Geistestaufe und Erfülltwerden mit Geist

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Abschrift der Schrift: Die biblische Lehre von den Taufen
von M. Jaegle (1974)

Mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß (+ Dez. 2022), Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis

Skizze 3


Die Taufe in Pauli verschiedenen Diensten
S k i z z e 3
Pfingst-Verwaltung Übergangs-Verwaltung Gegenwärtige Verwaltung
Pauli Absonderung Apg 13 Das Vorübergehende, Unmündige
1Kor 13:8-12
Unvollständige, Unvollkommene
Das Überragende, Vollkommene u. Bleibende
1Kor 12:31; 1Kor 13:10.13
Vervollständigung, Vollkommenheit, Mündigkeit
Epheser, Philipper, Kolosser
2. Röm; Kor; Gal; Thes
1. Zwei Taufen
Geistes- und Wassertaufe
3. Beschneidung, nicht mit Händen gemacht
Taufe, nicht mit Händen gemacht
Kol 2:11-12
Eine Taufe:
Geistestaufe Eph 4:5
Pauli Dienst an der Körperschaft Christi mit dem Evangelium der Vorhaut II
Pauli Berufung Apg 9 Pauli Doppeldienst
Apostelgeschichte
Beschneidung, Wasser u. Geistestaufe
Apg 16:3; 1Kor 1:14.16; 1Kor 12:13
Apg 28:25-27
Verstockung Israels
2Kor 3:14; Röm 11:17
Königreich
und
Wassertaufe
aufgehoben
Pfingsten Apg 2
Kornelius Apg 10; Athiopier Apg 8
Apostelgeschichte
Beschneidung, Wasser u. Geistestaufe
Dienst der Zwölfe am Königreich mit dem Evangelium der Beschneidung

Geistestaufe und Erfülltwerden mit Geist

Geistestaufe beim Glaubensanfang
Nachdem schon ausführlich über die Taufe mit dem heiligen geist geredet wurde, müssen wir auch etwas über die Mahnung von Eph 5:18 sagen: "Werdet erfüllt mit dem Geist". Weshalb aber eine solche Aufforderung, wenn doch jedes Glied der Körperschaft Christi gleich beim Glaubensanfang den Geist erhält?

Heute verbinden ja manche Gläubige die Geistestaufe mit einem außerordentlichen persönlichen Erlebnis nach der Bekehrung. Dies entspringt einer Wortverkündigung, die wenige betont, dass der Gläubige sofort beim Glaubensanfang mit dem heiligen Geist getauft wurde. Das, was Gott alles mit diesem Vorgang bewirkt, ist uns in dem kurzen Ausspruch von Eph 1:13 wir folgt gesagt: "In Dem (Christus) auch ihr, die ihr hörtet das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Rettung, in Dem auch ihr, die ihr glaubt, versiegelt seid mit dem Geist der Verheißung, dem heiligen...."

Diese Worte bezeugen, dass Gott an dem zum Glauben geführten Menschen drei Heilstaten durch Seinen Geist b ewirkt. Es sind: Empfang, Taufe und Versiegelung mit dem Geist. Wenn allerdings hier nur die Versiegelung genannt wird, so ist vorausgesetzt, dass sie nur möglich ist als Folge des vorausgegangenen Geistesempfangs in der Geistestaufe. Die mit ihr verbundene Versiegelung ist das unversehrte Aufbewahrtsein des Gläubigen auf den Tag der Wiederkunft Christi, wie es uns Eph 4:20 verheißen ist. Also sind alle drei Gottestaten in der einen, der Gabe des Geistes, enthalten.

Hier wollen wir nun näher auf den Vorgang der Geistestaufe eingehen.

Vorgang der Geistestaufe

Unser einstmaliger Zustand ist Kol 2:13 also beschrieben: "... da auch ihr tot seid gewesen in den Kränkungen und der Vorhaut eures Fleisches...." Dieses Totsein ist bildlich zu verstehen und bezieht sich auf den geist in dem Sinne, dass im Leben des Unglaubens der Geist des Menschen tot ist für Gott. Es ist daher berechtigt, die Ungläubigen als "geistlich Tote" zu bezeichnen. Aber darauf (Kol 2:13b) wird gesagt, was mit uns beim Glaubensanfang geschehen ist: "...machte Er (Gott) uns zusammen lebendig mit Ihm (Christus)." Wie Er wurden also auch wir lebendig gemacht. Christi Auferweckung beschreibt Petrus (1Petr 3:18) mit den kurzen Worten: "...lebendig gemacht im Geiste...". Hier wird vor Seiner Auferstehung der Geist in den Vordergrund gestellt. Dadurch wurde Er nach 1Kor 15:45 zu einem lebendigmachenden Geist.

Gott hat aber Seinem Sohn nicht nur Leben für Sich Selber gegeben. Er gab es Ihm in einem solchen Überfluss, dass Er auch den Menschen von Seinem Auferstehungsleben mitteilen kann. Diese Wahrheit sprach der Herr Joh 5:26 aus: "Denn ebenso wie der Vater Leben hat in Sich Selber, also gibt Er dem Sohne, Leben zu haben in Sich Selber." Von dieser göttlichen Lebensfülle besaß der Sohn Gottes schon als Mensch in Niedrigkeit. Nach Lk 6:19 suchten Ihn die Leidenden nur anzurühren, weil heilende Kraft von Ihm aus in kranke Körper floss und sie wieder herstellte. Doch erst n ach Seiner Auferstehung hat Er vom Vater das Leben erhalten, mit dem Er nun ins unvergängliche Leben rufen kann, dies aber in solcher überströmender Fülle, dass nach 1Kor 15:22 in Ihm noch alle lebendig gemacht werden; denn nach 1Kor 15:45 ist Er ein lebendigmachender Leben verleihender Geist.

Von diesem Geist-Leben haben wir als zuvor auserwählte Glieder der Körperschaft Christi schon bei unserem Glaubensanfang erhalten. Nun sagt uns Gottes Wort auch deutlich, wie das zuging: "Gott schickt aus dem Geist Seines Sohnes in unsere Herzen (Gal 4:6)..." Das Herz ist bildlich das Zentrum unseres geistlichen Wesens. Somit berührte dort der Geist des Auferstandenen unseren Geist und erfüllte ihn mit Seiner Auferstehungskraft. So wurden auch wir durch Christus, wie Er Selbst zuvro durch den Vater, in unserem Geist lebendig gemacht (Unsere Körper müssen aber noch auf ihre Freilösung warten nach Röm 8:23-25). Das ist der Vorgang der Geistestaufe.

Im ersten Korintherbrief, also in dem Brief, in welchem Paulus die Wassertaufe als Nicht-Beauftragter ablehnt (1Kor 1:14-17) gibt er zwei gute Erklärungen über:

Die Geistestaufe in bildlicher Sprache

1Kor 6:9-10 führt Paulus grobe Knechte der Sünde an und sagt den dortigen Gläubigen (V. 11) ganz offen: "Und dieser etliche seid ihr gewesen." Aber dann fährt er fort und z eigt die lichte Seite: "Jedoch ihr seid

  1. abgebadet, jedoch ihr seid
  2. geheiligt, jedoch ihr wurdet
  3. gerechtfertigt in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi und durch den Geist unseres Gottes".

In dieser Beschreibung unseres neuen Lebens nennt Paulus zum Ersten das "Abbaden", als die Grundlage dieses neuen Lebens. Damit bezeichnet der Apostel bildlich die Geistestaufe. Doch gebraucht er für diese hier nicht das Wort "taufen" im Sinne von bloßem Untertauchen, sondern den Ausdruck "abbaden". Damit sagt uns Gott, dass mit der Geistestaufe der inwendige Mensch (unser Geistesleben) vollständig von seinen Sünden gereinigt wurde, so wie der äußere Mensch im Wasserbad gereinigt wird. Deshalb braucht der geistgetaufte Gläubige kein weiteres Werk, vor allem keine Wassertaufe mehr.

Die zweite ähnliche Erklärung der Geistestaufe lautet (1Kor 12:13): "....und sind alle (Glieder der Körperschaft Christi) in Einem Geiste getränkt." Hier wird die Geistestaufe mit dem Bild eines Trankes beschrieben. Und dieses erinnert wiederum an das Wasser des Lebens, welches in Hülle u nd Fülle auf der neuen Erde aus dem Throne Gottes fließt (Offb 22:1). Von ihm kann dort jeder nach Herzenslust und umsonst trinken (Offb 22:17b). In einer solchen Überfülle strömt das Auferstehungsleben Christi durch die Taufe mit dem geist auch in unseren Geist. Sie ist eine vollkommene Tat Gottes an dem zum Glauben geführten Menschen durch die Lebendigmachung seines bisher für Gott totgewesenen Geistes. Und die erste Tat des lebendig gemachten Geistes ist die gläubige Annahme des Wortes vom Kreuz des gekreuzigten u nd auferstandenen Herrn. Somit hat der gläubig gewordene Mensch das volle Heil in Christus erhalten, dem kein eigenes Wer mehr hinzugefügt werden muss. Wie kümmerlich und bedürftig nimmt sich da gegen die Wassertaufe neben der des Geistes aus!

