Das Gesetz des neuen Menschen

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nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes

"Der neue Mensch und das ewige Leben"

Gedanken über das zwölffache "Wahrlich, wahrlich!" des Sohnes Gottes im Evangelium Johannes


Inhaltsverzeichnis des Buches

  1. Der "Amen" und "der Jünger der da zeugt" - Einleitung
  2. Die Heimat des neuen Menschen - Das erste "Wahrlich, wahrlich"
  3. Die Geburt des neuen Menschen - Das zweite "Wahrlich, wahrlich"
  4. Das Gesetz des neuen Menschen - Das dritte "Wahrlich, wahrlich"
  5. Die Speise des neuen Menschen - Das vierte "Wahrlich, wahrlich"
  6. Die Freiheit des neuen Menschen - Das fünfte "Wahrlich, wahrlich"
  7. Die göttliche Natur des neuen Menschen - Das sechste "Wahrlich, wahrlich"
  8. Der Dienst des neuen Menschen - Das siebte "Wahrlich, wahrlich"
  9. Das Opfer des neuen Menschen - Das achte "Wahrlich, wahrlich"
  10. Die Erniedrigung des neuen Menschen - Das neunte "Wahrlich, wahrlich"
  11. Die Herrlichkeit und Macht des neuen Menschen - Das zehnte "Wahrlich, wahrlich"
  12. Der Schmerz und die Freude des neuen Menschen - Das elfte "Wahrlich, wahrlich"
  13. Die Vollendung des neuen Menschen - Das zwölfte "Wahrlich, wahrlich"
  14. Schlussgedanken zum Buch - Der neue Mensch und das ewige Leben


Das zweite "Wahrlich, wahrlich"

4. Das Gesetz des neuen Menschen

Joh 5:17 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke.
Joh 5:18 Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat aufhob, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte und sich [so] selbst Gott gleich machte.
Joh 5:19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was [der] tut, das tut ebenso auch der Sohn.
Joh 5:20 Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm größere Werke als diese zeigen, damit [ihr] euch wundert.
Joh 5:21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.
Joh 5:22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben,
Joh 5:23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Joh 5:24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, [der] hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.
Joh 5:25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben.
Joh 5:26 Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst;
Joh 5:27 und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist.
Joh 5:28 Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören.
Joh 5:20 und hervorkommen werden: die das Gute getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des Gerichts.
Joh 5:30Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.


Das Gesetz des Geistes

Wir haben bisher nur die Heimat des neuen Menschen unddie eine einzige Tür in dieselbe betrachte. Jetzt sollen wir das Gesetz, unter welchem es steht, in Augenschein nehmen. Diees aber ist nicht ein bloß äußerliches Gebot, welches zu ihm spricht: "Du sollst", oder "Du sollst nicht", sondern es ist im eigentlichen Sinn des Gesetz seines Daseins, welches wie die Naturgesetze Resultate durch eine gewisse Kraft zuwege bringt, welche das ganze Leben beeinflusst und verändert. Mit einem Wort, das Gesetz, welches uns hier vor Augen gestellt wird, ist das, was der Apostel "das Gesetz des Geistes des Lebens" nennt, welches uns "frei macht vom Gesetz der Sünde und des Todes" (Röm 8:2). Das eine ist die angeborene Neigung des Menschen, der aus Gott geboren auch Gottes Werke zu tun, das andere die natüliche Neigung des gefallenen Menschen, der von der Schlange verdorben in Sünde und Eigenwillen anstatt in Gott zu leben, verharrt.

Hier wird uns das Gesetz, gemäß dem der neue Mensch lebt, und die Resultate eines solchen Lebens erklärt, und wir sehen, dass er in allem ganz und gar im Gegensatz zu dem gefallenen alten Menschen steht. Denn das, was den alten Menschen charakterisiert, ist, dass er in allen Stücken aus sich selbst heraus handelt und daher über sich selbst und seine Nachkommenschaft Tod und Gericht bringt, während das Kennzeichen des neuen Menschen eben darin besteht, dass er "nichts von sich selbst tut, sondern nur das, was er den Vater tun sieht", woraus folgt, dass es ihm geschekt ist, sowohl lebendig zu machen, als auch zu "richten", das heißt des Vater Vizeregent im Leben wie im Tod dem gefallenen Menschen zu sein. So ist alles was in Adam fiel, in Christo wieder lebendig gemacht, und alles, was in Adam enstand, in Christo niedergeschlagen und durch Ihn auf immer gerichtet.

Dies ist es, worum es sich bei dem dritten wiederholten Wahrlich handelt. "Wahrlich, Wahrlich, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, denn was Er den Vater tun sieht, dasselbe tut auch der Sohn. Aber der Vater hat den Sohn lieb und zeigt Ihm alles, was Er tut, und wird Ihm noch größere Werke zeigen, dass ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, also macht auch der Sohn lebendig, welche Er will. Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat Er dem Sohn übergeben" (Joh 5:19-22).

Der Buchstabe tötet

In der Kraft des Lebens aus Gott hatte Christus, der Selbst die Erfüllung des wahren Sabbats ist, gerade einem hilflosen Menschen Macht gegeben, ein sieches Leben mit einem Leben der Gesundheit und Ruhe zu vertauschen. Weil aber dieses an einem Sabbat geschehen war, verdammten die Juden nicht nur den Geheilten, sondern auch den Heiland. Verhärtet durch den Buchstaben der Wahrheit, veruteilten sie die Werke der Liebe. Seine einfache Antwort ist die: "Mein Bvater wirkt bisher, und ich wirke auch" - mit anderen Worten: Ich handle nicht aus Eigenwillen, - wenn ich das täte, so könnte ich weder Ruhe geben noch besitzen; Ich tue nur das, was mein Vater tut. Gott tut an jedem Sabbattag Werke der Barmherzigkeit. Daher wirke ich auch, denn dieses Menschen Elend beweist es - dass dieser Sabbat, diese Ruhe der ersten Schöpfung, in Wahrheit keine Ruhe ist. Allerdings ruhte Gott in einer nicht gefallenen Welt, und seit dem Fall, ehe Er die erste Schöpfung endgültig der Verdammnis übergab, hat Er es wieder und wieder versucht, erst ohne, dann unter Gesetz. Doch trotz dem Gesetz wuchert die Sünde darin, denn der Mensch wird vom Eigenwillen beherrscht; daher können weder Gott noch Mensch ruhen. Daher ist jetzt anstatt "Gott ruhte am siebten Tage" die Wahrheit die, "Mein Vater w i r k e t bisher, und ich als Sohn Gottes tue auch, was mein Vater tut, - ich wirke auch".

Sodann spricht er jene Worte aus, welche das Gesetz des neuen Menschen ausmachen, indem Er nämlich das Geheimnis Seines eigenen Lebens darlegt, welches ein Leben der Ruhe ist, die gleiche Ruhe allen mitteilen kann, welche Ihn aufnehmen. Sein Leben ist ein Leben der Ruhe und kann anderen Ruhe vermitteln, weil es niemals aus sich selbst handelt, sondern nur des Vaters Willen tut. Auf diese Weise werden die Worte eingeleitet, welche das Gesetz oder die Weise des neuen Menschen erschließen: "Wahrlich, Wahrlich, der Sohn kann nichts von sich selbst tun, denn was Er den Vater tun sieht, desgleichen tut auch der Sohn"

