1. Mose - Kapitel 17

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

1. Buch Mose - Kapitel 17

Gottes Bund mit Abram
Aus Abram wird Abraham
Der Bund der Beschneidung
Die Verheißung Isaaks - aus Sarai wird Sara
Auch Ismael wird gesegnet
Die erste Beschneidung

Gottes Bund mit Abram

1Mo 17:1

"Und Abram wird neun und neunzig Jahre alt. Und es erscheint Ieue dem Abram und sagt zu ihm: 'Ich bin Al, der Allgenugsame. Wandle vor Mir und werde makellos!"

Von Hagar geht unser Blick wieder zu Abram, von dem wir ja im letzten Vers lasen, dass er 86 Jahre alt war, als Ismael geboren wurde. Nun lesen wir, dass er 99 Jahre alt wurde, als Gott wieder. zu ihm sprach, was bedeutet, dass Gott 13 Jahre lang schwieg! Was ging in dieser Zeit wohl in Abram vor? Warum dieses lange Schweigen Gottes, da ja nicht erst mit der Geburt des Ismael, sondern eigentlich schon mit seiner Zeugung begann?

Mit Sicherheit hat Abram schmerzlich Gottes Reden vermisst, mehr noch, je länger dieses Schweigen andauerte, desto mehr muss ihm sein Fehler bewusst geworden sein - hätte er doch warten sollen, anstatt sich mit Hagar einzulassen! Wir dürfen in diesem Schweigen ein göttliches Erziehungsprinzip erkennen: Ist der Friede mit Gott gestört (und dies war ja bei Abram der Fall), folgt Friedlosigkeit, was wir bei Abram annehmen dürfen, er muss durch dieses Schweigen Gottes seinen Fehler erkannt haben.

Wenn wir hier kurz auf uns schauen, ist es im Grund fast gleich: Wo Gläubige von Gottes Weg abweichen, folgt Unruhe und Betrübnis, worauf Eph 4:30 hinweist. Die Ursachen der Betrübnis werden dann in den folgenden Versen Eph 4:31-32 aufgezählt. Und wie kostbar ist es doch, dass wir Frieden im Herzen haben, ein Friede Gottes, der allem Denksinn überlegen ist und unsere Herzen und unsere Gedanken wie eine Feste in Christus Jesus bewahrt (siehe Phil 4:7).

Wir stellten gestern zwei Fragen,

  1. was wohl in Abram während der 13 langen Jahre des Schweigens Gottes vorging, und
  2. warum Gott so lange schwieg:

Mit Seinem Schweigen hat Gott offensichtlich dem Abram zu verstehen gegeben, dass der Vorgriff auf Hagar. und die Zeugung des Ismaels Sein Missfallen erregte. Gott gibt Sich nicht mit einer Ersatzlösung zufrieden! Abram muss sich in den langen 13 Jahren seines Fehlers bewusst geworden sein und immer schmerzlicher das Reden Gottes vermisst haben.

Warum Gott so lange schwieg, haben wir schon angeführt. Er lässt Abram Zeit zum Nachdenken und offenbart uns damit ein weises Erziehungsprinzip.

Was wir bisher geschrieben haben, lässt den Schluss zu, Gott sei mit Hagar und Ismael etwas aus dem Ruder gelaufen, wir müssen also noch etwas anfügen: Da Gott ja alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, ist auch Hagar und Ismael kein Fehllauf, sondern entspricht vol Seinem Willen. Wir sind dabei wieder einmal bei unseren schon oft genannten Offenbarungsstufen angelangt, wo wir auf der unteren Stufe das menschliche Versagen bzw. die Ungeduld sehen, auf den oberen Stufen jedoch den souverän wirkenden Gott, der alles im Griff hat und dem nicht entgleiten kann!

So sehen wir, dass auch Ismael unter dem Segen Gottes steht, der Erin 1Mo 16:10 der Hagar gegeben hat.

Gottes Schweigen dauerte zwar sehr lange, doch nicht für immer! Als Abram 99 Jahre alt war, nahm Gott wieder den direkten Kontakt mit Seinem Auserwählten auf und stellte Sich als "der Allgenugsame" vor. Die herkömmlichen Übersetzungen (z.B. Elberfelder) übersetzten hier mit "Ich bin Gott, der allmächtige", was aber nicht ganz den Inhalt dieses göttlichen Namens trifft. "Der Allgenugsame" bedeutet, dass Gott allein volles Genüge schenken kann.

Viel hatte Abram bisher in der göttlichen Schule gelernt, ja, sein Glaube wurde ihm sogar zur Gerechtigkeit angerechnet (1Mo 15:6). Doch nun kommt eine Lektion, die Abram noch nicht erkannte, nämlich dass der Allmächtige auch der Allgenugsame ist, der vollen Genüge schenkt der sogar die erstorbenen körperlichen Kräfte (hier die Zeugungskräfte) wieder zum Leben erwecken kann. In schweren Prüfungen musste Abram lernen, dass es töricht ist, mit menschlichen Mitteln (hier mit Hagar) nachhelfen zu wollen. Jetzt steht auf dem Lehrplan, dass Gott Selbst alles Nötige tut, damit der verheißene Samen auch Wirklichkeit wird. Und wie wunderbar: Obwohl Abram schon mit 86 Jahren praktisch zeugungsunfähig war, wartete Gott noch einem 13 Jahre, um das Unmögliche noch zu steigern, das heißt, Er erschwerte die Umstände des Glaubens bis in das menschlich Unmögliche.

Darf das nicht auch uns dienlich sein? Handelt Gott nicht auch bei uns so, wie Er bei Abram handelte?

Und noch etwas sagt der Allgenugsame zu Abram: "Wandle vor Mir und werde makellos!" Bisher mag Abram in Ismael seinen verheißenen Samen gesehen haben, jedoch mit dem u nguten Gefühl, falsch gehandelt zu haben. Jetzt erfährt er, dass sein Gott ihm volles Genüge schenken kann, und volles Genüge war eben nicht Ismael!

Um Abram auf das große Wunder, "Leben aus Toten zu machen", vorzubereiten war ein Wandel vor den Augen Gottes unumgänglich. Nicht mehr hinter, sondern jetzt vor Gott sollte er wandeln, womit Gott ihm zeigen wollte, dass Er jeden Schritt mit Seinen Augen überwacht - und nur so konnte Abram makellos werden, was er ja bisher offensichtlich nicht war (sein fleischliches Vorgreifen war ja alles andere als makellos).

Wenn wir hier wieder auf uns schauen, sehen wir Unterschiede: Bei uns heißt es nicht mehr "wandle vor Mir", sondern "wandle in Mir", denn Gott hat gemäß Eph 2:10 für uns gute Werke vorherbereitet, damit wir in ihnen ganz entspannt wandeln können. Wir sind Sein Tatwerk, erschaffen in Christus Jesus, für gute Werke, da ist kein Eigenruhm mehr für uns möglich - "alles Herr bist Du!" Müssen wir da noch makellos werden?

Wenn wir in Ihm sind, ist Er unsere Makellosigkeit - wir müssen also nichts mehr werden, was wir bereits sind! In Ihm!

1Mo 17:2-3a

"Und Ich werde Meinen Bund schließen zwischen Mir und dir und werde dich vermehren überaus, ja überaus'. Da fällt Abram auf sein Angesicht."

Erinner wir uns heute zuerst an 1Mo 15:7, wo Gott Abram das Land verheißt und dieser sofort eine Frage an Gott stellte, "woran er denn die Verheißung erkennen sollte", was im Grunde seinen unausgereiften Glauben bewies. Jetzt zeigt sich uns ein reiferer Abram: Er fällt auf sein Angesicht und ... schweigt!

Einen neuen Bund kündigt der Allgenugsame Seinem Auserwählten an, der wiederum auf die Vermehrung, ja überaus große Vermehrung von Abrams Samen hinweist; Abrams Niederfallen vor seinem Gott ist dabei vielsagend für. uns: Abram gibt einmal zu verstehen, dass er erkannt hat, dass sein Handeln mit Hagar falsch war und durch einen Mangel an Glauben entstand. Zum anderen bezeugt seine Haltung vor Gott, dass er seinen Fehler erkannt hatte und damit seine Umsinnung zum Ausdruck brachte.

Was uns unser neuer Leitvers zeigt, ist also auch heute noch für uns tief bewegend. In Lk 5:4-9 war Petrus einst in einer ähnlichen Lage, als er sich vor den Knien seines Herrn niederwarf und bekannte. Geh von mir hinaus, da ich ein sündiger Mann bin, o Herr! Petrus erkannten seinen schwachen Glauben und fühlte sich nicht mehr würdig in der Nähe des Herrn ... so dürfen wir auch Abrams demütiges Niederfallen auf sein Angesicht verstehen. Und der Allgenugsame? Er las genügend in dem reumütig vor Ihm liegenden Abram, so dass keine tadelnden Worte mehr nötig waren - Er konnte nun mit Abram über ein neues Gebiet reden, über einen neuen Bund.

1Mo 17:3b-4

"Und es spricht Alueim mit ihm und sagt: 'Ich! siehe! Mein Bund ist mit dir. Und werden wirst du der Vater einer Schar von Nationen."

Wir stehen vor dem zweiten Bund, den Gott mit Abram schließt, und wenn Gott schon so massiv mit "Ich! Siehe!" auf diesen Bund hinweist, wollen auch wir uns heute einige Gedanken darüber machen, was ein Bund denn überhaupt ist:

Zwischen zwei Menschen ist uns das ja klar, denn ein Bund, der auch noch von zwei Partnern unterschrieben ist, kann später nicht mehr geleugnet werden - solch ein Bund setzt also ein Misstrauen voraus. Denken wir hierüber einmal nach! Aber wie ist das bei Gott? Gibt es da auch auf einer Seite Misstrauen? Genügt Gottes Wort nicht? Auch hierüber dürfen wir uns Gedanken machen!

Der neue Bund, vor dem wir jetzt stehen, ist ja, im Gegensatz zum ersten Bund, mit Bedingungen verbunden. War im ersten Bund Gott noch der allein Handelnde, so ändert sich dies jetzt, Abram und seine Nachkommen werden gefordert. Damit erhebt sich jetzt für uns eine weitere Frage: Misstraut Gott Abram?

Obige frage kann man verneinen, im Gegenteil: Er wusste von Anfang an, dass die Nachkommen Abrams, das Bundesvolk Israel, alle Bündnisse mit Gott brechen bzw. nicht halten konnten! Zwar sprach das Volk Israel später großspurig: "Alle Worte, die Jewe gesprochen hat, wollen wir tun" (2Mo 19:8), doch gemäß 5Mo 31:16 sehen wir, dass Gott wusste, dass sein Volk den Bund brechen und Ihn verlassen wird! Und nun?

Wir haben wohl zu Recht gestern einige Dinge gefragt und wollen nun eine Antwort finden, es geht ja um den Sinn von einem Bund oder Bündnissen. Um eine Antwort zu finden, gehen wi rnoch einmal zurück zu 1Mo 15:8, wo Abram, nachdem er Gottes Verheißung hörte, sofort mit einer Frage nachhakte: Mein Herr, Ieue, woran soll ich erkennen...!" Diese Frage entsprang, wie wir schon gesehen haben, dem geringen Gauben Abrams! Ab ram zweifelte n ach menschlicher Sicht an Gottes Worten, womit wir sagen können, dass "Zweifel" der Ursprung aller Bündnisse sind!

Bei unserem neuen z weiten Bund mit Abram haben wir ja schon gesehen, dass Abram gelernt hatte und sich schweigend vor Gott niederwarf - war da noch ein weiteres Bündnis notwendig? Hier müssen wir weiter nach vorne schauen, denn dieser neue Bund umfasst ja das Volk Israel, Abrams direkte Nachkommen, und diese Volk sollte (musste) erkennen, dass es trotz aller Bündnisse und trotz aller großspurigen Versprechen nicht vermochte. Und da ja die Bündnisse, die Gott mit Israel schloss, bei Bündnisbruch auch Strafen beinhalten, ja die Todesstrafe, wie wir in Vers 14 sehen werden, brachten die Bündnisse das Volk immer mehr von Gott ab.

Bündnisse bewirkten in ihrer Tiefe Gottesferne, weil der Mensch nicht imstande war, diese zu halten. - damit zielte alles auf einen Retter hin, der die Bündnisse und das gGsetz buchstabengetreu hielt, und der Retter heißt "Jesus"!

Aus Abram wird Abraham

1Mo 17:5-6

"Nicht weiterhin soll dein Name genannt werden Abram. Sonder dein Name wird Abraham; denn zum Vater einer Schar von Nationen mache Ich dich. Und Ich lasse dich fruchtbar werden überaus, ja überaus. Und Ich mache dich zu Nationen, und Könige werden hervorgehen vor dir."

Abram hat nun den Stand erreicht, zu dem ihm die bisherige göttliche Schule verhalf, und mit diesem (Glauben-) Stand ändert Gott seinen Namen von Abram in Abraham was hat es mit dieser Änderung auf sich?

"Abram" bedeutet ja "Vater der Höhe" oder "hoher erhabener Vater", ein Name, der ihm als Nachfolger der Patriarchen in der Reihe von Adam über Noah bis zu seinem Vater Tharah gegeben wurde. In diesem Rahmen wurde ihm und seinem Samen das Land verheißen, dessen Ausmaß wir ja schon in 1Mo 15:18-21 kennengelernt haben, außerdem ist nur von "einer" Nation die Rede. Der neue Name "Abraham" bedeutet "Vater hoher Schar", entsprechend der Verheißung in unserem Leitvers, und hier sind es "Nationen" 8in der Mehrzahl), weiterhin sollen Könige von ihm hervorgehen, wobei die Geschichte. zeigte, dass tatsächlich ein ganze Reihe von Königen hervorgingen, vor allem aber der König aller Könige, Jesu Christus, dessen Stammlinie in Mt 1:1 ff mit Abraham beginnt, im Grunde aber bis Adam zurückgeht.

Vielleicht achten wir heute darauf, das Abraham (und wir nennen ihn ab jetzt so) noch unbeschnitten war und in diesem Zustand tatsächlich "Vater aller in Unbeschnittenheit Glaubender" wurde, wie Röm 4:11 zum Ausdruck bringt.

1Mo 17:7-8

"Und Ich richte Meinen Bund auf zwischen Mir und dir und deinem Samen nach dir für ihre Geschlechter zu äonischem Bunde, zu werden dir zum Alueim, - und deinem Samen nach dir. Und Ich gebe dir und deinem Samen nach dir das Land deines Verweilens, alles Land Kanaan, zu äonischem Besitz. Und Ich werde ihnen zum Alueim.'"

Nachdem wir in 1Mo 15:18 von dem ersten Bund lasen, der ohne Bedingungen war, richtet Gott jetzt einen zweiten Bund auf, diesmal mit Bedingungen, zu denen wir noch kommen werden. In unseren zwei Leitversen lesen wir erst einmal, was Gott von Seiner Seite aus tun will, und da ist erst einmal interessant, dass von zukünftigen Geschlechtern die rede ist, und dass der Bund äonisch ist, also die Zeit der Äonen bis zum Abschluss des irdischen Königreiches dauern wird - damit ist das zukünftige Volk Israel angesprochen, was ja auch die Aussage "alles Land Kanaan" betätigt.

Dann lesen wir zweimal, "dir zum Alueim" im Blick auf Abraham. und "ihnen zum Alueim" im Blick auf das Volk Israel. Wir wollen jetzt diese zweifache Verheißung etwas genauer untersuchen, denn hier geht es um viel, genauer gesagt um das Ziel Gottes! Das Wort "Alueim" setzt sich ja auch Al, Alue und Alueim" zusammen und wird meist (auch von uns mit "Gott" übersetzt. Doch der einfache Name "Gott" sagt nichts über das aus, was Gott tut - der Name "Al" jedoch bedeutet "Unterordner", und damit werden wir über Gottes Hauptbetätigung informiert, nämlich alles Geschaffene unterzuordnen, bis Er am Ende Seines Heilsplanes "alles in allen sei", wie es uns 1Kor 15:28 sagt.

Für viele von uns ist es verwirrend, die gestern angeführten Namen auseinanderzuhalten, doch was kann schöner sein, als unseren himmlischen Vater zu kennen, auch Seine Titel, welche uns Seine Betätigung aufzeigen. Um es aber einfacher zu machen, bleiben wir in unserem Fall bei "All" und "Alueim", was für uns "Vater und Sohn" bedeutet. Wenn wir jetzt die beiden Titel "All" gleich "Unterordner" und "Alueim" gleich Zuunterordner lernen, ergibt sich in der Aussage unseren Leitvers Folgendes:

Der Vater (All) wirkt im Sohn (Alueim), wobei der Sohn der zum Vater hin Wirkende ist, Er hat die Aufgabe, dass All dem Vater unterzuordnen. Damit haben wir eine schlichte Auslegung der in unserem Leitvers genannten Worte "Alueim". Vertieft sagt unser Textwort, dass Al in Alueim wirkt und nicht nur Abraham, sondern auch das zukünftige Volk Israel sicher an das vorgesetzte Ziel bringt, das ja 1Kor 15:28 wunderbar benennt.

Einen absoluten Höhepunkt dieses Zusammenwirkens von Vater und Sohn finden wir in 2Kor 5:19, der sich auf das Kreuz auf Golgatha bezieht: "Denn Gott war in Christus, die Welt mit sich Selbst versöhnend".

Wir wollen noch einen Tag bei dem Thema "Unterordnung" bleiben, wobei wir das bisher Gesagte so zusammenfassen können: "Alueim" ist der Sohn, der zu Al hin alles unterordnet, wobei der Vater durch Seinen Geist im Sohn wirkt. Auf Abraham bezogen bedeuten also diese Worte "... zu werden dir zum Alueim" bzw. "... ihnen zum Alueim", dass Gott in dem Sohn wirkt, bis einmal alles dem Sohn untergeordnet ist, wonach dann der Sohn Sich Selbst dem Vater unterordnet, damit Gott alles in allen sei - das ist für uns die Ausbeute aus unseren Leitversen.

Das Wort "Unterordnung" ist in unserer modernen Welt verpönt, es passt nicht mehr in unsere Zeit. Und es will erst recht nicht mehr gehört werden, wenn es auf die Frau bezogen wird - hier fallen leider auch Gläubige auf die Falles des Widerwirkers herein. Man hat beiseite gedrängt, dass "Unterordnung" mit Gottes Liebe zu tun hat, mit der Er alle Seine Geschöpfe liebt. Wenn das All einmal untergeordnet zu Gottes Füßen liegt und selbst der Sohn sich dem Vater unterordnet, dann entspringt dies dem Herzen Gottes, in Liebe vereint "alles in allen" sein zu können und - von allen geliebt zu werden. "Unterordnung" bedeutet so gesehen die unendliche Liebe des Vaters zu erkennen, aber auch dass Er (!) der Schöpfer ist, und nicht das Geschöpf.

Der Bund der Beschneidung

1Mo 17:9

"Und es sagt Alueim zu Abraham: 'Und du sollst Meinen Bund halten, du und dein Same nach dir für ihre Geschlechter.'"

Wir kommen wieder zurück zu Abraham, der jetzt eine klare Anordnung erhält, nämlich den Bund zu halten, der in den folgenden Versen beschrieben wird, was besonders für seinen samen und die folgenden Geschlechter gilt. Nun haben wir schon ab dem ersten Menschenpaar gesehen und gelernt: Immer wenn Gott etwas gebietet bzw. verbietet, bricht der Mensch das göttliche Gebot!

Bei Adam und Eva haben wir erkennen dürfen, dass das Brechen des Gebotes, nämlich nicht von einer bestimmten Frucht. zu essen, in die Sünde führte. Hätte sich das erste Menschenpaar an das Gebot gehalten, hätte es keine Sünde gegeben, kein Erkennen von Gut und Böse, keine Kinder ... Adam und Eva würden also heute noch im Garten Eden leben; das wäre ab er nicht der Wille Gottes! Erst durch den Ungehorsam lief Gottes Heilsplan weiter, der im. Kreuz auf Golgatha seinen vorläufigen Höhepunkt fand - hier offenbarte Gott in Seinem von Ihm dahin gegebenen Sohn Seine Liebe! Sollte es bei Abraham anders sein?

Wenn der Mensch von Gott gefordert wird, muss er etwas tun, sein Fleisch muss tätig werden. Doch gerade über das Fleisch lesen wir in Joh 6:63, dass es überhaupt nichts nützt, und in Röm 7:18 wird gesagt, es wohnt nichts Gutes in ihm ... mit diesen wenigen Aussagen sehen wir, dass Gott etwas fordert, von dem Er von Anfang an weiß, dass es nicht erbracht werden kann, was uns die Aussage in 5Mo 31:16 bestätigt!

1Mo 17:10-11

"Dies ist Mein Bund, den du halten sollst zwischen Mir und dir und deinem Samen nach dir für ihre Geschlechter: Beschneidet euch jeden Männlichen! Und beschnitten sollt ihr sein an dem Fleische eurer Vorhaut. Und es werde zum Zeichen des Bundes zwischen Mir und euch."

Endlich vernehmen wir den Inhalt des Bundes, den Gott mit Abraham und ganz besonders mit dem zukünftigen Volk Israel schließt - das Abschneiden eines kleinen offensichtlich nutzlosen Stückchens Fleisch bei jedem Männlichen (wir nennen diesen Bund deshalb "Bund der Beschneidung ).

Wir wollen zuerst das gestern angeführte Wort Jesu in Joh 6:63 vollständig zitieren: "der Geist ist, der lebendig macht; das Fleisch nützt dabei überhaupt nichts." Diese Aussage Jesu zeigt uns, was die Beschneidung beinhaltet und was Gott mit dieser symbolischen Handlung sagen will: Abraham und seine Nachkommen sollen im Wandel vor ihrem Gott von allen fleischlichen Handeln absehen. Hierzu zählt alles, was mit ""Ich" beginnt, "Ich will alles tun, Ich werde die Gebote halten, "Ich, Ich, Ich"!

Jahrtausende später bezeugt ein Mensch (Paulus) seine Ohnmacht inm Blick auf das Fleisch und bekennt: "Ich elender Mensch" (Röm 7:24), wobei es wörtlich übersetzt heißen muss: "Elender Ich Mensch"!

Was Abraham noch nicht erkennen konnte, wissen wir heute: Wir sollen dem Geist gemäß vor Gott wandeln, nict dem Fleisch gemäß, nur der Geist macht lebendig, das Fleisch ist hierbei nichts nütze!

Wir bleiben heute zuerst noch bei Paulus, der uns wie kein anderer in Röm 7 aufzeigt, was es mit dem Fleisch, das heißt mit der "fleischlichen Gesinnung" auf sich hat, sie führt in den Ruin, ja muss in den Ruin führen! Dabei stellt er in Röm 7:12 fest, dass die Gebote Gottes heilig, gerecht und gut sind, weil sie zu der Erkenntnis führen, dass wir das Gute, das wir zwar wollen, nicht tun, sondern das Üble tun wir, was Röm 7:18-19 zeigen. Paulus wird also derart in die Enge getrieben, bis er keinen Ausweg mehr sieht und in Röm 7:25 aufschreit: "Ich elender Mensch! Was wird mich aus dem Körper dieses Todes bergen?"

Die göttliche Antwort besteht aus einem Wort: "Gnade!" Nicht unser fleischliches Mühen führt ans Ziel, nicht unser Wollen, welches ja als berufene gläubige bei uns vorhanden ist, sondern allein Gottes Wirken bringt uns ans Ziel, und dies offenbart sich in "Gnade", damit sich überhaupt kein Fleisch vor den Augen Gottes rühmen könne" (1Kor 1:29).

Ein kleine Stückchen Fleisch, abgeschnitten mit der Vorhaut, demonstriert Abraham, wozu das Fleisch (unsere fleischlichen Bemühungen) nütze ist, es kann Gott niemals gefallen (Röm 8:8), und noch weniger vernimmt es etwas von den Tiefen des Geistes Gottes (1Kor 2:14) ... es wird einfach abgeschnitten!

Gott schließt einen Bund mit Abraham und dessen Nachkommen, dem Volk Israel und weiß im Voraus, dass Israel diesen Bund brechen wird, wir wiesen schon auf 5Mo 31:16 hin. Abrahams Samen beachtete zwar das Ritual der äußerlichen Beschneidung bis heute, doch bringt ihn das nicht weiter, weil er (der Same Abrahams) die Unfähigkeit des Fleisches noch nicht erkannt hat. Es muss also noch etwas Weiteres geschehen, und das lesen wir in 5Mo 30:6: "Und Jewe, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Kinder beschneiden, damit du Jewe, deinen Gott liebest mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, auf dass du am Leben bleibest." Damit wird uns klar, dass die äußere Beschneidung am Fleisch ohn die innere Beschneidung des Herzens durch Seinen Geist Gott nicht genügen kann!

Obiges bestätigt Paulus in Röm 2:28-29. Vertieft geht dann der Apostel in Röm 8:5-8 auf dieses Thema ein und offenbart den Unterschied zwischen fleischlicher und geistlicher Gesinnung und stellt dabei noch fest, dass die Gesinnung des Fleisches "Tod" ist. Deshalb ist die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott, weil sie sich dem Gesetz Gottes nicht unterordnet. Das, liebe Geschwister, sind harte Worte gegen jene die meinen, aus sich selbst heraus (also mit ihrem Fleisch) etwas für Gott erbringen zu können!

Wir sehen, nicht nur das Volk Israel ist unfähig, dem Fleische nach Gott zu gefallen, nein, das trifft auch auf uns in vollem Umfang zu! Und wir haben in vielen unserer Schriften darauf hingewiesen und tun es immer wieder, weil wir um unsere menschlichen Schwächen wissen. Wir möchten in diesem Sinn auch auf Gal 5:16-26 hinweisen, wo Paulus ebenfalls hart mit dem Fleisch abrechnet.

Es ist uns in Gnade gegeben, Gottes Absicht zu erkennen, und so liegt es in Seiner Absicht, dass Abrahams Nachkommen den Bund nicht lückenlos halten konnten und können, ja Er ergänzte bekannterweise später noch mit dem erschwerten Bund vom Sinai, der Gesetzgebung unter Mose.

Alle Bündnisse sollten das Volk Israel von seiner Unfähigkeit überführen, mit dem Fleisch etwas Gott Wohlgefälliges zu vollbringen, weil Gott bewusst den Menschen mit diesem schwachen Fleisch erschaffen hat! Das erkennen wir leicht bei Adam, der schon das erste Gebot, "du sollst nicht essen..." gebrochen hat, weil Gott ihn als "seelischen Menschen" erschaffen hat. Darauf verweist Paulus in 1Kor 15:45: "Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele", und ..."Der seelische Mensch aber nimmt nichts von den Tiefen des Geistes Gottes an; denn sie sind ihm Torheit" (1Kor 2:14).

1Mo 17:12-14

"Und ein Sohn von acht Tagen werde beschnitten bei euch, jeder Männliche eurer Geschlechter, hausgeboren oder erworben mit Geld von irgendwelchem Ausländer, er, der nicht von deinem Samen ist. Mit Beschneidung werde beschnitten der Hausgeborene und der mit deinem Geld Erkaufte. Und Mein Bund werde in eurem Fleisch zum äonischen Bunde. Und der unbeschnittene Männliche, der am Fleische seiner Vorhaut nicht beschnitten ist am achten Tage, jene Seele werde auch ausgerottet von seinem Volke. Meinen Bund bricht er.'

Neben den Wiederholungen des Bundesinhaltes lesen wir heute, dass auch eRkaufte, also Sklaven, dem Ritual der Beschneidung unterworfen werden müssen, und wir lesen noch eine bemerkenswerte Aussage in Vers 13: "Und Mein Bund werde in eurem Fleische zum äonischen Bunde." Gott appelliert hier an das Fleisch, in welchem gar keine Kraft ist, den Bund zu halten! Deutlicher ausgedrückt. Gott hat den Menschen von Anfang an nicht mit der Kraft ausgerüstet, im Fleisch Seine Gebote zu halten!

Damit wird uns verständlich, warum wir später ein Volk Israel sehen, dass sich immer wieder auf das Fleisch verlässt und dabei scheitert, ja scheitern muss! Damit Gott sein vorgesetztes Ziel, nämlich ihr Alueim zu sein, erreichen kann, muss Er Israel ein neues, von Seinem heiligen Geist beschnittenes Herz geben, worauf sie Ihn dann auch so lieben können, wie es sich Sein Herz ersehnt. Dann erst werden sie das verheißene Land als äonischen Besitz empfangen, wie es Vers 7 in unserem Kapitel verheißt.

"Und der unbeschnittene Männliche, der am Fleische seiner Vorhaut nicht beschnitten ist am achten Tage, jene Seele werde auch ausgerottet von seinem Volke. Meinen Bund bricht er.'

Wir greifen heute noch besonders Vers 14 auf, der ja jenen die Todesstrafe androht, die nicht beschnitten sind. Wir können diese Strafandrohung nur verstehen, wenn wir den Bund der Beschneidung als ein Mahnmahl Gottes mit weitreichender Bedeutung sehen, hier geht es um das große Ziel Gottes, "von Seinen Geschöpfen geliebt zu werden"! Doch um Gottes Liebe zu erkennen, muss der Mensch erst in Gottesferne und absolute Verlorenheit geraten, und das vollzieht sich durch den Bruch des Bundes!

An dieser Stelle dürfen wir wieder einmal ein klares Signal geben, dass Gott es war, der den Menschen in Sünde geführt hat, dass es Gott war, der dem Menschen das unfähige Fleisch gab, Gutes zu tun, dass es Gott war, der den Menschen in absolute Verlorenheit führte und führt, um Sich am Ende aller zu erbarmen!

In 1Tim 4:10 schreibt Paulus, vom erhöhten Herrn inspiriert, dass Gott der Retter aller Menschen ist, vor allem der Gläubigen. "Vor allem" heißt, dass Gott Menschen zur Rettung vorzieht, die wiederum zum Segen jener werden, die später gerettet werden, wie es 1Kor 15:23 sagt.

Und dass diese Vorgezogenen wir sind, die Glieder am Körper Christi Jesu, darf uns zutiefst erfreuen, belegt es doch Eph 1:12 mit den Worten: ".. die wir eine frühere Erwartung in Christus haben."

Die Verheißung Isaaks - aus Sarai wird Sara

1Mo 17:15-16

"Und es sagt Alueim zu Abraham: 'Sarai, dein Weib - du sollst ihren Namen nicht Sarai nennen, denn Sara ist ihr Name. Und Ich segne sie, und überdies gebe Ich dir, von ihr einen Sohn. Und Ich segne ihn, er werde zu Nationen und Könige von Völkern sollen werden von ihm.'

Als ersten lesen wir heute, dass sich auch Sarais Name in "Sara" verändert - und wie bei Abram/Abraham hat auch diese Änderung ihre Bedeutung: "Sarai" bedeutet übersetzt "Meine Fürstin", Sara hingegen nur noch "Fürstin",; damit gibt Gott zu verstehen, dass sie ab sofort nicht mehr nur Abrahams Fürstin, sondern vielmehr die Fürstin vieler Völker sein wird.

"Fürstin" kann man im übertragenen Sinn auch als "die Erste" wiedergeben, und "Die Erste" war sie in jedem Fall für ihren Ehemann, was für Abrahams Liebe zu ihr spricht. Und wie tief muss diese Liebe gewesen sein! Seit dem Auszug aus Ur, wo wir in 1Mo 11:29 zum ersten Mal von Sarai vernehmen, war sie ihrem Mann eine treue Geliebte, und dies trotz der Tatsache, dass sie unfruchtbar war! Wenn wir hier bedenken, wie wichtig damals Nachkommen waren (vor allem Stammhalter), dann mögen wir ermessen, was diese beiden Menschen verband - göttlich gegebene Liebe! Und diese (!) Liebe überstand alle Klippen, deren es, wie wir schon miterlebt haben, viel gab! Die schlimmste Hürde muss für beide gewesen sein, dass trotz des Redens Alueims Sarai keinen Sohn bekam, dagegen ihre Magd Hagar. Soche Demütigung konnte Sarai nur tragen, weil sie ihr Ehemann in Liebe und Treue stützte. Vielleicht darf uns heute wichtig werden, wie kostbar es ist, wenn Gott uns eine Gehilfin zur Seite stellt, mit welcher wir auch in schwersten Situation in göttlicher Liebe verbunden sein dürfen.

Schon in 1Mo 13:15 wurde Abram Samen so zahlreich wie die Krume der Erde verheißen, worauf er einen Altar baute; seitdem hat sich viel ereignet. In 1Mo 15:4 lesen wir erneut eine diesbezügliche Verheißung, diesmal wurde der verheißene Same mit der Zahl der Sterne verglichen, worauf Abram wiederum den Worten Ieue Alueims glaubte, was ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde. Im gleichen Kapitel 1Mo 15:18 lesen wir von dem ersten Bund, wo erneut von Abrams Samen die Rede ist, nur ... Sarai gebiert nicht! Es folgte die Hagar-Episode und Ismael wurde geboren, was blieb Abram menschlich gesehen anderes übrig, als in ihm seinen Stammhalter zu sehen. Nach diesem fleischlichen Vorfall schwieg Gott 13 Jahre lang und Abram hatte genügend Zeit, sein Verhalten zu überdenken. Und dann, mit knapp hundert Jahren spricht Alueim erneut mit Seinem Auserwählten, und wieder ist die Rede von Abrams Nachkommen (1Mo 17:2), worauf wir ja schon eindrucksvoll gesehen haben, wie Abram diesmal schweigend auf sein Angesicht fällt.

Es folgt die Erläuterung des zweiten Bundes, und dann die für Abram kaum mehr fassbaren Worte, dass Sara einen Sohn bekommen sollte, der auch noch gesegnet ist, und Nationen, Könige und Völker sollten von ihm ausgehen - das war zu viel für Abraham - er geriet erneut in eine Glaubenskrise!

1Mo 17:17

"Und es fällt Abraham auf sein Angesicht. Und er lacht und sagt in seinem Herzen: 'Einem, der hundert Jahre alt ist, soll ein Sohn geboren werden? Und sollte Sara, neunzig Jahre alt, gebären?'"

Heute wird es etwas schwierig für uns, weil wir die Aussage Pauli in Röm 4:19-22 mit unserem Leitvers in Einklang bringen müssen. Wir lesen hier: "Und nicht schwachwerdend im Glauben bedachte er seinen ungefähr hundertjährigen schon abgestorbenen Körper und die Erstorbenheit des Mutterleibes der Sara." Bei Paulus sehen wir also einen fest im Glauben stehenden Abraham, in unserem Leitvers hingegen sehen wir ihn lachen und in seinem Herzen zweifeln -wie passt das zusammen?

Eine Lösung finden wir nur, wenn wir genau auf die jeweiligen Worte achten: In Röm 4:20 lesen wir weiter, dass Abraham an der Verheißung Gottes nicht durch Unglauben zweifelte - er glaubte der Verheißung, aber ... er bezog sie auf seinen Sohn Ismael! Einen Sohn von Sara hielt er jetzt, als beide Körper völlig abgestorben waren nicht für möglich! Und was tat Gott darauf?

In Röm 4:20b lesen wir weiter: "... sondern wurde im Glauben gekräftigt..."! Wir sehen also einen Abraham, der zwar einerseits an Gottes Verheißung nicht zweifelte, aber andererseits nicht genug Glauben hatte, dass sich diese Verheißung auf ihn und Sara bezog! Gott musste eingreifen und Seinen Auserwählten im Glauben kräftigen. Gott war also der Wirkende!

Nehmen wir noch die Schlussworte von Röm 4:20 mit in den Tag: "... Gott Verherrlichung gebend..."

Wir haben gestern gesehen, wie wichtig es ist, auch das Umfeld eines Verses zu lesen. Allein mit den Aussagen in Röm 4:19b wäre Abraham von sich heraus im Glauben stark gewesen, doch Vers 20 berichtigt diese Annahme dahingehend, dass Abraham im Glauben gekräftigt wurde, die Kraft kam also von oben! Wir können also sagen, dass Abram zwar wollte, aber das Vollbringen ihm von Gott gegeben wurde. Diese wunderbare Tatsache führt uns zu Phil 2:13, wo es in ähnlichem Sinn um uns geht:

Der Philipperbrief behandelt ja schwerpunktmäßig unseren "Wandel in Christus", und dazu lesen wir im Umfeld des besagten Verses (Phil 2:12b), dass wir mit Furcht und Zittern unsere Rettung auswirken sollen. Diese Worte Pauli können uns schnell in Angst versetzen, denn scheinbar müssen wir hier etwas auswirken. Dich genauer hingegen besagen diese Worte, dass wir gerettet sind (eine Tatsache), und dies auf der Basis der Gnade (siehe Eph 2:8), aber ... wir sollen diese Rettung in unserem Wandel auswirken! Wollen wir das?

Vielleicht merken wir spätestens hier, liebe Geschwister, was wir doch im grunde für Schwächlinge sind, denn selbst am "Wollen" hapert es nicht selten, und am "Gelingen" erst recht! Und an diesem Punkt spricht uns Gottes Wort zu: "Denn Gott ist es, der beides in euch bewirkt: das Wollen wie auch das Wirken (Vollbringen) nach Seinem Wohlgefallen" (Phil 2:13). Ist das nicht ein gewaltiger und herrlicher Zuspruch?

1Mo 17:18

"Da sagt Abraham zu Alueim 'O dass Ismael leben möchte vor Dir!'"

Wir haben durch Paulus dazugelernt, dass Abrams Glaube eben doch nicht gereicht hat, um Gottes Verheißung voll zu glauben, es bedurfte der Kräftigung von oben! Nun lesen wir Abrahams Antwort, und die kann zweifach verstanden werden:

Sieht er in Ismael immer noch seinen verheißenen Samen und setzt sich jetzt für ihn ein? Oder kann er jetzt glauben, dass Gott aus den beiden erstorbenen Körpern Leben hervorbringen kann?

Die erste Möglichkeit können wir streichen. Abram glaubt jetzt, dass Gott Seine Verheißung auch bei Sara einlöst. Sein noch mangelhafter Glaube, der erst einmal ein Lachen auslöste, wurde gekräftigt, Gott schenkte das Wollen und Vollbringen - und es kam noch mehr dazu:

Zu Abraham gestärktem Glauben kam jetzt noch die Fürsorge für seinem im Fleisch gezeugten Sohn Ismael dazu: Was wird dann aus Ismael, meinem ersten Sohn, wenn Sara auch gebiert? Möge Gott diesen doch auch wohlgefällig annehmen und. nicht verstoßen, dass er leben möchte vor Gott!

Einmal mehr leuchtet in diesem Verhalten Abrahams das schöne Bild vor uns auf, wo sich der Auserwählte für den Nichtauserwählten vor Gott verwendet. So wie das auserwählte Volk Israel sich einmal für alle Nationen verwendet und diese zu Jüngern Jesu macht, so ist unser Auftrag in den Überhimmeln und wendet sich an die Bewohner des Alls, bis beides in Christus aufgehauptet ist, das in den Himmel und das auf der Erde (gemäß Eph 1:10).

1Mo 17:19

"Und es sagt Alueim zu Abraham: "Dennoch, siehe, Sara, dein Weib, soll dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Isaak nennen. Und Ich richte Meinen Bund auf mit ihm zum äonischen Bunde und mit seinem Samen nach ihm."

Wenn Abraham jetzt erwartet hat, dass Gott auf seine Fürbitte für Ismael eingeht, sieht er sich getäuscht ... Gott redet von einem zukünftigen Sohn, den Sara ihm gebiert, und der Isaak heißen soll. Diese leicht zu übersehende Tatsache zeigt uns, das s Gott vorerst nicht auf die Bitte des Patriarchen eingeht, weil Isaak, mit dem Er ja Seinen äonischen Bund aufrichten wird, schon vor seiner Geburt offensichtlich den Vorrang hat! Mit ihm richtet Gott Seinen Bund auf, er und seine Nachkommen stehen im Blickfeld Gottes.

Diesen Vorrang, den Gott einzelnen Personen, hier Isaak oder später einem ganzen Volk (Israel) und noch später uns, den Gliedern am Körper Christi Jesu gibt, zeigt uns, wie Gott mit Seinem Heilsplan vorgeht: Zuerst beruft er Einzelne, bereitet diese zu und lässt diese dann zum Segen der Übrigen werden. Das schönste Beispiel in Christus, der Sohn Gottes, der ja in allem den absoluten Vorrang hat. Mit Ihm begann Gott Seinen Heilsplan, indem Er (der Christus) Sich schon vor dem Niederwurf der Welt als Retter in Form eines makellosen und fleckenlosen Lammes bereitstellte (siehe 1Petr 1:20). Und Israel, welches ja den Vorrang vor allen übrigen Völkern hat, wird einmal gemäß Mt 28:19 allen übrigen Nationen zum Segen werden. Dass dabei wir, als Glieder am Körper Christi in ganz besonderer Weise vorgezogen werden, ja sogar eine frühere Erwartung als Israel haben (siehe Eph 1:12), hängt damit zusammen, dass unser Auftrag "überhimmlisch" ist!

Auch Ismael wird gesegnet

1Mo 17:20

"Und was Ismael betrifft, siehe, Ich erhöre dich. Siehe, Ich segne ihn, Ich mache ihn fruchtbar, und Ich vermehre ihn überaus, ja überaus. Zwölf Fürsten soll er zeugen, und Ich mache ihn zu einer großen Nation."

Auch wenn Ismael nicht als Bundesträger infrage kommt, so wird der zwar Erstgeborene, aber trotzdem Hintenangesetzte dennoch gesegnet - Abrahams Bitte wurde erhört, mehr noch, ihm wurde die große Zukunft Ismaels in fünf Verheißungen (alle in unserem Leitvers enthalten) aufgezeigt.

In 1Mo 16:11 lasen wir bereits, dass Ismael schon vor seiner Geburt in die Widerspenstigkeit eingeschlossen wurde, ein Wildeseln von Mensch soll er werden, und seine Hand gegen alle erheben. Dies erben auch alle seine Nachkommen. Und gerade diese Widerspenstigkeit ist die Voraussetzung für den eRweis von Gottes Erbarmen, was uns ja Röm 11:32 lehrt. Und Röm 15:9 sagt: "Die Nationen aber (zu denen auch Ismaels Nachkommen zählen) werden Gott für Sein Erbarmen verherrlichen...", und die Erfüllung dieser prophetischen Aussage nimmt ihren Anfang im kommenden irdischen Königreich Christi. Und noch später, auf der neuen Erde, werden Ihn dann alle Nationen loben, wie es Röm 15:10 ff weiter ausführt.

Wenn wir in unserem Leitvers weiter lesen, dass dem Ismael zwölf Fürsten verheißen sind, dann finden wir diese in "den Chroniken Ismaels" aufgezählt (1Mo 25:12-15). Zwölf Fürsten von Ismael, zwölf Stämme Israels von Isaak - das ist mit Sicherheit kein Zufall!

1Mo 17:21

"Aber Meinen Bund richte Ich auf mit Isaak, den Sara dir gebären soll zu dieser, der bestimmten Zeit im anderen Jahre.'"

Wir wollen heute auf etwas Besonderes achten, nämlich dass zuerst der widerspenstige und widerwirkende Sohn Abrahams, Ismael, geboren wurde, und lange danach der Sohn der Verheißung, Isaak; man könnte auch sagen: Zuerst war das Widerwirkerische da, danach erst kam das Gute. Hätte es nicht umgekehrt sein müssen?

Um eine Antwort zu finden, stellen wir einen neue Frage: War im Garten Eden zuerst Adam oder die Schlange da? Die Antwort ist ganz klar: Zuerst muss die Schlange, genauer gesagt der Widerwirker da gewesen sein, denn wegen ihm war ja das Chaos gemäß 1Mo 1:2 auf der niedergeworfenen Erde. Damit erkennen wir, wie Gott bei Seinem Heilsplan vorgeht: Er baut zuerst eine dunkle Kulisse auf, um den Menschen erkennen zu lassen, dass er auf sich allein gestellt in dieser Dunkelheit verloren geht. Und vor diesem dunklen Hintergrund, wo sich der Mensch total in der Sünde und Gottesferne verheddert hat, lässt dann Gott zu Seiner gegebenen Zeit das hell strahlende Licht seiner göttlichen Liebe aufleuchten!

So kam es dann auch, dass im Garten Eden die Schlange bereits auf Adam wartete, und auf Ismael bezogen war er zuerst da, bevor Isaak ins Leben gerufen wurde - der finstere Hintergrund. der dem späteren Volk Israel das Leben so schwer machte - Ismael und dessen Nachkommen - stellten die dunkle Kulisse dar, vor der Gott Seinem Volk immer wieder Seine Liebe aufstrahlen ließ und lässt.

1Mo 1:22

"Und Er beendet, mit ihm zu sprechen, und es steigt Alueim auf von Abraham."

Um Missverständnisse zu vermeiden, möchten wir heute zuerst noch einige Worte zum gestrigen Thema anmerken, weil wir den Menschen, hier Ismael, als (dunkle) Kulisse verwendet haben. Wir meinen das aber nur bildlich, um aufzuzeigen, dass alles, und hier gerade unsere "dunkle Kulisse" Gott dienen muss. Die erste große und dunkle Kulisse, die Gott durch den Widerwirker aufrichtete, war die Sünde. Und nichts kann heller und strahlender in die durch die Sünde verlorene Menschheit hineinstrahlen als die Liebe Gottes! Sie ist das Licht, das einmal alle Dunkelheit vertreibt und in dem Namen. "Jesus" die Herzen für den Vater öffnet.

Im Kleinen gesehen übernimmt diese Rolle Ismael, er dient als Wildesel darin, dass er bis heute dem Volk Israel das Leben schwermacht, es am liebsten vernichten würde ... und Israel muss vor diesem feind lernen, sich nicht auf die eigene Kraft zu verlassen, sondern auf seinen öGott - vor der Feindschaft Ismaels leuchtet dem Volk in der nahen Zukunft die Liebe Gottes auf.

Zu unserem Leitvers: Alueim (wir sehen in Ihm den Sohn Gottes) beendet Sein Gespräch mit Abraham, und wir lesen, dass Er aufsteigt, und zwar dorthin, wo wir in Phil 2:6 lesen, dass Er in der Gestalt Gottes war. und es nicht für ein Rauben erachtete, ebenso wie Gott. zu sein - das war vor Seiner Menschwerdung. Noch war Er, der Christus, nicht "überaus" erhöht, noch war er nicht mit dem Namen "Jesus" begnadet, wie es Phil 2:9 ff beschreibt, trotzdem war es eine unvorstellbare Herrlichkeit in die Er hier aufstieg!

Wir wollen das "Aufsteigen Alueims", das uns ja gestern nur kurz beschäftigt hat, nicht verlassen, ohne auch an uns zu denken, denn ... in wohl naher Zukunft wird mit uns Ähnliches geschehen - auch wir werden aufsteigen, wie es uns 1Thes 4:13-18 beglückend beschreibt.

Wir alle erleben wohl hautnah, wie sich um uns herum die Welt verändert und wie jene gefährliche Frist in den letzten Tagen, von welcher 2Tim 3:1 ff spricht, gegenwärtig geworden ist. Alle Punkte, die Paulus in diesen Versen anführt, treffen heute zu. Es ist also nicht mehr utopisch, wenn unsere Erwartung, nämlich entrückt zu werden, ganz nahe gekommen ist. Was ist also zu tun?

"Suchet das droben, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend! Auf das droben sinnet, nicht auf das auf Erden! (Kol 3:1-2)! Die Antwort, die wir in obigem Wort finden, hat aber noch einen Vorspann: "Wenn ihr nun zusammen mit Christus auferweckt wurdet ..."! Wie das Letztere aussieht, beschreibt uns Gal 2:20: "Zusammen mit Christus bin ich gekreuzigt, Ich lebe, aber doch nicht mehr ich, sondern in mir lebt Christus."

Freuen wir uns also, wenn uns 1Kor 15:51-53 enthüllt, dass wir "in einem Nu, in einem Augenblick" verwandelt werden, das bedeutet, dass unsere Körper dem Überhimmlischen angepasst werden, und dann sind wir bei Ihm, unserem geliebten Herrn und Haupt, der uns zu Sich holt, damit wir immerdar bei Ihm sein dürfen!

Die erste Beschneidung

1Mo 17:23

"Da nimmt Abraham Ismael, seinen Sohn, und alle seine Hausgeborenen und alle mit seinem Gelde Erworbenen, jeden Männlichen und den Leuten von Abrahams Haushalt; und er beschneidet das Fleisch ihrer Vorhaut an eben diesem Tage, wie Alueim zu ihm gesprochen hatte."

Die restlichen Verse unseres Kapitels 17 zeigen uns die erste Beschneidung in der Familie Abrahams, wobei zuerst Ismael benannt wird, obwohl mit Sicherheit Abraham als erster beschnitte wurde, was Vers 24 zeigt. Interessant ist hier für uns, dass mit Ismael sich auch alle Nachkommen von ihm dieser Beschneidung unterzogen. Dadurch stellt Gott klar, dass auch Ismael ein Sohn Abrahams war, wenn auch mit hamitischen Wurzeln (Hagar stammte als Ägypterin von Ham ab). Der große Hass, den die Araber bis heute gegen Israel hegen, ist im Grunde ein Bruderkrieg, wir kommen später noch auf dieses Thema. Heute stehen wir an einem Wendepunkt, denn es gibt zurückliegend einen "unbeschnittenen" Abram. und ab hier einen "beschnittenen" Abraham - womit Abraham der Vater von zwei recht unterschiedlichen Gruppen wird, nämlich erst einmal der Vater der Gläubigen aus den Nationen (also unser Vater), und dann ist er der Vater der Beschneidung, womit Israel angesprochen ist.

Um erst einmal einen groben Überblick. zu gewinnen, geben wir eine kurze Übersicht:

  1. Als Unbeschnitter war Abram auf dem Grund seiner Gerechtigkeit allein durch Glauben unser Vater,
  2. als Beschnittener war er verpflichtet, das Gesetz zu halten, was auf das Volk Israel zutrifft.

Deshalb sagt auch Jak 2:24, dass der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein! Zu welcher Gruppe möchten wir wohl gehören?

Da Abraham ab hier als "beschnitten" gilt, müssen wir klar sagen, dass er ab hier auch nicht mehr unser Stammvater ist! Es mag manchen Gläubigen aus den Nationen schwer fallen, dass sie nicht mit Abraham verbunden sind, sondern mit Abram! Halten wir also noch einmal fest:

Gemäß 1Mo 15:5 wurde Abram durch Glauben gerechtfertigt - er tat nichts weiter, als seinem Gott zu glauben, was ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde, und dies bedingungslos und ohne Werke!

Der Name "Abram" (Vater) steht für "Einzelpersonen", also für einzelne Berufene, wie wir es sind, "Abraham" hingegen steht für eine Volksmenge, hier das Volk Israel.

Wir stehen also hier an der Geburtsstunde zweier Evangelien,

  1. an die Unbeschnittenen, womit wir angesprochen sind, und
  2. an dem an die Beschneidung, womit Israel gemeint ist.

Wer diese Evangelien nicht auseinander hält, kann Gottes Heilsweg nicht verstehen, so hart dies klingen mag. Es passiert dann das, was wir leider mit großer Betrübnis rund um uns herum sehen müssen, dass sich Gläubige aus den Nationen das Evangelium der Beschneidung fälschlicherweise aneignen und sich damit zwangsweise mit werken abmühen müssen!

Wir haben gestern das grundlegende Thema der zwei unterschiedlichen Evangelien angeschnitten, das davon abhängt, ob wir, die Einzelnen aus den Nationen, uns mit Abram, oder fälschlicherweise mit Abraham verbunden fühlen. Das eine Evangelium lehrt die Rechtfertigung vor Gott aus Glauben, wofür Abram steht, das andere Evangelium fordert Werke und geht sogar soweit, dass gemäß Jak 2:26 geschrieben steht, dass, "ebenso wie der Körper ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot." Dieser Aussage des Jakobus, dessen Brief ja ganz klar "an die zwölf Stämme" gerichtet ist, widerspricht Paulus in Röm 3:28 total, indem er schreibt, "dass der Mensch (allein) durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke." Das ist im Grund doch ganz einfach zu verstehen!

Die Beschneidung, deren Geburt wir gerade nacherleben, ist also das Zeichen des Bundes, der das Evangelium der Beschneidung charakterisiert. Durch dieses Zeichen weist Gott vor dem ganzen All darauf hin, dass das Fleisch nutz los ist. Und dies gilt durch diesen Bund dem Volk Israel! Hat Israel verstanden? Im Nachhinein sehen wir, wie sich das Volk gerade im Fleisch mühte, Werke zu bringen und dabei total versagte. Wir, die Berufenen aus den Nationen, müssen uns immer wieder fragen lassen: Stehen wir auf der Seite der "Gerechtigkeit durch Glauben", oder jener"durch Werke"?

Übrigens: Kein Schreiber der Bibel befasste sich mehr mit dem Thema der Beschneidung als Paulus! In vielen seiner Brief greift er das Thema über weite Teile auf und stellt es seinem Evangelium der Gnade gegenüber; dabei stellt er fest, dass die Gläubigen der Körpergemeinde Christi Jesu im Grunde "die wahre Beschneidung" sind (siehe Phil 3:2-5). Die von Abraham stammende Beschneidung ist im Grunde nur eine Zerschneidung, denn sie verstümmelt das Fleisch. Israel verehrt seinen Gott im Fleisch und rühmt sich sogar dessen - in krassem Gegensatz zu dem, was die Beschneidung eigentlich sagen will.

Alles, was für uns heute Gläubige irgendwie Wert und bestand hat, ist einzig und allein " in Christus"! Auch unsere Beschneidung ist "in Ihm"! Bedenken wir hier einmal, dass ja auch der Mensch gewordene Sohn Gottes am achten Tag mit Händen beschnitten wurde - hat sie iHm was genützt? Nein! Seine wahre Beschneidung fand am Kreuz statt, als Er nicht nur ein winziges Fleischstück ablegte, sondern Sein Fleisch als Ganzes, auf das es begraben werde!

Wenn wir uns also nach Phil 3:3 in Christus rühmen dürfen, dann bekennen wir, dass wir "in Ihm" die wahre Beschneidung bekommen haben, wir brauchen nicht mehr auf unser eigenes Fleisch zu schauen!

Wenn wir mit dem bisher Gesagten die Beschneidung betrachten, müssen wir sehen, dass sie mit Bedingungen verbunden ist, nämlich das später hinzukommende Gesetz zu halten. Jeder, der die Beschneidung annimmt oder sie für sich in Anspruch nimmt, lädt damit eine furchtbare Last auf sich, nämlich ohne Christus und Sein Opfer die Bedingungen zu erfüllen. Auf uns, die Gläubigen aus den Nationen bezogen, wäre dies der klassische Fall von "aus der Gnade fallen"!

In Gal 5:2-5 setzt sich Paulus mit diesem leider so oft missverstandenen Thema auseinander. Wer sich als Glied am Körper Christi Jesu mit dem Evangelium der Beschneidung befasst (was leider ein großer Teil tut), verwirft damit zwangsläufig die Gnade, die ihn gemäß Eph 2:8 rettet, und dies ohne Werke! Bedeutet dann das "Aus der Gnade fallen" den Verlust der Rettung? Niemals, denn dann hätte Sich Gott bei Seiner Auserwählung und Berufung geirrt! Jeder, welcher derart von Gott berufen wurde, ist "in Christus" gerettet! Allerdings:

Gemäß 2Kor 5:10 werden wir (nach unserer Entrückung und damit nach unserer Rettung) vor der Preisrichterbühne des Christus offenbar gemacht, wo sich dann zeigt, ob wir auf unser Fleisch oder auf die Gnade gesetzt haben, womit wir bei 1Kor 3:10-15 angelangt sind, wo alle Werke des Fleisches verbrennen werden, wir selbst aber gerettet sind!

1Mo 17:24-27

"Und Abraham ist neun und neunzig Jahre alt bei seiner Beschneidung an dem Fleisch seiner Vorhaut. Und Ismael, sein Sohn, ist dreizehn Jahre alt bei seiner Beschneidung am Fleische seiner Vorhaut. An eben diesem Tage wird Abraham beschnitten und Ismael, sein Sohn. Und alle Männer seines Haushalts, hausgeboren u nd mit Geld erworben von einem Ausländer von den Nationen, werden beschnitten mit ihm."

dWir haben nun viel über die Beschneidung gesagt, heute kommt dieses Thema zu einem vorläufigen Abschluss; was ist unser Fazit? Der wichtigste Punkt ist der, dass Gott gar nicht will, dass der Bund mit Abraham gehalten wird - das ist für manchen sicherlich harter Tobak! Trotzdem, Gottes Absicht ist, das Halten des Bundes misslingen zu lassen, und damit das vertrauen auf das Fleisch zuschanden zu machen - eine. harte Schule, denn der Mensch setzt naturgemäß auf sein Fleisch. Aber Gott will, dass wir Ihm aus ganzen Herzen glauben! Nur durch das Misslingen lernen wir unsere eigene Unfähigkeit, aber auch sEine Güte und Barmherzigkeit kennen, vor allem aber Seine unendliche Liebe.

Wenn wir den gewaltigen Unterschied zwischen Abram und Abraham erkannt haben, zwischen Glauben und Werken, zwischen der Gerechtigkeit Gottes und der unseren, zwischen dem Evangelium der Beschneidung und dem der Gnade, zwischen Paulus und Petrus ... dann werden unsere Herzen mit Freude erfüllt sein, weil unsere Rettung nicht von uns und unserem fleischlichen Vermögen abhängt, sondern einzig und allein auf dem Werk des Sones Gottes beruht, der alles (!) für uns vollbracht hat.

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 18