Der Gesetzlose

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Aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum:
Christenheit im Abfall
Gedanken zum Ende des Zeitalters der Gnade
von Joachim Kaase

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß, Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis

Christenheit im Abfall

4. Der Gesetzlose

Zur ungenügenden Beachtung des richtigen Teilens des Wortes Gottes gehört es, nicht nur Ereignisse der Endzeit in unsere Zweit vorzuziehen, sondern auch nur heute geltende in die Endzeit zu verschieben. Da ist der wohl markanteste Fall die von Paulus in 2Thes 2. deutlich VOR unsere Entrückung gesetzte Erscheinung des Gesetzlosen. Dessen Auftreten wird weithin einfach hinter die Entrückung in die Endzeit, also in die nächste Haushaltung versetzt.

Nun steht aber unserer Erde dieses Ereignis dennoch bevor. Für die Christenheit zugleich die letzte Gefahr: Der GESETZLOSE in PERSON! Die weltweit seit langem agierende und in ständigem Zunehmen begriffene Gesetzlosigkeit muss schließlich in einer Einzelperson gipfeln und zur Darstellung kommen und zwar VOR dem Kommen des Herrn zu Seiner Körperschaft, um sie zu Sich zu entrücken - 1Thes 4:16-17. Dies ist die mit dem Abfall gekoppelte weitere Aussage des Apostel Paulus in 2Thes 2:3.

Es ist hier zu beachten, dass der Apostel Paulus die drei sehr wichtigen Wahrheiten vor der Entrückung, vom Abfall und vom Gesetzlosen, zu Anfang seiner Dienstzeit in seinen ersten Briefen zwar deutlich anzeigte, aber dann in allen anderen Briefen nicht wiederholt, allenfalls nur etwas Ergänzendes dazu schreibt. Zur Entrückung gibt er lediglich in 1Kor 15:51-53 und Phil 3:21 das dazugehörende Geheimnis der Verwandlung bekannt. Zum Komplex Abfall-Gesetzloser gibt es auch nur Andeutung, aber nirgends eine eindeutige Zweitaussage.

Weiter ist beachtenswert, dass Paulus bei seinem Verweilen in Thessalonich die Gläubigen bereits über Abfall, Gesetzloser und Herrentag unterrichtet hatte. Denn daran erinnert er sie im 2Thes 2:5. Dagegen war die Entrückung nach 1Thes 4:5 als „ein Wort des Herrn“ etwas bislang Unbekanntes. Also, im ersten Brief eine Neuoffenbarung und im zweiten Brief eine Rückerinnerung an bereits mündlich bekannt Gemachtes.

Immerhin ist es verwunderlich, dass diese Wahrheiten seit langem in der Christenheit kaum erwähnt, aber meinst falsch beurteilt werden. Das Erstaunliche betreffs des Gesetzlosen ist es ja, dass man da, wo man sich überhaupt mit ihm auseinandersetzt, sein Auftreten in der Regel hinter den Vorhang der Entrückung platziert. Obwohl Paulus den Thessalonichern in 2Thes 2 mit großer Deutlichkeit schreibt, dass Abfall UND Gesetzloser noch vor dem Herrentag und VOR unserem Versammeltwerden zum Herrn hin dasein müssen.

Wenn wir uns nun das 2. Kapitel des 2. Thessalonicher-Briefes etwas genauer ansehen, stellen wir fest, dass der aus der Mitte der Christenheit aufstehende Gesetzlose sich daselbst unter den Gläubigen (Tempel Gottes) etabliert, um dann später durch den Herrn mit dem Geist Seines Mundes erledigt, und durch das Erscheinen Seiner Anwesenheit abgetan zu werden. Letzteres kann nur ein Geschehnis beim Kommen des Herrn zu Israel sein, wo Er von allen gesehen wird. So endet der Gesetzlose also erst beim 2. Kommen des Herrn und nach seinem Zerstörungswerk unter Israel.

Es ist nun erstaunlich, dass Paulus kein Wort darüber verliert, welchen Schaden der Gesetzlose zunächst in der Gemeinde anrichtet. Dies lässt vermuten, dass zwar ein Teil der Gläubigen ihn zunächst für den Retter halten wird, dass aber zwischen seinem Auftreten und unserer Entrückung keine allzu große Zeitspannen mehr sein werden. So erwähnt er keine Verfolgung der Gemeinde durch den Gesetzlosen, der sich wohl vor allem leutselig und friedfertig geben wird, wie es seinem Anspruch, ein Gott zu sein, entspricht. Er wird zunächst mit der Befriedigung der Menschheit beschäftigt sein und sie aus ihren Nöten und Zwängen zu führen versuchen. Die Heiligen, die ihm durch Unkenntnis hörig werden, stören ihn ja nicht. Diejenigen, welche ihn durchschauen, werden ihn nicht zu bekämpfen versuchen, weil sie wissen, dass er sein Werk tun muss. Er wäre ja sogar eine von Gott verordnete Obrigkeit, wenn er von den Regierungen in der Welt mit Vollmachten ausgestattet wird. Gläubige hätten sich dann ohne Weiteres unterzuordnen.

Hier darf man auch nicht einfach Geschehnisse, wie etwa aus Offb 13 (Anbetung des Tierbildes, das Malzeichen an Hand und Stirn) hereinziehen. Paulus erwähnt sie nicht, und Johannes konnte nur Dinge beschreiben, wie sie sich außerhalb der paulinischen Gnadenhaushaltung ereignen! Dies alles lässt den Schluss zu, dass es zu keinen großen Konfrontationen zwischen dem Gesetzlosen und der Gemeinde kommen wird. Es wird eine sanfte Verführung geben, aber wohl kaum Verfolgungen.

Es gilt hier ganz einfach für Kenner:
Bescheid wissen - passiv bleiben - niemals opponieren! Aber voll in der Fürbitte für alle Mitheiligen verharren!
Dies wäre die Grundlage dafür, dass möglicherweise ohne gegenseitige Behelligung die Situation sich bis zum Ruf „Friede und Sicherheit“ entwickeln kann, ehe dann plötzlich der Herr die Gemeinde abberuft und das Verderben der Endzeit einsetzen wird.

Was aber Paulus dann 2Thes 2:9-12 zu berichten hat, kann sich überhaupt nicht auf Gläubige der Körperschaft des Christus beziehen. Dort lenkt der Gesetzlose seine ganze Verführungskraft nach Vers 10 „unter die, die untergehen, darum, weil sie die Liebe der Wahrheit nicht angenommen haben, um gerettet zu werden.“

Dies kann nun wirklich nicht von Heiligen der Christuskörperschaft gesagt werden, die Gerettete in Christus sind und nicht untergehen, sondern vor der Entrückung zu ihrem Herrn hin stehen, selbst wenn sie noch der List des Gesetzlosen hörig waren. Es wird ihnen Beschämung vor der Preisrichterbühne bringen, aber nicht ihre Rettung beeinflussen.

Auch Vers 11 und 12 (2Thes 2:11.12) kann man nicht ohne Weiteres auf uns münzen: „Deshalb wird Gott ihnen ein Wirksamkeit des Irrtums senden, damit sie der Lüge glauben, auf dass alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht glauben, sondern an der Ungerechtigkeit ihre Lust haben.“

Wer sind die hier Angesprochenen?

Wenn wir erkennen, dass Paulus ohne Weiteres grenzüberschreitende Einblicke hat, wie sie den anderen Aposteln fehlen, dann kommen wir darauf, dass er hier das Weiterwirken des Gesetzlosen NACH unserer Entrückung, also in der nächsten Haushaltung, sieht und beschreibt, wie er dort unter den Juden Schaden anrichtet.

Nur Israel, welches in dieser Endzeit wieder voll im Blickfeld steht, wo der Geist erneut Gemeinden bildet, bietet dann dieses Bild, und steht damit ganz im Verführungstrend des Antichristen, alias Gesetzlosen.

Dass sich Paulus so intensiv mit der Verführung der Juden durch den Gesetzlosen-Antichristen beschäftigt, hat seinen Grund darin, dass die Thessalonicher ja in Verfolgung und Drangsalen standen (2Thes 1:4-5), die vornehmlich von der Judenschaft ausgingen. Die Thessalonicher waren mit den Machenschaften der Judaisten konfrontiert, eine Situation, die wir uns heute gar nicht mehr recht vorstellen können.

Nun wird uns vom Paulus noch in 2Thes 2:13-17 der Gegensatz zu Untergangsmöglichkeit der Juden vor Augen geführt, wenn wir lesen: „Wir aber sind Gott allezeit zu danken schuldig eurethalben, vom Herrn geliebte Brüder, da euch Gott von Anfang an vorgezogen hat zur Rettung in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit usw....“

Das ist etwas ganz anderes als der „Untergang“ und das „Nicht-gerettet-werden“ der vorigen Verse. Da zeigt sich das Annehmen des Gesetzlosen durch einen Teil der Körperschaftsgläubigen eher als eine Peinlichkeit, aber nie als Untergang. Was in der Verwaltung der absoluten Gnade ein niemals das Heil beeinträchtigendes Fehlverhalten bleibt, muss in der Gerichtsperiode der Endzeit allerdings in den Untergang führen.

Es sollte auch klar gesehen werden, dass der Gesetzlose NICHT mit dem Zorn Gottes identisch ist. Er hat zwar die Zorngerichte Gottes in der Endzeit als Antichrist mit zu erleiden, ist aber selbst nicht ein Teil des Zornes. Das sind Linien im Walten Gottes, die man nicht durcheinanderbringen sollte, wenn man um Durchsichtigkeit bemüht ist.

Eine weitere Ansicht nämlich die, dass der Gesetzlose-Antichrist unbedingt ein Jude sein müsse, ist nicht beweisbar. Das Kommen aus der Mitte der Christenheit setzt dies keinesfalls voraus, und auch die auf ihren Messias wartenden Juden werden jeden, der sich als ein Gott ausgibt (also nicht als der MESSIAS), annehmen können, da ein ins Mittel tretender Gott ja über allen Menschen steht und nicht die Zugehörigkeit zum Volk Israel voraussetzt.

So wird der Gesetzlose, als der Retter der Menschheit, nicht den Christus darstellen wollen, sondern der „Anstatt-Christus“ Kommende, unter welchem Namen auch immer, für die Menschen sein. Er wird sowieso die schriftgemäße Vater-Sohn-Stellung Gottes und Seines Christus leugnen, wie wir aus den Johannesbriefen wissen, und den historischen Christus vielleicht als einen damals gescheiterten Erneuerer deklarieren.

Das Wesen des Antichristen

Auf jeden Fall dürfen wir den Gesetzlosen nie als einen brutalen Tyrannen schauen. Er wird mit großer Sanftmut und „Liebe“ agieren und Wege zeigen, die der Menschheit auch unter der fortschreitenden Gesetzlosigkeit einen Aufschwung ohnegleichen bringen werden. Wenigstens zunächst. So ist er keine Stellungsgefahr für Erwählte. Wohl aber geht es um massive Wandelschädigungen mit Verlustgefahr vor der Preisrichterbühne. Der Gesetzlose ist lediglich Satans Bevollmächtigter innerhalb der jetzigen Haushaltung völliger Gnade! Aber als solcher ist er demnach keine apokalyptische Größe, sondern der im Zeitalter der Gnade zunächst sanft agierende spätere Antichrist. Als dieser mag er, nach ersten friedlichen Jahren, auch gegenüber Israel brutaler werden und sein wahres Gesicht zeigen, weil er dann mit unter dem Druck der Gerichte Gottes steht und alle seine bisherigen Versprechungen nicht mehr einhalten kann.

Erwarten wir also nicht unbedingt einen Juden, keinen politischen Diktator (daran hat die Welt keinen Bedarf mehr). Keinen Macho-Typ, sondern einen sanften Verführer, der einen Humanismus stärkster Prägung mit solchem Erfolg einführt, dass die Menschheit nur noch jubeln wird.

Ein Fehlstart

Am 24. April 1982 wurden Zeitungsleser auf der ganzen Welt in Erstaunen versetzt, weil sie mit einer ganzseitigen Anzeige konfrontiert waren, die das Erscheinen des Christus innerhalb der nächsten 2 Monate voraussagte. In Riesenbuchstaben wurde da verkündet: CHRISTUS WEILT JETZT UNTER UNS. Da stand unter anderem zu lesen, dass er sich in Kürze allen Menschen durch die Medien vorstellen werde, um sie zu bewegen, mit seiner Hilfe eine neue Welt aufzubauen.

WIE ABER WERDEN WIR IHN ERKENNEN? wird dann gefragt. Die Antwort darauf war:
Suchen sie nach einem modernen Menschen, der sich seit 1977 in einem modernen Land als gewöhnlicher Mensch mit unseren politischen, ökonomischen und sozialen Problemen beschäftigt. Er kommt nicht um zu richten, sondern um der Menschheit zu helfen und um sie zu inspirieren.

WER IST DIESER CHRISTUS? ist die nächste Frage. Darauf liest man dann, dass es der MAITREYA ist, das Oberhaupt aller Meister der Weisheit, den Christen auch als Christus, den Juden als Messias, den Buddhisten als der 5. Buddha, den Moslems als Mahdi, und den Hindus als Krischna bekannt. Seine erste Verheißung: Es wird keinen dritten Weltkrieg geben!

WAS WIRD ER ZU BERICHTEN HABEN? Hier liest man weiter: „Meine Aufgabe ist es, der Welt zu zeigen, wie alle brüderlich und in Frieden zusammenleben können. Dieses Ziel ist viel einfacher zu erreichen, als wir es uns vorstellen können, meine Brüder, denn was verlangt wird, ist nur, dass wir mit unserem Nächsten teilen. Wie ist es möglich, dass wir mit uns selbst in Frieden leben können, wenn Millionen Menschen an Hunger und völlig verschmutzt sterben; wenn die Reichen ihren Reichtum vor den Augen der armen zur Schau tragen; wenn jeder seinen Nachbarn als Feind betrachtet; wenn keiner seinen Nächsten traut.

Ich zeige allen die Bahn - vorwärts gerichtet zu einem einfacheren Leben, wo es keinem an irgend etwas fehlen wird; ,wo keine zwei Tage sich gleichen werden; wo sich die Freude an Brüderlichkeit in allen Menschen zeigen wird. nMacht daher eures Nächsten Bedürfnisse zum wichtigsten Maßstab für eure eigenen Handlungen; so werde ihr alle Probleme der Welt lösen.“

WANN WERDEN WIR IHN WAHRNEHMEN? Zu dieser letzten fRage wird dann noch ausgeführt: „Bis jetzt hat er sich noch nicht zu erkennen gegeben. Jedoch INNERHALB DER KOMMENDEN 2 MONATE wird er überall auf der Welt im Radio gehört und auf den Bildschirmen unserer Fernsehgeräte gesehen werden können.

Ohne viel Aufsehen zu erregen werden seine Worte in die Gedanken der ganzen Menschheit dringen. So werden wir sicher sein können, dass er wirklich unser Christus ist. Von jenem Zeitpunkt an werden wir mit seiner Hilfe eine neue Welt aufbauen.“

Zum Schluss folgt noch einmal in Großbuchstaben diese Parole:

OHNE TEILEN KANN ES KEINE GERECHTIGKEIT GEBEN,
OHNE GERECHTIGKEIT KANN ES KEINEN FRIEDEN GEBEN,
UND OHNE FRIEDEN BLEIBT UNS DIE ZUKUNFT VERWEHRT.

Als Verkünder dieser Botschaft waren vier Adressen in Amsterdam angegeben als TATA-PRESS oder TARA-CENTER. Doch steckte hinter allem der englische Kunstmaler Benjamin Creme, der seit Jahren in aller Welt Vorträge über das bevorstehende Kommen dieses Weltbeglückers hielt, und dazu von seinem obersten Meister der Weisheit „überschattet“ wurde.

Vermutungen

Nachdem nun aber, lange Jahre nach diesem Vorgang, keine dieser Zusagen eingetroffen sind, stellt sich die Frage:

Was veranlasst einen Menschen, wahrscheinlich Millionenbeträge für Riesenanzeigen in den größten Blättern aller Erdteile für eine totale Falschmeldung auszugeben? Sicher, er handeltet dabei im Auftrag geistiger Mächte der Bosheit und hat ihnen jedenfalls vertraut. Doch warum blieb die Erfüllung eines, mit solchem Aufwand angekündigten Vorhabens aus?

Es handelte sich ja keineswegs um die Allüren eines Spinners oder um die Weisheit unserer vielen Endzeitberechner, die seit langer Zeit immer neue Daten festlegen und immer neu scheitern. Hier steckt weder das Geltungsbedürfnis eines Einzelgängers dahinter, noch der Eifer von Gruppen, die in einer Termineuphorie stecken. Eine solch groß angelegte Kampagne ist neu und lässt andere Hintergründe vermuten. Aber eben - NUR VERMUTEN!

So könnte man sich vorstellen, dass in der Satan hörigen Geisterwelt, ähnlich wie auf Erden, sich bekämpfende Machtblöcke agieren. Vielleicht wollte in unserem Falle eine Gruppe vorpreschen und das alte Vorhaben der Menschheitsbeglückung endlich ausführen und ist dann, möglicherweise im letzten Augenblick, zurückbeordert worden.

Vielleicht war das Ganze auch nur ein Trick, um die dadurch enttäuschte Menschheit einzuschläfern, damit ein besserer Überraschungseffekt erzielt wird, wenn der Gesetzlose sich endlich offenbaren wird. Man stelle sich einmal heute eine neue derartige Ankündigung vor. Sie würde nichts weiter als ein müdes Lächeln, sowohl unter Gläubigen als auch in der Welt, hervorrufen.

Auch waren die Ausführungen vom 24.04.1982 eigentlich zu plump, um Gläubige darauf hereinfallen zu lassen. Es wird aber Satans starkes Bestreben sein, gerade die Christenheit, mitsamt eine möglichst großen Anteiles Erwählter, zu betören.

Darum bleibt es zweifelhaft, ob nochmals eine solche Ankündigung erfolgen wird. Viel eher wird der Widerwirker auf den Überraschungseffekt setzen und plötzlich in Aktion treten, in einer Weise, dass selbst Gläubige Not haben werden, den Betrug zu durchschauen.
Denn der Herr kommt ohne Ankündigungen solcher Art, plötzlich und unvermittelt. Dies ist unter Gläubigen nur zu bekannt!
So wäre es sicherlich eine wichtige Anfangsvoraussetzung für den Gesetzlosen, auch ebenso plötzlich zu erscheinen, um nicht von Anfang an mühelos durchschaut zu werden.

Oder sollte sogar das ganze Vorhaben noch vielen höheren Orts unterbunden worden sein? Von Gott Selbst oder Seinem Christus, weil die Zeit noch nicht genügend ausgereift war? VERMUTUNGEN!

Auf jeden Falls steht dies fest: Der Gesetzlose muss einmal so oder ähnlich in Erscheinung treten und wird sich als ein Gott ausgeben, wie Paulus in 2Thes 2 schreibt. Das kann er, selbst wenn er sich um der Christen willen des Titels CHRISTUS bedient.

Bei Benjamin Creme ist der Maitreya die höchste Instanz aller Weisheiten. Er lebt seit Jahrtausenden in einem verborgenen Himalayatal, und wird sich jetzt in großem Stil der Menschheit annehmen, nachdem er verschiedentlich schon in seinen Jüngern Jesus, Mahammed, Brahma, Buddha usw. in verschiedenen Erleuchtungsperioden gewirkt hat.

Nun sei es an der Zeit, einen ungeahnten Fortschritt in der Menschheit zu bewirken. Dabei sollen die weltweiten Bedürfnisse und Rohstoffe neu eingestuft und verteilt werden, so dass Hunger und Not der Vergangenheit angehören. Auch werde die Grundlage zu einer neuen Weltreligion gelegt, die dann in etwa zwanzig Jahren zur vollen Blüte gelangen werde.

Alles in allem, hier gibt es Einblicke in die Machenschaften der Finsternis, die uns davor schützenkönnen, vom Stan übervorteilt zu werden, „denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt“, sagt Paulus in 2Kor 2:110.

Der Herrentag

Man kann anhand des Wortes Gottes erkennen, dass wir heute im Tag des MENSCHEN leben, in einer Zeit, wo die Menschheit von Gott DAHINGEGEBEN, also weitgehend sich selbst überlassen ist, um auf sich gestellt, alle Varianten im erfolglosen Streben nach dauerhaftem Heil auszuprobieren. Diesem Menschentag folgt der HERRENTAG, der mit unserer Entrückung beginnt und dann die Endzeitgerichte und das Millennium umfasst.
Darauf folgt iim letzten Äon mit dem Neuen Jerusalem der TAG GOTTES.

Es ist nun die Feststellung sehr wesentlich, wann genau der HERRENTAG beginnt, weil hier in der Regel die Weichen falsch gestellt werden. Dabei beruft man sich nur zu gern auf Apg 2:19-20, wo Petrus zu Pfingsten Folgendes prophezeite:
„Ich werde oben im Himmel Wunder und unten auf der Erde Zeichen geben: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne wird in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, BEVOR der TAG DES HERRN kommt, der große Tag, der Ihn offenbart."
Oberflächlich gesehen bräche hiernach der Tag des Herrn erst NACH den Endzeitgerichten und bei Seinem Kommen zu Israel an (Ölberg). Wenn man damit das: „als ob der Tag des Herr gegenwärtig sei“ aus dem Text von 2Thes 2:2 verbindet, kann man nur zu leicht versucht sein, das Erscheinen des Gesetzlosen HINTER die Entrückung zu datieren. Dass jedoch der Tag des Herrn bereits mit unserer Entrückung anbricht, geht wohl mit Deutlichkeit aus vielen anderen Stellen hervor.

So wurde Johannes nach Offb 1:10 auf der Insel Patmos im Geist in den Herrentag versetzt und hatte von den an demselben sich sowohl im Himmel als auch auf ERden zutragenden Ereignissen zu berichten.
Unbestreitbar decken sich diese mit des Herrn Aussagen aus Mt 24 und denen anderer Propheten, besonders Daniel, und weisen vorrangig auf die Zeit der letzten Siebener-Jahrwoche, zwischen unserer Entrückung und dem Kommen des Herrn zu Seinem Volk, hin.
Es ist wohl unschwer zu erkennen, dass dies nun derselbe TAG sein muss, den auch Paulus in 2Thes 2 = TAG DES HERRN nennt.
Diesen Tag bezeichnet er weiter in 0Link-Text und 2Kor 5:5 TAG UNSERES HERRN JESEUS CHRISTUS.
In 2Kor 1:14 lesen wir vom TAG UNSERES HERRN JESUS, in Phil 1:6 vom TAG JESU CHRISTI und in Phil 1:10 und Phil 2:16 vom TAG CHRISTI.
Schließlich weist Paulus noch einige Male auf JENEN TAG hin. So in 2Thes 1:10 und 2Tim 1:12.18 und 2Tim 4:8.

Beginn des Herrentages

Es ist leicht ersichtlich, dass all diese Formulierungen nur denselben Zeitablauf meinen, UND dass dieser MIT unserer Entrückung beginnen muss. Denn alle Stellen handeln vom Segnen und Belohnen in der Körperschaft des Christus, wie dies NUR direkt nach der Entrückung einsetzen kann. Oder würde jemand bestreiten, dass unsere Unbeschuldbarkeit (1Kor 1:18) nicht beim Kommen des Herrn zu uns offenbar ist, sondern erst bei Seinem Kommen zu Israel? Sollten die Korinther nicht gleich bei der Entrückung des Apostels Ruhm sein (2Kor 1:14)? Sollte der Herr dem Onesiphorus nicht Erbarmen vor Seiner Preisrichterbühne erzeigen, sondern erst später zu Beginn des Millenniums (2Tim 1:18)? Lauter Unmöglichkeiten!

Der für uns, aber auch für Israel gültige und erkennbare HERREN-TAG, so müssen wir festhalten, beginnt mit dem Kommen des Herrn zu unserer Entrückung, so dass die Entrückung bereits am Herrentage ist, allenfalls, dass der Herrentag mit derselben beginnt. Das Geschehen vor der Preisrichterbühne ist dann auf jeden Fall am Herrentag.
Der Herrentag, so kann man auch sagen, zeigt uns seine segnende Lichtseite, aber für Israel und die übrige Menschheit zunächst nur die Schattenseite mit großen Gerichten, später aber im Millennium für beide auch das volle Licht einer segensvollen Christusherrschaft.

Nun sollte aber die Petrusstelle aus Apg 2:19-20 nicht die große Anzahl der Beweisstellen außer Kraft setzen können. Wir müssen also herausfinden, ob Petrus hier wirklich meint, dass der Tag des Herrn ALS SOLCHER erst NACH der Endzeit kommt. Hier kann man zunächst davon ausgehen, dass Petrus, der zwar gern die großen Gerichte zu Beginn und zum Ende des Millenniums beschreibt, dennoch die vom Herrn in Mt 24 erläuterten Vorgänge als bereits zum Herrentag gehörend einordnen konnte. Er war ja zugegen, als Jesus diese Schilderungen der letzten Siebener-Jahrwoche vornahm, und es bliebe unverständlich, dass er im Gegensatz zu seinem Mitjünger Johannes eine andere Sicht hätte. So will er in Apg 2:19-20 wohl eher sagen, dass ERST NACH den Gerichtsereignissen DER TAG DES HERRN KOMMT, DER IHN OFFENBART. Er bekräftigt ja noch das damit gemeinte Millenium mit DER GROSSE TAG.

Er lässt also den „Kleinen Tag“ der Endzeitgerichte bei dem, was er hier sagt, außer Betracht und rückt nur den „Großen Tag“ ins Blickfeld. So muss man hier im Sinn haben, dass DER TEIL des Herrentages, wo der Herr allen offenbar wird, erst nach den Gerichten kommt. Das könnte des Petrus Aussage sein, wenn wir ihn nicht zu allen vorher behandelten Aussagen von Johannes und Paulus in einen Gegensatz bringen wollen.

Wenn zwar Johannes in der Offb. den Herrentag mit seinen vielfältigen Ereignissen präzise zu beschreiben hat und Petrus ihn nur eher beifällig erwähnt, ist das kein Beweis dafür, dass er seine genauen Grenzen nicht kannte.
Dennoch darf man auch die Möglichkeit gelten lassen, dass Petrus und Johannes zunächst beide den Beginn des Herrentages nur beim Kommen des Herrn zu Israel sahen.
Dann müssten wir davon ausgehen, dass Johannes später auf Patmos eines Besseren belehrt wurde. Diese Fragen bleiben offen.

Dagegen steht außer Frage, dass dann Johannes mit Paulus den Beginn des Herrentages als an unsere Haushaltung anschließend datieren! Immerhin stimmt Petrus mit Paulus auch darin überein, dass der Tag des Herrn wie ein Dieb kommt.

Paulus sieht dabei in 1Thes 5:1-3 die Lage kurz vor Eintreffen des Herrentages, also kurz vor unserer Entrückung. Das „wenn sie sagen Friede und Sicherheit“ ist ein Zeichen dafür, dass der Gesetzlose sich etabliert hat und die Welt (das Friedensreich Christi vortäuschend) eine gewisse, glaubhafte Stabilität an Frieden und Sicherheit bereits vermittelt hat. Jedenfalls wäre der Ruf „Friede und Sicherheit“ vor dem Kommen des Herrn zu Israel überhaupt nicht vorstellbar, weil zu der Zeit sowohl die Menschheit als auch Israel weiter von Frieden und Sicherheit entfernt sein werden, als jemals in ihrer gesamten Geschichte. Sie sind auf dem Höhepunkt furchtbarer Gerichte und werden in größter Not nach dem Retter schreien.

Petrus (der wohl kaum Einblick in die Haushaltung des Paulus hatte!), kann nur bestätigen, dass der Tag wie ein Dieb kommt und weiß nichts von den vorangehenden Ereignissen mit dem Gesetzlosen. So beschreibt er NUR den für ihn sichtbaren Anfang und das Ende des Herrentages 2Petr 3:10-13, wobei nicht ganz deutlich wird, ob er das Kommen des Tages wie ein Dieb genau so wie Paulus sieht, oder aber doch erst zum Beginn des Millenniums.

Er beschäftigt sich hier in keiner Weise mit dem Inhalt des Herrentages und übergeht völlig die Gerichte in der 70. Jahrwoche UND den Ablauf des Millenniums. So schreibt er nur „an dem (an seinem Ende, zugleich Ende des 1000 Jahrreiches) werden die Himmel mit Getöse vergehen usw...“, um dann noch den darauf folgenden Tag Gottes zu erwähnen, „um dessetwillen die Himmel mit Glühen aufgelöst werden usw...“ (2Petr 3:12).

Sein Anliegen ist es hier, dass der Übergang vom Herrentag zum Tag Gottes die Auflösung von Himmel und Erde einschließt. Dass der Tag Gottes dann neue Himmel und eine neue Erde bringt, diese Erwartung drückt er im 13. Vers aus.Die Formulierung, „dass der TAG wie ein Dieb“, also völlig unerwartet komme, haben also beide, Paulus und auch Petrus.

Bei Paulus wird ja die Welt von den einsetzenden Gerichten überrascht, nachdem gerade erst Friede und Sicherheit ausgerufen waren. Die Heiligen sind dort nach 1Thes 5:4 „nicht in der Finsternis, dass euch der Tag wie ein Dieb ergreifen könnte.“ Sie sollten wissen, dass der Herr und damit zugleich Sein Tag vor der Tür steht.

Folglich kann der Überraschungseffekt nur der Menschheit gelten.

Bei Petrus kommt der Tag des Herrn wie ein Dieb (NACH der Zeit der Beiseitesetzung Israels, die er nicht sehen kann!), weil keinerlei Anhaltspunkte dafür gegeben sind.
Doch bleibt hier die Möglichkeit bestehen, dass er das Diebesbild auf das zweite Kommen des Herrn zu Beginn des Millenniums anwenden will. Dies würde wieder zu der Warnung des Herrn aus Offb 3:3 passen, wo Er Selbst wie ein Dieb die unvorbereiteten, jundenchristlichen Heiligen in Sardes überraschen will. Auch in Offb 16:15 sagt Er: „Siehe Ich komme wie ein Dieb.“ Hier ist in beiden Fällen natürlich nur an Sein Kommen zu Israel zu denken.

Wir halten also fest, dass Paulus in 2Thes 2:2-3 ganz klar aussagt, dass der ABFALL und die ENTHÜLLUNG des Menschen der Gesetzlosigkeit vor dem Tag des Herrn, der mit Seinem Kommen zu uns identisch ist, also noch in unserer Verwaltung und VOR unserer Entrückung stattfinden müssen. Johannes bestätigt die Gültigkeit des Herrentages in der Endzeit. Sollte Petrus hier dennoch eine andere Sicht haben, so wäre es fatal, diese der des Paulus und des Johannes vorzuziehen.

Auf jeden Fall ist mit dem jeweiligen Kommen des Herrn zu den Seinen auch das Kommen des Herrentages identisch. Dass ein Israelit beides zusammen nur auf das 2. Kommen münzt, darf verständlich sein, weil er mit den Vorgängen um die Christuskörperschaft nicht vertraut sein kann.

Unvernünftig wäre es jedoch, wollte man die deutlichen Aussagen des Nationenapostels Paulus einer israelitischen Sichtweise opfern! Dann wären wir da, wo die Christenheit nicht ein noch aus weiß, weil sie ständig das Evangelium der Beschneidung verkündet und das Wort des Herrn DURCH PAULUS AN UNS außer Acht lässt!

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