"Er tut nichts" ja noch mehr, "Er kann nichts von sich selbst tun". Dies kehrt aber die Art des alten Adam geradezu um. Der alte Mensch handelt immer aus sich selbst heraus, denn etwas in Sich selber sein, ist der sicherste Weg, um Nichts zu werden. Auch ist das Ich der Endzweck all seines Tuns; überall sucht er sich selbst, überall zeigt sich sein Eigenwille auf dies oder jene Weise. Somit tut der Mensch "was er will" (Dan 8:4). Daher können selbst seine guten Werke Sünde sein; denn jede Sünde ist nichts anderes als Eigenwille, und zwar auch bei Dingen, welche heilig zu sein scheinen, zum Beispiel das Gebet, Almosengeben oder Fasten, welche alle auch dem Ich zuliebe getan werden können, aus dem Grund, um bei Menschen Ehre zu haben und um von ihnen gesehen zu werden (Mt 6:1.2.5.16). Ja der Eigenwille des alten Menschen in unserer Religion ist der größte Gräuel in Gottes Augen, weil die Religion eine Wiedervereinigung sein sollte, das Untergehen unseres Eigenwillesn in dem Willen de Herrn, so dass Sein Wille, und nicht der unsere in uns geschehen möge. Statt dessen ist aber oftmals der Eigenwille wie ein Engel des Lichts geschäftig, und müht sich ab in dem Schein der Gottseligkeit ohne Kraft, wodurch das gefallene Leben nur noch mehr bestärkt wird, welches doch sterben muss, wenn wir Gott schauen wollen. Es möchte der gefallende Mensch zu gern etwas sein, anstatt sich gänzlich hinzugeben, auf dass alles, was in ihm geschieht, von Gott herrühre.

1. Der Sohn tut nichts Eigenes

Der Sohn aber tut nichts und kann nichts von sich selbst tun. Als Er in die Welt kam, sagte er daher: "Ich komme zu tun Deinen Willen, mein Gott" (Hebr 10:7). Selbst während er Gutes tun will, spricht Er: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe" (Lk 22:42) Auch von Seinen Worten sagt Er: "Ich tue nichts von mir selbst, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich" (Joh 8:28). "Ich habe nichts von mir selbst geredet" (Joh 12:49), "Meine Lehre ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat" (Joh 7:16). Daher ist auch kein Wort, keine Tat von Ihm selbst abgeleitet. Es scheint, als habe Er gar keinen Willen. Und doch muss Er, da Er Mesnch war, einen Willen gehabt haben; denn Gott hat einen Willen, und der Mensch ist nach dem Ebenbild Gottes geschaffen.

In dem einen aber unterscheidet sich der Wille des neuen Menschen von dem des alten, dass er nämlich in allen Dingen Gott untertan ist, damit "er tut den Willen dessen, der ihn gesandt hat und vollende Sein Werk" (Joh 4:34). Und weil Er sich "alle Morgen das Ohr öffnen lässt" (Jes 50:4) um des Vaters Stimme zu hören, "tut Er allezeit, was Ihm gefällt" (Joh 8:29). Auch die Zeiten Seines Gottesdiensten stehen nicht in Seiner Hand. Während andere eilen, wartet Er und sagt: "Meine Stunde ist noch nicht gekommen" (Joh 7:8). Denn es ist Ihm nicht möglich, unabhängig zu handeln. Daher "kann Er auch nicht sündigen (1Jo 3:9), und statt dies eine Einschränkung Seiner Macht wäre, ist es vielmehr das Geheimnis Seiner Kraft.

2. Söhne Gottes

Die Söhne Gottes aber sind Mitarbeiter ihres Vaters, Seine Erben, in und durch welche alle Geschlechter der Erde, ja alle Kreaturen nach Seinem Willen gesegnet werden sollen. Diese haben das Recht und die Macht, sowohl "lebendig zu machen", als auch zu "richten", und Gottes Mitregenten in der Verwaltung Seines Königreichs zu sein. Der neue Mensch ist dazu berufen, Richter der Lebenden und der Toten zu sein. "Denn gleichwie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche Er will; denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, auf dass alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren" (Joh 5:21-13). Und wiederum "gleich wie der Vater Leben in sich selbst hat, also hat Er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in Ihm selbst und hat Ihm Macht gegeben, Gericht zu halten, weill Er des Menschen Sohn ist" (Joh 5:26.27).

Auch hier wird mit jedem Wort ein Zustand beschrieben, der das Gegenteil von dem gefallenen alten Menchen ist. Denn der alte Adam stirbt nicht nur durch seinen Eigenwillen, sondern wird auch gerichtet; der neue Mensch, der nichts von sich selbst tut, macht andere "lebendig" und "richtet" sie. Diese Wirkungen sind aber nichts anderes als eine Gemeinschaft mit Gott selbst an jenen Werken, welche Ihm eigen sind. Denn die Ihn vor allen Göttern eigene Herrlichkeit ist die zweifache Macht "lebendig zu machen" und zu "richten". Sein Merkmal ist: "Sehet ihr nun", sagt Er, "dass ich a l l e i n bin und kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und heilen, und ist niemand, der aus meiner Hand errettet" (5Mo 32:39). Und doch ist eben dieses auch die Macht, die Seinen Söhnen zuteil wird, die nichts von sich selbst tun. Oh wunderbare Gnade, die das Geschöpf, aus Ton gebildet in den untersten Örtern der Erde (Ps 139:15) wenn es erneuert ist nach dem Ebenbild dessen, der es geschaffen hat (Kol 3:10) nicht nur selbst durch das Leben Gottes lebendig gemacht ist, sondern auch diees Leben in anderen zu erwecken vermag, und dass es von Gott gebraucht werden soll, zu richten und um alle Willenskräfte, sei es im Himmel oder auf Erden oder unter der Erde, die sich gegen Seine Autorität aufgelehnt haben, zu unterwerfen!

Warum sind diese Gaben des "Lebendigmachens und "Richtens" dem Menschensohn anvertraut? Weil sowohl Leben als Tod erforderlich sind, um den Menschen von seinem Fall zu befreien und ihn in den Himmel zurückzuführen; daher bedarf der Sohn Gottes solche, die in Ihm auch Söhne sind. Denn wir sind durch den Sündenfall von Gottes Leben entfernt nicht nur verloren, sondern auch tot in Übertretungen und Sünden. Daher muss dieses göttliche Leben in uns neu belebt werden, und der Sohn und die, in welchen Er lebt, sind die von Gott hierzu ersehenen ausführenden Organe.

Erweckung zum Leben

Diese Neubelebung geschieht durch das Wort oder Samen Gottes. Doch gibt es zweierlei unterschiedliche Zeiten, in welcher diese Erweckung mit verschiedenen Resultaten stattfindet in Verbindung mit den beiden Beziehungen in welchen der Sohn steht als "Sohn Gottes" oder als "Menschen Sohn", nämlich die erste in dem gegenwärtigen Zeitalter; denn "Wahrlich, Wahrlich, es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie hören, die werden leben", von denen gesagt wird: "Wahrlich, Wahrlich, wer mein Wort hört und glaubet dem, der mich gesandt hat, der hat (es ist ein gegenwärtiger Besitz) das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht", sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen". Und zwar ist dieses die gegenwärtige Erweckung der "in Sünde und Übertretung Toten". Die zweite findet dann statt, wenn unser Herr wiederkehrt, wo dann "alle, die in den Gräbern sind, die Stimme des Menschesohnes hören", wenn er kommen wird. "das Gericht zu halten, weil Er des Menchen Sohn ist" (Joh 5:27.28).

