sollte (und jetzt kommen wir auf die Antwort der obigen Frage), Gott daran zu erinnern: Wir wollen zurück in jene Paradies, in direkte Gemeinschaft mit Gott! "Kain" war ja der von Eva Erworbene, auf ihm ruhte erst einmal alle Hoffnung, also war es auch Kain, der den Versuch unternahm, etwas aus eigener Kraft zu tun ... und er spendete das Einzige und Beste, was er hatte: Die Frucht des Bodens, den er im Schweiß Seine Angesichtes erntete!

Wir sind immer noch nicht mit unserem Leitvers fertig, über den ja allgemein schnell weggelesen wird. Aber weil wir in diesen wenigen Worten so viel Sehnsucht und Hoffnung entdeckt haben, wollen wi rnoch einen weiteren Tag darüber nachdenken.

Es kann eigentlich nur die erwähnte Sehnsucht nach etwas sein, das verloren ging, welche erst einmal Kain antrieb, etwas zu tun! Und was tat er? Es war die Mühe seiner Hände, die Frucht seiner Arbeit, die er im Schweiß seines Angesichtes dem Erdboden abgerungen hatte, und er erhoffte sich, damit einmal den Erwartungen seiner Mutter Eva gerecht zu. werden, und doch noch zu jenem zu werden, der die Ferse jenes Bösen zermalmt, der durch seine Verführung seine Eltern aus dem Garten Eden getrieben hatte. Zum anderen war auch die Erwartung in Kain, Gott zu beeinflussen, gnädig zu sein, Gnade walten zu lassen, und sie alle wieder in den garten Eden einzulassen! Aber ... war dies aus eigener Kraft möglich? Mit eigenen Werken? Auch wenn diese werke bzw. die Frucht des Bodens ja durchaus gut war?

Kain hatte, im Gegensatz zu uns, nicht die geringste Ahnung, was Gott erwartete - wir aber, Jahrtausende später, wissen es: "Denn in der Gnade seid ihr Gerettet, durch Glauben, und dies ist nicht aus euch, sondern Gottes Nahegabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme" (Eph 2:8-9).

1Mo 4:4

"Auch Abel, er überdies bringt von den Erstlingen seines Kleinviehs und von ihrem Fett".

Nachdem wir uns nun etwas mit Kain beschäftigt haben, seinen Gedanken und Erwägungen, gehen wir heute zu Abel, seinem Bruder, und ganz gegen die traditionelle Meinung über die beiden Brüder kommt hier fast etwas Sympathie für Kain auf: Ist Abel nur der Nachäffer von Kain? Will er sich jetzt auf einmal auch mit einer Gabe, Spende oder einem Opfer wichtig machen? Sich in den Vordergrund stellen?

Oder möchte er nur das Anliegen seines Bruders, die Rückkehr ins Paradies, mit einer eigenen Spende unterstüzen?

Wir trennen die obigen zwei Möglichkeiten bewusst mit einem Absatz, denn jede Möglichkeit hat etwas für sich: "Kain" war ja derjenige, auf dem die Hoffnung Evas ruhte, was, wie wir sahen, sein Name ja auch ausdrückt. "Abel" hingegen machte die Hoffnung eher zunichte, was Eva wiederum in seinem Namen zum Ausdruck brachte - Abel müsste sich also eher zurückgestellt fühlen!

Die DaBahR-Übersetzung von unserem Leitvers lautet: "Und HäBhäL brachte auch noch er..." , und zeigt in dem "auch noch er", dass Abel nicht auf die Idee kam ein Opfer zu bringen, sondern er kam mit seiner Spende. gewissermaßen hinterher, und da er kein Ackersmann, sondern ein Hirte war, gab er von dem, was er zur Verfügung hatte, auch er gab (wie sein Bruder Kain) sein Bestes! Wenn wir jetzt, liebe Geschwister, an dieser Stelle unvoreingenommen vergleichen müssten, auf wem läge unsere Sympathie? Normalerweise doch eindeutig auf Kain! Er war der zuerst Gebende, er gab von dem, was er hatte, das Beste ... also?

"Und es achtet Ieue auf Abel und auf sein Nahungsgeschenk."

Wir kennen alle das Wort "voreingenommen", zumeist aus der Gerichtssprache, wo es auf einen Richter angewandt werden kann, der schon vor Beginn einer Verhandlung die eine Seite als "schuldig" sieht und damit eben voreingenommen ist und nicht mehr gerecht ur teilen kann. "Voreingenommen" sind wir Gläubigen in der Regel alle bei Kain. und Abel, weil wir von vorneherein in Kain den Bösewicht wehen, und in Abel den Guttäter. Wir haben deshalb gestern etwas provoziert, um zum Nachdenken anzuregen, dass dieses Vorurteil, das uns allen anerzogen ist, erst einmal ungerecht ist, weil Kain bisher nichts Böses tat - im Gegenteil!

Halten wir an dieser Stelle nochmals die hier für uns wichtigen Tatsachen fest: Jeder der beiden Brüder gab Gott von dem, was er hatte, wobei Kain der zuerst Gebende war! Keiner der Brüder hätte etwas anderes geben können! Jeder gab sein Opfer, um die Rückkehr ins Paradies nach Möglichkeit. zu erbitten, Kain an erster Stelle! Und nun sind wir noch einmal provokant: Abel musste ein unschuldiges Tier töten, wobei die neuerliche Frage auftaucht, wer ihn das Töten gelehrt oder geheißen hat? Gemäß 1Mo 1:29 war dem Menschen nur rein Pflanzenkost zur Speise gegeben! Von hier kann das Töten eines Tieres also nicht kommen! Vielleicht merken wir spätestens hier, liebe Geschwister, wie wir gedanklich ins Schleudern kommen!

Und dann vollzieht sich etwas, was ein "Unvoreingenommener" nicht für möglich, ja sogar klar als ungerecht und unverständlich halten würde. Ieue achtet auf Abels Nahungsgeschenk!

1Mo 4:5

"Aber auf Kain und auf sein Nahungsgeschenk achtet Er nicht."

Wir möchten heute, bevor wir auf die spannende frage des "warum Ieue so handelt", zuerst noch kurz auf die gestern vielleicht noch bei manchem aufgekommene Frage eingehen, ob der Mensch Tier töten und essen soll - Abels Opfer drängt uns ja zu dieser Frage: Die klare Antwort, den Menschen betreffende, haben wir ja längst in 1Mo 1:29 gelesen und auch im Blick auf die Tiere lesen wir in 1Mo 1:30 nichts anderes als über Pflanzenkost. Dazu eine wissenschaftliche Antwort: Bei Pflanzenfressern (Tiere eingeschlossen) ist die Darmlänge 10-12 fach länger als die Körpergröße, bei Fleischfresser nur 3-6 fach! Da der Mensch anatomisch zur erstgenannten Kategorie gehört, ist er ein eindeutiger Pflanzenesser! Abel hätte somit keinen Anlass gehabt, das Töten von Tieren zu lernen oder überhaupt auszuführen, was ihn in unseren Augen eigentlich eher unsympathisch machen müsste!!!

Aber nun zu Gottes Handeln: Für einen Unvoreingenommenen ist Gottes Antwort auf die Opfer erst einmal völlig unverständlich, ja ungerecht! Und auch wir müssen, wenn wir bisher gedanklich mitgegangen sind, dies erst einmal so sehen, schließlich diente Kains Gabe der menschlichen Nahrung, seine Arbeit als Bediener des Erdbodens war also lebenserhaltende; Abels Tierhaltung hingegen war nicht lebensnotwendig!

Damit erhebt sich die spannende Frage: Was war bei Abel anders oder besser als bei Kain? Wir kommen damit von der menschlichen zur göttlichen Sicht, vom menschlichen Denken zum göttlichen Handeln , und dies ist, wie wir sehen werden, völlig konträr!

Wenn wir uns jetzt fragen, warum Gott auf Abels Geschenk achtet, auf Kains aber nicht, kann uns nur "Er" die Antwort geben, und sie erfolgt Jahrtausende später, einmal durch Hebr 11:4, wo uns gesagt wird, dass Abel sein Opfer durch Glauben darbrachte, was sein Opfer "mehr wert" machte. Zum anderen lesen wir in 1Jo 3:12, dass Kain vom Bösen war und dass seine Werke (also auch sein Opfer) böse waren. Wir stehen hiermit vor zwei Aussagen Gottes, die all unsere bisherigen Gefühle und Sympathien für den einen oder anderen Bruder zunichte machen, woraus wir gleich einmal lernen dürfen, uns nicht auf unsere Gefühle oder unseren Verstand zu verlassen - sie können uns total in die Irre leiten! Dies sagt auch eindringlich Salomo in Spr 3:5: "Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand."

Wir sehen von zwei Bibelaussagen, die sich jeweils auf einen der beiden Brüder konzentriert und vielleicht sind wir erschüttert, dass der eine böse, der andere gut ist, obwohl beide Brüder unter gleichen Bedingungen aufwuchsen. Aber das Umfeld von 1Jo 3:12 sagt uns noch mehr: So lesen wir zuvor in 1Mo 3:10 von "Kindern Gottes" und "Kindern des Widerwirkers", was in den folgenden Versen klar auf Kain abzielt. Kain war also nicht nur vom Bösen, er war direkt ein Kind des Widerwirkers, also Satans! Und jetzt werden wir, liebe Geschwister gefordert: Können wir im Glauben fassen, dass der Böse nicht eigenständig von Kain Besitz ergriff? Dass dieser nur ein Werkzeug Gottes war (und noch immer ist) und Seinen Ratschluss ausführen muss? Auch bei Kain?

Das Böse entstand nicht von selbst (ohne Gottes Einfluss), sondern wurde von Gott erschaffen, wie Jes 45:7 bezeugt. In diesem Vers stehen Licht und Finsternis, Gut und Böse direkt nebeneinander un dJesaja betont, dass Er dies alles macht! Und nun kommt das Schwere für uns: "Gott ist Liebe" (1Jo 4:8b), und gerade mit dem Finstern und Bösen will Er uns Seine Liebe offenbaren!

Wenn wir das Obige erfassen können, werden die beiden Brüder Kain und Abel für uns zu einer göttlichen Demonstration dafür, dass das Gute und das Böse nebeneinander liegen, wobei das Gute nur durch das Vorhandensein des Bösen erkannt werden kann! Wir drücken dies anders und einfacher aus: Weil Gott von uns geliebt werden möchte, führt Er uns in direkten Kontakt mit dem Bösen, ja lässt uns vom Bösen überwältigen. Und wenn wir uns dann völlig verzweifelt in absoluter Gottesferne befinden, lässt Er den Lichtstrahl Seiner Liebe aufleuchten, und dies in der Gestalt des Sohnes Seiner Liebe ... und der Mensch fängt an zu verstehen, was göttliche Liebe ist!

Vielleicht darf uns jetzt aufleuchten, warum Kain vom Bösen war, und warum Gott ihm Abel gegenüberstellt. Schon zum Beginn der Menschheit sehen wir, wie Gott ein Gefäß zur Ehre und eines zur Unehre macht, wie es später im Blick auf das Volk Israel in Röm 9:19 ff beschrieben wird. Dabei liegt es nach Röm 9:16 nicht an dem Wollenden noch Rennenden, also auch nicht an Kain, sondern an dem Sich erbarmenden Gott, wenn Er am Ende all zu Sich zieht!

Gottes Wille war, dass Sein erstes Menschenpaar in Sünde fiel, dass ihre Augen aufgetan wurden und sie erkennen konnten, was gut und böse ist. Und wenn Adam und Eva außerhalb des Gartens Eden die bereits schmerzhaft erkennen mussten, so setzte sich dies in den ersten beiden auf natürlich Art gezeugten Menschen fort ... Gut und Böse standen sich hautnah gegenüber!

Über Kain sprachen wir nun viel, über Abel noch wenig, womit wir noch einmal zu Hebr 11:4 kommen, wo diesem bezeugt wird, dass sein Opfer mehr wert war als das von Kain, weil er es "durch Glauben brachte - und worin bestand dieser Glaube?

Zuerst muss. ganz klar gesagt werden, dass Abels Glaube nicht aus ihm kam, sondern ein Geschenk Gottes war, der ihm zuteil wurde. Abel wurde somit zum ersten auf natürliche Art gezeugten Menschen, den Gott offenbarte, wie Sein Heilsplan abgelaufen würde ...durch Blut!

Abel wusste von seinen Eltern, dass deren Ungehorsam auch zur Folge hatte, dass ein Tier sein Fell geben musste, um die Blöße der Menschen zu bedecken, es floss das erste Blut! Abel nahm dieses Geschehen mit viel Gefühl in sich auf, es dürfte der Schlüssel sein, warum er "Hirte" wurde, nämlich um die Tiere fortan zu heben und zu hüten! Da er den Bericht seiner Eltern über dieses blutige Geschehen mit dem ihm geschenkten Glauben glaubte, sah er sich in Ehrfurcht vor Gott angetrieben, Ihm sein eigenes Opfer darzubringen, nämlich Blut jener Tiere, die er hüten. und hegen sollte.

Wir haben zurückliegend dargelegt, woher Abels Glaube kam, nämlich von Gott, und worin er bestand, nämlich dem Zeugnis seiner Eltern zu glauben. Und was beinhaltete das Zeugnis seiner Eltern? Durch die Sünde des Ungehorsams musste ein Tier sein Fell geben, um die Blöße der Menschen zu bedecken, es sollte in tieferem Sinn die entstandene Sünde bedecken wozu Blut fließen musste! Und jetzt kommt das Wunderbare:

Da Abel diese erste Bedeckung der Sünde mit Blut im Garten Eden verstehen und glauben konnte, opferte er sein bestes Tier, un ddieses Blutopfer war vor Gott nicht nur angenehm, es bezeugte zudem, das Abel gerecht sei, wie es Hebr 11:4 bezeugt.

So haben wir heute das Geschehen u m die Opfer der beiden Brüder vor unserem inneren Auge, was uns lehren soll, dass es vor Gott keine andere Gerechtigkeit geben kann, als nur durch Blut. Und was Abel im Kleinen vorschattete, erfüllte Gott, indem das Wort Fleisch wurde, auf diese Erde kam und Sein Blut für die gesamte Sünde der Welt gab. Und dieses kostbare Blut Jesu Christi ist der einzige Weg zurück zum Vater, wie es Joh 14:6 bezeugt.

Vor Gott gerecht zu sein, bedeutet, dass nichts mehr an uns zu finden ist, was zu einer Verurteilung reichen würde - wir sind vollkommen freigelöst durch Sein Blut und in diesem Zustand dürfen wir alle einmal "in Ihm", unserem Herrn und Haupt vor unseren Vater treten. und Ihm unsere Herzensliebe geben!

'Und es entbrennt Kains Zorn überaus, und sein Angesicht fällt."

Wir haben heute den ganzen Vers 5 vor uns und erleben im Nachhinein mit, wie Kain auf Gottes Antwort reagierte. Da sagt uns Gottes Wort zuerst, dass sein Zorn entbrannte, u nd dies sogar "überaus", und dann fällt sein Angesicht, was bedeutet, dass Kains Augen nicht mehr aufwärts oder geradeaus schauen konnten, sondern nach unten auf die Erde! Dieses Verhalten stellt uns, liebe Geschwister, erneut vor eine emotionale Frage: Wie hätten wir an Kains Stelle reagiert? Hätten wir freundlich zu Abel hinüber gelächelt, als sein Opferrauch aufstieg, unserer hingegen abgedrückt wurde? Und dies ohne die gerinste Ahnung, warum unser Opfer abgelehnt wurde? Ist somit Kain zu verdammen, wenn Zorn in ihm aufstieg? Wenn er die Augen senkte, wenn er Gott nicht verstand?

Vielleicht hätte Kain, nachdem sein Opfer abgelehnt wurden, noch eine Chance gehabt! Dass "Zorn" oder Enttäuschung in ihm aufstieg, ist irgendwie nachvollziehbar, aber er hätte die Augen nicht senken sollen, weg von Gott, sondern den Kontakt zu Ihm wenigstens halten sollen, doch so wirkte nur noch einer in ihm, von dem er ist: der Widerwirker. Trefflich klagt Jesus in Joh 8:44 an: "Ihr seid von dem Vater, dem Widerwirker, und wollt nach den Begierden eures Vaters handeln. Derselbe war ein Menschentöter von Anfang an..." Jesus sprach die Worte zu den Pharisäern, doch sie treffen schon auf auf Kain zu, denn der Widerwirker beließ es ja nicht nur bei Zorn und dem Senken des Angesichts, sondern wurde seinem Namen als Menschentöter mehr als gerecht!

1Mo 4:6

"Und es sagt Ieue Alueim zu Kain: 'Warum bist du im Zorn entbrannt? Und warum fällt dein Angesicht?"

Unser neuer Leitvers kann uns einen Blick in Gottes Herz werfen lassen, denn: Was mag Er empfunden haben, als Er die Worte unseres Leitverses an Kain richtete? Worte an einen Mann, der nach dem Ratschluss Seines Willens vom Bösen war? Wollte Er Kain noch mal zurückrufen? Ihn vor dem Schlimmsten bewahren? Oder waren es Worte voller Mitleid und Liebe an einen Mann, der den Blick bereits von Ihm abgewandt hatte und nun den schlimmsten Weg gehen musste, den ein Mensch gehen kann, den Weg zum Brudermord?

Ich, der Verfasser dieser Zeilen, werde an dieser Stelle an Judas erinnert, den wir als "Verräter" kennen und aburteilen. Doch wie war es damals? Judas, der Sohn des Untergangs, musste seinen Verrat begehen, damit die Schrift er füllt werden, so lesen wir in Joh 17:12b. Und verrat en konnte Ihn Judas er st, als Satan in ihn fuhr (siehe Joh 13:27). Und als Judas die Tragweite seines Verrates erkannte, erhängte er sich - kann man mehr Reue zeigen? Doch auch vor dem Verrat hören wir die Worte Jesu an Judas: "Was du tun willst, tue bald" (Joh 13:27b)! Sind dies böse Worte? Strafende Worte? Nein, sie klingen eher mitleidend - und die mit einem Jünger, der den wohl schwersten Weg unter den Zwölfen gehen musste.

Und jetzt gehen wir zu Kain zurück: "Ieue Alueim", der diese Worte ausspricht und hinter denen wir den Sohn Gottes wissen, spricht zu einem zum Mord Vorherbestimmten, Er weiß, was sein muss ... womit Seine fragenden Worte "Warum" einen ganz anderen (mitleidenden ) Unterton bekommen!

1Mo 4:7

"Würdest du nicht, solltest du gut tun, es erheben? Und solltest du nicht gut tun, so liegt eine Sündnahung am Eingang, und für dich ist ihre Wiederherstellung. Und du bist Herrscher über sie.'"

Der erste Satz unseres neuen Leitverses ist noch verständlich, danach wird es richtig schwer - schauen wir also erst einmal auf die erste Aussage, worin sich ja die Worte Ieue Alueims an Kain fortsetzen, u nd sie beinhalten wieder eine Frage, die wir mit anderen Worten so ausdrücken könnten:

"Kain, wenn du schon im Zorn entbrannt bist und wenn du schon von Mir weg nach unten schaust, wäre es nicht gut für dich, Mich wieder anzusehen?"

Nicht ganz umsonst sagen wir bis heute, dass die Augen der Spiegel unserer Seele sind, sie offenbaren unsere Gefühls- und Gemütslage. Haben wir irgendetwas gegen einen unserer Mitmenschen, fällt es uns schwer, diesen anzuschauen, ihm in die Augen zu blicken - und diesen Fall haben wir hier bei Kain. Nachdem er maßlos enttäuscht war, dass sein Opfer abgelehnt wurde, konnte er seinen Bruder nicht mehr anschauen, mehr noch, sein Angesicht senkte sich auch vor dem, dem er opfern wollte, vor Gott! Und wenn wir schon gestern einen leisen Unterton des Mitleidens in Ieue Alueims Frage heraushören durften, so verstärkt sich dieser Unterton heute, und es darf uns berühren, dass Ieue Alueim, der ja alles weiß, was kommen wir, trotzdem mit Kain spricht, ja ihn auffordert, den Blick auf Ihn zu richten, Ihn anzuschauen. Sehen wir also in diesen Worten "Worte der Liebe", ja "Worte des Zuspruchs", denn sie beinhalten auch für uns heute: "Wer Mich anschaut, sieht in Mir die Rettung!"

Wir kommen zum zweiten Teil unseres Leitverses, und der ist deshalb so schwer, weil ihn die herkömmlichen Übersetzungen falsch wiedergeben; schauen wir also erst einmal, wie diese unseren Satz übersetzen: "Ist es nicht also? Wenn du fromm bist, so bist du angenehm; bist du aber nicht fromm, so ruht die Sünde vor der Tür und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie" (nach Luther). Merken wir einen Unterschied?

Richten wir unser Augenmerk auf das Wort "Sünde", die vor der Tür ruhen soll, falls Kain nicht von seinem Zorn zurückfindet ... ist so etwas möglich? Und wie sollte Kain über die Sünde herrschen? Hier liegt ein gravierender Fehler vor! Die Sünde kann niemals (!) vor Kains Tür liegen, weil diese längst (!) durch Adam in die Menschheit eingetreten ist!!! Und noch weniger kann Kain über sie herrschen, im Gegenteil: Die Sünde und mit ihr der Tod, herrschen über Kain und über alle Menschen, wie es Röm 5:12-14 trefflich aussagt. Luthers Wiedergabe wird damit unsinnig! Damit gehen wir zu unserer konkordanten Übersetzung, die richtigerweise nicht Sünde, sondern "Sündnahung" wiedergibt, was etwas ganz anderes ist. Mit dieser genauen Übersetzung stehen wir vor den zutiefst bewegenden Worten Ieue Alueims: "Wenn du, Kain, deine Augen nicht erhaben kannst, dann tue "Ich" etwas für dich - Ich lege dir ein richtiges (vor Mir gültiges) Opfer vor deine Tür, was nur ein Tieropfer hätte sein können!

Vielleicht haben wir gestern alle gemerkt, dass unser Leitvers tatsächlich sehr schwer ist und unser ganze Aufmerksamkeit abverlangt. Wir müssen also noch etwas daran arbeiten:

Wir haben gestern erkannt, dass der Luthertext in dieser Form nicht haltbar ist, und haben die Sünde gemäß der konkordanten Übersetzung mit "Sündnahung", also "Sündopfer" ersetzt. Was wollte Ieue Alueim dem enttäuschten. und im Zorn entbrannten Kain mitteilen?

Kain war Ackersmann und kein Hirte, er hatte also somit kein Tier als Opfer bereit. Nun aber legte ihm Ieue Alueim solch ein Opfertier vor die Tür und zeigte ihm damit, warum sein eigenes Opfer, welches aus den Früchten des Ackerlandes bestand, mangelhaft war - es fehlte das Blut. Ieue's Worte waren also eine Erklärung an Kain, warum sein Opfer unannehmbar war!

Der Luthertext fährt dann weiter und übersetzt, "... und nach die hat sie Verlangen", was wiederum völlig sinnlos ist! Nehmen wir hingegen unsere konkordante Übersetzung, wo es um "Wiederherstellung" geht, wird alles verständlich und harmonisch: Hätte Kain das von Gott gelegte Opfer an seinem Eingang angenommen, hätte dies sein falsches Opfer ersetzt, es hätte ihn dann quasi wieder hergestellt, Gott hätte ihn (wie Abel) angenommen!

Unsere bisherige Auslegung mag n och für viele unserer Leser abstrakt sein - wir haben zwar etwas verstanden, sehen aber noch keinen Sinn dahinter; dieser leuchtet uns erst auf, wenn wir erkennen, dass uns Kain hier "zum Lernen" vorgesetzt ist, dass sein Weg uns etwas zu sagen hat, nämlich Folgendes: So wie in unserem Leitvers Ieue Alueim dem Kain ein Opferlamm am Eingang seiner Tür bereitgelegt hat, welches Kain durch nichts erwarb, denn er hat es weder mit eigener Mühe großgezogen, noch durch einen Kauf erworben, so ist auch heute: Die Sündnahung, das Sündopfer ist jenes makellose und fleckenlose Lamm, welches, wie 1Petr 1:19-20 aussagt, vor dem Niederwurf der Welt erkannt war und von Gott für uns bereitgestellt wurde. Keiner von uns brauchte es vorbereiten oder darbringen, weil sich dieses Lamm, der Sohn Gottes, längst mit Seinem kostbaren Blut für uns dargebracht hat. Unser Teil ist nur noch, dieses Blut in dankbarer Freude anzunehmen - es führt und direkt zum Herzen des Vaters!

Für Kain war es ein letzter Aufruf, das kostenlose Opfertier vor seinem Eingang anzunehmen, das heißt, doch noch die richtige (Blut-) Opfer darzubringen, für uns bedeutet es die bedingungslose Rettung in der Gnade, das Opfer ist vollbracht! Kains Weg führte weiter in die Finsternis, unser Weg führt direkt in die Herrlichkeit zu unserem Herrn und Haupt!

Eine letzte Aussage enthält unser Leitvers: "Und du bist Herrscher über sie". Über die Sünde, wie ja Luther übersetzt, könnte Kain niemals herrschen, kein Mensch kann dies, im Gegenteil: Die Sünde herrscht über den Menschen, und dies so lange, bis sie durch Jesu Christi Blut abgewaschen wird. Aber worüber war nun Kain der Herrscher?

Um zu erkennen, was hier angesprochen wird, müssen wir zurückblättern zu 1Mo 1:26 und 28, wo Alueim das erste Menschenpaar beauftragt, über die Tierwelt zu walten, was ja "Herrschen" beinhaltet. Das. erste Menschenpaar und all seine Nachkommen (also auch Kain) sollten über die Tierwelt herrschen, doch diesen Auftrag nahm nur Abel wahr, indem er Hirte wurde. Und Abel opferte eines jener Tiere, über die er zu herrschen den Auftrag hatte. Kain hingegen widmete sich dem Ackerland und seinem Anbau, wobei er offensichtlich den Auftrag an den Tieren vernachlässigte. Verstehen wir also unseren Leitvers derart, dass Kain darauf hingewiesen wurde, dass auch er nach dem göttlichen Auftrag das Recht hatte, ein Tier zu schlachten und zu opfern, denn ... "und du bist Herrscher über sie."

Vielleicht dürfen wir hier noch lernen, dass die Stellung der Tierwelt ganz vom verhalten Adams als über sie Herrschender (Waltender) abhängig war; als er in Ungehorsam fiel, zog er diesen Teil der Schöpfung auch in das Gericht (Röm 8:20), und nun ächzt auch diese Tierwelt nach Befreiung.

Der erste Brudermord und dessen Folgen

1Mo 4:8

"Und es sagt Kain zu Abel, seinem Bruder: 'Gehen wir aufs Feld!' Und es geschieht, da sie sich auf dem Felde befinden, dass Kain aufsteht gegen Abel, seinen Bruder, und ihn erschlägt."

Wie wir die Tage. zuvor sahen, nähm Kain das angebotene Opfertier von seinem Eingang nicht an, sein Angesicht hob sich nicht, vielmehrmusste er das ausführen,was ihm der Widerwirker (der gemäß Joh 8:44 ein Menschentöter von Anfang an war), eingab - er tötete! Damit kommen wir zu einem der dramtischsten Aussagen im Wort Gottes, dem ersten Mord unter den Menschen, was ja bedeutet, dass der erste Mensch nicht mehr nur ein zum Sterben Sterbender war, sondern buchstäblich starb. Das Versprechen der Schlange an Eva, "Nicht werdet ihr zum Sterben sterbend sein" (1Mo 3:4) wurde als Lüge überführt.

Aber machen wir uns heute zuerst einmal darüber Gedanken, wer dieser erste Tote war: Es war nicht Kain, von dem 1Jo 3:12 sagt, dass er vom Bösen war, sondern jener musste sterben, dem gemäß Hebr 11:4 bezeugt wurde, dass er gerecht sei! Rein gefühlsmäßig hätte für uns doch der vom Bösen beeinflusste Kain sterben müssen, nicht der gerechte Abel ... und wiederum handelt Gott anders, sind Seine Wege nicht unsere Wege und Seine Gedanken nicht unsere! Abels Weg war nach Gottes Ratschluss durch den Mord beendet; und da er durch den Glauben gerecht war, dürfen wir ihn als einen Geretteten sehen. Hebr 11:4 sagt uns weiter, dass Abel durch seinen Glauben immer noch spricht (wiewohl er starb), was uns zeigt, dass "Glaube" rettet, nur: Bei uns, den Köprergliedern Christi Jesu ist es nicht unser Glaube, sondern gemäß Röm 3:22 der Glaube Jesu Christi, durch den wir vor Gott Gerechte sind!

Nachdem wir festgestellt haben, dass der erste Tote in der jungen Geschichte der Menschheit gemäß dem Zeugnis im Hebräerbiref als Gerechter starb, wenden wir uns Kain zu, der das tun musste, was ihm von Gott auferlegt war, wobei wir hier nochmals an die Worte Jesu denken, als Er zu Judas sagte: "Was du tun willst, tue bald" (Joh 13:27b)! Diese Worte spricht Jesus aber erst aus, nachdem Satan in Judas fuhr (Joh 13:27a), man könnte also meinen, die Worte gelten Satan direkt. Und wie Satan in Judas wirkte, so geschah es auch bei Kain!

Wir haben immer wieder betont, dass diese beiden Brüder das Gute und das Böse verkörpern, Licht und Finsternis - u nd alles ist von Gott erschaffen, oder wie es Jes 45:7b sagt: "Ich, Ieue Alueim, mache all dieses." Und Er macht es, um einer hier noch entstehenden Menschheit ja dem ganzen All zu demonstrieren, dass Liebe Gegensätze braucht, um sich zu beweisen! Und unter den "Gegensätzen" versteht Gottes Heilsplan eben die Finsternis und das Böse, vertreten vom Fürsten der Finstsernis, Satan.

