1. Mose - Kapitel 26

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

1. Buch Mose - Kapitel 26

Isaak geht nach Gerar
Bewahrung Rebekkas
Isaaks Brunnenstreit
Ieues Erscheinen und Segnen
Isaaks Bund mit Abimelech

Isaak geht nach Gerar

1Mo 26:1

"Und es ward eine Hungersnot im Land, außer der ersten Hungersnot, die da ward in den Tagen Abrahams. Und Isaak geht zu Abimelech, dem König der Philister, gen Gerar."

Wenn wir erst einmal die Verse unseres neuen Kapitels überfliegen, sehen wir, dass die vor uns liegenden Ereignisse sehr stark jenen ähneln, die wir zurückliegend bei Abraham erlebt haben. Manches wiederholt sich also fast buchstäblich wie. zuvor im Laben Abrahams. Bevor wir also in Einzelheiten einsteigen, wollen wir zuerst die grundsätzliche Frage aufwerfen, warum Gott Isaak in die gast gleichen Situationen führtm wie zuvor seinen Vater Abraham?

Die Frage ist von grundsätzlicher Natur, denn alle Wege Gottes haben ihren Sinn und Zweck. Was Abraham. (und seine Vorväter) lernen musste, muss auch Isaak lernen, denn was Abraham gelerent hat, geht ja nocht automotisch auf den Sohn über, auch Isaak wird von Gott in die Schule genommen, weil auch er lernen muss!

Göttliche Schule und Zubereitung gehören zu allen Auserwählten Gottes, auch zu uns. Beides hat ja den Sinn, die Auserwählten auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten, wobei es elementar wichtig ist zu wissen, worauf wir zubereitet werden! Und ... wissen wir es?

Eine erste und grundlegende Antwort finden wir in Eph 1:10, wo wir lernen, dass das ganze All in Christus aufgehauptet werden wird, und zwar beides, das in den Himmeln und das auf der Erde.

Wenn jetzt die Frage aufkommt, was unsere gestrigen Gedanken mit Isaak zu tun haben, dann möchten wir dazu sagen, dass auch Isaak (stellvertretend für das spätere Volk Israel) in Eph 1:10 eine Rolle spielt und dies derart, dass gerade Eph 1:10 eine Aufgabenteilung vornimmt, die mit dem Wort "beides" beginnt und dann werden. zwei Ebenen aufgezählt,

  1. Das in den Himmeln, und
  2. das auf der Erde.

Und jetzt kommt das Wichtige: Für beide Ebenen hat Gott ein eigenes Werkzeug vorgesehen: Für die Erde "Israel", für die Himmel "die Körpergemeinde Christi Jesu".

Wir machen hier eine Atempause, denn wer das Obige nicht verstanden hat, wird Gottes Heilsplan, wenn überhaupt, dann leider nur sehr bruchstückhaft verstehen können.

Es geht um das große Ziel Gottes, das einmal, für eine Vervollständigung der Fristen, das All in Christus aufgehauptet wird, und hier ist nicht nur die Rede von einem Teil des Alls, sondern dem gesamten All. Wem diese Aussage nicht genügt oder zweifelhaft erscheint, lese dazu 1Kor 15:27d-28, wo von dem absoluten Endziel Gottes die Rede ist., dem vorangeht, dass zuerst geschrieben steht: "Alles hat sich untergeordnet" nämlich dem Christus. Hier ist selbst für Zweifler und Skeptiker kein Raum mehr zur Ausflucht, denn "alles" heißt eben "alles" und umfasst alle Geschöpfe Gottes in den Himmeln und auf der Erde!

Geduld, liebe Geschwister, wir sind immer noch bei Isaak, auch wenn wir jetzt eine große Kulisse aufbauen! Wir sind bis jetzt soweit, dass wir zwei Werkzeuge Gottes vor uns haben, die Gott gebraucht, um Sein hehres Ziel, nämlich "alles in allen zu sein", zu erreichen, und diese Werkzeuge sind einmal Israel und dann die Körpergemeinde Christi Jesu, wobei Israel für die Erde zuständig ist, also eine irdische Berufung hat, die Körpergemeine dagegen in den Überhimmeln wirken darf, also eine überhimmlische Berufung hat!

Zwei Werkzeuge, zwei Aufgabengebiete, was bedeutet, dass der Lehrstoff des jeweiligen Werkzeuges unterschiedlichen Inhaltes sein muss, denn: Die Geschöpfe auf der Erde müssen anders angesprochen werden als die Bewohner in den Himmeln.

"Anders" bedeutet, dass der spezielle Lehrstoff für die Körpergemeinde Christi Jesu ausschließlich bei Paulus zu suchen ist, weil es gemäß Eph 3:8-9 allein ihm vom erhöhten Christus gegeben ist, den Auserwählten und berufenen Gläubigen der Körpergemeinde Christi Jesu den passenden Lehrstoff der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade zu vermitteln!

Wer also auch in den anderen Teilen der Bibel unseren Lehrstoff sucht, wird vom Überhimmlischen zur Erde abkommen und damit seine wahre überhimmlische Berufung verfehlen (oder missachten).

Beide Werkzeuge auf den beiden sehr unterschiedlichen Ebenen haben ein Ziel, die Aufhauptung des Alls und die Unterordnung unter den Christus, was beinhaltet, dass es auch sehr enge Berührungspunkte gibt weshalb Paulus auch in 2Tim 3:16-17 mahnt, dass alle Schrift. unsere gesamte Bibel, gottgehaucht ist und somit wichtig zu lesen ist und dies aus Gründen, die er in den zwei genannten Versen aufzählt. Dies sagt uns, das wir auch mit großer Freude unser erstes Buch Mose lesen sollen und darin Lernende sein dürfen, allerdings: Das Wort der Wahrheit auch richtig schneidend!

Issak als Stammvater des Volkes Israel wird also bereites als ein Werkzeug mit irdischer Berufung vorbereitet und jetzt kommen wir wieder zu unserem Leitvers, der eine dunkle Kulisse vor uns aufbaut - eine Hungersnot! Diese Kulisse, die wir ja schon von Abraham her kennen, ist absolut notwendig, denn Gott lässt den Menschen aus Gegensätzen lernen, nämlich aus Gut und Böse, aus Licht und Finsternis.

Auch das Obige ist eine generelle Aussage von substanzieller Bedeutung, ohne die wir Gottes Wege nicht verstehen. Vielleicht hier ein ganz simples menschliches Beispiel, welches wir aller verstehen können: Wir kennen mit Sicherheit das Märchen von den Gebrüder Grimm: "Rotkäppchen und der Wolf". Für welches Kind wäre dieses Märchen noch spannend, wenn der Wolf weggelassen wäre? Gerade der Wolf, der das Böse verkörpert, letztlich aber unterliegt, ist die wichtige und notwendige Figur, um durch Gegensätze zu lernen!

Man möge uns nachsehen, dass wir ein Märchen gebraucht haben, um etwas von Gottes Wirken zu erklären, aber oft lernen wir auch aus solche kindlichen Dingen, und wenn schon ein Kinderherz Gutes und Böses verarbeiten muss, wie viel mehr wir Erwachsene und Gereifte. Und so sagt uns das gestrige Märchen, dass Gutes und Böses zusammenwirkt, vor allem, dass Gott "beides" erschaffen hat, was Jes 45:7 klar und eindeutig belegt. Und Gott will, dass der Mensch aus dem Guten und Bösen lernt, dass er feststellt, dass er in der Finsternis verloren ist, dass aber das Licht, welches allen Menschen einmal in Jesus Christus erstrahlen wird, rettet! Aus dieser Erfahrung entsteht das Pflänzchen "Liebe", göttliche Liebe, das ständig wachsen soll, bis jedes Geschöpf an dem liebenden Herzen Gottes Ruhe, Erfüllung und Frieden findet - welch ein wunderbares Bild!

Für Isaak wird also, wie schon gesagt, eine dunkle Kulisse aufgebaut, wobei eine Hungersnot den äußeren Anlass bildet und der König von Gerar, Abimelech, zum Werkzeugen für den auszubildenden Isaak wird. Hier dürfen wir gleich anmerken, dass es wahrscheinlich schon der Sohn jene Abimelch ist, den wir bei Abraham kennengelernt haben, was wir in den kommenden Versen bei seinem Verhalten feststellen können. Feststellen können wir heute, dass Isaak nicht mehr gleich seinem Vater in das reiche Ägypten zieht, sondern erst einmal Zuflucht bzw. Hilfe bei Abimelech sucht, dem König der Philister.

1Mo 26:2-3a

"Und es erscheint ihm Ieue und sagt: 'Zieh nur nicht herab nach Ägypten! Weile in dem Lande, von dem Ich dir sage! Verweile in diesem Lande, und Ich werde mit dir sein und werde dich segnen."

Mit den beiden Brüdern Esau und Jakob hat unser Text vorerst einmal abgeschlossen, formell hat Jakob mit einem Schwur das Erstgeburtsrecht erworben, was noch fehlt, ist der väterliche Segen, doch der folgt später. Jetzt rückt wieder Isaak in unser Blickfeld und zeigt uns, wie Gottes Schuld mit diesem auserwählten Stammvater hin auf Jesus abläuft.

Bis jetzt haben wir sehr wenig über Isaaks Glaubensleben bzw. seinen Glaubensstand erfahren, jetzt wird er vor eine ernstliche Prüfung gestellt, wozu die Hungersnot ihn zwang. Aus den Erzählungen seines Vaters Abraham wusste er mit Sicherheit um jene Geschehnisse, die damals Abraham nach Ägypten trieben (siehe 1Mo 12:10ff), er war also praktisch vorgewarnt. Trotzdem muss sich sein Denksinn auch nach Ägypten gerichtet haben, wo es keine Hungersnot gab. In diesem Zwiespalt greift Ieue direkt ein, und Isaak erlebt das Erscheinen seines Gottes - was für ein Erlebnis1

Und das Erste, was Isaak lernen musste, war die Umgestaltung durch Erneuerung seines Denksinnes, der ja allem Anschein nach trotz den Erlebnissen seines Vaters Abraham auf Ägypten gerichtet war, wo wohl keine Hungersnot herrschte.

Wird Isaak auf die Stimme Ieues hören, also seinen Denksinn auf Ihn richten, oder sind die Verlockungen des reichen Ägypters stärker?

Die gestrigen Ausführungen zeigten, dass Isaak etwas lernen musste, was un snicht so fremd ist, denn auch uns spricht der erhöhte Herr durch den. uns gegebenen Apostel Paulus in Röm 12:1-2 von "umgestalten lassen durch die Erneuerung eures Denksinnes", was hier bedeutet, uns nicht auf diesen Äon einzustellen, sondern unsere Sinne auf Ihn. zu richten, damit wir zu prüfen vermögen, was der Wille Gottes ist.

Merken wir die Parallele zu Isaak?

Auch wir sind demnach aufgefordert, uns nicht n ach den Fleischtipfen dieses Äons auszurichten, sondern auf Ihn, wozu aber unser Denksinn umgestaltet werden muss. Dies geschieht aber nicht durch. unser Mühen, wir sind nur aufgefordert, dies mit uns geschehen zuu lassen - Gott idt der Wirkende, nicht wir! Und wie geschieht dies?

Einmal, indem wir unser Fleisch (unser fleischliches Denken und Sinnen) ans Kreuz verweisen so wie es Paulus schon in Röm 6:6 sasgt: "... dies erkennend, dass unsere alte Menschheit (= unser Fleisch) zusammen mit Ihm gekreuzigt wurde, damit der Körper der Sünde unwirksam gemacht werde ..." Gott hat also etwas getan, und wir sollen "erkennen"! Nur "erkennen"! Diese Frage gilt uns allen.

Erkennen wir wirklich?

Es ist nicht nur für Isaak, sondern auch für uns eine schwere Lektion zu erkennen, dass wir von. unserem Gott und Vater auf all unseren Wegen geführt und geleitet werden, wir also unseren alten Denksinn dahingehend erneuern lassen müssen, weg von den gelüsten dieses Äons hin auf Ihn auszurichten. Paulus beschreibt dies in Röm 12:2 als eine "Erneuerung".

Wir möchten hier dahingehend zusprechen, dass wir auch sagen müssen, dass diese Lektion für uns nicht ganz so einfach ist, denn ... unsere alte Menschheit, unser Fleisch, meldet sich immer wieder sehr energisch und versucht, unseren Denksinn wieder rückwärts zu richten. Von uns aus wären wir diesen fleischlichen gelüsten machtlos ausgeliefert, wenn uns hier nicht eine Waffenrüstung in die Hand gegeben wäre, die in Eph 6:10 ff aufgezählt ist und uns vor den feurigen Pfeilen des Bösen schützen und bewahren soll. Doch zurück zu unserem Denksinn, der uns prüfen lassen solle, was der Wille Gottes sei - der gute, wohlgefällige und vollkommene.

Und so wie Isaak in einer Erscheinung persönlich zu ihm sprach, so redet Gott heute zu uns durch Sein geschriebenes Wort. Dies führte uns heute direkt zu Kol 3:14, wo uns Gott sagt, worauf wir unseren Denksinn richten sollen, nämlich auf Ihn, was wiederum voraussetzt womit Vers 1 beginnt:

"Wenn ihr nun zusammen mit Christus auferweckt wurdet ..."!

Dass wir Ihn erkennen sollen, dazu sprechen auch Salomos Sprüche vielfältig zu, hier: "Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern erkennen Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird gerade machen deine Pfade" (Spr 3:5-6). Salomo bringt hierbei noch eine Komponente ins Spiel, "das Herz". Denn mit unserem Denksinn, der auf Ihn ausgerichtet sein soll, ist auch unser Herz inbegriffen. Dazu ist in 2Kor 3:18 ein sehr feiner Vers vor unsere Augengestellt, der ein Bild widerspiegelt, nämlich:

Die Augen unserer Herzen sind auf Ihn ausgerichtet, und dann, wie bei einem Spiegel, spiegeln wir jenes wider, was die Augen unserer Herzen erfasst haben: "Seine Herrlichkeit". Aber es kommt noch etwas hinzu: Wir spiegeln nicht nur wider, sondern werden gleichzeitig in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von des Herrn lebendig machendem Geist. Wir müssen dies herrlichen Worte hier nicht weiter kommentieren.

Es ist erstaunlich, wohin Ieue's Reden zu Isaak uns geführt hat - dabei möchte Er ja nur, dass Isaak lernt, Ihm bedingungslos zu vertrauen, seine Augen und seinen Denksinn einfach nur auf Ihn zu richten, glaubend, dass er ihn wohl führt, auch durch eine Hungersnot.

1Mo 26:3b-5

"Denn dir und deinem Samen gebe Ich all diese Länger, und Ich werde den Schwur aufrecht halten, den Ich schwur dem Abraham, deinem Vater. Und vermehren will Ich deinen samen wie die Sterne der Himmel, und geben werde Ich deinem Samen all diese Länder. Und gesegnet in deinem Samen werden alle Nationen dieser erde, insofern als Abraham, dein Vater, hörte auf Meine Stimme und hielt Meinen Auftrag, Meine Gebote, Mein Satzungen und Meine Gesetze.'"

Alle Verheißungen, die Gott Abraham gab, gehen nun auf Isaak und damit auf die nächste Generation über und dies so lange, bis sie letztlich im tausendjährigen Königreich auf Erden ihre Erfüllung finden werden. Und wenn wir hier ganz kurz auf unsere gegenwärtige Zeit schauen und zu sehen bekommen, wie all die arabischen Völker rund um Israel immer mehr in Aufruhr geraten, sich gegenseitig bekämpfen und bekriegen, möchten wir eine Ahnung bekommen, wie nahe auch das irdische Königreich schon gekommen ist, das ja nach unserer Entrückung und dem Zorngericht Gottes durch das Erscheinen Christi Jesu auf dem Ölberg beginnen wird, wie es Sach 14:4 ff beschreibt.

Damit aber alle Verheißungen auch auf Isaak übergehen konnten, war eine Voraussetzung notwendig, die unser Leitvers mit "insofern...." einleitet, was sprachlich vereinfacht auch lauten kann: "weil Abraham auf meine Stimme hörte ...".

Die absolute Grundlage aller aufgezählten Verheißungen beruht also darauf, dass Abraham glaubte und gehorsam war.

Eine Aussage in Vers 4 unseres Leitverses wollen wir aber noch hervorheben: "... Und gesegnet in deinem Samen werden alle Nationen Erde." Diesen Samen, (und die Rede ist hier von dem Samen als von dem Einen) von dem hier die Rede ist, greift Paulus in Gal 3:16 auf, und diese Aussage endet mit der vollendeten Tatsache: "... welcher Christus Jesus ist."

Und wie gewaltig hat sich dies Verheißung bis heute schon erfüllt! Eine große Erstlingsschar an Menschen aus allen Nationen wurden von Gott derart gesegnet, indem sie schon vor Grundlegung der Welt in Christus als Glieder am Körper des Christus auserwählt und in den Sohnesstand versetzt wurden (siehe Eph 1:3 ff). Diese Schar an Auserwählten und vorherbestimmten werden bis heute Menschen zugefügt, "bis gemäß Röm 11:25b die Vervollständigung der Nationen eingehe", was allen Anzeichen nach bald sein wird.

Wir dürfen. uns also täglich daran erfreuen, dass wir zu diesen Erstlingen, die Christus angehören, zählen dürfen, denen aber später gemäß 1Kor 15:23 nach und nach die übrigen folgen werden.

Bewahrung Rebekkas

1Mo 26:6-7

"Und es wohnt Isaak in Gerar. Und es fragen die Männer des Ortes nach Rebekka, seinem Weibe. Und er sagt: 'Meine Schwester ist sie!' Denn er fürchtet sich zu sagen: 'Mein Weib ist sie', damit nicht die Männer des Ortes ihn erschlagen möchten, um Rebekkas willen; denn ein gutes Aussehen hat sie."

Die Geschichte in unseren Leitversen kommt uns mehr als bekannt vor, fast wortgetreu spielte sie sich bei Abraham in 1Mo 20:1-18 unter dem König von Gerar ab, wahrscheinlich dem Vater unseres momentanen Königs mit gleichem Namen.

Beachten wir erst einmal, dass ja Isaak gerade erst die Verheißung erhalten hat, dass Ieue mit ihm sein und ihn segnen wird. Und was geschieht? Isaak. fürchtet sich vor den Menschen in Gerar, die sich offensichtlich für Rebekka interessieren. Wie kann dies sein, dazu gerade nach dem persönlichen erscheinen Ieue's?

Isaak war mit seinem Alter von Anfangs vierzig Jahren noch schwach im Glauben, weshalb Gott bei ihm zu denselben Erziehungsmitteln griff wie schon bei Abraham - der Glaube musste durch das Mittel "Furcht" wachsen. Hier ist (wie bei Abraham) das erstaunliche, dass Isaak eher bereit war, Rebekka zu opfern, als sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen, obwohl er sie nach der Aussage in 1Mo 24:67 liebte. Was war das für eine Liebe?

Hier dürfen wir sehr deutlich erkennen, welch ein Unterschied zwischen der göttlichen und menschlichen Liebe besteht: Ohne zu zögern ging der Sohn Seiner Liebe für uns den Weg ans Kreuz, um uns zu retten - welch ein Unterschied!

Wir wollen hier nicht verhehlen, dass der Weg unseres Herrn, Sich für uns zu opfern und in den Tod zu gehen, auch für Ihn nicht so leicht war. Zwei Aussagen im Hebräerbrief mögen dies belegen: In Hebr 5:8 lesen wir die schweren Worte: "Obgleich Er der Sohn ist, lernte Er den gehorsam durch das, was Er litt." Oder in Hebr 5:7, einen Vers zuvor: "Der in den Tagen seines Fleisches sowohl Flehen wie auch inständige Bittrufe mit starkem Geschrei und tränen dem darbrachte, der Ihn aus dem Tode retten konnte ...". Zwei berührende Aussage, die uns voller Demut zeigen, dass selbst unser Herr "lernen" musste, und dies unter dem Gesichtspunkt, dass Er gemäß Phil 2:8 wie ein Mensch erfunden ward.

Isaak war also noch nicht soweit, sein Leben eventuell für Rebekka zu opfern lieber griff er aus Furcht zu der uns bekannten List der Täuschung, Rebekka sei seine Schwester. Aber gerade "Furcht", vornehmlich vor Gott, ist der Anfang der Erkenntnis, so sagt es Spr 1:7. Isaak muss also in das Spannungsfeld von Licht und Finsternis, von Freiheit und Furcht kommen, um zu lernen, dass er ein Geführter ist. und dass er sich auf die Wege, die Gott ihn führt verlassen kann, mehr noch, dass diese Wege richtig sind! "Menschen", auch wenn sie böse Absichten im Schilde führen, sind hierbei nur Werkzeuge Gottes. Das darf auch uns ungemein zusprechen!

1Mo 26:8-9

"Und es geschieht, dass seine Tage dort lang sind; und Abimelech, der König von Gerar, der Philister, späht durch ein Lichtloch und sieht, und siehe: Isaak scherzend mit Rebekka, seinem Weibe. Und es ruft Abimelech den Isaak und sagt zu ihm: 'Ja, siehe, dein Weib ist sie! Und was sagst du: Meine Schwester ist sie?' Da sagt zu ihm Isaak: '"Weil ich mir sage: Damit ich nicht sterbe um ihretwillen.'"

Auch der König Abimelech war solch ein Werkzeug, von dem wir gestern sprachen. Isaak hielt sich offensichtlich längere Zeit im Machtgebiet des Königs Abimelech auf und so kam es, dass Abimelech am Ungang Isaaks mit Rebekka erkannte, dass dies nicht nur Bruder und Schwester sein konnten. Wenn unser Leitvers für uns ungewohnt von einem "Lichtloch" schreibt, dürfen wir hierunter das uns bekannte "Fenster" verstehen.

Erneut wird uns ein Auserwählter Gottes vor Augen geführt, der nicht nur einer Lüge überführt wird, sondern auch noch ganz ungeniert zugibt, wegen seiner Frau sein Leben doch nicht herzugeben! Er wäre sogar bereit gewesen, Rebekka einem anderen Mann des Ortes zu geben, nur um nicht zu sterben.

Ganz anders hören sich die Worte Jesu an, als er auf Erden weilte und in Joh 10:11 sagte, dass Er als der edle Hirte Seine Seele für die Schafe gibt. In Joh 10:17 lesen wir dann Seine Worte: "Deshalb liebt Mich der Vater, weil Ich Meine Seele hingebe ...". Die Bereitschaft, die Seele für andere hinzugeben, hat ihren Ursprung in Gott - Er will damit Seine Liebe praktisch demonstrieren, und dies vollzog sich vor dem ganzen All am Kreuz als er den Sohn Seiner Liebe dahingab, für uns und für alle anderen Geschöpfe.

Da wir gestern im letzten Absatz mehrmals die Seele zitierten, möchten wir hier noch anmerken, dass die Seele nicht mit dem Leben gleichzusetzen ist; wer aber (und in unserem Fall ist es ja unser Herr), seine Seele hingibt, gibt auch sein Leben hin. Da die Seele ja der Sitz unserer Empfindungen ist, wird noch stärker hervorgehoben, was bewusstes Sterben bedeutet.

Was war es nun, dass just in jenem Moment Abimelech zum Fenster heraus schaute, als Isaak und Rebekka scherzen und eis wie Mann und Frau? War es Zufall, wie wir so gerne in bestimmten situationen behaupten?

Es gibt in Eph 1:11b das von uns schon so oft zitierte Wort: "Gott ... dass alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt". Sind in diesem "alles" auch all jene Zufälle enthalten, die wir zu gerne in bestimmten Fällen heranziehen? Wir meinen "Ja"! Gott überlässt nichts dem Zufall, weder bei Abimelech, der im rechten Augenblick zum Fester gehen musste, noch bei uns in unserem Alltag. Die Lüge Isaaks muste aufgedeckt werden, um den Lernprozess bei Isaak in Gang zu setzen, und dieser Lernprozess beinhaltet das Glaubenswachstum.

Wie darf uns das beruhigen, dass Gott alles bewirkt!

1Mo 26:10-11

"Und es sagt Abimelech zu ihm: 'Was ist dies, das du an uns tatest? Als sei es ein kleines Ding, dass einer meines Volkes mit deinem Weibe liege! Und du brächtest Schuld auf uns!' Und es gebietet Abimelech all seinem Volk und sagt: 'Jeder, der da anrührt diesen Mann oder sein Weib, soll sterben, ja sterben.'"

Es hätte durchaus sein können, dass einer aus dem Volk Abimelechs die Rebekka berührt hätte und hätte damit große Schuld auf sich geladen, denn Ehebruch galt in jener Zeit als eine schwere Sünde. Isaaks Lüge hätte also das Gegenteil von Segen über das Volk Abimelechs gebracht. Und Abimelech spricht deshalb auch sehr deutliche Worte zu Isaak, welche diesen wiederum tief beschämt haben müssen.

"Beschämt" zu werden ist ein Zustand, wo jemand eine falschen Handlung vor Augen geführt wird und dieser sein Fehlverhalten erkennt und bereut. Dieses "Beschämt werden" kann auch auf uns zutreffen, nur in einer ganz anderen Dimension als bei Isaak. In 2Tim 2:15 spricht Paulus uns zu, das Wort der Wahrheit richtig zu schneiden, was bedeutet, dass wir scharf trennen sollen, was Gott

  1. an Sein Volk Israel geschrieben hat, und
  2. an uns!

Wer hier das Wort der Wahrheit nicht schneidet (auseinanderhält) vermischt unseren überhimmlischen Auftrag mit dem irdischen Auftrag Israels. Die Folge ist ein MIschevangelium, welches später in der Herrlichkeit wenig nützlich ist. Die Folge ist "Beschämung", und dies vor der Preisrichterbühne des Christus, von welcher 2Kor 5:10 spricht. Die Betroffenen werden mit Scham erkennen, dass sie an ihrem wahren Auftrag vorbeigegangen sind!

Isaaks Brunnenstreit

1Mo 26:12

"Und es sät Isaak in jenem Lande und erntet in jenem Jahre hundertfältige Gerste. Und es segnet ihn Ieue."

Wenn wir gestern kurz zu der auf uns alle zukommenden Preisrichterbühne abgeschwenkt sind, wollen wir heute noch klarstellen, dass vor dieser Preisrichterbühne nur Entrückte, also Gerettete stehen werden, also alle Glieder am Körper des Christus. Und da sich nicht alle Glieder auf Erden gleich verhalten, ist diese Preisrichterbühne notwendig, um all das auszugleichen, was gut oder schlecht war. In 2Tim 2:15 greift Paulus nur einen Teil auf, nämlich die Missachtung der Wortteilung, und diese Missachtung wird den oder die Betroffenen dann auch beschämen. Hiervor will uns Paulus in besagtem Vers bewahren. Doch zurück zu Isaak:

Es darf uns erstaunen, dass wir nach seiner Lüge heute lesen, dass nicht seine Ernte hundertfältig gedieh, sondern er von Ieue auch noch gesegnet wurde, was uns (man möge uns den neuerlichen Sprung nachsehen) schon wieder zu Paulus, dem uns vom erhöhten Herrn gegebenen Apostel führt, und dazu auch noch zu einer seiner wohl schwersten Worte: "Wo aber die Sünde zunimmt, das strömt die Gnade über" (Röm 5:20b). Was lernen wir hier?

Wenn Gott schon bei Seinem Auserwählten Isaak auf Sünde so reich segnete, wie viel mehr dürfen wir, die Körperglieder Christi Jesu, bei unserem täglichen Fehlverhalten unserem Gott und Vater in Jesus Christus danken, dass die uns rettende Gnade überströmend ist, diese uns täglich umspült, was für uns Grund für überströmenden Dank und Anbetung sein darf.

1Mo 26:13-14

"Und groß wird der Mann; und er geht einher, fortgehend größer werdend, bis dass er überaus groß ist. Und es geschieht, als er erwirbt Kleinvieh und erwirbt Rinder und der Knechte viele, dass die Philister ihn beneiden."

Wir wollen nicht müde werden, darauf hinzuweisen, dass Gott ein Ziel hat, wozu gehört, dass gemäß Eph 1:10 das gesamte All in Christus aufgehauptet werden muss, und dies auf zwei Ebenen: In den Himmeln und auf der Erde! Und für beide Ebenen hat Gott Sich Werkzeuge geschaffen,

  1. Israel für die Erde
  2. die herausgerufene Körpergemeinde Christi Jesu für die Himmel.

Das muss unser elementares Grundwissen sein!

Das Werkzeug "Körpergemeinde" ist bis zu Paulus ein Geheimnis Gottes, das wir nirgendwo anders in der Schrift finden, auch nicht in den sogenannten vier Evangelien, die über Jesu Erdenweg berichten. Achten wir deshalb auf Pauli Worte in Eph 3:8 ff, wo er bezeugt, das ihm, Paulus, die Gnade gegeben ist, den Nationen, also uns, den unaussprübaren Reichtum des Christus als Evangelium zu verkünden, und alle darüber zu erleuchten, was die Verwaltung des Geheimnisses betrifft ...! Unser Auftrag beginnt also erst mit Paulus, und seine Briefe sind unser Lernstoff für unseren überhimmlischen Auftrag (gemäß Eph 1:10) "um das All in Christus aufzuhaupten, das in den Himmeln."

Wer nun den Lernstoff für Israel für sich beansprucht bzw. auf sich münzt, lernt zwangsläufig etwas, was nicht für ihn bestimmt ist. Und das hat Folgen vor der Preisrichterbühne des Christus, die wir die letzten Tage angeschnitten haben.

Um Gottes Heilsplan verstehen zu können und Ihn auch darin zu verherrlichen, müssen wir unbedingt lernen, wie Gott wirkt. Und dazu ist wichtig, zu erkennen, dass Er Sich erst mit seinem Werkzeug "Israel" beschäftigt, welches die gesamte Erde in Christus aufhaupten wird. Und dieser Auftrag umfass den größten Teil des geschriebenen Wortes Gottes. So sahen wir, wie Gott zurückliegend Seinen Auserwählten Abraham zubereitet hat, und nun mit Isaak fortfährt. Diese Linie führt dann über rund zweitausend Jahre hin bis zur Geburt Jesu, und Jesus selbst stellt klar, dass eR einzig und allein zu Israel bzw. zu den verlorenen Schafen vom Hause Israel gesandt wurde (Mt 15:24). Entsprechend war dann auch Sein Auftrag an Seine Jünger, nicht zu den Nationen zu gehen (Mt 10:5-6), und warum dies? Weil es immer noch (seit Abraham) um den Auftrag auf der Erde geht! Was also Abraham, Isaak und nach ihm alle Stamm Väter bis zu Jesus lernen mussten, war komplett auf die Erde ausgerichtet, auch - und jetzt schlagen wir den Bogen zu unserem Leitvers - auch die Segnungen Gottes.

Wenn wir also lesen, dass Gott den Isaak segnete, dass er groß wird, dass seine Ernte hunderfältig ausfällt, dass Isaaks Vermögen wächst und wächst, dann sehen wir deutlich, worin diese Segnungen bestehen: Sie sind an die Erde gebunden, weil der Auftrag der Nachkomme Isaaks (und das ist das V olk Israel) auf der Erde liegt!

Warum schlagen wir so einen weiten Bogen? Weil es leider eine Tatsache ist, dass viel zu viele Gläubige bis heute nicht erfasst haben, wo ihr Auftrag liegt, nämlich in den Himmeln. Und weil sie das noch nicht erkannt haben, streben sie nach all den irdischen Segnungen, die Gott Seinem Volk Israel verheißen hat. Und wenn diese Gläubigen dann solche Verse wie momentan lesen, nehmen sie diese Worte gleich für sich persönlich und erwarten dass Gott heute auch sie groß werden lässt und ihre Arbeit hundertfältig segnet. Dass man sich aber auch an den Segnungen anderer erfreuen kann, ohne gleich an sich zu denken, haben diese Gläubigen nie gelernt.

Ja, liebe Geschwister, es wäre so schön, groß auf Erden. zu werden, sogar übergroß, aber ... wir haben eine andere Berufung und einen anderen Stand auf Erden, und der weist nach unten in die Niedrigkeit (lies 1Kor 1:26 ff). Und wenn Paulus der für uns zuständige Apostel und Lehrer ist, brauchen wir ja nur seinen Weg anschauen, der uns hinreichend in seinen Briefen beschrieben ist. Da lesen wir nichts von "Großwerden" oder reich an irdischen Gütern, dafür aber, dass wir gemäß Eph 1:3 ff mit jedem geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen in. Christus gesegnet sind!

Und eine unserer köstlichsten Segnungen ist, dass wir unter überströmenden Gnade stehen, die all unser täglichen Kränkungen Gott gegenüber ständig abwäscht und abspült!

Der Mensch lernt, was er buchstäblich vor Augen hat, und so sehen wir Isaak in der göttlichen Zubereitung, und dies derart, dass seine Umwelt, hier das Volk der Philister, Zuschauer ist, was mit Isaak geschieht. Wir könnten hier schon wieder zu Paulus abweichen, der uns in 1Kor 4:9 sagt, dass auch wir heute der Welt und den himmlischen Boten ein Schauspiel geworden sind, also beobachtet werden. Dabei wäre noch anzufügen, dass die Welt uns wohl kaum beneidet (sondern eher verspottet), dass aber die himmlischen Boten jetzt schon im Ansatz erkennen können und stauen werden, was Gnade an elenden sündern bewirken kann!

Isaak wird also fortlaufend größer, bis er überaus groß ist ... was für ein Bild! Alles, was sein ist, wächst und gedeiht - und das erregt nicht nur die Bewunderung der Philister, sondern auch ihren Neid! Aber "Neid", so sagt ein weltliches Sprichwort, ist die Wurzel allen Übels, und so lassen die Folgen auch nicht lange auf sich warten.

"Neid" bezeichnet Paulus in Gal 4:19 ff unter anderen als ein Werk des Fleisches, und in Vers 24 lesen wir dann, dass die, die Christus angehören, ihr Fleisch kreuzigen, es also täglich an das Kreuz weisen. "Neid" ist. also auch unter Gläubigen durchaus zu finden, aber ... wir wissen, wie wir mit ihm umzugehen haben - auch dafür starb unser Herr am Kreuz!

1Mo 26:15

"Und alle die Brunnen, die seines Vaters Knechte geschachtet hatten in den Tagen Abrahams, seines Vaters, die Philister verstopfen sie und füllen sie mit Erdreich."

Ein für uns nicht mehr unbekannter Streit flammt auf: Brunnen werden unbrauchbar gemacht, das heißt, die betroffenen Menschen werden vom Wasser des Lebens abgeschnitten, und Wasser ist in jener Gegend lebensnotwendig.

Was nun die Philister versuchen, ist bis heute die Taktik, die der Widerwirker anwendet, um Gläubige ins Straucheln zu bringen - er versucht einfach, sie vom lebendigenWasser vom Wort des Lebens abzubringen. Einfach ausgedrückt: Der Widerwirker versucht, uns mit Macht von dem Teil des Wortes Gottes abzubringen, welches für uns geistliches Leben bedeutet, und das sind eben gerade die Briefe des Apostels Paulus. Warum machen so viele Gläubige einen großen Bogen gerade um die Paulusbriefe? Sie seien zu schwer zu lesen, hört man dann als Antwort auf Nachfrage, oder, sie seien nicht mehr zeitgemäß, zu altmodisch und z u verstaubt. Die Folge ist, dass sich ,wie wir zurückliegend ausgeführt haben, jene Gläubigen fast ausschließlich mit dem an Israel gerichteten Teil des Wortes Gottes beschäftigen, und Israel steht unter dem Gesetz, nicht unter der Gnade!

Wir wollen an dieser Srelle erneut betonen, dass laut 2Tim 3:16 "alle" Schrift für uns wertvoll ist, dass wir aber zu unterscheiden lernen sollen, an wen jeder Teil der Bibel gerichtet ist. Und genau hier setzt der Widerwirker seinen Hebel an, um uns von dem abzuhalten, was für unsere Berufung lebensnotwendig ist.

1Mo 26:16-17

"Und es sagt Abimelech zu Isaak: 'Geh von unserem Volke, denn du bist überaus stärker als wir.' Und es geht Isaak von dort und lagert sich im Flussbett von Gerar und wohnt dort."

Ein neues Element kommt heute zum "Neid" hinzu, "die Furcht". Der König von Gerar, Abimelech, sieht mit Furcht die zunehmende stärke Isaaks, und Furcht beschleicht ihn, Isaak könnte ihm seine Königswürde streitig machen. Also sagte er (offenbar sehr höflich), Isaak möge seine Stadt und sein Volk verlassen. Und Isaak?

Noch in den zurückliegenden Versen 3 ff spricht Ieue dem Isaak in einer Erscheinung zu, in diesem Land zu verweilen, denn dir und deinem Samen gebe Ich alle diese Länder! Nun soll Isaak vor dem Wort eines Königs zurückweichen? Und ... er geht tatsächlich, aber nicht allzu weit, nur bis zum Flussbett von Gerar, Und was geschieht, wein ein Auserwählter zurückweicht?

Vielleicht haben wir, liebe Geschwister, alle schon eine ähnliche Lage erlebt, dass wir etwas tun, was nicht im Sinne Gottes ist. Das muss nicht böse oder sündhaft gewesen sein, wir sind zum Beispiel nur aus Furcht vor eventuellen Folgen zurückgewichen! Und was geschah? Wenn Gott uns Seinen Weg führt, und wir, wenn auch nur gering, davon abweichen, sorgt Er dafür, dass wir wieder zurückfinden, und dies dann, wenn wir den Blick wieder auf Ihn richten. Genau dies beschreibt uns Spr 3:5-6: "Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen verstand, sondern erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird gerade machen deine (krummen) Pfade."

1Mo 26:18

"Und Isaak kehrt zurück und schachtet wieder aus die Wasserbrunnen, welche die Knechte Abrahams, seines Vaters , geschachtet hatten und die die Philister verstopften nach dem Tode Abrahams, seines Vaters. Und er nennt sie m it den Namen, wie die Namen, mit denen Abraham, sein Vater, sie nannte."

Isaak weit erst einmal. zurück (Vers 17), weil zu einen seine Brunnen (die noch von seinem Vater Abraham stammten) verstopft wurden und er vom lebendigen Wasser abgeschnitten wurde, und er um anderen von dem König Abimelech aufgefordert wurde, von seinem Volk (dem der Philister) zu gehen. Isaak gibt also erst einmal nach, geht aber nur bis zum nächstgelegenen Flussbett. Dort hatte er Zeit, seine Augen wieder auf Gott zu richten, und was geschieht? Er kehrt, wie wir heute sehen, zurück!

Die Brunnen, von denen wir bisher lasen, haben bezeichnende Namen, weil ihr Wasser lebensnotwendig ist. Die Namen waren bei Abraham (und danach auch jetzt bei Isaak) immer mit Ereignissen verbunden, die sie bezeugten. So lasen wir in 1Mo 21:22-32 von einem Brunnen, der Zeugnis von einem Bund zwischen Abraham und Abimelech geben sollte, dass Abraham in Frieden mit Abimelech lebt.

Isaaks Augen werden auf diesen Bund gerichtet, und was tut er als erstes? Er schachtet jene Brunnen wieder aus, weil er sich damit wieder auf dem richtigen Weg, dem Weg mit Ieue, sah! Und er gibt den alten Brunnen, die er neu ausschachten ließ, auch wieder ihre alten Namen, womit er vor dem König Abimelech bezeugt, dass auch er mit ihm, wie zuvor sein Vater Abraham, in Frieden zusammen leben möchte.

1Mo 26:19-20

"Und es schachten die Knechte Isaaks in dem Flussbett von Gerar und finden dort einen Brunnen lebendigen Wassers. Und es hadern die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks und sagen: 'Unser ist das Wasser!' Und er nennt den Namen des Brunnens Esek; denn sie erweisen sich erpresserisch gegen ihn."

Wenn wir uns die Mühe gemacht haben, den Weg Isaaks in den zurückliegenden Versen mitzuverfolgen, stellen wir fest, dass Isaak förmlich im "Zickzack" ging, einmal hin, dann wieder zurück und dies setzt sich auch in den folgenden Versen fort. Der äußere Anlass für diesen Weg war erst einmal die Hungersnot, die Isaak nach Gerar in das Gebiet des Königs Abimelech gehen ließ, und dies mit der Absicht, von dort weiter nach Ägypten zu ziehen, was ihm aber Ieue in einer Erscheinung verbot (siehe Vers 2 ff). Es folgte das Drama um Rebekka, die er als seine Schwester ausgab, aber von dem König der Lüge überführt wurde. Trotzdem wurde Isaak mächtig und reich, was Abimelech wiederum nicht gefiel, weil dieser Furcht bekam. Un dieser Zeit verstopften die Philister die Brunnen, die noch Abraham geschachtet hatte, mit Erdreich, und gleichzeitig wurde Isaak vom König aufgefordert, weg zu gehen, worauf Isaak tatsächlich bis zum nächsten Flussbett von Gerar zog und dort wohnte, aber ... kurz darauf wieder zurückkehrte und die verstopften Brunnen wieder freischachtete, wobei er ihnen ihre alten Namen wiedergab.

Soweit der bisher schon ziemlich verworrene Weg Isaaks, der sich mit unserem heutigen Leitvers noch steigert, denn ... Isaak kehrt wieder in jenes Flussbett zurück, welches er gerade verlassen hatte und schachtet dort nach Wasser, was er offensichtlich auch fand.

1Mo 26:21

"Und Isaak bricht auf von dort, und sie schachten einen anderen Brunnen. Doch hadern sie über ihn, und seinen Namen nennt er Sitna."

Wir müssen noch kurz zu unserem gestrigen Textwort zurück, denn es blieb ja nicht nur dabei, dass Isaak in jenes Flussbett. zurückkehrte und dort Wasser fand - denn sofort kamen die Horten von Gerar und stritten mit ihm, dass Wasser gehöre ihnen. worauf Isaak den Brunnen mit dem Namen "Esek" bezeichnet, was "Streit" bedeutet. Die Hirten von Gerar versuchten dabei offensichtlich Isaak zu erpressen: Wasser gegen Geld bzw. gegen Vieh!

Und wieder bricht Isaak auf und schachtet (wahrscheinlich nicht weit entfernt) einen neuen Brunnen, wo sich das gleiche Drama mit den Hirten von Gerar einfand, nur wahrscheinlich noch intensiver, denn Isaak nannte diesen Brunnen "Sitna", was "Hass oder Anklage" bedeutet.

Wenn wir jetzt die bisher ziemlich verworrenen Wege Isaaks betrachten, die mit Lüge, Anklage, Streit und Hass begleitet waren, müssen wir jetzt fragen, warum Gott seinen Auserwählten derart im "Zickzack" laufen lässt und wir finden nur eine Antwort: Gott führt Isaak gezielt und bewusst in die Konfrontation mit dem Bösen, weil - Isaak erfahren und lernen muss!

Wenn uns nun Paulus in Eph 6:10 ff schon eine komplette Waffenrüstung vorlegt, die wir komplett anlegen sollen, so heißt dies nichts anderes, als dass auch wir mit dem Bösen konfrontiert werden, was uns Eph 6:12 eindrucksvoll bestätigt.

Ieues Erscheinen und Segnen

1Mo 26:22

"Und er bricht auf von dort; und sie schachten einen anderen Brunnen, und sie hadern nicht über ihn. Und er nennt seinen Namen Rechoboth. Und er sagt: 'Denn hinfort macht es Ieue weit für uns, und wir werden fruchtbar sein im Lande.'"

Schon wieder lesen wir, dass Isaak aufbricht, er sucht wahrscheinlich Abstand zu den streitsüchtigen Hirten von Gerar und findet diesen Abstand auch, denn bei der erneuten Brunnensuche wird er nicht mehr behelligt. Aber - er hat zurückliegend erfahren müssen, was Hader und Zank unter den Menschen bedeutet, wie einengend es ist und wie die Sehnsucht nach Frieden wächst! Und Ieue gibt Seinem Auserwählten diesen Frieden, der sich im Namen des neuen Brunnens niederschlägt: "Rechoboth", was "Erweiterung oder Weiten" bedeutet.

Und Isaak bezeugt dann ja auch in unserem Leitvers, dass es Ieue ist, der das Land weit macht, damit er Gottes Verheißung (von Vers 3-5) erfüllen kann. Was für ein befreiender Moment für Isaak, als er das Lend um sich herum sieht, und dies in Frieden!

Vielleicht dürfen wir an dieser Stelle wieder auf uns schauen: Sind auch wir nicht selten einengt, leben in Unfrieden mit unserer Umwelt, erleben gar Hass und Verleumdung oder Beschwerden verschiedenster Art ... und dann kommt der Augenblick, wo uns Gott die weite schenkt, nämlich die unendliche Weite des Alls, und dies dann, wenn Er uns aus der Enge einer gerichtsreifen Welt zu Sich holt. Und so wie wir bei Isaak lesen, "und er bricht auf", so halten wir Ausschau nach der glückseligen Erwartung unseres Herrn (lies Tit 2:13).

1Mo 26:23

"Und er zieht hinauf von dort nach Berscheba."

Und wieder sehen wir in unserem Leitvers Isaak aufbrechen bzw. dahinziehen, weg von Gerar südöstlichen hin gen Berscheba, wobei die Entfernung zwischen den beiden Städten ungefähr 25 km beträgt. Wir lasen gestern, dass Ieue es (das Land) weit macht für Isaak, Er nimmt ihm also die Enge unter dem König Abimelech weg.

Im Anschluss an unseren gestrigen letzten Absatz darf uns diese Weite heute noch einmal beschäftigen, indem wir einmal die Frage in 2Kor 6:12-13 zu uns sprechen lassen: "Ist euer Herz auch weit geworden?" und zum anderen einen Zuspruch: "... werdet ihr weit!" In den zurückliegenden Versen redet Paulus auch von Erdulden, Drangsal, Nöten Druck usw. auch er stand, wie Isaak in der Schule Gottes! In den nachfolgenden Versen schreibt er vom "ungleich Gejochtsein mit Ungläubigen" und prangert diesen unheilvollen Zustand an.

Bei Isaak sehen wir das ungleiche Jochpaar Abimelech / Isaak, was auf Dauer nicht gutgehen kann, es führt zu den von Paulus aufgezählten negativen Zuständen, die Isaak (und Paulus) durchlaufen mussten - und dann kommt die Weite. Ist euer Herz weit geworden, um in diesen Wegen die Liebe Gottes zu erkennen? Sie auch auszustrahlen? Können wir unser Herz vor den Einengungen menschlicher Gefühle bewahren und uns notfalls von Ungläubigen trennen? Und dann: "... werdet auch ihr weit!" - damit es wird, wie 2Kor 6:18 sagt:

"Ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet Mir zu Söhnen und Töchtern sein, sagt der Herr, der Allgewaltige."

So kurz und bündig unser Leitvers auch ist, so kann er uns durchaus noch einen Tag in seinen Bann ziehen, soweit wir ihn auf uns einwirken lassen, und dies wollen wir heute noch tun, indem wir uns in Isaak versetzen:

Beschämung wegen einer Lage die ihn gegenüber Abimelech gehemmt sein ließ, Ärger wegen verstopfter Brunnen, Unsicherheit im verhalten Abimelechs gegenüber, Hader und streit mit den Hirten des Königs, Streit um Brunnen ... all dies belastete ihn seit er in Gerar wohnte! Was mag sich da alles in seinem Herzen aufgestaut haben, zumal er ja auf das Geheiß Ieue's gemäß den Versen 2-5 handelt: "... Verweile in diesem Land und Ich werde mit dir sein, und werde dich segnen." Schwer lag wahrscheinlich die Demütigung wegen seiner Lüge um Rebekka auf ihm, er muss erkannt haben, wie schwach sein Glaube doch noch war. Und schwer muss ihn auch der ständige Brunnenstreit belastet haben, weswegen er auch ständig hin umher zog. Wir sehen also einen bedrückten Mann in Isaak, dem das Herz schwer war! Der Segen, der ihm verheißen war, bestand zwar in zunehmenden irdischen Gütern, doch konnten diese sein seelisches Empfinden nicht aufheben. Und dann, als er alle göttlichen Lektionen durchlaufen hatte, die Erfahrungen in sich aufgenommen hatte, kommt der befreiende tag: Er zieht hinauf vor dort nach Berscheba!

Verbunden damit war für Isaak: Er konnte alle Lasten hinter sich lassen, nicht nur das Land, sondern auch sein Herz wurde weit, "weit" , um erneut auf Ieue blicken und hören. zu können, dass der Gott seiner Väter mit ihm ist!

1Mo 26:24

"Und es erscheint ihm Ieue in jener Nacht und sagt: 'Ich bin der Alueim Abrahams, deines Vaters. Fürchte dich nur nicht, denn mit dir bin Ich. Und segnen werde Ich dich und vermehren deinen samen um Abrahams willen, deines Vaters Meines Knechtes.'"

Es ist im Hinblick auf unseren schon gelesenen Vers 2 die zweite Gotteserscheinung, die Isaak auf dem Pfad des Glaubens erleben durfte, und es geht immer um die "zwei Lektionen", einmal die Unzulänglichkeit des Fleisches, und. zweites um die Herrlichkeit Gottes zu erkennen, der alles nach dem Ratschluss seines Willens bewirkt. Und wa hat Gott bewirkt?

Isaak gibt seinen zögerlichen Zickzackkurs auf lässt alle Belastungen hinter sich und, gestützt auf den Zuspruch der ersten Erscheinung zieht er nach Berscheba, und dies Bewegung ist ein Wendepunkt in seinem Leben und leitet eine neue Epoche ein, die nach der Vorstellung;"Ich bin der Alueim Abrahams, deines Vaters" mit den herrlichen aber auch vielsagenden Worten weitergeht: "Fürchte dich nur nicht, denn mit dir bin Ich!"

Mit obigem Wort weist Gott auf den Mangel Isaaks hin, nämlich mangelndes Vertrauen - und hieraus entsteht "Furcht". Dass Sich Gott hierbei als den "Alueim Abrahams" bezeichnet, weist Isaak (und auch uns) darauf hin, mit wie viel sanfter und unermüdlicher Geduld Er Seinen Auserwählten Abraham getragen hat. Um diese Geduld erweist Gott auch an uns, die wir seine erste Lektion so gar nicht verstehen, wollen, dass von unserem Fleisch nichts Gutes kommen kann, weil - nichts Gutes in ihm wohnt, wie es Röm 7:18 klar bezeugt!

1Mo 26:25

"Und er baut dort einen Altar. Und er ruft an den Namen Ieue's. Und er streckt sein Zelt dort aus. Und es graben die Knechte Isaaks einen Brunnen."

Die Worte "Fürchte dich nicht" müssen wie herrlicher Balsam auf Isaak eingewirkt haben. Nach allen Wirren, nach fleischlichem Versagen folgt dieser wunderbare Zuspruch, worauf Isaak das tat, was schon sein Vater Abraham immer wieder ausführte: Er baut einen Altara und ruft seinen Gott an! Welch ein liebliches Bild tut sich da vor uns auf!

Es lohnt sich, an dieser stelle einen Blick. zurück auf Abraham zu werfen, wir werden erstaunliche Parallelen finden: In 1Mo 12:7-8 sahen wir schon einmal einen Altarbauer, den Gott aus dem von Dämonenkult beherrschten Ur in Chaldäa herausrief. Doch was dem Fleische nach möglich gewesen ware, nämlich dass Abraham (damals noch Abram), der damals in Kanaan lebte, in das alte götzendienerische Leben zurückfällt, geschah, nicht im Gegenteil: Nach dem Erscheinen Ieue's und seinen Verheißungen baute er dort einen Altar und rief an den Namen Ieue's Wir sahen dort das Werk der innewohnenden Kraft des Wortes Gottes, das Er an Abraham richtet. Diese Wirkungskraft hatte Abram durch sein williges Hören auf die Worte Ieue's in aufgenommen. Treffend sagt Jesus von solchen Menschen: "... wo dein Schatz ist, dort wird auch dein Herz sein" (Mt 6:21). Dies trifft auf den damaligen Abram, wie jetzt auch auf Isaak zu. Abrams altes Herz war bei den Götzen in Mesopotamien geblieben, sein neues jedoch zog ihn nach oben. In dieser Stellung sehen wir jetzt auch seinen Sohn Isaak stehen, von Gott derart zurechtgebracht!

Wir betrachten heute noch die vier auffälligen "Und..." in unserem Leitvers. "Und er baut; Und er ruft an; Und er streckt aus; Und es graben". Dazu möchten wir ein fünftes "Und aus dem vorigen Vers 24 nehmen, welche Ieue Selber spricht: "Und segnen werde Ich dich. und vermehren deinen Samen um Abrahams willen, deines Vaters, Meines Knechtes." Achten wir jetzt besonders auf die Worte "um Abrahams willen". Einfacher ausgedrückt bedeuten diese Worte, nicht um Isaaks sondern um Abrahams willen segnet Gott Isaak. Was möchten uns diese Worte sagen?

In einmaliger Art und Weise durfte gerade Abraham die Opferung des Sohnes Gottes darstellen, weil er sich auf seinem langen Gehorsamsweg (Schulungsweg) von Gott willig zubereiten ließ, und diese Darstellung der Liebe Gottes führt uns zu dem Namen "Jesus", den ja Isaak in seiner Opferrolle vorschattet. Um dieser Darstellung willen baut Isaak einen. Altar, ruft Seinen Namen an, streckt sein Zelt dort aus (möchte dort bleiben) und lässt einen Brunnen lebendigen Wassers graben!

Das Ereignis auf dem Berg, wo Abraham, Gott abschattend, seinen Sohn Isaak opfern sollte, wirft also seinen schatten auch in unseren Leitvers, wo Isaak das tut, was er tun muss: Er verherrlicht Gott, der Vater, und noch unbewusst die Hingabe des Sohnes Gottes, die er ja vorschattend darstellte ... und dies in unserem vierfachen "Und"!

Das letzte "und" von gestern, "Und es graben die Knecht Isaaks einen Brunnen", nehmen wir heute einmal ganz persönlich für uns:

Ein Brunnen in jener Gegend, das haben wir schon öfters betont, bringt das Wasser, das zum Überleben notwendig ist. Isaak wusste also, dass er dort, wo er sich mit Gott verbunden fühlte, Wasser des Lebens braucht. Und so wie für Isaak dieses Wasser körperlich lebensnotwendig war, ist für uns das Wasser des Lebens geistlich notwendig, denn ohne dieses Wasser - und wir sehen darin das geschriebene Wort Gottes - verkümmern wir!

Lassen wir uns also fragen, wie wichtig uns dieses Wort Gottes ist? Nehmen wir uns Zeit, es zu uns zu nehmen? Und vor allem: Graben wir danach ? Es war bestimmt eine mühevolle Arbeit so einen Brunnen in der wüste auszuschachten, Isaaks Knechte taten dies. Und sie mussten oft sehr tief graben?

Wir möchten mit dem Obigen ermuntern und zusprechen, die Mühe des Grabens im Wort Gottes auf uns zu nehmen, es lohnt sich. Und wie bei Isaak finden auch wir das wahre Wasser nicht immer gleich bei einem ersten leichten Anschürfen, sondern erst beim ernsthaften "in die Tiefe graben". "Denn das Wort Gottes ist lebendig, wirksam und schneidender als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Teilung von Seele und Geist, sowie von Gelenken als auch Mark; es ist Richter der Überlegungen und Gedanken des Herzens" (Hebr 4:12).

Isaaks Bund mit Abimelech

1Mo 26-27

"Und Abimelech geht zu ihm von Gerar, und Achusath, sein nächster Freund, und Phikol, der Oberste seines Heeres. Und es sagt Isaak zu ihnen: 'Weshalb kommt ihr zu mir, wenn ihr mich hasset und mich wegsendet von euch?'"

Mit dem Altarbau bekannte sich Isaak öffentlich zu seinem Gott und bezeugte seine Abhängigkeit von Ihm - dies blieb natürlich nicht unbemerkt von seiner Umwelt, ja es sprach sich bis nach Gerar herum. Wir dürfen hier davon ausgehen, dass die Philister Isaak und sein Haus aufmerksam im Auge behielten, nachdem er sich aus der unmittelbaren Nähe der Stadt Gerar nach Berscheba zurückgezogen hatte. Und nachdem die. Späher von Abimelech feststellten, dass es Isaak ohne den Schutz des Königs nicht schlechter ging, sondern er weiterhin in allem wuchs, erkannte der König, dass Isaaks Wohlergehen doch nicht von ihm, sondern von dessen Gott abhängen musste, dem er einen Altar gebaut hatte. Die alte Furcht, die wir in Vers 16 aufkommen sahen, ergriff den König erneut und ließ ihn offensichtlich nicht zur Ruhe kommen.

Die Art, wie Isaak vor den Menschen durch den Altarbau seinem Gott die ehre gab, machte ihn zu dem, wovon Paulus in 1Kor 4:9b schreibt, nämlich dass wir den himmlischen boten und den Menschen ein Schauspiel geworden sind, wobei es bei Isaak ja um die Menschen geht. Er bezeugte durch sein sichtbares Verhalten die Größe und Herrlichkeit Gottes vor den Menschen, und genau dies wird einmal im großen der Auftrag des Volkes Israel sein, wenn der in Mt 28:19 gegebene Auftrag im zukünftigen tausendjährigen Königreich auf der erde umgesetzt werden wird.

Wenn wir gestern Worte aus 1Kor 4:9b zitiert haben, die Paulus ja an uns, die Herausgerufenen der Körpergemeinde Christi Jesu richtet, dann zeigt uns Isaak, dass er die Menschen mit Werken beeindrucken muss, was ja auf das spätere Volk Israel übertragen wird. Israels Auftrag ist eben auf der Erde, und hierfür wird das Volk zubereitet. Da unser Auftrag aber in den Himmeln sein wird und unsere Zuschauer dort oben himmlische boten sein werden, sind irdische werke dort droben unbrauchbar. Stattdessen werden wir einmal Schaugefäße Seiner gnade sein und beeindrucken die überirdischen Bewohner mit dem, was die überströmende Gnade an schwachen und elenden Menschen ausgerichtet hat!

Wir müssen immer wieder aus Neue lernen, wie wichtig es ist die zwei verschiedenen Berufungen Gottes zu erkennen, einmal die irdische für die Er Sein Volk Israel auserwählt hat, und einmal die überhimmlische, für welche wir durch Paulus vorbereitet werden.

Isaak wurde gehasst und von den Philistern weggesandt , doch das Zeugnis Isaaks in Berscheba ließ diese nicht zur Ruhe kommen, und so sehen wir in unserem Leitvers drei uns aus 1Mo 21:32 schon bekannte Männer wieder ins Rampenlicht treten, die schon einmal mit Gott in Berührung kamen, und dies bei Abraham, wobei ein Friedensbund geschlossen wurde.

1Mo 26:28-29

"Und sie sagen: 'Wir sehen, ja sehen, dass Ieue mit dir ist, und wir sagen: Ein Eidfluch werde doch zwischen uns, zwischen uns und dir, und wir werden einen Bund schließen mit dir. Solltest du uns Böses tun, wenn wir dich nicht anrühren und wenn wir dir nur Gutes tun und dich wegsenden in Frieden? Du bis nun einmal der Gesegnete Ieue's'"

Zurück zu Isaak: In Gerar war Isaaks Weg nicht unbedingt ein Zeugnis für seinen Gott, denken wir nur an seine Lüge um Rebekka; um Grunde verdunkelte er die Wege Gottes mit ihm! Aber seit er anfing den Namen seines Gottes öffentlich anzurufen, leuchtete denen, die ihn hassten und wegsandten, die Wahrheit in vollem Glanze auf. Gotte Wirken an Isaak wird wieder sichtbar und vor allem auch anerkannt. Isaaks Feinde suchen nun die Aussöhnung mit ihm. Die Rede Abimelechs gipfelte darin, dass er Isaak als "einen gesegneten Ieue's" bezeichnete.

Schauen wir jetzt noch einmal woraus der Segen Isaaks bestand: Es waren irdische Güter, die sich auf zwei Pfeiler stützen: Die Verheißung des Landes und die Vermehrung seines Samens.

Gleich Isaak sind auch wir "Gesegnete" allerdings auf einer ganz anderen Ebene, denn unsere Segnungen bestehen nicht in irdischen Gütern, sondern sind allesamt geistliche Segnungen inmitten der Überhimmlischen in Christus, wie sie in Eph 1:3 ff aufgezählt werden. Irdisch gesehen mögen wir mit diesen Segnungen arm erscheinen, doch geistlich gesehen sind wir unendlich reich, und dies alles in unserem Herrn Jesus Christus!

1Mo 26:30-31

"Und er macht ihnen ein Festmahl, und sie essen und trinken. Und sie stehen früh auf am Morgen, und sie schwören ein Mann seinem Bruder. Und hinweg sendet sie Isaak. Und sie gehen von ihm im Frieden."

Unser neuer Leitvers steht unter dem Wort "Frieden". Und was für ein liebliches Bild steht da vor unseren Augen! Aus Feinden und Hassern werden Brüder, die sich schwören und im Frieden auseinander gehen

Es gibt das vielen von uns vielleicht bekannte Lied: "Wenn Friede mit Hott meine Seele durchdringt ...". Und welch hohe Bedeutung haben diese Worte auch für uns. So schnell wie zwischen Isaak und den Philistern Streit und damit Unfriede aufkam, kann es auch uns passieren. Nicht umsonst widmet Paulus in dem so herrlichen Epheserbrief, in dem wir erst gestern von unseren inhaltsreichen geistlichen Segnungen lasen, drei Kapitel Eph 4-6 unserem Wandel, der würdig unserer Berufung sein sollte. Wenn wir diese drei Kapitel auf uns einwirken lassen, merken auch wir sehr schnell, warn es uns noch fehlt, vor allem aber, dass uns so manch angesprochene Sache durchaus den frieden rauben kann, der für uns so wichtig ist. Ein Wort aus Kol 3:15 soll uns hierzu leiten und zusprechen:

"Und der Friede Christi sei der Schiedsrichter in euren Herzen, wozu ihr ja in einem Körper berufen wurdet, und seid dankbar dafür!"

Wenn wir uns wirklich von unserem Herrn führen lassen und auf diesen Schiedsrichter achten, können wir auch weiter singen: ".. mir ist's wohl, mir ist's wohl, in dem Herrn!"

1Mo 26:32-33

"Und es geschah an jenem Tage, dass auch Knechte Isaaks kommen. Und sie berichten ihm von der Sache des Brunnens, den sie schachten. Und sie sagen zu ihm: 'Wir haben Wasser gefunden.' Und er nennt ihn Scheba. Deshalb ist der Name der Stadt Bescheba bis auf diesen Tag."

Der Besuch Abimelechs und dessen Zugeständnis, Frieden zu halten, hat Isaak sicher sehr bewegt, denn er erkannte in diesem Verhalten, dass Gott tatsächlich mit ihm war und er sich auf dem rechten Weg befindet. Zu all dem Überfluss kommen nun auch noch seine Knechte und berichten voller Freude, dass sie Wasser gefunden haben, Wasser des Lebens.

Isaak hat zwei Dinge gemacht: Er ließ sich von seinem Gott führen, er hörte auf Ihn und seine Worte an ihn, und er grub nach lebendigem Wasser, was Gott offensichtlich auch gelingen ließ. Für uns könnte dies heißen: Wer sich im Einklang mit seinen Wegen befindet, wer dabei in Seinem Wort gräbt und in die tiefe forscht, den lässt Gott auch Wasser des Lebens finden!

Wir meien zu oft, dass wenn wir einen Brief des Paulus gelesen haben, wir alles wissen würden. dem steht das Wort in Eph 3:8-9 entgegen: "Mir dem bei weitem geringsten aller Heiligen, wurde dies Gnade gegeben, den Nationen den unausspürbaren Reichtum des Christus als Evangelium zu verkündigen..." "Unausspürbar" bedeutet, dass wir nie (!) fertig sind, dass wir immer wieder aufs Neue stauen werden, was dieses Evangelium der Gnade beinhaltet, soweit wir darin graben. Und noch eines sagen obige Worte.: Nur Paulus ist dieser unausforschliche Reichtum für uns anvertraut!

1Mo 26:34

"Und Esau wird vierzig Jahre alt; und er nimmt zum Weibe Judith, die Tochter Beeris, des Hithiters, und Bashmath, die Tochter Elosn, des Hiviten. Und sie werden zur Bitterkeit des Geistes für Isaak und Rebekka."

Wir steuern auf ein nächstes schwer zu verstehendes Ereignis zu, der Segnung des ältesten Sohnes Isaak, die mit einem Betrug endete. Dazu berichtet einleitend unser neuer Leitvers von Esaus Alter (denn ihm steht ja als dem Älteren der Segen des Vaters zu) und vor seiner Heirat, die anstatt Freude bei seinen Eltern Bitterkeit bewirkte - warum wohl?

Die Hthiter, von denen Judiths Vater herkam, stammten nicht aus der Verheißungslinie Sems, sondern waren Nachkommen von Ham, und hier von dessen Sohn Kanaan. Der gleich Stammbaum gilt für Judiths Muter Bashmath, die von den Hiviten abstammte, ebenfass Abkömmlinge von Ham und Kanaan.

Wir dürfen davon ausgehen, dass Isaak von seinem Vater Abraham, und dieser wiederum von seinen Vorvätern sehr wohl über ihre Abstammung informiert waren, auch was sich in den anderen Linien, hier die Linie "Ham" ereignet hat, das heißt, er wusste auch um den Fluch über Ham / Kanaan. Mit diesem wissen war ihm also die Heirat seines ältesten Sohnes Esau alles andere als willkommen, im Gegenteil: Auch der Lebensstil der heidnischen Frau wird Isaak und Rebekka wenig Freude bereitet haben. Die Wahl Esaus, gerade solch eine Frau zum Weib zu. nehmen, zeigt jetzt schon ,dass er des göttlichen Segens seines Vaters unwürdig war!

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 27