Was nun die erste dieser Erweckungen betrifft, so sind die Worte des Herrn darüber nur eine weitläufige Wiederholung dessen, was Er über den Weg in das Reich Gottes durch eine neue Geburt gesagt hat. Das Leben kommt allein durch den Sohn. Es kann niemand in den Himmel hinaufsteigen außer dem, welcher vom Himmel herabgekommen ist und der selbst dem Himmel angehört. Daher kam das Wort, in welchem das Leben ist, von Himmel herab, auf dass, so viele Ihn aufnehmen, das ewige Leben haben. Das sind jene, über welche Freude bei den Engeln Gottes ist, die tot waren und lebendig geworden sind (Lk 15:32). Dieses sind die wahrhaften Hebräer, die "Überschreiter" (1Mo 14:13 wird Abram der "Hebräer" genannt, welches die Septuaginta mit "Überschreiter" übersetzt), welche das "Passah" halten und so vom Tod zum Leben hinübergeschritten sind. Diese werden wie Christus, ihr Haupt, in der Lebensgemeinschaft mit Ihm den gleichen Samen ausstreuen, wenn sie achthaben auf sich selbst und auf die Lehre, auf dss, wenn sie solches tun, sich selbst und die auf sie hören, selig machen (1Tim 4:16).

Und als solche, die nicht nur Sein Wort, sondern auch Seinen lebendigmachenden Geist mitteilen, wird in ihnen das Wort erfüllt: "Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen". Diese sind die "Erstlinge" (Jak 1:18 - Offb 14:4). Ist aber der Anbruch (griech. die Erstlinge) heilig, so ist auch der Teig heilig (Röm 11:16). Daher gibt es noch eine weitere Erweckung, in der "alle, die in den Gräbern sind, hören und hervorgehen, die da Gutes getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben zur Auferstehung des Gerichts", und zwar ist das "Gericht" sowohl als Auferweckung dem "Menschensohn" gegeben, auf dass sie allen den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren (Joh 5:22.23).

Das Gericht

Dies führt uns zum Thema "Gericht", denn der Vater richtet niemanden, sondern hat alles Gericht dem Sohn gegeben, und zwar als des Menschen Sohn. Am Anfang war das Weib noch nicht vom Mann getrennt. Der Titel "Weibes-Same" setzt aber eine Trennung voraus. Der andere Titel "Menschen-Sohn", zeigt Christus einfach als den, der nach dem Bilde gezeugt wurde, in welchem Adam ursprünglich geschaffen wurde, so dass hier Seine Verbindung mit Menschen nicht auf gewissen Eigenschaften derselben beruht, sondern auf einer allgemeinen Blutsverwandtschaft mit allen. Zwei aufeinanderfolgende Kapitel des ersten Buches Mose stellen diesen Gegensatz dar, indem das einen durchgehend des Weibes Samen und das andere des Menschen Sohn erwähnt1.

1 1Mo 4. und 1Mo 5. geben uns zwei verschiedene Geschlechtslinien. In dem ersten, unter Jehovah haben wir des Weibes Same. Wir lesen durchgehend von dem Empfangen des Weibes und dann von ihrem Samen. Dem gemäß "erkannte Adam sein Weib Eva, und sie wurde schwanger und g e b a r den Kain,(V.1) und sie fuhr fort und g e b a r seinen Bruder Abel (V.2). "Und Kain erkannte sein Weib, sie wurde schwanger und g e b a r den Hanoch. (V.17) Und Hanoch w u r d e Irad g e b o r e n (V. 18). Und Lamech nahm zwei Weiber, Ada und Zilla, und Ada g e b a r Jabal; von dem sind gekommen, die in Hütten wohnen (V. 20) die Zilla aber g e b a r auch, nämlich den Tubalkain den Meister in allerlei Erz- und Eisenwerk; und die Schwester des Tubalkain war Norma" (V.22). Adam erkannte abermals sein Weib, und sie g e b a r einen Sohn, den hieß sie Seth; denn Gott hat mir, sprach sie, einen anderen Samen gesetzt für Habel, den Kain erwürget hat (V.25). Hier ist es durchgehend der W e i b e r s a m e, mit verschieden Eigenschaften und Neigungen begabt.
Man vergleiche damit das Geschlechtsregister des Menschen-Sohnes unter Elohim im 1Mo 5.: Da Gott den Menschen schuf, machte Er ihn nach dem Gleichnis Gottes und schuf sie ein Männlein und ein Fräulein und hieß ihren Namen M e n s c h, zur Zeit da sie geschaffen wurden (V. 1.2) "Und Adam z e u g t e einen Sohn, der seinem Bilde ähnlich war, und nannte in Seth (V.3). Seth z e u g t e Enos, Enos z e u g t e Kenan, Kenan z e u g t e Mahalel usw. (V.9-12). Es wird niemals der Empfängnis eines Weibes gedacht. Es ist durchweg der "Sohn des Menschen" (oder Mannes). Der erste Same steht unter Jehovah, außer wo Eva am Schluss sagt: "Gott hat mir anderen Samen gesetzt für Habel. Die andere Genealogie steht unter Elohim. Und jene Worte der Eva betreffs Elohim und nicht Jehovah, der ihr einen "anderen Samen" setzt, als Seth geboren war, zeigen, wie des "Weibes Same und des Menschen Sohn ein und derselbe sind. Hier ist jedes Wort von Bedeutung, obgleich hier wie bei den anderen Wundern der Natur nur wenige Augen geöffnet sind, um das "offenbarte Geheimnis" zu verstehen.

In dem einen erblicken wir "den Menschen vom Weibe geboren", in dem anderen des "Menschen Sohn, den Gott für Sich selbst stark gemacht hat. (Hi 14:1 - Ps 80:18, Luther übersetzt: Die Leute, die Du Dir fest erwählet hast). Es genügt, zu bemerken, dass "das Gericht dem Sohn gegeben ist, weil Er des Menschen Sohn ist". Und zwar macht der Vater das erstens, damit Er die Lüge der Schlange auf immer verstummen macht; denn wer wagt es zu sagen, dass Gott uns etwas missgönne, wenn Er Seine gefallenen Kreaturen zu Erben und Gefäßen Seiner höchsten Herrlichkeiten macht? Zweites tut Er es auch, damit diejenigen, die gerichtet worden sind, und nun zu Richtern der anderen gesetzt werden, lehren, dass das Gericht nicht das Ende, sondern nur das Mittel ist, um Gottes Vorsatz auszuführen. Nur jene können bezeugen, dass das Gericht in Segen enden muss, weil die Richtenden, zuvor selbst gerichtet worden sind, auf dass Er alle selig macht.

Dies ist das Gesetz oder die Weise des neuen Menschen, und dies ist dessen herrliches Ziel. Von Anfang bis zum Ende ist es nicht von dieser Welt, gleichwie auch Christus nicht von dieser Welt ist. Ja, es ist im eigentlichen Sinn das Gesetz oder die Weise Gottes, die Auswwrikung Seines eigenen Lebens in Seinem Geschöpf, welches durch seine Natur, und weil es Liebe ist, erwecken und Lebendigmachen muss, während es ebenso unvermeidlich alles, was ihm zuwider ist, zurecht=weist und richtet. Und so befremdend es auch dem gefallenen Menschen erscheinen mag, dass die Autorität lebendig zu machen und zu richten, die Frucht der Hingabe unseres natürlichen Willens in allen Dingen an Gott sein soll, so ist doch Christi Leben die 'Garantie dafür, dass eine solche Selbsthingabe alle Macht im Himmel und auf Erden hat, während der Eigenwille des alten Menschen nur zum Tod und in die Finsterni führt.

Selig sind die, welche bei allen Versuchungen zur Selbstgefälligkeit in diesem Gesetz standhaft bleiben, nämlich nichts von sich selbst zu tun, sondern das, was der Vater tut. Kein Übel wird sie treffen, obschon alles sich wider sie versammelt, denn sie sind gesegnet und werden auch ewig für andere ein Segen sein.


Lies weiter hier:

5. Die Speise des neuen Menschen - Das vierte "Wahrlich, wahrlich"
6. Die Freiheit des neuen Menschen - Das fünfte "Wahrlich, wahrlich"
7. Die göttliche Natur des neuen Menschen - Das sechste "Wahrlich, wahrlich"