Die älteste Lehre für die Welt

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Abschrift des Heftes: Die Absicht Gottes mit Hiob oder „Das Ende des Herrn“
Verfasser: Dr. E. W. Bullinger (1837 - 1913)

Autorisierte Bearbeitung nach dem Englischen

Siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Die Absicht Gottes mit Hiob

1. Die älteste Lehre für die Welt

„Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört, und das Ende (die Absicht) des Herrn habt ihr gesehen, dass sehr mitleidig der Herr ist und barmherzig.“ (Jak 5:11)

Ja, wir haben „von der Geduld Hiobs gehört“. Wir haben viel davon gehört. Jedoch die große und wichtige Frage ist die: Haben wir „das Ende... gesehen“, welches der Herr bei all Seinem Tun mit Hiob im Auge hat? Das „Ende“, welches Er in Seiner eigenen vollkommenen Weise herbeiführte?

Der Gegenstand und Zweck des Buches sind eins. Was auch gesagt und getan wird, wer immer spricht oder handelt: alles bezieht sich auf einen Namen, und alles ist bestimmt zu einem „Ende“.

Wir sehen Himmel und Erde und Hölle, Jehova und Satan, die Chaldäer und Sabäer, Feuer vom Himmel und Wind aus der Wüste, Hiobs Freunde, sein Weib und seine Kinder: alles dazu da, gebraucht und damit beschäftigt, ein „Ende“ zu sichern.

An sich schon ist es ein wunderbares Buch, abgesehen von der Geduld Hiobs oder dem „Ende des Herrn“.

Wir könnten das Buch erforschen hinsichtlich der in demselben enthaltenden Geschichte, seines nationalen Charakters, seines Platzes in dem Kanon der Schrift, der Zeit, in der es geschrieben wurde, der verschiedenen Beziehungen zu Künsten und Wissenschaften, zur Naturgeschichte, zu verschiedenen Gegenständen der Schöpfung. Wir könnten seine Eschatologie studieren, seine Wissenschaft der Mineralogie, Metallurgie und Bergbaukunde. Wir könnten seine Sprache ins Auge fassen, die gebrauchten Worte und Ausdrücken, insbesondere die dem Buche besonders eigentümlichen. Alle dies und viele andere Dinge wären schöne Gegenstände besonderer Erforschung; wir beschäftigen uns aber nicht damit, weil, wie interessant das alles an sich sein würde, es doch nicht das „Ende“ ist, zu welchem das Buch uns gegeben wurde.

Alt ist es ohne jede Frage. Wahrscheinlich gehört es dem Zeitraum an, den das erste Buch Mose umfasst und möglicherweise der Zeit Abrahams. Seine Lehre ist daher die älteste, welche wir haben, und es verkündigt uns die erste Lehre, die in der Heiligen Schrift gelehrt wird.

1Mo 1 und 2 haben wir die Schöpfung des Menschen, 1Mo 3 den Fall desselben. Das Kapitel schließt mit dem Bericht von der gerichtlichen Austreibung des Menschen aus dem Garten Eden (1Mo 3:24). Und dann 1Mo 4 haben wir da nicht den Weg, welcher wieder zu Gott zurückführt in Gnade? Da finden wir Gottes Weg, welchen Abel einschlug, und des Menschen Weg, welchen Kain erfand.

Dies ist also die älteste Lehre der Welt. Hier im Anfang der Offenbarung steht diese erste große Unterweisung. Das Buch Hiob verharrt bei derselben und erklärt sie weiter durch die Antwort auf die feierliche Frage: „Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?“ (Hi 9:1). Dies ist nicht allein die älteste, sondern auch die wichtigste Lehre, welche wir zu lernen haben. Wenn wir diese Lehre nicht kennen so hat alles andere Wissen keinen Wert. Unser Wissen mag groß, weit und tief sein in allen anderen Dingen, aber es wird uns nicht über das Grab hinaus bringen.

Kein Wunder also, dass dieselbe sich schon am Anfang des Wortes Gottes befindet, indem sie unmittelbar auf den Bericht des Falles folgt, und dass wir an diesem Platze die Grundlage des Evangeliums sichergestellt sehen.

Das „Ende“, welches der Herr in dem Buche Hiob im Auge hatte, war das, diese Lehre insbesondere auch durch die Art der Darstellung (gleichsam durch Anschauungsunterricht) in einer Weise hervorzuheben, dass sie allen Zeiten dienen und ihre Wichtigkeit den Herzen und Sinnen aller eingeprägt würde.

Ihr Aufbau zeigt in einer wunderbaren Weise das vollkommene Werk des Geistes Gottes und zieht dadurch schon unsere Aufmerksamkeit auf sich. Der Gedankenaufbau redet für sich selbst zu uns, wenn wir Ohren haben zu hören. Er sagt: Wenn die äußere For des Buchen schon so vollkommen ist, wie vollkommen muss seine geistliche Belehrung sein und wie göttlich sein einziger großer Gegenstand, nämlich: „das Ende“, welches Jehova von Anfang an im Auge hatte, „das Ende“, welches so gesegnet war, und „das Ende“, um dessetwillen uns das Buch gegeben ist.

Der Aufbau des Buches ist folgender:

Das Buch Hiob als ein Ganzes

A Hi 1:1-5: Einleitung. Geschichtliches

B Hi 1:6 - 2:10: Satans Angriff. Hiob von allem entblößt.
C Hi 2:11-13: Die drei Freunde. Ihre Ankunft
D Hi 3:1-31:40: Hiob und seine Freunde
E Hi 32-37: Elihu
D Hi 38:1-42:6: Jehova und Hiob
C Hi 42:7-9: Die drei Freunde. Ihre Abreise
B Hi 42:9-10: Satans Niederlage. Hiob doppelt gesegnet.

A Hi 42:11-17: Schluss. Geschichtliches

Betrachten wir nun diese Glieder in obiger Ordnung und beobachten wir das Verfahren, durch das Jehova das „Ende“ bewirkt und Seine eigenen Absichten ausführt.

Die Einleitung

A (Hi 1:1-5)
Die Einleitung ist äußerst einfach. Einige wenige kurze Sätze sagen uns alles, was uns über Hiob zu wissen nötig ist.

Wo er lebte (V. 1)
Was er war (V. 1)
Was er hatte (V. 2.3)
Was er tat (V. 5)
Was er sagte (V. 5)

Er war vollkommen: unsträflich, aufrichtig, ohne Falsch. Er besaß die Weisheit und den Verstand, welcher den Herrn fürchtet und vom Bösen weicht; aber die eine wahre Wahrheit, welche immer Gott rechtfertigt und sich selbst verurteilt, kannte er nicht.

Die volle Weisheit besteht darin, dass man weiß, was „ein zerbrochenes Herz“ und „ein zerschlagener Geist“ ist. Das sind die Opfer, welche Gott wohlgefallen, und ohne diese ist jede andere „Weisheit“ und sind alle anderen Opfer wertlos.

Ehe der Mensch dies weiß, kennt er weder Gott noch sich selbst.

Diese wichtige Wahrheit Hiob zu lehren das ist das „Ende“, der Endzweck alles dessen, was wir in diesem Buche lesen.

Alles, was da getan und gesagt wird, hat für Hiob denselben Zweck wie

die „große Hungersnot“ für den verlorenen Sohn (Lk 15);
die andere Hungersnot für die Brüder Josephs (1Mo 44:16);
Nathans Gleichnis für David (2Sam 12:1-13);
ein herrliches Gesicht für Jesaja (Jes 6:1-5) für Daniel (Dan 10:1-8)
ein großes Wunder für Petrus (Lk 5:1-8).

Was bei diesen geschah, musste bei Hiob geschehen, und dasselbe „Ende“ musst in seinem Fall wie in dem der anderen erreicht werden.

Wie der verlorene Sohn bekannte: „Ich habe gesündigt“;
wie die Brüder Josephs erklärten: „Fürwahr, wir sind schuldig“;
wie David sagte: „Ich habe gesündigt wider den Herrn“ (Jehova)
wie Jesaja bekannte: „Ich bin verloren .... unrein“;
wie Daniel erklärte: „Mein Gesicht wurde entstellt“,
so musste Hiob dahin gebracht werden zu sagen: „Ich bin zu gering“ (Hi 40:4). „Ich verabscheue mich.“ „Ich tue Buße in Staub und Asche“ (Hi 42:6).

Das ist „das Ende des Herrn“; denn der Herr Selbst musste der Lehrer dieser göttlichen Wahrheit sein. Der Mensch mag dabei von Gott als Werkzeug gebraucht werden; aber Gott allein kann Seine eigene Rettung bringen und der Geber Seiner eigenen Gerechtigkeit sein.

Das alles hat mit der „Religion“ als solcher nichts zu tun. Hiob war religiös; wie die Heiden „sehr religiös“ sein können (vgl. Apg 17:22). Religion ist der Versuch der Menschen, durch Sittlichkeit („Moral“) und Satzungen gerecht zu werden. Aber in dem Augenblick, wo Gott ein zerbrochenes Herz und einen zerschlagenen Geist erzeugt, ist der Sünder dem Gebiet der Religion vollständig entrückt udn wird er der Besitzer der „Gerechtigkeit Gottes“ selbst.

Das Buch Hiob ist daher, wie gesagt, die Illustration und geistliche Erläuterung der ältesten Wahrheit der Welt, welche zuerst in 1Mo 4:1-5 gelehrt wird. Es ist ein Anschauungsunterricht, der die göttliche Antwort auf die große Frage des Menschen - die Frage dieses Buches - vor unsere Augen stellt:

“Wie wird ein sterblicher Mensch gerecht vor Gott?“

Wenn der Herr Gott (Jehova Elohim) das erste Mal nach dem Fall zu dem Menschen redet, bringt Er mit Seiner kurzen Frage: „Wo bist du?“ den verlorenen und hilflosen Zustand des Menschen an den Tag.

Das ist die erste große Wahrheit, welche der Mensch zu lernen hat, und sein Versuch, diese Frage zu beantworten, ist der erste Schritt zur Erlangung wahrer „Weisheit“. Die erste Frage der Bibel hat den Zweck, dem Menschen seinen verlorenen Zustand zu zeigen; und wenn er den erkannt hat, dann stellt er die erste Frage im Neuen Testament, die dieser Überzeugung Ausdruck gibt, und ruft: „Wo ist Er?“ (Mt 2:2). Wo ist der Retter, der Heiland, den Du für verlorene Sünder bestimmt hast? Wo ist der Heiland, den Du gegeben und gesandt hast?

Die Antwort auf diese Frage ist die älteste Wahrheit der Welt.

Wenn wir darin nicht das „Ende“ und den Zweck des Buches sehen, so werden wir es nie verstehen noch seine Wahrheit erfassen.

Jehova wohnt nur „bei dem, der zerschlagenen und demütigen Geistes ist“ (Jes 57:15); diesen allein, sagt Er, „will Ich ansehen“ (Jes 66:2). Aber weder das Eine noch das Andere sehen wir in dem Falle Hiobs, ehe wir den Endzweck des Buches begriffen und „das Ende des Herrn gesehen“ haben.

Das „Ende des Herrn“ war nicht bloß, den Hiob zu belehren, was der Mensch oder was die Welt war und ist.

Die Falschheit des Menschen und die Hohlheit der Welt werden von allen bald erkannt. Es ist kein besonders göttliches Verfahren nötig, damit wir das lernen.

Die Menschen, welche Hiob in seinem Glück schmeichelten, waren dieselben, welche ihn in seinem Unglück mit Hohn behandelten (s. Hi 29 u. 30).

Die, welche „Hosianna, dem Sohne Davids“ riefen, schrieen einige Tage später „Kreuzige ihn“!

Solange der verlorene Sohn viel auszugeben hatte, hatte er zahlreiche Genossen; aber als „er anfing Mangel zu leiden, gab ihm niemand“ (Lk 15:13.16).

Wohl haben wir „von der Geduld Hiobs gehört“; aber wenn das alles gewesen wäre, was da zu hören war, so würde es nur eine weitere Stärkung seines Selbstvertrauens gewesen sein und für uns sein Grund zur Enttäuschung und Trauer; denn wir vermögen nicht eine solche Geduld wie Hiob an den Tag zu legen. Jedoch, hier ist für uns nicht nur etwas zu hören, sondern auch zu sehen, und das ist „das Ende des Herrn“; eben dass „der Herr sehr mitleidig und barmherzig ist“. Aber dies wird nur von denen gesehen, die selbst zerbrochen worden sind in ihrem Herzen, und zerschlagen in ihrem Geiste unter Seiner mächtigen Hand.

Der Eine, der dieses gesegnete Werk vollendet, ist derselbe, der es anfängt. Er begann es hier im ersten Kapitel mit Seiner Frage an den Widersacher, und Er vollendet es mit Seinem doppelten Segen im letzten Kapitel.

Der Angriff des Widersachers

B (Hi 1:6-2:10)

Der Aufbau ist folgender:

a Hi 1:6: Vorstellung des Widersachers.

b Hi 1:7: Jehovas Frage.
c Hi 1:9-11: Seine Anerkennung Hiobs.
d Hi 1:9-11: Verleumdung durch den Widersacher.
e Hi 1:12 -: Beschränkte Erlaubnis gegeben (Hiobs Besitz anzutasten).
f Hi 1:12: Weggang des Widersachers.
g Hi 1:13-19: Verhängisse (über Hiobs Besitztümer)
h Hi 1:20.21: Hiobs Geduld.
i Hi 1:22: Hiob sündigt nicht.

a Hi 2:1: Vorstellung des Widersachers.

b Hi 2:2: Jehovas Frage.
c Hi 2:3: Seine Anerkennung Hiobs.
d Hi 2:4.5: Verleumdung des Widersachers.
e Hi 2:6: Beschränkte Erlaubnis (Hiob selbst anzutasten).
f Hi 2:7: Weggang des Widersachers.
g Hi 2:7: Verhängnis (über Hiob selbst).
h Hi 2:8-10: Hiobs Geduld.
i Hi 2:10: Hiob sündigt nicht.

Wir wollen nun beobachten, wie diese wunderbare Werk ausgeführt wurde, und das „Ende“ sehen, welches auf diese Weise vollbracht wurde.

Es beginnt mit dem Angriff des Widersachers auf Hiob. Ein Angriff, von Gott zugelassen und von Ihm dazu benützt und geleitet, Sein Vorhaben mit Hiob hinauszuführen. Gott kann machen, dass der Zorn des Menschen Ihn lobpreist, und Er kann machen, dass die Feindschaft Satans Ihm dient.

Dieser Angriff Satans ist in Hi 1:6-2:10 in zwei Teilen dargestellt; der eine Teil korrespondiert Glied für Glied mit dem anderen.

Im ersten Teil werden Hiobs Besitzungen und im anderen Hiobs Person betroffen. Das Ganze ist in der Form einer erweiterten Alternation dargestellt.

Hiob wurde versucht, „Gott zu lästern“; aber er sündigte auf diese Weise nicht. Statt in dieser Versuchung zu fallen, sprach er die denkwürdigen Worte: „Der Herr (Jehova) hat’s gegeben und der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ (Hi 1:21). Als er noch einmal versucht wurde, Gott zu lästern, erwiderte er: „Haben wir Gutes empfangen von dem Herrn (Jehova) und sollten das Böse nicht auch hinnehmen?“ (Hi 2:10).

So schön das lautet, so ist es doch nur teilweise wahr, weil es voraussetzt, dass all unser Unglück und unsere Verluste vom Herrn verordnet werden. In Wahrheit ist es so: Er verordnet das Gute für uns und beherrscht das Böse, das über uns kommt!

Hiobs Worte offenbaren eine erstaunliche Ergebung, aber das ist nur Religion. Solche Gefühle können zum Ausdruck kommen, ohne dass der Sprecher Gott oder sich kennt, und ohne dass er ein zerbrochenes Herz oder einen zerschlagenen Geist hat.

Alles was Hiob hier ausspricht, kann gesagt werden, ohne dass diese inneren Beweise seines göttlichen Werkes und wahrer Weisheit vorhanden sind.

Dieses Werk ist es, das wir in diesem Buche sehen sollen. Das ist es, was „das Ende“ zeigt, welches der Herr mit dem Hiob und uns bezweckt.

Die göttliche Liebe ordnet und beherrscht alles;
sie verwundet, um zu heilen;
sie erniedrigt, um zu erhöhen;
Sie demütigte Hiob, damit er für immer erhöht werden möchte.

Um dies Ende herbeizuführen, wurde Satan erlaubt, Hiobs Ruhe zu stören und das willige Werkzeug sein zu dürfen, über das Gott verfügte.

Vieles ist geheimnisvoll in diesen zwei ersten Kapiteln. Sie lüften für einen kurzen Augenblick den Vorhang und zeigen, dass „gegen böse Geister in den himmlischen Örtern“ unser Krieg geführt wird (Eph 6).

Hier gibt es nichts, das wir erklären könnten. Es ist geschrieben, um uns unsichtbare Dinge zu deuten. Glücklicherweise ist für den Glauben alles klar und einfach, wo die Vernunft wertlos ist.

Hiob ist nicht das einzige Beispiel der Wirksamkeit des großen Widersachers, welches uns die Schrift gibt. Es wurde gestattet, dass die zwölf Apostel „gesichtet“ würden, und der Herr bittet nicht, Petrus möchte nicht fallen, sondern dass Petrus’ Glaube nicht aufhöre. Der Fall selbst war es, welcher die Prüfung seines Glaubens bildete und bewies, dass der Glaube viel köstlicher ist als das vergängliche Gold (1Petr 1)

Zu diesem „Ende“ ordnet, lenkt, und beherrscht die unendliche Liebe alles und macht, „dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen (zusammenwirken), denen, die nach dem Vorsatz berufen sind“. (Röm 8:28).

Darum wurde Satan der Zugang zu unseren ersten Eltern erlaubt, damit wir die kostbare Verheißung des Weibessamens erhielten und die Ankündigung des Gerichts über Satan (1Mo 3:15).

Darum durfte er die Ferse des Herrn der Herrlichkeit und des Lebens zermalmen, nicht bloß damit Sein Volk errettet, sondern damit „durch den Tod“ er, der die Macht des Todes hatte, endgültig vernichtet (Hebr 2:14) und sein Kopf zermalmt würde für immer.

Darum ist es ihm erlaubt, an dem Verderben „des Fleisches“ teilzuhaben, damit „der Geist errettet werden“ am Tage des Herrn Jesu“ (1Kor 5:5). - Satan beabsichtigt eine Sache, aber Gott benützt ihn zu einer anderen, und bewirkt das gerade Gegenteil dessen, was Satan will. Der Mann, welcher auf diese Weise dem Satan „übergeben“ wurde zum Verderben des Fleisches (1Kor 5:5), wurde später wieder hergestellt und gesegnet (2Kor 2:1-11), und Satan hatte keinen „Vorteil“.

Darum durfte ihm jemand „übergeben“ werden, damit ein solcher dadurch lerne, „nicht zu lästern“ (1Tim 1:20).

Darum darf er seine Boten senden als Pfahl für das Fleisch, um die Heiligen Gottes zu schlagen, damit sie dadurch die Allgenugsamkeit der göttlichen Gnade und die Fülle der göttlichen Macht lernen und preisen mögen (2Kor 12:7-9). - Satan mag eine Sache vorhaben, aber Gott gebraucht ihn zu etwas anderem. In allen diesen Dingen ist er ein Diener, welcher gebraucht wird zum schließlichen Segen, Heil und Besten der Kinder Gottes und auch schon zu ihrem gegenwärtigen Nutzen.

Er kann nicht über die Grenzen hinaus gehen, die ihm gezogen sind. Das wird in diesen Kapiteln gezeigt: Siehe „e“ und „e“; Hi 1:12; Hi 2:6).

Es wurde ihm gestattet, der Urheber von Hiobs Anfechtungen und Verlusten zu werden; aber seine ganze Arbeit wurde zunichte gemacht; denn alles endete damit, dass Hiob einen doppelten Segen empfing für die Erdenzeit und „die Gerechtigkeit Gottes“ für immer und ewiglich.

Möchten wir Gnade haben, dieselbe köstliche Wahrheit zu lernen und dieselbe ewige Segnung zu empfangen. Möchten unsere Augen offen sein, die große Wahrheit dieses Buches und die Vollkommenheit der göttlichen Worte und Wege zu sehen, welche „das Ende des Herrn“ zustande brachten.

Lies weiter:
2. Hiob und seine drei Freunde (Hi 3:1-31:40)