Ismael, die Ursache des Konfliktes: Unterschied zwischen den Versionen

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==Der ismaelitisch-israelitische Konflikt und seine göttliche Lösung==
 
==Der ismaelitisch-israelitische Konflikt und seine göttliche Lösung==

Version vom 28. Februar 2024, 00:28 Uhr

Abschrift der Schrift: Der ismaelitisch-israelische Konflikt:
von M. Jaegle (1968)

Mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß (+ Dez. 2022), Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis

Der ismaelitisch-israelitische Konflikt und seine göttliche Lösung

I. I S M A E L

Einführung

Im Juni 1967 wurde die ganze Welt durch ein plötzliches kurzes Kriegsgeschehen in Spannung versetzt. Es war der damals zwischen dem jungen Staat Israel und den ihn einschließenden arabischen Ländern zum Ausbruch gekommene Streitfall. Selbst Ungläubige ahnten, dass es sich hierbei um eine außergewöhnliche Auseinandersetzung handelte. Und das stimmt auch. Doch sehen diese von dem gewaltigen, sich abwickelnden Film nur einen winzig kleinen Ausschnitt, im Grunde nur das, was sich von einem zum andern Tag ereignet.

Nach dem überraschend schnellen Sieg der Israeli gingen die Wellen der Begeisterung hoch, nicht nur in Israel, sondern auch in den westlichen Völkern. Doch wurden sie durch die ihm folgenden Ereignisse stark gedämpft; dies sowohl durch fortdauernde Angriffe auf Israel, als auch durch dessen weiter bestehende Nöte.

So hat dieses seither anhaltende Geschehen manche Erwartungen, besonders auch christlicherseits, enttäuscht und zu reiflichen Urteilen gemahnt.

Was dieser Auseinandersetzung ihre besondere Note gibt, ist die Tatsache, dass Israel das auserwählte Volk, im Mittelpunkt dieses Geschehens steht. Damit ist uns der Weg zu der Quelle gewiesen, aus der wir absolut zuverlässige Auskunft über diesen Konflikt erhalten könnnen. Es ist das Buch der Bücher, „Gottes untrügliches Wort“. In ihm wird uns dieses Zeitereignis nicht nur prophezeit, sondern auch die Ursache, seine Lösung und abschließende Vollendung. Nur von dieser göttlichen Warte aus sind die heutigen Vorgänge zu verstehen und insbesondere der Hass der Araber gegen den Staat Israel. Auch erklärt uns die Schrift, weshalb dieser „Heilige Krieg“, wie ihn die Araber nennen, in Wirklichkeit ein „ismaelitisch-israelitischer Konflikt“ ist. Wir beginnen also mit der Untersuchung über

1. Ismael, die Ursache des Konfliktes

Diese liegt weit zurück, und zwar schon in der Familie Abrahams. Sie nahm ihren Anfang in einer fleischlichen Selbsthilfe Abrams, bedingt durch ein Nicht-erwarten-können auf Gottes Stunde. Wir alle kennen die üblen Folgen solchen Handels. 1Mo 12 hatte Gott dem Abram verheißen, ihn zu einer großen Nation zu machen und durch seinen Samen alle Sippen (Geschlechter) des Erdbodens zu segnen. In diese Verheißung war auch die eines Sohnes mit eingeschlossen.

Als aber Sarai, Abrams Weib, nicht gebar, ging Abram auf ihren Rat zu der ägyptischen Magd Hagar ein (1Mo 16). Damit kehrte der Unfriede in Abrams Familie ein; denn Sarai wurde von ihrer schwanger gewordenen Magd schnöde, also verächtlich behandelt (1Mo 16:4-5). Als Sarai Hagar demütigte (1Mo 16:6), floh Hagar aus dem Hause.*

* Die Zitate aus 1Mo, Jesaja und dem Neuen Testament sind der vorhandenen konkordanten Übersetzungen entnommen, die übrigen aus der Elberfelder Bibel.