Nach dieser gewaltigen Heilstat Gottes durch die Taufe mit dem heiligen Geist ergeht nun an die also von Gott getauften Glaubenden die Aufforderung (Eph 5:18): "...werdet erfüllt mit Geist...".

Hier liegt nun die Gefahr eines Missverständnisses dergestalt vor, dass man nur durch Bitten immer mehr Geisteszufluss erhofft, bis man ganz davon erfüllt sei. Zu diesem Gebet um Geistesfülle gehört aber unbedingt die eigene Mitwirkung und dies sowohl auf dem Gebiet der Erkenntnis als auch auf dem des Wandels.

Last uns nun zur Erklärung des

Erfülltwerdens mit Geist

das Bild einer Schulklasse heranziehen. Sie bekommt einen neuen Lehrer. Dieser steht jedem Schüler ganz unparteiisch und völlig zur Verfügung. Jeder Schüler kann deshalb von sich sagen, er sei ihm gegeben worden, und sei nun sein Lehrer. Wir nehmen weiter an, der neue Lehrer sei sowohl lehrhaft wie erzieherisch ein Meister in seinem Fach. Jetzt bestehen für jeden Lernenden die allergünstigsten Aussichten für sein späteres Leben gut geschult zu werden. Doch nun kommt es darauf an, wie sich der Schüler zu den Anweisungen seines Lehrers stellt, und hierin bestehen starke Unterschiede. Ganz abgesehen von den beim Schüler vorhandenen Gaben (auf die wir weiter unten eingehen) ist es für jeden Schüler ausschlaggebend inwieweit er bereit ist, sowohl den lehrhaften wie den erzieherischen Ausführungen u nd Bemühungen seines guten Lehrers zu folgen und diese in sich aufzunehmen. Folgt er in beiden dem guten Vorbild seines Lehrers, so ist auch er vorbildlich und wird ganz gewiss Erfolge haben. Ist er aber nur in Einem oder auch in Mehrerem nachlässig, so erleidet er bestimmt mehr oder weniger schwere Einbußen. Ganz untauglich wird er aber, wenn er alle Lehren und Ermahnungen missachtet. Obwohl sich also in unserem Fall ein vorbildlicher Lehrer allein seinen Schülern unparteiisch und selbstlos hingibt, sind seine lehrhaften Kenntnisse und seine erzieherischen Unterweisungen jedem Schüler, in dem Maße der ihm geschenkten Gaben, nur insofern von Nutzen, als diese ihm gehorsam folgen. Das wird dann am Schlussexamen offenbar! Den durch Befolgung genannter Lebensregeln erworbenen Kenntnissen entsprechen dann für jeden Schülder im späteren Leben Stellung unv on ihm zu erfüllende Aufgaben. Er kann nun aber diese nur in dem Maße erfüllen wie er sich von seinem Lehrer prägen und seine Gaben ausbilden ließ oder, bildlich gesehen, von ihm "erfüllt werden" konnte, bzw. sich von ihm ganz "einnehmen" ließ.

Die Nutzanwendung der bildlichen Erklärung
Wenn wir jetzt die Nutzanwendung aus diesem Bild ziehen, so können wir zum ersten fragen: Gott hat Seinen Geist jedem Gläubigen beim Glaubensanfang in gleicher Güte, und zur Wirksamkeit mit dem Maße der Gaben, das jedem zukommt (Eph 4:16), gegeben. Wie wir es im Bild trefflich sahen, so ist es auch mit dem Standhaftwerden im und durch Geist (Lk 1:80; Lk 2:40; Eph 3:16). Der Geist lehrt (1Kor 2:13), er führt (Röm 8:14) und leitet in alle Wahrheit (Joh 16:13). Er erzieht und stärkt mit der gottgehauchten Schrift (2Tim 3:16 und Röm 15:4), und mit der rettenden Gnade (Tit 2:11-12). Das vorher Gesagte zusammenfassend, können wir sagen: Wir werden nur in dem Maß mit Geist "erfüllt" und durch ihn standhaft gemacht, wie wir das Wort des Christus einnehmen und es uns reichlich innewohnen lassen (Kol 3:16), damit es uns zu einem geheiligten Wandel erziehe (Eph 4:1 ff). Beides, Erkenntnis durch das Wort und Erfülltwerden mit Geist, gehört demnach unzertrennbar zusammen!

Der Abschnitt der Schrift, in welchem das Erfülltwerden mit Geist steht (Eph 5:18), legt in seiner Einleitung den Nachdruck besonders auf den Wandel. Vers 15 lesen wir die Mahnung: "Gebet nun Obacht, Brüder, wie ihr genau wandelt..." Und Eph 5:21 legt uns nahe: "... euch untereinander unterordnend in der Furcht Christi". Wenn wir uns also eines dem Worte Gottes gemäßen, genauen Wandels befleißigen, uns in Herzensdemut einander unterordnen, dann geben wir dem heiligen Geist viel Raum in unserem Leben und werden von ihm zunehmend mehr und mehr erfüllt und standhaft gemacht.

Hierzu ist auch noch zu betonen, dass die Mahnung zum Erfülltwerden mit Geist nicht in den drei ersten Kapiteln des Epheserbriefes steht, die ausschließlich nur Lehrwahrheiten über Stellung und Beruf der Herausgerufenen enthalten, sondern in den drei letzten Kapiteln, die sich auf den Wandel beziehen. Wei damit der Nachdruck zweifach auf den Wandel gelegt ist, müssen wir dies als göttlichen Hinweis dafür nehmen, dass im gebiet des Wandels die großen Gelegenheiten liegen zum zunehmenden Erfülltwerden mit Geist.

Vorbildlicher Gehorsam

Wie nun bei den Schülern der Gehorsam dem Lehrer gegenüber verschieden ist, so ist es auch bei den Gläubigen in der Einstellung zu der Wirksamkeit des Geistes, es sei im Auf- und Einnehmen der Schrift oder im Befolgen der Ermahnungen zu einem geheiligten Wandel. Zu den Lauen gibt es auch die Einseitigen, sei es in Lehre oder Wandel. Und hier liegt eine besondere Gefahr. Wer meint, rechtes Tun und Handeln genüge, ohne rechte Belehrung, der kann falschen Lehren anheimfallen. Wer aber nur die Lehre pflegt und den Wandel vernachlässigt, der dämpft und behindert den Geist. und ist dazu mit seinem Leben kein gutes Zeugnis für Christus und die Lehre. Das aber sind die Vorbildlichen, welche sich die rechte und gesunde Lehre aneignen und im Glaubensgehorsam die Mahnungen zu einem geheiligten Wandel befolgen. Diese sind auf dem Wege, auf welchem sie zunehmend das Erfülltwerden mit Geist erfahren. Dem Gläubigen, der in diesem gesunden Wachstum steht, bezeugt der Herr Sein Wohlgefallen mit Friede und Freude im heiligen Geist. Dieser Segen stimmt das Herz zum Danken, der sich durch das Singen mit dem Mund und in den Herzen kundtut, so wie es Eph 5:19-20 und Kol 3:16 beschrieben ist.

Das Gegenstück dazu lesen wir Eph 4:30 vom Betrüben des Geistes durch unordentlichen Wandel. es ist dasselbe wie "wenig Erfülltsein" mit Geist durch Ungehorsam, denn dann hat er wenig Raum für seine Betätigung. Erkenntnis und Wandel stehen in einem lebendigen, gegenseitigen Verhältnis. zueinander, jedoch nicht wie bei einem Motorrad, bei welchem das nicht angetriebene Rad von dem getriebenen stets im gleichen Abstand mitgezogen wird. Nein, sondern wenn sich Erkenntnis und Wandel die Waage halten sollen, müssen beide ein gleichem Maße getrennt angetrieben werden.

Wir können diese Doppel-Wahrheit vom Empfang des Geistes und dem darauf folgenden Erfülltwerden auch mit einem kurzen Lehrsatz erklären. Der Empfang des Geistes, die Taufe und Versiegelung mit dem Geist sind die "alleinigen Taten Gottes". Das Erfülltwerden mit dem Geist ist aber abhängig von der darauf folgenden Mitwirkung des Gläubigen in Hinsicht auf Wachstum in Erkenntnis und geheiligtem Wandel. Wie schon angeführt, ist dies das selbstständige Weiterführen der geistlichen Beschneidung und Taufe Christi.

Hierzu ist noch zu erwähnen, dass nach Eph 4:7 der Herr den Seinen verschiedene Gaben schenkt. Diese sind nach Röm 12:6 "mehr oder weniger vorzügliche". Das will aber nicht heißen, dass mit den größeren Gaben auch ein "mehr Erfülltsein" mit Geist bedingungslos verbunden ist. Das ist vielmehr Sache des Glaubensgehorsams. Der, welcher von den weniger vorzüglichen Gaben erhalt, ist nicht benachteiligt, sondern kann, wenn er sie treu im Gehorsam verwaltet, ebenso mit dem Geist erfüllt werden wie der Empfänger größerer Gaben.

Vollkommenheit und Mündigkeit

Von der Unmündigkeit zur Reife
Mit dem Anbruch der Verwaltung des Überragenden und Vollkommenen waren nun die Glieder der Körperschaft Christi in den Stand der Mündigkeit erhoben worden, Zuvor, in der Übergangsverwaltung, waren sie unmündig. Auch Paulus war im Anfang seines Dienstes noch ein Unmündiger. Das bekennt er ganz offen (1Kor 13:11a) und erklärt wie er auch dementsprechend handelte mit dem Ausspruch: "ich war gesonnen und rechnete wie ein Unmündiger". In jene Periode fällt auch sein Bitte um Heilung (2Kor 12:8). Aber dann kann er bezeugen (1Kor 13:11b): "Als ich aber ein Mann (Mündiger) ward, habe ich abgetan, was (alles - Mehrzahl) da ist des Unmündigen." Von einer solch gereiften Gesinnung lesen wir 2Kor 12:9; als er sich an der allgenügsamen Gnade genügen ließ und nun willig, ja sogar "mit Hochgenuss" seine Leiden trug. Damit hatte er schon den Weg des Überragenden und Vollkommenen betreten; er war. zum Manne, d.h. mündig geworden! Er schreibt dann später (Eph 4:13), dass auch wir, also alle Gläubigen, zum vollkommenen (oder gereiften) Mann, zum Maße des Vollwuchs der Vervollständigung des Christus gelangen sollen", wie er es selbst wurde.

Die Wassertaufe gehört in die Zeit der Unmündigkeit
In die Zeit der Unmündigkeit fallen auch die Handlungen der Beschneidung und Wassertaufe. Mit dieser Praxis handelte Paulus deshalb noch als Unmündiger. Folglich waren es auch die, an denen er diese Riten vollzog. Das ist wichtig zu beachten. Als aber mit der gegenwärtigen Verwaltung das 1Kor 13:10 angezeigte Vollkommene gekommen war, hatte er als gereifter Apostel des Herrn diese zwei Handlungen abgetan. Als Unmündiger hatte er getauft, als Mündiger lehnte er die Wassertaufe ab.

Wenn wir hieraus Nutzanwendung ziehen, so muss gesagt werden, dass nur unmündig Gesinnte noch mit Wasser taufen und nur solche diesen Ritus an sich vollziehen lassen.

Unsere Sohnesstellung

Unsere heutige, hohe Gnadenstellung drückt Gottes Wort auch mit der Bezeichnung "Sohn" im Gegensatz zu "Kind" aus. Diese Wahrheit lehrt besonders der Galaterbrief. Da wird den damaligen Gläubigen gesagt (Gal 3:23), dass sie zuvor unter Gesetz eingeschlossen und deshalb Unmündige waren (Gal 4:3). Aber durch Christi Kommen und durch den Tod am Fluchholz erkaufte Er die unter Gesetz (Gal 4:5a), ja noch mehr, Er erkaufte uns von dem Fluch des gesetztes (Gal 3:13). Und das geschah nach (Gal 4:5b) auf dass wir den "Sohnesstand" erhielten.

Eine solch hehre "Stellung" war unter dem Gesetz nicht möglich. Während der Zeit des Gesetzes wurden die Frommen nur über die Schatten und Vorbilder belehrt und mussten dementsprechende Handlungen vollziehen, wozu auch die Beschneidung und symbolischen Taufhandlungen gehörten. Über diese Dinge der Unmündigkeit konnte in jener Zeit kein Gläubiger hhinauswachsen. Doch als der verherrlichte Herr durch Pauli Briefe die letzten und tiefsten Wahrheiten enthüllte, wurden die Empfänger dieser höchsten aller Gnaden als "Söhne" und "Vollkommene" bezeichnet, im Vergleich zu den "Kindern" und "Unmündigen" der Zeiten der Unvollkommenheit.

Mündigkeit - eine Gnadenstellung
Wir sehen also, dass dieser reife Stand der Mündigkeit und Vollkommenheit nicht durch persönliche Anstrengung im neuen Leben erreicht wurde und deshalb keine eigene Errungenschaft darstellt. Vielmehr ist das die köstliche Frucht der Einführung der gegenwärtigen verwaltung mit der Enthüllung herrlichster, bis dahin verborgen gewesener Geheimnisse Gottes. Und diese göttliche Tat hat die Herausgerufene als solche in den Stand der Mündigkeit erhoben. In diesem stehen alle Gläubigen, auch wenn ihnen diese alles überragende Gnadenstellung noch unbekannt ist.

Mit dieser Mündigkeit verhält es sich ähnlich wie im bürgerlichen Leben. In diesem wird der Mensch von einem bestimmten Alter an vom Gesetz als mündig erklärt. Und dies ist er auch, ganz abgesehen von seiner Lebensführung und inneren Reife, ja selbst, wenn er sich strafbar macht. Doch recht gesinnte Bürger leben und verhalten sich nun auch entsprechend ihrer erreichten Mündigkeit.

In solcher Weise sollen auch die Gläubigen bestrebt sein, in Erkenntnis und Wandel. zur Mündigkeit heranzuwachsen. Auch im Glaubensleben gibt es zwei Arten von Mündigkeit. Die eine ist bedingungslos, d.h. sie wurde dem Gläubigen beim Glaubensanfang, ohne eigenes Hinzutun vom Herrn geschenkt. Dies geschah nur, weil wir als von Gott Auserwählte in der Verwaltung der Vollkommenheit leben. Die zweite ist hingegen eine Wachstums-Mündigkeit, die vom Glaubenden durch fleißiges Auswirken Seiner Rettung in Erkenntnis und Wandel erreicht wird (Eph 4:14; Phil 2:12-13; Kol 3:9-10 u.a.)

Die Unkenntnis über die Mündigkeit, die wir ohne eigenes Zutun durch die Einführung der heutigen Verwaltung erlangten, ergibt begreiflicherweise Nachteile. Dann wo diese Erkenntnis fehlt, ermangelt man des Ansporns zu einem ihr würdigen Wandel, den gerade diese Gnade bewirkt.

Aber ach, wieviele Gläubige gibt es doch, welche um ihrer Vorrechte nichts wissen und dadurch an den Dingen der Unmündigkeit festhalten - wozu auch die Wassertaufe gehört! Sich durch Wort und Geist ihrer hohen Gnadenstellung vollbewusst gewordene "Söhne Gottes" unterstellen sich aber nicht mehr erfüllten Schattenbildern!

Von weiteren Mängel der Unmündigkeit lesen wir 1Kor 3:1 ff. Weil solche im geistlichen Wachstum zurückgebliebene Gläubige nur Milchspeise, aber keine feste Nahrung ertragen, fehlt ihnen die volle Kraftzufuhr zu einem geistlichen Wandel. Wie wir bei den Korinthern sehen, ist das ein Boden, dem nur zu leicht Eifersucht und Hader entsprießen. Von einer anderen Gefahr der Unmündigkeit lesen wir Eph 4:14. Unmündige Gläubige haben keinen festen Stand, branden hin und her und werden umhergetragen von jedem Wind der Lehre. Trotzdem bleiben aber diese Glaubensgeschwister "Söhne", auch wenn sie in ihrem Wandel nicht das zur Darstellung bringen, wozu sie von gemacht sind. Ihre hohe Stellung kann ihnen durch nichts genommen werden, weil diese allein aus Gnaden unser ist und allein auf Ihm beruht. In dieser Wahrheit liegt aber auch die Kraft zu einem diesem Gnadenstand gemäßen, würdigen Wandel.

Aus den bisherigen Darlegungen ist ersichtlich, dass sich die Lösung des Taufproblems auf die Lehre der "verschiedenen Verwaltungen" gründet. Nur auf diesem Wege kann unser hohe Gnadenstellung in der gegenwärtigen Verwaltung erkannt und bewusst eingenommen werden. Ist das geschehen, so löst sich die Tauffrage sozusagen von selbst, denn ohnev weiteres wird aufgrund dieser Erkenntnis jeder Gläubige die Wassertaufe fallen lassen.

Unsere Vervollständigung in Christus

Was ist Vervollständigung?
Zum besseren Verständnis dieses hohen Gnadenstandes wollen wir zuerst eine kurze Erklärung von den bereits erwähnten Begriffen: "Vervollständigung" und "vervollständigen" geben. Sie heißen im. Urtext "pleroma" bzs "pleroo". Doch finden wir für diese Urtextworte bei den meisten Übersetzern andere wiedergaben wie, für den Zustand "Fülle" (Eph 1:10) u.a. oder für die Handlung: "reichlich predigen" (Luther Kol 1:25). Damit wird etwas bezeichnet, das im Überfluss vorhanden ist bzw. sein sollte. Von einer solchen Bedeutung zeugen aber andere Stellen wie Röm 5:20, wo es heißt, dass die Gnade "überströmt". "Überströmen" und "Überfließen" sind Allgemein-begriffe von "Fülle" Beide heißen aber im Urtext nicht "pleroma" bzw. "pieroo" sondern "huper epersseuo", das ist überfließen (Röm 5:20) und "perisseuo", welches überfließen bezeichnet (Röm 5:15). Das Urtextwort "pleroma" besagt aber etwas anderes. "Füllung" kommt diesem Begriff in etwa näher. Doch wortgetreu wird "pleroma" mit "Vervollständigung" wiedergegeben. Hören wir dazu die Erklärung in der Stichwortkonkordanz der "Konkordanten Wiedergabe" auf Seite 444: "Vervollständigung, das was etwas füllt oder vollständig macht, also hinzugetan wird, um voll zumachen, nicht die dadurch erreichte Fülle bzw. der Fülle bzw. der Zustand des Vollseins." Mit "pleroma" wird also gesagt, dass einer unvollständigen Sache das noch Fehlende hinzugefügt wird.

Wenn nun Paulus den Gliedern der Körperschaft Christi (Kol 2:10) schreibt: "Ihr seid vervollständigt in Ihm", so will er damit sagen, dass wir nun in der heutigen Verwaltung das besitzen, was jenen ersten Gläubigen in der Übergangsverwaltung gefehlt hat.

Der Weg zur Vervollständigung

Betrachten wir nun nochmals zurückblickend die Stufen, welche uns zu dieser Vollkommenheit im Taufgebiet führten. In den tagen der Erniedrigung unseres Herrn gab es nur eine Taufe, die mit Wasser.

In der pfingstlichen Verwaltung kam dann der Geist hinzu. Aber noch nicht alle erhielten dort schon zur Wasser- auch die Geistestaufe.

Während Pauli Doppeldienst in der Übergangverwaltung bestanden weiter beide Taufen, in jedoch umgekehrter Reihenfolge wie zur Pfingstzeit. In dieser Frist des Übergangs und der Anpassung wurden alle mit Geist, aber nicht mehr alle mit Wasser getauft.

Zuletzt, d.h. in der gegenwärtigen Verwaltung gab und gibt es widerum , wie zur Zeit des Herrn, nur noch eine Taufe. Das ist die Eine Taufe von Eph 4:5, die Geistestaufe, die nun endgültig an die Stelle des Wassers getreten ist. Damit ist die Taufentwicklung zum Abschluss und die Taufe zu ihrer Erfüllung gekommen, denn sie ist nun in das Stadium ihrer Vervollständigung eingetreten. So hat Gott die Menschheit Schritt für Schritt von äußeren Symbol der Waschung mit Wasser am Fleisch zu dem wahren Wesen der Taufe, der Reinigung des inwendigen Menschen durch den Geist geführt. Von diesem hohen Stand der Vervollständigung und Vollkommenheit aus zurückblickend ist gut zu erkennen, dass der Weg zum hohen Heilsziel von Unvollständigkeit und deshalb Ungenügsamem gekennzeichnet war.

Der heutige hohe Stand (in der Gnadenverwaltung) entspricht dem Strom des Wassers des Lebens, welcher in Überfülle, glänzend wie Kristall, in der Neuschöpfung aus dem Thron Gottes fließt (Offb 22:1).

Wie einst der Strom des Wassers des Lebens aus dem Thron Gottes in die neue Schöpfung fließen wird, so strömt heute schon die Gnade in überschwänglich reichem Maße in die Körperschaft Christi. Ihre gewaltigen Lebenswasser sind mit einem solchen Heilsinhalt erfüllt, dass sie ihre Empfänger, die aus Juden und Nationen Herausgerufenen, zu einer Neuschöpfung macht, die sie in die höchsten Stufen im Plane Gottes erhebt! Nie zuvor hatte Gottes Geist ein solches Heil Seiner Schöpfung vermittelt!

Jedoch besitzen wir dieses überschwängliche Leben erst im geist, was ja das Wesentliche ist. Unserer Körper hingegen gehören noch zur alten Schöpfung, die vergeht. Erst wenn der Herr kommt, erhalten wir auch den neuen Körper der Herrlichkeit! Ja, alles was die mit Händen gemachte Beschneidung und die am Fleisch vollzogene Taufe nicht zu vollbringen vermochten, hat Gott durch Christi Beschneidung und Taufe für uns vollbracht. Diese Beschneidung und Taufe im Geist haben uns in Christus so vervollständigt und vollkommen gemacht, dass die mit Händen gemachten Handlungen der Beschneidung und Taufe nun nutzlos geworden sind. Sie müssen deshalb wegfallen und sollten willig von uns aufgegeben werden.

Schattenbilder erfüllt und abgetan
Hier bleibt wahrlich kein Raum mehr für Schatten und Vorbilder, Gleichnisse und Symbole. Sie sind alle samt und sonders erfüllt.Wir sind zum wahren Wesen von Beschneidung und Taufe gebracht worden, zur Reinigung im Geist. Der Geist hat das Wasser vollständig ersetzt.

Zuerst gab es so viele Riten mit Wassern, dass scheinbar für den Geist gar kein Raum war. Nun, am Ziel der Taufentwicklung, ist es umgekehrt: Die Geistestaufe hat das Wasser vollständig verdrängt und überflüssig gemacht. Jetzt sind wir, - durch die Beschneidung und Taufe, an denen keine Menschenhände beteiligt waren - so innig mit Christus und Seinem Erlösungswerk verbunden, wie es die vorherigen Taufen nie zustande gebracht haben, noch bringen konnten. Da wir nun zudem innerlich vollständig gereinigt sind, was soll dann noch irgendeine äußre an unserem Fleisch vollzogene Wassertaufe? Eine solche verdunkelt ja nur unsere Vervollständigung in der heutigen Verwaltung!

Wenn wir nun nochmals die Stellung der Gläubigen aus den Nationen in der Übergangsverwaltung - wo der Jude noch den Vorrang hatte und die aus den Nationen nur Gäste von ihren Heilsgütern genossen und deren Schuldner waren - mit der gegenwärtigen Verwaltung vergleichen, so können wir mit Leichtigkeit feststellen, dass nun das Überragende und Vollkommene gekommen war, welches Paulus in 1Kor 12:31 und 1Kor 13:10 anzeigte.

Die Anpassung der Heiligen

Was besagt "Anpassung?"
Nachdem die Übergangsverwaltung abgeschlossen und die darauf folgende der Vollkommenheit eingeführt war, ergab sich eine teilweise Umstellung i8m Dienst. Vielen konnte mit herüber genommen , anderes aber (die Dinge der Unmündigkeit)mussten zurückgelassen werden. Dazu gehörte auch die Wassertaufe. Der treue Herr, als das Haupt Seiner Herausgerufenen, hatte aber auch dafür gesorgt, dass nun dieser neue dienst durchgeführt werden konnte. Davon lesen wir Eph 4:11-12, wo Christus Seiner Körperschaft Apostel und Propheten und dann Evangelisten, Hirten und Lehrer gegeben hat. zur Anpassung der Heiligen an die Arbeit des neuen Dienstes, zur Auferbauung der herausgerufenen Körperschaft Christi. "Anpassung" (griechisch = katartismos") ist die Wiedergabe von wörtlich "Gemäß-Zubereitung". Dieser Ausdruck besagt, dass nun die Gläubigen in der neuen Verwaltung, gemäß ihren hohen Gnadenstandes, für die unüberbietbar höchste Heilsstufe, die es Staubgeborene gibt, zubereitet und ihr angepasst werden mussten.

Der Vorgang der Anpassung
Dazu mussten sie von manchem, welches in der Übergangzeit Gültigkeit hatte, gelöst und enthoben werden. Hierzu gehörte die Taufe mit Wasser. Von der Bevormundung durch das bis dahin bestandene Prinzip "dem Juden zuerst" wurden sie ebenfalls befreit. Sie waren alsdann und sind nun auch heut von der Pfingst-Ekklesia und ihrem Segensgsut gelöst.

Doch mussten sie jetzt etwas Neues aufnehmen. Sie erfuhren ihre Anpassung an die Eine Taufe, die des Geistes. Sie empfingen bessere Gaben als Israel, so dass sie nicht mehr deren Schuldner blieben. Sie waren und sind nun auch heute innerhalb der herausgerufenen Körperschaft Christi, mit den Christus-Gläubigen Juden, vollwertige und gleichberechtigte Mitbürger der Heiligen, Glieder der Familie Gottes auf dem Boden der neuen Menschheit (Eph 2:19).

Nach Eph 3:6 sind nun diese beiden - die Gläubigen aus der Beschneidung und den Nationen - gleichgestellte und gleichberechtigte Teilhaber am himmlischen Losteil, und mit Phil 3:20 erhalten sie die Urkunde, dass sie Himmelsbürger geworden sind. Damit waren sie aus dem Bereich der Unmündigkeit zur Vollkommenheit gebracht worden und für eine Selbstständigkeit bestimmt, wie sie diese zuvor nicht besessen hatten, noch besitzen konnten. Zur Zeit der Thessalonicherbriefe standen die Gläubigen noch auf einer Unterstufe. Dann ging es mit den Briefen an die Römer, Korinther und Galater auf die Mittelstufe. Mit den drei Gefangenschaftsbriefen wurden sie schließlich auf die höchste Stufe erhoben. Alles war also stets wachstümliche, nach vorwärts strebende Anpassung, wobei das "Anfängliche" die Übergangsverwaltung zurückgelassen wurde. Nun war die Phase der "Vervollständigung" durch die überschwängliche Gnade gekommen.

Weil dies in der gegenwärtigen Verwaltung zu geschehen hat, ist von besonderer Bedeutung, was Paulus Eph 3:8-9 schreibt, "dass es ihm gegeben ist (also keinem der zwölf Apostel der Beschneidung), alle darüber zu erleuchten, was da sei die Verwaltung des (nun geoffenbarten) Geheimnisses". Wer für diesen Dienst ein geöffnetes Herz hat, der lässt sich wilig von den Dingen der Unmündigkeit lösen und gemäß den für heute gültigen Wahrheit der Vervollständigung zubereiten, sowohl in der Erkenntnis als auch im Wandel. In dieser Einstellung bleibt man wechselseitig vor manchem Irrtum in der Erkenntnis als auch im Wandel. In dieser Einstellung bleibt man wechselseitig vor manchem Irrtum in der Erkenntnis sowie vor Fehltritten im Wandel.

Die Nichtbefolgung der Anpassung
Wie steht es nun in der Praxis mit der reichten Anpassung und zubereitung? Obwohl der Herr durch den Apostel Paulus Seiner Herausgerufenen ihre hohe Stellung der Vervollständigung offenbarte, werden leider noch viele Gläubige in den vorangegangenen, niederen und überholten Verwaltungen belassen, ja in diesen festgehalten. Zur Zeit Pauli waren es an Christus glaubende Juden, die aus angeborenem Gesetzeseifer die Gläubigen aus den Nationen nach rückwärts ins Gesetz festlegen wollten, indem sie sei nötigten, die Beschneidung anzunehmen. Sie sagte sogar, ohne diese können man nicht gerettet werden (Apg 15:1). Vor dieser falschen Anpassung blieben bis heute die Herausgerufenen aus den Nationen verschont. Hingegen wird die gleicherweise überholte und im Rang gleichartige Wassertaufe immernoch in verschiedenartigsten Formen gelehrt und angewandt.

So werden bis heute die Gläubigen an drei verschieden Wassertaufen angepasst: An die Kindertaufe - die überhaupt nicht in der Bibel existiert -, weiter an die mit bloßer Wasserbesprengung Erwachsener und schließlich an die durch völliges Untertauchen in Wasser. Wasser, Wasser und nochmals Wasser wird der Geistestaufe entgegengestellt!Das ist aber eine Ausrichtung nach rückwärts in die Vergangenheit bis zur Pfingstverwaltung.

Im Volk Israel haben die Taufen mit Wasser als Schattenbilder zukünftiger, göttlicher Heilstaten vorbereitend für den Eintritt in das Königreich einen gesegneten Dienst getan. Nachdem aber dieses Königreich von Gott zurückgestellt, und für die neue herausgerufene Körperschaft Christi mit der alleinigen Geistestaufe das vollkommene Wesen der Taufe gekommen war, werden nun in der Aera der Vollkommenheit die Wassertaufen zum Unsegen.

Unbiblische Erkläürungen der Wassertaufe

Und nun wollen wir noch vernehmen, mit welchen Erklärungen versucht wird, die Gläubigen an die Wassertaufe anzupassen, bzw. sie in ihr festzuhalten. Solcher Erklärungen gibt es eine ganze Anzahl, von denen wir. hier nur einige anführen wollen.

"Die Taufe mit Wasser ist eine Anerkennung Christi als unseres Herrn." Eine andere lautet:; "in der Taufhandlung bekennt man, Ihn als Heiland anzunehmen, Mann kommt auf diese Weise zu Ihm, und deshalb ist die Wassertaufe zugleich ein Zeugnis und Bekenntnis des nun erlangten Heils in Christus." Weiter "Raufen ist ein äußerliches Symbol, durch das der Täufling seinen Glauben öffentlich in der Versammlung bezeugt." "Taufe ist das Bekenntnis eines freiwilligen Bruches mit der Vergangenheit und eine Übernahme neuer Verpflichtungen." - Ein anderer Diener am Wort schreibt zu Eph 4:5: "Wo einer ist, können nicht zwei sein. Ein Herr schließt zwei Herren aus, ein Glaube zwei Glauben, eine Taufe zwei Taufen."

Diese letzte Aussage stimmt. Aber in der Auslegung folgt der Irrtum. Denn dieser Diener sagt: diese eine Taufe von Eph 4:5 sei die in Wasser und schließe die Geistestaufe aus" Vom Standpunkt solcher Unkenntnis sehen solche Lehrer auch in Röm 6:3 anstatt der alleinigen Geistestaufe nur die mit Wasser. Mit solchen Lehren wird tatsächlich behauptet, nur durch die Wassertaufe könne man gerettet werden, ähnlich wie es jene Gesetzeseiferer (Apg 15:1) von der Beschneidung behaupteten.

Was für rein menschliche und der Bibel fremde Erklärungen werden doch innerhalb der Körperschaft Christi zur Rechtfertigung der Wassertaufe gegeben! Letzter wird mit solchen Lehre weit über die Gesitestaufe gestellt! Ja, wenn gelehrt wird, dass man durch den Ritus mit Wasser zum Heiland komme, so ist in der Tat die Geistestaufe praktisch aufgehoben. Hätte aber die Wassertaufe tatsächlich einen so hohen Stand, dass nur sie ein Heilmittel wäre, das zum Herrn führt, dann müsste man allen Ernstes fragen, weshalb der Herr denn Paulus nicht mit dieser taufe beauftragt habe (1Kor 1:17a)? Die Unterlassung vom Herrn wäre ja eine Vorenthaltung zum Finden unseres Heils, ein Verschließen des Weges, der zu Ihm führt!

Weil nun aber der Herr diesen Auftrag nicht gab, müssen die Befürworter der Wassertaufe eigene, der Schrift unbekannte Lehrsätze aufstellen. Und gerade damit bezeugen sie unbewusst, dass kein göttlicher Auftrag für die Wassertaufe in der gegenwärtigen Verwaltung vorliegt. Sie müssen also den Ritus mit Wasser eigenmächtig wieder auf- und vornehmen. Doch kann jedes Gotteskind erkennen, dass man auf diese Weise nicht zum Heiland kommt. Auch hat Paulus nie gelehrt, die Wassertaufe sein ein Symbol, mit dem man seinen Glauben und unsere Vereinigung mit dem Herrn bezeuge. - Lässt man auch an einem fertiggestellten Haus das Gerüst stehen unter dem Vorwand, es sei für die Bewohner nötig, neben dem neuerstellten Haus immer weiter die angewandten Hilfsmittel vor Augen zu haben?

Üble Folgen falscher Belehrung

Wenn aber der Anfänger im Glauben auf solche unbiblische Wege geführt und ihm beigebracht wird, er habe mit Wasser die Taufe von Eph 4:5 empfangen und damit einen Glaubensgehorsam vollbracht, so wird ihm ja die göttliche Heilsordnung geradezu entstellt. Solch eine falsche Belehrung muss ja den jungen Gläubigen zur Meinung bringen, er habe gerade solcherart den größten Glaubensgehorsam vollführt. Diese verkehrte Einstellung führt aber zum Vernachlässigen des Gebietes, auf dem der Herr den Ihm wohlgefälligen Glaubensgehorsam erwartet. Es ist zu betrüblich, dass Gläubige durch diese irrigen Tauflehren von der Erfüllung eines der herrlichsten Verheißungen der Geistestaufe und damit von der Kraftquelle weg und wieder zurück unter das Schattenbild geführt werden, das gar keine Kraft vermittelt, und bei dem heute der Geist nicht mehr mitwirkt!

Wahrer Glaubensgehorsam kann aber doch niemals in Besprengung mit, oder Untertauchen in Wasser bestehen, sondern muss sich im Alltagsleben auswirken durch die in der Geistestaufe empfangene Kraft und durch ein gehorsames Befolgen der in der Schrift gegebenen göttlichen Anordnungen. Auch das wird dem Täufling beigebracht, dass nun mit dem Untertauchen der alte Mensch in den Tod gegeben ist. Aber nachdenkende und aufrichtige Gläubige haben schon offen bekannt, dass ihr Leben nach. der Wassertaufe das gleiche geblieben ist und sie keine besondere Kraft zum Überwinden des alten, sündigen Menschen erhalten haben, obwohl sie eine solche Auswirkung erwarteten aufgrund dessen was sie über Wassertaufe gelehrt wurden. Deshalb gibt es auch innerhalb dieser Kreise Getaufte, die nicht mehr viel von dieser zeremoniellen Handlung halten. Wer dann diese Sache noch tiefer überdenkt, kommt zur Einsicht, dass das Abtun des alten Menschen nur durch eine göttliche Tat vollbracht werden kann, und dass diese bereits geschehen ist durch unser Mitgekreuzigtsein mit Christus (Röm 6:6).

Doch gibt es, Gott sei Dank, Gläubige, welche sich aus Unkenntnis der Wassertaufe unterzogen und mit dem weiteren Wachstum im geistlichen Leben zur Gewissheit gelangten, das es nur der einen Geistestaufe bedarf, worauf sie sich dann von der an ihnen vollzogenen Wassertaufe vollständig lossagten. Und weil Menschen dieser gewaltigen Heilstat der Geistestaufe als solcher nicht noch etwas hinzuzufügen brauchen, ist das heutige Taufen mit Wasser ein Missachten dieser nun alleingültigen Taufe und kein gehorsames Befolgen der göttlichen Heilsordnung.

Die Anwendung der Wassertaufe in der gegenwärtigen Verwaltung ist dasselbe, wie wen n in der neuen Schöpfung wieder mit Wachgeräten der Stiftshütte oder des Tempels begonnen würde. Der Vollzug dieser gesetzlichen und deswegen überholten Anordnung der Wassertaufe ist zwar keine bewusster oder gewollter Glaubensungehorsam, aber eine Folge mangelnder Erkenntnis. Dafür kann man Verständnis haben, weil im allgemeinen die rechten Aufklärungen über die biblische Lehre von den taufen aufgrund der verschiedenen Verwaltungen fehlen.

Die Wassertaufe - heute ein Spaltkeil

Jeder Gläubige kann feststellen, dass die Wassertaufen heute denselben Schaden verursachen wie damals in der Herausgerufenen zu Korinth. Während nämlich die Geistestaufe alle Gläubigen zu einer unzertrennbaren Einheit zusammen schließt, schiebt sich die zu Unrecht wieder angenommene Taufe mit Wasser wie ein trennender Keil dazwischen.

Das Wasser teilt zunächst die zu einer Körperschaft getauften Gläubigen in zwei Teile: in Getaufte und Nichtgetaufte. So entsteht nach außen hin aus der Einheit eine Zweiheit. Aber nun geht die Spaltung durch Aufteilung auch in der Gruppe der Getauften noch weiter, und zwar in Besprengte und Untergetauchte. Das macht aus der Zweiheit sogar eine Dreiheit. Natürlich meint jede Gruppe, ihre Taufart wäre die biblisch richtige und die anderen falsch. Schon allein dieser Umstand, dass selbst im kreis der Täufer ein solche Zwiespalt, also keine Einheit herrscht, gibt Bedenken ob der Richtigkeit der Wassertaufen.

Mit der Absonderung von den Nichtgetauften in den gläubigen Kreisen will man diesen zeigen, dass man allein das Rechte hat und die Nichtgetauften falsch und als Ungehorsame dastehen. In Wirklichkeit haben aber diese abgesonderten Gruppen gegen die göttliche Mahnung von Eph 4:3 verstoßen, indem sie die Einheit des Geistes mit anderen Gläubigen nicht halten.

Aber nicht nur auf die äußere Einheit der Herausgerufenen wirken sich die beiden Wassertaufen (Besprengung und Untertauchen) schädigend aus. Sie bilden auch eine Gefahr für die Gesinnung der Getauften. Zwangsläufig muss sich ihnen der Gedanke aufdrängen, sie hätten mehr als die Nichtgetauften und diesen fehle etwas Wichtiges, wenn nicht gar die Hauptsache in ihrem Glaubensleben.

Solche vom Geist Gottes nicht bestätigten, abfälligen Urteile bergen aber den Keim der Überheblichkeit in sich. Dem Sinn der Zusammengehörigkeit mit allen Heiligen wird Abbruch getan. Die Folge ist Engherzigkeit und Absonderung von den anderen Gläubigen. Und was für betrübliche Folgen stehen als Beweis solcher durch die Wassertaufe erzeugten Gesinnung da!

Vernehmen wir einen solchen Fall: Eine gläubige Tochter verzog beruflich von ihrem Wohnort in eine andere Stadt. Zum Hören des Worte ging sie in eine Gemeinschaft. Es war dies ein. Täufer-Kreis. Es ging nicht lange, so legte man ihr die Notwendigkeit der Wassertaufe vor. Da sie schon die rechte biblische Tauflehre kannte, lehnte sie natürlich ab. Von da ab gab man ihr zu verstehen, dass sie nicht in diese Gemeinschaft gehöre und man kein Interesse mehr an ihrem Besuch habe. Dass ein alleinstehendes junges Mädchen in einer Großstadt freiwillig unter Gottes Wort ging, wurde gar nicht beachtet und anstatt es zu ermuntern hat man es von sich gestoßen. diese lieblose Behandlung nahm ihr natürlich alle Lust die Versammlung weiter zu besuchen. Durch ein solches Abstoßen können aber junge Gläubige in die Welt zurückfallen.

Hier sei noch eine auf gleicher Ebene liegende, bedauerliche Frucht der Wassertauf-Gesinnung angeführt. Bei ihr geht man so weit, den Nichtgetauften die Teilnahme am Abendmahl zu verweigern.

Der abwesende Prediger einer Täufergemeinschaft ließ sich durch einen anderen Diener am Wort an einem Sonntagmorgen vertreten. Nach der Predigt gab man diesem Diener am Wort zu verstehen, dass er an dem sich anschließenden Abendmahl nicht teilnehmen könne, weil er die Groß-Wasser-Taufe nicht empfangen habe. Darauf erwiderte der solcherart Ausgeschlossene: Wir haben nur das Abendmahl unseres Herrn Jesu Christi für all durch Christi Blut Erlösten. Wenn ihr aber ein anderes habt, will ich schon gern darauf verzichten.

Wie bemühend ist es doch, solch betrübliche Vorkommnisse innerhalb der Körperschaft Christi anführen zu müssen. Doch dienen diese durch die Wassertaufe verursachten, den Herrn verunehrenden, üblen Früchte zur Warnung vor diesem Gesetzeswerk. Es ist wahrlich zum Weinen, wenn dem Brot, welches die Einheit der Glieder der Körperschaft Christi darstellt (1Kor 10:16-17), seine hohe verbindende Bedeutung durch die Wassertaufe genommen wird. Wie missfällig muss daher für den Herrn das Taufen mit Wasser in der heutigen Verwaltung sein! Und wie muss es Gott, den Vater unseres Herrn Jesu Christi, betrüben, wenn man die vollkommene Heilstat Seines Sohnes mit einem eigenen Werk, einem mit Händen gemachten und für heute zurückgestellten und am Fleisch vollzogenen Schattenbild ergänzt! Deshalb wird der Geist Gottes an den Wassertaufen in der heutigen Verwaltung wahrlich nicht mit!

Die heutige Praxis der Großwassertaufe zieht zu den schon genannten Folgen noch eine besonders tragische nach sich. Diese wurde z.B schon aus östlichen Ländern berichtet. Dort findet das Untertauche der Täuflinge gewöhnlich im Freien, - Meeren, Flüssen oder Seen - statt. Da aber gerade in einem Großteil vieler Länder die freien Wasser mehr als die Hälfte des Jahres niedere Temperaturen aufweisen, kam es schon vor, dass sich die Täuflinge schwere Erkältungen, ja selbst Lungenentzündungen zuzogen. Solche Fälle wurden dann auch den Behörden bekannt. Es ist verständlich, wenn diese darin nichts anderes zu sehen vermochten, als körperschädigende religiöse Gebräche, und dass schon streng dagegen eingeschritten wurde.

Somit wird durch die Wassertaufe das Glaubensleben in sehr zweifelhaften Ruf gebracht, und die Gläubigen kommen obendrein bei den Behörden in Verdacht, auch andere, körperschädigende Gebräuche zu praktizieren. Sehr oft werden aber durch dieses falsche Taufgeschehen den ungläubigen beweiskräftige Argumente gegen die Gläubigen im allgemeinen in die Hand gegeben. Doch vor allem steht die schmerzliche und demütigende Tatsache, dass Gott Selbst zu Unrecht falsch dargestellt wird, weil Er ja mit der von Ihm in der heutigen Verwaltung zurückgezogenen Wassertaufe in keiner Beziehung mehr steht! Den Täufern und Täuflingen soll damit kein Vorwurf gemacht sein, wenn sie nicht anderes gelehrt wurden, als dass die Wassertaufe von Gott auch für heute geboten sei. Sie handeln darin zunächst in Aufrichtigkeit, wollen sie ja nur Gott gehorsam sein. Aber Unkenntnis hebt ihre betrüblichen Folgen nicht auf.

Lässt aber Gott den Taufgläubigen die rechte Erkenntnis über die Taufen und ihren Vollzug zukommen, dann erwartet Er auch, dass diese Erkenntnis richtig geprüft und auch angenommen wird. Im gegenteiligen Fall wird aber die Weiterführung der Wassertaufe zu einem offenen Ungehorsam, zu dessen Folgen Gott nicht steht.

Die Neigung zu gesetzlichen Werken

Wenn wir weiteren Ursachen nachforschen, weshalb sich fortlaufend Gläubige und besonders Anfänge im Glauben einer oder mehrerer Wassertaufen unterziehen, so finden wir eine andere darin, dass die Werben für das Gesetzes-Werk der Taufe, dieses als ein Wesentliches im neuen Leben darstellen. Dadurch geraten manche, die in der Tauffrage noch nicht klar sehen, in Furcht und Zweifel, weil sie meinen einen Ungehorsam Gott gegenüber zu begehen und einer Hauptsache verlustig zu gehen.

Zu diesem gibt es aber noch einen anderen Grund, weshalb die Wassertäufer Erfolg haben. ES liegt nämlich dem Menschen viel näher, zu seiner Rettung, noch eigenes Werk zu vollbringen, als sich vollkommen allein auf die ihn rettende, allgenugsame Gnade zu verlassen, ohne das Geringste dazu zu wirken. Oh, wie ist doch das fromme "Ich" auf solches Wirken aus!

Der Gedanke, durch die Wassertaufe mehr zu haben als andere, bedeutet für das "Ich" eine moralisch-seelische Genugtuung. Das ist die Triebfeder der Sekten, die oft einen Rieseneifer an den Tag legen; denn Werkgerechtigkeit hat eine erstaunlich zähe Ausdauer. Diese ist auch bei den Antroposophen das Lebenselement. Auf der gleichen Ebene liegen ebenfalls Philosophie und die Praxis des Islam. Wie oft werden die Anhänger dieser Religion ob ihrer Scheulosigkeit und Freimütigkeit beim Verrichten ihrer Gebete bestaunt. Aber das alles geht zutiefst auf Selbsterlösung hinaus, die gewöhnlich mit Fanatismus verbunden ist.

Damit soll gesagt sein, dass alle mit Wasser Getauften unserer Tage eine solch üble Gesinnung ausleben. Doch bleibt bestehen, dass sie zu dieser Gesinnung ermuntert werden, vor Gott heute ein eigenes Werk zu verrichten, welches Er aber durchaus nicht anerkennt.

Hierzu ist in Bezug auf die Wassertaufe zu berichten, dass man in manchen Gemeinschaften und Kirchen angefangen hat, die Handlungen dieser traditionellen Zeremonie zu lockern. Wenn Elter nur die Einsegnung ihrer Kinder wünsche, wird ihr Wunsch erfüllt und die Wassertaufe unterlassen.

Spaltungen durch Lehrfragen

Der Gebrauch der Wassertaufe seit Bestand der Körperschaft Christi führt aber noch zu Handlungen, welche einen schweren Verstoß gegen die in den paulinischen Briefen bezeugte göttliche Lehre bedeuten. Nach dieser dürfen Unterschiede in Lehrmeinungen nicht zu Trennungen führen. Das bezeugt Paulus in seiner eigenen Praxis im Galaterbrief. Über diesen Gläubigen, welche der dortigen Herausgerufenen die Beschneidung aufnötigen wollten, sprach er das Wort von Gal 5:12 aus: "Es sollen sich doch selber abhauen (also sich von der Versammlung trennen), die euch aufwiegeln." Indem er diese Falsch-Lehrer nicht selbst hinaustut, lehrt er deutlich, dass sich die Gemeinschaft der Gläubigen nicht auf die Einheit der Lehre gründet. Hierfür ist allein der Wandel maßgebend. Den Gläubigen in Thessalonich gibt er die Mahnung (2Thes 3:6): "Wir weisen euch aber an, Brüder (Geschwister), im Namen unseres Herrn Jesu Christi, euch abseits zu stellen von jedem Bruder (oder Schwester) der unordentlich wandelt und nicht nach der Überlieferung, die sie von uns erhielten. Man lese hierzu auch noch 2Thes 3:14 und 1Kor 5:3.13b.

Weil aber die Tauffrage im Gebiet der Lehre liegt, dürften nach der paulinischen Lehre die Wasser-Täufer die Einheit des Geistes mit anderen Glaubenden nicht brechen. Auch an dieser üblen Frucht der Wassertaufe ist zu erkennen, wie sie so gar nicht in die heutige Verwaltung der überströmenden Gnade gehört.

Vor den durch die Wassertaufe bewirkten Schäden warnt Paulus mit Kol 2:8: "Hütet euch, das snicht jemand sei, der euch gepfändet wegführe durch die Philosophie und leere Verführung, überein mit der Welt, und nicht überein mit Christo." Wenn wer hier von leerer Verführung überein mit der Überlieferung derMenschen warnt, so ist darin auch die heute angewandte Wassertaufe enthalten. Da sie Gott von beseite gestellt ist, ist sie in der gegenwärtigen Verwaltung tatsächlich nur noch eine menschliche Überlieferung. Diese machen nach des Herrn eigenen bedeutsamen Worten (Mk 7:8-9) das Wort Gottes ungültig. Und das trifft auf die Wassertaufe zu; denn indem die Gläubigen einer solchen angepasst werden, wird die Wahrheit von der Einen Taufe ungültig gemacht! Diese verkehrte Anpassung wird nicht selten von manchen Täuferkreisen mit solchem Eifer betrieben, dass man meint, wir ständen noch auf jener längst überholten Unterstufe, in der das Wasser den Vorrang über die Geistestaufe innehatte.

Die heutige Ekklesia - nicht an Pfingsten gegründet*

Die falsche Anpassung beruht nun vor allem auf den Irrtum, die Gründung der heutigen Ekklesia sei an Pfingsten geschehen, wo ja Wasser- und Geistestaufe zur Recht nebeneinander bestanden. Wohl werden die Gläubigen von dort in die paulinischen Briefe geführt. Aber gewöhnlich verharrt man in der Übergangsverwaltung und sieht auch in den Macht und niederen Gnadengaben (1Kor 12) das Höchste. Man steht wohl vor dem Tor der gegenwärtigen Verwaltung, in welche die Gläubigen versetzt sind und dadurch auf die höchste Stufe gehoben wurden, auf der sie sich demnach auch alle tatsächlich - wenn auch zum Teil unbewusst - befinden. Solches geschieht aber, weil man sie nicht über ihre wahre Stellung im Heilsplan Gottes belehrt, indem man sie betreffs der Zukunft weitgehende dem irdischen Königreich anpasst. Dabei wird ganz übersehen, dass ich das Bürgertum der heuten Ekklesia in den Himmeln befindet (Phil 3:20) und ihre Glieder als Himmelsbürger auch dorthin versetzt werden.

Das ist aber kein gehorsames Folgen der Lehre des Apostels (2Tim 3:10), noch ein rechtes Teilen der Wahrheit (2Tim 2:15). Deshalb herrscht gerade auf dem Gebiet der Taufe durch die verschiedenen Lehren eine geradezu erschreckende Unkenntnis, ja Verwirrung! Eine allgemeine Umfrage nach der für heute gültigen taufe ergäbe selbst unter Dienern am Wort grundverschiedene und uneinheitldiche Antworten. Dies veranlasste schon nach Klarheit verlangende Gläubige, zu fragen, ob denn tatsächlich in Gottes Wort keine Lösung zu finden sei.

Diese Wahrheit ist ausführlich dargelegt in der Schrift: "Wohin gehört Pfingsten?" hierzu lesen:

Doch Gott sei Dank! In Seinem Wort zeigt Er uns einen anderen, erhbenden Anblick Seiner Herausgerufenen, und zwar in den

Segnungen der Einen Taufe

Diese Eine Taufe, die mit dem heiligen Geist, die für heute allein gültige, lässt jedem Gläubigen das Evangelium aufleuchten. Diese Erfahrung wird ihm nicht erst nach einem langen, bewährten Glaubensleben, er erhält sie gleich beim Glaubensanfang. Nur muss er darüber belehrt werden; denn auch sich kann es der im Anfang seines Glaubenslebens stehende Gläubige nicht erkennen, so gewaltig groß ist das ihm geschenkte Heil in Christus Jesus.

Der Segen rechter Belehrung

Jedem Gläubigen darf deshalb in der ersten Stunde seines Glaubensanfangs bezeugt werden: Jetzt hast du die Taufe des heiligen Geistes empfangen und durch sie das vollkommene Heil in Christus. Alles, was der sohn Gottes am Kreuz auch für Dich vollbracht hat, hast Du durch die Geistestaufe erhalten. Du bist nun mit Christus gekreuzigt, mit Ihm beschnitten, mit Ihm gestorben und begraben. Aber wie Er, bist auch du durch die Herrlichkeit des Vaters zu einem neuen Leben erweckt worden. Du hast auch ein neues Leben empfangen (Röm 6:4) und bist damit zu einer neuen Schöpfung gemacht. Du bist im Geist schon ein kleines Ab- und Vorbild von der Vollendung in der kommenden Neuschöpfung. Denn Du hast Gottes eigene Gerechtigkeit erhalten und bist mit ihm ausgesöhnt. Dieses vollkommene Heil ist Kol 2:10 in die kurzen Worte zusammengefasst: "Ihr seid vervollständigt in Christus..."

Wie groß und vollkommen erkennt doch der zum Glauben gekommene Mensch die Geistestaufe, wenn er belehrt wird, dass er durch diese das volle Heil in. Christus erhielt, dem also keine Wassertaufe mehr hinzugefügt werden muss. Zeitlebens weiß er dann seine Rettung einzig und allein auf eine Gottestat gegründet, ohne sie mit einem eigenen Werk vermengt zu sehen. Das gibt dem Glaubensleben wahre und anhaltende Ruhe und Sicherheit. Aufgrund dieser Erkenntnis können dann auch die Mahnungen zu einem geheiligten Leben befolgt werden.

Wie gut wäre es, wenn auch

auf dem Missionsfeld
die gläubigen Eingeborenen über die Vollkommenheit der Geistestaufe biblisch belehrt würden! Dann hätte sich ein zum Glauben gekommener Junger Mann in China gleich des vollkommenen Heils in Christus erfreuen können. Von diesem wird berichtet, dass er sich taufen lassen wollte als er gläubig wurde. Da er aber niemand fand, der ihn taufen konnte ging er während eines Regen- und Schneesturms auf die Straße und bat den Herrn, in Selbst zu taufen. Sein Glaube "alles zu erfüllen" war zwar vorbildlich. Es fehlte ihm aber die rechte Belehrung über die Vollkommenheit der empfangenen Geistestaufe. Doch gibt es, Gott sei es gedankt, auch schon Missionare, welche die zum Glauben gekommenen Eingeborenen belehren, dass sie die Geistestaufe erhielten und keine mehr mit Wasser benötigten!

Eine Gott verehrende Frucht der Geistestaufe
ist im Gegensatz zur falsch empfangenen Wassertaufe, das sie ermöglicht, die Einheit des Geistes mit allen an Christus Glaubenen zu halten, also auch mit denen, welche noch die Wassertaufe praktizieren, sich aber von den anderen Gläubigen absondern. Denn wer die Erkenntnis der allein gültigen Geistesitaufe besitzt, weiß, dass auch die Täufer-Geschwister diese empfangen haben und sie mit ihnen ohne jedwede Hemmung Gemeinschaft haben können.

Befolgung der paulinischen Tauflehre

Die Aufklärung über das große Gebiet der Taufen tut heute dringend not. Unkenntnis über sie verursacht den Gläubigen, die in allem vor Gott recht wandeln wollen, unnötige Gewissensnot und Anfechtungen.

Aus diesem berechtigten Grund wollen wir mit vorliegender Abhandlung gerade diesen Gläubigen dienen. Lasse sich deshalb niemand beunruhigen, wenn ihm die Wassertaufe als göttliche Verordnung nahegelegt wird. Die vom Herrn empfangen "Eine Taufe", die des Geistes, genügt vollkommen, mehr noch (wie wir sahen) sie schließt die Wassertaufe kategorisch aus.

Doch welch eine Erquickung wäre es für unseren Herrn, wenn großgetaufte Gläubige sich von dieser von Menschenhänden vollzogenen Taufe lossagen und sich allein an der vom Herrn Selbst vollzogenen Geistestaufe genügen lassen würden.

Hierzu sei nochmals darauf hingewiesen, dass Diener des Herrn, welche dies befolgen nach Gal 6:16 " unter vermehrtem göttlichen Frieden und Erbarmen stehen."

Übrigens, jeder Gläubige, der erkenntnismäßig aus den Anfängen seines neuen Lebens in der gegenwärtigen Verwaltung fortgeschritten ist, hat nicht nur die Wassertaufe, sondern gewöhnlich auch noch andere Dinge der Unmündigkeit zurück zu lassen. Denn bis heute ist man bedauerlicherweise noch an anderen vom Herrn zurückgezogenen Pfingstgaben hängengeblieben. Die damit verbundene Gefahr wird leider immer noch zu wenig erkannt. Diese müssen wir darin sehen, dass Satan in der ihm verbliebenen vollmacht die damaligen pfingstlichen Zeichen und Wunder täuschend nachahmt. Un dleider sind schon manche aus Mangel an Erkenntnis und Unachtsamkeit in diese Schlingen des Feindes geraten.*

Es sollte daher nicht schwer sein, wie ein Timotheus (2Tim 2:15) der Lehre des Paulus auch in Bezug auf "Eine Taufe" zu folgen und dem Vorbild dieser Lehre, an das wir nach Röm 6:17 übergeben wurden, von Herzen zu gehorchen. Ein solcher Schritt im Glaubensleben ist eine der letzten großen Gelegenheiten vor dem Kommen des Herr, die Einheit des Geistes nach auch nach außen hin darzustellen.

Es ist deshalb für die gesamte Körperschaft Christi ein Glaubens- und Gehorsamsakt größten Segens, diesen Vorsatz zu fassen und ihn auszuführen, zur Verherrlichung Gottes, unseres himmlischen Vater, und Seines geliebten Sohnes, unseres Hauptes und Herr, Jesus Christus!

*Eine ausführliche Aufklärung über dieses gefährliche Gebiet und wie man sich davor schützen kann, gibt unser 250 Seiten umfassendes Buch: "Satan als Engel des Lichts" hier zu lesen.