1. Mose - Kapitel 21

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 21

Isaaks Geburt
Vertreibung der Hagar und ihres Sohnes
Abrahams Bund mit Abimelech

Isaaks Geburt

1Mo 21:1-3

"Und Ieue sucht heim Sara, wie er gesagt; und Ieue tut an Sara, wie Er gesprochen. Und Sara wird schwanger und gebiert dem Abraham einen Sohn für sein Alter zur bestimmten Zeit, wie Alueim zu ihm sprach. Und es nennt Abraham den Namen seines Sohnes, der ihm geboren ist, den Sara ihm gebiert, Isaak."

Wir lösen uns von dem Könige Abimelech, der uns aber später erneut begegnet, und kommen zu dem großen Ereignis der Geburt Isaaks. Wenn wir unseren neuen Leitvers lesen, fällt uns aber zuerst etwas auf. Die Gehäufte Erwähnung des Sprechen Gottes: "... wie Er gesagt" "wie Er gesprochen", "wie Alueim zu ihm sprach". Dieses auffällige Wiederholen führt uns zu der Größe Seines Wortes, welches uns ja zu den ersten bis zu den letzten Versen der Bibel begegnet. Gott spricht und - es geschieht! Und wenn dieses "Sprechen Gottes" damals noch persönlich durch den Sohn Gottes geschah, so geschieht es heute durch Sein geschriebenes Wort in unserer Bibel. Und so sehr unsere moderne Wissenschaft an dieser Bibel herumkritisiert, so eindringlich mahnt Paulus gerade in den Briefen an Timotheus, dass dieses Wort "Glaubwürdig" ist (1Tim 1:15; 1Tim 3:1; 1Tim 4:9 und 2Tim 2:11). Und es ist nicht nur glaubwürdig, es ist auch mächtig, ja so mächtig, dass das gesamte all durch Sein machtvolles Wort getragen wird (siehe Hebr 1:3). Unter diesem Aspekt kommt uns das Geschehen um die Geburt Isaaks fast schon klein vor! Auf einen Punkt wollen wir aber noch achten: Sara gebiert nach Seinem Wort "zu bestimmten Zeit", das heißt, noch ehe Isaak geboren wurde, hören wir dreimal, dass die Zeit vorherbestimmt ist (1Mo 17:21; 1Mo 18:14 und 1Mo 21:2) - wir werden hier zum ersten mal mit einer "Vorherbestimmung" konfrontiert.

Was "Vorherbestimmung" ist, erleben wir im Moment hautnah bei Isaak. Gott hat nicht allein den Tag seiner Geburt vorherbestimmt, sondern ebenso seinen Namen, und, Er hat ihn zum Träger Seines Bundes vorherbestimmt, wie wir schon in 1Mo 17:19 und 21 lasen. Damit offenbart uns Gott gerade mit Isaak ein ganz. neues Heilsprinzip für seine Auserwählten: Die Vorherbestimmung!

"Vorherbestimmung" sollten wir nicht mit "Auserwählung" vergleichen. Bei der "Auserwählung" liegt der Schwerpunkt auf der Umgebung, aus welcher Gott auserwählt, was wir sehr schön bei Abraham erkennen können, als Er ihn aus seiner Stadt (Ur), aus seiner Familie und seinen ganzen Lebensbindungen auserwählte und herausrief. Bei dieser Auserwählung lesen wir nicht wie bei Isaak, dass er, noch ehe geboren, schon zu bestimmten Aufgaben vorherbestimmt war! "Vorherbestimmung" offenbart also die zukünftige Aufgabe des betreffenden, hier Isaak und von dieser Aufgabe bzw. Aufgaben werden wir noch manches vernehmen.

Vielleicht dürfen wir heute noch kurz auf uns schauen, denn auch wir sind "Vorherbestimmte", was uns Eph 1:5 bezeugt, nämlich: "In Liebe hat Er uns für Sich. zum Sohnesstand durch Christus Jesus vorherbestimmt, nach dem Wohlgefallen seines Willens..."

Um das Thema "Vorherbestimmung" noch etwas mehr zu beleuchten, gehen wir noch einen bzw. zwei Tage darauf ein: Paulus darf uns ja diesbezüglich geradezu Herrliches enthüllen,indem er den Zweck und das Ziel unserer Vorherbestimmung aufzeigt. So hat Gott uns, Seine Auserwählten, vor dem Niederwurf der Welt vorherbestimmt, und dies, wie wir gestern lasen, zum Sohnesstand durch Christus Jesus, und zum Lobpreis der Herrlichkeit seiner Gnade, die uns in dem Geliebten begnadet.

Haben wir es gemerkt liebe Geschwister? "Zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade"! Das ist die Aufgabe und das Ziel unserer Vorherbestimmung!

In Röm 8:29 sind wir vorherbestimmt, dem Bilde Seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, um es möglich zu machen, gemäß Eph 1:10-11 das All in Christus aufzuhaupten, für uns speziell "in den Himmeln"! Wie überaus herrlich ist doch unsere Vorherbestimmung, liebe Geschwister!

Auserwählung und Vorherbestimmung sind also nicht das gleiche. Abraham war auserwählt, doch lesen wir nichts von einer Vorherbestimmung. Bei Isaak hören nichts von einer Auserwählung, dafür nennt unser Leitvers die "bestimmte Zeit", die Vorherbestimmung rückt also ins Blickfeld.

Zum Abschluss der "Vorherbestimmung" noch ein paar letzte Gedanken dazu: Das Gebiet der Auserwählung, welches mit Abraham begann, ist an sich schon weitreichend, aber die "Vorherbestimmung" eröffnet uns noch weitere Ausblicke. Und was wir bei. Abraham und Isaak mehr und mehr erkennen dürfen, durfte Paulus im Blick auf uns in vollkommener Zusammenschau enthüllen, und dies in Röm 8:29-30, was wir zum Teil schon gelesen haben:

"Die Er aber vorherbestimmt, diese beruft Er auch; und die Er beruft, dies rechtfertigt Er auch; die Er aber rechtfertigt, diese verherrlicht Er auch". Hier sind wir, liebe Geschwister!

Wir sehen oben eine wunderbare Stufenleiter des göttlichen Heilswikens:

  1. Zuvor erkannt,
  2. vorherbestimmt,
  3. berufen
  4. gerechtfertigt,
  5. verherrlicht!

Und dem allem steht Gottes Vorsatz voran, und der lautet bei uns: Nicht aufgrund von Werken, sondern überein mit Seinem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor äonischen Zeiten gegeben ist, was Röm 9:11-12; Gal 1:15 und 2Tim 1:9 bestätigen.

Möge uns die Vorherbestimmung, die hier bei Isaak auftaucht, doch tief im Herzen wichtig werden, damit wir unseren Gott und Vater so richtig verherrlichen können.

Unser Leitvers hat aber noch mehr zu bieten als die Vorherbestimmung Isaak ist nun geboren worden und damit stehen sich zwei Söhne Abrahams gegenüber, Ismael und Isaak, der Sohn der Magd und der Sohn der Freien.

In Gal 4:21 ff nimmt Paulus auf dieses Ereignis derart Bezug, indem er eine geistliche Wahrheit durch echte Personen, hier Ismael und Isaak bzw. Hagar und Sara, bildlich darstellt und nennt dies "eine allegorische (= bildliche) Bedeutung" (Gal 4:24). Was sagt uns dies?

Die beiden Frauen stellen zwei Bündnisse dar, das eine vom Berg Sinai, es ist der fleischlich gezeugte Sohn Ismael und führt in die Versklavung des Gesetzes, das andere zeigt das Jerusalem droben, es stellt den Sohn der Verheißung, Isaak dar und führt in die Freiheit vom Gesetz.

Da wir nun gemäß Gal 5:13 "zur Freiheit" (!!!) berufen wurden, sehen wir auch hier ein Stück "Vorherbestimmung", uns nicht unter das Gesetz zu stellen, vielmehr "Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht" (Gal 5:1). Wenn wir heute dies alles bedenken, merken wir, dass uns hier eine ganz wichtige Weggabelung gezeigt wird, die bis heute im Leben vieler Gläubigen keine Beachtung gefunden hat - leider!

Das Gewaltigste in unserem Leitvers wollen wir heute betrachten: "Leben aus Toten" oder "zuerst Absterben, dann Leben"! An Abraham und Sara demonstriert uns Gott Sein wichtigstes Heilsprinzip, "Leben aus Toten", und dafür durfte Isaak nicht wie ein anderes Kind geboren werden. Gottes langes Schweigen in Bezug auf den verheißenen Samen wird jetzt klar:

Erst als in Abraham die letzte Zeugungszelle abgestorben (er war hundert Jahre alt), und Sara "doppelt" unfähig zum Gebären war /sie war ja einerseits schon immer unfruchtbar, dazu kamen nun andererseits auch ihre abgestorbenen Körperzellen), handelte Gott.

Das sich der Mensch nicht selber fortpflanzen kann, ist ja schon eines der ganz großen Wunder, aber dass dies auch bei völlig abgestorbenen Fortpflanzungszellen möglich sein konnte, offenbart uns ein noch größeres wunder, was im Heilsplan Gottes größte Priorität hat. Das Totsein ist die Voraussetzung für neues göttliches Leben!

Isaaks Geburt wird somit zur Vorschattung zu dem, was rund zweitausend Jahre später geschieht: Die Geburt Jesu, Sein Tod am Kreuz, Seine Auferstehung aus den Toten, womit der Sohn Gottes mit Seinem Tod allen Menschen "Leben" geben wird, allerdings in einer göttlich festgelegten Reihenfolge.

Wir müssen die gestrigen Umrisse noch etwas verdeutlichen, denn zu wichtig ist dieses uns gegebene Bild Isaaks: Das Totsein der Eltern Abraham und Sara im Blick auf die Zeugung Isaaks war die Voraussetzung des neuen Lebens in Sara! Dazu kam später, dass Isaak selbst noch ein Lebender aus Toten wurde, was durch seine Opferung gemäß Hebr 11:17-19 geschah. Abraham rechnete damit, dass Gott mächtig war, auch aus den Toten aufzuerwecken.

Aber schauen wir auf die Vorschattung auf Jesus: Gott hat den Sohn Seiner Liebe dem Heilsprinzip "Leben aus Toten". unterstellt, indem Jesus neues Leben erst durch Seinen tod am Kreuz erhielt. eS muss uns tief bewegen, dass unser Herr Seine himmlische Herrlichkeit verließ, als Mensch geboren wurde (was eine Voraussetzung für Seinen Tod war), um dann als solcher (Mensch) zu sterben. Lassen wir an dieser Stelle die Worte von Hebr 10:5 auf uns einwirken: ".. einen Körper aber passt Du Mir an" - der Sohn Gottes bekommt vom Vater den sterblichen Körper der Menschen! Und in diesem Körper, der sündlos war. (weil die adamitische Sünde nicht auf Ihm lag), nahm Er die gesamte Last der Sünde auf Sich und trug sie ans Kreuz, was zur Folge hatte, dass gemäß Röm 6:9 der Tod Herr über Ihn war, und - die Gewalt über den Tod hat der Widerwirker, also Satan (siehe Hebr 2:14). Der Sohn Gottes war damit wirklich tot, was auch Offb 1:18 bezeugt!

Christus Jesus, der Sohn Gottes, war wirklich tot ... das haben wir gestern nachvollzogen. Doch das war nur der erste Schritt, denn der Sohn Gottes wurde aus Toten lebendig gemacht. Nachdem Satan, der die Gewalt über den Tod hat, nach Gottes festgesetztem Willen sein Werk vollbracht hatte, tritt der Vater in Erscheinung und offenbart vor dem gesamten All die Wirksamkeit der Gewalt Seiner Stärke, die in Christus gewirkt hat, als Er Ihn aus den Toten auferweckte. Wir finden diese Worte in Eph 1:19, wobei wir das gesamte Umfeld dieses Verses beachten sollten, denn nirgendwo in der Bibel finden wir gewaltigere Worte über dieses Geschehen als hier bei Paulus!

Dieses ungeheure Geschehen bewirkt, dass die ganze Menschheit Ihm in diesem göttlichen Heilsprinzip als "Leben aus Toten" folgen wird, wobei es "Erstlinge" geben wird, die dem "absoluten Erstling" folgen werden, nämlich wir, die Glieder an Seinem Körper. Dazu sagt uns Röm 6:13 unter anderem, dass wir unsere Glieder "als Lebende aus den Toten" bereitstellen sollen. Dies gründet sich gemäß Kol 2:13 auf der Tatsachen, das wir (als Seine Körperglieder) auch bildlich tot waren, jetzt aber für Gott im geist schon zum Leben gerufen wurden!

Ist es nicht wunderbar, wohin uns die Geburt Isaaks führt?

1Mo 21:4-5

"Und Abraham beschneidet Isaak, seinen Sohn, als er acht Tage alt war, wie Alueim ihm gebot. Und Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak ihm geboren ward."

Erneut wird die Geburt Isaaks, und dies in Abrahams hohem Alter von hundert Jahren, vor unsere Augen gestellt, in Verbindung mit Isaaks Beschneidung, was uns dazu anregt, erneut darüber nachzudenken, was Gott mit der Beschneidung sagen möchte ... das Fleisch nützt gar nichts!

Was ja erst einmal dem kommenden Volk Israel zugesprochen war, gilt aber bis heute auch uns! So lesen wir in Röm 7:18, dass nichts Gutes in unserem Fleisch wohnt! Wenn wir diese Aussage wirklich ernst nehmen, was erwarten wir dann noch von unserem Fleisch?

Oder: Es (unser Fleisch) kann Gott nicht gefallen (Röm 8:8), ja es ist gemäß Röm 8:7 in Feindschaft gegen Gott - nehmen wir auch diese Aussagen ernst?

Um die Sache abzurunden, lesen wir noch ein Wort aus Joh 6:63, welches ja an Israel gerichtet ist und sagt, dass das Fleisch überhaupt nichts nützt, was ja Isaaks Beschneidung symbolisiert.

Wenn wir all die obigen Aussagen in uns aufnehmen, wenn wir sie glauben und ernst nehmen, kommt erst einmal die Frage auf, was wird dann überhaupt mit unserem auch so untauglichen Fleisch machen sollen? Wir leben ja noch darin und haben täglich mit ihm zu tun, vielleicht sogar auch unter ihm zu leiden?

Bei unserer gestrigen Schlussfrage sind wir alle nicht allein, denn jeder aufrichtige Gläubige merkt an irgendeinem Punkt seines Glaubenslebens, wie sinnlos es ist, das Fleisch verbessern zu wollen oder gar zu guten Werken anzuspornen. Auch Paulus führte diesen Kampf, den er uns eindrucksvoll in Röm 7:13-25 schildert. Und was brachte dieser Kampf? Paulus durfte erkennen, dass einzig und allein die Gnade rettet, das Fleisch hingegen nur die Aufgabe hat, ihn erkennen zu lassen, was Gnade ist!

Unser Fleisch hat somit doch eine von Gott gewollte Aufgabe an uns zu erfüllen: Es soll uns erkennen lassen, dass wir "von außen" Hilfe brauchen und wir ohne diese Hilfe hoffnungslos dem Tod überlassen sind (Röm 6:23). Alle Versuche unsererseits, unser Fleisch zu bessern, oder mit ihm einen frommen Wandel zu führen, schlagen fehl. Es ist gegen alle Logik, wenn wir aus etwas, in dem nichts Gutes wohnt, Gutes herausholen wollen. Nur der Tod kann diesen gottesfeindlichen und verderbten Zustand beenden!

Pauli Leben war nach dieser Erkenntnis wie folgt geprägt. "Folglich, auf mich selbst gestellt, sklave ich demnach mit dem Denksinn dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde" (Röm 7:25b), was z u der wunderbaren Aussage in 2Kor 5:17 führen darf.

1Mo 21:6-7

"Und es sagt Sara: 'Lachen macht Alueim für mich. Jeder, der es hört, lacht mir zu.' Und sie sagt: 'Wer hätte zu Abraham gesagt: Sara säugt Söhne? Denn ich gebar ihm einen Sohn in meinem Alter.'"

Wir kommen zu Sara und stellen einen Vers aus Hebr 11:11 an den Anfang: "Durch Glauben erhielt Sara Kraft. zum Niederwurf von Samen, und sie gebar über die Frist ihres Höhepunktes hinaus, weil sie den verheißenen für glaubwürdig erachtete."

Unser heutiger Text hört sich ganz anders an, als wir noch vor kurzem in 1Mo 18:12 lasen, wo Sara aus Unglauben bei sich selbst lachte. Was für ein erstaunlicher Wandel! Nicht mehr Unglaube, Zweifel oder Lächerlichkeit über die menschlich nicht mehr glaubhafte Verheißung eines Sohnes, sondern das befreiende, glückliche Lachen einer Mutter, die fast am Ende ihres Lebens gebären konnte! Jetzt, wo Isaak, der "Lach-Macher" geboren wurde, strömt sie vor Glück und Freude über.

Wessen Verdienst war es nun, dass sich Saras vormals spöttisches Lachen in ein gläubiges Lachen des Glücks wandelte?

Wieder sehen wir, wie Gott zuerst einen dunklen Hintergrund aufbaut, vor dem Er dann Seine Kraft aufleuchten lässt! Zuerst die menschliche Unfähigkeit, und dies auf allen Gebieten, dann Seine Kraft, die in Sara wirkte - und nur so konnte Sara auch richtig würdigen, was Gott getan hatte. Und was hier im Kleinen geschah, vollzieht sich vor aller Augen in der ganzen Heilsgeschichte Gottes; Er ist der alles Bewirkende, und Er bewirkt auch die Kraft des Glaubens bei Sara.

Ob bei Sara oder bei Abraham, immer wieder kommen wir an den Punkt, wo wir mit den menschlichen Mängeln einerseits, und mit der göttlichenKraft andererseits konfrontiert werden. dAbei steht erst einmal die menschliche Ungerechtigkeit als Hintergrund vor uns, danach die Gerechtigkeit durch Glauben, die einzig und allein von Gott zugesprochen wird!

Gott gebracht die menschliche Schwäche, um Seine Kraft zu erzeigen, was uns zwangsläufig zu 2Kor 12:9 führt, wo Paulus dieses göttliche Prinzip bestätigt: "Doch Er hat mir versichert: 'Dir genügt Meine Gnade; denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht.'" Ist es nicht wunderbar, wie Gott schon bei Abraham und Sara dieses Prinzip vor uns aufleuchten lässt?

Wenn wir dies richtig erfassen, dass auch unser Tiel allein durch von oben bewirktem Glauben, und nicht durch Werke besteht, nämlich vor Gott gerecht zu sein, dürfen wir in tiefem Frieden hier unten auf erden wandeln, denn wir stehen auf dem, was unser Herr Jesus Christus für uns getan hat - alles! Nur so haben wir auch den Zutritt in die Gnade, in der wir stehen und können uns in der Erwawrtung der Herrlichkeit Gottes rühmen, wie es uns in Röm 5:2 gesagt ist.

So werden auch unsere Fehltritte, unser Unvermögen uns behilflich sein, uns der Wahrheit in Röm 4:5 zu erfreuen und ein glückseliges Lachen darf unser Herz erfüllen.

1Mo 21:8

"Und das Kind wird groß und wird entwöhnt. Und Abraham macht ein großes Festmahl an dem Tage der Entwöhnung Isaaks, seines Sohnes."

Es war damals üblich, wenn ein Kind groß und entwöhnt wurde, ein Festmahl auszurichten, welches zum Ausdruck bringen sollte, dass das Kind nun von der Muttermilch zu fester Speise übergehen sollte - ein bemerkenswerter Brauch, der auch für uns, geistlich gesehen, durchaus an Bedeutung gewinnen kann, denn Paulus greift diesen Vorgang bildlich auf, indem er in 1Kor 3:1 ff (bitte lesen) den Korinthern vorhält im Glaubenswachstum Kindlein zu sein. Der Apostel unterscheidet hier zwischen "geistlich" und "fleischlich" Gesinnten.

Isaak war ca. 5 Jahre alt, als er entwöhnt wurde, also ein Kindesalter, in welchem wir heute unsere Kinder bereits in die Vorschule schicken, wo sie langsam zu lernen anfangen sollen. Auch die Korinther hatten ihre Säuglingszeit, wo ihnen Paulus Milchspeise gab, die Lehre im Glaubensanfang. Worin diese bestand, sagt uns Hebr 6:1-3 mit dem Wort "Anfangsgründe des Christus": Die Umsinnung von toten Werken, der Glauben an Gott, die Lehre von den taufen. und das Händeauflegen, die Auferstehung Toter und das äonische Urteil. Wenn wir dies Worte bewegen, sind wir vielleicht erstaunt, was wir hier alles lesen: Dass wir von toten (Fleischlichen) Werken umsinnen bzw. weg von ihnen kommen sollen, darauf kommen wir noch im Blick auf die Korinther. Aber der Glaube an Gott? Ist das Milchspeise? Wir verstehen dies besser, wenn wir bedenken, wie wenig Gott von seinen Kindern zugetraut wird, ja wie ohnmächtig Er in den Herzen vieler Gläubigen im Blick auf die Nichtauserwählten zu sein scheint!

Wir müssen unser Thema von gestern noch weiter ausführen, denn es ist ungemein wichtig für uns alle! Wir schlossen damit, dass ein großer Mangel besteht, an Gott zu glauben, nicht nur mit den Augen eines Säuglings, sondern als jene, die gemäß Eph 1:16 ff um "geistliche Weisheit und Enthüllung zur Erkenntnis Seiner Selbst" beten, wobei wir immer mehr erkennen sollen, wie herrlich und groß doch unser Gott und Vater ist. Denken wir doch hier besonders auch an <Hiob, der erst am Ende einer langen Leidenszeit erkennen durfte, dass Gott alles vermag (Hi 42:2). Als Säugling im Glauben war ihm dieser Glaube noch nicht möglich.

Manchen mag erstaunen, dass der Hebräerbrief auch die Taufe und das Händeauflegen, ja die Auferstehung der Toten als Anfangsgründe anführt, doch dies hier ausführlich darzulegen geht im Rahmen dieser Schrift nicht, wir weisen aber auf unsere Schrift "Die biblische Lehre von den Taufen" hin. Eine sehr klare Abstufung finden wir auch in 1Jo 2:12-14, wo von Kindlein, Jünglingen und Vätern" die Rede ist, und jeweils dazu die Merkmale. Ein Kindlein im Glauben freut sich, dass ihm seine Sünden um Jesu Namen willen vergeben sind, die Jünglinge mussten den Bösen überwinden, also kämpfen, und erst die Väter treten in die göttliche Ruhe und den frieden Gottes ein, weil sie den erkannt haben, der von Anfang an ist!

Hier darf, ja muss sich jeder einmal selbst prüfen, wo er glaubensmäßig steht! Handeln wir noch fleischlich oder schon geistlich?

Mit der gestrigen Schlussfrage "fleischlich oder geistlich" gehen wir wieder zu den vorgestern angeführten Korinthern in 1Kor 3:1 ff: Paulus nennt klare Merkmale dieser unmündigen gemeinde, die noch nach Milch anstatt nach fester Speise verlangt - und was ist los in dieser Gemeinde? Wir lesen von Eifersucht, Hader, von dem Anhängen und bevorzugen bestimmter Prediger ... wobei dann Paulus in 1Kor 3:4b fragt: "... wir der nicht fleischlich sein?"

Die ganzen hier genannten Verse legen den Schwerpunkt auf "fleischlich" bzw. "fleischlich wandeln dem seelischen Menschen gemäß". Damit sind wir bei einem Punkt angelangt, der bis ins hohe Alter vielen zu schaffen macht, "unser Fleisch"! Anstatt es dorthin zu verweisen, wo es hingehört, nämlich an das Kreuz, heben und pflegen wir es immer wieder, wollen es verbessern und fromm machen, und - scheitern! Hier bei den Korinthern war es der Mangel an Gefühl für die Einheit der Körpergemeinde Christi Jesu. Hader und Eifersucht herrschte dort, wo Demut, Sanftmut und Geduld vorhanden sein sollten, wo man sich in Liebe ertragen müsste, wie es Eph 4:1 ff uns lehrt.

Milch ist ein wunderbares Nahrungsmittel, es machte Isaak kräftig und groß. Doch dann kam der Moment, wo er von der Mutterbrust losgelöst werden musste, um selbständig Nahrung aufzunehmen, feste Speise. Für uns bedeutet dies, mehr und mehr in das geschriebene Wort Gottes einzutauchen, Gottes geist in uns wirken zu lassen, die fleischlichen Wege hinter uns zu lassen und unsere Seele dem geist zuzuneigen.

Vertreibung der Hagar und ihres Sohnes

1Mo 21:9

"Und es sieht Sara den Sohn der Hagar, der Ägypterin, den sie für Abraham gebar, Isaak, ihren Sohn lächerlich machen".

Es ist hochinteressant - kaum wurde Isaak entwöhnt, also langsam von einem Kindlein zum Jüngling, begann der Kampf in der Gestalt Ismaels. Menschlich gesehen war es die frühere Verfehlung Abrahams, als er vor dem Pharao Sara als seine Schwester ausgab, was ihm dann auch noch viel Reichtum einbrachte, darunter Knechte und Mägde, wir unter sich Hagar befunden haben muss. Diese aufgrund einer Lüge erhaltene Magd musste Abraham. zwangsweise zum Unsegen gereichen,,,, Hagar wurde zum Fallstrick im Haus des Auserwählten. Ismael wurde unter uns bekannten Umständen geboren und jetzt lesen wir zum ersten mal von seinen üblen Charaktereigenschaften: Er macht Isaak lächerlich und wurde so zum Störenfried in der Familie. Gehen wir hier zurück zu 1Mo 12:3, wo in den ersten Segensverheißungen auch eine Warnung steht: "Und segnen will Ich, die dich segnen, und die dich höhnen, will Ich verfluchen." Und durch wen hat diese Verhöhnung angefangen? Ausgerichtet durch den dem Fleisch nach gezeugten Sohn Abrahams, Ismael! Und dies just in jener Zeit, als Isaak groß wurde.

Heute sehen wir, wie sich weltweit die Verhöhnung (Lächerlichmachen) durch die Nachkommen Ismaels fortgesetzt und ausgebreitet hat, und parallel hierzu passt es, dass auch wir Gläubige immer mehr der Lächerlichkeit preisgegeben werden, vor allem, wenn wir den Namen "Jesus" bekennen!

1Mo 21:10

"Und sie sagt zu Abraham: 'Treib aus diese Dienstmagd und ihren Sohn, denn nicht soll das Losteil einnehmen, der Sohn dieser Dienstmagd mit meinem Sohn, mit Isaak!'"

Sara konnte offensichtlich das Verhalten Ismaels ihrem Sohn gegenüber nicht mehr aushalten, obwohl sie ja selbst den verhängnisvollen Einfall zur Zeugung Ismaels hatte. Jetzt, nach vielen Jahren, erntete sie die bittere Frucht ihrer Ungeduld und fasste den Entschluss, dem Treiben Ismaels ein Ende zu berieten, und ihre Forderung an Abraham kling hart und radikal: "Treib aus...!"

Sara trieb aber noch ein anderer Gedanke um: Als Erstgeborener hätte Ismael nach damaliger Sitte das Losteil des Erstgeburtsrechts zugestanden, nämlich zwei Drittel von allem Vermögen Abrahams. Dies wird später in 5Mo 21:17 festgelegt. Sara bangte also auch hier um ihren Sohn Ismael! Ismael war nicht der Sohn der Verheißung, also musste jetzt eine klare Trennung vollzogen werden. Auf diese Trennung nimmt Paulus in Gal 4:21-31 Bezug, indem er die zwei Frauen (Sara und Hagar) als allegorische (= bildliche) Bedeutung vor unsere Augen stellt, denn Saras Wortes sind durchaus prophetisch zu verstehen. Zwei Frauen, zwei Bündnisse, das eine vom Berg Sinai, welches zur Versklavung führt, das andere weist auf das freie Jerusalem droben hin - eine klare Trennung, die Paulus gerade hier im Galaterbrief anführt, wo es um Gesetz oder Gnade geht. Und so dürfen wir heute am Schluss dieses Tages voll Freude feststellen, dass auch wir wie Isaak Kinder der Verheißung sind (Gal 4:28), die den Ruf hören sollten: Treib aus, denn Gesetz und Gnade sind wie Feuer und Wasser.

Wir haben schon einmal einen Zwischenstopp bei den Aussagen in Gal 4:21-31 gemacht und machen es heute erneut und sehen das Ganze etwas tiefer: Es stehen sich zwei Frauen gegenüber, Sara und Hagar die Paulus allegorisch mit zwei Bündnissen vergleicht, wobei Hagar das Gesetz verkörpert, Sara die Gnade. Schon einmal musste Hagar ihr Zuhause verlassen (1Mo 16:4 ff) als sie die noch unfruchtbare Sara schnöde behandelte, worauf Sara die Magd in die Wüste schickte. Doch Hagar musste auf Befehl des himmlischen Boten zurück. Wenn wir nun dieses Bild auf das Gesetz deuten, heißt das: Solange Isaak (die Gnade) noch nicht da war, hatte das Gesetz eine göttliche Berechtigung, vorhanden zu sein! Es musste sogar wieder zurückkommen! Die Lage änderte sich aber grundlegend, als Isaak, der Sohn der Verheißung geboren wurde. Und wieder rückte Hagar ins Blickfeld, und wieder wurde sie in die Wüste geschickt, aber diesmal mit den endgültigen Worten: "Treib aus!" Was hat sich geändert? Die Gnade war vorhanden und das Gesetz musste ausgetrieben werden!

Zwei Bündnisse stehen sich gegenüber, der alte Bund, wo Jesus (und um Ihn geht es) noch nicht geboren und gestorben war, solange war Hagar daheim, das Gesetz war gültig und konnte nicht vertrieben werden, um Gegenteil, es zeigte, wie in einem Spiegel den Menschen in seiner Sünde und überführte ihn.

Wir stehen an dem Punkt, wo das Gesetz nicht weggeschickt werden konnte, weil Jesus (Isaak) noch nicht geboren wurde. Als aber Jesus in die Welt kam und am Kreuz starb (als Isaak geboren und groß wurde), heißt es "Treib aus!" von da an hatte das Gesetz keine Berechtigung mehr!

Wenn wir Christus im gesamten Wort suchen und dies auch in den Begebenheiten im Zelt Abrahams tun, verstehen wir Pauli Aussage im Galaterbrief besser. Der klare Befehl an uns lautet: Treib aus das Gesetz, denn der Sohn der Verheißung ist längst geboren und kann nicht neben dem Sohn des Gesetzes existieren.

Das Gesetz zeigt uns, wer wir sind, aber ... es kann uns nicht (!) retten! Wer also am Gesetz festhält, was leider bis heute viele gläubige tun, hat noch nicht erkannt, was der göttliche Sinn des Gesetzes ist, nämlich zu einem Retter zu führen, "zu Christus"! Haben wir Ihn, den Retter dann aber erkannt und uns von Ihm in der Gnade retten lassen, hat das Gesetz seine Schuldigkeit getan, es kann gehenb, mehr noch ,es muss "ausgetrieben" werden!

Wenn sich also Paulus so ausführlich auf Sara und Hagar bezieht, sollten auch wir erkennen, was die Worte "Treib aus" für uns beinhalten.

1Mo 21:11

"Und überaus übel ist dieses Wort in den Augen Abrahams in Betreff seines Sohnes."

Merkwürdig: Abraham scheint noch nicht zu merken, was seine Frau Sara längst gemerkt hat, Geist und Fleisch vertragen sich nicht nebeneinander oder auf gestern bezogen, das Gesetz kann neben der Gnade nicht stehen bleiben.

Wir können zwar Abraham hier gut verstehen, wenn er Saras Anliegen als "übel" erachtet, er war eben Ismaels leiblicher Vater und hatte auch für diesen Sohn väterliche Gefühle. Dies führt uns noch einmal zurück zu 1Kor 3:3, wo wir zurückliegend lasen, nicht fleischlich zu wandeln dem seelischen Menschen gemäß. denn: Der seelische Mensch aber nimmt nichts vor den Tiefen des Geistes Gottes an (siehe 1Kor 2:14).

Die Seele ist der Sitz unserer Gefühle, und diese können trügen, weil die Seele, die dem Fleisch zugewandt ist, Gottes Tiefen nicht verstehen kann. Abrahams Seele war in diesem Moment dem Sohn des Fleisches zugewandt und war nicht mehr in der Lage, Gott zu hören, geschweige denn Gottes Tiefen zu erkennen.

Obiges mag uns eine Mahnung sein, dass auch unsere seelischen Empfindungen, soweit sie dem Fleisch zugeneigt sind, uns durchaus in die Irre führen können, vor allem im Blick auf die Wege, die Gott uns führen möchte. Nur wenn wir geistlich gesinnt sind (siehe 1Kor 2:15), unsere seelischen Empfindungen dem Geist Gottes zuneigen, können wir auch Gottes Wege erforschen. Abraham befindet sich also im Moment auf einem seelischen Weg - und was geschieht?

1Mo 21:12-13

"Und es sagt Alueim zu Abraham: 'Lass es nicht übel sein in deinen Augen des Knaben wegen und deiner Dienstmagd wegen. In allem, was Sara zu dir sagt, höre auf ihre Stimme; denn in Isaak wird dein Same genannt werden. Und überdies, den Sohn dieser Dienstmagd: zu einer großen Nation setze Ich ihn; denn dein Same ist er.'"

Gott greift ein - das ist die Antwort auf die gestrige Schlussfrage.

Allein dieses Eingreifen darf uns als Kinder Gottes, die wir gemäß Röm 8:15-17 ja sind, tief berühren, denn es zeigt uns, dass dort, wo wir Gottes vorgegebenen Wege verlassen wollen, (auch wenn dies in edler Gesinnung geschieht) Er uns stoppt und auf den göttlichen Weg führt. Er lässt keine falsche Richtung zu! Dieses wissen gibt uns jenen tiefen Frieden Gottes, von dem wir in Phil 4:6 lesen, verbunden mit dem Aufruf: "Sorgt euch um nichts, sondern lasst in allem eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott bekannt werden." Das tiefe Wissen, von Ihm richtig geführt zu werden, gibt also den Frieden Gottes, der allem Denksinn überlegen ist, und unsere Herzen und Gedanken wie in einer feste in Christus Jesus bewahren - das lehrt uns erst einmal unser Leitvers.

Kehren wir zurück zum Geschehen im Haus Abrahams: Abraham hört auf seine Frau, weil er hören muss! Sara wird hier zur stimme des Wortes Gottes! Dabei geht Gott nicht kalt über Abrahams Gefühle für Ismael hinweg, sondern tröstet ihn derart, dass Er ihm verheißt, was einmal aus Ismael werden wird, nämlich eine große Nation. Doch erst einmal musste eine klare Trennung der Losteile vollzogen werden.

Der Sohn der Hagar, Ismael, wurde auf göttliches Gehgeiß vom Losteil und Verheißungsgut des Vorherbestimmten und Auserwählten ausgeschlossen, aber ... nicht von dem Segen, der durch seinen Vater Abraham auf allen Geschlechtern Ismaels verheißen ist. Aus dieser Sicht verliert die Austreibung Ismaels an Härte!

Doch zuerst kam Ismael in ein schweres Gericht, weil er über Isaak spottet, und weil jeder Spott an den Auserwählten geahndet wird, wie wir im weiteren Verlauf unseres Textes sehen werden.

Wir müssen in dieser Trennung Isaaks und Ismaels auch oder gerade die Ursache des bis heute offen oder verdeckt schwelenden ismaelisch / israelischen Konflikts sehen, also den Ausgang des Hasses und der Verfolgung des von Isaak abstammenden Volkes Israel. Die Nachkommen Ismaels, die ja tatsächlich zu einer großen Nation der arabischen Völker wurden, bekriegen bis heute vor unser aller Augen Israel mit allen Mitteln, allerdings ohne erfolg! Und gerade die jüngsten Geschehnisse um die arabischen Nationen, die sich nun gegenseitig bekämpfen und vernichten, müssen uns aufhorchen, ja aufwachen lassen - wie spät ist es auf Gottes Weltenuhr?

1Mo 21:14

"Und früh erhebt sich Abraham am Morgen und nimmt Brot und einen Trinkschlauch Wasser und gibt es Hagar und legt ihn auf ihre Schultern und das Kind und sendet sie fort. Und sie geht irre in der Wildnis von Berscheba."

Wir wollen es nicht gering achten, dass Abraham seinen erstgeborenen Sohn Ismael in die. Wüste schickte, wo ein unsicheres Schicksal auf ihn wartete. IM Grund war diese Handlung ja schon ein Vorläufer auf die Bereitschaft, Isaak als Opfer darzubringen. Wir erkennen aber auch in dem Geschehen um Ismael deutlich, wie der Glaube Abrahams stetig zunahm. Viele Stadien musste sein Glaube durchlaufen, und es fing an mit dem Gehorsam des Glaubens, aus der Stadt Ur auszuziehen, was ihn dann ins gelobte Land brachte. Die Demut des Glaubens ließ ihn bei der Landwahl bei Lot zurückstehen, die Kraft des Glaubens brachte ihm den Sieg über die Könige, die Lot entführten, die Festigkeit des Glaubens ließ ihn ausharren, als die Hoffnung auf einen Samen aussichtslos war, das Mitgefühl des Glaubens ließ ihn für Sodom Fürbitte tun, in der Freude des Glaubens gab er dem Sohn der Verheißung seinen Namen, und in der Festigkeit des Glaubens hörte er auf Sara und vertrieb Hagar. Und wenn wir hier noch vorausschauen, sehen wir auch den Höhepunkt seines Glaubens in der Opferung Isaaks. Das alles durchlief Abraham bisher.

Und heute sehen wir ihn in aller Morgenfrühe, wie er Hagar und Ismael in die Wüste schickte, beladen mit ein wenig Wasser und Brot, das im Grunde den sicheren Tod bedeutete. Doch innerlich richtete Abraham sein Auge auf Alueim, der ihm dies ja gebot, und ... überließ die zwei Menschen Seiner Hand.

1Mo 21:15-16

"Und aufgebraucht ist das Wasser aus dem Trinkschlauch. Und sie wirft das Kind unter einen der Sträucher. Sie aber geht und sitzt für sich allein, fern von ihm wie einen Bogenschuss, denn, so sagt sie: "Ich vermag nicht zu sehen den Tod meines Kindes.' Und sie sitzt ferne von ihm. Und der Knabe erhebt seine Stimme und weint."

Die nächsten Verse beschäftigen sich voll mit dem aufwühlenden Geschehen um Hagar und Ismael. Bedenken wir hier zuerst einmal, dass im Blick auf die Auserwählung Gott gegen Ismael war, ihn aber außerhalb der Auserwählung gemäß 1Mo 17:20 erhörte, ihn segnete und zu einer großen Nation zu machen verhieß. Was sagt uns nun dieses jammervolle Bild von Mutter und Sohn, die ohne Wasser dem sicheren Tod ausgeliefert waren, wobei das Mutterherz Hagars es nicht ertragen konnte ihren Sohn sterben zu sehen?

Nun ist der menschliche Tod, auch wenn er qualvoll sein sollte, noch ein erträgliches Schicksal im Blick auf jenen furchtbaren Irrglauben, der angeblich dahin führt, dass Ungläubige für ewig in einem Höllenfeuer gequält würden. Wie viele Gläubige gibt es, deren nächste Verwandte, ja sogar eigene Kinder ungläubig sterben und nach diesem falschen Glauben der ewigen Verdammnis anheim fallen. Was geht im Herzen solcher Eltern wohl vor sich, wenn eines ihrer Kinder ungläubig stirbt und dieses nun endlos in der Hölle schmoren sehen? Müsste solche Frage nicht unbedingt nachdenklich und fragend machen? Kann ein Mutterherz hier im Vergleich mit Hagar, solche grauenvolle Lehre überhaupt ertragen? Es verblüfft, mit welcher Leichtfertigkeit gläubige über solche Fragen einfach hinweggehen!

Wir haben gestern eine Lanze für die Allaussöhnung gebrochen und setzen dies heute noch begrenzt fort, weil uns Hagar doch einiges vor Augen führt. Wie kam es überhaupt zu dieser fatalen, ja grauenhaften Lehre einer endlosen Höllenqual? Nun, durch mündliche und schriftliche Belehrung der frühen Kirche wurde das Endziel Gottes mit seiner Schöpfung mehr und mehr verdunkelt. Der allmächtige Gott wurde ein Gott, der Seine Macht immer mehr mit einem Geschöpf (Satan) teilte, das Ihm Seine Schöpfung abspenstig machte und den Großteil auf seine Seite ziehen konnte. Hauptargument war die völlig falsche Lehre des freien Willens der Geschöpfe. Und diese Bild wurde von Generation zu Generation weiter übernommen.

Nun ist ja noch zu verstehen, wenn Gläubige zu dieser Lehre verführt werden, aber das weit Schlimmere ist, dass sie unbelehrbar daran festhalten und nicht der Aufforderung nachkommen, gemäß 1Thes 5:2 alles zu prüfen und das Vortreffliche zu behalten. Dazu noch die Aufforderung, sich von allem fernzuhalten, was böse aussieht.

Es liegen uns viele Zeugnisse vor, wie Gläubige dieser Aufforderung nachkamen und zur Wahrheit geführt wurden, das am Ende keine ewige Hölle steht, sondern "Gott alles in allen", wie es 1Kor 15:28 aussagt!

1Mo 21:17

"Und es erhört Alueim die Stimme des Knaben von dem Ort, wo er ist. Und ein Bote Alueims ruft Hagar zu von den Himmeln und sagt zu ihr: 'Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nur nicht; denn Alueim hört die Stimme deines Knaben von dem Ort, wo er ist.'"

Es bewegt sogar uns noch heute nach rund viertausend Jahren, wie Gott eingriff und die glücklich machende Stimme des himmlischen Boten wie ein heller Lichtstrahl in das gequälte Herz der Hagar eindrang. Immer dort, wo die Dunkelheit des Verlorenseins am bedrängendsten ist, wird das Licht am besten wahrgenommen. So war die bei Hagar, so war dies auch in unserem Leben, als der Lichtstrahl des Evangeliums der rettenden Gnade in unser dunkles Leben fiel, und so wird es sein, wenn am Ende jedes Knie sich beugen und jede Zunge huldigen wird: "Herr ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters (gem. Phil 2:10-11).

Schon einmal (1Mo 16:9) wurde Hagar mit dieser himmlischen stimme konfrontiert, als sie nach ihrer hochmütigen Erhebung über Sara in die Wüste fliehen musste. Dort wurde sie aufgefordert, sich unter Sara zu demütigen, was sie ja dann auch tat. Dort mag Furcht ihr Herz beschlichen haben, denn es war ein schwerer Weg, sich zu demütigen - jetzt klingt die Stimme des Boten für sie glückselig, denn sie verheißt Rettung aus größter Not.

Lasst uns, liebe Geschwister, an dieser Stelle auch an jenem Punkt in unserem Leben erinnern, als der Lichtstrahl des Evangeliums uns Rettung aus tiefster Verlorenheit verkündigte, und dies in dem herrlichen Namen Jesus Christus!

1Mo 21:18

"Steh auf! Erhebe den Knaben und ermutige deine Hand an ihm; denn zu einer großen Nation mache Ich ihn.'"

Der Name "Ismael" bedeutet ja "es hört der Unterordner" oder ""Erhöher ist Gott". Damit wurde dem Ismael schon mit seiner Namensgebung eine große Verheißung geschenkt. "Ich, Gott, höre auf dich"! Wenn also Ismael bzw. dessen Nachkommen, was noch in der Zukunft liegen wird, einmal zu Gott rufen werden, begeben sie sich in Seine Hand, um Seine Hand wird diese stolze und wilde Nation durch Gericht und Gnade zu Ihm völlig ergebenen Geschöpfen machen.

Vielleicht dürfen wir an diesem Punkt einen Blick in die Zukunft tun, den uns Jes 19:23-24 möglich macht:

"An jenem Tag wird ein Hochweg sein von Ägypten nach Assur; und es kommt Assur nach Ägypten, und Ägypten geht nach Assur, Und sie dienen Ieue, Ägypten zusammen mit Assur. An jenem Tag wird Israel sein das Dritte mit Ägypten und Assur, ein Segen inmitten der Erde, die gesegnet sind von Ieue der Heere."

Es darf uns ein wundervolles Zeichen sein, dass, wenn der Herr als Messias für Israel wiederkommt (3was aber erst nach unserer Entrückung geschehen wird), der bis heute andauernde israelisch / ismaelitsche Konflikt in wunderbarer Art und Weise gelöst wird, wo dann Ismaels Nachkommen Ieue in Hingabe dienen und sogar Israel als Drittes mit im Bund ist und alle gemeinsam ein Segen inmitten der Erde sein werden.

Noch etwas soll uns an unserem Leitvers wichtig werden: "Steh auf!" Es sind die ersten Worte an die daniederliegende Hagar und sie beinhalten eine Aufforderung! Hagar sollte auf die frohe Botschaft eine Reaktion zeigen!

