Biblische Aussagen über die Erwartung

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Von Daniel Muhl

Ursprung und Grundlage der Erwartung

Wer ist unsere Erwartung

  1. Jesus Christus (1Tim 1:1).
  2. Nebst unserem Herrn, sind bei seiner Anwesenheit auch die Geschwister im Herrn unsere Erwartung und Hoffnung (1Thes 2:19).

Wer hat uns Hoffnung gegeben?

  1. Unser Herr Jesus Christus und unser himmlischer Vater hat uns eine gute Erwartung gegeben (2Thes 2:16).

Wie entsteht Erwartung?

  1. Sie entsteht durch die Bewährung (Röm 5:4).
  2. Durch die Ermunterung der Schriften (Röm 15:4).
  3. Hoffnung entsteht durch das Evangelium (die Wohlkunde; Kol 1:23).
  4. Erwartung entsteht auch durch göttliche Berufung (Eph 1:18).
  5. Durch den Christus in uns, entsteht die Hoffnung der Herrlichkeit (Kol 1:27).

Die Erwartung aufgrund göttlicher Zusage

  1. Abraham hatte die Erwartung einen Sohn von Sarah zu empfangen, weil Gott ihm dies zusagte (Röm 4:16-22).

Wo die Erwartung aufbewahrt ist

  1. In den Himmeln und damit am sichersten Ort! Göttliche Erwartung geht für Menschen in Christus niemals verloren (Kol 1:5).


Inhalt der Erwartung

Welche Hoffnung und Erwartung dürfen wir haben?

  1. Die Hoffnung auf die Auferstehung (Apg 24:15).
  2. Die Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes (Röm 5:2).
  3. Wer um des Herrn Willen leidet, darf auch die Erwartung des göttlichen Trostes haben (2Kor 1:7).
  4. Durch den Glauben erwarten wir die Gerechtigkeit (2Kor 10:15).
  5. Wenn wir uns danach sehnen, dass Christus durch unser Leben groß gemacht wird, dann dürfen wir auch die Erwartung haben, in nichts zuschanden zu werden (Phil 1:20).
  6. Wir hoffen und erwarten Jesus Christus (1Thes 1:3).
  7. Wir erwarten das ewige (äonische) Leben (Tit 1:2).

Welche Erwartung hat die Schöpfung?

  1. Die Schöpfung hat die Erwartung, von der Knechtschaft der Vergänglichkeit freigemacht zu werden und zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes zu gelangen (Röm 8:20-21).


Die Eigenschaften der Erwartung

Welchen Stellenwert hat die Erwartung?

  1. Nebst der Liebe und des Glaubens, resp. der Treue, gehört sie zu den bleibenden Dingen (1Kor 13:13).

Was sind die Kennzeichen der Erwartung?

  1. Das, was man erwartet, sieht man nicht; sonst wäre es keine Erwartung (Röm 8:24).
  2. Die Erwartung ist in den Himmeln aufbewahrt (Kol 1:5).
  3. Die göttliche Erwartung ist eine glückselig Erwartung (Tit 2:13).
  4. Wir haben eine lebendige Erwartung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten (1Petr 1:3).

Was die Erwartung hat

  1. Sie hat einen Ruhm (Hebr 3:6).

Welche Ausrichtung hat die Erwartung?

  1. Sie ist auf Gott ausgerichtet (1Petr 1:21).

Mit was wird die Erwartung verglichen?

  1. Die Erwartung der Rettung (o. Hoffnung des Heils) wird mit einem Helm verglichen (1Thes 5:8).


Die Auswirkungen der Erwartung

Welche Auswirkungen hat die Erwartung?

  1. Sie löst Freude aus (Röm 12:12).
  2. Durch die biblische Erwartung entsteht eine große Freimütigkeit (2Kor 3:12).
  3. Durch die Erwartung auf ihn, kommt es zur Selbstreinigung (1Jo 3:3).

Warum lässt die Erwartung nicht zuschanden werden?

  1. Weil die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist (Röm 5:5).
  2. Weil Gott - der die Verheißung gegeben hat - treu ist, dürfen wir am Bekenntnis der Erwartung festhalten (Hebr 10:23).

Die Nebenwirkungen der Erwartung

  1. Paulus trug wegen der Erwartung Israels eine (Gefangenen-)Kette (Apg 28:20).


Verschiedene Aussagen über die Erwartung

Die bessere Erwartung

  1. Durch das Heilswirken Gottes auf Golgatha wurde eine bessere Erwartung eingeführt (Hebr 7:19).

Wie sollen wir mit der Erwartung umgehen?

  1. Wir sollten allezeit bereit sein, unsere Erwartung zu bezeugen (1Petr 3:15).

Wo fehlt es an Erwartung?

  1. Ohne Gott hat man keine reale Erwartung in dieser Welt (Eph 2:12).

Die Gefahr einer eigenen Hoffnung

Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es Hoffnungen, die aus den eigenen Wünschen entstanden sind und deshalb zunichte gehen können. Wenn wir darauf hoffen, reich zu werden, dann kann diese Hoffnung sehr schnell verloren gehen. Vielleicht werden wir reich, aber wenn wir reich werden wollen, fallen wir in Versuchung:

  • 1Tim 6:9 - Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen in Verderben und Untergang versenken.

"Reich sein" an sich, ist keine Sünde! Es gibt reiche Gläubige, die sind durch den Segen des Herrn reich geworden (wobei der Segen aus dem überhimmlischen Bereich, mit dem jeder gesegnet ist, der in Christus ist, noch viel größer ist; Eph 1:3). Materiell arme Gläubige, sind keinesfalls weniger gesegnet, als reiche Gläubige, im Gegenteil; reiche Gläubige stehen geistlich oft in einer größeren Gefahr! Die Reichen haben eine große Verantwortung und sie müssen sehr darauf achten, ihr Herz nicht an ihren Reichtum zu hängen! Paulus gibt auch diesbezüglich klare Anweisungen:

  • 1Tim 6:17-19 - Den Reichen in dem gegenwärtigen Zeitlauf gebiete, nicht hochmütig zu sein, noch auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen - sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss 18 Gutes zu tun, reich zu sein in guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam, 19 indem sie sich selbst eine gute Grundlage auf die Zukunft sammeln, um das wirkliche Leben zu ergreifen.

"Reich sein" oder "reich werden wollen" ist ein ganz großer Unterschied. Das erste ist einfach ein Zustand! Wie es zu diesem Zustand gekommen ist, bleibt eine andere Frage! Selbstverständlich gibt es etliche, die reich geworden sind, weil sie reich werden wollten, aber dies trifft nicht auf alle zu! Der Reiche hat nicht zwangsläufig eine falsche Herzenseinstellung, wer aber reich werden will, der hat automatisch eine falsche Herzenshaltung! Wenn man reich werden will, dann möchte man das aus einem oder mehreren Gründen:

  1. Mit mehr Geld kann man mehr konsumieren und mehr genießen. Es geht um Genuss und Vergnügen. Fast alle, die reich werden wollen, lieben das Vergnügen mehr, als Gott (2Tim 3:4) und fallen deshalb in Versuchung.
  2. Mit mehr Geld hat man mehr Ansehen, mehr Einfluss und mehr Macht. Viele, die reich werden wollen, suchen ihre eigene Ehre, sie suchen das Ansehen vor Menschen und nicht die Verherrlichung Gottes und fallen deshalb in Versuchung. Durch die Macht kann man über andere Menschen herrschen. Man muss sich weniger unterordnen und kann mehr selber bestimmen. Das hebt das Selbstwertgefühl und man kann mehr das machen, was man will!
  3. Mit mehr Geld, fühlt man sich sicherer, obwohl man nicht sicherer ist! Mit mehr Geld fühlt man sich auch unabhängiger von Gott, obwohl man das nicht ist! Man bildet sich ein, dass man besser gewappnet ist, wenn Gott uns vielleicht "auf Sparflamme setzen" möchte. Was für eine Torheit? Auch dadurch fällt man in Versuchung.

Das Reich-werden-wollen beinhaltet eindeutig eine falsche Herzenshaltung! Der Mensch schlägt automatisch eine falsche Richtung ein; er steuert auf das Verderben zu. Er will frei und unabhängig von Gott sein und merkt nicht, dass er ein Sklave des Mammon und der Selbstsucht geworden ist. Wer reich werden will, setzt seine Hoffnung auf die Ungewissheit des Reichtums. Diese Hoffnung ist eine trügerische Hoffnung, die früher oder später zuschanden wird, weil die Erwartung, materiell reich zu werden, keine biblische Erwartung ist.


Weitere Informationen

Predigten und Wortdienste zu diesem Thema

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks