Die Hoffnung wird nicht zuschanden

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Version vom 19. April 2012, 12:09 Uhr von DM (Diskussion | Beiträge) (Welcher Zusammenhang existiert zwischen der Prophetie und der Hoffnung?)

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Einführung

Die Hoffnung ist für jeden Menschen ein ganz grosser Motivator. Ohne Hoffnung sind wir eigentlich kaum lebensfähig. Die stabilisierende und stärkende Wirkung der Hoffnung wird auch im Hebräerbrief beschrieben:

  • Hebr 6:18-19 - damit wir durch zwei unveränderliche Dinge, bei denen Gott [doch] unmöglich lügen kann, einen starken Trost hätten, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, die vorhandene Hoffnung zu ergreifen. 19 Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker der Seele, der in das Innere des Vorhangs hineinreicht, ...

Aus menschlicher Sicht könnte man auch sagen, dass die Hoffnung wie ein Lebenselixier auf unsere Seele wirkt. Die Hoffnung treibt uns an. Wer die Hoffnung verloren hat, wird apathisch und depressiv. Aus biblischer Sicht ist die Hoffnung ein Anker für die Seele. Bevor ich zu diesem "Anker der Seele" etwas erwähnen werde, möchte ich noch etwas zu der Unterscheidung zwischen Hoffnung und Erwartung weitergeben.

Hoffnung oder Erwartung

Bei den Bibelübersetzern gab es immer wieder die Diskussion, ob man die hebr. Wörter tiqvâh (DBR = Erharrtes) und tôcheleth (DBR = Erwartung) und das griech. Wort elpis nicht besser mit Erwartung, anstelle mit Hoffnung übersetzen sollte. Dazu gibt es 2 Aspekte, die wir beachten sollten:

  1. Wenn eine Frau auf ein Kind hofft, dann ist sie in der Regel noch nicht schwanger und sie weiss auch nicht, ob sie noch ein Kind bekommen wird. Wenn eine Frau ein Kind erwartet, dann ist sie schwanger und dann wird sie auch ein Kind bekommen, wenn nicht etwas dazwischen kommt. Die Erwartung beinhaltet also eine wesentlich höhere Zuversicht, als die Hoffnung. Die biblische Erwartung beinhaltet eine noch grössere Zuversicht, als die Zuversicht, die eine schwangere Frau hat, wenn sie auf ihr Kind wartet. Aus dieser Sicht, ist das Wort "Erwartung" die geeignetere Übersetzung für tôcheleth und elpis.
  2. Der Begriff "Erwartung" enthält im Deutschen aber auch eine negative Komponente. So kann man z. B. sagen, "ich erwarte eine grosse Wirtschaftskrise", man sagt in der Regel nicht, "ich hoffe auf eine Wirtschaftskrise". Man kann Gutes oder Schlechtes erwarten, aber man hofft nicht auf Schlechtes! Aus dieser Sicht, ist das Wort "Hoffnung" die geeignetere Übersetzung für tôcheleth und elpis. Man könnte auch sagen, dass es sich hier um eine "gute oder freudige Erwartung" handelt.

Wenn ich also über die "Hoffnung" spreche, dann meine ich die "freudige, zuversichtliche und biblische Erwartung". Nicht jede Stelle, wo wir die Begriffe tôcheleth und elpis finden, beinhaltet auch automatisch die "freudige, zuversichtliche und biblische Erwartung". Ob es sich um die göttliche Erwartung handelt zeigt uns immer auch der Kontext. So gibt es auch widergöttliche Erwartungen, die nicht in Erfüllung gehen werden, wie z. B. Folgende:

  • Spr 11:7 - Mit dem Tod eines gottlosen Menschen geht [seine] Hoffnung (tiqvâh) verloren, und die trügerische Erwartung (tôcheleth) ist verloren.
  • Apg 16:19 - Als aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung (elpis) auf ihren Gewinn dahin war, griffen sie Paulus und Silas und schleppten sie auf den Markt zu den Vorstehern.

Die biblische Erwartung ist eine Hoffnung, die nicht enttäuscht wird! Wenn wir auf das hoffen, was Gott versprochen hat, dann wird diese Hoffnung nicht enttäuscht werden!

Prophetie und Hoffnung

Das prophetische Wort hat für die Orientierung in der Endzeit eine zentrale Bedeutung. Wir dürfen es nicht aus den Augen verlieren. Petrus ermahnt uns dazu, wenn er schreibt:

  • 2Petr 1:19 - Und so besitzen wir das prophetische Wort um so fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht, ...

Ohne Zweifel ist das prophetische Wort Gottes eine Lampe, die uns auch unsere Zeit beleuchtet. Wenn ich an die Beachtung des prophetischen Wortes denke, dann fallen wir besonders zwei Gruppierungen auf:

Fehlende biblische Prophetie

Die Gemeinschaften, die sich überhaupt nicht mit dem prophetischen Wort auseinandersetzen, weil sie mit der "Endzeitprophetie" schlechte Erfahrungen gemacht haben oder weil es für sie überhaupt nicht wichtig ist. Solchen Gemeinschaften fehlt das Licht für eine biblische Orientierung. Sie sind wesentlich anfälliger auf religiöse Verführungen. Mitglieder solcher Gemeinschaften glauben dann plötzlich einem "Starprediger", der behauptet, dass wir durch unsere Bemühungen das 1'000-jährige Reich aufrichten können, um nur ein Beispiel zu erwähnen. Mitglieder solcher Gemeinschaften stehen auch in der grossen Gefahr "schläfrig" zu werden, weil ihre Lampe (des prophetischen Wortes) nicht brennt (Mt 25:1-13).

Spekulative Prophetie

Die zweite Gruppe besteht aus Geschwistern, die sich sehr intensiv mit dem prophetischen Wort auseinandersetzen. Krampfhaft versuchen sie viele aktuelle politische Ereignisse mit einer biblischen Prophetie in Verbindung zu bringen. Es kommt zu unzähligen Spekulationen und zu undifferenzierten Auslegungen des prophetischen Wortes. Gleichzeitig versucht man "Geheiminformationen" aus Wirtschaft und Politik zu sammeln. Vielfach ist man dann auch offen für diverse Verschwörungstheorien. Einige versuchen aus kleinsten Details der Bibel, Hinweise für das aktuelle Geschehen zu finden, um dann ebenfalls aus weiteren kleinen Details, die unmittelbar vor uns liegende Zukunft vorauszusagen. Informationsblätter wie "Topic" oder "Vertrauliche Mitteilungen" tragen das ihre dazu bei. In vielen Fällen trifft diese spekulative Prophetie nicht ein, was zu einer weiteren Ablehnung der biblischen Prophetie führt. Durch die spekulative Auslegung der biblischen Prophetie kommt es dann auch zu Vorstellungen und Erwartungen, die falsch sind und zwangsläufig zu Enttäuschungen führen.

Als das Volk Israel aus Ägypten zog, dachten sie wahrscheinlich Viele: "In zwei oder drei Monaten können wir in das gelobte Land ziehen, in das Land wo Milch und Honig fliesst, denn Gott hat es ja verheissen (Gott hat vorerst allerdings keine Zeitangabe gemacht)!" Diese Erwartungen wurden enttäuscht, weil es 40 Jahre dauerte, bis sie in das Land einziehen konnten.

Als Jesus auf einem Eselsfüllen in Jerusalem einzog, dachten viele: "Das ist der Messias, der jetzt das Friedensreich aufrichtet!" Es war der Messias, aber er kam nicht als herrlicher Friedefürst, sondern als Leidensknecht, wie er in Jes 53 und Ps 22 beschrieben wird. Wieder gab es eine Enttäuschung! Diese führte dazu, dass die gleichen Leute einige Tage später schrieen: "Kreuziget ihn!"

