Die Engel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Ursprung und Bestimmung der Engel ==
 
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=== Ursprung der Engel ===
 
=== Ursprung der Engel ===
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Wie wir bereits festgestellt haben, sind alle sind von Gott geschaffen:
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* [[Kol 1:16]]-17  - Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das [[Sichtbare]] und das [[Unsichtbare]], es seien [[Throne]] oder [[Herrschaften]] oder [[Gewalten]] oder [[Mächte]]: alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen;  17 und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.
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Die Bibel sagt uns nicht klar, wann die Engel geschaffen wurden, aber es dürfte klar sein, dass sie zeitlich vor dem Menschen geschaffen wurden. Als Adam und Eva im Garten Eden waren, existierte Satan bereits, der sich dann der Schlange bediente um das erste Menschenpaar zu Fall zu bringen. Satan kann als gefallener Engelfürst bezeichnet werden. Bevor der Mensch im Paradies verführt wurde, war Satan bereits böse. Die meisten Ausleger gehen davon aus, dass der "Sündenfall" von [[Hes 28:12]]-19, bereits vor der Erschaffung des Menschen stattgefunden hat.
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In dieser Stelle lesen wir von einem ganz herrlichen Wesen, welches sich über Gott erhoben hat und deshalb gefallen ist. Vorerst wird dieses Wesen als König von Tyrus bezeichnet, der aber lediglich ein Bild auf einen ganz grossen Engelfürsten ist. In Vers 14 wird dieser als „schirmender Cherub“ bezeichnet, was eine Bezeichnung für einen hochrangigen Engel ist:
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* [[Hes 28:12]]-19  - Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sage ihm: So spricht der Herr, HERR: Du warst das vollendete Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit,  13 du warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder Art war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und Jade, Saphir, Rubin und Smaragd; und Arbeit in Gold waren deine Ohrringe und deine Perlen an dir; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.  14 Du warst ein mit ausgebreiteten Flügeln schirmender Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen gingst du einher.  15 Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand.  16 Durch die Menge deines Handels fülltest du dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest. Und ich verstieß dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du schirmender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine.  17 Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit, du hast deine Weisheit zunichte gemacht um deines Glanzes willen. Ich habe dich zu Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben, damit sie ihre Lust an dir sehen.  18 Durch die Menge deiner Sünden, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht. Darum habe ich aus deiner Mitte ein Feuer ausgehen lassen, das hat dich verzehrt, und ich habe dich zu Asche auf der Erde gemacht vor den Augen aller, die dich sehen.  19 Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; ein Schrecken bist du geworden und bist dahin auf ewig!
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Die meisten Ausleger sehen hier ein Schattenbild auf Satan! Ich könnte mir auch vorstellen, dass es sich hier um den "Tod" als Person handelt, denn der [[Tod]] kann auch als Person gesehen werden ([[Offb 6:8]] / [[Ps 49:15]]). Er ist auch der letzte Feind, der weggetan wird ([[1Kor 15:26]]).
  
 
=== Bestimmung der Engel ===
 
=== Bestimmung der Engel ===
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==== Sie sind dienstbare Geister ====
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Engel wurden von Gott als dienstbare Geister geschaffen. Sie sollen also Gott dienen und Seine Aufträge ausführen ([[Hebr 1:13]]-14):
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* Zu welchem der Engel aber hat er jemals gesagt: «Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße» ?  14 Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil erben sollen?
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==== Engel führen Aufträge Gottes aus ====
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# Sie haben die Zustände in Sodom und Gomorrha begutachtet ([[1Mo 19:1]]).
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# Sie retten die Auserwählten ([[1Mo 19:12]] / [[Dan 6:23]]).
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# Sie führen Gerichte Gottes aus ([[Apg 12:23]] / [[Offb 18:21]]).
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# Mit der Zustimmung Gottes manipulieren sie auch Menschen ([[1Kö 22:22]]).
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# Sie inspirieren und steuern auch Tiere ([[4Mo 22:28]]).
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==== Kinder haben Engel, die über ihnen wachen ====
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Viele Engel haben vermutlich auch die Funktion eines Schutzengels. Der "Schutzengel" ist nicht einfach eine Erfindung aus der Sagenwelt, sondern Jesus selbst redet von Engeln, die den Kindern zugeteilt sind. Wenn Kinder vernachlässigt oder unterdrückt werden, treten die „Schutzengel“ vor das Angesicht Gottes und setzen sich für diese Kinder ein:
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* [[ELB]] [[Mt 18:10]] - Seht zu, daß ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, daß ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist.
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Die Aussage Jesu legt den Schluss nahe, dass es Schutzengel gibt.
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==== Einige Fürsten sind als "unsichtbare" Regenten über Völker eingesetzt ====
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Einige ranghohe Engel haben von Gott auch die Aufgabe bekommen über ganz bestimmte Bereiche und Völker zu herrschen und diese zu verwalten.
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* [[5Mo 4:19]] und daß du deine Augen nicht zum Himmel erhebst und, wenn du die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels siehst, dich verleiten läßt und dich vor ihnen niederwirfst und ihnen dienst, die doch der HERR, dein Gott, '''allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat'''!
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So gibt es einen (Engel-)Fürsten von Persien (dieser kämpfte mit dem Engel [[Gabriel]]) und einen (Engel-)Fürsten von Griechenland.
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Mit anderen Worten: Es gibt ranghohe Engel, die über Länder und Völker gesetzt sind ([[Dan 10]]).
  
 
=== Ihr Verhältnis zum Vater und zum Sohn ===
 
=== Ihr Verhältnis zum Vater und zum Sohn ===
Durch Jesus wurde die Unsichtbarkeit und somit auch die Engelwelt geschaffen:
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Durch Jesus wurde die Unsichtbarkeit und somit auch die Engelwelt geschaffen ([[Kol 1:16]]-17).
* [[Kol 1:16]]-17   - Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen;  17 und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.  
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Jesus ist in der unsichtbaren Welt als höchster Gottessohn bekannt ([[Mt 8:31]], [[Mk 1:34]], [[LK 4:41]]), aber lange nicht jeder Mensch der einfach seinen großen Namen benutzen möchte ([[Apg 19:13]]ff)!
 
Jesus ist in der unsichtbaren Welt als höchster Gottessohn bekannt ([[Mt 8:31]], [[Mk 1:34]], [[LK 4:41]]), aber lange nicht jeder Mensch der einfach seinen großen Namen benutzen möchte ([[Apg 19:13]]ff)!
  

Version vom 19. Juni 2012, 17:14 Uhr

IN BEARBEITUNG !

Einführung

Was versteht man unter dem Begriff "Engel"?

Die Definition aus Wikipedia

Der Engel (vom griechischen άγγελος, ángelos - Bote, Botschafter über lateinisch angelus als Übersetzung des hebräischen mal'ach (מלאך) - Bote) ist in vielen Religionen ein Wesen, das Gott oder den Göttern zur Seite steht, aber von ihnen unterschieden wird. Aus wissenschaftlicher Sicht sind Engel Fabelwesen aus der jüdischen, christlichen und islamischen Mythologie. Der Ausdruck „Mal'ach“ für Engel wird erstmals in 1Mo 19 verwendet, in der Erzählung der Flucht Lots aus Sodom. Engeldarstellungen sind jedoch schon deutlich älter.

Die biblische Definition

Es ist nicht sehr einfach eine biblische Definition für Engel zu finden, da uns die Bibel viel mehr über die Engelwelt berichtet, als wir vielleicht anfänglich vermuten. Das hängt unter anderem auch damit zusammen, dass die Engel nicht nur unter den Begriffen „malach“ und „angelos“ zu finden sind, sondern auch unter dutzenden anderen Bezeichnungen (siehe dazu "Geisteswesen"). Damit wir uns über die Engel- und Geisterwelt ein umfassendes Bild machen können, müssen also auch alle anderen Begriffe genau unter die Lupe genommen werden. Der hb. Begriff „mal'âk“ kann mit "Engel", "Bote", "Beauftragter" und der gr. Begriff „aggelos“ (sprich: Angelos) mit "Engel", "Bote", "Diener" oder "Künder" übersetzt werden. Durch diese Übersetzung haben wir auch eine erste Definition.

Als grundlegende Definition soll die Aussage aus Hebr 1:14 dienen:

  • ELB Hebr 1:14 - Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil erben sollen?
  • DBR Hebr 1:14 - Ist's nicht, dass sie alle amtende Geister sind, in den Dienst Geschicktseiende wegen derer, die künftig gesetzgemäß Retthütung erlosen?

Wenn wir also im Grundtext die Wörter „mal'âk“ und „aggelos“ vorfinden, dann dürfen wir in der Regel davon ausgehen, dass es sich hier um Geistwesen handelt. Mögliche Ausnahmen, die diese Regel bestätigen, werden später behandelt.

Gibt es überhaupt Engelwesen?

Vorbemerkung

Da eine Mehrheit der Menschen noch nie Engel gesehen oder keine Erfahrungen mit Engeln gemacht haben, ist diese Frage nicht einfach zu beantworten. Wenn man diese Frage wissenschaftlich beantworten will, dann wird man wohl kaum eine schlüssige Antwort finden. Im wissenschaftlichen Bereich gibt es lediglich Indizien, die für die Existenz von Engeln sprechen.
Jeder, der sich diese Frage stellt, muss sich zuerst einmal klar werden, auf welche Grundlagen er zurückgreifen will, um der Antwort ein Stück näher zu kommen?

Grundlagen für die Beantwortung der Frage

Selbstverständlich kann man sehr viele Grundlagen für die Beantwortung dieser Frage herbeiziehen, aber nicht alle sogenannten Grundlagen dürften auch zuverlässig sein. Einige möglichen Grundlagen sollen hier genannt werden:

  1. Die Bibel (hier finden wir eine ganz grosse Fülle von Informationen über diese Wesen).
  2. Bücher und Artikel mit Erlebnisberichten (über Erlebnisberichte mit Engeln gibt es sehr viele Bücher! Wir finden Sie in „christlichen Buchhandlungen“, aber auch in sogenannten „Engel-Läden“ oder in „esoterischen Buchhandlungen“. Die beiden Letztgenannten empfehle ich jedoch nicht, da hier auch Dinge vermittelt werden, die uns Menschen schaden. Näheres dazu später!)
  3. Indizien für die Existenz von Engeln (Übernatürliche Geschehnisse oder Phänomene. Solche übernatürlichen Dinge könnten einen Hinweis auf die Existenz von Engeln sein. Übernatürliche Phänomene gibt es in grosser Zahl. Denken wir an UFO-Berichte, an Kornkreise, an Wunderheilungen, an Hellseherei, an Zauberei (ich denke hier nicht an die Trickzauberei, sondern an okkulte Handlungen wie wir sie an verschiedenen Stellen der Bibel finden; 2Mo 7:11-12), an archäologische Funde, wie sie z. B. Erich von Däniken erwähnt und vieles Andere. Ob dies Indizien für Engel sind, möchte ich zuerst einmal offen lassen, aber viele übernatürliche Phänomene legen den Verdacht nahe, dass hier unsichtbare intelligente Wesen ihren Einfluss ausüben.)
  4. Erzählungen (diese sind natürlich immer subjektiv; aber vielleicht kennen Sie Menschen, die Ihnen solche Erlebnisse erzählen können. Persönlich hatte ich noch nie eine bewusste Begegnung mit Engeln, aber ich habe schon einige Erzählungen gehört, die auf die Existenz von Engeln hindeuten.)

Warum es Engel gibt

So, wie die Existenz Gottes wissenschaftlich kaum nachweisbar ist, so kann und will ich die Existenz der Engel nicht beweisen! Es gibt jedoch schwerwiegende Indizien, die auf eine Existenz Gottes hinweisen. Die aussergewöhnliche Vielfalt der Schöpfung, mit all ihren wohlgeordneten Strukturen, von der Astronomie bis hinein in die Moleküle, die Genetik und Atome sind schon ein Indiz auf eine ordnende und intelligente Kraft! Nur schon das Erkennen des Wunderwerkes „Mensch“ muss uns zu denken geben. Gerade wenn wir an das Blutkreislaufsystem, das Nervensystem, das Gehirn, die Augen, das Gehör und alle inneren Organe denken, dann kommt ein aufrichtiger Betrachter nicht mehr aus dem Staunen heraus! Die erstaunlichste Tatsache ist dabei, dass die gesamte Information für alle Organe des menschlichen Körpers in jeder Zelle eingebaut ist. Jegliche Informationen können aber mit Buchstaben oder Worten definiert werden und deshalb schreibt die Bibel:

  • ELB Joh 1:1-3 - Im Anfang war das Wort (gr. logos), und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

Unter weiter in (V2): Dieses war im Anfang bei Gott. 3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.

Die Einmaligkeit der Schöpfung ist ein kaum zu leugnendes Indiz für einen kreativen und allmächtigen Gott. Deshalb schreibt Paulus:

  • Röm 1:19-20 - ... weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart. 20 Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten (in der Schöpfung) wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien;

Aus diesen und anderen Überlegungen bin ich von der Existenz eines allmächtigen Gottes überzeugt, auch wenn ich Seine Existenz nicht beweisen kann und es auch nicht muss. Infolge der absoluten Einmaligkeit der Bibel, bin ich auch davon überzeugt, dass die Bibel Gottes Wort ist.
Obwohl die meisten der genannten Grundlagen auf die Existenz von Engeln hindeuten, sind für mich die Engelberichte aus der Bibel die zuverlässigsten, weil Gott auch die Engelwelt erschaffen hat und weil er uns als Einziger die richtigen Informationen über diese Wesen mitteilen kann. Wir werden sehen, dass uns die Bibel hoch interessante Aussagen über die Engel macht, die den wenigsten Menschen bekannt sein dürften.
In der Bibel gehört die Engelwelt zur Unsichtbarkeit. Das Wort Gottes bezeugt uns ganz klar, dass es Engel gibt, wenn auch nicht so, wie sie uns in so mancher Kinderbibel dargestellt werden (Menschen mit Flügeln aus Federn). Betreffend der Unsichtbarkeit möchte ich folgende Bibelstelle zitieren:

Aus dieser Stelle wird deutlich, dass es verschiedene unsichtbare Mächte gibt und dass alle im Sohn Gottes geschaffen wurden. Dies betrifft sowohl die irdischen, wie auch die himmlischen Bereiche.

Die unsichtbare Welt

Die Engel sind dienstbare Geister und somit Geisteswesen. Geisteswesen können sich zwar sichtbar machen, wie wir das aus vielen Stellen erkennen können, aber in den allermeisten Fällen sind sie für unsere irdischen Augen unsichtbar, so wie der Geist unsichtbar ist und man ihn nicht wahrnehmen kann. Über den Geist (es ist das gleiche Wort wie der "Wind") sagt Jesus:

  • Joh 3:8 - Der Wind (o. Geist) weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.

So wie man bei dem Wind nur die Auswirkungen des Windes sieht, so sieht man beim Geist nur die Auswirkungen des Geistes, aber nicht den Geist selbst. Einen Geist kann man nur sehen, wenn er sich sichtbar macht. Die unsichtbare Welt der Geister können wir zwar nicht sehen, aber das Wort Gottes offenbart uns sehr viel über die Unsichtbarkeit.
Alle Informationen der Bibel über die Unsichtbarkeit hat Gott uns aus einem ganz bestimmten Grund gegeben. Es war und ist Gott wichtig, dass wir über diese Dinge Bescheid wissen, weil sie auch unser alltägliches Leben betreffen. Das Wissen über die unsichtbare Welt hat uns Gott nicht einfach deshalb gegeben, damit wir hier unsere Neugier befriedigen - obschon ich froh wäre, die Gläubigen wären in dieser Sache etwas neugieriger - sondern deshalb, weil uns dieses Wissen die geistlichen Zusammenhänge erkennen lässt. Durch die Kenntnisse, die wir vom Wort Gottes über die Geisteswesen erhalten, können wir hinter die Kulissen schauen. Wir realisieren plötzlich, dass das Weltgeschehen und auch einzelne Schicksalsschläge mit der Unsichtbarkeit zusammenhängen. Die Ereignisse, die wir selbst durchleben oder auch miterleben, haben ihre Ursache sehr oft in der Unsichtbarkeit.

Ein Vergleich

Das Hineinwirken der Unsichtbarkeit in die Sichtbarkeit kann man mit folgendem Bild vergleichen:
Stellen wir uns vor, dass die sichtbare Welt nur auf einer zweidimensionalen Fläche existiert. Alle natürlichen Augen können nur Dinge erkennen, die sich auf dieser zweidimensionalen Fläche abspielen. Jeder dreidimensionale Körper, der sich ausserhalb dieser Fläche befindet, können die Wesen der zweidimensionalen Ebene nicht wahrnehmen. Erst wenn ein Körper diese Fläche durchdringt, wird das auf der Fläche wahrgenommen. Stellen wir uns vor, eine Kugel durchdringt die zweidimensionalen Fläche. Bevor die Kugel die Fläche durchdringt, merken die Wesen, die auf der zweidimensionalen Fläche leben, nichts von der Kugel. In dem Augenblick, wo die Kugel die Fläche durchdringt, wird zuerst ein Punkt auf der Fläche sichtbar. Dann erscheint ein Kreis, der immer grösser wird und anschliessend wieder kleiner wird, bis er wieder ganz verschwindet. Die Wesen auf der zweidimensionalen Fläche wissen nicht woher dieser Kreis kommt und wohin er wieder verschwindet.
Genauso sehen wir Auswirkungen im sichtbaren Bereich, die sich nicht so recht erklären lassen und die von irgendwo kommen, dann aber wieder verschwinden.

Für mich ist es z. B. kein Zufall, dass Adolf Hitler mindestens 39 geplante oder versuchte Attentate überlebte. Vermutlich hat der "Geist des Nationalsozialismus", der sich in Adolf Hitler manifestierte, von Gott eine Vollmacht bekommen, die weit über das "Normalmaß" hinausging. Von 1933 bis 1945 konnte dieser Geist in Deutschland wüten, ohne dass ihm Einhalt geboten wurde. Dies, obwohl einige andere bedeutende oppositionelle Kräfte da waren. An dieser Stelle kann man sich natürlich fragen, warum Gott diesem Geist so viel und so lange Vollmacht gab? Es ist offensichtlich, dass dieser Geist auch deshalb so lange bevollmächtigt wurde, weil Gott mit seinem Volk einen Plan hatte. Dieser Plan war zwar unheimlich hart und beinhaltete ein schweres Gericht für die Juden; aber gleichzeitig ermöglichte der Holocaust auch die Staatsgründung Israels. Zu kaum einem anderen Zeitpunkt hätte die Generalversammlung der vereinten Nationen sich dazu bewegen lassen, am 29. November 1947 das Gebiet von Palästina in einen jüdischen und arabischen Staat aufzuteilen (mehr dazu siehe hier)! Wir werden anhand von biblischen Beispielen noch sehen, wie Gott gewissen Geistern Vollmacht gibt um einen Schicksalsschlag herbeizuführen. Schon mehrere Male entlud sich der Zorn Gottes über sein Volk, indem er fremden Machthabern seine Vollmacht gab. Obwohl Nebukadnezar mit seinen Soldaten in Jerusalem wütete, so sagte Gott von sich doch Folgendes:

  • Jer 21:4-5 - So spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will die Kriegswaffen umwenden, die in eurer Hand sind, mit denen ihr außerhalb der Mauer gegen den König von Babel und gegen die Chaldäer kämpft, die euch belagern, und will sie ins Innere dieser Stadt hereinziehen. 5 Und ich selbst werde gegen euch kämpfen mit ausgestreckter Hand und mit starkem Arm und mit Zorn und mit Grimm und mit großer Wut.

Diese "ausgestreckte Hand" erinnert mich auch stark an die ausgestreckte Hand Hitlers. Das Perverse an dieser ganzen Sache war, dass man dabei immer bezeugte; das Heil ist nur durch Hitler zu finden! Die bösen Geister versprechen Heil und führen über kurz oder lang immer ins Verderben!

Auch das Schicksal des grossen König Nebukadnezar, ging auf einen Beschluss zurück. Zuerst hatte Nebukadnezar einen Traum, der dann von Daniel ausgelegt wurde. Am Ende dieses Traumes lesen wir:

  • Dan 4:14 - Durch den Beschluß der Wächter ist diese Botschaft zustande gekommen, und ein Spruch der Heiligen ist diese Sache, damit die Lebenden erkennen, daß der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es verleiht, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darüber einsetzt.

Durch den "Beschluss der Wächter" (vmtl. eine Ratsversammlung von Engeln) kam die Botschaft zustande, die deutlich machen sollte, wer letzten Endes die Regenten dieser Welt einsetzt und sie auch wieder absetzt. Zuerst liess sich Nebukadnezar vmtl. von Daniel warnen, so dass das angekündigte Gericht vorerst ausblieb. Als sich aber Nebukadnezar wieder dem Hochmut hingab, wurde das beschlossene Gericht sofort vollzogen. So lesen wir in Daniel 4:

  • Dan 4:26-30 - Nach Ablauf von zwölf Monaten nämlich, als er auf dem königlichen Palast in Babel auf und ab ging, 27 begann der König und sagte: Ist das nicht das große Babel, das ich durch die Stärke meiner Macht und zur Ehre meiner Herrlichkeit zum königlichen Wohnsitz erbaut habe ? 28 Noch war das Wort im Mund des Königs, da kam eine Stimme aus dem Himmel: Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Das Königtum ist von dir gewichen! 29 Und man wird dich von den Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein; man wird dir Gras zu essen geben wie den Rindern. Und es werden sieben Jahre über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es verleiht, wem er will. 30 Zu derselben Stunde wurde das Wort an Nebukadnezar erfüllt: Er wurde von den Menschen ausgestoßen und aß Gras wie die Rinder, und sein Leib wurde benetzt vom Tau des Himmels, bis sein Haar wie Adlerfedern wuchs und seine Nägel wie Vogelkrallen.

Nach dieser Zeit erkannte Nebukadnezar seine Ohnmacht und auch die Tatsache, dass "die Himmel herrschen" (Dan 4:23) und nicht er selbst, wie er anfänglich dachte. Die wichtigen Beschlüsse und die massgebenden Entscheide werden in der Unsichtbarkeit gefällt! Wir tun gut daran, auf diese Dinge zu achten. Aus dem nächsten Abschnitt wird deutlich, welche Bedeutung dieses Thema für uns gläubige Christen hat.

Welche Bedeutung hat das Thema für die Gläubigen?