Jetzt greift Gott ein. Ein Bote Ieues erscheint der Hagar (1Mo 16:7), und sagt zu ihr: „Kehre um zu deiner Herrin und demütige (oder beuge) dich unter ihre Hände.“ Dieser Eingriff Ieues ist mehr als nur eine persönliche Zurechtweisung Hagars, mit ihm wird schon den Nachkommen Ismaels ihre künftige Stellung zum Volke Israel angewiesen. Sie ist eine prophetische Aussage, deren Erfüllung wir in einem späteren Abschnitt zeigen werden. Aber darauf gibt der himmlische Bote der Hagar eine wunderbare Verheißung für ihren Sohn (1Mo 16:10): „Vermehren, ja vermehren will Ich deinen Samen, und er soll vor Menge nicht zu zählen sein.“ Noch dreimal wiederholt die Schrift diese Zusage (1Mo 17:20 und 1Mo 21:13+18). Diese Verheißungen hören sich nun gar nicht an, als ob dieser nach dem Fleische gezeugte Sohn je auf Gottes Plan störend einwirken würde.

Und in der Tat, auch mit Hagars Sohn führt Gott einen Vorsatz durch, indem Er mit ihm einen neuen, andersartigen Volksstamm bildet, den der Ismaeliten. Schon rein biologisch ist zu verstehen, dass aus dieser Zeugung ein besonderer Menschenschlag entstehen musste; denn in Ismaels Adern floss semitisches und hamitisches Blut. Er entsprang dem ersten Auserwählten Gottes, Abram, und der Dienstmagd, Hagar, die aus dem Götzen dienenden Volk Mizraim (= Ägypter) stammte. Dieser knechtische Einfluss wurde später in den Nachkommen Ismaels noch verstärkt, indem Hagar ihrem Sohne eine Ägypterin zum Weibe gab (1Mo 21:21).

Ismael wurde zwar später, nach göttlichem Willen, aus dem Hause Abrahams gewiesen (1Mo 21:10-12), so wie es auch der Apostel Paulus (Gal 4:22-31) hervorhebt. Aber hören wir weiter, was der Bote Ieues über ihren Sohn mitteilte, noch ehe dieser geboren war: „Siehe“ schwanger wirst du, um zu gebären einen Sohn, und du sollst seinen Namen Ismael nennen; denn Ieue hört von deiner Demütigung (1Mo 16:11).

Das ist eine weitere bedeutsame Vorherbestimmung. Gott gibt für diesen Sohn im Voraus dessen Namen an. Ismael soll er genannt werden, welcher hebräisch: „I schmo - El“ heißt, mit der wörtlichen Bedeutung: „Es - hört - der Unterordner“.

Eine erste Erfüllung dieser in seinem Namen liegenden Verheißung wurde dem Ismael schon früh in seinem Leben zuteil, noch ehe er etwas davon wissen konnte. Diesen Segen hatte er seinem Vater Abraham zu verdanken. Als Abraham ein Sohn (der Isaak) verheißen wurde (1Mo 17:16), gedachte er seines Sohnes Ismael und sagte zu Alueim: „O, dass Ismael leben möchte vor Dir!“ (1Mo 17:18) Gott, der Unterordner, hörte und erhörte Abrahams Bitte und gab ihm die Zusage; „Und was Ismael betrifft, siehe, Ich erhöre dich. Siehe, Ich segne ihn....“ (1Mo 17:20a). Und was schloss doch diese Erhörung des Unterordners alles in sich ein: „Ich mache ihn fruchtbar, und Ich vermehre ihn überaus, ja überaus. Zwölf Fürsten soll er zeugen, und Ich mache ihn zu einer großen Nation“ (1Mo 17:20b)

Ismael stand also von Jugend auf unter einem doppelten Segen: Zuerst hatte er den reich gesegneten auserwählten Abraham zum irdischen Vater. Dazu erhielt er noch den besonderen Segen seines Unterordners, dass ein fürstliches Adelsgeschlecht und eine große Nation aus ihm hervorgehen werde. Unter diesem Doppelsegen stehen auch alle Nachkommen Ismaels. Darin ist vor allem die Verheißung enthalten, dass Ismael allen seinen Nachkommen vom Unterordner in die Ihm wohlgefällige Unterordnung gebracht werden. Wie wir noch sehen werden, wird sich diese Verheißung noch wunderbar erfüllen.