Petrus hielt an Pfingsten eine Rede sagte:

  • Apg 2:16-20 - sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: 17 «Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, daß ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Traumgesichte haben; 18 und sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. 19 Und ich werde Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchdampf; 20 die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt.

Viele dachten: "Jetzt kommt das Ende und Gott richtet sein Reich auf!" Auch diese Erwartungen wurden enttäuscht! Warum? Weil das, was an Pfingsten geschah, ein Anbruch dessen war, was noch vor dem 1'000-jährigen Reich geschehen wird. Aber warum war es nur ein Anbruch, eine Vorerfüllung und warum war es nicht die Haupterfüllung?

  1. Hätte das gesamte Volk Israel in den Jahren nach Golgatha, Jesus als ihren Messias angenommen - der für ihre Sünden gestorben ist - dann hätte Jesus sein Friedensreich aufgerichtet. Obwohl einige Tausend zum Glauben an Jesus gekommen sind, so hat doch eine Mehrheit des Volkes ihren Messias wieder abgelehnt.
  2. Durch die Verstockung Israels kam das Evangelium zu den Nationen und die Zeit der Gläubigen aus den Nationen begann! Sobald die Vollzahl der Nationen "eingegangen" ist (Röm 11:25), hört die Verstockung Israels auf und die Vollerfüllung (oder eine weitere Erfüllung) aus Apg 2:16-20 läuft an.

Wurden nach der Pfingstrede des Petrus auch einige Gläubige enttäuscht, weil sie etwas anderes erwarteten, als das, was dann wirklich geschah? Durchaus möglich!
Aus diesen Beispielen geht deutlich hervor:

"Alle Prophezeiungen Gottes gehen in Erfüllung! Aber meist nicht so, wie wir uns das denken und meist nicht dann, wenn wir damit rechnen!"

Unsere menschlichen Vorstellungen von der Erfüllung der Prophetie führen zu Enttäuschungen. Diese Enttäuschungen können dazu führen, dass wir nichts mehr von der biblischen Prophetie wissen wollen. Das wiederum führt zu geistlicher Schläfrigkeit! Wer sich sehr stark mit spekulativer Prophetie auseinandersetzt, richtet seinen Blick auf eine Erfüllung der Prophetie, die es in der Weise gar nicht gibt. Er erwartet etwas, das gar nicht kommt. Darum ist das Beachten des prophetischen Wortes und die Wachsamkeit so wichtig!
Die Hoffnung auf Ereignisse aus der spekulativen Prophetie werden zuschanden und gehen nicht in Erfüllung!

Gesunde Prophetie

Menschen, die in Christus Jesus sind, sollten nicht zu denjenigen gehören, die sich nicht mit der biblischen Prophetie beschäftigen und sie sollten sich auch nicht der spekulativen Prophetie hingeben. Der richtige Umgang mit biblischer Prophetie sieht meines Erachtens wie folgt aus:

  1. Von den "Propheten", die sich mit biblischer Prophetie auseinandersetzen, sollten wir mehrere zu Wort kommen lassen, so wie das auch Paulus sagt: "Von den Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen (1Kor 14:29). Verschiedene Auslegungen und Interpretationen regen das Denken an und lassen uns vorsichtig werden. Es gibt kein Bruder, der in allen Teilen die richtige Schau hat! Jeder hat seine "Irrtümer" und deshalb müssen wir auch alles prüfen.
  2. Achten wir darauf, nicht nur auf Bibelstellen zu achten, die in unser prophetisches System hineinpassen, sondern gerade auch auf solche, die unserem "System" oder unserer Gesamtschau widersprechen. Nur so können wir langsam ein ausgewogenes Gesamtbild bekommen.
  3. Mit unseren Vorstellungen über ein prophetisches Ereignis sollten wir sehr vorsichtig umgehen. Es ist zwar gut, wenn wir uns eine Vorstellung machen, aber gleichzeitig müssen wir immer im "Hinterkopf" haben, dass sich die Prophetie anders erfüllen kann, als wir uns das vorstellen und dass es zu einem anderen Zeitpunkt in Erfüllung geht, wie wir denken! Unseren Vorstellungen über die Prophezeiungen Gottes müssen wir misstrauen, aber den Prophezeiungen Gottes müssen wir nie misstrauen.
  4. Die Wachsamkeit im Gebet ist fundamental wichtig. Wenn unsere Beziehung zum Herrn lebendig ist, dann wird er uns zum richtigen Zeitpunkt, die richtige Prophetie gross machen. Ich bin fest davon übezeugt, dass Menschen, die sich ganz intensiv mit biblischer Prophetie beschäftigen, jedoch ihre lebendige Beziehung zu Jesus auf "Sparflamme" halten, den richtigen Zeitpunkt verpassen werden, währendem andere, die eine liebevolle Beziehung zu Jesus haben und das ganze Wort studieren, aber vielleicht nicht so viel Zeit in die Prophetie (vor allem in die spekulative Prophetie) investiert haben, zum richtigen Zeitpunkt wach sein werden.

Welcher Zusammenhang existiert zwischen der Prophetie und der Hoffnung?

Gerade in der Endzeit überstürzen sich die Ereignisse. Alles kommt ins wanken! Nicht nur die politischen, wirtschaftlichen und die umweltspezifischen Systeme kommen ins wanken, sondern auch alle ideologischen, philosophischen und religiösen Systeme werden erschüttert. Dazu gehören auch die Kirchen und freien Gemeinden. Dann gibt es auch die unzähligen theologischen Ansichten und Meinungen, die allesamt relativiert werden. Auch die ersten Gemeinden hatten mit Verunsicherung zu kämpfen. So schreibt Paulus:

  • 2Thes 2:2 - daß ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken laßt, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als [seien sie] von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre.

Es gibt so viele Geister, so viele Worte, Predigten, so viele Zeitungsberichte und so viele Briefe, dass wir "vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen". Für Menschen, die weder die Schriften, noch die Kraft Gottes kennen (Beides gehört zusammen; Mt 22:29), gibt es keine klare Orientierung, d. h. sie sind nicht in der Lage, die Zeit - in der wir leben - in richtiger Weise zu beurteilen und zu erkennen. Alle Dogmen und theologischen Ausrichtungen werden infrage gestellt. Dies führt auch bei den Gläubigen zu einer grossen Verunsicherung! Vieles läuft ganz anders, als dies von den Kanzeln verkündigt wurde. Geistlich gesehen, bleibt wahrscheinlich "kein Stein mehr auf dem anderen". Vermutlich werden wir auch in vielen Gemeinschaften und Gemeinden immer mehr die Aussage hören: "Ich weiss nicht mehr, wem ich vertrauen soll! Ich weiss nicht mehr, wer recht hat! Ich weiss nicht mehr, was ich glauben soll!" und "so habe ich mir das Leben mit Jesus nicht vorgestellt!"
Alle diese Erschütterungen - die jeden Bereich unseres Daseins betreffen - führen dazu, dass viele Erwartungen und Hoffnungen nicht in Erfüllung gehen. Jede ausserbiblische Erwartung, mag sie noch so fromm erscheinen, wird nicht in Erfüllung gehen und dadurch zerbrechen! Dadurch kommt es zu Enttäuschungen, die sehr schmerzhaft sind! Aber eine Enttäuschung hat auch immer den Vorteil, dass die Täuschung offenbar wird und dadurch besser abgeschüttelt werden kann!
Aber wie ist es, wenn wir von Gott "enttäuscht" werden? Nach "Palmsonntag" waren die Juden von Jesus enttäuscht! Nachdem Lazarus starb, waren die Schwestern von Jesus enttäuscht, weil er "zu spät" kam! Wurde hier die Hoffnung auf Gott zuschanden? Wurde hier die Erwartung auf Jesus enttäuscht? Bei genauer Betrachtung wurde nur die Erwartung enttäuscht, von der die Menschen dachten, dass sie biblisch sei; in Wahrheit aber, waren es die menschlichen Interpretationen der göttlichen Verheissungen. Weil die Juden in Jerusalem nur die Verheissungen auf den Friedefürsten beachteten, währendem sie gleichzeitig die Prophezeiungen auf den Leidensknecht Gottes verdrängten (ebenso die Jünger Jesu), kam es zu falschen Erwartungen, obwohl sie scheinbar auf den göttlichen Zusagen beruhten.
Wenn wir sogenannt biblische Erwartungen haben, die sich dann nicht erfüllen, dann liegt das nicht daran, dass Gott nicht zu seinen Verheissungen stehen würde oder dass er untreu wäre, sondern ganz einfach daran, dass wir noch eine falsche Vorstellung von seinen Prophezeiungen hatten. Wenn wir von Gott "enttäuscht" sind, dann dürfen wir zuerst einmal dafür danken, dass er uns einen Hinweis auf unser fehlerhaftes und unvollkommenes Denken gab. Ein solcher Hinweis kann dann Anlass dafür sein, noch nach anderen Prophezeiungen zu suchen und danach zu fragen: "Wie kam ich zu diesen falschen Vorstellungen?" Echte biblische Hoffnung und göttliche Erwartung wird nie zuschanden! Jesus hatte nicht die Erwartung, dem Kreuzestod ausweichen zu können, weil er um seine Berufung aus Jes 53 wusste (er hat die unangenehmen Prophezeiungen nicht verdrängt), aber er hatte die Erwartung, dass er nicht die Verwesung sehen werde (Apg 2:27 / Ps 16:10). Jesus hatte auch die Erwartung, dass seine Seele nicht im Scheol bleiben würde, sondern dass er nach 3 Tagen auferweckt würde. Jesus hat alle Prophezeiungen miteinbezogen und deshalb wurde seine Hoffnung auch nicht zuschanden. Hätte er nur auf die Prophezeiung geachtet, "ein Friedefürst zu werden, der zur Rechten des Vaters seinen Sitz hat", dann wären seine Hoffnungen spätestens im Garten Gethsemane zuschanden geworden!

Wenn in den kommenden Jahren alles auseinanderbricht - auch in unseren christlichen Gemeinschaften - dann sollten wir erst recht auf die Verheissungen Gottes schauen und daran festhalten, dass er uns aus dem kommenden Zorn erretten wird (1Thes 1:10).

Alles geht verloren, aber die Seelen werden gerettet

Ursprung und Grundlage der Erwartung

Wer ist unsere Hoffnung

  1. Jesus Christus (1Tim 1:1).
  2. Nebst unserem Herrn, sind bei seiner Anwesenheit auch die Geschwister im Herrn unsere Erwartung und Hoffnung (1Thes 2:19).

Wer hat uns Hoffnung gegeben?

  1. Unser Herr Jesus Christus und unser himmlischer Vater hat uns eine gute Hoffnung gegeben (2Thes 2:16).

Wie entsteht Hoffnung?

  1. Sie entsteht durch die Bewährung (Röm 5:4).
  2. Durch die Ermunterung der Schriften (Röm 15:4).
  3. Hoffnung entsteht durch das Evangelium (die Wohlkunde; Kol 1:23).
  4. Erwartung entsteht auch durch göttliche Berufung (Eph 1:18).
  5. Durch den Christus in uns, entsteht die Hoffnung der Herrlichkeit (Kol 1:27).

Die Erwartung aufgrund göttlicher Zusage

  1. Abraham hatte die Erwartung einen Sohn von Sarah zu empfangen, weil Gott ihm dies zusagte (Röm 4:16-22).

Wo die Hoffnung aufbewahrt ist

  1. In den Himmeln und damit am sichersten Ort! Göttliche Erwartung geht für Menschen in Christus niemals verloren (Kol 1:5).

Inhalt der Erwartung

Welche Hoffnung und Erwartung dürfen wir haben?

  1. Die Hoffnung auf die Auferstehung (Apg 24:15).
  2. Die Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes (Röm 5:2).
  3. Wer um des Herrn Willen leidet, darf auch die Erwartung des göttlichen Trostes haben (2Kor 1:7).
  4. Durch den Glauben erwarten wir die Gerechtigkeit (2Kor 10:15).
  5. Wenn wir uns danach sehnen, dass Christus durch unser Leben gross gemacht wird, dann dürfen wir auch die Erwartung haben, in nichts zuschanden zu werden (Phil 1:20).
  6. Wir hoffen und erwarten Jesus Christus (1Thes 1:3).
  7. Wir erwarten das ewige (äonische) Leben (Tit 1:2).

Welche Hoffnung hat die Schöpfung?

  1. Die Schöpfung hat die Hoffnung, von der Knechtschaft der Vergänglichkeit freigemacht zu werden und zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes zu gelangen (Röm 8:20-21).


Die Eigenschaften der Erwartung

Welchen Stellenwert hat die Erwartung?

  1. Nebst der Liebe und des Glaubens, resp. der Treue, gehört sie zu den bleibenden Dingen (1Kor 13:13).

Was sind die Kennzeichen der Erwartung?

  1. Das, was man erwartet, sieht man nicht; sonst wäre es keine Erwartung (Röm 8:24).
  2. Die Erwartung ist in den Himmeln aufbewahrt (Kol 1:5).
  3. Die göttliche Erwartung ist eine glückselig Erwartung (Tit 2:13).
  4. Wir haben eine lebendige Erwartung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten (1Petr 1:3).

Was die Hoffnung hat

  1. Sie hat einen Ruhm (Hebr 3:6).

Welche Ausrichtung hat die Hoffnung?

  1. Sie ist auf Gott ausgerichtet (1Petr 1:21).

Mit was wird die Erwartung verglichen?

  1. Die Erwartung der Rettung (o. Hoffnung des Heils) wird mit einem Helm verglichen (1Thes 5:8).

Die Auswirkungen der Hoffnung

Welche Auswirkungen hat die Hoffnung?

  1. Sie löst Freude aus (Röm 12:12).
  2. Durch die biblische Erwartung entsteht eine grosse Freimütigkeit (2Kor 3:12).
  3. Durch die Hoffnung auf ihn, kommt es zur Selbstreinigung (1Jo 3:3).

Warum lässt die Hoffnung nicht zuschanden werden?

  1. Weil die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist (Röm 5:5).
  2. Weil Gott - der die Verheissung gegeben hat - treu ist, dürfen wir am Bekenntnis der Hoffnung festhalten (Hebr 10:23).

Die Nebenwirkungen der Hoffnung

  1. Paulus trug wegen der Hoffnung Israels eine (Gefangenen-)Kette (Apg 28:20).


Verschiedene Aussagen über die Hoffnung

Die bessere Hoffnung

  1. Durch das Heilswirken Gottes auf Golgatha wurde eine bessere Hoffnung eingeführt (Hebr 7:19).

Wie sollen wir mit der Hoffnung umgehen?

  1. Wir sollten allezeit bereit sein, unsere Hoffnung zu bezeugen (1Petr 3:15).

Wo fehlt es an Hoffnung?

