1. Mose - Kapitel 25: Unterschied zwischen den Versionen

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(1Mo 25:7-8)
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=='''Band VII'''==
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===1Mo 25:11===
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:'''''"Und es geschieht nach dem Tode Abrahams, dass Alueim segnet den Isaak, seinen Sohn. Und Isaak wohnt bei dem Brunnen. Lechirai."'''''
  
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Nach dem Tod Abrahams beginnt unser neuer Leitvers mit dem segnenden "Alueim", und wir wollen diesen Namen erneut vereinfacht definieren, um uns stets klar zu sein, wer sich dahinter verbirgt. Der Titel "Alueim" steht in der Mehrzahl und stellt in der Regel Gott als Vater (= "Al") und den Sohn Gottes (zusammen = Ä"Alueim") dar. Es entspricht Gottes Weise, mit und durch andere zu wirken, in erste Linie durch Seinen Sohn, "das Wort". Und jetzt gehen wir zum Anfang des Joahnnesevangeliums wo wir Joh 1:1-3 als erstes lesen dürfen: dass dieses Wort nicht nur zu Gott hingewandt war, sondern "wie Gott" war! Wir sprechen hier von unserem Herrn und Haupt, liebe Geschwister, und wir dürfen etwas von der Herrlichkeit erahnen, die Er bei Seinem Vater hatte, ehe die Schöpfung begann (lies Joh 17:5).
  
 
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Version vom 26. März 2024, 15:39 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 25

Die Nachkommen der Ketura
Abrahams Tod
Die Geburtslinien Ismaels
Die Geburt von Esau und Jakob
Esau verkauft sein Erstlingsrecht

Band VI

Die Nachkommen der Ketura

1Mo 25:1-4

"Und hinzufügend nimmt Abraham noch einWeib. Und ihr Name ist Ketura. Und sie gebiert ihm Simran und Jokshan und Medan und MIdian und Ishbak und Shuch."

Unser neues Kapitel ist, wenn überhaupt, dann nur sehr schwer zu verstehen, und dies erst einmal unter dem Aspekt, dass Abraham und Sara ein Leben lang. zusammen waren und zwischen diesen beiden von Anfang an eine tiefe Liebe bestand - wie sonst hätte der damalige Abram eine unfruchtbare Frau bei sich behalten! Diese Liebe, die Gott zweifellos gegeben hatte, wurde lediglich durch den Zwischenfall von Hagar getrübt, wobei hier ja Sara die Anstifterin war. Wenn man also über Hagar noch hinwegsehen konnte, weil mit Hagar viele göttliche Wahrheiten geoffenbart wurden (z.B. Gal 4:21 ff), so kommt jetzt die Frage auf, warum Abraham in seinem Alter und gleich nach dem Tod Saras schon wieder eine neue Frau (Ketura) genommen hat? Hat Sara nicht sein Leben reich gemacht und ausgefüllt? Warum eine weitere Frau, diesmal ohne die Ursache wie bei Hagar? Konnte Abraham nach seiner tiefen Liebe zu Sara schon wieder eine andere Frau lieben?

Wir sehen, liebe Geschwister, wie schwer es jetzt wird! Wir versuchen, erst einmal bei "Ketura" eine Antwort zu finden. Ihr Name bedeutet ja "Räucherduft" oder Räucherwerk", was die Sache noch schwieriger macht - wem gilt dieser Räucherduft? Ist er Gott angenehm?

Der Name "Ketura" kommt außer in unserem Leitvers nur noch in 1Chr 1:32 vor, und hier sogar noch vor den Söhnen Isaaks, also spielt sie doch eine gewiss Rolle!

Wenn wir jetzt unser so gerne und oft benutztes Wort aus Eph 1:11 zitieren, dass Gott alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, dann müssen wir auch Ketura diesem Wort unterordnen, und wir sehen nur eine Aufgabe, welche Ketwura mit ihren 6 Söhnen und wiederum deren Söhne hat: Die Verheißung Gottes an Abraham, dass "sein Same vermehrt, je vermehrt werde wie die Sterne der Himmel und wie der Sand, der da ist auf dem Meeresgestade" (1Mo 22:17).

Wir sparen uns hier die Aufzählung der Verse 2-4, die insgesamt nochmal zu den 6 Söhnen der Ketura 13 Namen nennt, nämlich die Söhne von Jokshan und wiederum die Söhne von Dedan, und Midian. Sie allesamt (Söhne, Enkel und Urenkel der Ketura) bilden die Stammväter von Arabien, die sich im Osten und Süden von Israel angesiedelt haben. Hier hat also Gottes Verheißung an Abraham eine. zahlreiche erste Erfüllung gefunden. Keturas Räucherwerk (oder Duft) liegt also in der göttlichen Erfüllung des zahlreichen Samens Abrahams, denn auch alle hier genannten Namen stehen unter dem Segen an Abraham.

Ob und inwieweit Abraham die Ketura überhaupt liebte, können wir nicht sagen, aber in keinem Fall nahm sie nur auch im Geringsten die Stellung von Sara ein! "Sara" war und bleibt Abrams Liebe und die Trägerin der Heilslinie, die bis zu Christi Geburt führt - ihre Stellung ist also einmalig!

Zu all dem, was wir bisher an Problemen zu lösen versucht haben, kommt ein weiteres hinzu: Abrahams Fruchtbarkeit! Was wir damit meinen, zeigt ja unser Leitvers. Wenn wir zurück auf 1Mo 17:17 schauen, sehen wir einen lachenden Abraham, der darüber staunt, dass einem Hundertjährigen ein Sohn geboren werden soll. Als dann der verheißene Sohn aus den beiden abgestorbenen Körpern der Sara und des Abraham hervorgekommen war, muss dieses wunderbare Ereignis großes Aufsehen erregt haben. Aber nun erfahren wir von einem noch größeren Wunder:

Ohne nähere Erklärung berichtet unser Textwort, dass Abraham in den ihm verbleibenden 38 Jahren nach Saras Tod noch eine Menge Kinder zeugen konnte, nicht nur mit der Ketura, sondern auch mit weiteren Kebsweibern, von denen Vers 6 berichtet. Da kann man eigentlich nur staunen! Und wenn wir zusehen, dass sich all diese späteren zu ganzen Völker entwickelten Kinder, erfüllt sich die Bedetung des Namens Abraham, nämlich "Vater-hoher-Schar". In 1Mo 17:4 sagt Alueim zu ihm, dass Er ihn zum Vater einer Schar von Nationen machen wird, selbst Paulus nimmt in Röm 4:17 insofern Beug, als er von Abraham als "Vater vieler Nationen" schreibt. Gott hat Seinem Auserwählten ganz offensichtlich seine ihm verliehene Zeugungskraft auch nach Isaak belassen, so dass er weiteres Leben hervorzubringen vermochte.

Gott hat dem Abraham auch über den Tod von Sara hinaus seine Zeugungskraft erhalten, das war das für uns so beeindruckende Wunder Gottes. Wenn wir hier noch etwas in Gottes Wort nachgraben, werden wir mit erstaunlichen Aussagen in den Psalmen fündig, ja wir finden dort ein gesegnetes Gegenbild zur Abraham:

So berichtet Ps 92 von Gerechten, die knospen wie ein Palme (Ps 92:13), die im Haus Jewes gepflanzt sind und knospen in den Vorhöfen Elohims (Ps 92:14). Und dann kommt in Vers 15 die geistliche Parallele zu Abraham: "Sie erzeugen noch Frucht, wenn sie schon grauhaarig sind". Und dazu in Ps 93:4 die herrliche Aussage: "Mächtiger als der Schall vieler Wasser, stolzer als die Brandung des Meeres ist Jewe, herrlich in den Höhen."

Und noch etwas sagen die Psalmen: So wie in der Natur eine Palme Wasser benötigt, um grün und saftig zu bleiben, was ja Ps 92:15 auf die "Grauhaarigen" bezieht, so lesen wir in Ps 1:1-3: "Glückselig ist der Mann ... der am Gesetz Jewes sein Wohlgefallen hat und bei Tag und in der Nacht über Sein Gesetz (= der damaligen Bibel) nachsinnt. Er wird wie ein Baum, an Wasserrinnen gepflanzt, der seine Frucht zu seiner Zeit gibt." Die Lust am Wort Gottes ist hier der Kern der Aussage und charakterisiert uns Abraham als Grauhaarigen, der auf seinen Gott hört und Ihm glaubt, und damit noch in höchstem Alter erblüht und Frrucht bring!

1Mo 25:5-6

"Und Abraham gibt alles, was sein ist, seinem Sohne Isaak. Und den Söhnen der Kebsweiber, die Abraham hatte, gibt Abraham Gaben. Und er sendet sie hinweg von Isaak, seinem Sohn, während er noch lebt, ostwärts, zum Lande des Ostens."

Abrahams Kinder sind, wie wir sehen, inzwischen zu einer stattlichen Zahl angewachsen. Jetzt muss er entscheiden, wie sein Hab und Gut nach seinem Tod verteilt wird.

Schon damals stand er vor einer ähnlichen Entscheidung, doch lebte damals neben Isaak nur ein Nichtauserwählter, nämlich Ismael; und Gott machte ihm klar, dass Isaak der erste Platz und das größere Losteil gehörte. Nun stand er vor einer ähnlichen Situation, wobei wir erkennen können, dass Abraham gelernt hatte, denn so wie er jetzt handelt, entsprach dies genau den Anweisungen Gottes, die Er Abraham bei der Austreibung Ismaels gab.

Mit dieser Vorkehrung für seinen Sohn Isaak war Abraham eine Vorschattung Gottes, denn so hatte Gott für Seinen Sohn vorgebaut, dass Er Ihn als "Losteilinhaber von allem" einsetzte! Dieses Vermächtnis Gottes an Seinen Sohn wird uns in Hebr 1:2 nahegebracht: "... den Er zum Losteilinhaber von allem gesetzt hat." Der Herr wusste um dieses Losteil schon in Seinen Erdentagen, was uns Joh 3:35 zeigt. Diese Wahrheit lesen wir auch in Mt 11:27. Dazu hören wir in Joh 6:39 noch eine ganz köstliche Wahrheit: "... dass Ich nichts von alledem verliere, was Er Mir gegeben hat."

Auch was rettungsmäßig hinten anstehen muss, geht letztlich nicht verloren, weil alles in Seiner liebenden Hand ist!

Unser gestriger letzter Absatz mit dem Thema "Christus als Losteilinhaber von allem", führt uns heute noch zu uns: Wir haben gesehen, wie Abraham seinem Sohn alles gibt, wir sahen unseren himmlischen Vater, der Seinen Sohn als Losteilinhaber von allem einsetzt, und da gibt es auch für uns eine frohe Botschaft, die Röm 8:16-17 bezeugt: "Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind; wenn aber Kinder, dann auch Losteilinhaber, und zwar Losteilinhaber Gottes; Losteilinhaber aber zusammen mit Christus, wenn wir nämlich mit Ihm leiden, damit wir auch mit Ihm verherrlicht werden."

Ich, der Verfasser dieser Zeilen, habe beim Abschreiben der obigen Worte aus dem Römerbrief kurz überlegt, ob ich den letzten Teil von Röm 8:17 auch dazuschreiben soll, denn er klingt ja erst einmal wie ein Wermutstropfen in eine frohe Botschaft! Doch dann habe ich doch entschieden, die Aussage vom "Leiden" mitzuschreiben, weil unser "Leiden mit Ihm " einfach zu unserem Weg gehört und, bei genauerem Überlegen sogar unerlässlich ist, denn: Wenn wir tiefe Wege gehen, werden unsere hohen Wege (mit Ihm verherrlicht zu werden) umso schöner! Dabei kann uns unser Leiden, welches ja sehr unterschiedlich sein kann, noch größer werden, wenn wir Phil 1:29 dazu lesen: "... denn in Gnaden ist euch für Christus gegeben: Nicht allein an Ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden...".

Wir haben gestern begonnen darzulegen, in welch eine Stellung wir in Christus versetzt sind - wir haben Anteil an Seinem Losteil, welches der Vater Ihm gegeben hat. Wir sind also nicht nur Kinder Gottes, sondern auch Losteilinhaber Gottes, und dieses Losteil beinhaltet die Aufhauptung des gesamten Alls, was wiederum in Eph 1:10-11 bezeugt ist. Dazu schreibt Paulus in Vers 11: "In Ihm hat auch uns das Los getroffen...", was wiederum zu Röm 8:17 führt, wo unser Stand als Losteilinhaber Gottes erweitert wird. "Losteilinhaber aber zusammen mit Christus", weil ja Er zuerst alles vom Vater erhalten hat.

Bestägigt werden dies Aussagen auch in Gal 4:7: "Daher bist du nicht länger Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Losteilinhaber Gottes durch Christus."

Abgerundet wird diese herrliche Botschaft für uns, mit Röm 8:32: "Er der doch Seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern Ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte Er uns nicht auch mit Ihm dies alles in Gnaden gewähren?"

Im Blick auf all das Herrliche, was uns hier verheißen ist dürfen u ns die Leiden, die uns auferlegt werden, nicht niederdrücken, denn sie stellen eine Gnade dar, mit unserem Herrn eins zu sein!

Aber noch etwas Wertvolles sagt unser Leitvers aus, was wir nicht übergehen dürfen. Wenn wir auch alles zusammenzählen könnten, was Gott uns in Christus gewährt hat, so ständen wir sicherlich vor einem kaum übersehbaren Berg an Reichtum! Aber soviel Er uns auch in Seinem Sohn an überschwänglichem Reichtum schenkt, so ist Er immer noch reicht genug, um auch die Nichtauserwählten mit Seinen Gaben. zu beschenken und zu beglücken, unser Leitvers zeigt uns dies derart, dass Abraham auch den Söhnen der Kebsweiber Gaben gibt.

Wenn also Abraham, wie wir lesen, alles, was er hat, seinem Sohn Isaak gibt, so hat er dennoch Gaben für seine anderen Kinder, die nicht der Heilslinie angehören und damit nicht auserwählt sind. Diese Söhne haben keinen Anteil am Losteil des Isaak, gehen aber trotzdem nicht leer aus.

Abraham hält sich also schon damals streng an die göttliche Ordnung des Gebens: Zuerst kommt der Auserwählte als Losteilempfänger an erster Stelle, erst danach werden seine übrigen Söhne mit Gaben bedacht. Und nach diesem Prinzip handelt Gott bis heute, wie es 1Kor 15:22-24 anschaulich darstellt: "...der Erstling Christus, darauf die Christus Angehörenden, bei Seiner Anwesenheit; danach die übrigen bei der Vollendung..."! So werden sich einmal alle in dem Namen "Jesus" an den Gaben freuen, mit denen sie beschenkt werden.

Wir sind immer noch nicht fertig mit unserem Leitvers, denn den letzten Teil müssen wir auch noch betrachten: Der Auserwählte (Isaak) und die Nichtauserwählten (die Söhne der Kebsweiber) werden räumlich getrennt! Abraham tut nämlich etwas mit den Söhnen seiner Kebsweiber, was ganz dem Willen Gottes entspricht, er sendet sie hinweg von Isaak, so wie er es zuvor mit Ismael getan hatte! Und warum tut er das? Es ist die klare Vorbeugung vor einer Vermischung!

In dieser Trennung des Auserwählten und der Nichtauserwählten liegt der Wille Gottes zugrunde, dass Gläubige nicht mit ungläubigen in zu inniger Gemeinschaft miteinander leben sollen. Abraham hat also das ausgeführt, was Gott später von Seinem Volk Israel verlangte, nämlich sich nicht mit den Völkern. zu vermischen. Auch Paulus warnt in diesem Sinne die Gläubigen in 2Kor 6:14: "Werdet nicht ungleich gejocht mit Ungläubigen!"

Paulus hat dabei das bild eines beladenen Wagens vor sich, an dem unterschiedlich Zugtiere vorgespannt sind, und die durch ihre unterschiedlich Zugkraft den Wagen zum Kippen bringen können. Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit oder Licht und Finsternis können eben nicht nebeneinander die gleiche Arbeit verrichten, das führt ins Chaos!

Abrahams Tod

1Mo 25:7-8

"Die letzte Tat Abrahams, von der. uns die Bibel berichtet, war die Beschenkung der Sohne der Kebsweiber und ihre Wegsendung gen Osten. Damit war sein so gesegnetes Leben abgeschlossen und wir kommen quasi zu seiner Todesanzeige, die uns zuerst sein Alter angibt, 175 Jahre. Der Text in unserem Leitvers hört sich wie ein von Gott ausgestelltes gutes Zeugnis an, mit dem Er Sein Wohlgefallen zu dem Lebensablauf Seines Auserwählten bezeugte. Abraham hatte in seinem Leben tatsächlich reichlich Gutes, wie auch Übles erlebt, so dass er am Ende völlig ausgereift und für seinen Abruf bereit war. Da nun Gott diesem besonderen Auserwählten rund 14 Kapitel in Seinem geschriebenen Wort widmete, und da uns beim Tod lieber Angehörigen ein sogenannter "Nachruf" nicht unbekannt ist, wollen wir am Schluss unser Schrift auch Abraham noch einen Nachruf setzen und noch einmal in Kurzform der wichtigsten Stationen seines Lebens erinnern lassen:

Abram in Ur:

Das erste Mal taucht der Name Abram in 1Mo 11:27 auf, wobei das einschneidende Ereignis ist, dass er Sarai. zum Weib nahm und sie unfruchtbar war. Damit legte Gott von Anfang an eine ganz schwere Last auf ihn, die sein ganzes Leben bestimmte, aber ... uns lernen lässt, dass Gott (auch uns) nur zu oft vom Beginn unseres Lebens an solch eine Last auflegt, die sich später - als Segen erweist!

Einen wichtigen Punkt zu Abrams früherem Leben in Ur verrät uns Jos 24:2, indem er Abrams Familie zeigt, die anderen Göttern dienten, was uns überrascht feststellen lässt, dass der Auserwählte Abram von Haus aus ein Götzendiener war. Diese Tatsache steht in krassem Widerspruch zu den Vorvätern Abrams, wo wir zum Beispiel über zwei Männer lasen : "Und es wandelt Henoch mit Gott" (1Mo 5:22 und 24) "Mit Alueim wandelte Noah" (1Mo 6:9) ... und Abram war ein Götzendiener! Eigentlich ein Gegensatz, wie er krasser nicht sein könnte; doch gerade den Tiefstehenden wählt Gott in besonderer Weise aus!

An diesem Punkt schauen wir wieder auf uns, ist nicht unsere Auserwählung und Berufung ähnlich? Wenn wir 1Kor 1:26 ff lesen, wird uns klar, was Paulus später in 2Kor 12:9 schreibt: "... denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht."

Und wenn wir nach Abraham die Berufung des Volkes Israel betrachten, so ist es wiederum das Geringste aller Völker, das Gott erwählt (5Mo 7:7), womit uns klar wird, dass Gottes Auswahl überwiegend das Schwache trifft, damit Er Seine Kraft und Herrlichkeit erzeigen kann. Nach diesem Vorsatz hat Gott auch den Abram berufen und wir haben gesehen, dass Seine Auswahl richtig war - aus einem Götzendiener wurde ein gesegnet Gottes, der zum Segen anderer gesetzt wurde.

Noch eine letzte Begebenheit in Ur darf unsere Erinnerung wachrufen: In 1Mo 11:31 ist es Tharah, der Vater Abraham der den Auszug aus Ur bewerkstellig, doch in Apg 7:2-3 lesen wir, dass der Gott der Herrlichkeit Abram erschien und ihm sagte: "Zieh aus deinem Land hinaus...". Wir stehen hier vor keinem Widerspruch, sondern vor einer der von uns öfters benannten "Offenbarungsstufen", wo ganz unten zuerst der Mensch der Handelnde zu sein scheint, doch je höher wir die Leiter erklimmen, desto mehr tritt der Mensch zurück und Gott rückt in das Licht als der allein Wirkende.

Mit dem Auszug aus Ur in Chaldäa offenbart uns Nehemia (Neh 9:7) etwas Besonderes, hier wird uns gesagt, dass Gott Abraham nicht nur aus Ur in Chaldäa ausgeführt hat, sondern ihn auch erwählt hat! Hier wird bezeugt, dass Abram ein von Gott Erwählter ist, was von keinem früheren Gottesmann gesagt wird - wir können also Abram als "den ersten Auserwählten Gottes" betrachten!

Abram in Charan:

Obwohl das Land Kanaan beim Auszug aus Ur als Ziel genannt war, blieb der ganze Zug in Charan hängen, wo sie alle wohnten, und wo Tharah starb (1Mo 11:31-32). Gebremst hat wohl Tharah, der nicht weiter als bis Charan ziehen wollte und somit zu einem Vorbild für sogenannte "Mitläufer" wurde.

Bemerkenswert ist für uns noch in Charan, dass Abram seinen Vater nicht bedrängte, weiter in das von Gott benannte Land Kanaan zu ziehen, sondern er ordnete sich diesem als Sohn willig unter! Abram verstand also Gottes Willen dahingehend, dass er seinem Vater in Ehrfurcht ungeordnet blieb. Er harrte geduldig bei seinem Vater aus, und dies bis zu dessen Tod in Charan. Erst nach dem Sterben Tharahs kam die Zeit für Abram, nach Kanaan weiterzuziehen.

Uns sagt diese Begebenheit, dass auch unser Weg nur zu oft unterbrochen wird, wo wir fragend vor Gott stehen. Selbst unser Herr kam im Garten Gethsemane in diese Lage, wo Er an Seinem weiteren Weg zweifelte, und betete: "Vater, wenn es dein Beschluss ist, trage diesen Becher von Mir weg! Indessen, nicht Mein Wille, sondern der Deine geschehe" (Lk 22:42)! Mit der Unterordnung unter den Willen des Vaters kam dann auch die Hilfe.

Sich dem Willen des Vaters unterzuordnen, gerade dann, wenn der Weg plötzlich unsicher wird, das lernen wir von Abram, und ganz besonders von unserem Herrn. So wird gerade "Charan" für uns ein Ort, der uns zeigt, was Geduld heißt.

Interessanterweise bezeichnet Gal 5:22 unter anderen die Geduld als eine Frucht des Geistes - und eine Frucht muss reifen!

Das nächste im Leben Abrams war, dass er dem weiteren Ruf Gottes folgte, auch Charan zu verlassen, womit für ihn ein dreifaches Verlassen verbunden war. Das Verlassen seiner Heimat in Ur, das Verlassen seiner Verwandtschaft und das Verlassen des Hauses seines Vaters in Charan bedeutete, dass Abram nun endgültig sein Leben in der Sünde aufgeben musste um unter Gottes Führung neu zu beginnen, was mit den Worten in 1Mo 12:1 begann: "Geh du ... in ein Land, das Ich dir zeigen werde."

Abrahams Wandel im Glauben

Mit der obigen Aufforderung: "Geh du ..." fing in Abrams Leben ein Wandel im Glauben an, er ging gehorsam auf Gottes Ruf ein und zog aus, obwohl er nicht wusste, wohin er kommen würde, wie es Hebr 11:8 bezeugt. Was immer Abram zurücklassen musste, das lieb und teuer war (Heimalt, Verwandtschaft und Vaterhaus), es steht in keinem Verhältnis zu dem, was Gott für ihn bereitet hatte!

Vielleicht müssen wir hier stehenbleiben und wirklich einmal in uns bewegen, was es heißt, all das aufzugeben! Was musste Abram in der Kraft Gottes an Glauben aufbringen, um diesem Wort "Geh du" zu gehorchen!

Noch etwas Großes muss in. unserem Nachruft aufgeführt werden: In 1Mo 12:2 lesen wir im Anschluss an das gestern gesasgte: "Und machen will Ich dich zur Großen Nation..."! Wir können. uns wohl kaum vorstellen, was diese Aussage in Abram bewirkte. Er, der Mann einer unfruchtbaren Frau, wie es ja 1Mo 11:30 ausdrücklich betonte, soll eine große Nation werden? Dazu soll sein Name groß gemacht werden?

Der ganz einfach und schlichte Bürger von Ur in Mesopotamien, Sohn eines unbedeutenden Vaters soll zum Haupt einer großen Nation werden, und dies ohne Vorbereitung oder Prüfung, ob er auch die notwendig Fähigkeit dafür mitbringe? Vergleich wir hier einmal den einstigen Götzendiener mit der verheißenen hohen Stellung, so können wir uns keinen größeren Kontrast vorstellen - aber dies sind eben Gottes Wege!

Obiges darf auch uns ungemein zusprechen! Wie oft und gerne werden hohe Bildung, akademische Titel oder die Absolvierung einer Bibelschule bei Dienern am Wort Gottes vorgeschoben, die wir zum Beispiel bei Abram völlig vermissen. Entscheidend ist, was Gott mit uns vorhat, und wozu und wie Er uns gebrauchen will. Gerade die Aufzählung in 1Kor 1:26 ff zeigt den Stand, den die Berufenen einnehmen, er ist gleich dem von Abram ... und das darf uns zusprechen!

Abram verließ also Charan und ein weiterer Mitläufer ging mit, "Lot", sein Neffe. Und so zog er hinab ins Land Kanaan und weiter nachdem Südgau, wo wir die erste Prüfung miterlebten, als er wegen einer Teuerung nach Ägypten zog und Sarai als seine Schwester ausgab. Abrahams Wandel ilm Glauben, wie wir ja diesen Abschnitt überschrieben haben, erlitt eine herbe Niederlage. Aber ... Niederlagen gehören eben zu einem Wachstum im Glauben!

Doch merkwürdigerweise ging Abram eher gestärkt aus Ägypten hervor, denn wir lasen, dass ihm eine Menge Vieh, Knechte und Mägde nach Aufdeckung seiner Lüge von dem Pharao zuteil wurde - Gott segnet, wo seine Auserwählten fallen!

Die zweite Prüfung "Lot"

In 1Mo 13:7 ff lasen wir, wie Abram im Vertrauen auf Gott seinen Neffen Lot wählen ließ, welchen Teil des Landes erhaben wolle, diesmal bestand er die Prüfung, indem er sich zurückstellte. Mit diesem sich selbst "Zurückstellen" darf Abram für uns z u einem großen Vorbild werden! Lot wählte den scheinbar besseren Teil mit der Folge, dass sein weiterer Weg rapide abwärts führte bis nach Sodom und Gomorra. Wie oft schon mag Gott uns vor solchen schweren Wegen beschützt haben, indem Er uns verzichten ließ!

Bei Lot möchten wir noch in 1Mo 13:10 hervorheben: "Und es erhebt Lot seine Augen und sieht..." die wunderschöne Landschaft des Jordantals. "Augenlust" würden wir dies bezeichnen. Und bereits in 1Mo 14 sahen wir, wie Lot aus diesem schönen Tal entführt wurde und Abram seinen Neffen retten durfte - der Auserwählte rettet den Nichtauserwählten!

Glaube zur Gerechtigkeit

Mit 1Mo 15 kommen wir zu einem besonders bewegenden und wichtigen Teil der Geschichte Abrams: got tlenkt Abrams Blicke gen Himmel (1Mo 15:5) und lässt ihn die Sterne zählken ... und dann verheißt Er ihm: "Also wird dein Same werden." Und dann lesen wir die entscheidenen Worte: "Und es glaubte Abram Ieue Alueim". Wir können diese Bekenntnis Abrams hier nicht hoch genug einschätzen. Der altgewordende Mann, der eine unfruchtbare Frau an seiner Seite hatte, dessen Same soll wie die Sterne sein? Wir dürfen jetzt auch beachten, dass hier nicht von der Zahl des Sandes am Meeresgestade die Rede ist, sondern von den überhimmlichen Sternen, also dem überhimmlischen samen Abrams, was auf uns deutet, die wir eine überhimmlische Berufung haben. Und was sagt Gott?

"... und Er rechnet es ihm an zur Gerechtigkeit."

Wir stehen an einem der bedeutendsten Abschnitte im Leben Abrams, nämlich "der Gerechtigkeit Gottes allein durch Glauben"! Dieser Punkt ist gerade für uns, die berufenen Gläubigen der Körpergemeinde Christi Jesu so wichtig, dass Paulus gerade im Römerbrief (Röm 4) immer wieder darauf hinweist.

Die Wichtigkeit dieser Aussage ist deshalb gravierend für uns, weil viele Gläubige, welche keine Schriftteilung kennen, von dem Brief des Jakobus in die Irre geführt werden. So ist zum Beispiel in Jak 2:24 das krasse Gegenteil zu lesen, "dass der Mensch aus werken gerechtfertigt wurde und nicht aus Glauben allein." Lösen lässt sich dieser scheinbare Widerspruch nur, wenn wir beachten, dass Jakobus an die Zwölf Stämme (Israel) schreibt, und nicht an die Körpergemeinde Christi Jesu!

Wir lassen uns also nicht von Jakobus irreführen, sondern halten uns an den, den der erhöhte Herr gemäß Eph 3:8 zum Apostel der Nationen berufen hat.

Aber noch etwas sehr trostreiches sagt uns Röm 4:20: Abram (später auch Abraham) wurde nicht schwach im Glauben, "sondern wurde im Glauben gekräftigt"! Gott verlangt also nichts von uns, was wir nicht vermögen können - Er kräftigt gleich Abraham auch unseren (oft schwachen) Glauben.

Wir möchten das Gestrige so wichtige Thema noch etwas ausführen: Dem Geschenk von Gottes Gerechtigkeit konnte Abram nichts hinzufügen - was auch bedingungslos für uns gilt! Umsonst und ohne Werke wurde Abrams Gerechtigkeit angerechnet - Werke gibt es hier keine!!!

Hervorheben müssen wir hier auch, dass Abram zu diesem Zeitpunkt noch unbeschnitten war, womit er in diesem Zustand auch noch unser Vater ist, was sich aber später, nach seiner Beschneidung ändert; ab hier ist er der Stammvater des Volkes Israel (siehe Röm 4:1 ff)!

Aber schauen wir auf uns: Gott hat uns in Seiner unergründlichen Weisheit und Liebe derart herrlich beschenkt, dass Er uns die Verdienste und das Werk Seines Sohnes anrechnet, Er schenkt uns berufenen und auserwählten Gläubigen in Christus Jesus seine Gerechtigkeit!

Lesen wir noch zum Abschluss dieses Themas die herrlichen Worte in Röm 4:16: "Deshalb ist es aus Glauben, damit es der Gnade gemäß sei und die Verheißung dem gesamten Samen bestätigt werde ..." (lies weiter). Achten wir darauf, dass es "der Gnade gemäß sei", jener herrlichen Gnade, die uns gemäß Eph 2:8-9 rettet durch Glauben; und dabei wird extra noch betont: "... und dies ist nicht aus euch, sondern Gottes Nahegabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme."

Sarais Plan

1Mo 16 offenbart uns eine zuerst düster erscheinende Episode, Sarai gibt ihre Magd Hagar ihrem Ehemann und ... Abram hört auf Sarai.

Statt in Glaubensgeduld auszuharren, griffen Sarai und Abraham in fleischlicher Weise Gott vor. Was war die Folge? Hagar erhob sich, sie wollte nicht länger Magd sein! In der Folge erhielt sarai die Vollmacht von Abram, Hagar zu demütigen, worauf diese in die Wüste floh. Doch ihre Flucht nützte nichts, denn ein Bote Jewes befahl ihr, zurückzukehren und sich unter Sarai zu demütigen - ein schwerer Schritt für Nichtauserwählte! Hagar wurde schwanger und gebar den Ismael, der zum Stammvater der arabischen Völker wurde.

Wir wollen an dieser Stelle noch einmal rekapitulieren, was dieser menschliche Fehltritt bewirkte: Gott bewirkt und benutzt Fehler, um das Glaubenswachstum zu fördern und zu stärken, und dies begann ja schon im Garten Eden bei Adams Fehltritt.

Auch wir unterliegen ständig solcher Proben, die wir auch Anfechtung nennen, und die uns fördern, weil sie uns erkennen lassen, was wir sind - doch Gott ist getreu, so lesen wir in 1Kor 10:13 .. wir können nicht fallen, Ihm sei die Verherrlichung!

Der Bund mit Abram

Ein weiteres einschneidendes Kapitel im Leben Abrams (Abrahams) enthält 1Mo 17. Abram war zu diesem Zeitpunkt 99 Jahre alt, als Ieue dem Abram erschien und einen Bund mit ihm ankündigte. Als Erstes wurde dabei sein Name geändert, aus Abram wurde Abraham, der Vater vieler Völker. Mit diesem neuen Namen wird Abraham Vaterschaft auf das künftige Volk Israel ausgerichtet, was interessanterweise auch der neue Bund bekundet: zwar verheißt Ieue Abrahams Samen wiederum das ganze Land Kanaan zu äonischem Besitz, aber Abraham bekam die Bedingung, "Beschneidet euch jeden Männlichen" (1Mo 17:10). Das Nichtbeachten dieser Anweisung hat schwere Folgen.

Waren die Bündnisse Gottes unter dem nichtbeschnittenen Abram (der hier auch unser Vater ist) ohne Bedingungen, so ist der neue Bund mit dem beschnittenen Abraham (dem Stammvater Israels) mit Bedingungen verknüpft.

Das Mahnmal der Beschneidung liegt in der Nutzlosigkeit des Fleisches. Das im Fleisch Vollbrachte kann Gott niemals gefallen, es muss abgeschnitten werden. Diesen schweren Weg musste Israel lernen un dlernt immer noch!

Was die Beschneidung für uns be deutet, sagt uns Kol 2:11.

Wir kommen zu dem schlimmen Ereignis von Sodom und Gomorra, wovon 1Mo 19 berichtet, worin Abraham aber nur eine kleine Rolle spielt Lot mit seiner Familie sind hier die Hauptdarsteller. Wir kürzen dieses Drama derart ab, als wir in Hes 16:53-56 lesen, dass die Sodomiter (als Nachkokmmen des verfluchten Kanaan) wieder zu ihrem früheren Stand zurückkehren werden, was besagt, dass diese Rückkehr ihre Erfüllung durch die Auferstehung vor dem großen weißen Thron erfährt.

So dunkel also die Geschichte von Sodom. und Gomorra auch ist, so leuchten uns zwei wichtige Wahrheiten daraus auf. Weil diese Menschen wider in ihren früheren Stand zurückversetzt werden, ist die Lehre einer ewigen Verdammnis als Irrlehre offenbar gemacht. Und weil diese Menschen ein Beispiel für alle anderen Sünder sind, die in das Gerichtsfeuer kommen, ist nochmal bezeugt, dass es kein endlos dauerndes Höllenfeuer gibt!

Abraham in Gerar

Wir kommen zu Abrahams erneutem Fehltritt, dem ein Umzug vorangeht, von dem wir in 1Mo 20:1 lesen, er verweilt in Gerar. Und das Erste, was wir hier in Vers 2 lesen, ist, dass Abraham scheinbar ohne Not in Bezug auf sein Weib Sara lügt: "Meine Schwester ist sie"!

"Furcht" kann die Wurzel allen Übels sein, wie es ein weltliches Sprichwort sagt, sie kann aber auch, wenn es die Furcht des Herrn ist, "der Anfang der Erkenntnis" sein, wie es uns Spr 1:7 lehrt. Abrahams Furcht war menschlicher Natur, denn er fürchtete, der König von Gerar, Abimelech würde ihm ein Leid antun, um Sara zu besitzen.

Wir nehmen diese Furcht zum Anlass um auf Saras Schönheit zu verweisen, die auch in ihrem Alter offensichtlich nicht verblasste! Zum zweiten mal verfiel also Abraham in dasselbe Muster, seine Frau als Schwester auszugeben, wobei sie im Grunde ja seine Halbschwester war. Wie konnte es soweit kommen? Ein Wort Jesu ist hier hilfreich: "Denn wer seine Seele retten will, wird sie verlieren ..." (Mt 16:25). Nach der Rettung Lots lag eine lange kampflose Periode hinter Abraham, und kampflose Behaglichkeit gewähnt, griff er zum für ihn einfachsten Mittel - der Lüge! Wenn wir uns noch an das Umfeld dieser Begebenheit erinnern, wissen wir, dass Abraham von Abimelech in. jeder Hinsicht tief beschämt wurde, was seinen Glauben wiederum ein Stück wachsen ließ.

Wir möchten hier mit einem menschlichen Sprichwort schließen: "Hinfallen ist menschlich, aufstehen ist göttlich!"

Isaaks Geburt

Das bewegendste Ereignis im Leben Abrahams war die Geburt Isaaks. War es bei Ismael noch fleischliches Wirken oder Ungeduld, so war es bei Isaak Gottes Wirken, wobei Gott schon im Voraus, noch ehe Isaak im Mutterleib bereitet war, den Zeitpunkt der Geburt bestimmt hat (siehe 1Mo 17:21; 1Mo 18:14 und 1Mo 21:2). Das Gewaltige, was nicht nur Abraham und Sara, sondern auch wir lernen dürfen, ist, dass Gott Leben aus Toten (aus abgestorbenen Körpern) hervorzubringen vermag. Das ganze Hinauszögern der Geburt Isaaks unterliegt diesem Zurschaustellen der Größe und Macht Gottes. "Leben aus Toten" ... das ist Gottes Heilspinzip! Hierzu gehört, dass auch Isaak selber ein Lebender aus Toten wurde, was bildlich durch seine Opferung geschah und worauf Hebr 11:19 Bezug nimmt. Abraham rechnete damit, dass Gott mächtig ist, auch aus den Toten aufzuerwecken, von wo er Isaak ja auch wiederbekam! Was für ein gewaltiger Glaube!

Dass Gott hier die eigene Hingabe Seines Sohnes darstellte, dürfen wir in größter Dankbarkeit erkennen. Und dass Gott Seinen Sohn, unseren geliebten Herrn, aus den Toten lebendig gemacht hat, ist die absolute Grundlage unseres Glaubens, denn:

"Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, so ist euer Glaube nichtig" (1Kor 15:17).

Magd und Sohn ausgetrieben

Einen weiteren Glaubensakt musste Abraham vorbringen, als er seinen Sohn Ismael samt Hagar aus seinem Haus austreiben musste, es durfte keine Gemeinschaft z wischen dem auserwählten und nichtauserwählten Sohn Abrahams geben. Die große Bedeutung dieser strikten Trennung erklärt uns ja Paulus in Gal 4:24: Zwei Frauen, zwei Bündnisse, Versklavung und Freiheit, wobei es für uns heißen müsste: Versklavung oder Freiheit; und noch genauer: Gesetz oder Gnade!

Und so wie Gott schon damals die beiden unterschiedlichen Söhne strikt trennte, so trenn in unserer gegenwärtigen verwaltung der Gnade der hierzu beauftragte Apostel der Nationen, Paulus, das Gesetz von der Gnade, wozu insbesondere der Brief an die Galater dient.

Was Gott uns bei Abraham so überdeutlich zeigt, und was gerade der Galaterbrief auch ganz eindeutig belegt, ist leider bei vielen Gläubigen nicht angekommen, nämlich dass wir gleich Abram ohne Werke, also ohne eigenes Zutun Gottes Gerechtigkeit erlangt haben - wir haben in Christo Jesu Blut die völlige Freilösung von aller Schuld! Es gibt nichts mehr, was uns jemals anklagen könnte, wir sind alle freigesprochen wegen erwiesener Unschuld; alle Schuld lag auf Ihm!

Wir kommen zum Höhepunkt unseres Nachrufes der Opferung Isaaks, was Abrahams schwerste Glaubensprüfung war. Das für uns Bewegende ist, dass Gott mit dieser Opferung Isaaks seine größte Heilstat darstellte, die Dahingabe des Sohnes Seiner Liebe an das Kreuz!

Dass dies Dahingabe keine Folge der immer sündhafter werdenden Menschheit war, sondern von Anfang an, noch vor dem Niederwurf der 'Welt in Gottes Vorsatz bestand, beweist 1Petr 1:19-20. Das bild der Dahingabe Seines Sohnes bestand also schon im Herzen Gottes, noch ehe der erste Mensch Adam erschaffen war!

Und nun wird es wirklich zutiefst bewegende: Die Liebe in Gott hat Ihn gedrängt, eine Vorschattung dieses Heilsgeschehens abzugeben, wozu Er aber einen Darsteller benötigte. Und dieser Darsteller war Abraham, den Er von Anfang an für diese gewaltige Aufgabe zubereitete. Durch alle Lebensstationen hindurch wurde Abraham Schritt für schritt vorbereitet, bis er bereit war, für Gott seinen eigenen Sohn zu schlachten ... was mag Gottes Herz empfunden haben, als Er Seinen Auserwählten sah, wie dieser das Messer zückte, um zu töten! Und jetzt bedenken wir, dass das einzige Motiv hierfür "Liebe" war und ist! Gott ist Liebe und will wiedergeliebt werden - dazu gab Er für uns Seinen Sohn dahin, auf dass wir nicht nur Leben haben, sondern Gott aus tiefem Herzen zurücklieben können!

Noch ein Letztes soll unseren Nachruf abschließen, Saras Tod und die Brautsuche für Isaak in Abrahams alter Verwandtschaft.

Bei dem Tod Saras wohnte Abraham im Land der Hethiter, von dem Abraham eine Grabstelle erbat. Und erstaunlicherweise begegnete dieses Volk Abraham mit größter Hochachtung, was ein Bild vorschattet, wie im kommenden Königreich das Volk Israel willig das ganze verheißene Land erhalten wird.

Zuletzt darf dann Abraham noch miterleben, wie Elieser, sein treuer Knecht, im Haus seines Bruders Nachor die von Gott bestimmte Braut (Rebekka) für seinen Sohn Isaak findet, und wie richtig diese Brautfindung war, belegt 1Mo 24:67, wo wir lesen: "Und es bringt sie (Rebekka) Isaak zum Zelte Saras, seiner Mutter. Und er nimmt Rebekka, und sie wird sein Weib, und er liebt sie."

Der Bräutigam liebt die Braut, die sein Weib wird - das ist das liebliche Bild, das unserem Herrn mit der Braut Israel abschattet, und wir, Seine Körperglieder, dürfen an dem groß en Ereignis der Hochzeit teilhaben, aber nicht als Braut, sondern als Ergänzung des Bräutigams.

Zum Schluss bleibt uns nur noch, uns an Abrahams verbleibende Fruchtbarkeit erinnern zu lassen, womit Abraham tatsächlich der Vater noch vieler Völker wurde.

Wir nehmen Abschied von einem der wohl bemerkenswertesten Männer in Gottes Wort, von Abraham. Von keinem anderen Mann erfahren wir mehr Einzelheiten seines Lebens als von ihm, und diese Einzelheiten gehen oft bis ins Detail!

Nun lesen wir als letzten Teil seines göttlichen Nachrufs, dass er zu seinem Volk versammelt ward. Da aber das von Gott verheißene Volk (Israel) ja noch nicht bestand, müssen wir in dem. hier angegebenen Volk seine bereits verstorbenen Vorfahren sehen, wo wir unter anderen Sem und Noah sehen dürfen. Wie alle bisher entschlafenen Vorfahren ging auch Abraham als Auserwählter und Gläubiger den Weg wie alle anderen in den Tod, wo es kein Bewusstsein gibt und wo alle auf die Auferstehung warten müssen. Und da Abraham, wie wir ja schon in Hebr 11:10 sahen, auf eine Stadt wartet, die Grundfeste hat, deren Künstler und Baumeister Gott ist, und wenn wir dazu Hebr 11:16 lesen und sehen, wie all die genannten Glaubensmänner nach einer überhimmlischen Stadt streben, die ihnen Gott bereitet hat, dann kann kein Zweifel bestehen, dass dies überhimmlische Stadt keine andere als das in Offb 21:2 genannte neue Jerusalem sein kann! Und wenn wir die Beschreibung dieser Stadt lesen (Offb 21:10 ff) dann bekommen wir etwas von der künstlerischen Schönheit dieser Stadt zu spüren, die hier dazu als "Frau des Lämmleins" bezeichnet wird.

1Mo 25:9-10

"Und es begraben ihn Isaak und Ismael, seine Söhne in der Doppelhöhle auf dem Feld Ephrons, des Sohnes Zochars, des Hethiters, das angrenzt an Mamre, dem Feld und der Höhle, die Abraham erwarb von den Söhnen Heths. Dort ist begraben Abraham und Sara, sein Weib."

Noch ein letztes wunderbares Bild gibt uns Abraham mit: Isaak und Ismael gemeinsam und friedvoll am Grab ihres Vaters! Wie diese erhebende Vereinigung zustand kam, ist eine letzte, für Gott überaus köstliche Frucht des Lebens Abrahams. Der einstige Spötter Ismael neben Isaak, der ihm offensichtlich nichts nachträgt! Aber das ist noch nicht alles:

Das friedlichen Zusammenstehen der beiden sehr unterschiedlichen Brüder weist weit in die Zukunft, wo die Nachkommen dieser Brüder als Völker im kommenden Königreich Christi in Frieden zusammenleben werden. Was wir in diesem Königreich voraussehen dürfen, zeigt uns Jes 60:7, wo wir von "Kedar" uind "Nebajoth" lesen, es sind dies die beiden ältesten Söhne Ismaels!

Während des ganzen bösen und gegenwärtigen Äons haben diese Völker ihren Hass an Israel ausgelassen und ihre Widerspenstigkeit ausgelebt. Nun dienen sie im irdischen Königreich dem Volk Israel, mehr noch, ihre Opfer steigen, wie wir oben in Jes 60:7 lasen, zu Gott auf - was für ein liebliches Bild. Und dieses Bild geben uns am Schluss unserer Schrift die beiden Brüder Isaak und Ismael am Grabe ihres Vaters Abraham vereint.

Gedicht

Nichts Fremdes störe mich,
Herr, ich erwarte Dich, -
Ja, Ich erwart' Dich schon
und der Posaune Ton.
Für alle Zeit gehör' ich Dir
O Gottessohn!

Denn wenn Du kommen wirst
mein Gott, als Botenfürst,
wird deines dann mit mir
zugleich entrückt von hier.
In Deinem Bild erwacht sind wir,
für immer bei Dir!

(E.U.A.)



Band VII

1Mo 25:11

"Und es geschieht nach dem Tode Abrahams, dass Alueim segnet den Isaak, seinen Sohn. Und Isaak wohnt bei dem Brunnen. Lechirai."

Nach dem Tod Abrahams beginnt unser neuer Leitvers mit dem segnenden "Alueim", und wir wollen diesen Namen erneut vereinfacht definieren, um uns stets klar zu sein, wer sich dahinter verbirgt. Der Titel "Alueim" steht in der Mehrzahl und stellt in der Regel Gott als Vater (= "Al") und den Sohn Gottes (zusammen = Ä"Alueim") dar. Es entspricht Gottes Weise, mit und durch andere zu wirken, in erste Linie durch Seinen Sohn, "das Wort". Und jetzt gehen wir zum Anfang des Joahnnesevangeliums wo wir Joh 1:1-3 als erstes lesen dürfen: dass dieses Wort nicht nur zu Gott hingewandt war, sondern "wie Gott" war! Wir sprechen hier von unserem Herrn und Haupt, liebe Geschwister, und wir dürfen etwas von der Herrlichkeit erahnen, die Er bei Seinem Vater hatte, ehe die Schöpfung begann (lies Joh 17:5).



Die Geburtslinien Ismaels 12

Die Geburt von Esau und Jakob 19

Esau verkauft sein Erstlingsrecht 27