Dieses "Steh auf" erinnert uns an Paulus der uns gleiches in Eph 5:14 zuruft (als Sprachrohr des erhöhten Herrn): "Erwache, der du schlummerst, steh auf aus den Toten, und aufleuchten wird dir der Christus!" Der Zusammenhang zwischen Hagar und uns besteht darin, dass wir beide etwas empfangen haben, Hagar den rettenden Ruf des Boten, wir die Rettung in der Gnade (Eph 2:8). Und jetzt gilt es, nicht liegen zu bleiben und dabei sogar noch einzuschlafen. Für uns gilt hier vorbildlich, was uns Paulus in Phil 3:7-14 vormacht, nämlich zu einem Wandel aufzustehen, der uns in eine Kampfbahn versetzt, in welcher wir nach bestimmten regeln laufen sollen, um einen Kampfpreis zu erringen, "den Kampfpreis der Berufung Gottes droben in Christus Jesus."

Leider ist es so, dass die einen schlummern und sich damit begnügen, dass ihnen ihre Sünden abgenommen wurden, wobei sie alles um sich herum buchstäblich verschlafen (im Blick auf unser Thema über die Allaussöhnung). Nicht Zwang soll unser "Steh auf" beflügeln, sondern Freude darüber wie reich wir in Christus gesegnet sind.

Und Hagar? Sie folgte der Stimme, weil sie Rettung erkannte, und dies sicherlich mit größter innerer Freude!

1Mo 21:19

"Und Alueim tut ihre Augen auf, und sie sieht einen Brunnen lebendigen Wassers. Und sie geht und füllt den Trinkschlauch mit Wasser und tränkt den Knaben."

Führen wir unseren gestrigen Vergleich Hagars mit uns im Hinblick auf die Folgen des "Steh auf" noch etwas weiter:

Hagar stand auf, ermutigte ihre Hand an ihm, das heißt, sie nahm ihn an der Hand, und was geschah darauf? Ihre Augen wurden aufgetan und sie sieht die Rettung in Form eines Brunnens mit lebendigem (Leben spendendem) Wasser! Was mag dieser Anblick für Hagar bedeutet haben!!! Und jetzt gehen wir zu uns:

Wer gedrängt wird (wer sich die Mühe macht), aufzustehen, weil in der göttliche Ruf in dem gestern schon zitierten Wort in Eph 5:14 erreicht hat "Erwache, der du schlummerst, stehe auf aus den Toten, und - aufleuchten wird dir der Christus!" wird gleich Hagar Glücklichmachendes erleben: "Aufleuchten wir dir der Christus"!

Wasser gab Hagar neue Kraft und neues Leben; wäre sie weiter sitzen geblieben, wäre nichts geschehen als der sichere Tod. Uns rufen Pauli Worte zu, erst einmal aufzuwachen, uns nicht damit zufrieden zu geben, "wir sind ja gerettet", sondern dem "unausspürbaren Reichtum des Christus" nachzujagen, der gemäß Eph 3:8 allein dem Apostel Paulus gegeben wurde. Dabei wollen wir besonders beachten, dass dieser uns gegebene Reichtum "unausforschlich" ist, wir dürfen uns also nie mit dem zufrieden geben, was wir erkennen durften - unser Erdenleben wird nicht ausreichen, alles zu erforschen! Aber ... wir können aufstehen und dort lesen, wo wir fündig werden, im. Wort Gottes.

"Wasser" kann Leben vernichten, das sahen wir an der Sintflut, es kann aber auch Leben erhalten, das sehen wir hier bei Hagar. Zum ersten mal lesen wir hier von "lebendigem Wasser", und wir wissen, dass auch Jesus auf Erden viel von dem "lebendigen Wasser" sprach, welches Er gab (Joh 4:10), und in Joh 4:13 erklärt er dieses Wasser, es ist "Sein Wort", denn Er ist das Wort. In Zusammenhang mit unseren gestrigen Darlegungen möchten wir darauf hinweisen, wie kostbar und unausspürbar für uns das geschrieben Wort ist, wenn wir uns damit beschäftigen! Denn wenn wir dies tun, wird uns der Christus aufleuchten, Er wird von diesem Wort angestrahlt und für uns immer besser erkennbar und größer. Und was kann es Köstlicheres geben für uns Erdenbürger, wenn uns der Christus aufleuchtet?

Ein wertvolles Wort hierzu finden wir in Eph 5:25-27 (bitte lesen). Hier wird die Liebe zwischen Mann und Frau als etwas ganz Wunderbares vorgestellt, als ein Bild auf Christus und Seine Gemeinde. Er, Christus, liebt jedes einzelne Glied und hat Sich für sie dahingegeben, "sie reinigend durch das Wasserbad in einem Ausspruch Seines Mundes, damit Er für Sich Selbst die herausgerufene Gemeinde herrlich darstelle...". Hier ist jeder von uns ganz direkt angesprochen, liebe Geschwister, und wir dürfen erneut das Wasser(bad) erleben, das uns gereinigt hat, uns Leben schenkt, vorerst geistlich, dann buchstäblich; und wir glauben dem Ausspruch Seines Mundes, der am Kreuz hauchte: "Es ist vollbracht!"

1Mo 21:20-21

"Und es geschieht, dass Alueim mit dem Knaben ist, und er wird groß. Und er wohnt in der Wildnis und wird ein guter Bogenschütze. Und er wohnt in der Wildnis von Pharan. Und seine Mutter nimmt ihm ein Weib aus dem Lande Ägypten."

Alueim steht zu Seinem Wort (Ismael = es hört Al), Seine Hand liegt schützend über ihm, denn auch er soll ja eine große Nation werden. So wohnen also Hagar und Ismael im östlichen Teil der Halbinsel Sinai, die hier Pharan heißt, und unser Leitvers betont, dass Ismael ein guter Bogenschütze wurde, was uns darauf hinweist, dass er und seine Nachkommen kriegerisch das spätere Volk Israel bekämpfen werden, und dies bis zum heutigen Tag. Und dieser Kampf wird erst enden, wenn Christus als König auf die Erde kommt und den ismaelisch / israelischen Konflikt dauerhaft lösen wird.

Aber noch etwas Wunderbares entnehmen wir unserem Leitvers: Durch Gottes erbarmendes Herabneigen zu Hagar und Ismael zeigt Er uns, dass er für die nicht auserwählten Menschen, zu denen wir ja Ismael zählen, noch etwas anderes als Gericht bereitet hat. Mit Seinem "Ich bin mit dem Knaben" legt Er ein kostbares Samenkorn in den fruchtbaren Boden Seiner Offenbarung! Und welche Frucht bringt dieser Samen im Verlauf der Äonen?

Aus der in der Einzahl stehenden Aussage "und Gott war mit dem Knaben" wird sich die Verheißung erfüllen, "Siehe, Gottes Zelt ist bei den Menschen, und Er wird bei ihnen zelten; sie werden Seine Völker sein und Er, Gott Selbst, wird bei ihnen sein" (Offb 21:2). Ja, so weit reichend ist die göttliche Aussage über den Knaben Ismael!

Abrahams Bund mit Abimelech

1Mo 21:22