  1. Ohne Gott hat man keine reale Erwartung in dieser Welt (Eph 2:12).

Die Gefahr einer eigenen Hoffnung

Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es Hoffnungen, die aus den eigenen Wünschen entstanden sind und deshalb zunichte gehen können. Wenn wir darauf hoffen, reich zu werden, dann kann diese Hoffnung sehr schnell verloren gehen. Vielleicht werden wir reich, aber wenn wir reich werden wollen, fallen wir in Versuchung:

  • 1Tim 6:9 - Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen in Verderben und Untergang versenken.

"Reich sein" an sich, ist keine Sünde! Es gibt reiche Gläubige, die sind durch den Segen des Herrn reich geworden (wobei der Segen aus dem überhimmlischen Bereich, mit dem jeder gesegnet ist, der in Christus ist, noch viel grösser ist; Eph 1:3). Materiell arme Gläubige, sind keinesfalls weniger gesegnet, als reiche Gläubige, im Gegenteil; reiche Gläubige stehen geistlich oft in einer grösseren Gefahr! Die Reichen haben eine grosse Verantwortung und sie müssen sehr darauf achten, ihr Herz nicht an ihren Reichtum zu hängen! Paulus gibt auch diesbezüglich klare Anweisungen:

  • 1Tim 6:17-19 - Den Reichen in dem gegenwärtigen Zeitlauf gebiete, nicht hochmütig zu sein, noch auf die Ungewißheit des Reichtums Hoffnung zu setzen - sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuß 18 Gutes zu tun, reich zu sein in guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam, 19 indem sie sich selbst eine gute Grundlage auf die Zukunft sammeln, um das wirkliche Leben zu ergreifen.

"Reich sein" oder "reich werden wollen" ist ein ganz grosser Unterschied. Das erste ist einfach ein Zustand! Wie es zu diesem Zustand gekommen ist, bleibt eine andere Frage! Selbstverständlich gibt es etliche, die reich geworden sind, weil sie reich werden wollten, aber dies trifft nicht auf alle zu! Der Reiche hat nicht zwangsläufig eine falsche Herzenseinstellung, wer aber reich werden will, der hat automatisch eine falsche Herzenshaltung! Wenn man reich werden will, dann möchte man das aus einem oder mehreren der folgenden Gründen:

  1. Mit mehr Geld kann man mehr konsumieren und mehr geniessen. Es geht um Genuss und Vergnügen. Fast alle, die reich werden wollen, lieben das Vergnügen mehr, als Gott (2Tim 3:4) und fallen deshalb in Versuchung.
  2. Mit mehr Geld hat man mehr Ansehen, mehr Einfluss und mehr Macht. Viele, die reich werden wollen, suchen ihre eigene Ehre, sie suchen das Ansehen vor Menschen und nicht die Verherrlichung Gottes und fallen deshalb in Versuchung. Durch die Macht kann man über andere Menschen herrschen. Man muss sich weniger unterordnen und kann mehr selber bestimmen. Das hebt das Selbstwertgefühl und man kann mehr das machen, was man will!
  3. Mit mehr Geld, fühlt man sich sicherer, obwohl man nicht sicherer ist! Mit mehr Geld fühlt man sich auch unabhängiger von Gott, obwohl man das nicht ist! Man bildet sich ein, dass man besser gewappnet ist, wenn Gott uns vielleicht "auf Sparflamme setzen" möchte. Auch dadurch fällt man in Versuchung.

Das Reich-werden-wollen beinhaltet eindeutig eine falsche Herzenshaltung! Der Mensch schlägt automatisch eine falsche Richtung ein; er steuert auf das Verderben zu. Er will frei und unabhängig von Gott sein und merkt nicht, dass er ein Sklave des Mammon und der Selbstsucht geworden ist. Wer reich werden will, setzt seine Hoffnung auf die Ungewissheit des Reichtums. Diese Hoffnung ist eine trügerische Hoffnung, die früher oder später zuschanden wird, weil die Erwartung, materiell reich zu werden, keine biblische Erwartung ist.

Weitere Informationen

Predigten und Wortdienste zu diesem Thema

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks