Wie kämpfen wir?

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Die Waffenrüstung Gottes
aus der Reihe „Christi unausspürbarer Reichtum“
von G. Groß 1989

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Die Waffenrüstung Gottes

4. Wie kämpfen wir?

Die Praxis des Wandels

"Deshalb nehmet die gesamte Waffenrüstung Gottes auf, damit ihr befähigt werdet, an dem bösen Tag zu widerstehen und (wenn ihr sämtliches ausgeführt habt) standzuhalten" (Eph 6:13).

Unser Kampf beginnt mit den Worten: Deshalb nehmet die gesamte Waffenrüstung Gottes auf". Zwei Punkte lenken hier unsere Aufmerksamkeit auf sich und werden zu wichtigen Faktoren:

  1. Nehmet
  2. die gesamte

Pauli Zuspruch zu einem würdigen Wandel findet in der Aufforderung zum "Nehmen" seine ganz praktische Seite. Wir sollen aktiv werden, sollen das Dargereichte auch ergreifen und anlegen.

Ein zweites ist, dass nur das Anlegen der gesamten Rüstung diese voll wirksam werden lässt. Sollte auch nur ein Teil liegenbleiben, so nützt der Feind mit Sicherheit gerade diese Blöße und wird uns Schaden zufügen können.

Unser obiger Einleitungsvers sagt uns weiter, dass wir nur mit der gesamten Waffenrüstung befähigt werden, an dem bösen Tag zu widerstehen. Auch hier wiederum zwei bemerkenswerte Punkte:

  1. Befähigt zum Widerstehen
  2. am bösen Tag

Es ist für uns eine beglückende Tatsache, dass uns durch Gottes Wort die Befähigung zum Widerstehen ganz klar verheißen ist. Es liegt nun ganz an uns, inwieweit wir das uns von Gott Dargereichte auch benützen, bzw. aufnehmen.

"Der böse Tag" umfasst natürlich keine 24 Stunden, sondern hat seinen Anfang im Beginn der Menschheitsgeschichte und dauert bis zur Wiederkunft Christi an. Dann, wenn Christus die Seinen in die Luft zu Sich entrückt, beginnt der nächste Tag im Kalender Gottes, nämlich der Tag Christi. Heute, an dem bösen Tag, dem Menschentag, hat Satan noch die Herrschaft über die Erde und wird zum grimmigen Feind all derer, die ihm entrissen wurden und die ihr überhimmlisches Losteil im Glauben angenommen haben.

Eine letzte wichtige Aussage beinhaltet Eph 6:13, wiederum in zwei Punkte aufgeteilt:

  1. Wenn sämtliches ausgeführt ist
  2. standzuhalten

Wir dürfen hier in der Wiederholung sehen, mit welchem Nachdruck uns ans Herz gelegt wird, die gesamte Waffenrüstung aufzunehmen. Nur wenn wir sämtliches (wie es uns im Wort gesagt ist) ausgeführt haben, dann sind wir auch fähig, den Anläufen Satans standzuhalten.

Lasset uns, liebe Geschwister, gemeinsam, mit aller Kraft, diesen so wichtigen Teil unseres Wandels praktizieren, indem wir sehr sorgfältig jedes Teil der Waffenrüstung betrachten und .... auch aufnehmen. Möge uns der Herr dazu viel Gnade schenken!

Waffenübersicht

"Stehet daher, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, angezogen mit dem Panzer der Gerechtigkeit und die Füße unterbunden in Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. Zu dem allem nehmt den Langschild des Glaubens auf, mit dem ihr alle glühenden Pfeile des Bösen werdet löschen können. Dann empfanget den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ein Ausspruch Gottes ist" (Eph 6:14-17).

Unsere Waffenrüstung, vorgestellt am Bild eines römischen Legionärs, besteht in 6 Teilen, wobei jeder Teil der Rüstung auch einen Teil unseres geistlichen Kampfes darstellt:

1. Gürtel - Wahrheit
2. Panzer - Gerechtigkeit
3. Sandalen - Frieden
4. Langschild - Glaube
5. Helm - Heil
6. Schwert - Geist (Ausspruch Gottes)


Folgendes fällt bei der wörtlichen Betrachtung auf:

a) bei den ersten 3 Teilen (Wahrheit, Gerechtigkeit, Friede) heißt es " stehet"!

b) bei dem Landschild des Glaubens werden wir aufgefordert "nehmet auf" und

c) bei Teil 5 und 6, dem Helm des Heils und und dem Schwert des Geistes, lesen wir "empfanget"!

Wir erkennen leicht, dass die Aufforderung "stehet und "nehmet auf" (Punkt a + b) unsere eigene Aktivität fordert, hingegen das "empfanget" (Punkt c) durch göttliche Wirksamkeit geschieht.

Wir werden diese feinen Unterschiede jeweils bei der Einzelbetrachtung berücksichtigen.

Waffen zur Verteidigung

Untersuchen wir die Waffenrüstung auf ihren Verwendungszweck, so zeigt sich, dass die einzelnen Teile nur zur Verteidigung geeignet sind, mit Ausnahme des Schwertes, das notfalls auch als Angriffswaffe gelten kann.

Gilt für die Völkerwelt die militärische Grundregel, möglichst als erster loszuschlagen, um die Schlacht auf gegnerischem Terrain auszufechten, so ist dies nicht die göttliche Kriegskunst; hier heißt es vielmehr für uns: Wir sollen uns nur verteidigen, d. h. wir sollen stehen und widerstehen. Wir brauchen uns ja den Zugang zu unserem himmlischen Losteil nicht zu erzwingen - wir befinden uns bereits im Glauben darin. Alles, was wir zu tun haben, ist, dieses zu verteidigen.

Wir finden nirgends den Befehl, loszuschlagen oder uns aus unserer Stellung heraus zu begeben. Wir stehen fest auf unserem eigenen Losteil, ein anderes ist uns nicht zugesagt. Verteidigen heißt, sich nicht den Boden unter den Füßen wegziehen zu lassen, und genau dies versucht ja der Feind.

Lehre / Wandel - Christus / Herr

Noch etwas müssen wir beachten, dass nämlich jedes Teil der Waffenrüstung zwei Seiten hat, je nachdem, ob es sich um Lehre oder um unseren Wandel handelt - ob wir in Christus oder in unserem Herrn gesehen werden.

So ist uns z. B. Gerechtigkeit ohne unser Zutun zuteil geworden. In Röm 3:22 bezeugt Paulus: "... eine Gerechtigkeit Gottes aber durch den Glauben Jesu Christi, die für alle ist und auf alle Glaubenden kommt". Und weiter dürfen wir in Vers 24 froh vernehmen: "Umsonst gerechtfertigt in Seiner Gnade durch die Freilösung, die in Christus Jesus ist...". Die obigen Schriftworte zeigen uns die eine Seite auf, es ist das, was wir in Christus sind und haben, entsprechend der Lehre.

Aber, so ist hier zu fragen, ist dies auch der Panzer, den wir im Kampf mit den überhimmlischen Geistlichen der Bosheit zu tragen haben? Können wir diese Gerechtigkeit so einfach an- und ausziehen? Gewiss nicht. Wir haben nämlich diese Gerechtigkeit längst in Seiner Gnade bekommen, und zwar umsonst.

Und nun kommt also die andere Seite, die des Wandels im Herrn. Hier darf und soll das umsonst Empfangene ausgelebt werden, und erst auf diesem Weg wird die Gerechtigkeit auch ein Schutz gegen den Feind. Wieweit wir also Beschirmung vor den Angriffen der Finsterniswelt erlangen, hängt davon ab, wie wir die umsonst erlangte Gerechtigkeit (um an unserem Beispiel zu bleiben) in den täglichen Wandel umsetzen.

Wir wollen im Nachfolgenden auch diese beiden Seiten immer im Auge behalten.

1. Eure Lenden umgürtet mit Wahrheit

"Stehet daher, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit"!

Stehen heißt, nicht weichen, sich nicht vertreiben lassen, und somit braucht das Stehen Kraft und Beständigkeit. Beides verleiht uns die Wahrheit, die unsere Lenden umgürten soll.

Unsere Frage lautet also: Was ist Wahrheit?

Wir denken sicher bei diesem ersten Rüstungsstück zuerst einmal an jene Wahrheit, die ihren Bezug in Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit hat. Allerdings ist dies eine Tugend, die man eigentlich bei jedem Gläubigen voraussetzen dürfte. Das Stehen in solcherart Wahrheit ist mit Sicherheit ein wichtiger Bestandteil unseres Wandels, nur ist hier zu fragen: Gibt uns diese Wahrheit auch die nötige Kraft und Beständigkeit zur Verteidigung unseres überhimmlischen Losteiles?

Wenn wir über diese Frage nachdenken, so wird uns schnell klar, dass diese Wahrheit zwar dem Feind mit Sicherheit Angriffsfläche entzieht, aber letztlich nicht die Wirkung und jene Eigenschaften besitzt, die an dieser Stelle erforderlich wären. Bedenken wir nur, wie viele Aufrichtige, von Grund auf wahre und liebenswerte Geschwister, doch gerade um das "Stehen in ihrem überhimmlischen Losteil" vom Feind betrogen werden, indem es diesem gelang, sie von der Erkenntnis des Überhimmlischen abzuhalten oder diese zu verdunkeln und zu verwässern.

Wir müssen also unter der Wahrheit, die unsere Lenden umgürten soll, jene andere Wahrheit suchen, die uns einmal überhaupt die nötige Erkenntnis über das, was verteidigt werden soll, schenkt und darüber hinaus die gewünschte Kraft und Bestätigung verleiht.

Die Wahrheit, nach der wir hier suchen, wird uns in Gottes geschriebenem Wort aufgezeigt. Durch die Jahrtausende hindurch hat Gott darüber gewacht, dass sie uns in den Grundtexten erhalten blieb. Es ist die göttliche Wahrheit Seiner Enthüllungen an die Menschen, das Offenlegen Seiner Heilsgedanken mit dieser Erde, ihren Bewohnern und letztlich mit dem gesamten All.

Die Genauigkeit einer Übersetzung aus diesen Grundtexten ist aber immer von dem jeweiligen Übersetzer abhängig und so sehen wir uns einer großen Zahl Bibelübersetzungen gegenüber, die leider gerade jene göttlichen Wahrheiten, die uns betreffen, mehr verhüllen und verdunkeln, als sie bekanntmachen. Eine große Schuld an diesem Missstand trägt das bereits vorhandene Wissen des Übersetzers, die sogenannte Tradition. Sie führte dazu, dass der jeweilige Übersetzer bestimmte Aussagen, die nicht mit seiner eigenen Erkenntnis übereinstimmten, einfach solange bog und änderte, bis sie passten. Erinnert sei hier nur an das im griechischen Grundtext vorkommende Wort "aion"; es ist interessant, einmal nachzuforschen, mit welchem Geschick hier die Übersetzer der wahren Bedeutung aus dem Weg gingen und ein und demselben Grundtextwort alle nur möglichen, verschiedenen deutschen Wörter beilegten.

Erst in jüngerer Zeit berief Gott Männer und gab ihnen den Drang nach vertieftem Forschen im Wort der Wahrheit in die Herzen.

Wir führten schon in unserer letzten Schrift "Christi nahe gehobene Wiederkunft" an, wie durch solche Brüder - und hier nicht zuletzt durch Bruder A. E. Knoch - die drei großen Heilswahrheiten wieder ans Licht kamen:

  1. Rechtfertigung
  2. Allaussöhnung
  3. Das All aus Gott

Da diese Wahrheiten in den meisten herkömmlichen Übersetzungen abgeändert oder verdunkelt wurden, ist es uns ein Bedürfnis, immer wieder auf die Vorzüge der Konkordanten Übersetzung hinzuweisen. Gerade durch die konkordante* Übersetzungsmethode überragt sie andere Übersetzungen in wesentlichen Punkten. Möchten wir uns doch freudig für eine weitere Verbreitung dieser kostbaren Übersetzung einsetzen.

*Eine kurzgefasste Erklärung des Wortes "konkordant" gibt unser Merkblatt (zu beziehen durch unseren Verlag)

Neben den bereits erwähnten 3 großen Heilswahrheiten, die der Körperschaft Christi gegeben wurden, gehören wieder zu den grundlegenden Erkenntnissen, dass der Herr Jesus während Seines irdischen Dienstes noch nicht den gesamten Ratschluss Gottes bekanntmachen konnte (Joh 16:12-13). Es war Paulus vorbehalten, das Wort Gottes zu vervollständigen (Apg 26:16; Kol 1:25) und insbesondere durch seine Gefängnisbriefe die Körpergemeinde über ihr überhimmlisches Losteil und Berufung zu informieren. Es wurde uns ans Herz gelegt, das Wort der Wahrheit richtig zu schneiden (2Tim 2:15), d. h. jede Wahrheit der Schrift auf die richtige Zeit und an der richtigen Stelle anzuwenden.

Alle Teile der Schrift, die nicht von Paulus verfasst wurden (mit Ausnahme des Hebräerbriefes), haben Israel und deren irdischen Segensbereich zum Inhalt. Die gesamte Schrift ist Wahrheit, nur muss beachtet werden, was uns bzw. was Israel gehört. Mit dem ersten Brief an die Thessalonicher beginnt die Unterweisung der Körperschaft Christi, und stufenweise wird Paulus vom erhöhten Herrn weiter belehrt, bis dann die tiefsten Wahrheiten im Gefängnis zu Rom niedergeschrieben wurden.

Das Erkennen der uns betreffenden paulinischen Aussagen, und hier an vorderster Stelle jener des Epheserrundbriefes, ist eben diese Wahrheit, die als erste in der Aufzählung der Rüstungsteile genannt wird und dadurch auch grundlegende Bedeutung hat. Ohne Erkenntnis der Wahrheit in Gottes Wort - und hier speziell jener Wahrheit, die durch Paulus an uns als die Körperschaft Christi gerichtet ist - hat der Feind ja ein leichtes Spiel mit uns. Ohne das Wissen um unser überhimmlisches Losteil kann Satan uns viel leichter irdisch gesinnt halten. Wir können zwar auch dann kämpfen, haben aber keine Kraftquelle, die uns aufzeigt, wofür wir überhaupt zu kämpfen haben.

Das uns von Paulus Anvertraute gilt es, durch heiligen Geist, der uns innewohnt, zu bewahren (Tim 1:14). Je mehr unsere Gedanken sich mit dem, was droben ist, beschäftigen (Kol 3:1), umso fester werden wir stehen, und je sicherer wir im Glauben werden (durch den innewohnenden heiligen Geist), umso weniger werden wir uns vertreiben lassen.

"Du aber bleibe (stehen) in dem, was du gelernt hast und womit du betraut wurdest, da du weißt, vom wem du es lerntest..." (2Tim 3:14).

Das Erkennen der Wahrheit legt also den Grund für die Waffenrüstung, ihr folgt als nächster Teil der Panzer der Gerechtigkeit.

2. Der Panzer der Gerechtigkeit

"Stehet daher .... angezogen mit dem Panzer der Gerechtigkeit."

Einleitend zu diesem Abschnitt haben wir beispielhaft aufgezeigt, dass Gottes Gerechtigkeit in Christus zu uns gekommen ist, ohne jegliche eigenen Verdienste. Dies ist die eine Seite mit Blick auf Christus und auf die Lehre (siehe hierzu auch 2Kor 5:21). Die Worte "Stehet daher" zeigen uns, dass wir hier die andere Seite, die des Wandels, behandeln müssen, das heißt, die in Christus umsonst empfangene Gerechtigkeit soll in einem "Wandel in Gerechtigkeit" ihren Ausfluss finden.

Wie dieser Wandel in Gerechtigkeit aussieht, zeigt uns Paulus schon in Röm 6:13: "Stellt auch eure Glieder nicht als Werkzeuge der Ungerechtigkeit für die Sünde bereit, sondern stellt euch selbst für Gott bereit, als Lebende aus den Toten, und eure Glieder für Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit."

Obiger Vers führt uns hautnah an die Praxis des Wandels heran. Ein wichtiger, ja entscheidender Punkt ist die Aussage: "...Lebende aus den Toten..." Bevor wir also unsere Glieder als Werkzeuge bereitstellen können, müssen wir mit Christus gestorben und mit Ihm auferstanden sein, und wenn wir hier zum Römerbrief die später enthüllten Aussagen des Epheserbriefes hinzunehmen, so sind wir auch "zusammen niedergesetzt inmitten der Überhimmlischen in Christus Jesus" (Eph 2:6). Erst als Gestorbene, Auferstandene und in Christus in den Überhimmeln Niedergesetzte sind wir zu einem Wandel in Gerechtigkeit fähig. Die Kraft Gottes besteht darin, dass wir uns der Sünde und der Welt als abgestorben betrachten dürfen. Dies stellt den Panzer unserer Gerechtigkeit dar.

Ganz exakte Anweisung und Wegweisung geben uns zwei weitere Bibelstellen, die wir hier einzeln anführen möchten. Die erste Stelle finden wir in 2Kor 6:3-1, wo uns Paulus und seine Mittler als Diener Gottes vor Augen gestellt werden, die keinen Anstoß geben und an deren Dienst kein Makel gefunden wird - und dies lt. Vers 7, durch die Waffen der Gerechtigkeit:

In vielem Erdulden, in Drangsal, in Nöten, unter Druck, unter Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhr, in Mühsal, im Wachen, im Fasten, in Lauterkeit, in Erkenntnis, in Geduld, in Güte, in heiligem Geist, in ungeheuchelter Liebe, im Wort der Wahrheit, durch Verherrlichung und Unehre, bei übler Nachrede und Anerkennung als Irreführen und doch wahr, als unbekannt und doch erkannt, als sterbend und siehe, wir leben, als gezüchtigt und doch nicht zu Tode gebracht, als betrübt, aber stets freudevoll, als arm, aber doch viele reich machend, als solche, die nichts haben und doch alles innehaben.

Unser alter Mensch ist nicht fähig, das oben Angeführte im praktischen Wandel auszulegen, dies ist in der Tat nur möglich, wenn wir uns für Gestorbene halten und mit Christus Auferstandene, nun Ihm lebend. Paulus sagt, dass er dies alles "in der Kraft Gottes, durch die Waffen der Gerechtigkeit" meistern konnte, und wird so für uns zu einem Vorbild. Prüfen wir doch jedes Wort und ergreifen wir den Panzer der Gerechtigkeit, der uns Schutz bietet vor allen Pfeilen, die uns zu treffen suchen.

Ein zweites Wort aus der Schrift wird uns in Eph 5:9-14 hilfreich. Hier gilt es zu prüfen, was dem Herrn wohlgefällig ist:

"Nehmet nicht an den unfruchtbaren Werken der Finsternis teil, entlarvt sie vielmehr als solche! Denn was im Verborgenen von ihnen getrieben wird, davon auch nur zu reden, ist schandbar. Das alles aber, vom Licht entlarvt, wird offenbar. Denn alles, was offenbar wird, ist Licht. Darum heißt es auch: Erwache, der du schlummerst, stehe auf aus den Toten, und aufleuchten wird dir der Christus!"

Über diesen Versen steht Vers 9 geschrieben: "Wandelt wie Kinder des Lichts" (denn die Frucht des Lichts besteht in aller Gutzeit, Gerechtigkeit und Wahrheit). Diese Worte führen zu 2Kor 3:18, wo wir den Herrn anschauend, Ihn widerspiegelnd, in Sein Bild umgestaltet werden von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.

Wenn wir unseren Herrn anschauen, dann richten sich unsere Blicke weniger auf den auf Erden wandelnden Herrn Jesus, sondern vielmehr auf den erhöhten, zur Rechten des Vaters sitzenden Christus. Damit ist unser Blick und sind unsere Gedanken wieder auf das Überhimmlische ausgerichtet, und das Stehen in Seinem Licht bewirkt als Frucht an uns u. a. Gerechtigkeit, und diese Gerechtigkeit umhüllt uns von allen Seiten wie ein Panzer.

Wenn schon hier unten auf Erden solche Herrlichkeit an uns sichtbar werden kann, wieviel mehr wird der Siegeskranz der Gerechtigkeit glänzen, den Paulus bereits vor Augen sieht (2Tim 4:8), und er spricht uns zu: "Nicht allein aber mir, sondern auch allen, die Sein Erscheinen geliebt haben."

3. Die Sandalen des Friedens

"Stehet daher... die Füße unterbunden in Bereitschaft für das Evangelium des Friedens."

Wir richten bei diesem 3. Teil der Waffenrüstung Gottes unsere Blicke erst auf jene Seite, die unsere Stellung in Christus aufzeigt und die uns lehrt: "Gerechtfertigt nun aus Glauben, dürfen wir mit Gott Frieden haben durch unseren Herrn Jesus Christus" (Röm 5:1). Je sicherer und fester wir in diesem Glauben stehen, umso tiefer ist auch der Friede, der unser Herz ausfüllt. So erinnert uns Paulus in jedem seiner Briefe zum Eingang mit den Worten: "Gnade sei euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus", dass wir dieses köstliche Geschenk im Glauben erfassen dürfen.

Ganz anders sieht die Lage aus, wenn wir die Seite des Wandels betrachten. Ist der Friede von Gott vorher ein freies Geschenk Seiner Gnade, so werden wir jetzt im Hinblick auf unsere Glaubensgeschwister und alle Menschen aufgefordert: "Wir ersuchen euch aber, Brüder ... Haltet Frieden untereinander!" (1Thes 5:12-13; 2Kor 13:11; Eph 4:3) oder "Jage vielmehr der Gerechtigkeit nach, dem Glauben, der Liebe und dem Frieden mit allen...." (2Tim 2:22). Dazu kommt noch unser Leitwort aus Eph 6:15: "Stehet daher..." Deutlich sind wir hier aufgefordert, nicht allein in dem Frieden Gottes zu ruhen, sondern vielmehr uns aktiv darin zu bewegen, indem wir diesen einmal "halten" dann ihm "nachjagen" und weiter, "zu stehen in Bereitschaft..."!

Wenn wir die Bibelstellen des obigen Absatzes mit unserem Leitvers vergleichen, so ist es wichtig, einen feinen Unterschied zu erkennen, nämlich einmal zwischen "Frieden halten" bzw. "dem Frieden nachjagen" und zum anderen dem "Stehen, die Füße unterbunden in Bereitschaft für das Evangelium des Friedens". Ersteres bezieht sich auf die Beziehung der Gläubigen untereinander, es beinhaltet den Umgang untereinander in Frieden, ohne Zank und Streit. Das zweite - und hier sind wir an unserem Textwort - fordert uns auf, für das Evangelium des Friedens bereitzustehen. Somit stehen zwei Schwerpunkte in unserem Blickfeld:

a) das Evangelium des Friedens und
b) die Bereitschaft dafür zu stehen.

Das Evangelium des Friedens wird uns am trefflichsten in Kol 1:20 geschildert: "... und durch Ihn (Christus) das All mit Sich (Gott) auszusöhnen, indem Er durch das Blut Seines Kreuzes Frieden macht, durch Ihn, sei es das auf der Erde oder das in den Himmeln." Auch in 2Kor 5:19 lesen wir von der gewaltigen Tatsache, dass Gott mit dem All ausgesöhnt ist: "Denn Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend. "Der Inhalt des Evangeliums des Friedens ist somit klar aufgezeigt.

Der nächste Schritt führt uns zu unserem Auftrag, nämlich zu stehen, die Füße unterbunden in Bereitschaft für dieses angesprochene Evangelium. In Bereitschaft stehen heißt aber in keinem Fall, selbst und nach Gutdünken zu handeln, es bedeutet nicht, dass wir nun mit der großen Wahrheit der Allaussöhnung überall und sofort losschlagen und dann erfahrungsgemäß mehr Hass und Streit auf uns ziehen, als die Annahme dieser Heilswahrheit zu erreichen. In Bereitschaft zu stehen, heißt hier, erst einmal selber sicher und fest diese Wahrheit erkannt zu haben und zu glauben, dann weiter für den Einsatzbefehl, dieses Evangelium auszusprechen, bereit zu sein. Wir werden zur rechten Zeit ganz genau in unseren Herzen wissen, wann es soweit ist und wir ein Zeuge dieser Wahrheit, des Evangeliums des Friedens sein dürfen.

Wohlgemerkt, hier wird kein selbstständiges Handeln, auch kein Erfolg von uns gefordert, sondern ganz einfach die Bereitschaft: Herr, hier bin ich, gebrauche mich nach Deinem Wohlgefallen! Dann wird es auch der Herr sein, der uns Ausdruck im Auftun unseres Mundes verleiht.

Die Tatsache, dass unsere mit Sandalen unterbundenen Füße auf der Erde stehen und wir deshalb auf der Erde auch Frieden mit jedermann halten sollen, liegt ja in dem Inhalt des Evangeliums des Friedens eingebettet. Gott hat Frieden gemacht, sei es auf Erden oder in den Himmeln, und wir sollen diesen Frieden auch in unseren Herzen tragen und so ein Zeuge dieses Evangeliums sein.

Der Widerwirker wird alles daran setzen, uns in Unfrieden mit unserem Nächsten zu bringen. Wer in Streit und Auseinandersetzungen mit seiner Umwelt lebt, kann aber nicht gleichzeitig ein Friedensbote sein. Außerdem lenkt uns Unfrieden gedanklich von unserem eigentlichen Ziel ab.

In Bereitschaft für das Evangelium des Friedens zu stehen, hat somit 2 wichtige Punkte für sich, die in der Tat eine Abwehrwaffe gegen den Feind sind:

  1. Diese Bereitschaft drängt uns, auf Erden mit jedermann Frieden zu halten, und
  2. damit nehmen wir dem Feind eine wichtige Angriffsfläche weg - er kann uns mit Hader und Streit nicht mehr an das Irdische binden.

Möge uns allen dieses "Stehen in Bereitschaft" eine segensvolle Schulung für unsere künftige Aufgabe sein, dem gesamten All das Evangelium des Friedens zu bringen.

4. Der Langschild des Glaubens

"Zu dem allem nehmet den Langschild des Glaubens auf, mit dem ihr alle glühenden Pfeile des Bösen werdet löschen können."

Heißt es für die ersten drei Waffenteile, dass wir darin stehen sollen, so erfolgt hier eine deutlich gesteigerte Aufforderung: Nehmet auf! Nach unserem Sprachverständnis ist das Aufnehmen mit "sich nach unten bücken" verbunden, und dies macht mehr Mühe als das "Stehen". So verwundert es auch nicht, wenn Paulus den Timotheus auffordert: "Jage vielmehr der Gerechtigkeit nach, dem Glauben...." (2Tim 2:22).

Das griechische Wort für "aufnehmen" ist in der unbestimmten Zeitform des Aorist niedergeschrieben; dies bedeutet für uns kein einmaliges, sondern ein ständiges, tägliches Aufnehmen. Da dieser Vorgang des Aufnehmens mit Bücken verbunden ist, erkennen wir gleich unsere ganz persönliche Haltung - in Richtung nach unten!

Aufnehmen dürfen wir den Langschild des Glaubens. Wir kennen aus früheren Zeiten zwei Arten von Schilden, nämlich einmal den kleinen runden Handschild, der speziell im Zweikampf diente, und weiter den großen ovalen und unhandlichen Schild, hinter dem sich aber der Krieger fast völlig verbergen konnte. Dieser Schild diente zum Schutz gegen Geschosse jeglicher Art - er stellt auch jenen Rüstungsteil dar, der uns in der göttlichen Waffenrüstung beschrieben ist.

Sind durch den Lendengürtel und den Panzer, sowie mit dem noch zu behandelnden Helm unsere wichtigsten Lebensorgane geschützt, so gilt es hier, auch jene Körperteile zu schützen, deren Verletzung zwar nicht unbedingt lebensbedrohend sein muss, die aber genauso schmerzhaft und empfindlich reagieren, wenn sie von einem Pfeil getroffen werden.

Der Langschild, hinter den wir uns stellen sollen, ist unser Glaube. Wir dürfen es also einfach so verstehen: Mit dem Langschild des Glaubens bergen wir uns hinter dem, was unser ist in Christus. Damit geht unser Blick wiederum zu dem Anfangskapitel unseres Epheserrundbriefes (Eph 1:3-13), wo wir ganz praktisch das aufnehmen können, was wir in Christus haben und sind:

  1. Geistliche Segnungen inmitten der Überhimmlischen in Christus
  2. Vor dem Niederwurf der Welt auserwählt in Ihm.
  3. Zum Sohnesstand vorherbestimmt durch Christus Jesus.
  4. Begnadet in dem Geliebten.
  5. Freilösung durch Sein Blut / Vergebung der Kränkungen in Ihm.
  6. In Ihm hat uns das Los getroffen.
  7. Eine frühere Erwartung in Christus.
  8. a) In Ihm sind wir, die das Wort der Wahrheit, das Evangelium unserer Rettung, hören,
b) glauben
c) versiegelt mit dem Geist der Verheißung, dem heiligen.

Diese köstlichen Zusagen Gottes an Seine Heiligen, die auch Gläubige in Christus Jesus sind (gem. Eph 1:1), stellen unseren Langschild dar, den wir aufnehmen sollen. Im Glauben an diese Wahrheiten dürfen wir uns hinter diese stellen und sind so vor den glühenden Pfeilen des Bösen geschützt.

Aber noch eine wichtige Hilfe bieten uns die in 8 Punkten aufgezählten Segnungen: Sie zeigen uns nämlich auch die Zielscheiben an, auf welche der Böse seine Pfeile abzuschießen gedenkt. Es hängt darum viel davon ab, inwieweit wir mit diesen Wahrheiten vertraut sind und genug Übung darin besitzen, sie auch in der rechten Art und Weise zu gebrauchen. Es ist uns deshalb wichtig, an diesen acht Punkten in Beispielen aufzuzeigen, womit wir zu rechnen haben.

Bevor wir die einzelnen Punkte genauer betrachten, müssen wir aber noch wissen, dass der Widerwirker über unsere Gedanken auf uns einzuwirken vermag. Auch über andere Menschen, die er als Werkzeug benützt, versucht er, uns anzugreifen. Solchermaßen gegen uns angehende Menschen (und sind dies nicht in der Hauptsache Gläubige?) sollen aber von uns nicht bekämpft werden, vielmehr - eingedenk der Tatsache, dass Gott mit allen Menschen ausgesöhnt ist - soll auch unsere Haltung stets Frieden ausstrahlen. Sehen wir also stets im Hintergrund die agierenden Geistesmächte, wenn uns Mitmenschen von unserem überhimmlischen Segensgut abzubringen oder aufzuhalten versuchen.

Zu Punkt 1 "Geistliche Segnungen inmitten der Überhimmlischen"

Wir haben im Verlauf dieser Abhandlung aufgezeigt, dass der Böse unserem "überhimmlischen" Stehen in Christus den größten Widerstand entgegensetzt. Da uns diese überhimmlische Segnung gemäß Eph 2:6 klar verheißen ist und wir uns somit auch gedanklich darin bewegen sollen, wird auch der erste Pfeilabschuß dahin zielen, unser Interesse an diesem überhimmlischen Raume zum Schwinden zu bringen. So kann beispielsweise das Gift der Pfeile dahingehend wirken, dass uns unsere nächsten Geschwister sagen: "Nun komm aber bitte wieder herab auf die Erde... was da oben ist, werden wir ja dann schon noch früh genug erfahren, wenn wir beim Herrn sind. Jetzt sind wir ja noch hier unten, also müssen wir uns auch um das kümmern, was um uns herum ist....!"

Solche und ähnliche Sätze treffen uns immer wieder und entmutigen uns. Dieser entmutigende Zustand wird noch dadurch verstärkt, dass wir nur sehr wenige Glaubensgeschwister finden, mit denen wir aufbauende Gedanken über das Überhimmlische austauschen können. Deutlich sichtbar wird Satans Absicht, uns keine Zeit zu lassen, damit unsere Gedanken nicht emporsteigen können.

Lassen wir uns im Glauben mit der Verheißung schützen: Wir sind gesegnet mit jedem geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen - und dies in Ihm!

Zu Punkt 2: "Vor dem Niederwurf der Welt erwählt in Ihm"

Obwohl in letzter Zeit viel über die Auserwählung gesprochen und niedergeschrieben wurde, ist immer noch ein Teil der Gläubigen der Meinung, gläubig werden sei ein Verdienst und Entscheidung des sogenannten freien Willens der Menschen. Dieser Pfeil sitzt leider sehr tief im Fleisch der Geschwister drinnen. Er raubt damit das Wissen um jene Vorgänge, die sich vor dem Niederwurf der Welt abgespielt haben. Auch hier versucht also (und zwar teilweise sehr erfolgreich) der Böse, die Menschen vom Nachdenken abzuhalten, sie vielmehr mit sich selbst zu beschäftigen und sie dadurch irdisch und fleischlich gesinnt zu halten.

Aber auch diejenigen, die diese Wahrheiten erkannt haben, erleben immer wieder, wie sie bei jedem Fehlverhalten der Zweifel packt: "Ja bin ich überhaupt dieser Auserwählung würdig", oder "bin ich überhaupt auserwählt - bilde ich mir dies nur ein?"

Auch hier dürfen wir frohen Mutes den Langschild des Glaubens aufnehmen, uns dahinter stellen und sagen: Ich glaube Gottes Verheißungen mehr als irgendwelchen Einflüsterungen!

Zu Punkt 3: "Zum Sohnesstand vorherbestimmt durch Christus Jesus"

In Röm 8:17 schreibt Paulus: "Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind; wenn aber Kinder, dann auch Losteilinhaber, und zwar Losteilinhaber Gottes." Unser Sohnesstand durch und in Christus macht uns also ganz klar auch zu Losteilinhabern, und dass dieses Losteil im überhimmlischen Raum liegt, wissen wir ja nun längst. Hier liegt wiederum eine Zielscheibe für die glühenden Pfeile des Bösen, uns von unserem Losteil abzukoppeln, indem er uns in der Frage der Kundschaft bzw. des Sohnesstandes verunsichert und uns damit einen Zustand des Hoffens / Bangens bringt.

Fest dürfen wir auch hier den Glaubensschild vorhalten und in unerschütterlichem Glauben festhalten: Wir sind durch Ihn zu Söhnen Gottes geworden, ja, wir sind sogar vorherbestimmt, und keine noch so gewaltige Geistesmacht kann uns aus der Verbindung herausreißen, noch kann sie uns von unserem überhimmlischen Losteil trennen.

Zu Punkt 4: "Begnadet in dem Geliebten

Unserem obigen Leitwort sind noch einige Worte vorangestellt:

"...zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade, die uns in dem Geliebten begnadet."

Wie herrlich ist uns doch Seine Gnade geworden, wie dankbar steigt darum auch unser Lobpreis empor. Manchem jedoch erscheint die von Paulus verkündete Gnade zu einfach - zu billig zu sein, wenn es heißt, dass wir bedingungslos Begnadigte sind und dass die Grundlage unserer Rettung einzig und allein Gnade ist (Eph 2:8). Vielfältig zischen hier die glühenden Pfeile auf die Gläubigen zu und appellieren an die fleischliche Gesinnung, sich erst einmal diese Gnade in allerlei guten Werken zu verdienen.

Oh, möge es unser Herz mit ständigem Lobpreis festhalten, möge es uns teuerste Gewissheit und fester Schild sein: Begnadet in dem Geliebten für alle Zeiten!

Zu Punkt 5 "Freilösung durch Sein Blut / Vergebung der Kränkungen in Ihm

Unser sündhaftes Fleisch, welches sich nie und nimmer hier hienieden ändern wird, macht uns den sicheren Glauben an diese Erlösertat oft schwer. Genau diesen Punkt aber nutzt der Böse, um uns hier zu treffen. Das nachstehende Wort über das Verhalten des Gläubigen kann uns hier dienlich sein:

Hinfallen ist menschlich,
liegenbleiben ist teuflisch,
aufstehen ist göttlich.

Fällt es uns noch leicht generell an die Freilösung von der Sünde durch Sein Blut zu glauben, so tun wir uns aber schon viel schwerer mit unseren täglichen Fehlern und Kränkungen Gott gegenüber. Hier soll der Pfeil des Bösen bewirken, dass wir liegenbleiben, gelähmt werden und letztlich resignieren.

Lasset uns im Glauben aufnehmen, dass wir in Ihm, unserem Herrn, tatsächlich nicht nur von der Sünde freigelöst sind, sondern auch schon heute die Vergebung all unserer täglichen Kränkungen Gott gegenüber erhalten haben.

Zu Punkt 6: "In Ihm hat uns auch das Los getroffen"

Wir dürfen uns an das Wort aus Röm 8:17 (in Punkt 3) zurückerinnern: "...Wenn aber Kinder, dann Losteilinhaber...". Wie kann uns doch der Widerwirker dieses Losteil verzerren oder sogar fast völlig verwischen! Durch geschicktes Vermischen der irdischen Königreichserwartung mit der unseren, nämlich der überhimmlischen Berufung, ist es dem Bösen gelungen, den klaren Blick für das eigene Losteil zu trüben. So ist es ihm auch gelungen, einen Großteil der Gläubigen, die den Körper des Christus darstellen und deren Losteil im überhimmlischen Raum liegt, fast nur mit jener Speise zu speisen, welche von Israels irdischem Erwartungsgut spricht - also mit Worten aus den vier sogenannten Evangelien, sowie aus den Briefen an die Beschneidung, wie die von Petrus, Jakobus und Johannes.

Wo aber hören wir noch die an uns gerichtete Wohlbotschaft des Paulus? Wo werden wir heute kompromisslos und eindeutig mit unserem überhimmlischen Losteil bekanntgemacht?

Es genügt dem Bösen, wenn seine Pfeile nur etwas Toleranz und Kompromissbereitschaft ausstreuen können. Dies hört sich dann etwa so an: Ganz so streng darf man das Wort der Wahrheit ja nun auch nicht teilen... man zerschneidet ja damit den Christus... es steht doch so viel Gutes und Richtiges auch für uns in den Evangelien, dies kann man ja auch für uns anwenden! Solches und ähnliches mehr tönt uns doch sicherlich oft entgegen, stehen wir ja letztlich in dem Ruf, das Wort zu zerschneiden, nur weil wir keine Kompromisse eingehen und die beiden verschiedenen Losteile auch strikt trennen.

Brüder und Schwestern, in Ihm hat uns das Los getroffen! Dieses Los ist kein geringeres als unsere überhimmlische Berufung! Lasset uns treu und fest in diesem Glauben stehen, ja, lasset uns diese Berufung stets allen glühenden Pfeilen entgegenhalten, um sie auszulöschen.

Zu Punkt 7: "Eine frühere Erwartung in Christus"

Israels Erwartung ist das Kommen des Messias auf den Ölberg zur Aufrichtung des tausendjährigen Königreiches (Sach 14:4). Unsere Erwartung ist das Kommen des Herrn in der Luft und unsere Entrückung Ihm entgegen (1Thes 4:13-18). Durch die Bekanntgabe dieses Geheimnisses (1Kor 15:51) wurde Israels Erwartung nach hinten gestellt und damit die frühere Erwartung der Körperschaft Christi aufgezeigt.

Im Vermischen der beiden zeitlich verschiedenen Kommen des Herrn richtet der Böse wiederum große Verwirrung und Unklarheit an. Wenn wir nur an die verheerenden Einflüsse der modernen Theologie denken, die praktisch gar keine Erwartung mehr hat, so erkennen wir das Ausmaß der glühenden Pfeile. Aber auch wir, die wir in den paulinischen Wahrheiten stehen, müssen uns vor den tückischen Angriffen schützen. Der Punkt liegt in dem Wörtchen "früher". Wir sind von keinerlei Berechnungen und Prognosen der Wiederkunft Christi abhängig, wiewohl dies im Laufe der Zeit von Brüdern immer wieder versucht wurde. Wir stehen vielmehr in einer ständigen Erwartung des Herrn. Wird von einem Teil der Gläubigen der Herr mit großer Sehnsucht erwartet, so lebt der andere Teil in der Hoffnung, es möge doch nicht so schnell geschehen.

Das Wörtchen "früher" verpflichtet uns, ständig bereit zu sein. In der Freude auf Sein (baldiges) Wiederkommen und in der. Gewissheit einer früheren Erwartung Israel gegenüber, dürfen wir auch diesen Glaubensschild dem Bösen entgegenhalten und seine Angriffe so abwehren.

Zu Punkt 8: "Hören - glauben - versiegelt"

Der Vorgang unseres Gläubigwerdens ist klar aufgezeigt: Erst kam das Hören des Wortes der Wahrheit, des Evangeliums unserer Rettung. Danach wurde uns der Glaube an diese Wohlbotschaft geschenkt, und als göttliche Bestätigung erfolgte die Versiegelung mit dem Geist der Verheißung, dem heiligen. Damit sind wir in unserem Fundament für Satan unantastbar geworden. Was er dagegen aber angreifen kann, ist unser Glaube an die weiterführenden Wahrheiten. Immer wieder spüren wir die Saat des Zweifels - bin ich oder bin ich nicht - , mit der uns der Böse in Ängste stürzen kann. Überhaupt scheint gerade dies ein gewichtiger Bestandteil seiner Angriffe gegen uns zu sein, uns zu verunsichern, uns mit Selbstvorwürfen zu quälen oder uns in Resignation zu stürzen.

Wir dürfen jedoch in all diesen Lebenslagen den Langschild des Glaubens aufnehmen und uns dahinter verbergen: Ich bin gläubig geworden, ich bin versiegelt mit dem Geist der Verheißung, dem heiligen, und dadurch bin ich - was meine Rettung betrifft - unantastbar für den Feind geworden.

So sehen wir, als Rückschau auf dieses Kapitel, dass die glühenden Pfeile uns Schmerzen zufügen sollen, uns dadurch ablenken sollen von der Tatsache unserer überhimmlischen Heimat, uns in Zweifel, Angst oder Resignation stürzen zu sollen, in jedem Falle aber uns empfindlich schwächen sollen. Wir lenken als solchermaßen Getroffene unsere ganze Aufmerksamkeit wieder auf uns, auf das Irdische und sind so mit Tücke von dem abgehalten, was eigentlich unsere Aufmerksamkeit, unsere Sinne beschäftigen sollte, unser Losteil in den Überhimmeln.

Mögen uns diese wenigen Beispiele hilfreich sein und neuen Mut geben, den Langschild des Glaubens immer wieder aufzunehmen, uns immer wieder hinter ihn zu stellen, indem wir uns ständig vergegenwärtigen, was unser ist in Christus Jesus.

5. Der Helm des Heils

"Dann empfanget den Helm des Heils."

Nach der Aufforderung "stehet" und "nehmet auf" heißt es ab jetzt: Empfanget! Konnten oder vielmehr sollten wir uns bei den ersten 4 Rüstungsstücken selbst aktiv betätigen, so sind wir jetzt empfangend geworden. Diese wichtige Wahrheit wird in vielen anderen Übersetzungen nicht klar genug zum Ausdruck gebracht. In der Luther-Übersetzung lesen wir: "und nehmet den Helm des Heils" und auch die Elberfelder Übersetzung schreibt im Text: "Nehmet auch den Helm des Heils", allerdings mit einer Anmerkung unten "Nehmet oder empfanget! Hier wird also der Leser zuerst mit der unklaren Übersetzung konfrontiert und als Anmerkung wird ihm dann die Wahl gelassen, so oder so zu lesen. Dankbar dürfen wir hier wiederum auf die klare urtextnahe Konkordate Übersetzung hinweisen und alle unsere Leser ermuntern, von den traditionsgemäß gehandhabten, aber ungenauen Übersetzungen Abstand zu gewinnen - denn nehmen oder empfangen können als zwei gegensätzliche Handlungen ausgelegt werden.

Wie richtig "empfangen" übersetzt ist, zeigt uns schon die Tatsache, dass Rettung (egal welcher Art), immer ein Geschenk Gottes an die Menschen ist. Auch unsere weiteren Aussagen erhärten diese kostbare Wahrheit.

Unser Textwort fängt mit dem Wörtchen "Dann" an. Dies zeigt uns, dass die von Gott inspirierte Reihenfolge der Rüstungsstücke unbedingt eingehalten werden muss. Erst nachdem unsere Lenden umgürtet, unser Körper gepanzert und die Füße mit den Friedenssandalen unterbunden sind und wenn wir den Langschild des Glaubens aufgenommen haben, erst dann sind wir in der Lage, den Helm des Heils zu empfangen.

Unsere Stichwortkonkordanz (Seite 479) weist uns darauf hin, dass Heil mit Rettung gleichzusetzen ist. Der Helm bedeutet also unsere Rettung. Es ist zu fragen, von welcher Rettung denn Paulus hier spricht? Diese Frage führt uns wieder an das Thema des Epheserbriefes heran, welches wir ja eingangs beschrieben haben. Es geht um unsere Stellung in Christus in den Überhimmeln und weiter darüber, dass die Geistesmächte der Bosheit uns aus dieser Stellung vertreiben wollen. An diesem Thema also müssen wir auch die Aussage "Helm des Heils" messen.

Somit ist hier in keinem Falle die Rettung aus unseren Sünden durch das Blut Christi gemeint, sondern es ist die Rede von einem Helm des Heils, der uns vor den Angriffen der Geistesmächte der Bosheit rettet, die uns aus unserem überhimmlischen Losteil verstoßen wollen. Hätte der Helm des Heils mit Sündenvergebung zu tun, so müsste er in der Reihenfolge in jedem Falle an erster Stelle stehen.

So aber ist die gegebene Reihenfolge für uns wunderbar verständlich und nachvollziehbar. Erst nach dem Anlegen der ersten 4 Rüstungsstücke ist unsere Rettung vor dem Feind durch den Helm des Heils gewährleistet - und diese Tatsache sollen wir nicht ergreifen, sondern empfangen!

Wie wichtig das Erkennen eines jeden Briefthemas ist, wollen wir an einer Stelle aus 1Thes 5:8 aufzeigen. Dort lesen wir nämlich auch von Rüstungsstücken, u. a. auch von "dem Helm, welcher die Erwartung unserer Rettung ist: denn Gott hat uns nicht zum Zorn gesetzt, sondern zur Aneignung der Rettung durch unseren Herrn Jesus Christus..." Auch hier wird ein Helm mit Rettung in Verbindung gebracht, allerdings ist die hier angesprochene Rettung eine andere als im Epheserbrief. Im Brief an die Thessalonicher geht es um die Wiederkunft Christi zur Entrückung. Dies ist das Hauptthema. Sinngemäß sagt also diese Stelle aus, dass wir nicht zum Zorn gesetzt sind, sondern vorher zur Entrückung gelangen. Damit ist die hier angesprochene Rettung und das Sinnbild des Helms klar umrissen; hier Rettung vor dem Zorn, im Epheserbrief Rettung vor den anstürmenden Mächten der Bosheit, die uns aus unserem überhimmlischen Losteil drängen wollen.

Wir sehen, der Helm des Heils ist eine Gabe Gottes an die, welche mit Wahrheit umgürtet und mit Gerechtigkeit gepanzert sind, beschuht mit Frieden und bedeckt mit Glauben. Fehlen uns diese ersten vier Stücke, so ist auch unser Kopf ungeschützt dem Feind ausgeliefert.

6. Das Schwert des Geistes

'"Empfanget... das Schwert des Geistes, das ein Ausspruch Gottes ist."'

Unter gleichen Bedingungen und Voraussetzungen wie den Helm des Heils empfangen wir auch das letzte Stück der Waffenrüstung Gottes, das Schwert des Geistes, das ein Ausspruch Gottes ist. Doch waren die bislang genannten Teile reine Verteidigungswaffen, so wird uns hier als letztes eine Waffe gereicht, die sowohl zur Verteidigung als auch zum Angriff benutzt werden kann. Wir versuchen dieses Thema mit drei Punkten zu behandeln:

  1. Was ist das Schwert des Geistes?
  2. Angriff oder Verheißung?
  3. Rechte Handhabung

Zu Punkt 1: Was ist das Schwert des Geistes?

Eine generelle Antwort auf obige Frage gibt uns ja schon unser Leitvers selbst: Ein Ausspruch Gottes! Doch bedarf dies noch einer weitergehenden Auslegung, und dazu verhilft uns ein Wort aus Hebr 4:12:

"Denn das Wort Gottes ist lebendig, wirksam, und schneidender als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zu Teilung von Seele und Geist..."

Wir wissen aus dem Umgang mit Menschen, wie wohltuend, zusprechend, heilend - aber auch wie verletzend, kränkend, ja tötend das Menschenwort sein kann. Wenn also schon das menschliche Wort viel zu bewegen vermag, um wieviel mehr dann das Wort Gottes!

Gemäß Hebr 4:12 ist Gottes Wort

lebendig,
wirksam,
schneidender als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Teilung von Seele und Geist.
"...wenn auch unser äußerer Mensch verdirbt, so wird doch unser innerer Mensch Tag für Tag erneuert" (2Kor 4:16).
"Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, dann wird Er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckte, auch eure sterbenden Körper durch Seinen euch innewohnenden Geist lebendig machen" (Röm 8:11).
"...und im Geist eure Denksinne verjüngt werdet..." (Eph 4:23).

Die drei genannten Beispiele aus der Schrift zeigen, dass uns durch Gottes Wort geistliches Leben zufließt, dass dieses lebendige Wort uns erneuert, lebendig macht, verjüngt - also in der Tat etwas bewegt und belebt, obwohl unser äußerer Mensch seinen natürlichen Todestag unvermindert weitergeht.

Wissen sollen wir auch (durch das geschriebene Wort Gottes) "Was die alles übersteigende Größe Seiner Kraft ist (für uns, die wir glauben) gemäß der Wirksamkeit der Gewalt Seiner Stärke, die in Christus gewirkt hat..." (Eph 1:19); und dieselbe Wirksamkeit wird auch in uns mächtig, indem Er uns zusammen (mit einer Auswahl aus Israel) erweckt "... und setzt uns zusammen nieder inmitten der Überhimmlischen in Christus Jesus" (Eph 2:6).

Wir sehen auch hier, wie wir durch die Wirksamkeit des Wortes Gottes, verursacht durch Gottes Geist, in den Genuss unseres überhimmlischen Losteiles kommen. Noch eine weitere Stelle zeigt uns die Wirksamkeit des Wortes Gottes auf: Die einzelnen Glieder des Körpers Christi "zusammen verbunden und vereinigt durch jede Einverleibung des Dargereichten entsprechend der Wirksamkeit nach dem Maß jedes einzelnen Teiles (Eph 4:16). Die Einverleibung des Dargereichten stellt die Aufnahme des Wortes Gottes dar, es geschieht durch das tägliche Lesen in der Schrift. Diese Kost verbindet und vereinigt uns auch, allerdings müssen wir sehen, dass das Maß des Glaubens einem jeden von Gott zugeteilt wird (Röm 12:3), jedoch die Wirksamkeit des Wortes Gottes sich nur in dem Maße entfalten kann, wie wir durch Lesen oder Hören das Wort in uns aufnehmen. Ein Beispiel könnte hier sein, dass durch wenig Lesen im Worte Gottes auch wenig aufgenommen wird, das Maß also gering ist, somit weniger Wirksamkeit entstehen kann und dies zu Mängeln und Lücken im Erkennen führt.

Unser Losteil liegt völlig auf geistlichem Gebiet, dadurch sind unsere Körper und Seelen hiervon niemals direkt betroffen. Hier wirkt das Wort Gottes als zweischneidiges Schwert, es ist durchdringend bis zur Teilung von Seele und Geist. Unser Körper und unsere Seele können unsere geistlichen Segnungen nicht ergreifen, dies ist einzig unserem Geist vorbehalten. Da Körper und Seele von dem Irdischen abgelenkt sind, muss Gottes Wort auch eine klare Teilung zustande bringen: Hier Körper und Seele, dem Irdischen zugewandt, und dort der Geist, mit Christus auferweckt, suchend was droben ist!

Wir erkennen leicht, wie diese kurze Ausführung uns das Wort Gottes (Seine Aussprüche) so richtig lebendig macht, es stellt unsere geistliche Erfahrung dar und gibt uns das Vorrecht, zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade etwas mit beizutragen.

Zu Punkt 2: Angriff oder Verteidigung?

Alle bisherigen Rüstungsteile haben dem Feind Angriffsfläche entzogen; wir konnten ihm mit Wahrheit und Gerechtigkeit begegnen, sowie mit Glauben und Heil. Dies alles machte seine Angriffe zunichte. Damit wäre zu fragen warum dann noch überhaupt das Schwert des Geistes?

Wir erkennen im Schwert eine Waffe, mit welcher wir über die bisherigen Funktionen des Bedeckens hinaus auch zurückschlagen können, und damit ragt das Schwert als Waffe über den bisher gesteckten Rahmen der reinen Verteidigung hinaus.

Trotzdem lautet jedoch unser Befehl ganz klar: Standzuhalten, zu stehen und zu widerstehen! Dies weist uns klar hin auf reine Abwehr und damit auf jeglichen Verzicht von Angriff. Und doch bewirkt die Eigenart des Schwertes auch etwas Besonderes: Wir können nämlich mit ihm, d. h. mit dem Ausspruch Gottes, den Feind in die Flucht schlagen. Durch diese Flucht entsteht ein Freiraum zwischen dem Feind und uns, und dies verschafft uns eine Atempause. Hierin sehen wir die herausragende Eigenschaft des Schwertes.

Die 3-fache Versuchung Jesu in der Wüste (Mt 4:1 ff) zeigt uns lehrhaft, wie Er Gottes Wort wirkungsvoll gebraucht und wie Satan letztendlich von Jesus ablassen, ja Ihn sogar verlassen musste!

Wir dürfen also, ohne die Angreifenden zu sein, trotzdem dem Widersacher mit dem Wort Gottes begegnen und ihn so ebenfalls zum Ablassen von uns zwingen. Diesen Atempausen sind auch für uns wichtig, können wir doch (gleich dem Krieger) neue Kraft auftanken und uns für weitere mit Sicherheit folgenden Angriffe rüsten.

Damit kommen wir zum wichtigen

Punkt 3: Rechte Handhabung

Der Kampf mit dem Schwert wird zwischen unserem Geist und den überhimmlischen Geistern der Bosheit ausgetragen. Wir kämpfen nicht mit stofflichen Waffen, sondern das Schwert symbolisiert den Ausspruch Gottes - die für uns inspirierte Schrift.

Das gesamte Wort Gottes gleicht dem Schwert aus Hebr 12:4, doch für unseren überhimmlischen Kampf in der Waffenrüstung Gottes wird das Schwert des Geistes durch jene Verse aus dem 1. Kapitel des Epheserbriefes dargestellt (Eph 1), in denen unser überhimmlischer Stand in Christus beschrieben und verheißen ist. Diese Verse gilt es gegen den anstürmenden Feind einzusetzen und diesen zum Ablassen, ja sogar zum Verlassen zu zwingen.

Es kommt hier darauf an, dass wir die richtigen Worte zur Hand haben, die zu diesem Zeitpunkt wirksam sind. Bedenken wir, dass sich der Satan nicht scheute, sogar Jesus mit dem Wort Gottes zu versuchen. Jesu Antwort: "Wiederum ist geschrieben..." zeigt uns vorbildlich, dass ein Wort Gottes, zur falschen Zeit angewandt, dem Wiederwirker nutzen kann, diesen aber zum Ablassen zwingt, wenn es zeitlich richtig eingeordnet und dementsprechend angewandt wird. Hier gilt in besonderer Weise die Mahnung Pauli an Timotheus gemäß 2Tim 2:15!

Aber schauen wir nochmals den Krieger an, der das Schwert führt. Von dem Moment an, wo er das Schwert empfängt, ist er zwar im Besitz desselben, kann aber noch nicht damit umgehen. Erst durch viel Übung und hartes Training wird er seine Waffe erfolgversprechend einsetzen können.

Beim Vorgang des Gläubigwerdens empfing jeder das Wort Gottes, d. h. es wurde ihm durch den heiligen Geist aufgeschlossen. Obwohl jeder Gläubige so das Schwert des Geistes empfangen hat, ist er dennoch im Anfang unfähig, dieses als Waffe einzusetzen. Diese Handhabung kann er erst nach langem und intensiven Umgang mit dem Wort Gottes beherrschen, ein fester Stand in den Worten aus Eph 1 ist Voraussetzung hierzu.

Abschließen wollen wir diesen Abschnitt mit dem Wort Pauli:

"Lasst das Wort Christi euch reichlich innewohnen, belehrt und ermahnt euch gegenseitig in aller Weisheit" (Kol 3:16).

Abschluss

Lasst uns hier nochmals die wichtigsten Stationen unserer Schrift zusammenfassen:

Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Geistlichen der Bosheit inmitten der Überhimmlischen. Unsere geistlichen Segnungen befinden sich gem. Eph 1 in dem überhimmlischen Raum. Im Glauben dürfen wir schon heute unser überhimmlisches Losteil einnehmen. Um in dem Lossteil glaubensmäßig zu stehen, ist uns die Waffenrüstung Gottes gegeben. Nur in ihrer Ganzheit bietet sie uns den nötigen Schutz und Hilfe.

Lasset uns darin stehen, widerstehen und standhalten! - "Bei allem Gebet und Flehen betet zu jeder Gelegenheit im Geist!" (Eph 6:18).

LIed

Du Gott der Kampfgewalten
heißt uns, gestärkt im Herrn,
ein himmlisch Losteil halten,
im Geist, - uns heut noch fern.
Du mächtiger Verfüger,
in Gnaden teilest Du
in Christus als dem Sieger
uns Kampf und Losteil zu.

In Deine Waffen rüsten
wir uns, um fest zu stehen,
um wachsam Satans Listen,
den Irrtum schnell zu sehn.
Durch Lüge uns zu lenken,
das sucht er unverwandt,
denn all sein Tun und Denken
ist uns nicht unbekannt.

Lehr uns die Rüstung kennen,
mach unseren Stand gewiss,
denn gegen uns wir rennen
die Macht der Finsternis,
der Bosheit Obrigkeiten.
Halt uns in Deiner Hut,
dass sie uns nicht verleiten
zum Kampf mit Fleisch und Blut.

Wie PAULUS lehrt von Klarheit:
In Gnade lass allein
und in Dein Wort der Wahrheit
uns ganz gekleidet sein,
dass wir die WAHRHEIT tragen
in Kraft, als Lendenband,
auch keine Lüge wagen
ganz lauter sei der Stand.

GERECHTIGKEIT aus Gnaden
wie Du sie Selbst besitzt,
bewahrt vor Feind und Schaden,
wenn rund der Panzer schützt:
Wenn NUR GERECHT wir wandeln
wir uns nicht mühn allein, -
lass uns in Wort und Handeln
wie du AUCH GNÄDIG sein.

Lass weise Worte finden,
damit es SANFT ertönt,
wenn wir der Welt verkünden,
dass Du mit ihr versöhnt.
Denn als des Wortes Krönung
vom Gott, der Feinde liebt,
wird Dienst an der VERSÖHNUNG
nur SEGNEND ausgeübt.

Und niemand darf uns schaden,
weil Du, Gott, für uns bist!
Von Deiner Huld in Gnaden,
die da in Christus ist,
sind nie mehr wir geschieden,
sind droben schon zu Haus!
An solchem GLAUBENSFRIEDEN
löscht jeder Glutpfeil aus.

Dann stehen wir gleich Siegern,
wenn Du nun andernteils
als den bewährten Kriegern
uns gibst den HELM DES HEILS.
Der bindet die Gedanken,
erhält sie unverletzt.
Dass wir in gar nichts wanken
errettest Du uns jetzt,

indem wir zu Dir BETEN,
und gibst uns Helm und Schwert.
Lass uns in Deiner steten
Gemeinschaft auch vermehrt
für alle Heiligen FLEHEN,
damit wir heldenhaft
allzeit im Siege stehen
wie unser Herr, in Kraft.

Und Dein Wort in Erkenntnis
lehrt uns, wie man sich wehrt, -
Dein Wort, doch mit Verständnis!
Dann wir des GEISTES SCHWERT
verschonen im Getümmel
dass Menschen nichts geschieht,
doch alles Heer der Himmel
ist unser Kampfgebiet.

E. U. A.
Mel. Du meine Seele singe