Warum dieses Thema wichtig ist

Im Neuen Testament werden wir immer wieder darauf aufmerksam gemacht, den Kampf des Glaubens zu führen. So schreibt auch Paulus seinem Kind Timotheus:

  • 1Tim 6:12 - Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen!

Dieser Kampf hat nicht auch annähernd etwas mit dem "Heiligen Krieg" zu tun, wie wir ihn vielleicht aus dem Koran kennen. Hier geht es um einen Kampf, der in Eph 6 näher beschrieben wird.

  • Eph 6:11-13 - Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! 12 Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. 13 Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt!

Damit ist ein für allemal klar, dass die Christen nicht mit irdischen Waffen gegen Menschen zu kämpfen haben, um ihre geistlichen Erkenntnisse zu verteidigen oder um ihre Glaubensansichten anderen Menschen aufzudrängen. Wir führen einen Kampf gegen Geisteswesen, der auch eine ganz andere Ausrüstung erfordert. Die Waffenrüstung, die Paulus hier beschreibt, enthält folgende Teile:

  1. Die Lenden umgürtet mit Wahrheit (Eph 6:14).
  2. Bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit (Eph 6:14).
  3. Beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens (Eph 6:15).
  4. Schild des Glaubens, um die feurigen Pfeile des Bösen auszulöschen (Eph 6:16).
  5. Der Helm des Heils (Eph 6:17).
  6. Das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort (Eph 6:17).
  7. Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen (Eph 6:18).

Wir kämpfen also gegen unsichtbare Geister und gegen die Listen des Teufels! Diesen Kampf können wir nur dann in richtiger Weise führen, wenn wir wissen, gegen wer unser Kampf ist und wenn wir die ganze Waffenrüstung Gottes angezogen haben. Wir haben also zwei wesentliche Punkte zu beachten:

  1. Wir müssen unsere Gegner kennen.
  2. Wir müssen uns richtig wappnen.

Da stellt sich schon die Frage: "Kennen wir unsere Gegner?" Wer ein wenig über die geistigen Mächte der Bosheit Bescheid weiss, der weiss auch, dass sie unsichtbar sind, dass sie übernatürliche Fähigkeiten besitzen und uns ziemlich sicher auch intellektuell überlegen sind. Angesichts dieser Tatsachen scheint uns ein Kampf gegen diese Übermacht, von Anfang an hoffnungslos zu sein. Er ist mit dem Kampf der Israeliten gegen die Kanaaniter zu vergleichen, in dem die Vorzeichen ganz ähnlich waren. Die zwölf Kundschafter empfanden sich selbst, im Vergleich zu den Kanaanitern, wie Heuschrecken (4Mo 13:33). Wen wundert es da, wenn zehn, der zwölf Kundschafter den Mut verloren und sich nicht trauten, den Kampf anzutreten. Sie waren mutlos, weil sie nur mit ihren eigenen Möglichkeiten und Kräften rechneten. Mit der Kraft Gottes rechneten sie nicht und deshalb werden sie auch des Unglaubens bezichtigt.
Wir sollten also unsere Gegner kennen. Wie aber können wir unsere Gegner kennenlernen? Die Bibel, unser Wort Gottes, vermittelt uns genau das Wissen, das wir benötigen. Wir brauchen weder weltliche noch esoterische Literatur, um uns das Wissen über die Unsichtbarkeit anzueignen, das wir brauchen! Die Bibel sagt uns sehr viel über die Unsichtbarkeit und dieses Wissen, ist für uns Menschen völlig ausreichend. Allerdings ist mir kaum jemand bekannt, der sich das gesamte biblische Wissen über die Unsichtbarkeit angeeignet hätte. Auf jeden Fall bietet uns die Bibel eine Fülle von Informationen an. Alle Informationen über die Unsichtbarkeit, die uns das Wort Gottes gibt, ist auch wichtig und es lohnt sich, dieses Wissen zu studieren, damit wir unsere Gegner kennen.

Wenn wir gegen Mächte zu kämpfen haben, die uns völlig überlegen sind, dann sollten wir nicht mit unseren Kräften rechnen, sondern mit der Hilfe Gottes und mit ihr können wir dann auch im Kampf bestehen. Gott gibt uns ja auch SEINE Waffenrüstung! Mit der Waffenrüstung Gottes können wir gegen die Listen des Teufels bestehen. Auch wenn der Satan viel schlauer und stärker ist, als wir, so können wir doch gegen seine List bestehen, wenn wir die ganze Waffenrüstung Gottes angezogen haben.

Paulus stellt noch etwas anderes fest:

  • 2Kor 4:18 - da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig.

Gerade in Zeiten des Kampfes und der Bedrängnis spielt der richtige Blick eine grosse Rolle. Der richtige Blick verwandelt uns so, wie Gott es vorgesehen hat. Wir dürfen lernen, nicht mehr auf das Sichtbare zu schauen, auf die widrigen Umstände oder auf die unangenehmen Menschen, sondern wir dürfen auf den Christus schauen und auf die unsichtbaren Realitäten. Dabei wird uns vielleicht bewusst, dass wir von bösen Mächten angefochten werden, aber gleichzeitig dürfen wir auch wissen, dass diese Mächte nur das tun können, was Gott ihnen bewilligt hat. Je mehr wir auf das Unsichtbare schauen, desto mehr können wir auch erkennen, dass der Herr alles gibt und vielleicht auch mal alles nimmt (Hi 1:21). Hiob sah nicht nur hinter die Kulissen eines "Schauspiels", er sah auch den Regiesseur oder den Drehbuchautor (Hinter den Kulissen zog Satan die Fäden, aber Gott war der Regiesseur, der Aktivitäten Satans überwachte und kontrollierte)!
Wenn wir uns also mit der Engelwelt auseinandersetzen, dann schauen wir hinter die Kulissen! Aber dabei dürfen wir nie den Regiesseur der Weltgeschichte vergessen oder aus den Augen verlieren. Wer sich nur mit den Tiefen Satans und den Abgründen des Okkultismus beschäftigt, hat schon die falsche Blickrichtung. Alles was wir über Satan und die Geister der Bosheit wissen müssen, beschreibt uns die Bibel! Mehr müssen wir nicht wissen und bei all diesem Wissen dürfen wir unseren Herrn Jesus Christus, den Weltenlenker nie aus den Augen verlieren!

In welchem Verhältnis stehen wir zu den Engeln?

Die Engel beobachten uns

Paulus vergleicht uns mit Schauspielern auf der Bühne und schreibt:

  • ELB 1Kor 4:9 - Denn mir scheint, daß Gott uns, die Apostel, als die Letzten hingestellt hat, wie zum Tod bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als Menschen.

Zwischen den Gläubigen und den Schauspielern besteht jedoch ein Unterschied: Wir spielen nicht etwas, das wir nicht sind, sondern wir dürfen durch den innewohnenden Geist das darstellen, wozu wir bestimmt sind.

Auch aus Hi 1 und Hi 2 geht hervor, wie Satan den Hiob genau beobachtet hat. Das Erstaunliche dabei war, dass Satan keinen Anklagegrund gegen Hiob fand.

Auch wenn uns die Engel intellektuell und kräftemässig überlegen sind, so fehlt ihnen doch die Weisheit und die Erkenntnis Gottes. Sie möchten in die Geheimnisse des Evangeliums hineinschauen. So schreibt Petrus:

  • ELB 1Petr 1:12 Ihnen wurde es geoffenbart, daß sie nicht sich selbst, sondern euch dienten im Blick auf das, was euch jetzt verkündet worden ist durch die, welche euch das Evangelium verkündigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt ist, in welche Dinge Engel hineinzuschauen begehren.

Die Stellung von Menschen zu Engeln

Der Mensch ist für eine bestimmte Zeit unter die Engel gestellt. Engel besitzen viele übernatürlichen Kräfte und sind uns weit überlegen. Durch den Sündenfall wurde der Mensch viel schwächer als die Engel und ist vmtl. deshalb für eine ganz bestimmte Zeit unter die Engel gestellt worden. Dies wird in Ps 8 deutlich:

  • Ps 8:5-6 - Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, daß du dich um ihn kümmerst? 6 Denn du hast ihn ein wenig geringer gemacht als Engel, mit Herrlichkeit und Pracht krönst du ihn.

Obwohl der Mensch eine zeitlang unter die Engel gestellt wurde, ist er von Gott dazu berufen, über die ganze Schöpfung zu herrschen. Gott hat es gefallen, die Schwachen und die Niedrigen auszuwählen, um dann mit ihnen Heilsgeschichte zu machen (1Kor 1:27).

Der Hebräerbriefschreiber bezieht diese Psalmstelle auf Christus und schreibt:

  • Hebr 2:5-9 - Denn nicht Engeln hat er den zukünftigen Erdkreis unterworfen, von dem wir reden; 6 es hat aber irgendwo jemand bezeugt und gesagt: «Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, daß du auf ihn achtest ? 7 Du hast ihn ein wenig unter die Engel erniedrigt; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt; 8 du hast alles unter seine Füße gelegt.» Denn indem er ihm alles unterwarf, ließ er nichts übrig, das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. 9 Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes Gnade für jeden den Tod schmeckte.

Es lässt sich natürlich darüber streiten, ob sich die Psalmstelle ausschliesslich auf den Christus bezieht oder auch auf die Menschheit ganz generell. Sicher ist auf jeden Fall, dass es sich auch auf die Glieder des Leibes Jesu bezieht. Arthur Muhl sieht die Gesamtordnung der Schöpfung wie folgt: Die Schöpfung als Familie Gottes!

Kontakte zu Engeln?

Menschen zu Engeln und Geister

Die Kontaktaufnahme zu Engeln wird in der Bibel durchwegs abgelehnt. Wenn wir Hilfe, Weisheit, Kraft oder irgendetwas sonst gebrauchen, dann soll immer unser Herr und Gott der Ansprechpartner sein. Die eigenwillige Kontaktaufnahme mit Geisteswesen, führt immer in eine ungesunde Abhängigkeit. Beispiele:

  • ELB 3Mo 19:31 - Ihr sollt euch nicht zu den Totengeistern und zu den Wahrsagern wenden; ihr sollt sie nicht aufsuchen, euch an ihnen unrein zu machen. Ich bin der HERR, euer Gott.
  • DBR 3Mo 19:31 - Nicht wendet euch zu den Medien und zu den Handokkultisten, nicht suchet sie auf, infolge von ihnen bemakelt zu werden. Ich bin JHWH, euer ÄLoHIM.

Der König Saul wollte durch ein Medium mit dem verstorbenen Samuel Kontakt aufnehmen. Ausser einer vorzeitigen Kenntnis über seinen Todestag, brachte ihm diese Begegnung nichts. Die Kontaktaufnahme mit einem "Geist" bewirkte in Saul wahrscheinlich nur Hoffnungslosigkeit und untröstliche Betrübnis:

  • 1Sam 28:8-19 - Und Saul machte sich unkenntlich, zog andere Kleider an und ging hin, er und zwei Männer mit ihm, und sie kamen zu der Frau bei Nacht. Und Saul sagte: Wahrsage mir doch durch Totenbeschwörung und bringe mir herauf, wen ich dir nennen werde! 9 Aber die Frau antwortete ihm: Siehe, du kennst ja das, was Saul getan hat, wie er die Totenbeschwörer und die Wahrsager aus dem Land ausgerottet hat. Und warum stellst du mir eine Falle, um mich zu töten? 10 Und Saul schwor ihr bei dem HERRN: So wahr der HERR lebt, es soll dich in dieser Sache keine Schuld treffen! 11 Da sagte die Frau: Wen soll ich dir heraufholen? Und er erwiderte: Hole mir Samuel herauf! 12 Als aber die Frau Samuel sah, schrie sie laut auf und sagte zu Saul: Warum hast du mich betrogen? Du bist ja Saul! 13 Und der König sagte zu ihr: Fürchte dich nicht! Nun, was siehst du? Die Frau antwortete Saul: Ich sehe einen Geist aus der Erde heraufsteigen. 14 Er sagte zu ihr: Wie sieht er aus ? Und sie antwortete: Ein alter Mann steigt herauf. Er ist in ein Oberkleid gehüllt. Da erkannte Saul, daß es Samuel war, und er neigte sich mit seinem Gesicht zur Erde und fiel nieder. 15 Und Samuel sprach zu Saul: Warum hast du meine Ruhe gestört, daß du mich heraufkommen läßt? Und Saul antwortete: Ich bin in großer Bedrängnis! Denn die Philister kämpfen gegen mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht mehr, weder durch Propheten noch durch Träume. Da ließ ich dich rufen, damit du mir zu erkennen gibst, was ich tun soll. 16 Und Samuel sprach: Warum fragst du mich, da doch der HERR von dir gewichen und dein Feind geworden ist ? 17 Der HERR hat dir getan, wie er durch mich geredet hat. Und der HERR hat das Königtum aus deiner Hand gerissen und es David, deinem Nächsten, gegeben. 18 Weil du der Stimme des HERRN nicht gehorcht und seinen flammenden Zorn nicht an Amalek ausgeführt hast, darum hat dir der HERR das heute angetan. 19 Und der HERR wird auch Israel mit dir in die Hand der Philister geben. Morgen wirst du mit deinen Söhnen bei mir sein. Auch das Heerlager Israels wird der HERR in die Hand der Philister geben.

Auch die nächste Stelle zeigt uns, dass die Hinwendung zu Geistern letztlich keine Befreiung bringt:

  • Jes 19:3-4 - Dann wird der Geist Ägyptens in seinem Innern verstört werden, und seinen Ratschlag will ich verwirren: da werden sie die Götzen und die Totenbeschwörer, die Totengeister und die Wahrsager befragen. 4 Und ich will Ägypten ausliefern in die Hand eines harten Herrn. Und ein grausamer König wird über sie herrschen, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen.

Unser himmlischer Vater möchte, dass wir uns nur durch seinen Sohn Jesus Christus direkt zu ihm uns wenden (Joh 14:6). Es gibt nur einen Mittler und das ist Jesus Christus (1Tim 2:5). Wir brauchen keine "Heiligen", keine Maria oder irgendwelche Engel und Geister, um mit Gott in Verbindung zu treten. Wir wissen zwar, dass es viele Herren und viele Götter gibt, aber für uns gibt es nur einen Gott und Herrn, wie auch Paulus schreibt:

  • 1Kor 8:5-6 - Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt - 6 so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

Engel zu Menschen

In ganz speziellen Situationen sendet Gott einen Engel, um uns einen Zuspruch zu geben oder um uns zu stärken. Das war bei etlichen Menschen der Fall! Aber es ist mir kein Fall bekannt, wo ein Mann Gottes einen Engel anrief. Immer haben sie Gott angerufen und er hat dann einen Engel gesandt.

  • Lk 1:35 - Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden.
  • Apg 27:23-25 - Denn ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, stand in dieser Nacht bei mir 24 und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du mußt vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. 25 Deshalb seid guten Mutes, ihr Männer! Denn ich vertraue Gott, daß es so sein wird, wie zu mir geredet worden ist.

Selbst der Sohn Gottes wurde von einem Engel gestärkt. Doch Jesus hat immer nur seinen Vater angerufen und angebetet:

  • Lk 22:42-43 - und sprach: Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg - doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! 43 Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte.

Da die Engel für diejenigen zum Dienst ausgesendet werden, die das Heil erben werden, gibt es natürlich immer wieder Berührungspunkte zwischen Engeln und Menschen. Engel, die im Auftrag Gottes arbeiten, stärken, schützen, bewahren, vermitteln Träume und überbringen Botschaften von Gott. Allerdings wurde der Inhalt und das Geheimnis des Evangeliums nicht durch Engel vermittelt. Es gibt kein anderes Evangelium mehr, welches Gott einem Engel oder Menschen übergeben würde (Gal 1:8-9).

Unsere zukünftige Aufgabe an Engeln

Die Gläubigen werden die Engel einmal richten

Gott hat die Schwachen auch deshalb ausgewählt, weil sie Verständnis für andere haben, weil sie barmherzige Richter sein werden und weil Gott allen zeigen möchte, was er durch die Schwachen bewirken kann. Paulus sagt allen gläubigen Menschen, die ihr Leben Gott anvertraut haben:

  • 1Kor 6:2-3 - Oder wißt ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten Dinge zu richten? 3 Wißt ihr nicht, daß wir Engel richten werden, wieviel mehr <über> Alltägliches?

So haben Menschen, die Gott gehören, unter anderem auch die zukünftige Aufgabe über Engel zu richten. Ich gehe davon aus, dass sie wie die Menschen, gemäss ihrer Verantwortung, die sie von Gott erhalten haben, gerichtet werden. Wie wir noch sehen werden, haben die Söhne des Höchsten und die Götter in Ps 82 ihre Verantwortung zuwenig wahrgenommen. Deshalb werden sie auch vom Allmächtigen getadelt.

Ursprung und Bestimmung der Engel

Ursprung der Engel

Wie wir bereits festgestellt haben, sind alle sind von Gott geschaffen:

Die Bibel sagt uns nicht klar, wann die Engel geschaffen wurden, aber es dürfte klar sein, dass sie zeitlich vor dem Menschen geschaffen wurden. Als Adam und Eva im Garten Eden waren, existierte Satan bereits, der sich dann der Schlange bediente um das erste Menschenpaar zu Fall zu bringen. Satan kann als gefallener Engelfürst bezeichnet werden. Bevor der Mensch im Paradies verführt wurde, war Satan bereits böse. Die meisten Ausleger gehen davon aus, dass der "Sündenfall" von Hes 28:12-19, bereits vor der Erschaffung des Menschen stattgefunden hat. In dieser Stelle lesen wir von einem ganz herrlichen Wesen, welches sich über Gott erhoben hat und deshalb gefallen ist. Vorerst wird dieses Wesen als König von Tyrus bezeichnet, der aber lediglich ein Bild auf einen ganz grossen Engelfürsten ist. In Vers 14 wird dieser als „schirmender Cherub“ bezeichnet, was eine Bezeichnung für einen hochrangigen Engel ist:

  • Hes 28:12-19 - Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sage ihm: So spricht der Herr, HERR: Du warst das vollendete Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit, 13 du warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder Art war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und Jade, Saphir, Rubin und Smaragd; und Arbeit in Gold waren deine Ohrringe und deine Perlen an dir; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet. 14 Du warst ein mit ausgebreiteten Flügeln schirmender Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen gingst du einher. 15 Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand. 16 Durch die Menge deines Handels fülltest du dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest. Und ich verstieß dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du schirmender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine. 17 Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit, du hast deine Weisheit zunichte gemacht um deines Glanzes willen. Ich habe dich zu Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben, damit sie ihre Lust an dir sehen. 18 Durch die Menge deiner Sünden, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht. Darum habe ich aus deiner Mitte ein Feuer ausgehen lassen, das hat dich verzehrt, und ich habe dich zu Asche auf der Erde gemacht vor den Augen aller, die dich sehen. 19 Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; ein Schrecken bist du geworden und bist dahin auf ewig!

Die meisten Ausleger sehen hier ein Schattenbild auf Satan! Ich könnte mir auch vorstellen, dass es sich hier um den "Tod" als Person handelt, denn der Tod kann auch als Person gesehen werden (Offb 6:8 / Ps 49:15). Er ist auch der letzte Feind, der weggetan wird (1Kor 15:26).

Bestimmung der Engel

Sie sind dienstbare Geister

Engel wurden von Gott als dienstbare Geister geschaffen. Sie sollen also Gott dienen und Seine Aufträge ausführen (Hebr 1:13-14):

  • Zu welchem der Engel aber hat er jemals gesagt: «Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße» ? 14 Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil erben sollen?

Engel führen Aufträge Gottes aus

  1. Sie haben die Zustände in Sodom und Gomorrha begutachtet (1Mo 19:1).
  2. Sie retten die Auserwählten (1Mo 19:12 / Dan 6:23).
  3. Sie führen Gerichte Gottes aus (Apg 12:23 / Offb 18:21).
  4. Mit der Zustimmung Gottes manipulieren sie auch Menschen (1Kö 22:22).
  5. Sie inspirieren und steuern auch Tiere (4Mo 22:28).

Kinder haben Engel, die über ihnen wachen

Viele Engel haben vermutlich auch die Funktion eines Schutzengels. Der "Schutzengel" ist nicht einfach eine Erfindung aus der Sagenwelt, sondern Jesus selbst redet von Engeln, die den Kindern zugeteilt sind. Wenn Kinder vernachlässigt oder unterdrückt werden, treten die „Schutzengel“ vor das Angesicht Gottes und setzen sich für diese Kinder ein:

  • ELB Mt 18:10 - Seht zu, daß ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch, daß ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist.

Die Aussage Jesu legt den Schluss nahe, dass es Schutzengel gibt.

Einige Fürsten sind als "unsichtbare" Regenten über Völker eingesetzt

Einige ranghohe Engel haben von Gott auch die Aufgabe bekommen über ganz bestimmte Bereiche und Völker zu herrschen und diese zu verwalten.

  • 5Mo 4:19 und daß du deine Augen nicht zum Himmel erhebst und, wenn du die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels siehst, dich verleiten läßt und dich vor ihnen niederwirfst und ihnen dienst, die doch der HERR, dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat!

So gibt es einen (Engel-)Fürsten von Persien (dieser kämpfte mit dem Engel Gabriel) und einen (Engel-)Fürsten von Griechenland. Mit anderen Worten: Es gibt ranghohe Engel, die über Länder und Völker gesetzt sind (Dan 10).

Ihr Verhältnis zum Vater und zum Sohn

Durch Jesus wurde die Unsichtbarkeit und somit auch die Engelwelt geschaffen (Kol 1:16-17). Jesus ist in der unsichtbaren Welt als höchster Gottessohn bekannt (Mt 8:31, Mk 1:34, LK 4:41), aber lange nicht jeder Mensch der einfach seinen großen Namen benutzen möchte (Apg 19:13ff)!

Vermögen und Unvermögen der Engel

Eigenschaften und Fähigkeiten der Engel

Engel und Geister der Bosheit

Götter, Götzen und Dämonen

Einfluss der Engel

Die Aktivitäten der Engel

Was machten Engel?

- Sie führten Gericht an Sodom und Gomorrha aus (1Mo 19).

Weil der Einfluss von Geisteswesen gross ist und wir ihn oft unterschätzen, brauchen wir die Gabe der Geisterunterscheidung. Deshalb befähigt uns der Geist Gottes auch zum Beurteilen der Geister (1Kor 12:10, 1Jo 4:1).

Die Engel Gottes

Der Engel der HERRN

Weitere Informationen

Predigten und Wortdienste zu diesem Thema

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks