1. Mose - Kapitel 49

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

1. Buch Mose - Kapitel 49

Jakobs Prophetie über seine Söhne
Jakobs Segnen - sein Tod

Jakobs Prophetie über seine Söhne

1Mo 49:1-2

„Und es ruft Jakob seine Söhne und sagt: 'Versammelt euch, und ich will euch kundtun, was euch begegnen wird in den späteren Tagen. Schart euch zuhauf und höret, ihr Söhne Jakobs! Höret auf Israel, euren Vater!“

Wir dürfen jetzt alle an dem geistigen Weitblick teilnehmen, den Gott Seinem Knecht Jakob im hohen Alter gegeben hat, um einerseits vorauszusehen, was mit jedem Stamm in den späteren Tagen geschehen wird, aber andererseits auch bestätigt zu sehen, wie sich Jakobs Prophetie bestätigte.

Es geht hier um die Erfüllung von Zusagen, die Gott schon zuvor Abraham, Isaak und Jakob gegeben hatte und die insgesamt eine lange Heilsgeschichte umfassen. Hier, in Ägypten, werden sich die Söhne Jakobs erst einmal vermehren und zu einem Volk zusammen wachsen, wobei sich die äußeren Lebensumstände, wie wir wissen, von der Freiheit in dem paradiesischen Landstrich Gosen sehr schnell in Knechtschaft und Verelendung umwandeln. Nach Jahrhunderten wird Gott dann Sein Volk aus der Knechtschaft herausführen und in das verheißene Land Kanaan geleiten, wo Er dann über weitere Jahrhunderte Seine Heilsgeschichte mit den Nachkommen der Söhne Jakobs schreiben wird, bis dann rund 1800 Jahre später ein besonderer Nachkomme aus dem Stamm Juda entspringt, der Gottes Zusagen und Verheißungen zur vorläufigen Erfüllung bringt und am Kreuz auf Golgatha in Christus die ganze Welt mit Sich versöhnt!

Aber fangen wir ganz vorne an, wo Jakob beginnt, und das ist mit „Ruben“, seinem Erstgeborenen:

1Mo 49:3-4

„Ruben, mein Erstgeborener, du bist meine Kraft und der Anfang meiner Mannesmacht. Vorzug an Hoheit und Vorzug an Stärke, überwallend wie Wasser werde dir doch kein Vorzug! Denn du stiegst auf das Lager deines Vaters; dann entweihtest du meine Schlafstatt, zu der du aufstiegst.“

Jakobs erste Worte richten sich an Ruben, seinen erstgeborenen Sohn von Lea. Familienrechtlich standen Ruben nun alle Rechte der Erstgeburt zu, es sei denn, er verschuldete sich grob fahrlässig – und dies geschah dann auch, als Ruben zu Bilha, seines Vaters Kebsweib, einging, was wir ja in 1Mo 35:22 schon lasen. Diese Tat war übel in Jakobs Augen, so übel, dass er sie bis an sein Lebensende nicht vergessen und verzeihen konnte. Überwallend wie Wasser bezeichnete Jakob die Tat jenes Sohnes, der den Anfang seiner Manneskraft darstellte. So wurde dem unbeherrschten Ruben sein Vorzug abgesprochen und den Kindern Josephs gegeben, was 1Chr 5:1 bezeugt.

Wenn wir uns jetzt an unsere letzten Gedanken in 1Mo 48 zurück erinnern, dann sahen wir dort, wie Jakob das Erstgeburtsrecht auf Ephraim legte, wobei wir hier ganz nebenbei feststellen, dass sich damit das Erstgeburtsrecht bei den 10 abgefallenen Stämmen befand.

Wir möchten nicht unterschlagen, dass Ruben auch gute Seiten zeigte, zumindest als er seine Brüder davon abhielt, Josephs Blut zu vergießen (1Mo 37:21-22). Hier kam wohl der Vorzug an Hoheit und Stärke bei Ruben zum Ausdruck – es reichte aber nicht, seine Schwächen zu überdecken, und so spielte Ruben und seine Nachkommen in der Geschichte Israels keine große Rolle mehr.

1Mo 49:5

„Simeon und Levi sind Brüder, sie beschließen Unrecht aus ihren Bündnissen In ihre Überlegungen komme nur nicht, meine Seele! Und in ihrer Versammlung hadere nur nicht, meine Herrlichkeit. Denn in ihrem Zorn erschlugen sie Männer, und in ihrem Mutwillen fällten sie den Fürsten. Verflucht sei ihr Zorn, denn er war stark, und ihr Ingrimm, denn er war hart. Ich verteile sie in Jakob und zerstreue sie in Israel.“

Für den zweiten und dritten Sohn Jakobs, beide von Lea, kommt es noch schlimmer als für Ruben. Während Ruben seine Begierde nicht zügeln konnte, ist es bei Simeon und Levi ihre brutale Gewalt an den Bürgern von Sichem. Unvergessen ist für Jakob jenes Geschehen in Sichem, welches wir seinerzeit in 1Mo 34:20-31 gelesen haben. Jakob will nicht, dass ihr ungezügelter Zorn mit seiner von Gott gegebenen Herrlichkeit in Verbindung gebracht wird.

Eine Besonderheit fällt in Vers 6 b vielleicht manchem unter uns auf: Die meisten Übersetzungen (auch die DaBhaR) schreiben hier von einem Stier, der von den Brüdern verstümmelt wurde, was auf die Beschneidung der Männer von Sichem hinzielt, die damit ihre Kampfkraft verloren (siehe 1Mo 34:24). Diese Verstümmelung der Männer von Sichem war deshalb auch besonders verwerflich und hinterlistig.

Wenn wir hier auf uns schauen, denken wir an Pauli Aussage in Röm 6:12-14, die darin gipfelt, dass wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade stehen und somit von der Herrschaft der Sünde befreit sind.

1Mo 49:5-7

„Simeon und Levi sind Brüder, sie beschließen Unrecht aus ihren Bündnissen In ihre Überlegungen komme nur nicht, meine Seele! Und in ihrer Versammlung hadere nur nicht, meine Herrlichkeit. Denn in ihrem Zorn erschlugen sie Männer, und in ihrem Mutwillen fällten sie den Fürsten. Verflucht sei ihr Zorn, denn er war stark, und ihr Ingrimm, denn er war hart. Ich verteile sie in Jakob und zerstreue sie in Israel.“

Heute wollen wir zuerst darauf achten, dass Jakob klar das Böse verurteilt, wobei wir feststellen können, dass sein Fluch in Vers 7 nicht Simeon und Levi persönlich trifft, sondern ihren starken Zorn und Ingrimm. Das ist ein bedeutender Unterschied! Gott liebt alle Seine Geschöpfe, Sein Urteil trifft nur das Böse in uns, und dieses Böse wurde durch das Essen der verbotenen Frucht im Garten Eden sichtbar und erkennbar.

Auf die Verfluchung folgte die Vergeltungsmaßnahme, „verteilen und zerstreuen in Israel“, womit Jakob – und durch ihn sprach Gott – die Zukunft dieser zwei Stämme voraussagt. Und wie gewaltig und souverän Gott alles in Händen hat, bezeugt eindrucksvoll Jes 46:10-11. Wenn wir die Geschichte dieser zwei Stämme verfolgen, sehen wir, wie von dem Stamm Simeon nahezu nichts mehr übrig geblieben ist, sich bei Levi hingegen der Fluch in Segen umgewandelt hat, und dies durch den Gehorsam dem Herrn gegenüber, als das Volk das goldene Kalb anbetete und sich nur der Stamm Levi zu Ihm versammelte (2Mo 32:25-26). Allerdings bekam Levi bei der Landverteilung unter Josua kein eigenes Land zugesprochen, sondern nur einige Städte (siehe Jos 19:1 ff), und später wurde Levi sogar für den Priesterdienst berufen.

1Mo 49-8-9

„Juda, dir wird gehuldigt von deinen Brüdern! Deine Hände seien auf dem Genick deiner Feinde! Niederwerfen vor dir werden sich deines Vaters Söhne. Ein Welpe einer Löwin ist Juda. Vom Raube, mein Sohn, steigst du auf. Sich duckend legt er sich wie ein Löwe und wie ein Altleu, wer scheucht ihn auf?“

Der 4. Sohn Jakobs, von Lea geboren, ist Juda, und ihm gibt Jakob neben Joseph den größten Raum für seinen Segen, so dass wir diesen hier aufteilen müssen; und warum Juda so viel Raum bekommt, erkennen wir sofort in den ersten prophetischen Worten Jakobs, die uns unmissverständlich zu Jesus Christus führen, dem Messias Israels, dem alle 12 Stämme huldigen werden.

Nach all den negativen Worten Jakobs über seine ersten drei Söhne, bekommen seine Worte bei Juda einen völlig anderen Klang. Wir können diese Änderung in der Tonlage aber nur verstehen, wenn wir in Juda mehr sehen als nur den Menschen! Denn – als Mensch war Juda genauso fehlerhaft, wie seine Brüder. Zwar spielte Juda gerade bei Joseph später eine führende Rolle, doch wir kennen ihn auch anders, wenn wir nur an den Bericht über Tamar in 1Mo 38 denken. Juda war also alles andere als makellos!

Doch unsere Sicht ändert sich, wenn wir in ihm eine Vorschattung des Messias sehen, dem Fürsten, der aus Juda hervorkommt. Ihm werden im irdischen Königreich alle 12 Stämme huldigen, doch – zuvor musste Er in Niedrigkeit die Stärke eines Löwen aufbringen, um, wie es Kol 2:14-15 zum Ausdruck bringt, seine Füße auf dem Genick Seiner Feinde zu halten, bis der Sieg am Kreuz im Triumph errungen war.

„Juda,... Ein Welpe einer Löwin ist Juda. Vom Raube, mein Sohn, steigst du auf. Sich duckend legt er sich wie ein Löwe und wie ein Altleu, wer scheucht ihn auf?“

Wir bleiben heute noch etwas bei dem Bild des Löwen stehen, den Jakob mit Juda vergleicht, und wir dahinter mehr als den Menschen Juda sehen, nämlich den Christus, den Sohn Gottes. Dazu möchten wir aber anmerken, dass ein Bild nie vollständig ist, das sahen wir ja auch bei Joseph = Jesus Christus.

Unser Leitvers zeigt uns zuerst den Welpen einer Löwin, in welchem die ganze Kraft eines Löwen schon veranlagt ist, sie muss nur wachsen und durch Lernen vollkommen gemacht werden. Dies darf uns zu einem trefflichen Bild auf unseren Herrn auf Erden werden, der genau dies durchleben musste, was zum einen Hebr 2:10 belegt, wo wir lesen, dass derjenige, um dessentwillen das All ist, durch Leiden vollkommen gemacht wurde; oder wenig weiter in Hebr 5:8, wo unser Herr, obgleich Er der Sohn ist, den Gehorsam lernen musste durch das, was Er litt. Hier kommt deutlich zutage, dass selbst der Sohn erst einmal gleich einem Welpen war, der lernen musste!

„Dabei stieg Er vom Raube auf“, was uns zu Phil 2:6 führt: „Christus Jesus, der, als Er in der Gestalt Gottes war, es nicht für ein Rauben erachtete, ebenso wie Gott zu sein“ – kann man von diesem hohen Stand überhaupt noch aufsteigen? Die Antwort gibt einige Verse weiter Phil 2:9, wo so wunderbar geschrieben steht, dass Gott Seinen Sohn „überaus hoch erhöhte“, also noch höher wie zuvor – Er stieg förmlich vom Raube sogar „überaus hoch“ auf! Und ein letztes Bild von dem Löwen von Juda finden wir in Offb 5:5, dem es vorbehalten ist, die Rolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen.

1Mo 49:10

„Juda, ... Nicht entferne sich das Zepter von Juda, noch des Satzungsmachers Stab von seinen Füßen, bis dass Ruhe komme zu ihm. Und nach ihr wird sein die Erwartung der Völker.“

Eine weitere Segnung legt Jakob auf Juda, nämlich das königliche Zepter der Herrschaft, sowie das Gesetz (= Satzungsmachers Stab), was auch Ps 60:9b bezeugt. Judas Füße stehen also auf den Satzungen, die Gott gegeben hat – Königsherrschaft und Gesetz bleiben bei Juda, und dies vor allem auch über die Abtrennung von 10 Stämmen hinaus bis heute!

Geschichtlich und menschlich gesehen trifft unser Leitvers nur zum Teil zu, denn ab der 70-jährigen Gefangenschaft Judas in Babylon gab es ja erst einmal keinen König mehr. Zurückgeführt wurde Juda ja dann von Propheten wie Haggai, Sacharja und Maleachi, es folgten auf und ab wogende Zeiten, wo Juda u.a., zur Provinz Babylons wurde und von entsprechenden Statthaltern beherrscht wurde, dann folgte die Herrschaft der Hasmonäer, bis dann 37 v. Chr. auf Beschluss der damaligen römischen Herrschaft Herodes König von Judäa (mit nur eingeschränkter Macht) wurde, dessen Dynastie bis 71 n. Chr. andauerte.

Wir sehen hier keine Erfüllung der Worte Jakobs, solange wir versuchen, sie menschlich zu sehen ... erst wenn wir Jakobs Worte auf den übertragen, der samenmäßig bereits in Juda ruhte und später durch Maria zur Welt gebracht wurde - dann wird Jakobs Segen klar und verständlich.

Die letzte Aussage Jakobs traf und trifft, wie gestern gesagt, buchstäblich gesehen nicht voll ein, denn der Weg der 2 Stämme Juda und Benjamin, die heute allgemein als „das Volk Israel“ angesehen werden, verlief ohne Zepter und Stab, im Gegenteil, Jerusalem und der Tempel wurden zerstört, und die Juden (so werden sie bis heute genannt), unter die Nationen zerstreut, wo wir sie bis heute finden, wobei ja am 14. Mai 1948 der Staat Israel wieder ausgerufen wurde, und sich das Volk in ihrem Land wieder langsam vor unseren Augen sammelt. Über die Kriege und Leiden, besonders der Juden unter Hitler, brauchen wir hier nichts anmerken, sie sind uns noch gut im Gedächtnis verhaftet.

Zepter und Stab lagen also nur samenmäßig in der Hand von Juda, also bei dem, der alles nach dem Ratschluss Seines Willens wirkt, und der die Erfüllung Seines Heilsplanes in die Hand Seines Sohnes gab.

Und noch von etwas spricht unser Leitvers, „des Satzungsmachers Stab“, der nicht von Juda entfernt wird, worunter wir das Gesetz sehen dürfen. Psalm 60:9 bestätigt dies, (wobei wir hier so ganz nebenbei auf den Vorsatz achten können, „Ephraim, Meines Hauptes Schutzwehr“). Hier können wir die buchstäbliche Erfüllung sehen, denn Judas Füße stehen bis heute auf den göttlichen Satzungen, dem Gesetz, ja, Juda ist der göttliche Gesetzgeber!

Und noch eine ganz wichtige Aussage enthält Vers 10: Nach all den Schicksalen, Unruhen und Grausamkeiten um Juda trifft der zweite Teil unseres Leitverses ein, der davon spricht, „bis dass Ruhe komme zu ihm (Juda)“, wobei das Urtextwort „Schilo mit „Ruhe“ übersetzt wurde. Mit dieser „Ruhe“ blickt Jakob sogar über unsere heutige Zeit hinweg.

„Bis dass Ruhe komme“ beinhaltet, dass zuvor „Unruhe“ war, und wenn man so will, dann war überhaupt noch nie Ruhe über Juda! Wir müssen also auch jetzt wieder die „Ruhe“ auf jenen übertragen, der gemäß Jes 9:6 ff der einzig wahre Ruhebringer und Friedensfürst ist. Die Verse fangen an, „Denn geboren ist uns ein Kind!“, doch dieses Kind musste erst einmal von den zwei Stämmen Juda ans Kreuz gebracht werden (was ihr göttlicher Auftrag war), und am Kreuz war Gott in Christus, die Welt mit Sich versöhnend, so schreibt es Paulus 2Kor 5:19. Frieden und Ruhe in Juda gab es aber hier noch nicht!

Wie viel Weitblick und Einsicht gab Gott Seinem Jakob, indem Er ihn sogar über unsere heutige Zeit hinaus bis in die kommenden Äonen schauen ließ, wo dann endlich die wahre Ruhe auf dem Ölberg in Jerusalem eintreffen wird und sich dann Sach 14:4 ff erfüllen wird.

Und da dies nach dem Zorn Gottes sein wird, werden auch die übrigen Völker dieser Erde diese Ruhe herbeisehnen, was wir bereits heute schon zu spüren bekommen!

1Mo 49:11-12

„Juda ... Binden an einen Weinstock wird er sein Füllen und an die Edelrebe seiner Eselin Sohn. Er spület in Wein seine Kleidung und in Traubenblut sein Übergewand. Gerötet sind seine Augen vom Wein und weiß seine Zähne von Milch.“

Ich habe viel über diese Schlussaussage Jakobs über Juda nachgedacht, fand aber keine zufrieden stellende Erklärung. Logischerweise würde sie als Folge der vorherigen Worte in das irdische Königreich passen und den Überfluss in diesen tausend Jahren aufzeigen; eventuell spielt hier auch die Hochzeit des Lammes mit herein... doch ich spüre, dass noch mehr darin verborgen ist.

Um diesen Tag zu füllen, möchte ich noch einmal die Bedeutung Judas hervorheben, vor allem die zwei wichtigen Aufgaben, die Gott diesem Stamm zugeteilt hat: Aus Juda entspringt Jesus! Juda (die 2 Stämme) musste veranlassen, dass Jesus durch die römische Besatzungsmacht gekreuzigt wurde – deshalb wurde dieses Volk verstockt!!! Sobald nun die Körpergemeinde Christi Jesu entrückt sein wird, wird auch die Verstockung von diesem Teil Israels wieder aufgehoben, Israel wird dann als „Gesamtheit“ (also alle 12 Stämme) gerettet werden, wie es ja Röm 11:25 ff beschreibt.

Es darf uns immer wieder in großes Erstaunen versetzen, wenn wir mehr und mehr erkennen dürfen, wie wunderbar Gott den Ratschluss Seines Willens ausführt, und wie Er dabei Seine Werkzeuge einsetzt und gebraucht – es liegen tatsächlich auch noch für uns unausforschliche Reichtümer in Seinem Wort!

1Mo 49:13

„Sebulon weile am Hafen der Meere und am Hafen für Schiffe mit seiner Grenzmark bis Sidon.“

Wir kommen zum nächsten Sohn Jakobs, und so kurz sein Segen auch ist, so große Probleme tauchen auch sofort auf, denn: In der richtigen Reihenfolge gesehen müsste Jakob jetzt zu seinem 5. Sohn „Dan“ kommen, geboren von der Magd „Bilha“; doch er bleibt offensichtlich bei „Lea“ deren 9. Sohn (nach Juda) Issakar, und deren 10. Sohn Sebulon ist. Und auch hier, bei Lea, hat Jakob die Reihenfolge vertauscht und Sebulon dem Issakar vorgezogen.

Das weitere Problem ist das Erbteil Sebulons! Ein Blick in eine entsprechende Landkarte zeigt, dass Sebulon weit weg von Hafen und Schiffen ist, sein Landteil ist umgeben von dem Landteil von Asser, Naphthali und Issakar, also vollständig von Meer und Schiff angetrennt! Die Prophezeiung Jakobs trifft also soweit erst einmal nicht zu! Auffallend ist auch, dass Jakob keinerlei persönliche Worte für diesen Sohn gebraucht. Was nun?

Wir werden erst befriedigende Gedanken finden, wenn wir Jakobs Worte prophetisch sehen, also weit in die Zukunft gerichtet, wobei wir wieder bei den 10 Stämmen Israels sind, die nach der assyrischen Verschleppung in alle Himmelsrichtungen geflüchtet sind. „Sebulon“ bedeutet ja „Wohnung“, dazu kommt das Bild der Meere (Mehrzahl), was „die Völkermeere“ bedeutet, womit sich ergibt, dass Sebulons Wohnung am Strand der Völker und an der Küste der Schiffe ist. Sebulons Segen weist also auf ein seefahrendes Volk hin, wobei Forscher interessanterweise gerade in „Großbritannien“ Merkmal und Spuren der 10 Stämme festgestellt haben!

1Mo 49:14-15

„Issakar begehrt Liebliches, zwischen Herdsteinen sich legend. Und er sieht einen Ruheplatz, der da ist gut, und das Land, das da ist lieblich. Und er streckt aus seine Schulter nach Bürde, und wird ein Knecht unter Fronpflicht.“

Wir haben zurückschauend gesehen, dass sich Jakobs Worte weit in die Zukunft richten, und nicht kurzsichtig auf jenes Zwölf-Stämme-Reich zur Zeit der Richter (vor der Verschleppung) bezogen werden können. Und so wie wir Sebulon skizziert haben, können wir auch Issakars Segen umreißen, und so charakterisiert sich Issakar vor uns erst einmal als einer, der seine Bequemlichkeit (zwischen Herdsteine, wo gut gekocht wird) liebt, und seinen Vorteil sucht. Er strebt nach Ruhe (Gemütlichkeit) und Reichtum, muss dafür aber einen hohen Preis bezahlen, den der Knechtschaft! Die Frage für uns ist, was sieht Jakob voraus?

Auch bei diesen Worten Jakobs wird die Sache für uns erst richtig interessant, wenn wir sie in die Zeit der Zerstreuung unter die Nationen sehen ... doch hierzu fehlt uns hier der Raum in dieser Schrift – wir schauen deshalb einfach einmal auf uns, denn Gott spricht auch durch diese Worte zu uns persönlich:

Issakar sucht Ruhe und Reichtum, was er durch Dienste Fremden gegenüber erlangt. Doch er wird abhängig, abhängig von Fremden, und nicht von Gott! Wenn wir uns, liebe Geschwister, mit der Welt einlassen, und unsere Fremdlingsschaft vergessen, kann es durchaus sein, dass auch wir zwar Ruhe und Reichtum erlangen, aber ... wir kommen dafür in die Einflusssphäre der Welt, und diese wird immer mehr über uns herrschen!

Wir müssen die Worte von gestern noch etwas ausweiten, denn zu wichtig sind sie auch für uns: In Gal 1:10 fragt Paulus: „Will ich denn jetzt Menschen willfahren oder Gott? Oder suche ich damit Menschen zu gefallen? Ein ernstes Wort an alle unter uns, die Gottes Wort in irgendeiner Form bezeugen. Passen wir uns unseren Zuhörern an, indem wir ihnen gefallen wollen, oder reden wir Klartext und stellen uns unter unseren Herrn? Paulus wollte nicht den Menschen gefallen, sondern allein seinem Gott. Dieser Weg ist allerdings nicht immer bequem!

Es ist ein großer Segen für uns, in der Freiheit stehen zu dürfen, für die uns Christus frei gemacht hat – dann sind wir keine Knechte mehr der Welt, die in irgend einer Form Frondienst von uns verlangt, sondern dienen allein Ihm!

Das trifft auch auf die Gnade zu, die uns vom Gesetz frei gemacht hat. Doch wie viele Gläubige stellen sich heute immer noch freiwillig unters Gesetz, das ja in die Knechtschaft führt? Paulus bezeichnet dies im Galaterbrief Gal 4 als „Sklavendienst“ in der Unmündigkeit. Doch wer durch die Gnade, die in Christus Jesus ist, in die Freiheit geführt wird, braucht niemand mehr Frondienst ableisten, am wenigsten dem Gesetz, denn: Dieses hat Jesus am Kreuz für uns erfüllt – wir wurden zur Freiheit berufen (Gal 5:13).

1Mo 49:16-18

„Dan wird Recht schaffen seinem Volk wie einem der Stämme Israels. Es werde Dan zur Schlange auf dem Weg, zur Hornotter auf dem Pfad, die da beißt die Fersen des Rosses. Und es fällt sein Reiter nach rückwärts. Auf Dein Heil hoffe ich, Ieue!“

Wir möchten heute zuerst noch einmal darauf hinweisen, dass sich die Segnungen Jakobs nur sehr eingeschränkt oder überhaupt nicht (wie wir bei Sebulon und Juda sahen) in die Zeit nach Jakobs Tod legen lassen. Die gemeinsame Zeit der 12 Stämme beträgt ab dem Auszug aus Ägypten ungefähr 600 Jahre, dann erfolgte die Abtrennung von 10 Stämmen, also eine Zeit des Nebeneinanders von ca. 300-350 Jahren, was eine Gesamtzeit von ca. 950 Jahren umfasst.

Dann vollzog sich die Wegführung des Nordreiches (der 10 Stämme) in die assyrische Gefangenschaft, von wo aus sich die Flucht unter die Nationen vollzog, die bis heute rund 2800 Jahre andauert. Wir tragen diese Zahlen hier einmal vor, damit wir uns ein Bild machen können, in welche Zeiträume Jakobs Worte reichen – und sie gehen sogar über unsere heutige Zeit hinaus bis ins kommende irdische Königreich.

Wir können jetzt hergehen, und im AT nachforschen, wo sich Jakobs Worte erfüllen, und wir werden auch Aussagen finden, die zutreffend sind. So wird Dan in den ersten Worten unseres Leitverses quasi als Richter benannt, der Recht schafft, und in der Tat finden wir in Richter 15 die Zeit des uns bekannten „Simsons“, der tatsächlich aus dem Stamm Dan kam und 20 Jahre lang Israel richtete, wobei er erfolgreich gegen die Philister kämpfte, was man als beißende Schlange sehen könnte, wo dann tatsächlich auch ein Reiter rücklings vom Pferd fällt – aber reichen uns diese wenigen Jahre als Auslegung aus? Geben wir uns damit zufrieden?

Vielleicht ahnen manche unter uns, dass Jakobs Worte über Dan viel weitreichender sind, ja förmlich dramatisch werden können, wenn wir sie bis in unsere heutige Zeit und darüber hinaus sehen können, wo der Stamm Dan, als einer der 10 Stämme, unter die Nationen zerstreut wurde, also bis heute irgendwo unter uns besteht.

Aber gehen wir zuerst in die Anfänge von Dan zurück, wo er als insgesamt 5. Sohn von Jakob, aber als 1. Sohn der Magd Bilha geboren wurde. Die Zeugung Dans geschah ja auf Betreiben von Rahel, die bis dahin kinderlos war, und Dans Geburt war für Rahel in dem Konflikt mit Lea die Bestätigung, dass Gott ihr auch über den Umweg von Bilha „Recht verschaffen hatte“. Dies kam in dem Namen „Dan“ zum Ausdruck, hier hat er „Recht verschaffen“, erst einmal für Rahel.

Jetzt weitet Jakob dieses „Recht schaffen“ auf „seinem Volk“, also auf Israel aus. Doch schon im nächsten Satz wird Dan zur Schlange, zur Hornotter ... ein krasser Gegensatz! Diese Worte Jakobs greifen in das Ende unserer gegenwärtigen Verwaltung der Gnade und darüber hinaus, Paulus beschäftigt sich damit im 2. Brief an die Thessalonicher (speziell 2Thes 2), hier folgt dann auch die Zeit der zwei Mal dreieinhalb Jahrwochen, von denen der Prophet Daniel in Dan 9 spricht, wobei er in Dan 8:19 eine wichtige Zeitangabe macht.

Es wäre jetzt verlockend, auf das einzugehen, was wir gestern angedeutet haben, nur – dieses Thema ist so umfangreich, dass wir es hier nicht im Schnelldurchlauf abhandeln können, es gäbe eine Schrift für sich. Wir möchten nur soviel andeuten, dass Dan und der Gesetzlose in einem Zusammenhang stehen können, wobei jener, „der aus der Mitte wird“ (das leider eingefügte Wort „genommen“ ist eine menschlich Einfügung), durchaus mit dem Samen Dans identisch sein kann.

Dan wird zur Schlange, ja zur giftigen Hornotter, die dem Gesetzlosen seine giftige Kraft geben wird, wobei mit dem Reiter, der rückwärts vom Pferd fällt, nicht die Feinde Israels zu sehen sind, sondern Israel selbst ... es fällt dann buchstäblich rückwärts vom Pferd!!

Höchst interessant ist in dem Zusammenhang, wenn wir Dan mit dem Gesetzlosen in Verbindung bringen, wenn wir dazu einmal Offb 7:5-8 lesen und die genannten Stämme beachten: „Dan“ fehlt in der Aufzählung der Stämme – warum wohl? Ebenso fehlt Ephraim, dafür sind Joseph und Manasse aufgezählt – seltsam, oder?

Zwei Phasen (2 mal 3 ½ Jahre) durchläuft das Volk, bevor das Königreich aufgerichtet wird, wobei die zweite Phase (3 ½ Jahre) die schlimmste Zeit für Israel werden wird, wo Israel auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt.

In Fortsetzung von gestern: Und jetzt verstehen wir auch den letzten Vers 18 in unserem Leitvers, der ja erst einmal ziemlich zusammenhanglos hier am Schluss steht, wo Jakob alleine Gott die Lösung zutraut, nämlich die Rettung aus dem Chaos, welches die Macht des Bösen durch den Gesetzlosen angerichtet hat.

Das gesamte Israel muss durch den Zorn Gottes hindurch, darf aber am Ende auf „Sein Heil“ hoffen, und dies zu einem Zeitpunkt, wo wir, die Glieder am Körper des Christus, längst mit Ihm, unserem Herrn und Haupt, vereint sein werden und die Geschehnisse auf Erden mit verklärten Augen miterleben dürfen. Aber – wir hoffen nicht nur, sondern wir haben die Gewissheit in unseren Herzen, dass wir in der Gnade Gerettete sind!

Vielleicht hat der eine oder andere unter uns gemerkt, wie viel Aussagen für uns plötzlich viel verständlicher werden, wenn wir unsere neue Sicht in Punkto „10 Stämme“ anwenden, und gerade „Dan“ wird hier zu einem der dramatischsten Stämme unserer letzten Tage, wo sich der Gesetzlose zu enthüllen beginnt!

Da wir oben die 10 Stämme erwähnt haben, möchten wir hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir uns nicht mit der so genannten 10-Stämme.Lehren gleichstellen wollen!

1Mo 49:19

„Gad – eine Streifschar überfällt ihn. Er aber überfällt ihre Fersen.“

Wir wollen nicht aus dem Auge verlieren, was Jakob in Vers 1 als Überschrift über alle Söhne sagte: „Ich will euch kundtun, was euch begegnen wird in den späteren Tagen“, wobei sich „die späteren Tage“ auch weit über unsere Gegenwart hinaus ziehen können – Gott gibt Seinem Jakob einen erstaunlichen Weit- und Fernblick!

Nach Dan müsste eigentlich Naphthali folgen, doch auch hier hält Jakob die Reihenfolge nicht ein, es folgt „Gad“, und schon die Worte Jakobs weisen auf einen Überwinder hin, der durch Kampf zum Sieg gelangt. Geschichtlich ist es einfach, Jakobs Worte auszulegen, denn Gad hatte sein Losteil an der östlichen Grenze von Ammon, und war damit ständigen Angriffen der Ammoniter ausgesetzt, die Gad geschickt abzuwehren wusste, wovon es ja viele Berichte im AT gibt.

Prophetisch gesehen wird Gad einmal eine wichtige Rolle spielen, wenn der Christus Sein irdisches Reich aufrichten wird, wo es wie einst bei David gilt, die Feinde entsprechend zu richten.

Herrlich wird es, wenn wir diese Worte ein klein wenig auch auf uns münzen können, und dies insofern, als auch wir nicht nur Sieger, sondern „überlegene Sieger“ sind, allerdings nicht durch unsere Kraft, sondern durch den, der uns liebt (siehe Röm 8:37), und der Seine Liebe zu uns am Kreuz auf Golgatha dem ganzen All gezeigt hat. In Ihm, unserem Herrn und Haupt, hat Gott Seine Liebe offenbart, und nichts kann uns von dieser Liebe jemals scheiden!

1Mo 49:20

„Asser – fett ist sein Brot. Und er gibt königliche Leckereien.“

War der Schwerpunkt bei Gad gestern der Sieg, so liegt er heute bei Asser auf „Wohlergehen und Überfluss“, und auch hier ist die geschichtliche Erklärung erst einmal einfach, denn Assers Losteil besteht aus dem fruchtbaren Küstenstreifen im nördlichen Teil Kanaans, wo es Überfluss an Weizen und Öl gab.

Prophetisch gesehen könnte Jakob hier bis in das irdische Königreich geschaut haben, wo nach dem Leid der letzten 3 ½ Jahre dem Volk Israel Frieden, Wohlstand bis zu köstlichen Leckereien gegeben sind. Das AT ist voll von solchen Verheißungen.

Das Bild des Reichtums und des Überflusses kann in gewissem Sinn auch auf uns, die Glieder am Körper Christi Jesu übertragen werden, nur ist es bei uns kein buchstäblicher Reichtum und Überfluss, sondern ein „geistlicher“. Dies führt uns fast automatisch zu Pauli Worten in Eph 1:3 ff, wo uns in herrlichsten Farben aufgezählt ist, worin unser Reichtum besteht, nämlich „in jedem geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen in Christus!“ Wenn wir jetzt hergehen, und in unserer Bibel in den Versen 3-14 all jene Stellen rot unterstreichen, wo es heißt „In Ihm“, dann muss uns aufgehen, dass wir mit kaum mehr fassbaren Köstlichkeiten überhäuft sind, die uns allesamt täglich zutiefst erfreuen dürfen. Und was sind das doch für köstliche Leckereien, die uns Sein Wort bereithält, wenn wir denn zugreifen! Dann darf aber der Dank nicht fehlen, zu dem uns Paulus in 1Kor 1:4 ff zuspricht.

1Mo 49:21

„Naphthali ist eine Eiche, ausgestreckt, die da gibt Erzeugnisse, die ansehlich sind.“

Zurückliegend sahen wir bei Gad als Merkmal den Sieg, bei Asser die Fülle, nun kommt Naphthali dazu, der zweite Sohn der Magd von Rahel, „Bilha“, und insgesamt der sechste Sohn Jakobs, den Jakob mit einer Eiche vergleicht. Nach unserem Verständnis ist die Eiche durch ihr langlebiges Holz bekannt, durch ihren majestätischen Wuchs und ihr Alter, sie kann bis tausend Jahre alt werden. Diese drei Eigenschaften ergeben für Naphthali das Merkmal für Herrschaft, die sich weit ausstreckt.

Nun ergibt sich aber für uns ein Übersetzungsproblem, denn fast alle übrigen Übersetzungen geben unseren Leitvers ähnlich der Elberfelder Übersetzung wieder: „Naphthali ist eine losgelassene Hindin; er, der schöne Worte gibt“, wobei Luther die Hindin mit „schneller Hirsch“, und Baader mit „Widderin“ wiedergibt. Man darf in dieser Übersetzung eine losgelassene Hirschkuh sehen, die in ihrem (nunmehr) freien Lauf durch nichts gehindert wird, sich also völlig frei fühlt.

„Naphthali“ bedeutet Kraft (siehe 1Mo 30:8), denn „mit Kampfeswindungen Alueim’s“, so sagt Rahel, hat Bilha ihren Sohn geboren. Damit haben wir das Bild der Freiheit, der Kampf voranging! Anders ausgedrückt: Kampf ist nötig, um zur Freiheit zu gelangen!

Auch hierfür gibt es in der Geschichte des Stammes Naphthali viele Beispiele, wobei als Beispiel Ps 18:33-34 noch zusätzlich auf die Schnelligkeit einer Hindin hinweist.

Wir möchten Naphthali nicht verlassen, ohne zu prüfen, ob da auch etwas für uns abfällt – und in der Tat werden wir fündig, wenn wir das Bild der Freiheit aufgreifen, die bei Naphthali durch Kampf erworben wurde, denn: Auch wir wurden zur Freiheit freigemacht, wie es Paulus in Gal 5:1 schreibt, oder: „Ihr wurdet doch zur Freiheit berufen, Brüder“ (Gal 5:13). Mehrere Stellen bei Paulus schreiben von dieser Freiheit, die wir haben dürfen, der – und das müssen wir beachten – aber auch ein Kampf vorausging! Nur: In unserem Fall war es nicht unser Kampf, sondern der Kampf unseres Herrn und Hauptes!

Wenn wir oben schreiben, „In unserem Fall ...“, dann müssen wir hier bedenken, dass es noch den anderen Fall, nämlich Israel gibt, wo die Freiheit den Überwindern gegeben wird, wo also ein eigener Kampf geführt werden muss. Das heutige Israel steht unter dem Gesetz, und hat Werke zu bringen, wie es Jak 3:24 einfordert. Auch Offb 3:21 fordert zum Beispiel die eigene Kraft zum Überwinden. Das sind nur einige Beispiele, die uns, die wir zur Körpergemeinde Christi Jesu berufen wurden, nicht betreffen, warum?

Weil wir in die Gnade berufen sind und in dieser Gnade Gerettete sind, und dies durch Glauben, und nicht aus uns bzw. unseren Werken; mit dem Fazit: Damit sich niemand rühme (siehe Eph 2:8-9). „Gnade“ bedeutet „etwas, das Freude verursacht“ – freuen wir uns noch darüber, dass diese Gnade uns in die unverdiente Freiheit führt? Uns rettet?

1Mo 49:22a

„Ein fruchtbarer Sohn ist Joseph, ein fruchtbarer Sohn, meines Auges Freude;“

Wir kommen mit Joseph und Benjamin zu den zwei letzten Söhnen Jakobs, beide von Rahel, der Frau seiner (Jakobs) Liebe, und diese beiden Söhne spielen eine weit herausragende Rolle im Heilsplan Gottes, die bisher kaum oder überhaupt nicht von den Gläubigen beachtet wurde. Aber gehen wir zuerst zu Joseph, den Sohn, den Jakob mehr liebte, als all seine Söhne (siehe 1Mo 37:3):

Wir dürfen wohl sagen, dass Joseph im gesamten Wort Gottes das schönste Vorbild von dem Sohn Gottes ist, und dies in seiner Erniedrigung, als auch in seiner Erhöhung. Auch das NT bestätigt dies deutlich in der Rede des Stephanus in Apg 7, wo die Leiden Jesu durch Joseph und Mose dargestellt werden. Es wäre nun erst einmal viel Herrliches über „den Sohn seiner (Jakobs) Liebe“ zu schreiben, der ja den Sohn Seiner (Gottes) Liebe abschattet, aber wir greifen die Worte in unserem Leitvers auf, wo Jakob seinen Sohn als „fruchtbar“ bezeichnet, seines Auges Freude ... dies geht weit über die normale menschliche Fruchtbarkeit hinaus! Was sieht Jakob? Was ist die Freude seiner Augen?

Wir können Jakobs Freude nur verstehen und auch zu unserer Freude machen, wenn wir unsere geistlichen Augen gebrauchen und auf das zurückkommen, was uns bzw. mich, den Verfasser dieser Zeilen in 1Mo 48:19 beschäftigt hat: „Und sein (Ephraims) Same werde der Nationen Fülle.“

Erst wenn wir erkennen, dass Jakobs Blick weit über die menschliche Fruchtbarkeit hinaus geht, nämlich dorthin, wo Josephs Fruchtbarkeit auch wirklich zur Freude Jakobs wird, in jene Zeit also, wo sich der Same Ephraims unter die Nationen zerstreut und letztlich zur Fülle der Nationen wird, kommt auch in uns Freude auf. Im Detail sieht dann Jakob folgendes:

Er sieht in seinem Segen auf Joseph zuerst einmal dessen Sohn Ephraim, dessen Same er ja schon zuvor als „der Nationen Fülle“ sah. Er sah im Einzelnen, wie sich die Nachkommen Ephraims von Juda trennten, wie sie unter Jerobeam, einem Abkömmling Ephraims, als verbliebene 10 Stämme rund 400 Jahre weiter existierten, bis sie in assyrische Gefangenschaft kamen und von dort unter die Nationen flüchteten. Jakob sah weiter, wie dieser Same Ephraims seiner Identität verlustig ging, und damit auch nicht (!) unter den Bann der Blindheit fiel, den Gott in Apg 28:26-27 über Sein Volk Israel aussprach. Dieser Bann traf nur die zwei bestehenden Stämme Juda und Benjamin!!!

Wir möchten hier ausdrücklich betonen, dass zur Zeit, als Paulus die obigen Worte über das widerspenstige Volk aussprach, dieses Volk nur aus zwei Stämmen bestand und seine Worte daher nur auf diese zwei Stämme zutraf! Die übrigen 10 Stämme existieren bis heute als unbekannte Flüchtlinge unter den Nationen.

Doch Jakob sieht mehr, er sieht mit den Augen Gottes, wie die einzelnen Glieder der 10 Stämme zwar menschlich gesehen ihre Identität verloren haben, doch nicht bei Gott!!!

Wir möchten heute zuerst die wichtige Tatsache betonen und wiederholen: Zehn Stämme, unerkannt unter die Nationen zerstreut, sind nicht von dem Bann der Blindheit und Verstockung betroffen, die Paulus in Apg 28:26-27 auf das bestehende Volk Israel legt, sie können also erkennen und annehmen, was Jesus auf Erden verkündigt, womit die Worte Jesu, „Ich wurde lediglich zu den verlorenen Schafen vom Hause Israel gesandt!“ eine völlig neue Bedeutung gewinnen!

Es ist also buchstäblich der Same Ephraims, der in bisher unbeachtetem Maß fruchtbar ist, indem er die Worte Jesu, die Er in Seiner Erdenzeit aussprach, aufnimmt und glauben kann! Und dies mitten unter den Nationen! Lasst uns über dies nicht zu schnell hinweg lesen, sondern bewegen wir diese Gedanken einmal inständig in uns.

Was also Jakob sieht, ist die geistliche Frucht Josephs, die im Stillen unerkannt, aber in Gottes Augen sichtbar, inmitten der Nationen wächst und im Glauben reift ... was Freude in Jakobs Augen verursacht, denn: Er darf bereits die Frucht seines Segens auf Ephraim erkennen: Sein Same werde der Nationen Fülle!

Um hier vorzubeugen: Jakob erkannte nicht das Geheimnis der Körpergemeinde, wie es Paulus enthüllt wurde! Aber er durfte sehen, wie sich die Fruchtbarkeit Josephs durch Ephraim in der Fremde unter den Nationen erfüllte, und wie sie letztlich zur Fülle gebracht wurde. Hier endet wohl Jakobs Sicht.

Obwohl unsere konkordante Übersetzung auch hier wieder weit von den herkömmlichen Übersetzungen abweicht (wie sicherlich viele von uns bemerkt haben), bleiben wir bei dem Text unseres Leitverses, und nehmen auf, was Jakob, dieser ganz besonders gesegnete Patriarch Gottes, weiter über Joseph aussagt:

Zuerst sehen wir in Jakobs Worten die buchstäbliche Erfüllung, wo nach vielen Jahren sich Vater und Sohn in Ägypten wieder vereinten – der zweitjüngste Sohn ist nach seiner Erniedrigung und ihr folgenden Erhöhung in die Arme des Vaters zurückgekehrt. Und welch Freude Jakob dabei in seinem Herzen empfand, können wir nur erahnen!

Ins Geistliche übertragen sehen wir unseren Herrn und unser Haupt, der Seine Herrlichkeit beim Vater verließ, um Sich auf Erden zu erniedrigen, Er kam in Sein Haus, doch die Seinen nahmen Ihn nicht auf, sie durften Ihn nicht erkennen, vielmehr war ihr göttlicher Auftrag, Ihn ans Kreuz zu bringen! Und dann, als unser Herr durch die Wirksamkeit der Gewalt Seiner (Gottes) Stärke aus den Toten auferweckt wurde, war Sein erster Gang der Aufstieg zum Vater! Joh 20:14-17 beschreibt dies derart, dass Maria, welche die Erste am Grab Jesu war und den Auferstandenen zwar gewahrte, Ihn nicht berühren durfte, wobei Jesus hierzu sagte: „... denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgestiegen!“

Unser Augenmerk gilt aber jenem Moment, wo der Vater den Sohn, der Ihn nunmehr am Kreuz mit der Welt versöhnt hat, in die Arme nahm – wir können diesen Moment wohl kaum nachvollziehen, er ist zu gewaltig!

1Mo 49:23

(Joseph) „Und bitter waren sie gegen ihn und haben gehadert. Und die Schützen haben ihm gegrollt.“

Wir sahen bisher Joseph als den fruchtbaren Sohn, als der Erniedrigte und Erhöhte und zum Vater Zurückgekehrte, nun sehen wir ihn bzw. „Ihn“ als denjenigen, dem Bitterkeit von jenen entgegen schlug, die Ihn aufnehmen sollten, und Feinde (Schützen) stellten sich gegen Ihn auf, die Ihm eigentlich huldigen sollten! Wir sehen Joseph also erneut als Vorschattung auf den Christus.

Das zur Zeit Jesu existierende Volk Israel bestand lediglich aus den zwei Stämmen Juda und Benjamin, und diese zwei Stämme wurden mit Blindheit geschlagen, so dass sie Jesus als den gekommenen Sohn Gottes nicht erkennen konnten! Dies entsprach dem Ratschluss Seines (Gottes) Willens, wie es uns Eph. 1:11 lehrt. Haben wir uns eigentlich schon einmal intensiv darüber Gedanken gemacht, warum Gott das dortmals existierende Volk Israel mit Blindheit belegt bzw. verstockt hat?

Gott hat dieses Volk erwählt, um es als Werkzeug zu gebrauchen, um Seinen Heilsplan auszuführen. Und ein Teil dieses Volkes, nämlich zwei Stämme, wurden von Ihm verstockt, um Seinen Sohn ans Kreuz zu bringen. „Und bitter waren sie gegen ihn und haben gehadert“, wobei wir erst einmal die menschliche Seite sehen, die uns in der Apostelgeschichte zeigt, wie sich die Juden ereiferten, als sie sahen, wie Paulus unter den Nationen Erfolg hatte. Aus Eifersucht wurde ihr Herz bitter und sie erhoben ihre Hände gegen Paulus, im Grunde gegen Jesus!

Gebrauchen wir heute zuerst einmal wieder unsere bekannten Offenbarungsstufen (-Leiter), die uns ja ganz unten immer erst die menschliche Seite zeigt, doch je höher wir empor klettern, je mehr wird uns die göttliche Seite geoffenbart. Gestern sahen wir die Eifersucht der Juden als Grund der Ablehnung der Botschaft Pauli, heute sehen wir tiefer, wir sehen den Heilsplan Gottes, der vorsieht, dass das Teilvolk Israel Seinen Sohn ans Kreuz bringen muss. Beim anderen Teil Israels, den abgetrennten 10 Stämmen, ist es ähnlich: Menschlich gesehen diente die unverschämte Steuererhöhung des Königs Rehabeam dazu, um das Volk zu teilen, göttlich gesehen diente diese Teilung dazu, um dem abgetrennten Samen Ephraims unter den Nationen zur Fülle zu bringen, und dies unbeeinflusst von dem Haus Juda!

Wir können hier auch einen kurzen Blick auf den Abschluss dieses Abschnittes im Heilsplan Gottes werfen, auf Röm 11:25-27, wo die Verstockung, die Israel zum Teil widerfahren ist, genommen wird, wenn ... die Vervollständigung (Fülle) der Nationen eingegangen sein wird, was mit der Entrückung geschieht. Danach wird das ganze Volk, alle 12 Stämme, wieder zusammengeführt und Israel als Gesamtheit aus dem Zorn Gottes gerettet werden, indem der Bergende aus Zion kommen wird, um Sein Reich aufzurichten.

Doch bis dahin ist noch Bitterkeit in den Herzen der Juden, grollen jene gegen Joseph (= Jesus), die ihre Bogen gegen Ihn erhoben haben, die Ihn nicht als Sohn Gottes anerkennen konnten, sondern in Ihm einen Gotteslästerer sahen.

1Mo 49:24

„Doch gebrochen in Manneskraft ist ihr Bogen, und schlaff sind die Arme ihrer Hände. Von den Händen des Recken Jakobs, von dort ist der Hirte, Israels Stein.“

Wenn wir andere Übersetzungen lesen, bekommen wir oft das Gegenteil zu lesen von dem, was „die Konkordante Übersetzung“ schreibt; wir lassen uns aber hiervon nicht beirren und bleiben bei unserem Leitvers, wobei wir zurückliegend in Joseph die Abschattung des Christus sahen, der von dem Volk bedrängt wurde und mit Pfeilen (um bei dem Bild des Bogenschützen zu bleiben) beschossen wurde. Diese Pfeile kamen aus dem Mund der Oberen der Juden, die Ihn ja der Gotteslästerung beschuldigten, wobei hier Jer 9:8 bestätigt, was Worte sein können: „Ihre Zunge ist ein mörderischer Pfeil ...“ (Elberfelder).

Der geschickteste Bogenschütze war allerdings Satan, wenn wir hier nur an die Pfeile denken, die dieser auf Jesus in der Wüste abschoss – es waren Pfeile, vermengt mit dem Wort Gottes, die Jesus aber mit den Worten abwehrte: „Und abermals steht geschrieben ...“!

Doch trotz aller Manneskraft und Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen und trotz der Meinung, mit dem Tod Jesu am Kreuz sei dieses Problem erledigt, darf Paulus in 1Kor 15:54b schreiben: „Verschlungen wurde der Tod im Sieg!“ Damit ist die in unserem Leitvers genannte Manneskraft tatsächlich gebrochen, Arme und Hände sind schlaff geworden.

„Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“

Unser Leitvers führt uns aber auch noch zu Jakob, und bezeichnet ihn sogar als „Recken“, also als einen Mächtigen, und von dort folgen der Hirte und Israels Stein. Abrundend zu dem, was wir zurückliegend ausgesagt haben, führt uns unser Leitvers heute zu dem, der alles lenkt und in der Hand hat, der mächtig ist, der Sein Volk hirtet und der den Eckstein gelegt hat, auf dem Sein ganzer Heilsplan aufgebaut ist ... Jakob, der den göttlichen Vater darstellen darf, eine Ehre, auf die wir noch bei Jakobs Tod zu sprechen kommen.

Ob Jakob wohl gewusst oder geahnt hat, von wem er hier spricht? Mit wem er verglichen wird? Wohl kaum – sonst hätte er es nicht gewagt, diese Worte auszusprechen! Hier wollen auch wir uns einmal fragen: Wissen wir eigentlich, zu wem wir beten, sprechen? Leider ist der Gott, zu dem wir Abba sagen dürfen, oft nur ein Mülleimer für unsere Hilferufe und Bitten, aber – haben wir Ihn auch schon als „Den“ erkannt, der uns an Seinem Heilsplan teilnehmen lassen möchte? „Der“ möchte, dass wir uns mit Ihm freuen, wie alles gemäß dem Ratschluss Seines Willens abläuft? Dass wir uns freuen können, wenn wir erkennen dürfen, wie alles von Ihm bis ins Kleinste geplant ist? „Der“ will, dass wir nicht nur Seine Kinder bleiben, sondern zu Söhnen werden, zumal wir ja gemäß Röm. 8:15b den Geist des Sohnesstandes erhalten haben? Fragen über Fragen ... die uns zeigen, wie viel Erkenntnis Seiner Selbst wir noch dringend nötig haben, um die wir aber gemäß Eph 1:15 ff beten dürfen.

1Mo 49:25

„Vom Al deines Vaters, der dir auch wird helfen, und dem Allgenugsamen, der dich auch wird segnen, Segnungen seien dein von den Himmeln von oben, Segnungen des Unterwasser-Chaos, das da liegt drunten, Segnungen der Brüste und des Mutterleibes,“

Unsere gestrige Überleitung passt, sie führt uns direkt zu Al, dem Allgenugsamen oder ganz schlicht und einfach zu unserem, Gott und Vater. „Er“ ist es, von dem jegliche Art von Segen kommt, und Jakob darf dies mit seinen Worten über Joseph eindrucksvoll bestätigen.

Man kann nun bei den Worten Jakobs an die ganz normalen Segnungen wie Sonne, Regen, Tau denken, oder an die Nahrung der Mutterbrüste, also alles, was das Leben auf der Erde angenehm macht, sei es von oben oder von unten, wir können aber auch mit unseren geistlichen Augen weiter schauen – und dann werden Jakobs Worte auch uns zur Herrlichkeit!

Wohlgemerkt, Jakob spricht zu Joseph, dem Vater Ephraims, den er ja schon zuvor mit dem Segen, „sein Same werde der Nationen Fülle“, belegt hat. Da nun Joseph klar zu den abgetrennten 10 Stämmen gezählt werden muss und diese unter dem Sammelnamen „Ephraim“ weiter existieren und danach unter die Nationen zerstreut wurden, müssen wir die Segnungen dort suchen, wo sie zu finden sind – unter uns! Und das Ziel aller Segnungen, wozu Gott uns als Seine Werkzeuge zubereitet und gebraucht, ist die Unterordnung des Alls in dem Namen „Jesus“, und dies der Überhimmlischen, Irdischen und Unterirdischen – um zu huldigen: „Herr ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“

1Mo 49:26

„Segnungen deines Vaters und deiner Mutter. Übertreffen tun sie die Segnungen meiner Berge bis zu der Pracht der äonischen Hügel. Sie werden sein auf dem Haupte Josephs und auf dem Scheitel des Führers seiner Brüder.“

Wir möchten bei unserem Leitvers in der ersten Reihe erst einmal den Punkt hinter dem Wort „Mutter“ mit einem Komma ersetzen, denn ein Punkt ergibt hier keinen Sinn! So gesehen können wir die erste Aussage in unserem Leitvers derart verdeutlichen, dass Jakobs Worte bedeuten: „Die Segnungen von mir übertreffen die Segnungen meiner (Jakobs) Eltern – sie übertreffen all die Segnungen von Isaak und Abraham! Das ist schon eine gewaltige Aussage!

Wenn wir unseren Leitvers überdenken, erkennen wir, dass Jakob mit seinen Segensworten im Grunde den Schlusssegen über das Haupt Joseph (= Christus) ausspricht, der auch das Haupt seiner Brüder ist, und hier erst einmal jener, die die Fülle der Nationen darstellen – wir! Und in der Tat: Diese Sicht hatte weder Isaak noch Abraham! Abraham war bereit, seinen Sohn auf dem Berg im Land Morija zu opfern ... ein gewaltiges Bild! Doch dieses Bild kann nur noch von einem Bild übertroffen werden, unser Leitvers spricht von „äonischen Hügel“, wir meinen den Hügel Golgatha, worauf das Kreuz errichtet wurde, an welchem der Sohn Gottes für uns starb, und Sich der Vater mit der Welt versöhnte! Und die Pracht dieses Hügels Golgatha liegt auf dem Haupt Josephs (= Christus), auf dem Scheitel von jenem, der Seine Brüder führt, und ihnen gemäß Röm 11:26b als der Bergende aus Zion erscheint bzw. bei ihnen eintrifft, um die Unfrömmigkeit von Jakob abzuwenden – ist das nicht Herrlichkeit?

1Mo 49:27

„Benjamin ist ein Wolf, der in Stücke zerreißt. Am Morgen verschlingt er weiter, und am Abend verteilt er die Beute.“

Wir kommen zum letzten Sohn Jakobs, der zugleich auch der letzte Sohn von Rahel, der Frau Jakobs Liebe, war. Und da fällt uns gleich einmal auf, welch reißerische Worte Jakob gerade für jenen Sohn hat, der ihm nach Joseph so nahe stand, dass er ihn nicht einmal mit seinen Brüdern nach Ägypten ziehen lassen wollte. Und gerade über diesen Sohn jetzt sogar der Vergleich mit einem Raubtier, dem Wolf?

Zuerst zum historischen Hintergrund: Der spätere Stamm Benjamin hat in der Tat nichts mehr mit jenem sanften und liebevollen Jüngling gemeinsam, den wir noch zur Zeit Josephs im Kopf behalten haben; es war ein durchaus kämpferischer Stamm, wie viele Stellen im AT bezeugen. Auch der König Saul, der David zu töten suchte, war aus dem Stamm Benjamin. Und zum Schluss stammte sogar Saulus von Tarsus, der später zum Paulus wurde, aus diesem Stamm Benjamin und wütete, wie wir wissen, tatsächlich wie ein reißender Wolf unter den Anhängern Jesu! Doch dies war bekannterweise im früheren Leben Pauli, als er sich noch Saulus nannte, also „am Morgen seines Lebens“, um im Bild unseres Leitverses zu bleiben. Hier verschlang er buchstäblich jeden an Jesus Gläubigen, den er nur habhaft werden konnte!

Doch es gab, wie unser Leitvers sagt, auch einen „Abend“ im Leben des Saulus / Paulus, und damit kommen wir zur geistlichen Sicht dessen, was Jakob über Benjamin, den Sohn seiner geliebten Rahel als Segensworte aussprechen konnte.

1Mo 49:27

„Benjamin ist ein Wolf, der in Stücke zerreißt. Am Morgen verschlingt er weiter, und am Abend verteilt er die Beute.“

Wir bleiben mit unserer geistlichen Sicht bei Saulus/Paulus, dem für uns wichtigsten Glied aus dem Stamm Benjamin, und wir sehen bei ihm einen Morgen und einen Abend, was uns auf die zwei total unterschiedlichen Lebensabschnitte dieses von Gott so begnadeten Mannes weist.

Beide Lebensabschnitte sind uns allen ja nur zu gut bekannt, nun müssen wir sie aber auch richtig deuten bzw. einreihen. Dazu ist es erst einmal wichtig, dass wir den letzten Teil unseres Leitverses, den „Abend“ mit seiner „Beute“, nicht mehr negativ sehen, sondern in einem positiven Licht, denn: „Beute“ kann auch etwas ganz anderes sein, wie uns Ps 119:162 aufzeigt! Da ist von einer großen Beute die Rede, doch diese Beute ist nicht das Werk eines reißenden Raubtieres, vielmehr ist hier vom Wort Gottes die Rede, von „Dein Wort“, über das jemand jubelt, weil er/sie/es (die Beute = Sein Wort) gefunden hat!

Und jetzt gehen wir zu dem Benjaminiten Saulus von Tarsus, auf den dieser Jubel ja voll zutrifft, als er mit Seinem Wort vor Damaskus konfrontiert wurde, und am Abend seines Lebens jubeln durfte, weil er es hat finden dürfen! Und es war, wie es Eph 3:8 ff beschreibt, das ihm vom erhöhten Herrn eingegebene Evangelium der Gnade, bestimmt für die aus den Nationen! Damit schließt sich die Aussage Jakobs wie ein Kreis, beginnend mit einem Wolf am Morgen, endend mit einem Apostel der Nationen, der seine Beute, „Sein Wort“ , am Abend verteilt ... ist das nicht überwältigend?

Man möchte selber jubeln über das, was uns allein bisher aus den Segensworten Jakobs zugeflossen ist – wie trefflich und wunderbar passen alle Worte auf Saulus/Paulus, dem Samen Benjamins, zu! Doch es gibt in diesem Zusammenhang noch mehr Herrlichkeit zu erfassen, insofern Sie, meine in Christus geliebten Leser, sich meine Ausführungen über den „Samen Ephraims, der zur Fülle der Nationen wird“, zueigen gemacht haben.

Wir sehen die beiden Lieblingssöhne Jakobs, Joseph und Benjamin, beide wurden Jakob von der Frau seiner Liebe, von Rahel, geschenkt. Und beider Nachkommen wurden von Gott in 2 Königreiche getrennt, in das südliche Königreich Juda, und das nördliche Königreich Israel, das später den Sammelnamen „Ephraim“ bekam. Warum Gott Seinen Segensträger Israel in zwei Reiche teilte, wird klar, wenn wir erfassen können, dass Gott zwei Werkzeuge braucht, um das All in Christus aufzuhaupten, das auf der Erde und das in den Himmeln (aber darüber möchte ich später in einer folgenden Schrift schreiben). Wir sehen die beiden Nachkommen Jakobs, Joseph/Ephraim und Benjamin/Paulus in engem Zusammenspiel als Werkzeuge Gottes arbeiten:

Aus Joseph/Ephraims Samen kommt die Fülle der Nationen, aus Benjamin/Paulus kommt der Apostel, der mit seinem Evangelium dieser Fülle der Nationen den entsprechenden göttlichen Lehrstoff überbringt – das Evangelium der Gnade!

Am Ende von Benjamin könnte man zu Recht fragen, ob Jakob das alles so gesehen hat, wie es von mir ausgelegt wurde – ich meine „Nein“! Gott hat auch Jakob Sein Geheimnis der Körpergemeinde Christi Jesu nicht enthüllt, dies war, wie wir in Eph 3:8 lesen, Paulus vorbehalten! Aber wir, eben diese Körperglieder, dürfen Gottes Heilsplan in Jakobs Worten erkennen und uns darüber freuen, mehr noch: Wir dürfen unseren himmlischen Vater bewundern, wie klar und zielsicher Er alles vorbereitet hat und es auch ausführt! Und gerade in dem Zusammenspiel von Ephraim und Benjamin lässt Er uns in Seine Gedanken und in Sein Herz hinein schauen, lässt uns quasi im Nachhinein an Seinem Ratschluss und an Seinem Wirken teilhaben.

Wenn Gott uns in den gegenwärtigen zweifellos letzten Tagen dieser Verwaltung der Gnade mehr erkennen lässt als bisher, dann sollten wir dem nicht gleich abwehrend entgegenstehen, nur weil es uns noch fremd erscheint! Wäre es für uns denn so unmöglich, dass Gott Sich eben nur ein Volk, nämlich Israel, als Segensträger ausgewählt hat, auch mit überhimmlischer Berufung? Und wäre es so schlimm, wenn wir erkennen würden, dass die Nationen, die das Evangelium des Paulus angenommen haben, eben der Same Ephraims sind? Und damit zum Volk Israel gehören? Und dies auch noch unter dem Aspekt, dass in Eph 2:12 nicht von Fremden, sondern von „entfremdet dem Bürgerrechte Israels“ durch Paulus die Rede ist? Lassen wir uns doch nicht von Menschen oder der Tradition führen, sondern von Seinem Geist, dem heiligen!

Jakobs Segnen - sein Tod

1Mo 49:28

„All diese sind die zwölf Stämme Israels. Und dies ist, was ihr Vater spricht zu ihnen, als er sie segnet; jeden Mann nach seinem Segen – so segnet er sie.“

Mit Jakob an der Spitze präsentieren sich hier die zwölf Stämme als jenes Volk Israel, das Sich Gott gemäß 5Mo 7:7 als das schwächste und geringste Volk aller Völker erwählt hat. Und wir haben zurückliegend gesehen, wie jeder Segen sich auf jedem Stamm ausgewirkt hat und immer noch auswirkt. Gott erwählt Sich hier ein Volk, das Er segnet, damit dieses Volk selber einmal zum Segen werden kann! Und wie dies aussieht, hat Er schon früh in 1Mo 12:3 Seinem Knecht Abram mitgeteilt: „Und gesegnet seien in dir und in deinem Samen alle Sippen des Erdbodens.“ Damit hat der Same Abrahams, der ja durch Jakob und seine 12 Söhne fortgesetzt wird, einen klaren göttlichen Auftrag – nämlich auf dem Erdboden!

Einen winzigen Hinweis gab Gott aber schon früh Abraham, den dieser aber nicht verstehen konnte, da ihm und den damaligen Menschen die Welt über den Himmeln noch verschlossen war, in 1Mo 22:17 redet Gott vom Samen Abrahams als „wie die Sterne der Himmel“ – ein kleiner Hinweis auf die Überhimmel, den gläubige Forscher als „Himmelssamen“ bezeichnet haben und uns damit verglichen haben. Wir deuten hier nur an, dass Gott schon Abram eine Andeutung gab, die über den Erdboden hinausging!

Doch bevor Israel seinen göttlichen Auftrag, nämlich den Sippen des Erdbodens zum Segen zu werden, ausüben kann, muss er erst einmal in die göttliche Schule – es muss zubereitet werden! Und diese Schule war und ist schwer, sehr schwer!

Wir wollen heute das Thema der 12 Söhne Jakobs und den Segen, den ihnen Jakob gab, abschließen. Aber eine Aufgabe bzw. Frage möchte ich meinen in Christus geliebten Lesern noch mitgeben.

Nach der langen Knechtschaft in Ägypten, nach der langen Wanderschaft durch die Wüste, nach der Zeit unter den Richtern und den Königen Saul, David und Salomo teilte sich das bisher geschlossene Volk Israel unter Rehabeam in ein Süd- und Nordreich. Der äußerliche Anlass waren die Steuererhöhungen, die sich 10 Stämme unter der Führung von Jerobeam nicht gefallen ließen ... sie trennten sich, womit sich ein Südreich von 2 Stämmen, = Juda, und ein Nordreich von 10 Stämmen, = Israel, bildeten. Interessant hier: Der Name „Israel“ blieb bei den 10 Stämmen, die später auch Ephraim genannt wurden! Und nun unsere Frage: Warum trennte Gott Sein Volk?

Der genannte äußerliche Anlass der Steuererhöhung war es ja wohl kaum, es wäre ein rein menschlicher Akt! Doch wir in Christus Gereifte wissen, dass es Gott ist, der alles bewirkt, nur – glauben wir es auch? Wenn ja, wird unsere Frage brennender den je: Warum teilte Gott Seinen Segensträger Israel, wobei Er den größeren Teil, nämlich 10 Stämme über die assyrische Gefangenschaft unter alle Nationen zerstreute, und dies derart, dass sie zu Flüchtlingen unter den Nationen wurden (siehe Hos 9:17) und dabei auch noch offensichtlich ihre Identität verloren?

1Mo 49:29-30

„Und er gebietet ihnen und sagt zu ihnen: 'Ich, ich werde versammelt zu meinem Volk. Begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle auf dem Felde Ephrons, des Hethiters, in der Doppelhöhle auf dem Felde gegenüber Mamre im Lande Kanaan, die Abraham erwarb mit dem Felde von Ephron, dem Hethiter, als Besitz für ein Grab.“

Das Leben Jakobs, dem Letzten der drei Patriarchen, geht zu Ende und seine letzten Anweisungen betreffs seines Begräbnisses sind uns vielleicht dem Namen nach noch im Gedächtnis. Wir wollen aber unseren Leitvers dahingehend nutzen, um einen Rückblick auf das Leben dieses bedeutsamen Mannes zu tun, der uns in so vielem ähnlich ist, und an dessen Leben uns Gott in Seinem Wort bis ins Detail teilhaben ließ:

Das erste große Ereignis war, als Gott der Rebekka noch vor der Geburt der Zwillinge sagte, dass „der Größere dem Geringeren dienen wird“ (1Mo 25:23), woraus wir sehen können, dass Jakob der von Gott Auserwählte war. Doch um zu seiner Auserwählung zu gelangen, musste Jakob lügen und betrügen – Gott setzte also auch hier (wie schon von Anbeginn an im Garten Eden) sein „böses“ Werkzeug ein, um an Sein Ziel zu gelangen. Und wenn wir bedenken, wie sehr Jakob sein vom Bösen geprägtes Leben bis zum Schluss belastete, und wie frei und beglückt er war, als er dies alles ablegen konnte, dann können wir gut erkennen, worauf Gott Seinen Heilsplan aufgebaut hat: Durch die Erfahrung von Finsternis und Bösem, was zwangsläufig in die Gottesferne führt, lernt das Geschöpf „Mensch“, dass es einen Retter braucht. Der Weg hierzu führt an das Kreuz auf Golgatha, wo Gott vorführte, was göttliche Liebe ist und beinhaltet.

Wir verfolgen weiter die große rote Linie, die Gott in das Leben Jakobs gesetzt hat, und da erinnerten wir uns gestern, wie Gott als weiser Baumeister von Anfang an erst einmal einen dunklen Hintergrund aufbaut, um danach vor diesem das strahlende Licht Seiner Liebe aufleuchten zu lassen, was ja in Joh 3:16 ganz wunderbar manifestiert ist.

Auch die Vorväter Jakobs, Abraham und Isaak, mussten diesen Weg durchlaufen, wir erinnern nur an Isaaks Betrug, als er in 1Mo 26:7-11 seine Frau Rebekka (ähnlich wie schon Abraham) als seine Schwester ausgab– also eine „Lüge“, anstatt Vertrauen auf Gott!

Es folgte die Entzweiung der Brüder, und Jakob musste vor dem Zorn Esaus fliehen, und gelangte so nach Haran zu Laban, seinem zukünftigen Schwiegervater. Und hier erlebten wir mit, wie der Betrüger Jakob von seinem Schwiegervater betrogen wurde, was aber wiederum voll dem Ratschluss und Willen Gottes entsprach. Erst am eigenen Leib verspürte Jakob, wie schmerzlich es ist, betrogen zu werden – ein Prozess, den Gott bewusst seine Geschöpfe auf verschiedene Art und Weise durchlaufen lässt; und ist dieser Vorgang nicht auch schon so oft in unserem Leben sichtbar geworden?

Sein wichtigstes Erlebnis erfuhr Jakob, als er voller Furcht und innerer Bedrängnis seinem Bruder Esau entgegen zog (1Mo 32:7), und an dem von ihm selbst benannten Ort „Pniel“ mit „einem Mann“ kämpfen musste, wir finden den Bericht darüber in 1Mo 32:24-31.

Der Ringkampf begann in der Dunkelheit der Nacht, und dauerte bis zum Aufstieg des Frührotes. Hier musste Jakob lernen und erkennen, dass es nicht die eigene Kraft ist, die Gott von ihm möchte, sondern die völlige Hingabe an Gott, was Jakob mit den Worten in Vers 30 bezeugt: „Denn ich sehe Alueim von Angesicht zu Angesicht, und geborgen ist meine Seele.“

Wir sahen in jenem Mann, mit dem Jakob rang, einen himmlischen Boten, den Gott sandte, um Jakob seine Manneskraft dort zu nehmen, wo sie ihn fortan daran erinnerte, nicht auf die eigene Kraft zu setzen ... an der Pfanne seiner Hüfte, worauf Jakob fortan hinkte. Doch bevor wir dies in Vers 31 lesen, erstrahlte ihm die Sonne, was symbolisch bedeutet, dass das göttliche Nehmen der eigenen Kraft nicht das Ende bedeutet, sondern vielmehr der Aufgang der Sonne ist, die göttliche Liebe, die alles Leid und allen Schmerz überstrahlt – und dies letztlich in dem Namen „Jesus“!

1Mo 49:31-32

„Und dort begruben sie Abraham und Sara, sein Weib; dort begruben sie auch Isaak und Rebekka, sein Weib; und dort begrub ich Lea. Erworben ward das Feld und die Höhle darauf von den Söhnen Heths.'“

Dem gestrigen Tag müssen wir noch ein wichtiges Ereignis anfügen: Nach dem Kampf sagte „Er“ zu Jakob: „Nicht Jakob soll dein Name weiterhin heißen, denn Israel sollte dein Name sein. Denn aufrecht bist du mit Alueim und mit Menschen und überwindest.“ Und wenn wir hier noch das letzte Wort „überwinden“ aufgreifen, dann dürfen doch auch wir alle befreit von jeglichem Unrat an Sünde und Last zu dem aufblicken, in dessen Namen wir tatsächlich überwinden, weil Er am Kreuz überwunden hat, was uns von Gott trennte!

Zu unserem Leitvers: Wir hören hier die letzten Worte jenes Mannes, der uns so lieb geworden ist, und wir hören darin Wehmut mit Sehnsucht gepaart, dort begraben zu werden, wo die Vorväter mit ihren Frauen ihre letzte Ruhe erhalten haben. Einst hatte Gott Abraham zugesagt, ihm und seinen Nachkommen das verheißene Land Kanaan zugeben. Und Abraham kaufte dortmals jenes Familiengrab, um dort aufzuerstehen, wo die Verheißung gegeben war.

Nun kann Jakob in Frieden sterben, alles ist von seiner Seite aus geregelt, wobei wir auch noch gerne das Zeugnis in Hebr 11:21 aufgreifen, wo Jakobs Glaube betont wird: „Durch Glaube segnete Jakob, sterbend, jeden der Söhne Josephs, und betete an, gestützt auf die Spitze seines Stabes.“ Sein sterbendes Auge sieht hier nicht auf seine Söhne, sondern beachtenswerter Weise auf Manasse und den vorgezogenen Ephraim!

1Mo 49:33

„Und es beendet Jakob, zu gebieten seinen Söhnen; und zusammen legt er seine Füße auf das Bett und haucht aus. Und er wird versammelt zu seinem Volk.“

Jakob ist 147 Jahre alt geworden. Gott führte diesen letzten der drei Patriarchen zu seiner vollen Reife, die darin bestand, dass Jakob alles aus der Hand von Al, dem Allgenugsamen nehmen konnte, auch die Verheißung, dass das Land Kanaan ihm und seinem Samen zum äonischen Besitz gegeben ist (siehe 1Mo 48:4). So war sein Wunsch, in diesem Land auch begraben zu werden, der Ausdruck seines Glaubens an die Worte Gottes.

Gott sagt in Seinem Wort, dass Jakob nun zu seinem Volk versammelt wird – und da ja dieses Volk noch nicht bestand, müssen wir hier seine verstorbenen Vorfahren sehen, die alle den Weg zu den Entschlafenen gingen, wo es kein Bewusstsein gibt und wo alle auf ihre Auferstehung warten müssen, die sich ja gemäß den Worten Pauli in 1Kor 15:22 ff vollzieht. Wir unterscheiden drei zukünftige Auferstehungen, wobei die Erste uns betrifft, es ist unsere Entrückung. Die beiden anderen Auferstehungen finden zu Beginn und am Schluss des irdischen Tausendjahrreiches statt.

Wenn wir nun fragen, wann Jakob seine Auferstehung erleben wird, können wir ihn wohl mit Abraham gleichstellen, und Abraham wird ja in Joh 8:56 von Jesus direkt prophezeit, dass er Seinen Tag gewahren sollte, und „Sein Tag“ ist eben „der Tag des Herrn“, der zweite von uns bekannten drei Tage, wo Er auf den Ölberg kommen wird, um Sein irdisches Königreich aufzurichten. Wenn wir in Hebr 11:10 lesen, dass Abraham darüber hinaus auf jene Stadt wartete, die Gott bereitet hat (Hebr 11:16b), nämlich das überhimmlische Jerusalem, dann können wir nur staunen, was diese Väter schon sehen durften!

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 50