Als dann der in der Wüste ausgesetzte Knabe dem Tode des Verdurstens preisgegeben war, erfährt er eine weitere Erfüllung der in seinem Namen liegenden Verheißung: „Es hört der Unterordner.“ 1Mo 21:17 lesen wir: "Und es erhört Alueim die Stimme des Knaben ...“, und Alueim hört die Stimme deines (Hagars) Knaben ...“. Und Er weist sie zu einem Brunnen lebendigen Wassers (1Mo 21:19). „Und es geschieht, dass Alueim mit dem Knaben ist, und er wird groß“ (1Mo 21:20).

Gott gibt aber noch eine weitere inhaltsreiche Prophetie über diesen Sohn Abrahams (1Mo 16:12): „Und er wird ein Wildesel von Mensch werden, seine Hand gegen alle und die Hand aller gegen ihn. Und weilen wird er vor dem Angesicht aller seiner Brüder.“ Damit offenbart Gott im Voraus auch schon den Charakter des Sohnes der Hagar. Seine Wesensart wird der eines Wildesels gleichen. Diese Tiere sind im Allgemeinen als störrisch bekannt. Sie sind von wilder, unbändiger und widerspenstiger Natur. Hier ist vorweg angesagt, dass mit Ismael seinem Geschlecht schwer auszukommen sein wird. Er erhebt die Hand gegen alle und bekommt dafür aber auch zurückgeschlagen.

Diese Weissagung sagt aber noch überaus mehr als nur eine spätere charakterlich widerspenstige Entwicklung Ismaels voraus. In Wirklichkeit haben wir hier vielmehr eine sehr ausgeprägte, wenn auch einzelne Offenbarung der großen, alle umfassenden Gottestat, die der Apostel Paulus (Röm 11:32a) enthüllt: „Denn Gott schließt alle zusammen ein in die Widerspenstigkeit ...“. Schon der Psalmist bezeugt (Ps 33:15): „Er (Gott), der da bildet ihr Herz allesamt“, und V. 14: „aller Bewohner der Erde.“ Und Sach 12:1 lesen wir: „Es spricht Ieue, der ... des Menschen Geist in seinem Inneren bildet.“ Deshalb steht unabweisbar fest, das Gott auch das Herz Ismaels formte und seinen Geist bildete, und zwar so, wie Er es der Hagar voraussagte.

Wie beeindruckend ist es doch, dass Gott nun sämtliche Nachkommen dieses Mannes zu ganz außergewöhnlich fanatisch Widerspenstigen machte. Sie enthüllen uns einen charakteristischen Ausschnitt aus der universellen Gottestat, durch welcher Er ausnahmslos alle Nachkommen Adams, also alle Völker der Erde, aber nun insbesondere die Ismaeliten, in die Widerspenstigkeit einschloss. Doch dauert ja dieser Einschluss aller, also auch Ismaels Nachkommen, nicht für immer; denn er ist nur auf die äonischen Zeiten beschränkt. Er ist ja die notwendige Voraussetzung für Gottes herrliches Endziel in der Vollendung, wo Er sich nach Röm 11:32b in Seiner uferlosen, unergründlichen Liebe noch aller erbarmen wird ..., um alles in allen zu sein. (1Kor 15:28).

Wenn wir nun bedenken, dass Ismael der Stammvater einer sehr widerspenstigen Rasse war, so haben wir ein erstes Verständnis für die Handlungsweise der von ihm abstammenden Völker. Aber noch deutlicher tritt hervor, wenn wir vernehmen, gegen wen Ismael zuerst seine Hand erhob.

Nach Ismael wurde Isaak, der verheißene Sohn geboren, und nun wuchsen in der Familie Abrahams zwei Stiefbrüder nebeneinander auf. Mit zunehmendem Alter wurde zugleich auch der vorausgesagte, händelsüchtige Charakter Ismaels offenbar und damit entstand ein neuer Unfriede in Abrahams Familie.

Ismael, als der Ältere, fing an seinen Bruder Isaak stiefbrüderlich zu behandeln. Sara aber wachte darüber mit offenen Augen, denn es heißt: „Und es sieht Sara den Sohn der Hagar, der Ägypterin, den sie für Abraham gebar, Isaak, ihren Sohn, lächerlich machen“ (1Mo 21:9), d.h. Ismael verspottete Isaak, worunter dieser litt. Hier liegt der Anfang des Hasses der Araber gegen Israel, der sich bis in unsere Tage auswirkt. Wir werden noch erläutern, wie sie diesen vererbt haben und nun in ihrem Blut tragen. Da nun beide, Isaak und Ismael, Abraham zum Vater haben, wissen wir, dass der heutige Konflikt ein Bruderkrieg ist.

Ismaels Nachkommen

Oft lesen wir in der Geschichte Israels von der böswilligen Gesinnung der Nachkommen Ismaels. Es waren ismaelitische Händler, welche Joseph kauften und wieder verkauften (1Mo 37:28; 1Mo 39:1). -

All (ganz) Midian und dazu Amalek versammelten sich in der Ebene Jesreel gegen Israel (Ri 6:33). Obwohl Midian nicht aus der Lende Ismaels hevorgegangen ist (1Mo 25:2), wird er trotzdem zu den Ismaeliten gezählt (Ri 8:24), was im Folgenden noch erläutert wird. Und sein Bundesgenosse Amalek war ein Enkel Esaus, des Verächter des Erstgeburtsrechtes (1Mo 36:12). Als Erster erhob dieser Volksstamm (Amalek) seine Hand gegen die dem Sklavenhaus Ägypten Entronnenen auf ihrem wunderbaren Zug durch die Wüste. Er konnte nur durch die Gebete von Mose besiegt werden (2Mo 17:8-16). Wie unbarmherzig sie Israel befeindeten, bringt Gott Selbst den Söhnen Israels (2Mo 17:14 und 5Mo 25:17ff.) in Erinnerung und gebietet ihnen das Gedächtnis Amaleks unter dem Himmel auszutilgen. Samuel, der Prophet, berichtet uns, wie Saul begann, Rache zu üben an Amalek (1Sam 15:3ff.). Ergreifend ist auch die Klage des heiligen Sängers in Ps 120:5-7: „Wehe mir, dass ich wohne bei den Zelten Kedars! Lange genug hat meine Seele gewohnt bei dem Hasser des Friedens. Ich bin für Frieden, und ob ich auch rede, sie wollen Krieg.“ Auch diese Zeltbewohner waren Abkömmlinge Ismaels; denn Kedar war dessen zweiter Sohn (1Mo 25:13).


Wie erschütternd die Not und wie buchstäblich wahr diese Aussprüche des Psalmisten sind, erlebt nun Israel wieder in unseren Tagen. Abgrundtiefer Hass spricht aus allen Reden und Taten der arabischen Welt gegenüber Gottes Erwählten.

Erstaunlich treffend schildert Ps 83:4-5 auch die gegenwärtige feindliche Verschwörung gegen Israel:

“Sie (die Feinde Israels) sprechen: Kommet und lasset uns sie vertilgen, dass sie keine Nation mehr seien, dass nicht mehr gedacht werde des Namens Israel! Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund wider dich gemacht.“

Wie damals (v. 6), so befinden sich auch heute Ismaeliter in diesem Bund. Jene verächtliche Behandlung und Verfolgung Isaaks durch Ismael wiederholte sich dann nach der Rückkehr aus der 70-jährigen babylonischen Gefangenschaft. Unter den Feinden der Rückwanderer, die sich dem Wiederaufbau Jerusalems widersetzten, war nach Neh 2:19 auch ein Araber, Geschem, und dieser spottete zusammen mit den anderen über die Juden und verachtete sie.

Doch ist auch noch über einen anderen Fall zu berichten. Als Israel in seinem Ungehorsam auf einen Tiefpunkt geraten war, gebrauchte Gott die Araber als Zuchtrute für Sein abtrünniges Volk. Wir lesen dieses göttliche, gerichtsmäßige Eingreifen 2Chr 21:16: „Und Ieue erweckte wieder Joram dem Geist der Philister und der Araber, die zur Seite der Kuschiten wohnen.“ Diese Söhne der Wüste ermordeten dann alle Söhne des Königs bis auf einen (2Chr 22:1).

Kommen wir nun zurück auf jene Karawanne von Ismaelitern (1Mo 37:25), an die Joseph verkauft wurde. Diese werden in Vers 28 Midianiter genannt. Nach 1Mo 25:2 gehörte Midian, der Stammvater der Midianiter, zu den Söhnen, die Abraham mit seinem Kebsweib Ketura zeugte. Er sandte dann diesen Midian, zusammen mit den übrigen nach dem Fleische gezeugten Söhnen, mit Geschenken weg von Isaak in das Land des Ostens (V. 6). Midian zeugte hernach Epha und Epher (1Chr 1:33), welche später einen arabischen Volksstamm bildeten, der im Osten des Roten Meeres wohnte. Ri 8:24 wird weiter bestätigt, dass die Midianiter, welche sich Israel widersetzten, Ismaeliter waren.

Bezeichnend ist, das „Midian“ wörtlich übersetzt „Zänker“ heißt. In ihrer Gesinnung entsprechen also die Midianiter ganz dem Charakter Ismaels, und wir können auch von dieser Seite verstehen, dass sie nach 2Mo 37:25 zu den Ismaelitern gerechnet sind.

Aber auch in ihrer Feindschaft gegen Israel erweisen sie sich als richtige Ismaeliter. Bei jenem listigen Vorgehen Balaks gegen Israel, wovon 4Mo 22 berichtet, beteiligten sich auch die Ältesten von Midiam (4Mo 22:4-7). Wie verleiteten sie dann Israel zur Hurerei und Huldigung ihrer eigenen nichtigen Götter!

Wenn wir die Nachkommen Ismaels schon früh so stark und zahlreich verbreitet finden, so ist zu bedenken, dass ja Gott zuerst dem Abraham (1Mo 17:20; 1Mo 21:13) und dann der Hagar (V. 18) verheißen hatte, Ismael zu einer großen Nation zu machen. Und nach 1Mo 25:16 gingen schon gleich aus erster Linie die 1Mo 17:20 verheißenen zwölf Fürsten hervor.

Die Ägypter

Da gegenwärtig besonders Ägypter in der Feindschaft gegen Israel eine führende Rolle einnehmen, so muss auch dieses Volk in unsere Abhandlung mit einbezogen werden. Dasselbe stammt zwar nicht direkt von Ismael ab, weil es schon vor dessen Geburt existierte, gehört aber zur hamitischen Völkerfamilie. Nun aber wohnten Ismaels Nachkommen bis an die Grenze Ägyptens (1Mo 25:18). Dadurch sind sie nicht nur blutsverwandt, sondern auch verschwägert mit diesem Volk.

Ismaels Mutter war eine Ägypterin und diese nahm für ihren Sohn, der schon ein „Halb-Ägypter“ war, wiederum eine aus dem Lande Mizraim (Ägypten) zum Weibe (1Mo 21:21). Und so ist es bestimmt noch zu weiteren Vermengungen dieser beiden Völkerschaften gekommen, wodurch Ismaels feindseliger Charakter auch auf die Ägypter übertragen wurde.

Aber nicht nur westwärts, auch ostwärts knüpften sich die Nachkommen Ismaels verwandtschaftliche Bande. So gab da Ismael seine Tochter Machalath (1Mo 28:9) Esau zum Weibe, deren Nachkommen später die Hauptträger der Religion des falschen Propheten - des Islam - geworden sind. Auf diese Gedanken wird im folgenden Kapitel „Mohammed“ noch näher eingegangen.

Auch für Ägypten liegt in der Schrift schon eine frühe Vorherbestimmung über seine Stellung zu Israel vor. Wir finden diese in den von Noah über seine Söhne gemachten prophetischen Aussprüchen (1Mo 9:24-27). Dort heißt es im 26. Vers: „Gesegnet sei Ieue, der Alueim Sems (Israel), und Kanaan werde sein Knecht.“ Kanaan aber war ein Sohn Hams (1Mo 10:6). Ein anderer in diesem Vers genannter Sohn war Mizraim. Da nun „Mizraim“ der hebräische Name für Ägypten war, hatte also Noah mit seinem prophetischen Ausspruch schon damals die Ägypter als Untertanen Israels bezeichnet.

Was bis heute im Volk Israel in lebendiger, unvergesslicher Erinnerung blieb, ist seine Drangsal, die es im Feuerofen Ägyptens erduldete. Schon damals ging Pharao mit seinen Untertanen darauf aus, Israel zu vernichten. Gott rettete aber Sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei und vereitelte der Feinde Vernichtungsplan. Als wesentliches Mittel zur Rettung hatte Ieue das Passahlamm eingesetzt als Vorbild auf das Lamm Gottes, durch dessen Blut noch ganz Israel gerettet wird.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich nun etwas ereignet, was diesen Hass der Ismaeliter nicht nur gegen Israel versteifte, sondern ihn noch auf andere Völkerstämme übertrug und sich damit auch gegen das ganze sog. Christentum richtete. Dies ist das Werk eines Mannes -

Mohammed

Mohammed, ein Nachkomme Ismaels, war ein Mann von lebhaftem Geist. Da er als Kameltreiber bei reichen Karawanenbesitzern in verschiedene Länder kam, lernte er als aufmerksamer und wissbegieriger junger Mann, Sitte, Einrichtungen und Religionen der Völker kennen.

Diese Letzteren beschäftigten ihn am meisten. Die vielen damaligen Lehrstreitigkeiten unter den Christen hatten ihn ungünstig gegen diese gestimmt. Dazu war ihm ein lebendiger Glaube gänzlich fremd. Und völlig stieß ihn die jüdische Erwartung auf den Messias ab. Sie stimmte ihn gegen die Juden argwöhnisch und feindselig. Mit tiefer Trauer erfüllte ihn aber besonders der Anblick seiner Volksgenossen, die durch Streitigkeiten der Stämme zerrissen und im Götzendienst versunken waren. So entschloss er sich eine bessere Religion für seine Landsleute zu schaffen.

Um ungestörter darüber nachdenken zu können, zog er sich in die Wüste zurück und verweilte tagelang in einer Höhle. Dort achtete er bedeutsame Erlebnisse. Wie er sagte, hatte er Engelerscheinungen. Sogar der himmlische Bote Gabriel sei ihm erschienen und habe ihm verkündigt, Gott habe ihn zum Propheten berufen. Wie haben wir uns diese Erscheinungen zu erklären?

Es ist nicht abzuweisen, dass Mohammed diese buchstäblich erlebte. Bringt man die von ihm gestiftete Religion, deren Hauptzüge allgemein bekannt sind, mit den göttlichen Offenbarungen über Satan in Beziehung, nach welchen dieser der Gott dieses Äons ist (2Kor 4:4) und sich nach 2Kor 11:14 in einen Engel des Lichts verstellt, so ist es klar, dass jene Engelerscheinungen listige Geistesmächte waren, welche Mohammed zu einer gegen Juden und gläubige Christen hasserfüllten Religion inspirierten.

Da sich der Widerwirker (Satan) Gottes trefflich auf Nachahmungen göttlicher Tatsachen versteht, ist es gar nicht erstaunlich, dass eine Ähnlichkeit zwischen der Berufung Mohammeds und der des Paulus zu erkennen ist. Auch unser Apostel ging vor seinem Auftreten in die Zurückgezogenheit nach Arabien (Gal 1:16-17). Mehrere Male erschien ihm der Herr, sowie auch ein Bote Gottes (Apg 27:23). Diese göttlichen Erscheinungen wurden bei der Berufung Mohammeds durch listige Finsternismächte nachgeahmt.

Auf diese Weise entstand um das Jahr 620 nach Christi Geburt eine neue Religion, deren Anhänger Mohammedaner, oder auch Moslems genannt werden. Mohammed gab seiner Lehre den Namen „Islam“, welcher „Hingabe an Allah (Gott)“ bedeutet. Auch darin liegt eine geschickte Nachahmung wahrer Hingabe an Gott, wie Er sie von Seinen an Ihn Glaubenden erwartet. - Doch an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. -

Neunundneunzig der schönsten Namen, die vor allem die Erhabenheit und Einzigkeit der Majestät Gottes preisen, weiß der Moslem an Hand der Perlen seines Rosenkranzes herzusagen. Bedeutungsvoll ist jedoch, dass unter ihnen der Name Vater und unter den Eigenschaften Gottes die Liebe vollständig fehlen. Allein schon diese Tatsache wirft ein düsteres Licht auf die Lehre dieses falschen Propheten. Ja, Mohammed hat sogar gelehrt, dass es dem Menschen nicht geziemte, sich ein Kind Gottes zu nennen; nur als Sklave dürfe er sich Gott nahen.

Dies ist verständlich; denn ohne die Erkenntnis der Liebe des Vaters, entsteht keine Sohnschaft. Daher weiß der Islam nur von Sklavenschaft; die Freiheit der Söhne Gottes aber ist dieser Lehre absolut fremd. Wes Geistes Kind sie ist, lehrt uns der Apostel Johannes in seinem ersten Brief 1Jo 2:22b: „Dieser ist der Antichrist, der da leugnet den Vater und den Sohn.“

Mohammeds Hauptglaubenssatz ist: Es ist nur ein Gott (Allah) und Mohammed ist sein Prophet. Diese in Bezug auf Mohammed überhebliche Anmaßung erinnert ganz an den Ausspruch in 5Mo 18:18-20, betreffs des wahren Propheten, auf dessen Stimme die Menschheit hören soll. Ferner scheint es eine verkürzte Nachahmung der Wahrheit von 1Kor 8:6 zu sein: „... so ist für uns ein Gott ... und ein Herr, Jesus Christus ...“.

Und wie Gott den Seinen ein Buch, die Bibel, gab, so hat Mohammed für seine Nachfolger den Koran verfasst, welcher für die Moslems die „heilige“ Schrift bedeutet. In diese mengte Mohammed geschickt biblisches Gedankengut mit seiner Lehre. Bezeichnend ist auch die Aufforderung in Mohammeds Lehre, diese mit dem Schwert zu verbreiten und die Feinde mit dem Schwert auszurotten. Das Schwert bezeichnet er als Schlüssel zum Paradies.

Dem erleuchteten Geiste enthüllt sich hier einmal mehr die Taktik des Widerwirkers als eines Durcheinanderbringers von Lüge und Wahrheit und als Menschentöters vom Anfang an (Joh 8:44).

Welch ein Bollwerk hat doch Satan mit dieser Religion gegen Israeliten und Christen aufgerichtet! Das beleuchtet eindeutig die immer von Seiten der Araber gefallenen Drohungen: Israel bis auf den letzten Mann aus ihrem Lande zu vernichten. Darin wird auch ein Hass gegen Gott offenbar und diese freche Sprache gleicht der des einstigen Pharao (2Mo 5:2). Und wie hartnäckig die Moslems sich dem Evangelium widersetzen, geht aus den Berichten der unter ihnen arbeitenden Missionare hervor. Man kann sagen, dass es sich bei dieser Lehre und seinem Volk um ausgeprägtes Antichristentum handelt, das ganz entschieden die Gottessohnschaft Jesu und Seine Mittlerrolle (1Tim 2:5) leugnet und ebenso Sein allgenugsames Opfer verwirft.

Durch Mohammed erlebten Ismaels Gesinnung und Charakter die gewonnene religiöse Unterlage eine Neubelebung. Jetzt wurden (durch den Islam) auch noch andere Völkerstämme mit in die Völkerverfeindung hineingezogen, die eigentlich nicht aus Ismaels Lende hervorgegangen sind.

Dies wird besonders offenbar an Ägypten. Dieses Volk war mit seinen Pharaonen schon da, längst bevor Ismael geboren wurde (1Mo 16:15). In der Bibel lesen wir das erste Mal 1Mo 12:10-14 von Ägypten (= Mizraim), seinen Bewohnern und dem Pharao. Gerade dieses Volk ist im Laufe der Zeit zu einer Hochburg der Lehre Mohammeds und des fanatischen Hasses, besonders gegen Israel geworden.

Anfänglich warb Mohammed um die Gunst der Juden. Als aber die überwiegende Mehrzahl am Glauben und den Überlieferungen der Väter festhielt, und die Lehre des falschen Propheten ablehnte und verwarf, da schlug die Zuneigung des Propheten in tödlichen Hass um. Er brach für immer mit den Söhnen Israels und ward ihr entschiedener und erbitterter Feind. Zornerfüllt ging er hin und schrieb im Koran eine Sure (Kapitel) voller Schimpf gegen die Juden.

Da nun aber die Ägypter und noch andere Völkerstämme vom Islam erfasst wurden, so ist mit Mohammeds Lehre eine gewaltige, erweiterte Front des Hasses gegen Juden und auch gegen Christen entstanden. Völker des Ostens, welche nicht von Ismael abstammen, sind durch die Annahme der Lehre Mohammeds zu seinen geistigen Söhnen geworden. Diese Söhne des Ostens finden wir schon im Buch der Richter (Ri 6:33), wie sie, vereinigt mit den Abkömmlingen Ismaels, die Nachkommen seines Bruders Isaak bekriegen. Es ist sehr wohl möglich, dass unter diesen auch die nach dem Fleische gezeugten Söhne der Ketura zu sehen sind, die Abraham „hinwegsandte von seinem Sohn Isaak, ostwärts nach dem Lande des Ostens“ (1Mo 25:6). Weiter kriegerische Auseinandersetzungen gleichen Ursprungs folgten sich seither unablässig und sind in unseren Tagen aufs Neue entbrannt.

Auch wissen wir auf Grund von Dan 11 und anderen Stellen der Heiligen Schrift, dass die letzte und erbittertste Feindschaft zur Zeit des Endes dieses Äons, während der Drangsal, der großen, durch die Assyrer (= Irak und Syrien), verbündet mit denen aus dem Norden, sein wird (Jes 10:20; Jes 14:24-27; Jes 33:1-12; Dan 9:27c; Joe 2:20; Mi 5:4).

Einen solchen Ausbruch vermehrten Hasses gegen Israel erlebten wir mit dem großangelegten Vernichtungsplan der Ägypter im Juni 1967. Durch ein rasches Zuschlagen der israelitischen Truppen wurde aber die feindliche, im Hass gegen Israel wurzelnde Vorbereitung schon im Keime erstickt. Die Christenheit war ob dieses gehässigen Planes, Israel auszurotten, empört und allesamt voller Dank zu Gott für den Sieg Israels. Allgemein wurde die Wahrheit betont, dass Israel eben doch Gottes auserwähltes Volk ist und deshalb nicht untergehen kann.

Doch muss dieses Geschehen in Verbindung mit anderen Offenbarungen über dieses Volk geschaut werden. Wir dürfen nicht allein bei diesen jüngsten Tatsachen stehenbleiben und deswegen in eine seelische Begeisterung geraten. Vor allem müssen wir uns, ebenso wie mit dem Arabervolk, auch sachlich mit Israel befassen. Doch daran dürfen wir im Voraus bestimmt voller Dankbarkeit festhalten, dass es mit den gegenwärtigen Ereignissen in Gottes Heilsplan wieder einen guten Schritt vorwärts ging, was ja auch allen heute noch im Menschentag lebenden Völkern, einschließlich Israel, schlussendlich zugute kommt.

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