1Thes 2:17-20 - Die Sehnsucht nach den Brüdern in Thessalonich

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Von Daniel Muhl

Bibeltext

1Thes 2:17 - Wir aber, Brüder, die wir für kurze Zeit (37*) fern von euch verwaist waren – dem Angesicht, nicht dem Herzen nach –, haben uns umso mehr mit großem Verlangen bemüht, euer Angesicht [wieder] zu sehen.
1Thes 2:18 - Darum wollten wir zu euch kommen – ich, Paulus, das eine und das andere Mal –, doch der Satan hat uns [daran] gehindert (38*).
1Thes 2:19 - Denn wer [ist] unsre Hoffnung oder Freude oder [unser] Ruhmeskranz – wenn nicht auch ihr – vor unserm Herrn Jesus bei seiner Ankunft (39*)?
1Thes 2:20 - Ihr seid ja unsre Ehre (40*) und Freude.

Vers 17

37* w. für den Zeitabschnitt einer Stunde

1Thes 2:17 - Wir aber, Brüder, die wir für kurze Zeit (37*) fern von euch verwaist waren – dem Angesicht, nicht dem Herzen nach –, haben uns umso mehr mit großem Verlangen bemüht, euer Angesicht [wieder] zu sehen.

Eine kurze Zeit verwaist

Aus den Versen 7-12 wird ersichtlich, mit was für einer elterlichen Liebe sich der Apostel Paulus um die Thessalonicher gekümmert, wie er sie versorgt und unterstützt hat. Infolge seiner Abwesenheit kamen die Thessalonicher in den Zustand des "Verwaist-seins". Wie Kinder, die von ihren Eltern verlassen wurden, so fühlten sich vielleicht auch die Thessalonicher.

Die Phase des Verwaist-Seins machen vmtl. alle Christen in irgendeiner Form durch:

  • Ohne, dass wir es vielleicht wollten, müssen wir unseren Glaubensweg ohne den geistlichen Vater oder die geistliche Mutter weitergehen. Irgendwann kam oder kommt die Zeit, wo man auch ohne sie klarkommen muss und das ist zuerst einmal unangenehm. Ich weiß nicht, wie sich ein Timotheus fühlte, als er sich das erste Mal von seinem geistlichen Vater Paulus trennen musste. Vor der Trennung konnte er sich in fast allen Situationen an "seinen Vater" lehnen und dann war er plötzlich nicht mehr da!
  • Das wohl krasseste Gefühl des "Verwaist-seins" hatten vmtl. die Jünger, als ihr Herr gefangen genommen und gekreuzigt wurde. Über drei Jahre hatten sie Ihn an ihrer Seite und sie fühlten sich in Seiner Gegenwart sicher und geborgen! Doch dann waren sie mit ihrem Gefühlschaos plötzlich allein! Das waren mitunter die schwersten Stunden im Leben der Jünger! Aber auch diese Zeit gehörte zu ihrem Leben und auch sie war notwendig; auch wenn sie überhaupt nicht verstanden, warum dies alles geschehen musste!

Obwohl uns der HERR nie verlässt, obwohl Er immer da ist, so erleben auch wir manchmal das Gefühl der Verlassenheit und des Verwaist-seins. Das Gefühl des Verwaist-seins ist schwer zu ertragen! Doch dieses Gefühl gehört auch zu unserem Werdeprozess und wir dürfen darauf vertrauen, dass diese Zeit im Vergleich zur Ewigkeit eine kurze Zeit sein wird.

Die Verbundenheit "im Herzen"

Paulus war leiblich nicht anwesend, aber er war im Herzen ganz innig mit den Thessalonichern verbunden! Bei Paulus gab es nicht den Zustand: "Aus den Augen, aus dem Sinn!" Obwohl Paulus an einem anderen Ort aktiv war; obwohl er fast "Tag und Nacht" evangelisierte, trug er die Thessalonicher in seinem Herzen! Ihn bewegte das Ergehen aller Gemeinden, die er gegründet hatte und mit denen er zusammenarbeitete. Paulus konnte sein Schicksal nicht vom Schicksal der Gemeinde Jesu trennen! Wenn es den Gemeinden gut ging, freute er sich und wenn die Gemeinden geistlich angefochten waren, litt er mit (auch während seiner Abwesenheit).

Diese herzliche Verbundenheit ist einerseits eine Auswirkung der göttlichen Liebe und andererseits auch eine Folge des Bewusstseins, mit allen Gläubigen "ein Leib" zu sein! Wenn wir aus diesem Bewusstsein leben, kann uns der Zustand unserer Geschwister unmöglich egal sein. Dieses Bewusstsein wollte Paulus auch den Korinthern vermitteln als er sich ausführlich mit dem Thema des Leibes beschäftigte und wo er schrieb:

  • "Und wenn [ein] Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn [ein] Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit." (1Kor 12:26)

Wie viel mehr ist unser Herr Jesus im Herzen mit uns verbunden, obwohl Er leiblich für "eine kurze Zeit" abwesend ist. Er leidet mit uns und Er verwendet sich in einer so liebevollen Weise für uns, wie wir uns das kaum vorstellen können.

Die Sehnsucht nach "physischer" Gemeinschaft

Briefe, Telefonate, E-Mails und Online-Meetings sind wertvoll und auch eine gute Sache! Aber alle diese Hilfsmittel ersetzen keine physische Gemeinschaft! Das Zusammensein in einem Raum hat noch einmal eine ganz andere Qualität. Wenn ich zu einem großen Fest nur "digital" über Zoom eingeladen wäre, dann könnte ich das nicht annähernd so genießen, wie wenn ich "live" dabei wäre. Vermutlich würde ich nicht einmal daran teilnehmen.
Gewisse Dinge kann man in einem Brief besser und ausführlicher erklären, als wenn man sich in einer Diskussion befindet. Gott hat entschieden, dass er Seinen Menschen zuerst einen "Brief" schreibt, bevor Er mit ihnen ein Fest feiert, weil die Menschen durch diesen Brief viel mehr Zeit haben, sich über das Wesen Gottes Gedanken zu machen und sich auf eine Begegnung mit Ihm vorzubereiten. Noch ist unser Herr Jesus "leiblich" nicht anwesend, aber Er sehnt sich nach uns und Er freut sich auf den Tag, wo er mit uns eins werden und ein großes Fest feiern kann!
Esther wurde 12 Monate vorbereitet, bevor sie eine Begegnung mit dem König Ahasveros haben konnte (Est 2:12). In dieser Zeit musste ihre natürliche Schönheit mit Körperpflege, Salben, Kleidern und Parfüms optimiert werden. Sie musste natürlich auch lernen, wie man sich in der Gegenwart des Königs zu verhalten hat.

Damit wir bei der Ankunft unseres Herrn Jesus, für Ihn ebenfalls schön und ein Wohlgeruch sein dürfen, tun wir gut daran, das zu tun, was uns der "königliche Beamte Hegai" empfiehlt. Hegai ist ein Bild auf den Heiligen Geist, der uns für die leibliche Begegnung mit unserem König Jesus vorbereitet.

Vers 18

38* o. hat uns aufgehalten, gehemmt (hat es uns zerschlagen). Solche Behinderungen seiner Diener lässt Gott, der alles lenkt, gelegentlich zu. Es läuft nicht immer alles wunschgemäß. Gebahnte Wege wollen erbeten sein (Röm 1:10).

1Thes 2:18 - Darum wollten wir zu euch kommen – ich, Paulus, das eine und das andere Mal –, doch der Satan hat uns [daran] gehindert (38*).

Der Wille Gottes und die Verhinderungen Satans

Wenn wir bei unserer Arbeit für den HERRN mit Widerständen konfrontiert werden, dann stellt sich immer eine entscheidende Frage:

"Bedeutet der Widerstand, dass Gott hier eine Tür schließt und mir zeigen will, dass ich nicht länger an dieser Sache arbeiten soll, oder ist es ein Zeichen dafür, dass uns der Feind entgegensteht und ich trotz allem Widerstand 'dranbleiben' soll?"

Paulus erlebte beides! Er versuchte weiterhin in Asien das Wort Gottes zu predigen und dann lesen wir in Apg 16:6-7 auf einmal:

  • "Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heiligen Geist daran gehindert worden waren, das Wort in Asien zu reden; als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht."

Diese Aussage macht deutlich, dass Paulus ursprünglich dachte, weiter in dieser Gegend predigen zu müssen, bis er merkte, dass der Heilige Geist sie daran hinderte. Wie der Heilige Geist oder der Geist Jesu sie daran hinderte und es ihnen nicht erlaubte, kann man nicht eindeutig sagen. Klar ist: Ursprünglich war es anders geplant. Paulus wusste, dass er von Gott dazu berufen war, das Evangelium zu verkündigen (1Kor 1:17) und seinem Kind Timotheus sagte er auch, dass er das Wort zu gelegener und ungelegener Zeit predigen soll (2Tim 4:2). Daraus könnte man schließen, dass die Verkündigung des Wortes, bzw. des Evangeliums, an jedem Ort und zu jeder Zeit dem Willen Gottes entspricht. Die Bereitschaft, das Evangelium überall und jederzeit weiterzugeben, sollte immer vorhanden sein, auch wenn es uns persönlich manchmal nicht passend erscheint. Trotzdem dürfen wir uns vom Heiligen Geist führen lassen, wo und wann wir diesen Auftrag haben. Manchmal möchte uns Gott an einem anderen Ort haben als wir ursprünglich dachten. Gott wollte Paulus und Timotheus in eine neue Gegend senden, obwohl es in Asien noch so viel zu tun gab. Darum gab Gott dem Paulus des Nachts eine Vision, bzw. eine Erscheinung:

  • "Ein mazedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!" (Apg 16:9)

Gott wollte, dass Paulus Asien (die heutige Türkei) verließ und nach Mazedonien weiterzog. Die Europamission begann! Doch statt einem Mann, begegnete das Missionsteam zuerst einer Frauengebetsgruppe, dann einer okkult belasteten Frau und zu guter Letzt landeten sie mit Schlägen im Gefängnis! Wo blieb nun dieser Mann, der sie um Hilfe gebeten hatte? Vmtl. war damit der Kerkermeister in Philippi gemeint, der die Hilfe zur Erlösung benötigte.
In Apg 16 sehen wir sowohl ein "Hindern des Heiligen Geistes", als auch ein satanischer Widerstand, das Evangelium dort zu verkündigen, wo Gott das Missionsteam haben wollte! Der erste Widerstand bestand in einer "penetranten Werbung" für das Missionsteam, bei der eine Wahrsagerin viele Tage immer wieder rief:

  • "Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Höchsten, die euch [den] Weg des Heils verkündigen (Apg 16:17b)."

Anschliessend wollte der Satan Paulus und Silas demotivieren, indem sie verhaftet, geschlagen und ins Gefängnis geworfen wurden. Dieser massive Widerstand bedeutete nicht, an dieser Stelle mit der Verkündigung des Wortes Gottes aufzuhören. Es handelte sich hier nicht um ein "Hindern des Heiligen Geistes", sondern das Gegenteil war der Fall! Paulus erkannte dies und so fingen sie um Mitternacht an, Gott anzubeten! Anschliessend kam es zu einem "Durchbruch"! Der Wille Gottes war klar: "Verkündigt das Evangelium!" Aber manchmal macht der Geist Gottes auch klar: "Verlass jetzt diesen Ort, gehe dahin, wo ich es dir zeige und lass dich nicht von Widerständen einschüchtern!"

Paulus wusste auch, dass er die Thessalonicher noch einmal besuchen sollte, obwohl er bisher vom Satan gehindert wurde. Er wusste - ziemlich sicher durch Gebet - dass dies u. a. sein Auftrag ist und dass die Verhinderungen nicht bedeuteten, dass der Heilige Geist ihn daran hindern wollte, ein weiteres Mal die Thessalonicher zu besuchen!"
Bei den Römern schreibt Paulus ein wenig anders:

  • "Ich will aber nicht, dass euch unbekannt sei, Brüder, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen (und bis jetzt verhindert worden bin), um auch unter euch etwas Frucht zu haben, wie auch unter den übrigen Nationen." (Röm 1:13)
  • "Deshalb bin ich auch oftmals verhindert worden, zu euch zu kommen." (Röm 15:22)

Warum schreibt Paulus hier nicht auch: "... und der Satan hat mich gehindert!"? War er sich noch nicht sicher, ob es auch dem Willen Gottes entsprach, einmal nach Rom zu reisen? War ihm noch nicht klar, ob Satan oder ob der Heilige Geist ihn hinderte? Aber selbst dann, wenn der Satan uns hindert, einen Auftrag zu tun, dann kann er dies auch nur mit der Genehmigung Gottes!
Der Unterschied besteht aber darin, dass wir bei einer Hinderung Satans "dranbleiben müssen" und uns nicht einschüchtern lassen sollten, währenddem wir bei einer Hinderung durch den Heiligen Geist erkennen können, dass dies "jetzt nicht dran ist"!

Vers 19

1Thes 2:19 - Denn wer [ist] unsre Hoffnung oder Freude oder [unser] Ruhmeskranz – wenn nicht auch ihr – vor unserm Herrn Jesus bei seiner Ankunft (39*)?

Die Freude und der Ruhmeskranz bei der Ankunft des Herrn Jesus

+1680 · Hoffnung · 📖 Vorkommen · 🖌
ἐλπίς‭ elpís = Hoffnung, Erwartung
Erklärung:
Erwartung mit Gewissheit. Nicht nur vage Hoffnung.
+3952 · Anwesenheit · 🖌 · Vorkommen 📖
‭παρουσία‭ par–ousía = Ankunft, Gegenwart
→ von‭ ‭πάρειμι‭ pár–eimi‭‭ +3918 = da sein
aus:
→ →‭ ‭παρ᾿‭ par’‭‭ +3844 = nahe(bei)
→ →‭ ‭εἰμί‭ eimí ‭‭+1510 = sein‭‭; (w. daneben–sein)‭
Erklär.: anwesend sein (durch die Wiederkunft des HERRN; 1Thes 4:15)

Wenn wir Christen an unsere Hoffnung denken, dann kommt uns vielleicht zuerst die Verheißung in den Sinn, dass Jesus uns zu sich in den "Himmel" holen wird, wo wir endlich von unserem Leid befreit sein dürfen (1Thes 4:17). Wenn wir an die zukünftige Freude erinnert werden, dann denken wir vielleicht an die Glückseligkeit, die uns im Paradies Gottes begegnet (Joh 16:22 / 2Kor 12:4 / Offb 2:7) und wenn uns jemand sagt, dass wir nach unserem Glaubenslauf einen Siegeskranz erhalten werden (2Tim 4:8), dann stellen wir uns vielleicht eine besonders schöne Krone vor, die uns der HERR aufsetzen wird!

Das mag alles zutreffend sein, aber Paulus vermittelt hier einen ganz anderen Fokus! Ihm war klar; wenn Jesus kommt und Seine Gemeinde zu sich holt, dann sind u. a. die Geschwister aus Thessalonich mit seiner Erwartung und Freude verknüpft. Auch sah er in den Thessalonichern seinen Ruhmeskranz!
Aber was heißt das? Das bedeutet viel, in jeder Hinsicht:

  • Unsere zukünftige Herrlichkeit ist tief mit unseren Geschwistern verwoben.
  • Unsere künftige Freude kann nicht von unseren Brüdern und Schwestern losgelöst werden!
  • Es gibt beim HERRN keinen Ruhm, der nicht auch mit unseren Geschwistern in Verbindung stehen würde.
  • usw.

An dieser Stelle wird die wunderbare Tatsache, dass wir der Leib des Christus sind, noch einmal von einer ganz anderen Seite beleuchtet! Unsere Geschwister gehören zu unserem künftigen Reichtum und Ruhm! Sie sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Freude!

Es ist etwas Besonderes, wenn wir schon heute im Bruder und in der Schwester unseren Reichtum sehen können! Leider schauen wir allzu oft auf die "Verpackung", auf den schwachen Leib und auf die Fehlerhaftigkeit unserer Geschwister und ärgern uns darüber, statt dass wir den Christus im Bruder sehen können!

Die Thessalonicher sind natürlich vor allem deshalb auch der Ruhmeskranz des Paulus, weil er mit großer Hingabe und Liebe an dieser Gemeinde gearbeitet hat. Paulus hat wesentlich zur Entstehung und geistlichen Entwicklung dieser Gemeinde beigetragen. Er war ein Wegweiser und auch ein Hirte für diese Gemeinde! Wenn Paulus dann in der Vollendung einmal sehen wird, was aus den einzelnen Geschwistern geworden ist, dann wird er eine überschwengliche Freude empfinden!

Vers 20

40* o. Herrlichkeit, Glanz, Ruhm

Ihr seid ja unsre Ehre (40*) und Freude.

Die Thessalonicher sind die Herrlichkeit und Freude des Paulus und seiner Mitarbeiter

+1391 · Herrlichkeit · 📖 Vorkommen · 🖌
δόξα‭ dóxa = auch Pracht, Schein, Meinung, Glanz
→ von‭ ‭δοκέω‭ dokéo ‭+1380 = meinen, scheinen‭
w. das Meinen, bzw. Scheinen
Erklär.: Es geht um Ruhm, Ansehen, Ehre, einen guten Ruf
Hebr. =‭ ‭דֹובָּכ‭ kabod +03519
+5479 · Freude · 📖 Vorkommen · 🖌
χαρά‭ chará = Freude, Fröhlichkeit,
→ von‭ ‭χαίρω‭ chaíro ‭‭+5463 = sich freuen
Erklärung:
Freudigsein, Fröhlichsein, ein Zustand den man genießt
Spr 17:6 - Der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ehre sind ihre Väter.
2Kor 1:14 - Denn wir sind euer Ruhm, gleichwie auch ihr unser Ruhm seid auf des HERRN Jesu Tag.
"Diese Freude war nicht nur eine Frage der Hoffnung, sondern eine gegenwärtige Tatsache."
Aus der Cambridge Bibel

Die Tatsache, dass die Thessalonicher die Ehre, bzw. die Herrlichkeit von Paulus und seinen Mitarbeitern ist, hat uns vieles zu sagen:

  1. Zuerst einmal sehen wir hier die Freude darüber, dass ihr Dienst in Thessalonich Frucht gebracht hat und sie für die Geschwister ein Segen sein konnten. Jeder, der sich um eine Sache bemüht und hart dafür arbeitet, ist hoch erfreut, wenn er sehen darf, dass es nicht vergeblich war oder er ist frustriert, wenn er keinen Ertrag wahrnehmen kann! Paulus und seine Mitarbeiter durften erkennen, dass ihre Arbeit an den Thessalonichern nicht vergeblich war und das freute und ermutigte sie!
    Wenn ein Bauer im Herbst, viele schöne und geschmackvolle Früchte ernten darf, dann ist das eine große Freude und für viele auch ein Grund zum Feiern! Geistliche Frucht bewirkt eine überaus große bleibende Freude, die bis in die Ewigkeit hineinreicht. Wenn alle Gläubigen beim HERRN sind und erkennen dürfen, was der Heilige Geist in jedem einzelnen bewirkt hat, dann bewirkt das eine unvorstellbare Freude! Auch an dieser Stelle dürfen wir erkennen, wie Paulus alles vom Ziel her anschaut!
  2. Wenn wir an Herrlichkeit denken, dann werden wir vielleicht an einen König erinnert, der herrlich bekleidet ist, der in einem glanzvollen Palast wohnt, wo alles funkelt und wo uns der Blick auf das Inventar den "Atem verschlägt"! Eine solche Herrlichkeit ist eine wahre "Augenweide" und es ist auch klar, dass wir in der Gegenwart des HERRN, nicht mehr aus dem Staunen herauskommen werden, wenn wir die äußere Herrlichkeit Gottes sehen.
    Aber bei Gott kommt die wahre Herrlichkeit immer von Innen heraus. Wenn Jesus in Joh 17 davon spricht, dass der Vater Ihn verherrlichen soll, dann sprach Er nicht von einer äußeren Herrlichkeit, sondern von der inneren Herrlichkeit, weil der Anblick eines Gekreuzigten genau das Gegenteil von Herrlichkeit ist. Aber am Kreuz wurde die innere Herrlichkeit Jesu offenbar, weil an dieser Stelle die Liebe und Gnade Jesu so sichtbar wurde, wie sonst nirgends! Auch die künftige äußere Herrlichkeit ist zutiefst mit der Liebe, Gnade und Barmherzigkeit Gottes verwoben! Aber nicht nur das! Sie ist auch ganz besonders mit unseren Brüdern und Schwestern verbunden! Der Leib Jesu Christi, bzw. Seine Gemeinde, ist auch die Herrlichkeit Jesu Christi!
  3. Wo immer wir dem HERRN gehorsam waren, wo wir Ihm gedient haben und wo wir für Geschwister ein Segen sein dürften, entsteht auch eine Herrlichkeit, die uns wie ein goldiger Kranz schmücken wird. Da, wo Menschen, durch unsere Gebete und unsere Arbeit, zum Glauben kommen konnten oder, wo sie durch unseren Dienst, "im Glauben gestärkt" werden durften, entsteht Herrlichkeit und Freude für die Ewigkeit!
  4. Wenn Paulus seine Geschwister als "seine Herrlichkeit und Freude" bezeichnet, dann gibt er ihnen große Wertschätzung und Ehre! Es ist aber auch ein Bild dafür, welch' große Wertschätzung und Ehre der HERR uns schenkt! Auch darüber können wir unendlich dankbar sein und uns unsagbar freuen!