Wenn wir das Obige in uns aufgenommen haben, kann die Frage in uns aufsteigen: Dann kann ja Kain gar nichts dafür, dass er vom Bösen ist, vielmehr muss er das ausführen, was Gott in seinem Ratschluss längst beschlossen hat, auch den Brudermord - und so ist es auch!

Die herkömmliche christliche Lehre sieht in Kain den Bösewicht, der nach seinem Tod für immer verdammt und verloren ist - doch dies steht nirgendwo in der Schrift geschrieben, vielmehr ist Gott gerecht und so wird Kain (wenn wir hier einmal vorgreifen dürfen) einmal vor dem großen weißen Thron seinem Ieue Alueim wieder begegnen, wo er mit Sicherheit nicht für etwas bestraft wird, was Gott bewirkt hat, vielmehr wird er in seiner Stellung zu Gott zurechtgebracht, und wie alle anderen wird er gemäß Phil 2:10-11 in dem Namen "Jesus" seine Knie beugen und mit der Zunge huldigen: "Herr ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters." Und dann wird auch Kain jene Gerechtigkeit zuteil, die sein Bruder Abel Jahrtausende zuvor durch seinen Glauben von Gott erhielt. Und beide Brüder, Kain und Abel, dürfen vereint erkennen, was Gottes Wesen ist nämlich "Liebe", und in dieser Liebe sind sie mit Gott vereint!

So dürfen wir nun, liebe Geschwister, das Geschehen um den Brudermord mit etwas anderen Augen sehen, nämlich vom Ende her, wo Gott einmal alles in allen sein wird, Kain eingeschlossen! Lassen wir uns heute auch noch an Pauli Worte in Röm 9 erinnern, wo zum Beispiel in Röm 9:13 auch solche Unterschiede wie bei Kain und Abel zutage treten! Doch in den folgenden Versen wir herauskristallisiert, dass Gott Sich erbarmt, aber auch verhärtet wen Er will (Röm 9:18), und dass Er als Bildner bestimmt, welches Gefäß zur Ehre und welches zur Unehre gemacht wird (Röm 9:21) - Er ist der allein Wirkende!

1Mo 4:9

"Und es sagt Ieue Alueim zu Kain: 'Wo ist Abel, dein Bruder?' Da sagt er: 'Ich weiß n icht. Bin ich meines Bruders Bewahrer?'"

Wenn wir unseren neuen Leitvers betrachten, dann fällt uns als Erste auf: Ieue Alueim spricht mit Kain! War der Kontakt Gottes mit den Menschen nach dem Sündenfall und der Austreibung am Ende von 1Mo 3 doch nicht abgebrochen?

Wenn wir in Kapitel 3 zurückschauen, so sehen wir einen persönlichen Kontakt Ieue Alueims mit Adam und Eva - sie versteckten sich vor Seinem Angesicht (1Mo 3:8). Wir wissen bei diesem "Angesicht", dass es. das Abbild des unsichtbaren Gottes war, also jenes des Christus, der hier mit Seinen Geschöpfen sprach und verkehrte. Bei Kain in unserem Leitvers lesen wir aber nur, dass Er sagte, also sprach - von einem persönlichen "Angesicht zu Angesicht" lesen wir nichts mehr!

Dieses "Sprechen" Gottes setzt sich über Kain, Noah und die Väter des Alten Testamentes fort bis hin zu den Propheten, wie es Hebr 1:1 klar aussagt. Und Hebr 1:2 richtet sich dann an uns, die iwr an dem letzten dieser Tage leben, wo Gott in dem Sohn zu uns spricht, aber nicht mehr direkt wie bei Kain, sondern in dem "Logos" dem geschriebenen und vervollständigten Wort Gottes. Und noch ein Unterschied besteht: Wie der. Christus im AT noch in Seiner Herrlichkeit verhüllt, so dürfen wir heute im Geist Seine Herrlichkeit sehen, wie es Joh 1:14 bezeugt, mehr noch, wir dürfen "in Ihm" den Weg, die Wahrheit und das Leben sehen, und dies führt uns heute schon geistlicherweise in unsere überhimmlische Heimat droben, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend.

Ieue Alueim fragt Kain, wo sein Bruder Abel ist und diese Fragestellung erinnert uns an 1Mo 3:9, wo Adam gerufen wird: "Wo bist du?" Beide Fragen würden sich im Grund erübrigen,weil Gott ja genau weiß, wo Abel und früher Adam waren ... und trotzdem spricht Er zu Kain und sucht damit den Kontakt zu ihm.

Es darf uns heute bewegen, wie Gott, der Liebe ist, einen Menschen durch Worte sucht, der gerade zum Mörder geworden ist, auf dem die Last liegt, "Vom Bösen zu sein" und somit vom Bösen getrieben wurde. Schmälert Kains böse Tat die Liebe Gottes zu ihm?

Wir wissen um viele Aussagen in Gottes Wort, die Ihn als gerechten Richter zeigen, der das Üble und Böse abrichtet und bestraft - aber wir wissen. um wenige Aussage, die uns einen Blick in Sein Herz werfen lassen, während Er richtet; eine davon (wenn nicht sogar die einzige) finden wir in Offb 15:8, wo Johannes im Umfeld den Zorn Gottes, hier die sieben letzten Plagen beschreibt. Zuerst wird uns in diesem Vers gezeigt, wie sich der Tempel dicht mit Rauch füllt, und zwar von Seiner Herrlichkeit und Macht - und dann dürfen wir lesen, dass niemand in diesen Tempel hineingehen konnte, bis die sieben Plagen der sieben Boten vollendet waren!" Mit den Augen des Herzens sehen wir hier Gott, den Vater, der nicht rachsüchtig herabschaut, sondern Sich zurückzieht, wo Ihn niemand sehen konnte, weil Sein liebendes Herz mit Seinen Geschöpfen mitlitt, während sich vollzog, was sein musste!

Vielleicht können wir heute die im Grunde ja inhaltslose Frage Gottes (Er wusste doch ganz genau, wo Abel war und was mit ihm geschah) doch etwas besser verstehen, wenn wir sie mit den Augen der Liebe sehen! Wir haben ja immer wieder betont und hervorgehoben, dass Licht und Finsternis, Gut und Böse eng beieinander stehen, weil Liebe einen dunklen Hintergrund braucht, um erkannt zu werden, und gerade Kain ist einer der ersten Darsteller auf der großen Weltbühne, der den dunklen Hintergrund darstellt.

Kains Antwort war nicht schuldbewusst, wie wir es vielleicht erwartet hätten, sondern zuerst eine Lüge (weil er ja wusste, wo Abel tot auf der Erde lag), dann patzig, ja frech. Wieweit mu ss ihn das Bose von Ieue Alueim schon weggetrieben haben, dass er nicht mehr den allmächtigen und vor allem den alles sehenden Gott hinter der Stimme erkennen konnte!

"Das All aus Gott" nahm hier in einem gewaltigen Kreisbogen erst einmal den Weg "weg von Ihm" (bis es dann in der unteren Hälfte des Kreises gemäß Röm 11:36 den Bogen "zu Ihm hin" findet). Die untere Hälfte dieses Kreises, genau in der Mitte, wo der Kreis seine Form wendet, steht bzw. stand das Kreuz Christi Jesu. Er machte es mit Seinem Blut möglich, dass sich der Kreis wendete und sein Richtung "hin (oder zurück zu Gott" aufnahm. Bei Kain floss das Blut der Sünde, am Kreuz floss das Blut der Freilösung -beides hat im Heilsplan Gottes seine Aufgabe und Bestimmung und alles mündet in Seiner Liebe, weil Gott Liebe ist!

1Mo 4:10

"Und es sagt Alueim: 'Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu Mir vom Erdboden."

Man kann unseren Leitvers aus der momentanen Situation heraus lesen, dann steht ein Gott vor unseren Augen, der empört über den Brudermord zu Kain spricht und den Mord entsprechend rächt - wir können ein Geschen aber auch vom Ende her sehen (und uns ist dies durch das vervollständigte Wort Gottes möglich), dann ist es immer die Liebe, die siegen wird! Da wir vorgestern auf Offb 15:8 hingewiesen haben, wo wir sehr dezent und zart einen mit leidenden Vater sehen dürften, der Sich bei Seinen Gerichten in den Tempel zurückzieht, wollen wir auch jetzt die Worte Gottes an Kain mit den Augen der Liebe sehen, wiewohl sie erst einmal strafend wirken, weil Gott ja gerecht ist. Was sagen uns nun die Worte Gotte?

Zuerst müssen wir klären, was das Blut ist, das zu Gott schreit, und da muss wohl gleich ein Missverständnis geklärt werden, weil Blut vielfach mit dem Leben in Verbindung gebracht wird, was aber nicht stimmt; das Blut steht mit unserer Seele in Beziehung wie wir es in 3Mo 17:11 lesen: "Denn die Seele des Fleisches ist im Blut...".

Die Seele wiederum ist der Sitz unserer Empfindungen, also auch unserer Schmerzen und Leiden! Mit diesem Wissen dürfen wir erkennen, dass es keine buchstäbliche Stimme des Blutes war, die zu Gott schrie, sondern es waren die im Blut enthaltenen seelischen Empfindungen Abels, also seine Leiden, die er bei seiner Tötung erlitt! Und sein Tod war mit Sicherheit qualvoll!

Wir müssen die gestrigen Au ssagen noch etwas vertiefen, am besten mit einem Beispiel, und da steht an erster Stelle unser Herr, von dem Jes 53:12 schreibt, dass Er Seine Seele in den Tod dahingab. Buchstäblich vergoss unser Herr hier Sein Blut, was kein Hinweis auf Seinen Tod sein sollte, sondern auf Seine Leiden, die zum Tod führten.

Und so wie die Stimme von Abels Blut (symbolhaft für seine Leiden) vom Erdboden zu Gott schrie, so sehen wir in einem weiteren Beispiel in Offb 6:9-11 unter dem Altar die Seelen derer zu Gott schreien, die um Seines Wortes willen hingeschlachtet waren - es zeigt uns die Darstellung der Leiden und Qualen der Märtyrer.

Die Leiden der Menschen gehen also nicht ungehört an Gott vorüber, vielmehr schreien sie zu Ihm - und Er hört sie nicht nur, sondern leidet mit. Vielleicht dürfen wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass durch Bruder Jaegles Schrift "Christi Schrei am Kreuz" darauf hingewiesen wurde, dass Gott Seinen am Kreuz leidenden Sohn nicht (!) verlassen hat, wie es die herkömmlichen Übersetzungen aussagen, vielmehr war Gott in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend, wie es 2Kor 5:19 sagt ... der Vater litt in seinem Sohn mit!

Und wenn nun das erste vergossene menschliche Blut Abels. zu Gott schreit, so zeigt und das länge später vergossene Blut Christi Jesu, dass Gott mit der Welt versöhnt ist, und diese Versöhnung ist in. uns niedergeschrieben!

1Mo 4:11-12

"Und nun, verflucht bist du vom Erdboden, welcher aufsperrt seinen Mund, zu nehmen das Blut deines Bruders von deiner Hand. Da du den Boden bedienst, wird er dir nicht mehr seine Kraft geben. Unstet und wandernd wirst du werden auf Erden."

Wie schon bei Adam und Eva in 1Mo 3 sehen wir uns heute erneute in einer Gerichtsverhandlung, wo ein Urteil gefällt wird, nämlich über Kains Verbrechen an seinem Bruder Abel. Aber es gab noch einen weiteren Verlierer, den wir zuerst betrachten wollen: Kains Mutter Eva (und mit ihr auch Adam)!

Erinner wir uns noch, wie Eva voller Hoffnung ihren ersten Sohn Kain gebar. und in diesem jenen sah, der der Schlange den Kopf zermalmen wird. In ihrer Freude sah sie dies Gebären als ihre eigene Leistung an und sagte zu ihrem Gott: "Ich erwerbe einen Mann, Ieue!" das ist die Sprache der Selbsterlösung! doch die Geburt ihres zweiten Sohnes machte ihre vorschnelle Hoffnung zunichte und sie musste wohl bitter erkennen, dass ihre hochgehaltene eigene Leistung doch nicht ausreichen würde, weswegen sie ihren zweiten Sohn "Abel" nannte, was ja "Eitelkeit" heißt. Doch es kam noch schlimmer: Kain, das fleischliche Ergebnis ihres "Ichs" wurde zum Mörder seines Bruders, er wurde, wie unser Leitvers sagt, ein gEächteter, dessen Nachkommen schließlich alle im Flutgericht umkamen. Ew verlor somit an einem Tag ihre beiden Söhnen!

Gott machte mit Obigem der Eva deutlich, wie untauglich ihr eigenes Wollen und Wirken war, um ihre Schuld zu sühnen, was ja auch bis heute Paulus in Phil 2:13 niederschreiben durfte: "Denn Gott ist es, der beiden in euch bewirkt: das Wollen wie auch das Wirken nach Seinem Wohlgefallen."

Wir lernen aus Evas Verhalten (und sie war es ja, die Gott ihren Verdienst vorrechnen wollte), dass es allein Gottes Sache ist, Seine Verheißung zur Rettung der Menschen hinauszuführen und dass jedes eigene Wollen und Wirken nur noch größeres Übel verursacht. Wie Eva dann trotz dieses schweren Schlages (zwei Söhne verloren zu haben) dennoch daraus lernte, sehen wir später in 1Mo 4:25.

Der Erdboden nahm das Blut des gerechten Abels auf, der aber trotz seiner in Hebr 11:4 bezeugten Gerechtigkeit die Sünde Adams, bzw. die Kostration der Sünde, nämlich den Tod, in sich trug. Anstatt nun den Boden zu bedienen, wie es der Auftrag Gottes an den ersten Menschen war, wird Kain vom Erdboden verflucht, was heißt die buchstäblich für Kain?

Alle Kraft, die er künftig in die Bodenbearbeitung investiert, wird inhaltslos sein! Weiter wird Kain nirgendwo mehr eine Heimat finden, wer wird sich nirgends mehr wohlfühlen und ständig den Drang in sich ver spüren, weiter zu zeihen ... ein Nomadenleben!

Das Gerichtsurteil Gottes muss Kain hart getroffen haben. Weg von seinen Eltern, einsam und verlassend einher wandernd! Dabei dem Erdboden keine Nahrung mehr abgewinnend! Seine anfängliche Trothaltung schwndet und langsam wir dem ersten Mörder seine Schuld bewusst!

1Mo 4:13

"Und es sagt Kain zu Ieue Alueim: 'Zu groß ist meine Verworfenheit, um sie zu tragen."

Es darf uns heute erst einmal tief bewegen, wenn wir im Nachhinein miterleben dürfen, wie aus einem Lügner (ich weiß nicht, wo mein Bruder ist) und Trotzkopf (bin ich meines Bruders Bewahrer) ein von Gottes Gerechtigkeit Überwunderer wird, der die Schwere seiner blutigen Tat erkennt und zu dem Ergebnis kommt, dass er sie nicht mehr tragen kann! Dazu kommt für ihn die furchtbare Erkenntnis seiner inneren Verworfenheit, die Gesinnung seines Herzens! Und diese Gesinnung musst, da er gemäß 1Jo 3:12 "vom Bösen war", böse sein!

Später, in 1Mo 6:5 lesen wir das Zeugnis Gottes über das Böse in den nachfolgenden Menschen, vor allem, dass die Gedanken der Herzen bloß böse sind alle Tage - bei Kain nahm dies seinen für uns sichtbaren Anfang! Das Herz weist uns im biblischen Sinn auf die Lebensmitte des Menschen hin, es wird somit zum zentralen Ort, wo die Gedanken entstehen und zur Tat heranreifen. Dies bestätigt Jesus in Mt 15:19, indem Er zu Seinen Jüngern sagt, dass aus dem Herzen böse Erwägungen kommen. Gottes Worte an Kain, die das Urteil über ihn beinhalten, decken schlagartig sein Inneres auf, wie es in Hebr 4:12 dargelegt wird: "Denn das Wort Gottes ist lebendig, wirksam und schneidender als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Teilung von Seele und. Geist, sowie von Gelenken aus auch Mark; es ist Richter der Überlegungen und Gedanken des Herzens."

Wir wollen heute noch Hebr 4:13 lesen, die Fortsetzung von gestern: "Und es gibt keine Schöpfung, die vor Seinen Augen nicht offenbar ist. Alles aber ist nackt und entblößt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen."

Das obige Wort an die Hebräer trifft als Erstes bei Kain zu! Selbst das Böse (und das ist bemerkenswert) wird im Licht Gottes entblößt, so dass Kain als erster Mensch erkennen musste, dass er ein Verlorener ist!

Es darf uns heute erstaunen, wie schnell Gottes Heilsplan gerade bei Kain zu wirken beginnt. Kain erkannte, dass es für ihn kein Entrinnen gab, dass seine Verworfenheit zu groß war, dass er sie nicht mehr tragen konnte - und wenn wir jetzt hier stehenbleiben würden, gäbe es für Kain keinerlei Hoffnung mehr auf Rettung! Aber ... wir wollen hier nicht stehenbleiben, sondern dürfen mit tiefster Freude wissen, dass dieser Fluch, den Gott über Kain verhängte, fast Jahrtausende später ein anderer auf Sich nahm, der nicht die Schuld Adams in Sich trug, also makellos und fleckenlos war, "Christus, der Sohn Gottes"!

In Gal 3:13 b lesen wir, dass Er um unseretrwillen zum Fluch wurde, um weiter : "Verflucht ist jeder, der am Holz hängt", was sich auf den am Holzkreuz hängenden Jesus bezieht. Bei Kain begann der Fluch Gottes über den Menschen, er warf ihn nieder und entblößte seine Verworfenheit; am Kreuz unterwarf Sich unser Herr einem milliardenfachen Todesurteil und gab Sein kostbares Blut für alle - auch für Kain!

1Mo 4:14

"Siehe, Du treibest mich aus dieses Tages von der Fläche des Erdbodens, und von Deinem Angesicht werde ich verborgen sein, ich werde unstet und wandern auf Erden. Und es wird geschehen, dass jeder, der mich findet, mich erschlagen wird.'"

Wir haben bisher gesehen, wie das (damals noch gesprochene ) Wort Gottes Kains Schuld aufdeckte und ihn erkennen ließ, dass seine Verworfenheit zu groß war, um sie zu tragen, und in unserem neuen Leitvers erkennt Kain weiter, dass er dahingetrieben wird, verborgen vor Seinem Angesicht ... wir bezeichnen diesen Zustand so: der innere Friede wurde von Kain genommen!

Bedenken wir hier, dass zwar vor dem Brudermord die Sünde Adams auf den Menschen lag, was auch schon einen gewissen Unfrieden ergab, aber Gott sprach immer noch mit Seinen Menschen! Nun wurde auch diese Verbindung von Gott unterbrochen, Sein Angesicht (und damit Sein Mund) verbarg sich - in Kain zog eine unheilvolle Stille ein, der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wurde von Kain genommen!

Wir halten an dieser Stelle inne und schauen auf uns: Haben wir Frieden mit Gott? In Phil 4:4-7 sagt uns Paulus etwas von diesem Frieden in uns, wobei er zuerst die Freude hervorhebt, die uns erfreuen darf, weil wir in der Gnade Gerettete sind. In Vers 5 lesen wir, dass "der Herr nahe ist"! Bei Kain zog Sich Gott zurück, uns ist Er in Christus Jesus wieder nahe, ganz nahe! Und wenn wir jetzt dieses Nahesein ergreifen, Ihm alles, was uns betrifft, überlassen, dann, ja dann darf dieser Friede, der allem Denksinn überlegen ist, uns bewahren!

Kain erkannte seine Verworfenheit, seine Verlassenheit und die Zukunft seines unsteten Lebens, aber nun im letzten Teil unseres Leitverses kommt noch ein weiteres Element hinzu, die Angst, und hier die Angst, erschlagen zu werden.

Bevor wir auf das wohl schwierigste Thema eingehen, vor wem Kain Angst hatte, wollen wir uns zuerst zusprechen lassen, denn auch uns überkommen nur zu oft Ängste aller art - wie gehen wir damit um?

In Joh 16:33 sagt Jesus zu Seinen Jüngern: "In der Welt habt ihr Drangsal (nach Luther "Angst"); doch faste Mut, Ich habe die Welt überwunden" (Wobei unsere konkordante Stichwortkonkordanz auf Seite 368 die Angst mit Beklemmung, Drangsal wiedergibt). Hier sagt Jesus nicht, dass die Angst, Beklemmung oder Drangsal weggenommen wird, vielmehr fordert Er sie auf; "Mut zu fassen", also trotzdem zuversichtlich zu sein - auch in Ängsten! Dass auch unser Apostel Paulus diese Art Angst hatte, lesen wir in 2Kor 2:4: "Denn aus viel Drangsal und Beklemmung des Herzens habe ich euch unter vielen Tränen geschrieben...", und er schrieb dies, weil ihn die Liebe zu den Korinthern antrieb. In 2Kor 12:10 bezeugt er erneut seine Schwachheit (Angst) in vielerlei Situationen, aber er bezeugt auch, dass Gott Seine Kraft in Schwachheit vollkommen macht, Gott ist uns, wie wir gestern schon sagen durften, in unserem Herrn und Haupt ganz nahe!

Wir haben den Unfrieden in Kain gesehen, die Abwendung des Angesichtes Gottes, sein unstetes Wandern auf Erden, nun kam noch die Angst hinzu, erschlagen zu werden ... aber von wem?

Mit dieser Frage kommen wir zu einem der schwierigsten Aussagen in Gottes Wort, denn nach unserem bisherigen Kenntnisstand gab es nach Abels Tod nur noch drei Menschen auf der Erde: Adam, Eva und Kain!" Somit hätte Kain lediglich vor seinen Eltern Furcht haben müssen - aber hätte Adam (oder gar Eva) seinen ersten Sohn erschlagen? Dies scheint uns zu Recht ausgeschlossen zu sein!Aber wer dann? Gab es noch andere Menschen auf der Erde? Da sich dies Frage in den nächsten Versen immer mehr zuspitzt, vor allem in Vers 17, wo Kain plötzlich ein Weib haben soll, müssen wir schon hier eine Antwort finden:

Die einfachste sAntwort auf unser Problem ist die, dass man sagt es habe zu jener Zeit noch andere Menschen gegeben, und Gott habe mit Adam und Eva gewissermaßen eine erst einmal im Garten Eden abgeschirmte Elitemenschheit geschaffen, welche den Stammbaum Christi aufbaute. Unterstütz wird diese Meinung von den Archäologen, die bis heute menschliche Überreste, ja ganze Siedlungen ausgraben, die das biblische Alter von Adam um ein zigfaches übertreffen. Belegt wird das Alter mit der Radiokarbonmethode, die Zeiträume bis zu 50 000 Jahre messen soll! könnte dies für uns eine Lösung sein?

Unser Leitvers (und die kommenden Verse) zwingt uns, auf die Suche zu gehen, vor wem Kain sich fürchtet, erschlagen zu werden, wenn es seine Eltern nicht sind, und wir haben gestern eine Lösung angeboten, die von der Wissenschaft längst als gegeben propagiert wird. Diese Aussagen sind so massiv, dass sich selbst Gläubige dem kaum entziehen können, es wäre hier der 1986 verstorbene Bruder Claes zu nennen, den ich, der Verfasser dieser Zeilen, noch persönlich auf der Langensteinbacher Höhe kennen lernen konnte. Seine Ausführungen waren faszinierend! Dabei ging es darum, ob ein Gläubiger sich dagegen sträuben kann, Forschungsergebnisse infrage zu stellen, die allgemein als gesichert angesehen werden; mit anderen Worten: Wir müssen unser biblisches Wissen den erdrückenden Beweisen der Wissenschaft anpassen.

Wir merken, liebe Geschwister, auf welch ein gefährliches Eis wir uns begeben, wenn wir unserem Verstand mehr vertrauen als Gottes Wort - womit wir schon einmal der ungläubigen Wissenschaft eine vorläufige Absage erteilen müssen. "Zugegeben", es ist faszinierend, was uns vorgelegt wird, vor allem, da die Beweisführung einer Menschheit, die nicht von Adam abstammen kann, so logisch und klar erscheint! Bewegten wir deshalb heute einmal das Wort Pauli in 1Kor 1:26-31 in uns, besonders die Worte in Vers 27: "... sondern das Törichte der Welt erwählte Gott, damit Er die Weisen zuschanden mache" - können uns diese Worte nachdenklich stimmen?

Wenn wir unser gestriges Schlusswort ganz einfältig betrachten, dann sagt dies nichts anderes als dass die Weisen unserer Welt, und dies sind ja in unserem Fall auch die Archäologen, von Gott zuschanden gemacht werden, ihre Erkenntnis ist demnach falsch! Wenn wir jetzt bedenken, dass ja gerade in jüngster Zeit die Evolution, der Urknall und Ähnliches uns als unverrückbare Tatsache durch alle Medien eingehämmert wird, so dürfen uns die Worte in 2Thes 2:11 noch nachdenklicher stimmen, denn diese beziehen sich auf diese unsere letzten Tage: "Deshalb wird Gott ihnen eine Wirksamkeit des Irrtums senden, damit sie der Lüge glauben, auf dass alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht glauben, sondern an der Ungerechtigkeit ihre Lust haben."

Wir sind dabei, liebe Geschwister erst einmal aufzuzeigen, was nicht sein kann, wie gehen die Antwort auf unsere Frage, "vor wem Kain sich fürchtet", also im Ausschlussverfahren an. Und dies bedeutet: Wir schließen eine Möglichkeit aus, nämlich die, dass bei Kain bereits nicht von Adam abstammende Menschen vorhanden waren! Und dies gegen alle erdrückenden Beweise der "Weisen dieser Welt"! Ab er noch eines sollte uns klar werden: Nach dem Willen Gottes ist der Widerwirker "der Gott dieses Äons", der gemäß 2Kor 4:3-4 die Gedanken der Ungläubigen blendet, "damit ihnen der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus nicht erstrahle, der das Abbild des unsichtbaren Gottes ist."

Wir wollen heute zuerst einmal bedenken, das es der ungläubigen Wissenschaft zu einem gewichtigen Teil darum geht, zu beweisen, dass es keinen Gott gibt (geben braucht), weil alles von selbst entstanden ist (durch Urknall, Evolution usw.). Die Antwort auf unser Problem, wer Kein erschlagen könnte, muss also erst einmal die Annahme einer Menschheit neben Adam ausschließen! Dazu ist aber die unumstößliche Wahrheit notwendig, zu erfassen dass Adam tatsächlich der erste Mensch war!

Nachdem wir die gegenwärtigen Stimmen, die uns eine voradamitische Menschheit vorgaukeln wollen, mit aussagen der Bibel ins Wanken gebracht haben, erbringen wir den echten Beweis: Adam war der erste Mensch, was uns (dies greifen wir hier schon einmal vor) zeigt, dass Kain sich ausschließlich Vor Nachkommen Adams fürchten musste!

Im 1Kor 15:45 lesen wir: "Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele." Diese doch sehr klare Aussage belegt, dass Gott nicht (!) mi einer Rasse anderer Menschen, sondern mit dem einen Menschen Adam begann. Einige Verse weiter, in Vers 47 wird dies bestätigt: "der erste Mensch ist aus Erde, von Erdreich", wie wir in 1Mo 2:7 ja schon gelesen haben. Vielleicht dürfen uns diese wenigen aber deutlichen Worte Gottes anbetend zu Spr 3:5 führen: "Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand."

Einen weiteren biblischen Beweis, dass "Adam" der erste und einzige Mensch auf Erden war, wollen wir heute damit führen, dass wir uns fragen: Wenn neben Adam auch eine andere Menschenrasse gelebt hätte, wären diese ja ohne (!) die Sünde Adams gewesen, also sündlos! Wäre dies für uns vorstellbar? Und da diese fremde Menschenrasse ja auch keinen Zugang zum Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gehabt und damit nicht zwischen Gutem und Bösem hätte unterscheiden können, müssen dies fremden Menschen in einem unschuldigen Zustand gelebt haben, wie einst Adam vor dem Sündenfall! Merken wir liebe Geschwister, wie die Probleme bei solch einer Lehre immer mehr zunehmen?

Röm 5:12 sagt unmissverständlich, dass durch den einen Menschen (Adam) die Sünde in die Welt eindrang, "und durch die Sünde der Tod, und so zu allen Menschen der Tod durchdrang, worauf alle sündigten ..." dann wäre eine nicht adamitische Menschenrasse von Sünde und Tod ja ausgeschlossen!!!

In 1Kor 15:45 ist vom ersten und letzten Menschen "Adam" die Rede, der letzter ist Christus, der Sohn Gottes. Wenn 1Kor 15:21-22 aussagt, dass durch den einen Menschen (= Adam) der Tod kam, und durch einen Menschen (= Christus) alle lebendig gemacht werden ... dann wäre die nicht adamitische Rasse auch hiervon ausgeschlossen!!!

Wir lesen heute zuerst einmal Apg 17:26 ff und stellen fest, dass hier der Geist Gottes niederschreiben ließ, dass jede Nation der Menschen von einem her auf dem gesamten Angesicht der Erde wohnt ... wo ist hier noch Raum für eine nicht adamitische Menschenrasse? Und wenn wir in der Apostelgeschichte noch bis Vers 31 weiterlesen, wir immer deutlicher, dass die Bibel alle Menschen als Sünder bezeichnet, dass wir darin alle verwandt sind. Das Evangelium, dass in diesen Versen anklingt hat aber nur einen Sinn auf der Grundlage, dass alle Mesnchen Nachkommen des ersten Menschen sind!

Weiter lesen wir in 1Mo 3:20, dass Eva die Mutter aller Lebenden wird ... wo ist bei dieser Aussage noch raum für andere Mesnchen? Könnte es bei dieser klaren Aussage Gottes trotzdem Menschen geben, deren Mutter nicht Eva wäre? Eine (leider auch Gläubige) wollen uns dies aufzwingen, weil es angeblich in Einklang mit den fundamentierten wissenschaftlichen Erkenntnissen stehe - wir jedoch lehnen solche falschen, gegen Gottes Wort gerichteten Aussagen entschieden ab! Unser Glaube ist nach Hebr 11:1 nicht nur die zuversichtliche Annahme dessen, was man erwartet, sondern auch "ein Überführtsein von Tatsachen, die man nicht erblickt", wozu insbesondere eine gegen Gott gerichtet ungläubige Naturwissenschaft gehört.

Es geht immer noch um die Frage, vor wem sich Kain fürchtet, erschlagen zu werden, und wir haben uns bei der Aufklärung dieser Frage bisher viel Zeit gelassen und tun dies auch noch weiter, denn wenn wir hierin keine feste Grundlage haben, werden wir leicht zum Spielball irreführender Lehren, oder werden, wie es Paulus in Eph 4:14 sagt, "von jedem Wind der Lehre wie von brandenden Wogen hin und her geworfen und umhergetragen, durch die Unberechenbarkeit der Menschen, durch die List, die darauf ausgeht, den Irrtum planmäßig zu verbreiten." Lassen wir uns doch gerade auch im Blick auf unser momentanes Thema von diesen ausdrucksvollen und gewaltigen Worten Pauli, inspiriert durch den erhöhten Herrn, beeindrucken und leiten!

Es gibt nach all unserer Beweisführung nur eine klare und biblische Antwort: Kain fürchtete sich vor den Nachkommen Adams, also vor seinen Brüdern und Schwestern, die inzwischen geboren waren und sich weiter vermehrt hatten! Allein dies Nachkommen Adams. wussten um den Mord Kains an seinem Bruder Abel und allein dies hätten Grund gehabt, Abel zu rächen. und Kain zu erschlagen - sie rächten damit ihren Verwandte! Welche Ursache hätte nicht von Adam stammende Menschen denn gehabt, Kain zu erschlagen? Keine! Wären sie wirklich existent gewesen, hätte diese den Brudermord (wenn sie denn überhaupt von diesen gehört hätten) wohl kaum interessiert!

Mit unserer bisherigen Ausführung erhebt sich für uns alle die berechtigte neue Frage: Es gab doch bis zum Zeitpunkt unseres Leitverses keine anderen Geschwister von Kain. Wo kommen dies so plötzlich her?

Wir haben schon im ersten Band dieser Schriftenreihe darauf hingewiesen, dass in den Anfängen der Bibel Gottes Wort sehr sparsam ist, denken wir nur daran, wie lange wir an den ersten zwei Worten der Bibel "Im Anfang" gearbeitet haben! Es ist somit nicht verwunderlich, dass nur jene von Adam und Eva gezeugten Nachkommen angeführt werden, die momentan im Heilsplan Gottes eine Rolle spielen, wie es Abel. und Kain uns zeigen. Es müssen aber danach in dem Verlauf der Geschichte um diese beiden Brüder noch viel mehr Kinder von Adam und Eva gezeugt worden sein, als uns berichtet wird! Bedenken wir hier einmal:

In 1Mo 5:4 lesen wir, dass Adam den Seth mit einhundertdreißig Jahren zeugte, nach der Zeugung Seths achthundert Jahre lebte und Söhne und Töchter zeugte. Zusammengefasst lebte er neunhundertdreißig Jahre. Wenn wir uns jetzt die für uns riesigen Lebenszeiträume vorstellen, welche diese frühe Menschheit noch besaß, kann es uns nicht schwerfallen zu glauben, dass zur Zeit Kains schon eine stattliche Zahl an Nachkommen Adams und Evas vorhanden war, die aber im Wort Gottes unbenannt blieben!

1Mo 4:15

"Und es sagt Ieue Alueim zu ihm: 'Nicht also! Jeder, der Kain erschlägt, siebenfach soll es gerächt sein.' Und es setzt Ieue Alueim ein Zeichen an Kain, dass nur nicht jemand, der ihn findet, ihn erschlage."

Nachdem wir auf die riesigen Lebenserwartungen der ersten Menschen in der Bibel hingewiesen haben, ist davon auszugehen, dass zwischen Kains Geburt und Abels Tod durchaus hundert oder noch mehr Jahre vergangen sein können, wo Kinder geboren wurden, die wiederum selbst Kinder gezeugt hatte - es bestanden also schon mehrere Generationen. Und allen wurde das Geschehen u m Kain und Abel erzählt. Die Furcht Kains (der sich ja unstet verstecken musste), gefunden und erschlagen zu werden, war also real! Auf Kains angsterfüllten Worten hören wir nun in unserem neuen Leitvers Gottes Antwort, und die muss erst einmal Balsam auf Kains Seele gewesen sein: "Nicht also!"

Wir dürfen uns hier wiederum fragen: Warum musste der gerechte Abel sterben, Kain hingegen, der vom Bösen ist, durfte weiterleben, ja wurde von Gott sogar geschützt? Eine hilfreiche Antwort finden wir in den Gleichnissen Jesu (Mt 13, wo unter anderen der uns bekannte Sämann zuerst seinen etlichen Samen in ein Feld sät, und hernach der Böse den Taumelloch (Mt 13:24-30). Als die Arbeiter vorzeitig das Unkraut ausjäten wollten, verbot ihnen ihr Herr dies - das Böse musste auch ausreifen! Sehen wir es ähnlich bei Kain: Es entsprach dem göttlichen Willen, dass Kain weiterlebte und Nachkommen zeugte, die sein Erbgut in sich trugen ... das Böse musste wachsen und reifen, um seine Aufgabe erfüllen zu können, nämlich den dunklen Hintergrund darzustellen, vor dem Gott Seine Liebe erstrahlen lassen kann!

Abel hatte sein Lebensziel erreicht, ihm wurde bezeugt, dass er durch Glauben gerecht sei, mehr konnte er nicht erreichen! Wir möchten hier anmerken, das bei uns, den berufenen Körpergliedern Jesu Christi, ein wesentlicher Unterschied zu Abel besteht:

Unsere Gerechtigkeit kommt nicht aus unserem Glauben, sondern "durch den Glauben Jesu Christi" wie es Röm 3:22 bezeugt. Die herkömmlichen Übersetzungen wie z.B. Luther oder Elberfelder verschleiern leider diese wunderbare Tatsache, indem sie eigenwillig das Wörtchen "an" einfügen, welches nicht in den Grundtexten steht. Mit dieser Verfälschung wird aus dem Glauben Jesu Christi plötzlich unser eigener Glaube an Jesus Christus ... ein riesiger Unterschied, und dies lediglich durch ein Wort mit zwei Buchstaben!!! Natürlich glauben wir an unseren Herrn, weil uns dieser Glaube geschenkt wurde, aber in der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade könnte uns dieser (unser) Glaube vor Gott nicht gerecht machen, es ist einzig und allen "Sein Glaube", der unsere Gerechtigkeit offenbart.

Wird Abels Glaube n och als Werk bezeichnet, was ihn nach Hebr 11:4 zum Glaubenshelden macht, so sind wir gemäß unserer Berufung in 1Kor 1:26 ff keine Helden mehr, sondern sind vollkommen auf unseren Herrn. und unser Haupt angewiesen und von Ihm abhängig. Gering, elend und schwach sind wir, aber gerade in unserer Schwachheit wird Gottes Kraft vollkommen gemacht, wie es eindrucksvoll 2Kor 12 bezeugt.

Nach unserem gestrigen Abstecher, der uns den Unterschied zwischen Abels Gerechtigkeit und der unseren verdeutlicht hat, gehen wir wieder zurück zu Kain, der nach dem Willen Gottes noch nicht sterben durfte, sein Weg und seine Aufgabe "das Böse ausreifen zu lassen", ging noch weiter, bis später die Sintflut. bei Noah dem Bösen ein vorläufiges Ende setzte.

Kain konnte also erst einmal aufatmen, als er Gottes schützende Hand wahrnahm, er bekam ein Zeichen des Schutzes welches ihn unantastbar machte. Wir wissen nicht, wie dieses Zeichen aussah, wir brauchen hier auch nicht spekulieren, wichtig ist, dass auch Kain unter dem Segen Gottes in 1Mo 1:28 stand, fruchtbar zu sein und sich zu mehren, auch wenn diese Nachkommen ganz klar auf dem Weg "weg von Gott" waren.

Warum Kain siebenfach gerächt werden soll, ist kaum zu deuten. Die Zahl "7" benennen biblische Zahlenkundige als die Zahl der Vollkommenheit, wie es das Werk der Schöpfung in sieben Tagen zeigt. Interessanter scheint mir, dem scheint mir, dem Verfasser dieser Zeilen, dass im Hebräischen die Wörter "Schwur" und "Sieben" verwandt sind, wobei "Schwur" genau genommen "sich besieben" bedeutet (nach Gerhard Salomons "Zahlen der Bibel". So gesehen würde Gott schwören, dass Kain gerächt wird. Wichtig für uns ist zu erkennen, dass das Böse bzw. "der Böse" nur das machen kann, was Gott ihm aufgetragen hat, wobei ja Hiob für uns das beste Beispiel ist (siehe Hi 1:6ff).

Kains Nachkommen

1Mo 4:16

"Und hervor geht Kain vom Angesicht Ieue Alueim's und wohnt im Land Nod gen Osten von Eden."

Unser Leitvers sagt aus, dass Kain für den Rest seines Lebens vom Angesicht Gottes hervorging, was ja bedeutet, dass Gott Sein Angesicht von ihm abwandte. Was bedeutete dies für Kain? Wenn wir hier vorgreifen, dann befasst sich Gottes Wort noch bis Vers 24 mit Kain, bzw. mit seinen Nachkommen, doch die Verderbtheit dieser Nachkommenschaft war so groß, dass sie durch die Flut bei Noah ein Ende nahm. Wir können hier sagen, dass Gott dieses Geschlecht dahin gegeben hat! Hier mag die berechtigte Frage aufkommen: Gibt Gott überhaupt eines Seiner Geschöpfe dahin?

Obige Frage führt uns zu Röm 1:24-32, wo Gott dreimal (Verse 24,26 und 28) b estätigt, dass Er ein verkommene Menschheit dahin gibt, und es wird uns hier auch erklärt, warum! In Vers 24 sind es "die Begierden ihrer Herzen", Vers 26 nennt uns "ehrlose Leidenschaften", und in Vers 28 ist es der unbewährte Denksinn, wobei jeder Vers noch weitere Erklärungen beinhaltet. Hat Kain wenigstens noch an Gott geglaubt, so ist die heutige Menschheit (die ja im Römerbrief angesprochen ist) weitgehend von Gott abgefallen. Röm 1:21 sagt dies so: "Weil sie, Gott kennend, Ihn nicht als Gott verherrlichen oder Ihm danken..."!

Wenn wir die oben genannten Verse im Zusammenhang lesen, dann ist dies im Grunde nichts Neues, denn schon bei Kain und seinen Nachkommen wurden diese bösen Züge sichtbar - Gott wandte Sein Angesicht einfach ab!

Viele Jahrhunderte nach dem Geschehen in unserem Leitvers, wo Kain vom Angesicht Gottes hervorging (weg ging), redete Gott mit Mose und trug diesem auf, wie Aaron das Volk Israel segnen solle. "Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse Sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr erhebe Sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden" (4Mo 6:24-26). Hier wird in wunderbarer Art und Weise um jenes gebetet, was Kain verloren ging: Das Angesicht Gottes! Dieser Segen Aarons enthält tatsächlich so herrliche Worte, dass diese bis heute zumindest in vielen evangelischen Kirchen am Schluss des Gottesdienstes noch zu hören sind. Aber ... es muss auch sehr deutlich gesagt werden, dass Gott sehr deutlich im darauf folgenden Vers 27 sagt: "Denn ihr sollt meinen Namen auf die Kinder Israels legen, dass ich sie segne."

Mit Obigem ist ein unmissverständlicher Empfänger dieses göttlichen Segens angeführt, nämlich Sein auserwähltes Volk, wozu wir, die aus den übrigen Nationen nicht gehören! Geht uns dann dieser Segen verloren? Dürfen wir unseren Gott und Vater nicht auch darum bitten?

Wir haben, liebe Geschwister, eine andere Berufung als Israel, nämlich eine "überhimmlische"! Diese einmalige Berufung beinhaltet, dass wir mit jedem geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen in Christus gesegnet sind, wie es uns Eph 1:3 ff in wunderbarster Weise bezeugt, und diese Worte versetzen uns heute schon im Glauben ... ja wohin?

Natürlich braucht unsere gestrige Schlussfrage eine Antwort, und für diese lassen wir uns heute auch viel Zeit:

Wenn wir Eph 1:3-14 lesen, stoßen wir 6-mal auf die Wortverbindung "in Christus" bzw. "in Ihm"! Hier wird uns (Auch im Gegensatz zu dem Segen Aarons sind wir, die berufenen Heiligen, die auch Gläubige in Christus Jesus sind, angesprochen) kein irdischer Segen wie dem Volk Israel verheißen, sondern ein Segen, dessen Erfüllung droben ist, wo unser Herr und Haupt ist, zur Rechten Gottes sitzend.

Die obigen Worte im Epheserbrief, die uns Paulus, eingegeben vom erhöhten Herrn, sind so gewaltig, dass wir sie kaum fassen können! Wenn wir jetzt noch Eph 2:5b-6 dazu lesen, wird uns gesagt, dass wir heute schon im Geist nicht nur lebendig in Christus sind, sondern auch zusammen niedergesetzt sind inmitten der Überhimmlischen in Christus Jesus. Und jetzt folgt unsere Antwort.

Wenn wir glauben können, dass Christus zur Rechten Gottes sitzt, wir wiederum "in Ihm" niedergesetzt sind, ist uns das Angesicht Gottes doch nicht fern - im Gegenteil! Merken wir etwas, liebe Geschwister?

Aaron durfte um die gnädige Zuwendung des Angesichtes Gottes auf der Erde bitten, wir hingegen sind im Geist heute schon in Christus niedergesetzt, und befinden. uns somit "in Ihm" auch zur Rechten des Vaters - ein ungeheuerliches Vorrecht!

Von unserem überhimmlischen Berufungsgebiet, in welches wir gestern einen beglückenden Abstecher machen konnten, kehren wir heute wieder zurück in die Anfänge der Menschheit, zu Kain, wo unser Leitvers sagt, dass er im Lande Nod gen Osten von Eden wohnte ... befassen wir uns also heute etwas mit diesem Land:

"Nod" beinhaltet so viel wie Unruhe, Heimatlosigkeit und Flucht. Und wenn Adam und Eva gemäß 1Mo 24 schon gen Osten vom Garten Eden ausgetrieben wurden, so führt der Weg Kains noch weiter gen Osten, also in eine Himmelsrichtung, in der bekanntlich die Sonne aufgeht! In unserer Auslegung über obige Bibelstelle am 26. Juli führten wir an, dass die Sonne das Symbol des Christus ist und gaben damit dem ersten Menschenpaar bei ihrer Austreibung aus Eden ein Zeichen der Hoffnung mit. Heute lesen wird, dass auch Kain diese Richtung fortsetzte, wobei dann zu fragen wäre, ob auch ihm, dem vom Bösen, noch Hoffnung aufleuchtet? Wir haben diese Frage schon an früherer Stelle beantwortet, dass auch Kain einmal vor dem großen weißen Thron einen gerechten Richter finden wird, wobei die Gerichte Gottes immer als "Zurechtbringung" gesehen werden müssen, worin es nicht um Strafe geht, sondern um das Erkennen der Liebe Gottes, die einmal alle Geschöpfe umfassen wird, auch Kain!

Allerdings sind wir mit unserem Leitvers noch auf der Wegstrecke "weg von Gott", und dies heißt für Kain und seine Nachkommen Unruhe und Flucht. Doch dieser Furchtbare Weg "Weg von Gott" wird am entferntesten Punkt durch das Kreuz auf Golgatha zur Wende geführt - "hin zu Gott"!

1Mo 4:17

"Und es erkennt Kain sein Weib, und sie wird schwanger und gebiert Henoch. Als es geschieht, dass er eine Stadt baut, nennt er den Namen der Stadt wie den Namen seines Sohnes, Henoch."

Es ist uns wichtig, immer wieder darauf zu weisen, dass Gottes Wege niemals in die Vernichtung Seiner Geschöpfe führen, auch wenn dies erst einmal so scheinen mag. Auch ein Hiob konnte erst nach langen und schweren Wegen erkennen, wie groß dieser Gott ist und dass Er imstande ist, alles zu vollbringen, was Er Sich vorgesetzt hat, und Gottes Vorsatz ist, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, wie es 1Tim 2:4 sagt. Und wenn dieser Vers noch aussagt, dass Gott die Rettung aller Menschen (nur) will, was bösartige Menschen oder Kindlein im Glauben dahin dueten, dass sich der vermeintlich eigene Wille des Menschen Gott entgegenstemmen könnte, so sagt wenig später 1Tim 4:10 unzweideutig, dass Gott der Retter aller Menschen ist!

Wenn wir oben von bösartigen Menschen bzw. Kindlein im Glauben gesprochen haben, so sind es wiederum diese, die unseren neunen Leitvers nutzen, um zweifelhafte Fragen zu stellen wie diese: Wo kommt Kains Weib plötzlich her? Und dann ist auch noch vom Bau einer Stadt die Rede!

Wir haben zurückliegend das Problem biblisch gelöst, woher die anderen Menschen neben Kain herkamen - es waren weitere Abkömmlinge von Adam, die nicht extra namentlich angeführt sind. Ein Problem macht uns aber jetzt: Wenn Kain ein Weib nahm, musste diese ja seine Schwester sein, was Gott später ausdrücklich verboten hat, wie darf dies gesehen werden?

Kain hat ein Weib, das, wie wir zurückliegend dargelegt haben, seine Schwester gewesen sein muss, und die beiden erwarten sogar Nachwuchs. Für viele ist dies ein großes Problem, weil wie bereits in 3Mo 18 durch das göttliche Gesetz die Herat unter Geschwistern verboten wurde. Bis heute ist es Brüdern und Schwestern gesetzlich nicht erlaubt, zu heiraten und Kinder zu bekommen, weil ein gewisses Risko besteht, dass Missbildungen der Kinder aufkommen. Diese Missbildungen entstehen bzw. entstanden durch über Generationen hinweg entstandene genetische Fehler, die harmlos sein können wie fehlerhafte Augen - oder Ohrenstellungen, aber auch in Form vererbbarerKrankheiten sehr schwer ausfallen können.

All diese Dinge, die ja offensichtlich schon bei dem Volk Israel auftraten, treffen aber auf Adam und Eva nicht zu ... das erste Menschenpaar war von Gott nicht mit genetischen Fehlern erschaffen worden, sondern war in jeder Hinsicht vollständig und perfekt! Alles, was Gott erschuf, war sehr gut!

Kain und sein Weib gehörten klar. zur ersten Generation an, die jemals geboren wurden, was besagt, dass die Geschwister noch keine fehlerhaften Gene hatte, womit es auch zu keinerlei Missbildung hätte kommen können. Das stärkste Argument für die Heirat unter Geschwistern gebot Gott Selbst in 1Mo 1:27-28, wo Er den Menschen männlich und weiblich erschuf und sie segnete, fruchtbar zu sein und sich zu mehr, was aber ausschließlich (!) unter Geschwistern möglich war!

Wir gehen auf dieses Thema um Kains Weib deshalb so ausführlich ein, weil kritische Menschen uns Gläubige immer wieder mit solchen Fragen herausfordern, "woher denn Kain sein Weib nahm, wenn es doch ringsum keine anderen Menschen gegeben hat". Dazu kommt das schon zur ZUeit Mose bis heute bestehende Verbot der Herat unter Geschwistern, was uns irritieren kann. Die ganze Kritik hängt damit zusammen, dass wir entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse daran festhalten, dass Adam der erste Mensch war und Eva die Mutter aller Lebendigen ist - weil uns die Gott in Seinem geschriebenen Wort so sagt! Und wenn uns Hebr 11:1 lehrt, dass der Glaube ein Überführtsein von Tatsachen ist, die man nicht erblickt, so beinhaltet diese Aussagae auch, dass wir im Glauben von etwas überzeugt sind, was wir in dem, was uns die Wissenschaft heute vorsetzt, nicht erblicken können. Wir glauben also wider allen Schein!

Derart nun in unserem Glauben gestärkt gehen wir auch zu den weiteren Aussagen unseres Leitverse, wo uns zuerst die Geburt Henochs mitgeteilt wird, der aber nicht mit jenem Henoch verwechselt werden darf, der ein Abkömmling von Seth war und gemäß 1Mo 5:24 von Gott hinweggerafft wurde. Interessant aber ist für uns, dass Kain eine Stadt baute, was auch wieder Fragen aufwirft. Heute darf uns aber in den Tag begleiten, dass wir durch unseren von Gott erhaltenen Glauben vor der Welt als "arm" gesehen werden, in unserem Herrn und Haupt aber unendlich reich sind!

"Kain baute eine Stadt" - dies darf uns heute beschäftigen, wobei uns klar sein muss, dass wir im Blick auf die Einwohnerzahl diese neue Stadt nicht mit unseren Städten vergleichen können - nach unseren Begriffen wäre es ein Dorf gewesen. was für uns aber interessant ist: Woher hatte Kain sein Wissen, wie man eine Stadt baut?

Mit obiger Frage kommen wir erneut mit der modernen Wissenschaft in Konflikt, die ja behauptet, dass unsere heutige Generation die am weitesten entwickelten Menschen sind. Damit wird dann auch die evolutionäre These der menschlichen Fortentwicklung untermauert, nämlich eine Fortentwicklung von einer vermeintlichen Urzelle über den Affen bis zum heutigen Menschen! In der Tat, wir haben eine unglaubliche Technik, denken wir an Computer, Handys, Düsenflugzeuge, Raketen, ja wir waren bereits auf dem Mond, wir bauen Hochhäuser von kaum fassbarer Größe ... und doch ist all diese moderne Technik nichts anderes als eine Ansammlung von Wissen, die nicht belegt, dass frühere Menschen weniger intelligent gewesen wären, im Gegenteil:

Bedenken wir doch einmal , dass der Mensch seit Adam unter dem Fluch der Sünde steht, die den noch perfekten Adam nicht besser, sondern schlechter, also abnehmend entwickeln ließ. Verglichen mit Adam, und hier auch noch mit Kain, sind wir also eher mit unserer Intelligenz herabgesunken; sehen wir also in Kain noch einen Menschen mit (fast) ungetrübter Intelligenz und Erfindergeist!

Wir könnten die gestern anfangs gestellte Frage auch so formulieren: Woher stammt die Technik, die Kain benötigte, um nur einmal so aus dem Nichts eine Stadt zu bauen? Und wir haben auch schon eine Antwort gefunden: Die früheste Menschheit war nicht unterentwickelt, wie wir es gerne haben möchten, sondern war noch auf dem Höhepunkt ihrer Intelligenz, weil ihr Gehirn noch nicht in dem Umfang die Folgen der Sünde tragen musste, wie es in den folgenden Generationen der Fall war. Einen weiteren Be weis einer unverfälschten Intelligenz liefern uns die folgenden Verse, wo wir mit Hersteller von Musikinstrumenten konfrontiert werden und andere handwerkliche Geschicke kennen lernen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass viele Gläubige bei den fragen um Kain deshalb ins Wanken kommen, weil sie die klaren biblischen Berichte mit unserer heutigen Zeit vergleichen, was zu falschen Schlüssen führen muss. Wir müssen vielmehr lernen, dass unsere heutige Welt durch die Sünde mehr und mehr im negativen Sinn verändert wurde, wobei Satan als Fürst dieses Äons mit kräftigen Irrtümern (wozu die Lehre der Evolution gehört) mitmischt, ja gemäß 2Kor 4:4 die Gedanken der Ungläubigen blendet, damit ihnen der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus nicht erstrahle! So darf uns aus der Finsternis einer ungläubigen gottfernen Wissenschaft das Licht des Evangeliums aufleuchten, dass. Gott als den Schöpfer verherrlicht, Sein Wort ist der einzige verlässliche Zeuge aus der Vergangenheit bis heute!

1Mo 4:18

"Und geboren wird dem Henoch Irad, und Irad zeugt Mehujael, Und Mehujael zeugt Methusael, und Methusael zeugt Lamech".

Wir kommen mit unserem neuen Leitvers zu den sogenannten "Geschlechtsregistern", die wir allgemein als langweilig empfinden und deshalb schnell oder total überlesen ... doch sind sie wirklich so uninteressant für uns? Lassen wir uns überraschen!

Als eRstes wollen wir beachte, dass es zwei wichtige Linien von dem ersten Menschen an gibt.,

  1. eine von Kain, die wir vor uns haben und
  2. eine von Seth, einem weiteren Sohn Adams und Evas, die in Vers 25 beginnt.

Beide Linien münden in die große Flut bei Noah, wobei die zweite Geschlechtsfolge von Seth. nach der Flut fortgesetzt wird, und über viele Geneartionen bis zur Geburt Chriti führt - die Kainslinie hingegen erlischt. Stellen wir uns bei dieser Gegebenheit zuerst einmal die Frage, warum Gott die Linie "Kain" über 7 Geneariton überhaupt fortssetzt, wenn sie dann allesamt in der großen Flut umkommen?

Lesen wir hier die schon an früherer Stelle angeführten Worte in Röm 9:19-23, die besagen, dass Gott am Bild eines Töpfers erklärt, dass es allein Ihm obliegt, ob und wie Er Seine Gefäße bildet, ob zur Ehre oder zur Unehre, (wie in unserem Fall die Linie Kains). Wenn wir diese genannten Verse aufmerksam lesen, merken wir, es geht darum, dass sGott die Fefäße des Zorns (Untergangs) mit viel Geduld erträgt, um zugleich den Reichtum Seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Erbarmens bekannt zu machen, die Er zur Herrlichkeit vorher bereitet hat!

Wir kommen noch einmal auf Röm 9:19-23 zu sprechen, denn diese Aussage, die Paulus hier z war auf Israel bezieht, gilt ja im Grunde schon bei den beiden Geschlechtsregistern von Kain und Seth, wobei die erste vom Bösen ist und dem Untergang geweiht ist, die Linie Seth hingegen zu Gottes Herrlichkeit führt, indem diese Linie den fleischgewordenen Sohn Gottes hervorbringt. Und Gott lässt Sich nicht (!) fragen, warum Er die eine Linie (das eine Gebilde) so gemacht hat, sondern stellt deutlich Seine Vollmacht klar, frei nach dem Ratschluss Seines Willens zu handeln! Dabei kommt am Bild des Töpfers Gottes Heilsplan zum Vorschein, dass das Gefäß des Untergangs den dunklen Hintergrund bildet, vor dem das Gefäß Seiner Ehre Seine Herrlichkeit aufleuchten lässt!

Wir merken, liebe Geschwister, dass Kain und seine weiteren Generationen nicht sinnlos waren, sondern vielmehr eine wichtige Aufgabe zu erfüllen haben, wobei Paulus ja ausdrücklich schreibt, dass Er gera de die Gefäße des Zorns mit viel Geduld trägt, was damit anfängt, dass Er Kain nach dem Brudermord durch Sein göttliches Zeichen schützt! Und Er schützt so lange, bis diese Geschlechterfolge ihren von Gott verordneten Auftrag erfüllt hat, was durch die große Flut besiegelt wird, indem all umkommen!

Dass aber gerade auch diese Linie "Kains" die Gefäße des Untergangs einmal gerettet werden, sagt uns schon 1Sam 2:6: "Jewe tötet un dmacht lebendig; Er führt in den Scheol hinab und führt herauf" (nach Elberfelder).

Nachem wir aufgezeigt haben, dass die Linie "Kain" eine Aufgabe im Liebesplan Gottes zu erfüllen hatte, nämlich den dunklen HIntergrund aufzubauen, vor dem Gott Seine strahlende Liebe aufleuchten lässt, schauen wir uns diese Linie etwas genauer an, was lässt sich hier feststellen?

Wir haben schon angeführt, dass die Linie"Kain" aus 7 Generationen besteht, nämlich Kain, Henoch, Irad, Mehujael, Methusael, Lamech und dessen 3 Söhne (die aber nur eine Generation darstellen); "Lamech" wird in den Versen 19-24 noch besonders behandelt. Und da Kain vom Bösen war, übertrug sich das Böse auf all seine Nachkommen, ja es wurde immer schlimmer, so dasskein Einziger die Sintflut überlebte - es gibt n ach der Flut keinen (!) Stammbaum, der auf Kain zurückführt!

Wir erfahren außer den Namen wenig über Kains Nachkommen, nur, dass sie wohl bis Lamech in jener Stadt wohnten, die Kain baute. Und schon diese Stadt war gegen Gott gerichtet, denn Kain sollte flüchtig sein, nicht sesshaft. Warum baute Kain diese Stadt? Wir wissen aus der Vergangenheit, dass Städte zum Schutz mit Wällen und Mauern erbaut wurden, um Feinde abzuhalten - auch Kain fürchtete seine Verwandten, die Abel rächen wollten. Doch das Zeichen, welchen Gott ihm schützend gab, genügte Kain offensichtlich nicht! Er vertraute mehr seiner eigenen Kraft, nämlich Mauern zu bauen, anstatt den Worten Ieue Alueims, was auch uns durchaus nachdenklich stimmen darf!

1Mo 4:19

"Und es nimmt sich Lamech zwei Weib er, die eine genannt Ada und die zweite genannt Zilla."

Wir möchten heute zuerst noch einmal untermauern, was gestern am Schluss kurz angeführt wurde: Das Vertrauen in die eigene Kraft. Als Kain geboren wurde, sagte Eva ja selbstbewusst: "Ich erwerbe einen Mann, Ieue!" und dieses "Ich ging auf Kain über, indem er den Mauern seiner Stadt mehr Schutz zutraute, als dem Zeichen Gottes!

Der erste Sohn Kains hieß "Henoch", nachdem auch die erste Stadt benannt war. Dieser Henoch darf nicht mit jenem anderen Henoch aus der Linie Seth verwechselt werden, auf die wir ja später noch zu sprechen kommen. Wie wir zurückliegend sahen, haben die Namen, angefangen mit Kain und Abel, immer eine Bedeutung auf das mementane Geschehe - so auch bei Henoch. Im Urtext bedeutet der Name "ChaNOKh" "gewidmet" ... was wollte Kain damit zum Ausdruck bringen?

Wer jemandem etwas widmet, möchte in der Regel etwas Gutes tun, möchte etwas hinterlassen - hier jedoch widmet Kain seinen ersten Sohn und die Stadt, die er baute, seinen gegen Gott gerichteten Wegen. Das Böse nimmt also schon in der Namensgebung einen unheilvollen Anfang. Dass man Namen, auch Namen von Gebäuden oder einer Stadt, jemandem oder etwas widmete, wiederholte sich im späteren Verlauf der Menschheitsgeschichte immer wieder, auch das Haus Gottes, der Tempel, in Jerusalem wurde dem Gott Israels geweiht bzw. gewidmet. Wir sehen also schon an der ersten Namensgebung, wohin der Weg geht. Spr 3:6 spricht hier vielleicht auch zu uns: Erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird gerade machen deine (bisher krummen) Pfade."

Wer als Laie den biblischen Namen nachgeht, tut sich sehr schwer, etwas Brauchbares zu finden, weshalb wir die Namen Irad und Methujael übergehen, und nur noch zu Methujael etwas sagen möchten, denn dieser beinhaltet, die Bedeutung von "den Tod nachgefragt" oder "Den Tod infrage stellen". Hier lohnt es sich bevor wir zu Lamech kommen, noch kurz stehen zu bleiben:

Bedenken wir, dass die damals bestehende Menschheit, also die unmittelbaren Nachkommen von Adam und Eva, noch keinen natürlichen Tod kennengelernt haben, Abels Tod wurde ja gewaltsam herbeigeführt. Dafür hafteten immer noch die verführerischen Worte der Schlange im Gedächtnis, die diese einst zu Eva sprach: "nicht werdet ihr zum Sterben sterbend sein" (1Mo 3:4). Drückte also dieser Name Methujael schon einen Hochmut gegenüber Gottes Wort aus? Wir können dies durchaus so erkennen, denn es passt zu dem Weg der Nachkommen Kains, "weg von Gott"!

Bei Lamech, und damit kommen wir zu unserem Leitvers, wird Gottes Wort ausführlicher, denn h ier bahnt sich etwas Besonderes an, was schon der Name "Lamech" aussagt, er beinhaltet "abnehmen, erniedrigen oder verarmen". Diese Begriffe weisen uns schon einmal grob in die Richtung, in die Lamech geht, denn "eine Frau" genügte ihm offensichtlich nicht mehr! Erinnern wir uns dass Gott in 1Mo 2:18 dem Menschen "<au>eine</u> Gehilfin" machte, keine zwei! Hier vollzog sich also ein weiterer Abfall von Gott.

1Mo 4:20-22

"Und es gebiert Ada den Jabal. Er wird der Vorvater der Zeltbewohner und Viehhirten. Und der Name seines Bruders ist Jubal. Er wird der Vorvater aller, die da spielen Harfe und die Hirtenpfeife. Und Zilla überdies, sie gebiert Thubal-Kain, einen Schmied allen Handwerks von Kupfer und Eisen. Und die Schwester des Thubal Kain ist Naama."

Wir haben heute erste einmal die ganze Familie des Lamech aufgeführt, um eine Übersicht zu haben, es ist die letzte Generation vor der vernichtenden Flut. Bei Lamech haben wir bereits festgestellt, dass seine Moral abnahm, wie es sein Name zum Ausdruck bringt, es gelüstet ihn nach zwei Weibern, die ihm die drei Söhne Jabal, Jubal und Thubal-Kain gebaren, zudem eine Tochter namens Naama. Beachtenswert ist, dass uns Gottes Wort gerade hier nicht nur Namen angibt, sondern sehr genau Einblick in die Familie gibt - und was sehen wir?

Jabal, der erste Sohn Lamechs, wird Zeltbewohner und Viehhirte, was bedeutet, dass er aus der Stadt Henoch auszog! Ein Grund des Auszugs mag gewesen sein, dass er als Viehhirte ständig neue Weidegründe für seine Tiere suchen musste. Jubal hingegen erfand die Harfe und Pfeife (Flöte), womit wir uns erinnern wollen, dass diese frühen Menschen nicht weniger intelligent als wir waren, im Gegenteil! So einfach wir uns solche Musikinstrumente auch vorstellen mögen, so sollten wir bedenken, dass es bis dahin nichts Vergleichbares gab, Jubal musste alle damit verbundene Technik und handwerkliches Geschick erfinden! Was wir bis heute bruchstückhaft mit einem Albert Einstein verbinden, hatte also Jubal schon längst, wenn auch auf einem anderen Gebiet, nämlich dem der Musik

Wir sahen bisher, dass Jabal die erbaute Stadt Kains verließ, und das Zelt erfand, um darin umherziehen zu können. Jubal erfand Musikinstrumente, er schien damit der musische Mensch zu sein. Da nun Jabal als "Vorvater der Zeltbewohner" benannt ist, darf davon ausgegangen werden, dass ihm seine übrigen Geschwister folgten, also auch in Zelten wohnten. Ein Zelt ist von eventuellen Feinden leichter anzugreifen als eine ummauerte Stadt, womit der dritte Sohn Lamechs, Thubal-Kain ins Spiel kommt - er wurde Schmied und lernte Kupfer und Eisen zu bearbeiten. Da es nun keine schützenden Mauern mehr gab, brauchten die Zeltbewohner neben anderen Geräten Waffen aus Kupfer und Eisen - auch hier zeigt sich eine wenn auch negative Intelligenz!

Diese siebte und letzte Generation vor der Flut fällt auch durch ihre Namen auf, die alle mit "...bal" enden, was "Auflösung oder Zersetzung" beinhaltet bzw. bedeutet. Wollte Lamech bei dieser Namensgebung die Auflösung oder Zersetzung seiner Familie anzeigen? War es schon eine Vorahnung dessen, was kommt? Was Lamech im unheilvollen Sinn erahnte, dürfen wir heute in heilvollem Glauben erwarten: "Die Enthüllung der Söhne Gottes", womit Paulus uns meint (Röm 8:19). Bei Lamech war es das baldige Ende des 2. Äons, bei uns ist es das baldige Ende der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade!

Wir haben noch einen dritten Sohn Lamechs namentlich angeführt, "Thubal-Kain", ein Doppelname. Der erste Teil "Thubal" kann mit Wohnland übersetzt werden, beinhaltet aber auch wie schon zuvor "Auflösung und Zersetzung". Damit kommt Lamech bei der Namensgebung seines dirtten Sohnes noch n äher an das kommende Unheil über die Wohnerde in Form der Sintflut heran. Die schlimme Ahnung war also in ihm! Bei dem Zusatznamen "Kain" haben wir ja schon an f rüherer Stelle festegestellt, dass er gemäß 1Mo 4:1 "erwerben" bedeutet ("Ich erwerbe einen Mann, Ieue").

Der Doppelname zeigt uns also Wohnland und dessen (moralische) Zersetzung, aber auch "erwerben", was auf den Erwerb von Kupfer- und Eisenfundorten für das Schmiedehandwerk hinweisen kann, wobei das Herstellen von Waffen ja auch das Töten von Feinden beinhaltet, also das Auflösen der Menschen.

Zusammenfassend geben die Söhne Lamechs einerseits ein Bild der erfinderischen Kraft und eigenen stärke, andererseits aber auch, dass ohne Gott keine segensreiche Zukunft gegeben ist. Der Weg des Bösen geht immer mehr abwärts! Und wir dürfen uns daran erinnern lassen, dass Gott heute nicht die Kraftvollen berufen hat, sondern die. Schwachen (1Kor 1:26ff).

1Mo 4:23

"Und es sagt Lamech zu seinen Weibern: 'Adda und Zilla, hört auf meine Stimme! Weiber Lamechs, nehmt zu Ohren meine Rede! Denn einen Mann erschlug ich für meine Wunde und ein Knäblein für meine Strieme'".

Manchem von uns mögen unsere gestrigen Aussagen, dass die Söhne Lamechs auch Waffen, anstatt friedliche Geräte schmiedeten, zu hoch gegriffen sein, aber unser heutiger Leitvers zeigt, dass Lamech Menschen tötete, wozu Messer oder Schwerte aus Metall ja gerade dienlich waren. Wir stehen mit dieser offensichtlichen Tatsache vor den ersten Menschen, die Waffen produzierten! Und we Waffen herstellt, will damit töten, das hat die Menschheit bis heute bewiesen und beweist es immer noch!

Für Lamech waren diese Waffen anscheinend ein Vorteil, denn nun konnte er zurückschlagen, es wurden ihm ja gemäß unserem Leitvers "Wunden" und "Striemen" zugefügt - es wurde also gekämpft u nd getötet! Es hat also nur 6 Generationen gedauert, bis nach Abel weitere Menschen getötet wurden, zumindest lesen wir dies in der Linie Kains. Damit rückt wieder Lamech in den Vordergrund und seine zwei Weiber Ada und Zilla vor denen er sich prahlerisch rühmt und selbstverherrlicht. "Ada" ist die Kurzform eines hebräischen Namens, der "Schmücken, Verzieren" bedeutet, "Zilla" weist auf "Schatten" hin, womit die Bedeutung der beiden Frauen als Schmuck und Zierrat des Lamech beschrieben werden, ja als sein Schatte, der ihm ständig anheftet. Ähnliches gilt für die Tochter "Naama", deren Name auf "Freude Wonne, Heiterkeit" hinweist. Lamech verstand es also schon früh, sich mit den Eigenschaften der Weiblichkeit zu schmücken!

1Mo 4:23-24

"Und es sagt Lamech zu seinen Weibern: 'Ada und Zilla, hört auf meine Stimme! Weiber Lamechs, nehmt zu Ohren meine Rede! Denn einen Man erschlug ich für meine Wunde und ein Knäblein für meine Strieme..... Denn siebenfach ist die Rache des Kain und siebzig und siebenfach die des Lamech.'"

Vielleicht darf ich, der Verfasser dieser Zeilen, hier einmal Zeugnis abgeben, wie wichtig und vor allem lebendig mir das Geschlechtsregister Kains (das ja fast immer nur überflogen wird) geworden ist. Es ist für mich das erste Mal, dass ich bewusst und langsam dieses Geschlechtsregister gelesen haben, mir alle Namen stammbaummäßig aufgeschrieben habe ... zu meinem großen Segen! Ich erlebte beim Schreiben förmlich, wie ich vom Geist Gottes in diese früheste Zeit hinein genommen wurde, die Namen wurden mir immer vertrauter und lebendiger, und die fortschreitende Verworfenheit der Linie Kains immer deutlicher. Vielleicht regt mein Zeugnis doch manchen zum vertieften Lesen an!

Wir kommen zum letzten Bericht über Kains Linie, die darin gipfelt, dass Lamech sich rühmt, nicht nur einen Mann erschlagen zu haben, sondern sogar ein Knäblein tötete, und dies für eine Strieme, die ihm ja wohl kaum das Kind, sondern dessen Vater zugefügt haben muss - Lamechs Rache an dem Kind war unmenschlich! Und Lamech war offensichtlich auch noch so stolz auf seine Tat, dass er sich in einer Liedform seiner Rache an denen rühmte, die es wagten, ihn anzugreifen! Und wenn er hier von einer "siebzig und siebenfachen Rache" sprach (im Vergleich zu Kains nur siebenfacher Rache), dann wird hier nicht sein Ruhm, sondern der 77-fache Abfall gegenüber Kain hervorgehoben!

Wir wollen die Linie Kains, die ja mit Vers 24 abgeschlossen wird, doch noch einmal zusammenfassend betrachten, wobei uns klar sein muss, dass ja nur die maßgeblichen Namen jeder Generation genannt werden, es gab jeweils ungezählte und ungenannte Kinder und Enkelkinder, womit wir von einer großen Zahl Menschen vor der Flut ausgehen dürfen. Und das Erstaunliche ist, dass Gott mit dieser immer mehr verkommenen Menschheit eine ungeheure Geduld und Nachsicht zutage legte. Alle durften offensichtlich ihre bösen Wege wandeln, ohne dass Gott eingriff - Kains Linie war somit nach Adams Sünde der bisher schwärzeste und dunkelste Hintergrund auf der großen Schaubühne Gottes.

Es begann mit der Weigerung Kains, das richtige Opfer, das Gott vor seine Tür legte, anzunehmen, und es setzte sich dann im Brudermord an Abel fort. Im weiteren Abwärtsweg "weg von Gott", erschlug am Ende Lamech zwei Menschen, sein Sohn Thubal-Kain schmiedete Mordwaffen aus neu erfundenem Kupfer und Eisen ... das Ende war die große Flut. Diese dunkle Kulisse der Menschheit bot den ersten krassen Gegensatz zu dem Endziel Gottes, vor dem ganzen All Seine Liebe aufzuzeigen! Hat Gott nun hier ein ganzes Menschengeschlecht ausgerottet, nur um eine Kulisse zu haben?P Nein! Christus starb letztlich für alle, und am Ende werden auch Kain und sein Geschlecht unter das Wort in Phil 2:10-11 fallen - "zur Verherrlichung Gottes, des Vaters."

Beginn der Seth-Linie

1Mo 4:25

"Und wiederum erkennt Adam Eva, sein Weib. Und sie wird schwanger und gebiert einen Sohn. Und sie nennt seinen Namen Seth und sagt: 'Denn gesetzt hat mir Alueim einen anderen Samen anstatt des Abel, da Kain ihn erschlug'."

https://www.bibelwissen.ch/wiki/Spezial:Suche Nachdem wir Kains Geschlecht bis zur siebten Generation, den Kindern Lamechs, miterlebt haben, machen wir jetzt einen großen Sprung (grob 1500 Jahre) zurück zu Adam und Eva und erinnern uns zuerst noch einmal an die beiden ersten Söhne Evas, wobei sie bei der Geburt Abels ja erwartete, dass dieser jener Same der göttlichen Verheißung sein müsse. Es folgte das Drama des Brudermordes; Kain, das fleischliche Ergebnis ihres "Ichs" (= Kain) wurde zum Mörder seines Bruders und musste flüchten, womit Eva an einem Tag praktisch alle zwei Söhne verlor. Gott zeigte ihr, dass sie sich keinerlei Verdienste durch die Geburt erwerben konnte, Gott war 8und ist) der allein Handelnde. Und Eva lernte offensichtlich! All die schlimme Trübsal, die sie durch den Verlust ihrer beiden Söhne erleiden musste, wurde ihr zum Segen, was sich bei Seth zeigte.

Bleiben wir hier kurz stehen, denn dieses göttliche Prinzip, welches wir schon an dem ersten Menschenpaar miterleben dürfen, setzt sich bis heute fort. So sehen wir am Beispiel der Korinther, in 2Kor 7:9-10, dass diese nach dem Willen Gottes betrübt wurden, und dass solcherartige Betrübnis Umsinnung bewirkt "zu einem unbereubaren Heil, die Betrübnis der Welt aber bewirkt Tod".

Vielleicht darf uns das Obige dann zusprechen, wenn uns Betrübnis und Leiden anfechten, denn alles hat seinen Au sgang, und am Ausgang steht in Christus Jesus unser Gott und Vater!

In der Rolle des Stammbaumes Jesu Christi steht Adam als das Haupt der Eva an erster Stelle, doch wenn es. um die Geburt und die Namensgebung der Kinder geht, tritt Eva hervor, so bei Abel, Kain und jetzt bei Seth. Und dieses zeitweise Hervortreten bringt uns Eva in besonderer Weise nahe, denn Gott zeigt uns an dieser ersten Frau, die ja gemäß 1Mo 3:20 die Mutter aller lebenden ist (auch die unseres irdischen Herrn) ein wunderbares geistliches Wachstum. Wenn wir nun wiederholt dieses geistliche Wachstum ansprechen und hervorheben, dann soll uns dies nicht verdrießen, sondern uns die Wichtigkeit in Evas geistlichem Leben aufzeigen, die Führung Gottes, die auch für uns Maßstab sein darf! In Kurzform sieht dieser Weg Evas so aus: Weg vom eigenen "Ich" hin zu Gott! Lassen wir uns also noch einmal hineinführen in ihr Leben.

Mit ungeheuer schwer belastetem Herzen musste sie mit Adam den Garten Eden verlassen, schwer lastete der begangene Ungehorsam auf ihr! Doch Gott gab ihr eine Hoffnung mit auf den Weg gen Osten, die Richtung der aufgehenden Sonne, den Samen der Verheißung. Eva (und natürlich auch Adam) konnte mit dieser Verheißung erst einmal nichts anfangen, wer sollte denn jener Same sein, der dem Feind die ferse zermalmen sollte? Erst als sie schwanger wurde, und ihren ersten Sohn gebar, kamen die Worte, die Gott sprach, in ihr Herz zurück, nämlich unter Trübsal und Seufzen geboren zu haben ... sie hat etwas für Gott erbracht, jetzt geht es zurück ins Paradies!

Evas Freude, unter Schmerzen etwas für Gott getan zu haben, um den Fluch der Vertreibung aus dem Garten Eden aufzuheben, schlug sich im Namen ihres ersten Sohnes nieder, denn "Kain" bedeutet ja "Ich habe den verheißenen Samen erworben", "Ich habe den verheißenen Samen geboren!" Es muss ungemein schwer für Eva gewesen sein, warten und nochmals warten zu müssen, ohne dass etwas geschah! Als dann Abel geboren wurde, muss ihr gedämmert haben, dass ihre Hoffnung wohl falsch gewesen war. Am 6. August gingen wir der Bedeutung des Namens "Abel" nach und durften erkennen, dass Eva damit ihre Enttäuschung, Vergänglichkeit, ja Resignation. zum Ausdruck brachte. Und als sie dann quasi beide Söhne verlor, den einen durch Mord, den anderen durch Flucht, brach all ihr Selbstbewusstsein zusammen, Gott zeigte ihr leidvoll, dass all ihr Tun untauglich war, dass nur Er allein der Wirkende ist! Und Eva lernte, wie wir schon sagten! Und was lernte sie?

Wiederum gebar sie einen Sohn, in dessen Namen "Seth" sie zum Ausdruck brachte, was unser Leitvers aussagt. Der Kern dieser Aussage ist nicht mehr "ich"W, Eva, habe gewirkt, sondern "Du" mein Gott, hast etwas gegeben. Aus der selbstbewussten Eva wurde eine demütig Gebärende, die in dem Wirken Gottes einen anderen Samen sah, als sie es vorher meinte, erworben zu haben! Ihrer Rettung erwartete sie nicht mehr von ihrem eigenen Werk, sondern aus der Hand ihres Gottes - und das soll uns heute durchaus bewegen!

Den ersten Samen, Kain, sah Eva als ihren Verdienst an, bei Abel resignierte sie, und erst bei Seth war sie soweit, dass sie Alueim als den Wirkenden sah - und der Stammbaum von Seth's Nachkommen führt tatsächlich zu dem verheißenen Samen, zu dem Christus.

Wir wollen die Gedanken der letzten zwei Tage nicht verlassen, ohne noch darüber nachzudenken, was wir im Blick auf unser eigenes "Ich" aus Evas Wandlung für uns lernen können, und hier steht neben Eva auch Paulus vor uns:

Im Röm 7 setzt sich auch Paulus mit seinem "Ich" auseinander und stellt fest, dass er zwar das Gute tun will, aber sein Wollen dazu nicht ausreicht! Noch schlimmer: "Denn nicht das Gute, das ich will, tue ich, sondern das Üble, das ich nicht will, dies setzte ich in die Tat um" (Röm 7:19). Pauli Kampf gegen sein "Ich" setzt sich bis Röm 7:24 fort, wo er förmlich aufschreit: "Ich elender Mensch! Was wird mich aus dem Körper dieses Todes bergen?" Die Gemeinsamkeiten von Eva und Paulus bestanden darin, dass beide erkennen mussten, dass ihr "Ich" nichts vermag! Doch anders als bei Eva wurde Paulus an die Gnade herangeführt, die ihm in Christus Jesus zuteil wurde! In Seinem Tod am Kreuz durfte er sein "Ich" abladen, ja hineingeben, dieses "Ich" starb zusammen mit Christus (Röm 6:8) - und zusammen mit Paulus glauben auch wir, dass wir deshalb. zusammen mit Ihm leben werden!

In Seth erkannte Eva, dass Alueim ihr einen anderen Samen gesetzt hat, als sie es zuvor erhofft hatte; nun, nachdem sie das Wirken Gottes erkannte und in ihrem Zeugnis wiedergab, bestätigte sie die Hand Gottes in ihrem Leben, womit Seth nach Adam zum zweiten Glied in der Geschlechterfolge wurde, aus der letztlich der Retter hervorging, der dann auch der Schlange den Kopf zermalmte. Wer war nun Seth?

Im Grunde erfahren wir überhaupt nichts über ihn, nur dass der Name "Seth" "gesetzt" bedeutet, was ja unser Leitvers zum Ausdruck bringt. Und "gesetzt" hat Alueim den Seth erst einmal "an Abels Stelle", dann weiter zum Vorfahren des ins Fleisch gekommenen Sohnes Gottes. Von (Abel-) Seth geht die Linie also grob gesehen über Noah, Abraham, Juda, Mose, David direkt zu Josef und Maria.

Obige Glaubenslinie fängt also im Grunde mit einem ermordeten Toten (Abel) an, auf welche das Leben, angefangen mit Seth (der hierfür gesetzt wurde) folgte. Wenn wir uns jetzt ganz langsam (!) vorantasten, liebe Geschwister, ergibt sich da nicht eine Abschattung auf den gewaltsamen Tod Jesu Christi (= Abel) und das darauf folgende Leben (= Seth)?

Der gerechte Abel musste sterben, um durch den von Gott gesetzten Samen "Seth" der lebende Stammvater dessen zu werden, der allein dauerhaftes Leben gibt - Christus Jesus!

Wer über die gestrigen Gedanken schnell hinweg liest und diese nicht im Herzen bewegt, wird sich schwer tun zu verstehen, was uns Gottes Wort hier. zeigen möchte: Die früheste Abschattung von "Leben aus Toten"! Was uns also Seth, und vor ihm der ermordete Abel, zeigen will, ist, dass bis heute alle Menschen von (Abel-) Seth abstammen, er wird somit z um Stammvater aller heute Lebenden! Die Linie Kains wurde vollständig durch die Flut vertilgt.

Auch das Leben von uns Gläubigen heute basiert auf dem Tod, und zwar dem unseres Herrn und Hauptes, Jesus Christus. Er musste (gewaltsam) sterben, damit wir in Ihm Leben haben dürfen! Damit kommen wir zu einem weiteren Gedanken: Unser heute geistliches aber zukünftig reeles Leben basiert auf demselben Prinzip: Unsere Kreuizigung mit Jesus Christus und unsere Auferstehung und unser Lebenmit Ihm! Damit kommen wir zu Röm 6, wo uns Paulus dies deutlich macht:

Zuerst dürfen wir erkennen, dass wir, das heißt unsere alte Menschheit, unser Fleisch, mit Ihm gekreuzigt wurde; dann kommt die Gewissheit des Glaubens: "Wenn wir aber zusammen mit Christus starben, glauben wir, dass wir auch zusammen mit Ihm leben werden, wissend, dass Christus, auferweckt aus den Toten, nicht mehr stirbt" (Röm 6:8-9). Abel, Seth und seine Nachkommen werden somit für uns ein wunderbares Zeugnis für Tod und darauf folgendes Leben!

1Mo 4:26

"Und dem Seth überdies, ihm wird ein Sohn geboren. Und er nennt seinen Namen Enos. Dann wird dieser verwundet. Er aber ruft an den Namen Ieue Alueim's"

Bis Ende von Kapitel 5 folgt nun das Geschlechtsregister von Seth bis Noah, welches, wenn wir Abel außer Acht lassen, neun Generationen umfasst; im Gegensatz dazu waren es bei Kain nur sieben Generationen, was uns rechnerisch folgern ließ, dass die Menschen der Linie Kain ein höheres Lebensalter erreicht haben mussten. Auch jetzt stellt sich, wie schon bei Kain, dem Verfasser dieser Zeilen und seinen Lesern die Frage: Schnell überfliegen oder sich Zeit nehmen? Und nachdem das tiefere Befassen mit Kains Nachkommen doch sehr interessant, lehrreich, ja hilfreich zu unserer Zubereitung war, wie es in 2Tim 3:16-17 zu lesen ist, wollen wir auch die kommenden Verse vertieft lesen und uns segnen lassen!

Als nächster Abkömmling wird uns der Name "Enos" genannt, dessen Bedeutung "sterblich" umfasst. Was veranlasste Seth, seinem Sohn gerade diesen Namen zu geben? Vergleichen wir hierzu den Methujael aus der Linie Kains, so haben wir dort (siehe 2. Oktober) festgestellt, dass mit diesem Namen der Tod infrage gestellt wird! "Enos" bezeugt nun das Gegenteil, er bezeugt den Glauben an das gerechte Urteil Gottes über Adam. und dessen Nachkommen, nämlich zum Sterben Sterbende zu sein! Ist dieser Glaube von Seth nicht gewaltig? Bedenken wir hier, liebe Geschwister, dass aufgrund der sehr hohen Lebenserwartung (Adam wurde 930 Jahre alt) wahrscheinlich noch kein Mensch auf natürliche Art gestorben ist - und trotzdem glaubte Seth dem Wort Gottes, nämlich sterben zu müssen!

Ist es nicht erstaunlich, wie uns bei näherem Hinsehen schon der zweite Name in der meist kaum beachteten Geschlechterfolge so viel sagen kann? Da ist ein Mann (Seth), der nur durch Erzählungen seines Vaters von dem Geschehen im Garten Eden wusste, von der Verfehlung seiner Mutter, demselben Ungehorsam seines Vaters, dem darauf folgenden Urteil Gottes und der Austreibung aus dem Garten Eden. Er wusste auch von den Ereignissen um Kain und dem Mord an Abel, hat aber diesen Mord nicht persönlich miterlebt. WEnn wir nun davon ausgehen (und wir wiederholen uns hier gerne), dass zur Zeit Seths alle Menschen noch lebten, war es ein u geheurer Glaube, dass Gott Sein Wort wahrmachen würde, den Menschen sterben zu lassen - dies bezeugte die Namensgebung "Enos"!

Wir wollen an dieser Stelle einmal auf uns heute schauen, denn da gibt es eine Parallele, wenn auch in umgekehrtem Sinn: Auch wir sind im Glauben gefordert, nämlich dass es sein könnte, dass wir tatsächlich nicht (!) sterben müssen - sondern entrückt werden, wie uns Paulus in 1Thes 4:13-18 zuspricht. Wenn damals im Jahre 51 n. Chr., Paulus schon so erwartungsvoll schreiben konnte, um wieviel mehr dürfen wir in einer Zeit, wo alle Zeichen auf eine baldige Wiederkunft Christi hindeuten, unsere Augen auf Ihn richten und auf Sein Erscheinen zur Entrückung warten, ja dieses lieb haben?! "Enos" glaubte an das Sterben, wir sind voller Erwartung an das Leben - ein heilvoller Vergleich!

Noch zwei Aussagen bezüglich dem "Enos" sollen uns beschäftigen: Er wurde verwundet, und er ruft den Namen Ieue Alueims an:

Es ist hier wichtig, dass wir wiederholt darauf hingeweisen, dass wir nur jene Namen lesen, die in Gottes Heilsplan maßgeblich sind ... es müssen also weit mehr Menschen als Nachkommen von Adam und. Eva gelegt haben als wir hier lesen! Und da von der Linie Seth bei der Flut nur Noah und seine Familie gerettet wurden, waren auch dies Menschen von der Sünde so verderbt, dass sie umkamen. - Für uns heißt dies, dass Enos durchaus von gewaltbereiten Menschen umgeben war, die ihn verwundet haben - mehr wissen wir an dieser Stelle nicht (allerdings noch weiter Angaben in Kapitel 5).

Aber wir erfahren, dass er seinen Gott anrief, und dies in Verbindung mit Wunden, also in Nöten, was doch einiges über ihn sagt: Er hatte Glauben! Und was dieser Glaube beinhaltet, sagt uns Hebr 11:1-2: "Der Glaube ist die zuversichtliche Annahme dessen, was man erwartet, ein Überführtsein von Tatsachen, die man nicht erblickt. Denn in diesem Glauben wurde den Ältesten Gutes bezeugt." Zu diesen Ältesten zählte Enos. Trotz dem Urteil Gottes, welches auf die begangene Sünde folgte, und das auch Enos durch Überlieferung bekannt war, glaubte er, Gutes durch seinen Anfruf an Gott zu erhalten ... ja Gott tut mehr, als wir bitten oder verstehen können, dies bezeugt im Blick auf uns Paulus in Eph 3:20-21 - "Amen!"

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 5