1Kor 10:1-13 – Eine ernste Warnung an uns Christen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Das undankbare Volk)
(Der Götzendienst)
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* 1 Als nun das Volk sah, daß Mose säumte, vom Berg herabzukommen, versammelte sich das Volk zu Aaron, und sie sagten zu ihm: Auf! Mache uns Götter, die vor uns herziehen! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. 2 Und Aaron sagte zu ihnen: Reißt die goldenen Ringe ab, die an den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter sind und bringt sie zu mir! 3 So riß sich denn das ganze Volk die goldenen Ringe ab, die an ihren Ohren [hingen], und sie brachten sie zu Aaron. 4 Der nahm [alles] aus ihrer Hand, formte es mit einem Meißel und machte ein gegossenes Kalb daraus. Und sie sagten: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben. 5 Als Aaron [das] sah, baute er einen Altar vor ihm, und Aaron rief aus und sagte: Ein Fest für den HERRN ist morgen! 6 So standen sie am folgenden Tag früh auf, opferten Brandopfer und brachten Heilsopfer dar. Und das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken. Dann standen sie auf, um sich zu belustigen. 7 Da sprach der HERR zu Mose: Geh, steig hinab! Denn dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, hat schändlich gehandelt. 8 Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, sind vor ihm niedergefallen, haben ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben!
 
* 1 Als nun das Volk sah, daß Mose säumte, vom Berg herabzukommen, versammelte sich das Volk zu Aaron, und sie sagten zu ihm: Auf! Mache uns Götter, die vor uns herziehen! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. 2 Und Aaron sagte zu ihnen: Reißt die goldenen Ringe ab, die an den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter sind und bringt sie zu mir! 3 So riß sich denn das ganze Volk die goldenen Ringe ab, die an ihren Ohren [hingen], und sie brachten sie zu Aaron. 4 Der nahm [alles] aus ihrer Hand, formte es mit einem Meißel und machte ein gegossenes Kalb daraus. Und sie sagten: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben. 5 Als Aaron [das] sah, baute er einen Altar vor ihm, und Aaron rief aus und sagte: Ein Fest für den HERRN ist morgen! 6 So standen sie am folgenden Tag früh auf, opferten Brandopfer und brachten Heilsopfer dar. Und das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken. Dann standen sie auf, um sich zu belustigen. 7 Da sprach der HERR zu Mose: Geh, steig hinab! Denn dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, hat schändlich gehandelt. 8 Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, sind vor ihm niedergefallen, haben ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben!
 
Mose war inzwischen 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg ohne etwas zu essen und zu trinken ([[2Mo 24:18]] / [[2Mo 34:28]]). Aus menschlicher und medizinischer Sicht ist es eindeutig: "Das überlebt kein Mensch!" Spätestens nach drei oder vier Tagen ohne Wasser in der Wüste ist man verdurstet! <br />
 
Mose war inzwischen 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg ohne etwas zu essen und zu trinken ([[2Mo 24:18]] / [[2Mo 34:28]]). Aus menschlicher und medizinischer Sicht ist es eindeutig: "Das überlebt kein Mensch!" Spätestens nach drei oder vier Tagen ohne Wasser in der Wüste ist man verdurstet! <br />
Von daher erstaunt es nicht, wenn folgende Stimmen im Volk immer lauter wurden: "Mose hat uns zwar mit vielen Wundern aus Ägypten geführt, aber jetzt ist er auf dem Berg verschwunden und wir können uns nicht vorstellen, dass er nach so langer Zeit noch lebt; zumal er ein alter Mann ist!" Solche Aussagen leuchteten allen ein und waren absolut logisch, weshalb dann vmtl. etliche weiter argumentierte:  
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Von daher erstaunt es nicht, wenn folgende Stimmen im Volk immer lauter wurden:  
:"Darum müssen wir jetzt etwas unternehmen! Wir müssen 'das Heft' jetzt selber in die Hand nehmen. Wir brauchen eine neue Führung, damit wir hier in der Wüste nicht umkommen. Möglicherweise sind unsere alten Götter jetzt auch erbost, weil wir für sie kein Bild gemacht haben und ihnen keine Opfer mehr darbrachten! Es wird höchste Zeit, dass wir sie 'besänftigen'! Zudem möchten wir auch wieder ein selbstgemachtes Bild vor Augen haben, das uns wieder 'Selbstvertrauen' einflößt! Dieser unsichtbare Gott, der bereits 40 Tage nichts mehr von sich hören liess, ist uns viel zu diffus. Vielleicht ist er schon längst weitergezogen und wir sind allein in der Wüste, sodass wir uns jetzt selber helfen müssen! Ein selbstgemachter Gott hat auch den Vorteil, dass man selbst entscheiden kann, wie man ihm dienen möchte!"
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:''"Mose hat uns zwar mit vielen Wundern aus Ägypten geführt, aber jetzt ist er auf dem Berg verschwunden und wir können uns nicht vorstellen, dass er nach so langer Zeit noch lebt; zumal er ein alter Mann ist!"''
Solche oder ähnliche Überlegungen prägten damals den Mainstream!  
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Solche Aussagen leuchteten allen ein und waren absolut logisch, weshalb dann vmtl. etliche weiter argumentierte:  
 
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:''"Darum müssen wir jetzt etwas unternehmen! Wir müssen 'das Heft' jetzt selber in die Hand nehmen. Wir brauchen eine neue Führung, damit wir hier in der Wüste nicht umkommen. Möglicherweise sind unsere alten Götter jetzt auch erbost, weil wir für sie kein Bild gemacht haben und ihnen keine Opfer mehr darbrachten! Es wird höchste Zeit, dass wir sie 'besänftigen'! Zudem möchten wir auch wieder ein selbstgemachtes Bild vor Augen haben, das uns wieder 'Selbstvertrauen' einflößt! Dieser unsichtbare Gott, der bereits 40 Tage nichts mehr von sich hören liess, ist uns viel zu diffus. Vielleicht ist er schon längst weitergezogen und wir sind allein in der Wüste, sodass wir uns jetzt selber helfen müssen! Ein selbstgemachter Gott hat auch den Vorteil, dass man selbst entscheiden kann, wie man ihm dienen möchte!"''
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Solche oder ähnliche Überlegungen prägten damals den Mainstream! Hätten wir nicht auch so ähnlich gedacht? "Mose ist mit 99-prozentiger Sicherheit tot und sein Gott hat sich auch nicht mehr gemeldet. Wir müssen etwas unternehmen!" <br />
  
 
=== Die Unzucht (Hurerei) ===
 
=== Die Unzucht (Hurerei) ===

Version vom 29. September 2022, 12:27 Uhr

Von Daniel Muhl

IN BEARBEITUNG !

Der beschenkende Gott ...

  1. "Die Väter" waren unter "der Wolke" (V. 1 - 2Mo 13:21) ...
  2. ... und gingen "durch das Meer" (V. 1 - 2Mo 14:19-22).
  3. Sie wurden auf Mose getauft (V. 2).
  4. Das Volk Israel bekam eine geistliche Speise (V. 3 - 2Mo 16:15 - 5Mo 8:3 - Ps 78:25)
  5. Sie erhielten einen geistlichen Trank; aus einem geistlichen Felsen (Christus; V. 4 - 2Mo 17:6 - Ps 78:15)

... und das undankbare Volk

  1. Israel war nach Bösem gierig und der HERR schlug sie mit einer Plage (V. 6 - 4Mo 11:4-34)
  2. Einige waren Götzendiener und fielen durch das Schwert (V. 7 - 2Mo 32:6)
  3. Etliche praktizierten die Hurerei und wurden erschlagen (V. 8 - 4Mo 25,1-9Ps 106:29)
  4. Einige versuchten den HERRN und wurden von tödlichen Schlangen gebissen (V. 9 - 4Mo 21:5-6)
  5. Viele murrten und glaubten Gott nicht, sodass sie in der Wüste starben (V. 10 - 4Mo 14:2-27,37 - 4Mo 16:11-35 - 4Mo 17:6-14 - Jud 1:16)

Dieses negative Vorbild, soll uns eine Ermahnung sein!

Der beschenkende Gott

Unter der Wolke

Nach dem Passahopfer und der 10. Plage, bei der alle Erstgeborenen in Ägypten starben, kam es zum Auszug aus Ägypten (2Mo 12). Der Exodus wurde eingeleitet und die große Befreiung aus einer langen Zeit der Sklaverei begann. Durch das Blut des geschlachteten Passahlammes blieben die Erstgeborenen der Israeliten am Leben, als der Todesengel alle Erstgeburt in Ägypten umbrachte. Das geschlachtete Passahlamm ist ein Bild auf das geopferte Lamm Gottes, das die Schuld der Welt wegnahm (Joh 1:29). Paulus schrieb dazu auch:

  • 1Kor 5:7 - Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seiet, wie ihr ungesäuert seid. Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet worden.

Durch den Tod Jesu Christi wurden auch wir aus der Sklaverei der Sünde und des Todes befreit.

Nach der Befreiung wurde das Volk durch die Wolkensäule geführt und geleitet. Die Wolkensäule wurde von allen gesehen und sie ging voran. An ihr konnte man sich orientieren. Sie war das sichtbare Zeichen der unsichtbaren Gegenwart Gottes. Die Wolkensäule war zwischen der Erde und dem Himmel.
Die Glaubensvorbilder des AT werden als "Wolke von Zeugen" bezeichnet (Hebr 12:1). An ihnen können wir uns ein stückweit orientieren, was es heißt, aus dem Vertrauen auf Gott zu leben. Wir dürfen auf das Schauen, was unser Vertrauen auf Gott stärkt und nicht auf das, was das Misstrauen gegenüber Gott fördert. Wer die Zeugnisse der Bibel vor Augen hat und dabei auf Gott vertraut, der wird von Gott sicher ans Ziel geleitet.

Der Durchzug durch das Meer

Nach dem Auszug aus Ägypten kam das Volk Israel an das Schilfmeer. Es schien nicht mehr weiterzugehen. Zusätzlich wurden die Israeliten noch vom Pharao und seinem Heer verfolgt. Menschlich gesehen, war das Volk in einer aussichtslosen Lage! Sie konnten weder vor noch zurück! Wer kein Vertrauen auf Gott hatte, kam in Panik! Alle menschlichen Möglichkeiten waren erschöpft und so erstaunt es auch nicht, als etliche zu Mose sagten:

  • "Hast du uns etwa deshalb weggeführt, damit wir in der Wüste sterben, weil es in Ägypten keine Gräber gab? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten herausgeführt hast? 12 Ist dies nicht das Wort, das wir [schon] in Ägypten zu dir geredet haben: Lasse ab von uns, wir wollen den Ägyptern dienen! Es wäre nämlich besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben." (2Mo 14:11b-12).

Diesen Leuten fehlte das Vertrauen auf Gott und deshalb sehnten sie sich nach dem alten Leben in der Sklaverei zurück! Mose jedoch, wusste um die Allmacht Gottes und er vertraute darauf, dass der HERR für Sein Volk kämpfen würde! So bekam er die Anweisung, seinen Stab auszustrecken, um das Meer zu spalten, sodass das ganz Volk "trockenen Fusses" durch das Meer ziehen konnte. Eigentlich waren sie in dieser Situation "dem Tod geweiht", aber durch das wundersame Eingreifen Gottes konnten sie gerettet werden.

Auch wir Christen werden von unseren Feinden manchmal so stark bedrängt, dass wir keinen Ausweg mehr sehen (2Kor 4:8), aber durch den Glauben dürfen wir wissen, dass Gott immer einen Ausweg hat! Das Meer ist auch ein Symbol auf das Totenreich (Scheol; Jon 2:2-4 / Offb 20:13). Durch den in uns wohnenden Glauben Jesu, kann uns der Tod und das Totenreich keinen Schaden mehr zufügen (Joh 5:24 / Joh 8:51 / Joh 11:25-26)!

Die Taufe auf Mose

Die Tatsache, dass das Volk Israel im Meer auf Mose getauft wurde, erstaunt uns vielleicht. Wir bringen den Taufvorgang meist mit einer Wassertaufe in Verbindung. Dabei werden die Menschen in der Regel untergetaucht und sie bringen dadurch zum Ausdruck, dass sie ihr altes Leben in den Tod gegeben haben. Wenn es biblisch abläuft, dann findet vor dem Taufakt eine "Umkehr", bzw. ein Umdenken statt, in dem man seine Sünden bereut, bekennt und anfängt, mit den Gedanken Gottes mitzudenken. Bei den Gedanken Gottes geht es letztendlich immer um das Ziel, Gott vollständig zu vertrauen und in die vollkommene Liebe hineinzukommen! Ursprünglich brachte man die Taufe auch mit einem Reinigungsritual in Verbindung. Man befreite sich von einer "Unreinheit" und damit war auch die Reinigung von Sündhaftigkeit gemeint.
Was aber bedeutete die Taufe auf Mose im Meer? War der "Durchzug durch das Schilfmeer" auch eine Art Untertauchen? Ja, in einem gewissen Sinne schon! Die tiefere Bedeutung liegt jedoch darin, dass das Volk mit dem Durchzug durch das Meer, definitiv aus dem Machtbereich des Pharaos kam! Nach dem Durchzug waren die Israeliten unter der geistlichen Führung des Mose; sie waren nicht mehr unter dem Gesetz der Ägypter, sondern unter dem Gesetz Mose!

Durch unsere Taufe auf den Namen Jesu, sind auch wir nicht mehr unter dem Herrschaftsbereich Satans und des Todes, sondern wir unter dem Gesetz des Geistes des Lebens, das uns freigemacht hat, von dem Gesetz der Sünde und des Todes (Röm 8:2). Die eigentliche Taufe geschah aber mit Heiligen Geist und mit Feuer (Mt 3:11) und die Wassertaufe ist ein wichtiges sichtbares Zeugnis vor der Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, dass diese unsichtbare Taufe stattgefunden hat.

Die geistliche Speise

Offensichtlich wurde in 2Mo 16 das Brot knapp, sodass es wieder zu einer großen Unzufriedenheit kam:

  • "Wären wir doch durch die Hand des HERRN im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, als wir Brot aßen bis zur Sättigung! Denn ihr habt uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung an Hunger sterben zu lassen." (2Mo 16:3)

Mit dieser Aussage wurden Mose und Aaron wieder einmal mehr böse Motive unterschoben. Erneut lagen die Nerven blank. Der HERR sprach dann zu Mose:

  • "Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen." (2Mo 16:4)

Diesem "himmlischen Brot" gab das Volk Israel den Namen "Man". Dieses Brot wird in Ps 78:25 als "Brot der Starken" bezeichnet. Die Septuaginta (griech. Übersetzung des AT) schreibt hier "ἄρτον ἀγγέλων" (arton angelon) = Brot der Engel. In 5Mo 8:4 heisst es auch:

  • Und er demütigte dich und ließ dich hungern. Und er speiste dich mit dem Man, das du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch.

Das Brot und das Man haben den Leib gesättigt und gestärkt, damit er weiterleben konnte. Aber dieses "physikalische Brot" ermöglichte es nicht, in der Ewigkeit Gottes zu leben. Das wahrhaftige Brot, das ein Leben in der Ewigkeit ermöglicht, sind die Worte Gottes, die aus dem Munde des HERRN kommen. Jesus zitierte diese Stelle, als der Satan ihn versuchte, und sagte:

  • "Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht." (Mt 4:4)

Somit stammt das wahre Brot aus dem Mund des HERRN und das ist Sein Wort. Dieses Wort wurde Fleisch (Joh 1:14) und kam in der Gestalt von Jesus zu uns und deshalb konnte Er sagen:

  • "Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. 50 Dies [aber] ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon esse und nicht sterbe. 51 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit." (Joh 6:49-51a)

Jesus, das Wort Gottes, ist die wahre geistliche Speise, die uns das ewige Leben schenkt!

Der geistliche Trank

Christus; V. 4 - 2Mo 17:6 - Ps 78:15

Auch beim letzten Geschenk, das Paulus in diesem Abschnitt erwähnt, war die Vorgeschichte ein weiteres Murren des Volkes. Sie hatten kein Wasser zum Trinken und so lesen wir ab 2Mo 17:3b Folgendes:

  • "Wozu hast du uns überhaupt aus Ägypten heraufgeführt? Um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen?" 4 Da schrie Mose zum HERRN und sagte: "Was soll ich mit diesem Volk tun? Noch ein wenig, so steinigen sie mich."

Ab Vers 6 heisst es dann weiter:

  • "Siehe, ich will dort vor dich auf den Felsen am Horeb treten. Dann sollst du auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser aus ihm hervorströmen, so dass das Volk [zu] trinken [hat]." Und Mose machte es so vor den Augen der Ältesten Israels. 7 Und er gab dem Ort den Namen Massa und Meriba wegen des Streitens der Söhne Israel, und weil sie den HERRN geprüft hatten, indem sie sagten: "Ist der HERR in unserer Mitte oder nicht?"

Die Israeliten bekamen an diesem Felsen ihr Wasser! Sie konnten ihren Durst löschen. Aber warum handelte es sich um ein geistliches Wasser? Paulus sagte auch, dass sie aus einem geistlichen Felsen tranken und ergänzte, dass es sich dabei um Christus handelte. Offensichtlich handelte es sich hier nicht um ein normales Wasser, wie auch das Man kein normales Brot war. Handelte es sich hier auch um ein Wasser, das sonst Engel tranken? Das wäre durchaus möglich.

Christus ist der geistliche Fels, der ebenfalls geschlagen wurde (Mt 26:31). Aus Ihm kommt das wahre Lebenswasser! Zur Samariterin sagte Jesus:

  • "Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; 14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird [nicht] dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt." (Joh 4:13b-14)

Das Wasser, das Christus gibt, stillt den innersten Durst, ja die tiefste Sehnsucht eines Menschen! Dieses Wasser bietet Jesus auch im letzten Buch der Bibel noch einmal an:

  • "Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst." (Offb 21:6)

Dieses Angebot wird dann gemacht, wo die Gemeinde Jesu schon längst bei ihrem HERRN ist.

Eine zusammenfassende Übertragung

Der HERR befreit uns aus der Sklaverei der Sünde und des Todes und Er stellt uns unter das Gesetz des Geistes des Lebens. Er schenkt uns durch den Glauben das ewige Leben; aber er führt uns nicht direkt in das himmlische Paradies, sondern er führt uns zuerst in die Wüste und ernährt uns mit dem himmlischen Brot und mit dem wahren Lebenswasser (Sein Wort). In der Wüste gibt es nicht die Fülle von Wein (Freuden) und hier, in der Wildnis, werden wir gedemütigt und geprüft, um uns erkennen zu lassen, was wirklich in unseren Herzen ist! In der Wüstenzeit sollten wir nicht wie Israel, ständig murren und undankbar sein, sondern die Chance nutzen, dass unser Glaube wachsen darf. Es geht darum, dass wir dem HERRN vertrauen lernen, auch wenn wir die dringend benötigte Lösung noch nicht sehen. Der Einzug in das verheißene Land – sprich: in das himmlische Königreich Gottes – erfolgt nicht sofort nach der Befreiung, sondern später; sofern wir gelernt haben, aus Glauben zu leben!

Das undankbare Volk

Gierig nach Bösem

Paulus bezeichnete die "Geldliebe" als die "Wurzel alles Bösen" (1Tim 6:10). Die Geldliebe entsteht u. a. durch die Gier. Die "Gier-nach-mehr" war auch ein Grund für den Sündenfall in 1Mo 3. Das erste Menschenpaar wollte sein wie Gott! Obwohl der Mensch über die Schöpfung herrschte, war es ihm zu wenig! Jegliche Art von Gier bewirkt früher oder später eine Rücksichtslosigkeit und diese führt wiederum zu Hass! Jede Form von Hass endet in der Finsternis und somit im Tod!
Wie aber äußerte sich die Gier bei den Menschen in der Wüste? Ab 4Mo 11:4 lesen wir:

  • Und das hergelaufene [Volk], das in ihrer Mitte war, gierte voller Begierde, und auch die Söhne Israel weinten wieder und sagten: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? 5 Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, an die Gurken und an die Melonen und an den Lauch und an die Zwiebeln und an den Knoblauch; 6 und nun ist unsere Kehle vertrocknet; gar nichts ist da, nur auf das Manna [sehen] unsere Augen.
Es ist weit besser, mit unerfüllten Wünschen dankbar zu sein und im Vertrauen auf Gott seinen Weg zu gehen, als gesund, wohlhabend, erfolgreich und gleichzeitig gierig und undankbar!
D. Muhl

An dieser Stelle war nicht der Hunger oder eine Mangelernährung das Problem, sondern die Lust nach mehr Abwechslung. Ich bin überzeugt: durch das Manna hatten die Israeliten keinen Vitamin-, Mineralien- oder anderen Mangel. Gott gab ihnen damit alles, was sie brauchten; aber eine abwechslungsreiche Gaumenfreude blieb ihnen verwehrt! Das war u. a. auch deshalb so, weil sie noch nicht im verheißenen Land waren.
Ich kann das Bedürfnis nach Abwechslung im Speiseplan gut verstehen und ich hätte mich auch nach Fleisch, Fisch, Gurken, Melonen, Zwiebeln und Knoblauch gesehnt. Doch bevor es zu dieser Fülle kommen konnte, mussten die Prüfungen in der Wüste bestanden werden. Zwei Kapitel später wurden die zwölf Kundschafter in das verheißene Land ausgesandt (4Mo 13). Als diese nach 40 Tagen zurückkehrten und dem Volk erzählten, wie schön das verheißene Land ist und wie viele Riesen sowie befestigten Städte es da gab, da glaubte das Volk den zehn Kundschaftern, die davon überzeugt waren, dass dieses Land uneinnehmbar sei! Weil sie kein Vertrauen auf Gott hatten, rechneten sie nicht mit der Kraft Gottes, sondern nur mit ihrer eigenen! Deshalb konnten sie nicht in das verheißene Land einziehen, um so "die Gurken und Melonen" genießen zu können!

Die Selbstbeherrschung und die Enthaltsamkeit verhindern, dass aus einem normalen Bedürfnis eine Gier entsteht!
D. Muhl

Das Problem war nicht ihr Wunsch nach einem abwechslungsreichen Speiseplan, sondern ihre notorische Unzufriedenheit und Undankbarkeit. Wer auf den HERRN vertraut, der ist dankbar für das, was er hat; auch wenn er noch unerfüllte Wünsche hat.

Wir sind noch nicht im "verheißenen Land" (im Himmelreich) und deshalb haben auch wir noch unerfüllte Wünsche! Lasst uns aber trotzdem dankbar, mit Freuden, und im Vertrauen auf den HERRN, unseren "Pilgerlauf" in der "Wüste" gehen, damit wir nicht in den gleichen Unglauben fallen, wie das Volk in der Wüste! Der Hebräerbriefschreiber ermahnt uns deshalb:

  • Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, wie auch jenen; aber das gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, sich nicht mit dem Glauben (Vertrauen auf Gott) verband.

Der Götzendienst

Während ihrer Wüstenwanderung war das Volk Israel vor allem von Unglauben und Widerspenstigkeit geprägt (Ps 78:8). Die "Generation des Exodus" vermochte nicht "in die Ruhe Gottes" einzugehen (Hebr 4:5-6) und aus Glauben zu leben (Hebr 4:2). Das mangelnde Vertrauen auf Gott erzeugt fast automatisch auch ein Götzendienst.
Ein Ereignis in der Wüste verdeutlicht dies ganz besonders! Dieses Geschehen wird in 2Mo 32:1-8 beschrieben:

  • 1 Als nun das Volk sah, daß Mose säumte, vom Berg herabzukommen, versammelte sich das Volk zu Aaron, und sie sagten zu ihm: Auf! Mache uns Götter, die vor uns herziehen! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. 2 Und Aaron sagte zu ihnen: Reißt die goldenen Ringe ab, die an den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter sind und bringt sie zu mir! 3 So riß sich denn das ganze Volk die goldenen Ringe ab, die an ihren Ohren [hingen], und sie brachten sie zu Aaron. 4 Der nahm [alles] aus ihrer Hand, formte es mit einem Meißel und machte ein gegossenes Kalb daraus. Und sie sagten: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben. 5 Als Aaron [das] sah, baute er einen Altar vor ihm, und Aaron rief aus und sagte: Ein Fest für den HERRN ist morgen! 6 So standen sie am folgenden Tag früh auf, opferten Brandopfer und brachten Heilsopfer dar. Und das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken. Dann standen sie auf, um sich zu belustigen. 7 Da sprach der HERR zu Mose: Geh, steig hinab! Denn dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, hat schändlich gehandelt. 8 Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, sind vor ihm niedergefallen, haben ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben!

Mose war inzwischen 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg ohne etwas zu essen und zu trinken (2Mo 24:18 / 2Mo 34:28). Aus menschlicher und medizinischer Sicht ist es eindeutig: "Das überlebt kein Mensch!" Spätestens nach drei oder vier Tagen ohne Wasser in der Wüste ist man verdurstet!
Von daher erstaunt es nicht, wenn folgende Stimmen im Volk immer lauter wurden:

"Mose hat uns zwar mit vielen Wundern aus Ägypten geführt, aber jetzt ist er auf dem Berg verschwunden und wir können uns nicht vorstellen, dass er nach so langer Zeit noch lebt; zumal er ein alter Mann ist!"

Solche Aussagen leuchteten allen ein und waren absolut logisch, weshalb dann vmtl. etliche weiter argumentierte:

"Darum müssen wir jetzt etwas unternehmen! Wir müssen 'das Heft' jetzt selber in die Hand nehmen. Wir brauchen eine neue Führung, damit wir hier in der Wüste nicht umkommen. Möglicherweise sind unsere alten Götter jetzt auch erbost, weil wir für sie kein Bild gemacht haben und ihnen keine Opfer mehr darbrachten! Es wird höchste Zeit, dass wir sie 'besänftigen'! Zudem möchten wir auch wieder ein selbstgemachtes Bild vor Augen haben, das uns wieder 'Selbstvertrauen' einflößt! Dieser unsichtbare Gott, der bereits 40 Tage nichts mehr von sich hören liess, ist uns viel zu diffus. Vielleicht ist er schon längst weitergezogen und wir sind allein in der Wüste, sodass wir uns jetzt selber helfen müssen! Ein selbstgemachter Gott hat auch den Vorteil, dass man selbst entscheiden kann, wie man ihm dienen möchte!"

Solche oder ähnliche Überlegungen prägten damals den Mainstream! Hätten wir nicht auch so ähnlich gedacht? "Mose ist mit 99-prozentiger Sicherheit tot und sein Gott hat sich auch nicht mehr gemeldet. Wir müssen etwas unternehmen!"

Die Unzucht (Hurerei)

(V. 8 - 4Mo 25,1-9Ps 106:29)

Die Versuchung des HERRN

(V. 9 - 4Mo 21:5-6)

Das Murren

(V. 10 - 4Mo 14:2-27,37 - 4Mo 16:11-35 - 4Mo 17:6-14 - Jud 1:16)