"Brennend im Geist" oder "träge"?
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Von Daniel Muhl
InhaltsverzeichnisEinführende GedankenNachdem Paulus im elften Kapitel des Römerbriefes seinen theologischen Lehrabschnitt abgeschlossen hat, beginnt er im 12. Kapitel mit seiner Ermahnung, Gott in richtiger Weise zu dienen. Hier zeigt er auch auf, welche praktische Auswirkungen ein Leben aus dem Glauben hat. Er beginnt mit den Worten:
2 Und passt euch nicht [dem Wesen] dieser Weltzeit an, sondern lasst euch durch Erneuerung des Denkens verändern, sodass ihr prüfen und beurteilen könnt, was der Wille Gottes sei - der gute und wohlgefällige und vollkommene [Wille]. In Vers 11 fährt er dann wie folgt fort:
12 Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet! 13 Nehmt Anteil an den Nöten der Heiligen, übt eifrig Gastfreundschaft! 14 Segnet eure Verfolger; segnet und flucht nicht! 14 Freut euch mit denen, die sich freuen, [und] weint mit denen, die weinen! 15 Seid eines Sinnes untereinander! Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern lasst euch zu den niedrigen herab! Haltet euch nicht selbst für klug! 16 Vergeltet niemand Böses mit Bösem, trefft [vielmehr] Vorsorge für das Gute gegenüber allen Menschen! Wir sehen, Paulus ermahnt uns in diesem Text nicht träge oder anders übersetzt, "zögerlich" zu sein. Deshalb möchte ich mich mit dieser Ermahnung etwas näher beschäftigen. Das Problem der TrägheitWenn ich über die "Trägheit" predige, dann mache ich das auf jeden Fall nicht als einer, der die eigene Trägheit überwunden hätte! Diesbezüglich tauge ich nicht als Vorbild! Immer wieder passiert es, dass ich von der Trägheit erfasst werde. Meistens hängt das dann mit einer körperlichen Müdigkeit oder mit einer psychischen Motivationslosigkeit zusammen. Deshalb predige ich mir dieses Thema zuerst selber! Ein Problem sehe ich auch in dem Umstand, dass es manchmal schwer ist, klar zu erkennen, wann Arbeiten und wann Ausruhen angesagt ist. Wir wissen aus der Bibel, dass wir auch ausruhen dürfen und sollen. Gott hat uns einen Ruhetag geschenkt. Ich glaube dieses Geschenk galt nicht nur dem Volk Israel. Auch Jesus sagte einmal zu seinen Jüngern: "Ruht ein wenig aus!" (Mk 6:31). Wir dürfen uns also auch ohne schlechtes Gewissen ausruhen und erholen, ohne gleich denken zu müssen, faul oder träge zu sein! Manchmal ruhe ich mich ohne schlechtes Gewissen aus und ein andermal fühle ich mich dabei aber träge. Meine Arbeit besteht im Wesentlichen darin, über biblische Aussagen nachzudenken, sie zu studieren und Gedanken über die Bibel aufzuschreiben. Eigentlich ist es paradox, dass Gott mir diesen Auftrag gegeben hat, zumal ich alles andere als ein begabter Schreiber bin. Nach ein paar Stunden des Studierens wird mein Denken richtig zähflüssig und dann merke ich; jetzt muss ich etwas anderes machen: Spazieren gehen, Radfahren, einen Besuch machen, eine Arbeit tun (die geistlich weniger anspruchsvoll ist), telefonieren oder ausruhen! In diesem Fall fühle ich mich nicht träge, sondern müde von meiner Arbeit und dann habe ich auch kein schlechtes Gewissen, ein wenig auszuruhen! Ein wenig anders verhält es sich, wenn ich nicht arbeite, weil mir die Motivation fehlt! In diesem Fall fühle ich mich immer wieder einmal träge und auch etwas faul! Manchmal kann ich mich dann zum Arbeiten überwinden; ein andermal aber auch nicht! Die Ursachen der TrägheitIch glaube, dass es relativ viele verschiedene Ursachen für die Trägheit gibt und einige davon möchte ich nachfolgend beleuchten. Doch bevor die Fleißigen unter uns abschalten oder "auf Durchzug" stellen, möchte ich darauf hinweisen, dass auch ganz aktive und fleißige Christen unter einer geistlichen Trägheit leiden können! Gerade auch durch eine große Aktivität, kann man "geistlich träge" werden. Zu träge, um zu essen!?In den Sprüchen sprechen lesen wir etwas, dass wir wahrscheinlich noch gar nie gesehen haben:
So ein sprichwörtlich Fauler habe ich noch nie gesehen! Jeder hungrige und gesunde Mensch wird seine, mit Essen, gefüllte Hand wieder an seinen Mund zurückführen können. Die beschriebene Person hat sich also entschieden, in die Schüssel zu langen, weil sie entweder Hunger oder Lust auf Essen verspürt. Vielleicht fühlt sie sich aber auch verpflichtet, etwas zu essen. Wie dem auch sei, diese faule Person, ist zu faul, mit Essen zu beginnen! Im NT redet Jesus von einer geistlichen Speise, bzw. von einem geistlichen Brot! So lesen wir in Joh 6:27:
und in Vers 35 sagte Er: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nimmermehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst leiden. Die Stelle aus Spr 19 gewinnt dann an großer Aktualität, wenn wir dies auf die geistliche Speise beziehen. Ist es nicht so, dass praktisch alle Christen wissen, dass Jesus das wahre Lebensbrot ist? Sie wissen, dass man Jesus dann besonders gut aufnehmen kann, wenn man sich mit ihm und seinem Wort beschäftigt. Man kann Jesus dann, ganz besonders gut aufnehmen, wenn man ihn kennenlernt und mit ihm ins Gespräch kommt. Wo kann man ihn besser kennen lernen als dort, wo von seinem Denken, Reden und Handeln berichtet wird. Das Alte Testament prophezeite das gesamte Leben Jesu und das Neue Testament berichtet uns über sein ganzes Leben sowie über seine Lehre. Wenn wir also die Bibel betend lesen und studieren, dann nehmen wir geistliche Speise auf.
Eigentlich wissen das fast alle Christen. Trotzdem scheint es immer wieder ein ganz großes Problem zu sein, diese geistliche Speise täglich aufzunehmen! Wie viele lesen morgens die Losungen, beten vielleicht das "Vater unser" oder ein anderes Standardgebet und starten dann den Tag. Sie haben ihre Hand in die Schüssel gesteckt, führen sie aber nicht zu ihrem Mund zurück, um das Gehörte oder Gelesene geistlich zu verdauen, indem sie es verinnerlichen und sich Zeit nehmen über dem Gelesenen zu beten. Trägheit infolge von AngstDie Angst ist mitunter eine Ursache, die zu einer großen Trägheit und Motivationslosigkeit führen kann. Aus der Bibel lesen wir, Das ist eine durchaus positive Furcht geben kann. Die Gottesfurcht ist der Anfang der Weisheit. Wer Gott fürchtet, fürchtet den, der alle Macht im Himmel und auf Erden hat und der uns als Vater bedingungslos liebt! Diese Furcht hat sehr wunderbare Auswirkungen. Wer Gott fürchtet, findet das Leben! Wer den Herrn fürchtet, fühlt sich in ihm geborgen und fürchtet keine Menschen oder Umstände mehr! In Bezug auf die Trägheit schreibt Salomo: • ELB – Spr 22:13 - Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen; mitten auf den Plätzen könnte ich getötet werden! Der Träge hat "gute Argumente", um nicht nach Draußen zu gehen und zu arbeiten oder einen Auftrag auszuführen! Einen Acker zu bebauen oder die Schafe zu hüten, könnte dazu führen, dass ich einem Löwen begegne und von ihm getötet werde. Dieses Argument hat durchaus auch seine Logik! Denken wir an David, der sogar einem Löwen das Schaf aus dessen Rachen entriss (1Sam17:34-36). Sogar ein "Mann Gottes" kam auf seinem Weg, durch einen Löwen, ums Leben (1Kö 13:24). Der Faule sagt sich; "ich will kein Risiko eingehen!" Und wähnt sich dadurch auf der sicheren Seite. Kurzfristig ist er vielleicht in einer vermeintlich größeren Sicherheit, aber längerfristig bahnt sich für ihn eine Katastrophe an! Zurzeit Salomos fiel ein träger Mann in die Armut. Heute kann das genauso passieren. Doch dieser Umstand hat auch im Geistlichen seine Entsprechung. Wer am Reich Gottes nicht mitarbeitet, wird geistlich arm! Er macht immer weniger Glaubenserfahrungen und erlernt auch keine Sensibilität für das Wirken des Heiligen Geistes. Salomo beschreibt die Folgen der Trägheit wie folgt: • ELB – Spr 24:30-31 - Am Acker eines Faulen kam ich vorüber und am Weinberg eines Menschen ohne Verstand. Und siehe, er war ganz in Nesseln aufgegangen, seine Fläche war mit Unkraut bedeckt, und seine steinerne Mauer eingerissen. Die Folge war also: Die Schutzmauer des Ackers und des Weinbergs war eingerissen und dadurch kam es auch zu einer Verseuchung des ganzen Feldes mit Unkraut. Wenn Jesus vom Acker sprach, dann meinte er unter anderem auch das menschliche Herz (Mt 13:19-23) und den Weinberg kann man als das Arbeitsfeld Gottes sehen (Mt 20). Geistliche Faulheit macht die Schutzmauer des Herzens brüchig und führt dazu, dass das Unkraut des Feindes, sowohl in das menschliche Herz eindringt als auch das Arbeitsfeld Gottes beschädigt (z. B. die Gemeinde). Wie aber geschieht das? Wer sich zu wenig mit dem Wort Gottes beschäftigt und kaum Zeit für die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus und seinen Geschwistern hat, öffnet sein Herz für das kosmische Denken. Dieses Denken verseucht sowohl das eigene Herz als auch die Gemeinde oder der Hauskreis! Das Unkraut breitet sich aus. Die Arbeitslast wird immer größer und dadurch sinkt auch die Motivation, mit der Arbeit überhaupt zu beginnen. Der Faule sieht vielleicht den mit Unkraut überwucherten Acker und sagt sich sofort: "Das alles ist mir viel zu anstrengend!" Die Folge davon ist, eine noch größere Faulheit und am Ende eine katastrophale (geistliche) Armut sowie das Verderben! Der Teufelskreis hat sein Werk vollbracht. Das falsche Gottesbild, das zu Faulheit führteJesus erzählt uns auch ein Gleichnis, das sehr schwer zu verstehen ist. Es erschüttert vielleicht auch ein stückweit unser Gottesbild und lässt ein eigenartiges Gefühl zurück. Wir lesen:
Die Vorgeschichte gefällt uns wesentlich besser. Hier wird uns die schöne Sonntagschulgeschichte von Zachäus erzählt. Gegen Ende dieses Berichtes sagt Jesus:
Das war also der Auslöser der Geschichte! Der Menschsohn hatte also den Auftrag das Verlorene zu suchen und zu retten. Soweit so klar, aber was hat das mit dieser Geschichte zu tun? Wir haben es hier mit einem vornehmen Mann zu tun, der außer Landes reiste, um ein Reich für sich zu empfangen. Da ist also ein vornehmer Mensch, der seinen zehn Sklaven, je ein Pfund, bzw. eine Mine, gab und sagte: "Treibt [damit] Handel [in der Zeit] (o. Seid geschäftig), bis ich komme!" Die Mine entsprach einem Wert von 100 Drachmen. Das wiederum entsprach 100 Tageslöhne. In diesem Gleichnis kommt es zu einer Zwischenbemerkung: die Bürger jenes Landes hassten diesen Edelmann. Heinz Schumacher schreibt dazu:
Im übertragenen Sinn dürften die Bürger jenes Landes, die den kommenden König hassten, jene sein, die in den Tagen Jesu seine Reden hörten und die Wunder sahen, die er als Messias tat; ihn aber trotzdem ablehnten! Nach der Wiederkunft Jesu, werden diese Menschen in ein tödliches Gericht kommen (Lk 19:27)! In Mt 25:15, wo Jesus ein ganz ähnliches Gleichnis erzählte, ist von drei Knechten die Rede, bei der, der erste fünf Talente, der zweite zwei und der dritte ein Talent bekam. Der reich Beschenkte ging unverzüglich los und arbeitete mit seinen Talenten. Auch der zweite arbeitete mit seinen Talenten! Der dritte hingegen, versteckte sein Talent in der Erde. Im Unterschied zu Lk 19:13, sind hier die Gaben, die der Herr austeilte, unterschiedlich groß und derjenige, der am wenigsten bekam, war offensichtlich nicht motiviert, damit zu arbeiten. Da regt sich aus menschlicher Sicht zuerst einmal die Frage: "Was hat der dritte Knecht dafür, dass er nur ein Talent bekam?" Ich glaube, das Problem war nicht, dass er nur ein Talent bekam, sondern dass er von seinem Herrn ein falsches Bild hatte, bzw. ihn zu wenig gut kannte. Dazu möchte ich später noch einiges sagen. Nach seiner Rückkehr versammelte der König seine Knechte um sich und wollte wissen, was die Knechte mit dem anvertrauten Silber(-geld) gemacht haben. Man könnte hier auch übersetzen: "In was für einem Maße sie vollständig geschäftig waren." Die Knechte Jesu Christi sind auch mit Gnadengaben und geistlichen Befähigungen ausgestattet worden. Als reich Beschenkte, sollen sie damit für das Reich Gottes arbeiten, Schätze im Himmel sammeln, Ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen, sie sollen suchen was droben ist und für die Menschen mit ihren Gaben ein Segen sein! Das ist "geistliches Investment"! Die Investition des ersten Knechtes verzehnfachte sich, so dass er am Ende 11 Pfunde hatte. Mit dem letzten Pfund aus Vers 24 waren es dann 12!
Dieser Knecht ist also auch in den "Kleinigkeiten" treu gewesen (w. geworden). Vielleicht kann man hier auch sagen: "Er lernte selbst in den Kleinigkeiten des Alltags 'aus Glauben, bzw. Vertrauen heraus' zu leben." Vermutlich kümmerte er sich um jeden einzelnen, der 100 Denare (100 Tageslöhne).
Im übertragenen Sinn würde das heissen: Er hat alle ihm geschenkten Gaben genutzt und er hat an jedem Tag, bzw. allezeit 'dem Herrn gedient'. Man kann hier durchaus sagen, dass dieser erste Knecht, den Glauben und die Treue in jeden Bereich seines Lebens mit einbezogen hatte. Treue in allen Teilen, und zu jeder Zeit, bewirkt auch maximale Vollmacht.
Der dritte Knecht sagte dann zu dem Herrn:
Dieser böse Sklave sagt, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, "Herr, sieh!" Mit anderen Worten: "Du musst erkennen, was ich gemacht habe und dass dies durchaus sinnvoll war!" Er hat also das Pfund in einem Schweißtuch "weggelegt"! Dadurch blieb das Pfund ungenutzt und die "Gaben" wurden in der eigenen Arbeit und in der Angst "eingeschlossen". Die vom Herrn geschenkten Gaben wurden einfach beiseitegelegt. Die Begründung für seine Untätigkeit war Folgende:
Zuerst müssen wir einmal feststellen, dass dieser Knecht versucht, sich selbst zu rechtfertigen, indem er seinem Herrn indirekt die Schuld für seine Untätigkeit zuschiebt. "Deine Strenge und deine mangelhafte Großzügigkeit hat mich vollständig demotiviert! Du nimmst ja sowieso alles, was du nicht hingelegt hast und erntest einfach das, was du selber nicht gesät hast!" Hierin zeigt sich die Bosheit dieses Knechtes. Trotzdem kann man sich die Frage stellen: "Wo existiert der Zusammenhang zwischen der "Strenge" des Herrn und dem "Nicht-gebrauchen" des Pfundes? Zwei Gedanken fallen mir dazu ein:
An dieser Stelle Können wir erkennen, dass ein falsches Gottesbild ein träges und egoistisches Leben zur Folge haben kann. Nun haben wir aber alle, mehr oder weniger, ein verzerrtes Gottesbild! Doch aus dieser Geschichte wird besonders deutlich, dass dieser böse Knecht, seinen Herrn überhaupt nicht liebte! Nach seiner Selbstrechtfertigung kommt das Gerichtsurteil des Herrn:
Der Herr wiederholt den "Glauben" des Sklaven. Man könnte hier eigentlich auch sagen: "Dir geschehe nach deinem Glauben". Er richtet ihn nach seinem eigenen Gottesbild. Er nimmt ihm das weg, das er in sein eigenes Schweißtuch hineinlegte. Der böse Knecht, sieht den Herrn als "streng" und "egoistisch"! Daher glaubt er nicht, dass es sich lohnt, für ihn zu arbeiten. Jetzt erlebt er diesen Herrn genauso, wie er ihn beurteilte, obwohl der Herr eigentlich nicht so ist!
Die Dabeistehenden empfanden die Anweisung des Herrn vermutlich seltsam oder vielleicht sogar etwas ungerecht. Möglicherweise widerspiegeln sie dabei genau das, was wir empfanden, als wir diesen Text das erste Mal gelesen haben. Die Tatsache, dass hier dem "Armen" das Letzte noch genommen wird, um es dem "Reichen" zu geben, widerspricht unserem Gerechtigkeitsempfinden total! Heute würde man dieses Verhalten als asozial deklarieren.
Wer ist hier der "Habende"? Es ist der, der im Kleinsten treu war, d. h. derjenige, der in allen Bereichen seines Lebens aus dem Glauben gelebt hat. Den Glaubenden, beziehungsweise denen, die aus einer treuen Vertrauensbeziehung zu Gott leben, wird alles aus Gnade geschenkt (Röm 8:32)! Warum neigen wir zur geistlichen Faulheit?Zu Beginn habe ich darauf hingewiesen, dass selbst "fleissige und aktive Christen" in der Gefahr stehen, geistlich faul zu werden. Selbst Christen, die bis "zum Umfallen" arbeiten, können u. U. geistlich faul sein!
Die Auswirkungen der TrägheitBevor ich zum wichtigsten Punkt komme, nämlich zu der Frage "wie überwinde ich die (geistliche) Trägheit?" will noch einige Gedanken über die Auswirkungen der Faulheit weitergeben. Vernachlässigung des Herzens und des Reiches GottesWie wir bereits gesehen haben, hat Salomo den Weinberg und den Acker des Faulen beschrieben und erklärt, dass die (Schutz-)Mauern eingebrochen und das Land mit Unkraut übersät ist. Der Acker ist ein Bild für das menschliche Herz (Mt 13:18-23). Bei einem faulen Bauern verwildert der Acker und bei einem geistlich faulen Christen verwildert sein Herz. Aber wie schaut das aus? Da gibt es eine relativ einfache Gleichung:
Wer die Welt mit ihrer Gesinnung anschaut, füllt automatisch sein Herz mit weltlichem Denken, ob er das will oder nicht! Faulheit führt in AbhängigkeitenIn Spr 6:6 lesen wir Folgendes: Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Wer die vorangehenden Verse studiert, realisiert sofort: Hier hat sich ein Mensch in Abhängigkeiten verstrickt und Salomo rät ihm, sich so schnell wie möglich daraus zu lösen! Dies kann er u. a. dadurch, indem er den Weg der Ameise studiert, die ohne Anführer, Aufseher und Gebieter – also aus eigenem Antrieb – im Sommer ihr Brot sammelt und in der Ernte die Nahrung sammelt, bzw. speichert! Je mehr wir in geistlichen Dingen träge werden, desto mehr werden wir von anderen Menschen und von geistigen Mächten abhängig. Wir können die Geister nicht mehr unterscheiden und verlassen uns auf die, von denen wir denken, dass sie richtig liegen. Dabei spielen dann unser Bauchgefühl, Sympathie und Antipathie eine viel größere Rolle, als wir denken! Faulheit erzeugt unfähige GesandteDer König Salomo stellte auch Folgendes fest:
Im Internet fand ich folgende Aussage:
Was der Rauch für die Augen ist, weiß jeder aus eigener Erfahrung!
Geistliche Faulheit macht uns zu untauglichen Gesandten Jesu Christi! Vermutlich trug auch die geistliche Trägheit in Laodizea dazu bei, dass diese Gemeinde "lau" wurde (Offb 3:14-22). Wie sollten wir das Evangelium "vollmächtig" bezeugen können, wenn wir geistlich träge sind, indem wir eines der drei "G's" (Gotteswort, Gebet und Gemeinschaft) vernachlässigen? Wie überwinden wir (geistliche) Trägheit?Da wo Paulus uns ermahnt, nicht träge zu sein, rät er uns auch:
Das Mittel gegen Trägheit heißt also: "Seid brennend im Geist!" Und: "Dient dem Herrn als Sklaven!"
Sofort stellt sich natürlich die Frage: "Wie können wir brennend im Geist werden?" Der erste Schritt ist, dass wir uns das von ganzem Herzen wünschen! Wir müssen uns also fragen: "Wollen wir das wirklich? Ist es unser größter Herzenswunsch, dem Herrn mit ganzer Hingabe zu dienen?" Deshalb könnte ein erstes Gebet wie folgt lauten: "Herr Jesus, ich möchte dir von ganzem Herzen dienen. Du siehst aber auch, wie ich von Natur aus träge bin und oft nicht die Kraft dazu habe. Bitte schenke mir diese Ganzhingabe! Schenke mir dieses "Brennen im Geist"! Betrachten wir zuerst einmal etwas die Menschen, die "gebrannt" haben. Was und wer war brennend?Wenn im AT jemand "entbrannte", dann war das in den allermeisten Fällen ein Zornig-sein. Meistens waren es Menschen die sich erhitzten und empörten. Dabei entstand eine große mentale, vielleicht auch geistliche "Energie". Diesen positiven "Eifer" und dieses "Brennen" wünsche ich mir von ganzem Herzen! Das positive "Brennen" ist auch "Radikal-sein" im positiven Sinne; so wie ein Paulus radikal war. Diese Radikalität war eine uneingeschränkte Ganzhingabe an Gott; eine Hingabe ohne Kompromisse! Die Auswirkungen einer solchen Hingabe, sind aber nicht Fanatismus oder Lieblosigkeit gegen Andersdenkende, sondern Sanftmut, Güte, Zuvorkommenheit und Freundlichkeit gegenüber allen Menschen. Natürlich verwendet die göttliche Liebe auch "harte und ernsthafte Worte" gegen böswillige Verleumdungen oder liebloses Verhalten! Das tut sie, weil die Liebe wahrhaftig ist und weil sie weiß, dass ein Mensch nur dann glückselig werden kann, wenn er wahrhaftig wird (sein Fehlverhalten vor Menschen eingesteht und seine lieblosen, bösen Gedanken vor Gott bekennt), damit er umkehren kann und selber lernt, aus der Liebe zu leben! Jesus ermahnt seine Nachfolger wie folgt:
Nachdem Jesus seine Schüler dazu aufforderte, sich vom Irdischen, bzw. Materiellen zu lösen und Werke des Erbarmens auszuüben, weist er auf den himmlischen Schatz hin (Lk 12:33-34). Mit dieser Einstellung und mit diesem Tun könnten die Jünger Jesu ein Licht in dieser Welt sein; mit anderen Worten: ihre Lampen brannten! Jesus bezeichnete Johannes den Täufer, als brennende Lampe:
Johannes war deshalb ein Licht, weil er ohne Menschenfurcht ganz klar die Botschaft weitergab, die Gott ihm ins Herz gelegt hat. Da er vollständig auf Gott fokussiert war, wusste er auch, was zu sagen war! Ich bin überzeugt: "Er brannte" für den HERRN und deshalb war er auch eine brennende Lampe, die in die damalige Dunkelheit hineinleuchtete! Von Apollos, der damals in Ephesus war, lesen wir:
Über ihn wird also berichtet, dass er über den "Weg des HERRN" gut unterrichtet war und sorgfältig lehrte, was Jesus betraf. Er predigte mit einer großen Freimütigkeit und war vmtl. auch sehr redegewandt, was ihm in Korinth vmtl. eine beachtliche Anhängerschaft einbrachte. Dieses und jegliches anderes Anhängertum verurteilte Paulus aber ganz klar (1Kor 1:12ff). In Korinth gab es auch Anhänger von Paulus und Petrus. Dieses "Anhängertum" führte zu Spaltungen innerhalb des Leibes Jesu und das ist nicht im Sinne unseres Herrn Jesus Christus.
== Wie werde ich "brennend im Geist"?
Dieses "Brennen im Geist" kann nur Gott schenken und der Heilige Geist in uns bewirken! Wir können das keinesfalls aus eigener Kraft produzieren! Darum möchte ich das erste Gebot aus einer wörtlichen Übersetzung vorlesen:
BibelstellenSpr 6:6 Rat an den Faulen: "Studiere die Wege der Ameise!" Fleißige können sich von menschlicher Abhängigkeit lösen und handeln vorausschauend! Spr 10:26 (Geistlich) Faule sind untaugliche Gesandte Spr 13:4 Der Träge ist verlangend und gierig! Er will Konsumieren und Geniessen, ohne zu arbeiten (Spr 21:25). Früher oder später verhungert der (geistlich) Faule. Spr 19:15 Trägheit narkotisiert Spr 19:24 Der geistlich Faule weiss eigentlich, wo er sich sättigen könnte (indem er Wort Gottes studiert), aber wenn er sich dransetzt, dann ist er zu faul, um das Wort zu essen! Spr 20:4 Dem Faulen fehlt es an Weitsicht, bzw. Vorausschau! Spr 22:13 Der Träge hat "gute Argumente", um nicht nach Draußen arbeiten zu gehen! Die Folge: Die Schutzmauer des Ackers und des Weinbergs war eingerissen (das geistliche Arbeitsfeld ist nicht geschützt und mit Unkraut verseucht; Spr 24:30-31) Spr 26:14 Der Faule bewegt sich am Ort und kommt nicht vorwärts Spr 26:16 Der Träge hält sich für sehr klug (vmtl. deshalb, weil er bisher mit geringstem Aufwand "gut leben" konnte und nicht sieht, welche Spätfolgen seine Einstellung hat). Pred 10:18 Durch Trägheit zerfällt das Haus Mt 25.26 Sein Herr aber entgegnete ihm: Du böser und träger Knecht! Wusstest du [wirklich], dass ich ernte, wo ich nicht gesät, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Lk 24.25 Da sprach er zu ihnen: O [wie] unverständig [seid ihr doch] und im Herzen schwerfällig und träge, allem zu glauben, was die Propheten gesagt haben. > Seid nicht träge, wenn es gilt, fleißig zu sein; seid brennend im Geist; dient dem Herrn in völligem Gehorsam ! Hebr 5.11 Darüber hätten wir viel zu sagen, doch es ist mit Worten schwer zu erklären, weil ihr im Hören träge geworden seid. Hebr 6.12 damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und geduldiges Ausharren die Verheißungen ererben. 2Petr 1.8 Wenn nämlich diese [Eigenschaften] bei euch vorhanden sind und zunehmen, so lassen sie [euch] nicht träge und unfruchtbar dastehen im Blick auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.
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