Der neue Mensch und das ewige Leben
nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes
Der neue Mensch und das ewige Leben
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Der neue Mensch und das ewige Leben
Gedanken über das zwölffache "Wahrlich, wahrlich!" des Sohnes Gottes im Evangelium Johannes
von Andrew Jukes, erschienen erstmals in England 1881
Siehe da, eine Hütte Gottes bei den Menschen! (Offb 21:3)
Inhaltsübersicht:
- 1. Der "Amen" und "der Jünger der da zeugt" - Einleitung
- 1. Der "Amen" und "der Jünger der da zeugt" - Einleitung
- 2. Die Heimat des neuen Menschen - Das erste "Wahrlich, wahrlich"
- 3. Die Geburt des neuen Menschen - Das zweite "Wahrlich, wahrlich"
- 4. Das Gesetz des neuen Menschen - Das dritte "Wahrlich, wahrlich"
- 5. Die Speise des neuen Menschen - Das vierte "Wahrlich, wahrlich"
- 6. Die Freiheit des neuen Menschen - Das fünfte "Wahrlich, wahrlich"
- 7. Die göttliche Natur des neuen Menschen - Das sechste "Wahrlich, wahrlich"
- 8. Der Dienst des neuen Menschen - Das siebte "Wahrlich, wahrlich"
- 9. Das Opfer des neuen Menschen - Das achte "Wahrlich, wahrlich"
- 10. Die Erniedrigung des neuen Menschen - Das neunte "Wahrlich, wahrlich"
- 11. Die Herrlichkeit und Macht des neuen Menschen - Das zehnte "Wahrlich, wahrlich"
- 12. Der Schmerz und die Freude des neuen Menschen - Das elfte "Wahrlich, wahrlich"
- 13. Die Vollendung des neuen Menschen - Das zwölfte "Wahrlich, wahrlich"
- 2. Die Heimat des neuen Menschen - Das erste "Wahrlich, wahrlich"
- 14. Schlussgedanken zum Buch - Der neue Mensch und das ewige Leben
- 14. Schlussgedanken zum Buch - Der neue Mensch und das ewige Leben
Vorrede:
Vor mehr als zweitausend Jahren wurde ein Gefangener Babylons, nachdem die Stadt seiner Väter um der Sünden ihrer Einwohner wegen zerstört worden war, im Geist in sein eigenes Land versetzt, auf dass er dort im Gesicht einen Tempel schauen möchte, von welchem lebendige Wasser herausflossen. Dort hörte er eine Stimme sagen: "Du Menschenkind, siehe und höre fleißig zu und merke darauf, was ich dir zeigen will! Denn darum bist du hergebracht, dass ich dir solches zeige, auf dass du alles, was du hier siehst, verkündigest dem Hause Israel." Ferner redete dieselbe Stimme folgendermaßen: "Du Menschenkind, zeige dem Haus Israel den Tempel, dass sie sich schämen ihrer Missetat, und lass sie reines Muster davon nehmen! Und wenn sie sich nun all ihres Tuns schämen, so zeige ihnen Art und Muster des Hauses, und seinen Ausgang und Eingang, und all seine Art, und alle seine Sitten, und alle seine Weise, und alle seine Gesetze, und schreibe ihnen vor, dass sie all seine Weise, und alle seine Sitten halten und danach tun!"
Eine dieser nicht unähnlichen Vision haben zu allen Zeiten etliche zu sehen bekommen, eine Vision von einem Tempel nämlich, der in Adam zerstört, aber in unserem Herrn Jesus Christus wieder hergestellt wurde. In Christo ist das Haus dargestellt, so wie nur Gott es zeigen kann. Aber obgleich die Kirche seit achtzehnhundert Jahren diese Vision von Augen hat, so ist dieselbe doch für die meisten noch versiegelt. Ja selbst die Heiligen haben nur sehr wenig davon erkannt. Trotzdem ist dieses das Gesicht, welches wir nach Gottes Willen schauen sollen; denn Christus ist das Vorbild, dem wir nach Gottes Vorsatz gleichgemacht werden; und wir werden Ihm gleich sein, wenn wir ihn sehen, wie Er ist. Daher spricht jetzt, wie ehemals eine Stimme: "Zeigt das Haus den gefallenen Menschen", damit sie erkennen, was Gott an Stelle des menschlichen Ruins zu tun vermag! In dem Maß, wie wir dieses Gesicht sehen, werden wir aus der jämmerlichen Ruine, zu der wir alle geworden sind, in ein Gebäude Gottes verwandelt, in ein Haus, das nicht mit Menschenhänden gemacht ist, in welchem Ihm gedient, wo Er gelobt und erkannt werden soll in Ewigkeit. Können wir auch jetzt das Haus noch nicht selbst sehen, so ist es doch wert, dessen Baurisse zu beachten. Dieselben treiben uns vielleicht an, uns nach dem wahren Gebäude zu sehnen, zu suchen und es endlich vielleicht selbst zu finden.
Die folgenden Seiten sind ein Versuch auf dieses Haus aufmerksam zu machen, sowie auf etliche seiner Sitten, Weisen und Gesetze. Die Evangelien zeigen dasselbe in seiner ganzen Breite und Länge, die uns in zwölf Aussprüchen unseres Herrn vor Augen geführt werden. Es scheint, Er habe es vorhergesehen, dass Sein Leben ohne etliche Worte nicht verstanden werden würde. Jedenfalls fordert Er uns durch Sein Wort, als durch Sein Leben auf, das himmlische Vorbild zu betrachten. Es scheint, es hat noch niemand bemerkt, dass diese zwölf Aussprüche, welche durch ein wiederholtes Amen gekennzeichnet sind, an sich eine gegliederte Kette bilden. Gott vermag, auf Menschen zu warten, die Seine Werke achten. Sein Licht diente den Menschen seit Äonen, ehe sich einer fand, welcher die Wunder jenes Lichts erkannte, welches doch alle so reichlich genossen. Ebenso verhält es sich mit Seinen Worten. Der Himmel sieht deren Schönheit, wenn auch die Erde noch blind dafür ist.
Es versteht sich von selbst, dass bei der Behandlung eines Bildes, wie es der von Gott wieder hergestellte Mensch ist, sich nicht nur Wiederholungen, sondern auch Dinge finden werden, welche trotz der Wiederholung zuerst dunkel und sogar für Jünger Jesu verborgen sein werden. Denn "das Haus ist für den Herrn und sehr herrlich", und die verschiedenen Höfe desselben, Leib, Seele und Geist, sind so ineinander verwoben, dass das eine nicht gezeichnet werden kann, ohne nicht auch zugleich einiges in Augenschein zu bringen, welches anderen Teilen desselben Tempels zugehört. Auch sind alle Teile nach einem Muster gebildet, und werden von einem maßgebenden Gedanken regiert, indem jede Einzelheit die eine Idee, welche dem ganzen Gebäude zugrunde liegt, mehr oder weniger wiederholt. Doch diese Wiederholung beweist nur das Wohlgefallen, das Gott an Seinem Haus hat, denn jeder einzelne Teil desselben trägt irgendeine Spur Seines Ebenbildes in sich. Wahrlich, Gott scheut sich nicht vor Wiederholungen, weder in Seinem Wort, noch in Seinen Werken. In Seinem Wort können die mannigfaltigen Beziehungen seines Gesalbten nicht ohne vier Evangelien erkannt werden, welche dieselbe Geschichte wiederholen. Gleicherweise wiederholen Himmel und Erde, in der Natur durch dieselben Jahreszeiten, durch Blumen und Früchte, Zeitalter nach Zeitalter in endlosem Zyklen die gleiche wunderbare Geschichte von dem Leben, das aus dem Tode, und der Schönheit, welche aus der Verwesung kommt. So enthalten auch diese zwölf Aussprüche eine Wiederholung. Auch gibt es Vieles, was nur verstanden werden kann, in dem Maß, in welchem wir das hier vorgezeichnete Leben leben. Wahrhaftige Jünger werden sich nicht verletzt fühlen, wenn sie erfahren, wie wenig sie bisher erst wissen. Wenn sie nur Christi Leben leben, so wird sich ihnen alles erschließen.
Der Herr gebe uns allen mehr von der Weise des Hauses zu lernen, welches Er in Christo erbaut hat, und welches Er noch immer an Stelle des irdischen Hauses dieser Hütte baut, wohin wir uns sehnen und beschwert sind; damit, wenn wir nun die Höfe, die Becken und Altäre, den Leuchter und das Schaubrot betrachten, und auf diese Weise merken, wie viel herrlicher alle diese Dinge sind, als das bewegliche Zelt, in welchem wir jetzt wohnen, wir nach dem Haus vom Himmel seufzen und weinen lernen, dass wir nämlich nach dem Ebenbild dessen auferbaut werden, welcher unseren nichtigen Leib verwandeln wird, dass er ähnlich werde Seinem verklärten Leib nach der Wirkung, womit Er alle Dinge sich untertan machen kann.
Herr, Gott, Dich soll man bitten, in Dir soll man suchen, bei Dir soll man anklopfen, so und nur so wird man empfangen, nur so wird man finden, und nur so wird einem aufgetan. Amen.