1. Mose - Kapitel 24

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

1. Buch Mose - Kapitel 24

Brautsuche für Isaak
Gebetserhörung des Knechtes
Elieser berichtet von seinem Auftrag
Die Braut wird zu Isaak geführt

Brautsuche für Isaak

1Mo 24:1

"Und Abraham ist alt, gekommen in die Tage. Und Ieue segnet Abraham in allem."

Die Worte in unserem ersten Leitvers eines neue Kapitels strahlen einen tiefen Frieden aus, ja man spürt förmlich diesen Frieden - der alt gewordene und im Glauben gereifte Abraham steht unter dem segen Ieue's Lassen wir uns heute einmal fragen, "was bedeutet Frieden in uns"?

Ich, der Verfasser hierzu, möchte dazu ein Zeugnis geben, was mir vor Jahrzehnten passiert ist: "Ich hatte einen kleinen Wortdienst in einer Nachbargemeinde. zu verrichten und nahm dabei eine ältere Glaubensschwester mit. Ich sprach über das Thema 'Gnade'. Auf der Heimfahrt fragte mich diese rund achtzigjährige Schwester plötzlich: 'Meinst du, ich werde auch gerettet?' Ich muss hierzu noch sagen, dass mir dies Schwester von frühester Kindheit an bekannt war, sie half meiner Mutter beim Putzen und war die Erste, die in meinem Elternhaus von Jesus sprach. Ich musste nun erleben, wie ein gläubige, alt gewordene Frau, die ein Leben lang den Weg mit Jesus ging, Zweifel hatte, ob sie auch gerettet würde! Fast schon geschockt fragte ich sie, was sie nach meinem Dienst über die Gnade zu dieser Frage veranlasst habe? Sie meinte, dass eine alte Schuld in ihrem Leben sie verunsichert ... ihr fehlte offensichtlich der tiefe Friede im Herzen.

Ursache ihrer Zweifel war, dass sie sich überwiegend in pfingstlichen Kreisen bewegt hatte, wo gepredigt wurde, dass Werke Voraussetzung waren, um vor Gott gerechtfertigt zu sein. Zugrunde gelegt wurde für diese Lehre unter anderem Jak 2:24. Durch meine Botschaft, dass wir ohne Werke, nur in der gnade gerettet sind, brachte sie durcheinander.

Wir möchten das gestrige Zeugnis heute zu Ende bringen, vor allem, warum ich dies hier schreibe: Es hat mich tief bewegt, dass eine am Lebensende stehende Gläubige ganz offensichtlich keine Gewissheit hat, ob es ihr wohl reicht, gerettet zu werden ... und ich weiß weiter, dass dies kein Einzelfall ist! Das Fazit aus dieser Geschichte ist, dass jener Friede fehlt, den wir bei Abraham in unserem Leitvers verspüren!

Natürlich musste auch Abraham (im Gegensatz zu Abram) Werke tun, um Gottes Gerechtigkeit zu erlangen, aber er hörte auf Gottes Reden und wusste im Alter zuversichtlich, wo seine Heimat war, die gab ihm den tiefen Frieden!

Wir haben es heute einerseits einfacher, weil wir ohne werke vor Gott gerechtfertigt sind, was ja Röm 3:28 bezeugt, aber, wir haben es auch insofern schwerer, als wir gemäß 2Tim 2:15 das Wort der Wahrheit richtig schneiden müssen, das heißt, wir müssen unterscheiden und auseinander halten, was in unserer Bibel an uns (die herausgerufenen Gläubigen aus den Nationen) gerichtet ist, und was dem Volk Israel gilt. Wer dieses "Schneiden" nicht vornimmt, gerät schnell unter jenes Evangelium, das an Israel gerichtet ist - und hier sind Werke tatsächlich gefordert!

Es gibt aber für uns jenen Frieden im Herzen, der allem Denksinn überlegen ist (Phil 2:7) - es gibt keine Ungewissheit für uns, weil unsere Rettung nicht aus uns oder mit uns geschieht, sondern allein Gottes Nahegabe ist (Eph 2:8).

Wir kommen wieder zurück zu Abraham und lassen uns noch etwas beeindrucken, wie Gott sein Alter gesegnet hat Dabei mag bei manchem Gläubigen, der unter seinem Alter leidet, sei es durch Krankheit oder einfach durch Altersbeschwerden, die Frage aufkommen, "warum gerade ich "? Und ... solche Fragen können auch den inneren Frieden stören!

Sehen wir die Dinge einmal von Gottes Sicht aus: Wir befinden uns alle in der Zubereitung auf unsere zukünftigen Aufgaben in der Herrlichkeit, die sehr vielfältig sein werden. Und wie wir es von. unserer weltlichen Schule (oder auch Hochschule) kennen, werden am Ende einer Schulzeit Prüfungen bzw. Examen durchgeführt. Und wer von uns schon solche Prüfungen absolvieren musste, weiß, dass in jener Zeit totale Stille angesagt ist, selbst oder gerade der Lehrer ist dem absoluten schweigen unterstellt! Wenn nun auch wir, am Ende unserer Ausbildung in die göttliche Prüfung gestellt werden und dabei schmerzlich Gottes Reden vermissen, dann lasst uns nicht verzagt sein, sondern wissen, dass wir jetzt ganz speziell auf unser zukünftigen Aufgaben vorbereitet werden!

Auch in Abrahams Leben gab es lange Perioden, wo Gott schwieg! Lassen wir uns also auch von Zeiten der Stille nicht in Unruhe bringen - niemand kann uns das Siegel aufbrechen oder wegnehmen, mit dem wir gemäß Eph 1:13 mit dem Geist der Verheißung versiegelt sind, und dies zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit! Wir alle sind gemäß Eph 1:3 viel mehr als Abraham mit jedem geistlichen Segen in Christus gesegnet!

1Mo 24:2-4

"Und es sagt Abraham zu seinem Knecht, dem ältesten seines Hauses, der da herrscht über alles, was sein ist: 'Lege doch deine Hand unter meine Hüfte; und ich beschwöre dich bei Ieue, dem Alueim der Himmel und dem Alueim der Erde, dass du nicht ein Weib nehmest meinem Sohne Isaak von den Töchtern des Kanaaniters, in dessen Mitte ich wohne; denn nach meinem Lande, woher ich kam, und zu meiner Verwandtschaft sollt du gehen und von dort ein Weib nehmen für meinen Sohn, für Isaak.'"

Unser neues Kapitel 24 umfasst in auffallend vielen Versen die Brautsuche für Isaak, die bis in alle Einzelheiten geschildert wird. Wenn gottes Wort einer Sache so viel Aufmerksamkeit widmet, so muss ein Grund dafür vorliegen, und einen davon sehen wir in den vielen Segnungen, die hier enthalten sind und die ja bereits in dem von uns schon behandelten Vers 1 beginnen.

Wenn wir uns heute erst einmal fragen, was denn "Segen" oder Segnen bedeutet, finden wir eine treffliche Antwort in den Sprüchen Salomos (Spr 10:22): "Der Segen Jewes, er mach reich, und Anstrengung fügt neben ihm nichts hinzu" (nach Elberfelder).

Wenn wir die Worte auf uns einwirken lassen so dürfen wir als erstes erkennen, dass Segen etwas Beglückendes ist, weil wir ihm von uns aus nichts hinzufügen können, es ist Gottes Nahegabe an uns. Und wenn wir Menschen von Gott so reich gesegnet werden, oder wurden, dürfen wir Gott auch zurück segnen, das heißt, Ihm "wohlreden, Ihn verherrlichen, Ihn anbeten", wozu uns speziell ja Eph 1:3 auffordert.

Wir haben uns bereits in 1Mo 23:20 gewundert, warum hier plötzlich Abrahams Verwandtschaft angeführt wird, nun bekommen wir die Antwort: Der Patriarch macht sich Gedanken um eine Frau für Isaak, und die kann nur aus seiner eigenen Familie kommen, in keinem Fall von den Kanaanitern. Warum dies dem Willen Gottes entsprach, wird klar, wenn wir bedenken, dass die Kanaaniter ja Nachkommen von Ham waren, Abraham hingegen von Sem abstammte. Und in der Rolle der Abstammung Jesu Christi ging die Linie nur von Sem aus, andere Abstammungslinien hatten hier nichts zu suchen. Damit verstehen wir, warum Abraham seinen Knecht schwören ließ, das Weib für Isaak nur in seiner Verwandtschaft zu suchen. Und wie in Abrahams Verwandtschaft noch Glauben und Gottesfurcht herrschte, zeigen uns noch spätere Verse in diesem Kapitel.

Für uns wird hier sichtbar, dass der Geist der Welt in keinem Fall in die Verheißungslinie eindringen durfte. Auch Paulus machte in 2Kor 6:14 ff sichtbar, dass es kein vermischen von Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit (lies weiter) geben kann.

Wir greifen heute noch einmal auf 2Kor 6:14 ff zurück, weil auch uns Paulus hier sehr eindringlich ermahnt, aus der Mitte der Ungläubigen herauszutreten und uns abzusondern. Das ist aber nicht immer einfach, weil wir ja noch in dieser Welt leben, und auch in ihr arbeiten müssen. Doch es gibt ein ganz einfaches Mittel, uns abzusondern, wenn wir unseren Glauben und den Namen "Jesus" bezeugen! Wir merken dann sofort, dass wir uns gar nicht mehr selbst absondern müssen, weil sich unsere Umwelt dann ganz von selbst von uns distanziert. WEr den Namen "Jesus" bezeugt, wird sofort als Sektierer abgetan und gemieden, und das ist im Grunde normal, denn die Welt steht unter dem "Gott dieses Äons", das ist Satan, der ihre Gedanken blendet, Wie es uns 2Kor 4:4 bezeugt. Es kann also keine Gemeinschaft zwischen Licht und Finsternis geben, im Gegenteil: Eph 6:10 ff sagt, dass diese Finsternismächte uns bekämpfen und wir deshalb sogar eine Waffenrüstung anlegen müssen.

So sehen wir, wie Gott schon die Verheißungslinie Sem - Abraham - Isaak bis Jesus schützte, und wie Er auch uns aufruft, keine Teilhaberschaft mit der Welt zu haben.

1Mo 24:5

"Und es sagt ihm der Knecht: 'Vielleicht will das Weib mir nicht nachgehen in dieses Land. Soll ich deinen Sohn zurückbringen, ja zurückbringen zu dem Lande, von wo du. hervorgingst?'"

Der Knecht - unter dem wir wahrscheinlich Elieser sehen dürfen, der uns bereits in 1Mo 15:2 als "Elieser von Damaskus" begegnet und wie ein Sohn im Haushalt Abrams umherlief - dachte ganz menschlich: Was mache ich, wenn das infrage kommende Weib ihre Heimat nicht verlassen möchte? Soll ich dann Isaak in dieses für ihn fremde Land zurückbringen (aus dem sein Vater Abram einst herausgeführt wurde)?

Mit obiger Frage des Elisers haben wir das klassische Vorbild eines Spruches Salomos in Spr 16:9: "Das Herz des Menschen erdenkt seinen Weg, aber Jewe lenkt seine Schritte." Einen anderen Ausspruch lesen wir in Spr 3:6: "Erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, und Er wird gerade machen deine Pfade."

Gott gibt einen geraden Weg vor, der sicher an das von Ihm gesetzte Ziel führt. Aber wie oft weichen wir von diesem geraden Weg ab, oft nur aus rein menschlichen Erwägungen, und merken nicht, wie dadurch unsere Wege krumm werden!

Hier sagt uns Salomos Wort, dass, wenn wir unsere Blicke auf Ihn richten, und Ihn auf all unseren Wegen suchen und auch erkennen, Er unsere Wege wieder gerade macht - ist das nicht wunderbar?

Elieser überlegt und stellt menschliche Erwägungen an, die ja durchaus eintreten können, aber - es gibt eine Zielvorgabe Gottes, nämlich das verheißene Land!

1Mo 24:6-7

"Und es sagt zu ihm Abraham: 'Hüte dich, dass du ja nicht meinen Sohn zurückbringest nach dort! Ieue, der Alueim der Himmel, und der Alueim der Erde, der mich nahm aus meines Vaters Hause und aus dem Lande meiner Verwandtschaft, woher ich kam, welcher zu mir sprach und welcher mir schwur und sagte: 'Dir und deinem Samen gebe Ich dieses Land', Er wird Seinen Boten senden vor deinem Angesicht, und du sollst ein Weib nehmen für meinen Sohn Isaak von dort."

Abrahams sofort abwehrende Worte zeugen von seinem gereiften Glauben, für ihn ist der Weg ins verheißene Land unabwendbar und ohne krumme Abweichungen. Sein Same, nämlich Isaak und dessen Nachkommen, sollen in keinem Fall wieder zurück in jenes Land aus dem er vor Jahrzehnten herausgeführt wurde!

Abraham unterstreicht seine Worte damit, indem er auf seinen Gott hinweist, und dies mit den Worten "Ieue, der Alueim der Himmel und der Alueim der Erde". Gemeint ist hier das Abbild des unsichtbaren Gottes, der Seinen Heilsplan durch den Sohn ausführen lässt. In Hebr 1:3 lesen wir über Ihn das köstliche Wort: "Er (der Sohn) ist die Ausstrahlung Seiner (Gottes) Herrlichkeit und das Gepräge Seines Wesens und trägt das All durch Sein machtvolles Wort." Und noch bevor Er Seinen schweren Erdenweg angetreten hatte, lesen wir in Phil 2:6, dass Er "ebenso wie Gott war". Es war also der einziggezeugte Sohn Gottes, auf den sich Abraham berief, der uns hier als der "Alueim der Himmel und der Erde" vorgestellt wird, eben weil Er das ganze all mit Seinem machtvollen Wort trägt, also sicher in der Hand hat! Und dieser Herr ist heute unser Haupt, wir sind in Ihm, und Er ist in uns!

Und noch etwas Stärkende gibt Abraham seinem Knecht mit auf den Weg: "Er wird Seinen Boten senden vor deinem Angesicht". Damit wird etwas angeschnitten, was damals Gang und Gebe war, nämlich das himmlische Wesen den Menschen dienlich sind. Schon zurückliegend hatten wir eine große Zahl solcher Kontakte, und tatsächlich lesen wir auch in Hebr 1:14: "Sind sie nicht alle ein Amt versehende Geister, zum Dienst ausgeschickt um derer willen, denen künftig die Rettung zugelost werden soll?"

Nun ist ja das Gebiet der sogenannten Engel so umfangreich, dass darüber sogar eigens eine Schrift von Br. A. E. Knoch bei Konkordanen Verlag besteht, wir greifen deshalb hier nur heraus, was uns im Moment dienlich ist, und das ist die Frage, ob auch wir noch solche Botendienst in Anspruch nehmen könne, was wir aber hier gleichklar mit"Nein" beantworten müssen. Warum? Weil wir, die herausgerufenen Glieder der Körpergemeinde Christi Jesu in der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade keine dienstbaren Geister mehr brauchen, weil wir direkt mit unserem Herrn und Haupt verbunden sind. Alles, was wir brauchen, auch unsere Führung, fließt uns von Ihm zu und leitet uns sicher an unser Ziel.

Wir wollen noch einen Tag dem Thema "himmlische Boten" (Engel) widmen, weil sich so viele Gläubige davon irreführen lassen, diese Boten seien uns heute noch dienstbar. Deswegen sind wir auch umgeben von künstlichen Engeln, sei es auf Bildern, in Kirchen, auf Friedhöfen, Steinstatuen und Ähnlichem. Wir werden also förmlich erstickt mit der Unwahrheit, von helfenden Engeln umgeben zu sein!

Tatsächlich haben wie wir ja in. unserem Leitvers sehen, Boten einen Dienst an Menschen zu verrichten, aber - und damit kommen wir noch einmal. zu Hebr 1:14, nur an denen, denen künftig die Rettung zugelost werden soll ... sind das etwa wir? In keinem Fall, denn wir haben ja unsere Rettung längst erhalten!!! Paulus bezeugt die in Eph 1:13 und Eph 2:8 - wir sind also längst in der Gnade Gerettete. Dagegen spricht der Hebräerbrief jene an, die die Rettung erst künftig erhalten werden, und das ist zweifellos das Volk Israel!

Damit kann gesagt werden, dass Botendienste während der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade keinerlei Rolle mehr spielen, wohl aber davor, und ... danach wieder!

Wir wollen heute noch einige Dinge vertiefen oder zusammenfassen, weil der Dienst der sogenannten Engel doch sehr tief in vielen Gläubigen verwurzelt ist, dazu ein krasser Gegensatz: Die dienstbaren Geister, von denen wir in Hebr 1:14 lasen, haben einen Aufgabe an Israel (und dies fängt ja schon hier bei Abraham an), und dies hauptsächlich in Verbindung mit dem irdischen Königreich - wir hingegen, die Glieder am Körper Christi Jesu, haben einen Dienst an diesen himmlischen Boten , also gerade umgekehrt!

So lesen wir in 1Kor 4:9, dass wir der Welt. und den himmlischen Boten ein Schauspiel geworden sind, was ja bedeutet, dass wir diesen Boten etwas zur Schau stellen, nämlich dies, dass wi r in allen unseren Lebenslagen an unserem Herrn festhalten, selbst wenn wir der Auskehricht der Welt sind und wie Abschaum aller Menschen behandelt werden (lies 1Kor 4:9ff).

Unser ganz großer Auftrag an diesen Boten erfolgt aber erst in den herankommenden Äonen, also nach unserer Entrückung, wenn wir gemäß Eph 2:7 zu Schaugefäßen Seiner Gnade werden dürfen.

1Mo 24:8

"Und sollte das Weib dir nicht nachgehen wollen in dieses Land, bist du schuldlos an diesem meinem Schwur; jedoch meinen Sohn bring nicht zurück nach dort!'"

Unser heutiger Vers hat eigentlich ein klare Aussage, der kaum etwas hinzuzufügen ist - und doch enthält er etwas, worüber wir nachdenken können: Abraham, der nach der Opferung Isaaks auf seinem Glaubenshöhepunkt angelangt war, sah seinen Weg gerade und klar vor sich. Dazu gehört auch selbstverständlich, dass sein Sohn Isaak eine eigene Familie und nNachwuchs hat. Und da die Verheißungslinie klar in der semitischen Abstammung liegt, kann es nur eine Frau aus seiner alten Familie sein. Doch nun erleben wir Abraham, wie er plötzlich Zweifel hegt, wie eine Möglichkeit vor ihm steht, die gar nicht sein darf - hier: Das Weib könnte ja gar nicht mit seinem Knecht mitgehen wollen - plötzlich ein Fragezeichen über dem Plan!

Obiges erinnert uns an Jesus, der auch Seinen weg gerade und klar vor sich sah, nämlich den Weg ans Kreuz. Doch kurz vorher, im Garten Gethsemane, passierte es: Hier versuchte der Tod, noch vor dem Kreuz den Leib Jesu zu töten, wodurch dann die Erlösung unmöglich geworden wäre. Jesus wusste dies, und so kam es nicht nur zu einem starken Ringkampf, in dem Sein Schweiß wie Blutgerinnsel wurde, für einen Moment geriet Er ins Schwanken, ob Sein Weg doch anders verlaufen könnte, was ja die bekannten Worte Jesu aussagen: "Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht wie Ich will, sondern wie Du willst." Dieses völlige Unterordnen unter den Willen des Vaters, auch wenn der Weg anders verlaufen sollte, ist vorbildlich für uns.

1Mo 24:9

"Und es legt der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwört ihm in Betreff dieser Sache."

Wir möchten dem Gestrigen noch abschließen anfügen, dass Abraham diesen Zweifel - ob das Weib wohl mitkommen wird - gar nicht hätte haben brauchen, war doch sogar der himmlische Bote als Führer dabei! Trotzdem stand dieser Zweifel plötzlich vor ihm. Ähnlich war es bei unserem Herrn im Garten Gethsemane: Auch vor Ihm stand plötzlich die Möglichkeit, anstatt am Kreuz einen ungewollten vorzeitigen Tod im Garten Gethsemane zu erleiden, wobei Er Sich dann aber unter den Willen de sVaters stellte. Und so gibt es auch in unserem Leben Leben urplötzlich aufkommende Fragen, die so gar nicht zu unserem Glaubensweg passen wollen, wobei dann auch wir uns ganz einfach dem Willen de sVaters hingeben dürfen.

Abraham, und das spüren wir aus unseren Leitversen heraus, ist es wichtig, in dem Land zu sein, das ihm von Gott verheißen war. Und so musste sein Knecht schwören, den Auftrag getreu auszuführen, und den langen Weg von einigen hundert Kilometern bis nach Charan (1Mo 11:31), wo ja Abrahams engste Verwandtschaft noch lebte, anzutreten. Der Bote, den Gott sandte, und der vor dem Knecht herging, war die Gewähr der Treue Gottes, dass der Auftrag auch sicher ausgeführt und das göttliche Ziel erreicht wird.

Und so wie der Bote vor dem Knecht herging, so geht heute unser Herr den uns bestimmten Weg vor uns her und leitet auch uns durch Sein Wort sicher zum Ziel, unsere überhimmlische Berufung!

1Mo 24:10-11

"Und es nimmt der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und geht. Und allerlei Gut seines Herrn ist in seiner Hand. Und er steht auf und geht nach Syrien der zwei Ströme (jetzt Mesopotamien) zu der Stadt Nachors. Und er lässt die Kamele niederknien außerhalb der Stadt bei einem Wasserbrunnen zur Abendzeit, zu der Zeit, wenn die Weiber hervorkommen zu schöpfen."

Gleich nach den Versen der Opferung Isaaks lasen wir in 1Mo 23:20, wie ein scheinbar unpassender Einschub plötzlich von dem Bruder Abrahams, Nachor, dessen Frau Milka und deren Kinder sprachen. Jetzt wissen wir, warum schon dort Gott Seinen Auserwählten auf seinen Bruder Nachor und dessen Familie aufmerksam machte, weil eine Brautsuche für Isaak anstand und dies nur in dieser in Charan zurückgelassenen Famiie zu suchen ist.

Von Berscheba bis Charan sind es rund 700 Kilometer, also keine Kurzreise, die der Knecht Abrahams mit den zehn Kamelen zurücklegen musste. Und so sehen wir, wie nach einer langen Reise die Karawane am Ziel ankam und bei einem Wasserbrunnen lagerte.

Ein Wasserbrunnen in jener heißen Gegend enthält das lebensnotwendige Wasser, er ist also, wie wir in 1Mo 26:19 lesen "ein Brunnen lebendigen Wassers", und hier, wo sich die Weiber der Stadt treffen, lagert der Knecht Abrahams mit seinen Kamelen. Nehmen wir heute folgendes Bild in uns auf: Die Quelle (der Brunnen) des lebendigen Wortes ist "Gottes Wort", es wir somit auch hier in Charan. zum Mittelpunkt jener, die Gott zusammenführen möchte.

1Mo 24:12

"Und er sagt:'Ieue Alueim meines Herrn Abraham, lass es mit doch begegnen vor meinem Angesicht dieses Tages und erweise Huld an meinem Herrn Abraham."

Wir gehen unseren neuen Leitvers heute einmal von einer anderen Seite an und lesen zuerst einen Dialog Jesu mit einer Frau aus Samaria, die ebenfalls zu einem Brunnen kommt um Wasser zu schöpfen. Jesus sagt ihr unter anderem: "Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer jedoch von dem Wasser trinkt, das Ich Ihm geben werden, den wird für den Äon keinesfalls dürsten; sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde, wird in Ihm eine Wasserquelle werden, die in das äonische Leben sprudelt" (Joh 4:13-14).

Jesus möchte mit diesen schlichten und verständlichen Worten sagen, dass die Welt den Sinn des Lebens nicht geben kann, sondern nur das Wort Gottes, welches dort direkt aus dem Mund Jesu kam, heute im geschriebenen Wort zu finden ist. Wer eine Sache lösen möchte, kann sich also an die wahre Quelle wenden ... und die war für den Knecht Abrahams jener Ieue Alueim, den er durch seinen Herrn kennen gelernt und offensichtlich auch schätzen gelernt hat. Er versuchte alles erst gar nicht, durch menschliches Suchen jene Frau zu finden, die er zu finden beauftragt war, sonder er ging ganz einfach ins gebet!

Dieses Bild darf auch uns ansprechen! Wo immer wir eine Sache anpacken oder vor uns haben, lasst sie uns an erster Stelle unserem Herrn hinlegen, und dies mit Danksagung, glaubend, dass er uns das gibt, was wir brauchen. "Halte an im Gebet und wachet darin mit Danksagung" (Kol 4:2).

1Mo 24:13-14

"Siehe! Ich stelle mich an diesen Wasserbrunnen; und die Töchter der Leute der Stadt kommen hervor, Wasser zu schöpfen. Und so es geschieht, dass das Mädchen, zu dem ich sagen: 'Neige doch deinen Krug und gib mir zu trinken, zu mir sagt: Trink! Und überdies will ich deine Kamele tränken, bis sie mit Trinken fertig sind, dass sie es sei, die Du bekräftigst für deinen Knecht, für Isaak; und daran werden ich erkennen, dass Du Huld erweisest an meinem Herrn Abraham.'"

Der himmlische Bote, der vor des Knechtes Angesicht war, hatte diesen sicher und zielgenau dorthin geführt, wo die Braut zu finden war, und dies ohne Landkarte, Kompass oder Navi - doch jetzt genügte dieser dienstbare Geist offenbar nicht mehr, der Knecht richtete sein Angesicht direkt auf Ieue Alueim. Sein Glaube war dabei so tief ausgeprägt, dass er von diesem Gott Abrahams ein klares Zeichen forderte, um das rechte Mädchen zu erkennen.

An diesem Punkt müssen wir kurz anhalten, denn was damals durchaus richtig war (und sich auch erfüllte) ist heute, in der Verwaltung der Gnade, außer Kraft gesetzt. Deshalb ruft uns Paulus in 2Kor 5:7 zu: "... denn wir wandeln hier durch Glauben und nicht durch Wahrnehmung." Und "der Glaube" ist gemäß Hebr 11:1 die zuversichtliche Annahme dessen was man erwartet, ein Überführtsein von Tatsachen, die man nicht erblickt. Wir müssen also von unserem Gott und Vater keinerlei sichtbare Zeichen fordern, weil Er uns in tiefer Liebe auf dem Weg führt, den Er für uns bestimmt hat, und unser Tiel ist, Ihn auf all diesen Wegen zu verherrlichen, ob diese Wege hoch oder tief sind!

Gebetserhörung des Knechtes

1Mo 24:15

"Und es geschieht, ehe er beendet zu sprechen in seinem Herzen,"

Wir müssen das gestrige Thema heute etwas differenzieren, denn mancher unter uns mag zu Recht einwenden, dass er auch schon solche Führungen erleben durfte, wie wir sie bei dem Knecht Abrahams lesen. Worum geht es bei dem Knecht? Er verlangte keine persönliche Hilfe für sich, er verlangte auch keinen Existenzerweis von Gott, er bat nur ganz schlicht und einfach um "Wegführung" in einer für ihn völligen fremden unbekannten Situation. Dazu ging es auch nicht um ihn, sondern um die göttliche Heilslinie Abrahams und Isaaks.

Diese oben genannten Führung müssen wir von jenen Zeichen und Wundern unterscheiden, wie wir sie z um Beispiel während der Erdenzeit Jesu oder nach Seiner Auferstehung an Pfingsten lesen, hier geht es darum, Jesus als den Sohn Gottes in Macht und Herrlichkeit zu erweisen! Auch nach Pfingsten ließ Gott durch die Hände des Paulus und Barnabas Zeichen und Wunder geschehen, um den Dienst der Apostel zu bestätigen. Und genau diese Bestätigung brauchen wir, die herausgerufenen Gläubigen der Körpergemeinde Christi Jesu, in der Verwaltung der Gnade nicht mehr, weil wir nicht durch Schauen zum Glauben berufen wurden, sondern durch Glauben!

Im Glauben haben wir eine klare Zukunftserwartung vor uns, die keine Stärkung durch Zeichen und Wunder braucht. Im Geist dürfen wir heute schon unser überhimmlisches Bürgertum genießen, ja uns dort niedergesetzt wissen, wo unser verherrlichter Herr zur Rechten Gottes ist.

Und noch einen Tag wollen wir uns den "Zeichen und Wundern" widmen, weil sie zu einem Teil fast unausrottbar unter den Gläubigen verbreitet sind und Zulauf finden, weil sie dem Fleisch dienlich sind. Und Satan als Engel des Lichts versteht es gerade auf dem Gebiet der Krankenheilung, dass Zeichen und Wunder herbeigebetet werden, nicht unbedingt zu Verherrlichung Gottes! Aber gehen wir zu einem ganz einfachen Beispiel, das uns Paulus liefert:

In 2Kor 12:1-10 erleben wir einen Apostel, der Gewaltiges erleben durfte, von Gott aber einen Splitter für das Fleisch bekam, um nicht überheblich zu werden. Diesen Splitter (der ein Bote Satans war, der ihn mit Fäusten schlug) können wir auch als Krankheit bezeichnen, denn er machte Paulus viel zu schaffen und ... er bat Gott um Heilung. Und da Gott nicht reagierte, flehte er erneut, dreimal insgesamt. Erst beim dritten Mal kam die göttliche Antwort:

"Dir genügt Meine Gnade; denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht."

Anstatt wie bei Pfingsten Seine Macht durch Zeichen und Wunder zu demonstrieren, benutzt Gott heute die Schwachheit der Gläubigen, um in diesen Seine Kraft zu erweisen, in dem die Gläubigen unter Schmerzen, Leiden, Trübsal an Ihm festhalten und vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt demonstrieren, was Gnade an Schwachen bewirken kann. Diese wissen um die Kraft des Christus, die über ihnen zeltet, und das zur Verherrlichung des Vaters.

1Mo 24:15b-16

".... dass, siehe, Rebekka hervorkommt, die geboren war dem Bethuel, dem Sohne der Milka, des Weibes Nachors, Abrahams Bruder; und ihr Krug ist auf ihrer Schulter. Und das Mädchen ist überaus gut anzusehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Und sie steigt hinab zu dem Brunnen und füllt ihren Krug und steigt herauf."

WEnn wir heute das mehr als bewegende Bild der Rebekka in uns aufnehmen, dann dürfen wir an diesem Punkt auf ein anderes Bild hinweisen, in welchem vier Personen auftreten: Abraham, Isaak, der Knecht und Rebekka. Doch diese Person sind auch Darsteller einer Vorschattung, nämlich der Hochzeit des Lämmleins, von welcher wir in Offb 21:9 ff lesen, dabei wird

  1. Abraham zum Darsteller Gottes, des Vaters,
  2. Isaak zum Darsteller des Sohnes Gottes, des Christus,
  3. der Knecht als Brautwerber kam gemäß 1Mo 15:2 aus Damaskus und war damit klar ein Abkömmling von Ham, der ja unter dem Fluch Noahs stand, ein Knecht Sems zu werden (1Mo 9:24-26). Merken wir hier, liebe Geschwister, wie wunderbar Gottes Wort ist? Nur in 1Mo 15:2 lesen wir ein einziges Mal den Namen und die Herkunft von Elieser, er kam aus Damaskus (Syrien), danach, in unserem gegenwärtigen Kapitel der Brautwerbung wird er druchgehend nur noch als "Knecht" bezeichnet, nämlich als solch ein Knecht, der dem Abkömmling von Sem dient.
  4. Als letzte Darstellerin haben wir die Braut Rebekka, die wiederum der Linie Sem entstammt und als Braut das aus ihr abstammende Volk Israel darstellen darf.

Wenn wir das gestern aufgezeichnete Bild in uns aufgenommen haben, so müssen wir bedenken, dass eine Vorschattung noch keine Einzelheiten darstellen muss, sondern nur Umrisse aufzeigt. Dabei wäre zu dem Knecht zu sagen, dass seine Rolle der Brautwerbung ja noch in der Zukunft liegt, von welcher wir aber so weit wissen, dass sich gerade auch Syrien, heute noch der Erzfeind Israels, an die Seite Israels stellen wird - auch hier sind die Weichen der Wege von Gott bereits gestellt.

Schwieriger wird es mit der Braut des Lämmleins, von Rebekka als das Volk Israel verkörpert ... hier erleben wir etwas Verblüffendes: Wohl in großer Unkenntnis über das niedergeschriebene Wort Gottes wird hier die Rolle Israels als Braut einfach von sehr vielen Gläubigen aus den Nationen einkassiert mit der fast schon frech anmutenden Behauptung: Wir sind die Braut des Lammleins!!! Wie kann es zu solch einem Raub kommen?

In völliger Verkennung der Rolle Israels wird vielfach behauptet, die heutigen Gläubigen seien an die Stelle Israels gerückt, was nie geschah. Die mehr als klaren Worte in Röm 10 und Röm 11 sagen aus, dass Israel nur für einen bestimmten Zeitraum - nämlich der Bildung der Körpergemeinde - beiseite gestellt wurde, danach aber wieder in seine alte Rolle übergeht, denn ..."unbereubar sind die Gnadengaben und die Berufung Gottes" (Röm 11:29) für Sein Volk Israel!

Wir haben zurückliegend in aller Kürze dargestellt, wer die Braut des Lämmleins ist, nämlich nicht wir, sondern Israel. Wenn wir nun aber nicht die Braut sind, welche Rolle nehmen wir dann ein?

In 1Kor 12:27 wird uns gesagt: "Ihr aber seid zusammen der Körper des Christus, und asl Teil gesehen, Glieder daran," und wenn wir diese Worte ernstnehmen, sind wir in der Tat mit Christus Jesus als unserem Haupt in der engsten Verbindung, die wir uns vorstellen können, wir sind mit Ihm einen Einheit! Diese. heute noch geistliche Verbindung frindet ihre buchstäbliche Erfüllung, wenn wir entrückt werden. So lesen wir in 1Thes 4:17, was nach unserer Entrückung sein wird: ".. und werden so allzeit mit dem Herrn zusammen sein." Wo Er ist, das sind auch wir, wo das Haupt ist, ist der Körper! Damit ist im Grunde die Rolle der Körpergemeinde Christi Jesu klar:

Nicht die Braut sind wir, sondern der Körper des Bräutigams!

Überall, wo unser Herr und Haupt noch der Entrückung auftaucht, sind wir mit Ihm zusammen, auch bei der Hochzeit, auch im irdischen Königreich, überall! Kann man bei dieser herrlichen Verheißung noch braut sein wollen?

Wir kommen wieder zu unserem Leitvers und erleben Jahrtausende später im Geist bis in alle Einzelheiten, was sich an jenem Brunnen der Stadt Nachors ereignet hat - das allein ist schon gewaltig! Aber noch gewaltiger muss es für den Knecht gewesen sein: Noch ehe er sein Gebet beenden konnte, sah er das Mädchen, um das er gebeten hatte - und sie muss überaus schön gewesen sein.

Hier sehen wir zum ersten Mal die Braut des Lämmleins, denn aus Rebekka und Isaak entstammen Jakob (Israel) und dann die zwölf Söhne Israels. Was uns unser Leitvers aber nur kurz andeutet - die Schönheit Rebekkas - greift später Salomo in dem "Hohelied" in der Gestalt der Sulamitin auf. Das Hohelied ist ein Ausdruck reinster Liebe, wie sie Gott bei der Schöpfung gegeben hat. Salomos Liebe zu dieser Sulamitin verkörpert die Liebe des Bräutigams zu seiner Braut, und wie schön und vor allem zartfühlend wird in diesem Buch die Braut immer wieder mit schönsten Worten und vergleichen beschrieben.

Auch für uns dürfen diese Worte Salomos Quelle reinster Freude sein, denn letztendlich dürfen wir uns zu Recht in der Rolle des Bräutigams sehen, der seine Braut erblickt, die "überaus gut anzusehen ist"

1Mo 24:17-18

"Und es läuft der Knecht, ihr zu begegnen und sagt: 'Lass mich doch ein wenig Wasser schlürfen aus deinem Krug' Und sie sagt: 'Trink, mein Herr!' Und sie eilt und lässt den Krug herab auf ihre Hand und tränkt ihn."

Noch gibt es kein Volk Israel, aber eine gewichtige Frau tritt ins Rampenlicht, die zukünftige Mutter Jakobs und Esaus und damit die Großmutter der zwölf Söhne von Jakob (Israel). Und was sehen wir an dieser Frau? Sie tränkt den Knecht mit frischem Wasser, und dies mit spürbar großer Liebe!

Wenn wir hier bedenken, dass dieser Knecht kein Nachkomme Sems ist (wir sehen in ihm jenen Elieser von 1Mo 15:2), also einer aus den Nationen, denn erkennen wird in Umrissen, wie Israel einmal liebevoll seinen göttlichen Auftrag ausführen wird, die Nationen mit lebendigem Wasser zu versorgen. Es ist jener Auftrag, den Jesus in Mt 28:19 Seinen Jüngern auftrug: "Daher geht hin, macht alle Nationen zu Jüngern, tauft sie in den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu halten, was Ich euch geboten habe." Also nicht die Nationen sollen die Nationen mit dem lebendigen Wasser, dem Wort Gottes erfrischen, sondern das Volk Israel, angeführt von ihren Aposteln. Vollziehen wird sich dies im kommenden Königreich auf Erden.

Mit anderen Worten sagt dies Paulus in Eph 1:10: "... um in Christus das All aufzuhaupten: beides, das in den Himmeln und das auf der Erde.". Hier sehen wir zwei Heilsträger Gottes, nämlich Israel, zuständig für die Erde, und die Körpergemeinde Christi Jesu, zuständig für die Himmel.

1Mo 24:19-21

"Und sie beendet, ihn zu tränken, und sagt: 'Überdies will ich für deine Kamele schöpfen, bis sie fertig sind mit Trinken.' Und sie eilt und leert ihren Krug in die Tränke und läuft wieder zu dem Brunnen zu schöpfen. Und sie schöpft für alle seine Kamele. Und der Mann ist in Aufregung über sie und schweigt, um zu erkennen, ob Ieue seinem Wege Gedeihen gibt oder nicht."

Alles, was der Knecht in dem zurückliegenden Vers 14 als Zeichen von Ieue Alueim forderte, erfüllte sich nun wortwörtlich vor seinen Augen. Dabei muss bedacht werden, dass ein durstiges Kamel bis zu 200 Liter Wasser trinken kann, und dies innerhalb von 15 Minuten. Und da wir es hier mit 10 durstigen Kamelen zu tun haben, musste Rebekka fast schon übermenschliche Kräfte aufwenden, um zweitausend Liter Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen! Wir können also erahnen, was diese Frau vollbrachte.

Währen nun Rebekka lief und lief, um zu schöpfen, wurde der Knecht immer aufgeregter, denn er konnte selber kaum fassen, wie schnell die Antwort von Gott kam! Und was tat er? "Er schweigt, um zu erkennen"!

Der Prophet Jesaja sagte einst zu dem widerspenstigen Volk Israel: "Im Stillesein und im Vertrauen liegt eure Macht" (Jes 30:15). Dieses Wort hat auch uns etwas zu sagen! Wenn wir Gott in unseren Herzen hören wollen, müssen wir erst einmal stille werden bzw. "schweigend" in uns hinein hören; so kann dann der Geist Gottes unsere Herzen erleuchten und verständlich machen, was Sein geschriebenes Wort uns sagt.

1Mo 24:22

"Und es geschieht, als die Kamele fertig sind mit Trinken, dass der Mann einen Reifen von Gold nimmt, ein Beka ist sein Gewicht, und tut ihn an ihre Nase und zwei Spangen an ihre Hände, von zehn Gold-Schekeln Gewicht."

Heute steht ein ganz besonders liebliches Bild vor uns: Der Knecht beschenkt im Auftrag des Bräutigams die zukünftige Braut mit kostbaren Geschenken, die die Braut. zutiefst erfreuen. Und was bezweckt der Bräutigam damit? Ganz einfach, er möchte mit den Geschenken ihre Liebe gewinnen! Dieses Bild gewährt uns einen Blick in das Herz Gottes - auch Er möchte die Liebe Seiner Geschöpfe erringen und beschenkt sie deswegen, je nachdem, auf Seine göttliche Art und Weise!

Wenn wir jetzt auf uns schauen, entdecken wir Wunderbares: Auch wir werden von Gott erst einmal reich beschenkt und zwar mit "Gnade". "Gnade" (charis) bedeutet ja wörtlich übersetzt "etwas, das Freude verursacht", womit wir schon den Zusammenhang zu Rebekka hergestellt haben. "Gnade rettet uns" (Eph 2:8), "Gnade bringt uns aus dem Körper dieses Todes" (Röm 7:24), "Gnade ist allgenugsam" (2Kor 12:9) um nur einmal drei Beispiele anzuführen, die uns mehr als Freude machen dürften.

Das größte Geschenk, das Gott Seinen Geschöpfen darbringt, ist die Dahingabe Seines Sohnes am Kreuz. Sie wird einmal alle Geschöpfe erfreuen und bewirken, dass Freude aufkommt und aus der Freude erwächst Liebe - die verursachte Freude wird somit zum Ansporn für die zukünftige Liebe; zuerst bei Rebekka, dann bei uns, den Gliedern am Körper Christi Jesu, danach bei dem Bundesvolk Israel, und zuletzt bei allen!

1Mo 24:23-25

"Und er erforscht von ihr und sagt: 'Wessen Tochter bist du? Erzähle es mir doch! Ist etwas in dem Haus deines Vaters Raum für uns zu herbergen?' Und sie sagt zu ihm: 'Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nachor gebar.' Und sie sagt zu ihm: 'Sowohl Häcksel als auch Futter ist viel bei uns, und überdies Raum zu herbergen.'"

Nach der Freude folgt das Kennenlernen. Der Knecht durfte mit großer Freude wahrnehmen, dass all seine gestellten Zeichen erfüllt waren - er hatte die Richtige gefunden! Nun möchte er mehr über diese zukünftige Frau seines Herrn erfahren, was ja ganz. normal ist. Ist es das?

Mit obiger Frage gehen wir wieder zu uns, den Gläubigen, die nur zu oft nicht allzu wissbegierig sind, denen es genügt, gerettet zu sein. Und nun fragen wir uns: Wie viel möchten wir von dem erfahren, der uns so überreich beschenkt hat? Was wissen wir überhaupt von Ihm?

Das Einzige, was wir über Gott in der Hand haben, ist Sein geschriebenes Wort. Hier erfahren wir alles, was uns Gott an Wissen über Ihn zugedacht hat. Nützen wir dieses Wort?

In Eph 1:5 ff betet Paulus um "Erkenntnis Seiner Selbst", nachdem die Augen unserer Herzen erleuchtet wurden. Der Knecht Abrahams erkannte mit eben diesen erleuchteten Augen, wen er suchte, und er begann zu fragen! Wir haben es in gewissem Sinn einfacher, wir brauche nur lesen, und all unsere Fragen, Sehnsüchte, Wünsche werden gestillt, weil dieses Wort lebendig ist (Hebr 4:12).

1Mo 24:25-27

"Und es beugt der Mann sein Haupt und betet an vor Ieue. Und er sagt: 'Gesegnet sei Ieue Alueim meines Herrn Abraham, der da nicht verlässt Seine Huld und Seine Wahrheit an meinem Herrn Abraham. Ich bin auf dem rechten Wege. Geleitet hat mich Ieue zum Hause der Brüder meines Herrn.'"

Schon wieder steht heute ein Wort Gottes vor uns, das uns tief bewegen darf: Der Knecht Abrahams beugt in großer Demut sein Haupt vor jenem Gott, den er bei Abraham kenn- und an Ihn glauben lernen durfte. Und was durfte er Gewaltiges auf seinem langen Weg erleben!

Über rund 700 Kilometer unbekannten Landes ohne Wegbeschreibung oder Straßenkarte, wie wir sie heute kennen, zog er seinen Weg zielgenau in jenes Land, wo Abraham herkam und wo dessen Verwandtschaft wohnte. Dazu erreichte er es unversehrt, was nicht selbstverständlich war, denn Überfälle durch Räuber waren damals nicht selten. Und zu guter Letzt lagerte er an jenem Brunnen, wo sich punktgenau jenes ereignet, worum er zuvor gebeten hatte - Sein Glaube wurde durch dies alle ungemein gestärkt, und so sehen wir ihn jetzt in großer Dankbarkeit anbeten! Und wie sehr muss Sich Gott gefreut haben, als jener Knecht, der aus den Nationen stammte und im Dienst an einem Nachkommen Sems stand, Ihm aus ganzem Herzen anbetend dankte!

Wir werden bei diesem segensreichen Geschehen wieder zu jenem Apostel geführt, den Gott gemäß Eph 3:8 für uns als Lehrer bestimmt hat und lassen uns von ihm leiten: "Mithin beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus... " (Eph 3:14 ff).

Wir machen heute zuerst dort weiter, wo wir gestern aufgehört haben, bei dem Gebet Pauli, das für uns in jeder Hinsicht vorbildlich sein darf. Wenn wir diese Verse (Eph 3:14-19) lesen, erkennen wir, worum es hier schwerpunktmäßig geht: Dass wir durch Seinen Geist standhaft am inneren Menschen werden, damit Christus durch den Glauben völlig in unseren Herzen wohne, und ... damit wir erfassen, was die Breite und Länge und Tiefe und Höhe ist (um auch die alle Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus zu erkennen, damit ihr zur gesamten Vervollständigung Gottes vervollständigt werdet.

Wir leben hier in einer anderen Verwaltung als der Knecht Abrahams, und demgemäß ist der Inhalt der Gebet anders, aber eines ist gemeinsam, und das ist uns hier wichtig: Beider Herzen (das von dem Knecht und jenes von Paulus) sind voll Dankbarkeit! Des Knechtes weg war störungsfrei bis zum Ziel, Pauli Weg war, wenn wir noch Eph 3:13 dazu lesen, voller Drangsalen, was eben auch in unsere Verwaltung der Gnade gehört.

Gern würden wir ja alle lieber den freien Weg des Knechtes gehen, der dann das Danken einfach macht - aber auch unter Drangsal danken, den Vater unseres Herrn Jesus Christus auch hier zu verherrlichen ... das dient uns dazu, dass wir zur gesamten Vervollständigung Gottes vervollständigt werden.

Wir haben durch Pauli Gebet den Knecht etwas aus den Augen verloren, das holen wir jetzt nach, denn seine Worte sind auch für uns segensreich: So segnet er erst einmal Ieue Alueim, und stellt sich dabei demütig hinter seinen Herrn Abraham. Dieses "Segnen" dürfen wir derart verstehen, dass er im wörtlichen Sinn des Worte (eu logeo) "Gott wohlsagt"; Ihn also preist.

Sein "Wohlsagen" geht derart weiter, dass er bezeugt - und dies wohl auch vor der unsichtbaren Welt - dass der von Gott Auserwählte Abraham unter Gottes Huld und Wahrheit steht. In all den vielen Jahren, wo er Abraham treu gedient hatte, und dies gemäß 1Mo 15:2 fast schon in der Stellung eines Sohnes, erlebte er ständig die Nähe Gottes, und dies nicht nur in Huld, sondern vor allem auch in Wahrheit, denn er war ja Zeuge, wie sich die Verheißung des Samens von Abraham buchstäblich erfüllte. Jeder Zweifel an Gottes Wahrheit wurde so schon im Keim erstickt. Hier müssen wir allerdings dazu sagen, dass dieser Knecht "im Schauen" lebte, was sein gEbet aber nicht schmälern darf, denn es gab zu jener Zeit noch kein geschriebenes Wort Gottes!

Uns hingegen - und damit machen wir wieder einen Sprung zu uns - schreibt Paulus das Gegenteil: "... denn wir wandeln hier durch Glauben und nicht durch Wahrnehmung."

Wir sind noch nicht mit dem gebet des Knechtes fertig, noch enthält es Elemente, die sich lohnen, stehenzubleiben: So bekannt er: "Ich bin auf dem rechten Wege!" womit er den Weg an sein Ziel meint, eine Braut für Isaak gefunden zu haben. Für ihn war es das göttliche Ziel! Und der Knecht bekennt noch etwas Großes: "Geleitet hat mich Ieue ..."!

Wie wunderbar ist es doch durch alle Zeiten und Verwaltungen hindurch, bezeugen zu können, auf dem rechten (göttlichen) Weg zu sein! Und dies geschieht einzig und allein durch das "Geleiten Gottes"! Und so wie Gott einst zu Abraham sprach und Sich durch Zeichen an Seinem Knecht erwies, spricht Er heute durch Sein geschriebenes Wort zu uns und zeigt uns dort den rechten Weg. Und unser "rechter Wort" geht gemäß unserer Berufung "nach droben, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend" (Kol 3:1-2) - unsere Berufung ist also "überhimmlisch"!

Und weil wir dies heute noch nicht schauen können, ist unser Leben zusammen mit Christus in Gott verborgen (lies weiter Kol 2:3-4). Erst wenn Christus, unser Leben, geoffenbart wird, nämlich bei Seinem Kommen in Wolken zu unserer Entrückung, dann, jha dann werden auch wir zusammen mit Ihm in Herrlichkeit geoffenbart werden, dann wird unsere überhimmlische Berufung für uns alle sichtbar.

Wir haben in Verbindung mit dem "rechten Wege" des Knechtes Abrahams gestern auch unseren (rechten) Weg zur Sprache gebracht, und müssen diesen noch etwas vertiefen, wobei wir vorab sehr eindringlich sagen müssen, dass dieser Weg nur und ausschließlich in den Briefen des Paulus zu finden ist! Wer Paulus nicht als den gemäß Eph 3:8 ff von Gott gegebenen Apostel der Nationen erkannt hat und stattdessen den rechten Weg in den anderen Teilen der Bibel sucht, wird - und das müssen wir seh rklar und deutlich aussprechen - einen falschen Weg gehen, nämlich den Weg Israels, und er ist irdisch!

Was Paulus als Apostel der Nationen lehrt, kann jeder in der Fortsetzung von Eph 3:8 lesen, und das sind gewaltige Worte !!!

Israels Weg ist, wie schon gesagt, irdisch, und dafür wird das Volk schon ab früh im AT der Bibel bis zu dem Mensch gewordenen Jesus und den sogenannten vier Evangelien des Matthäus, Markus, Lukas und Johannes zubereitet. Unser Weg ist überhimmlisch und zuständig ist dafür allein der gemäß Gal 1:12 vom erhöhten Herrn berufene Apostel Paulus. Unser Frage ist: Lassen wir uns vom irdischen Herrn und Seinen an Israel gerichteten Worte geleiten oder vom erhöhten Herrn und den von Ihm an Paulus gegebenen Enthüllungen?

1Mo 24:28

"Und es läuft das Mädchen und berichtet dem Hause ihrer Mutter diese Dinge."

Rebekka darf miterleben, wie der ihr ja bislang völlig fremde Knecht in ihr anscheinend jemand Gesuchtes sieht und vor ihr dem Gott seines Herrn in beeindruckenden Worten dankt. Und offensichtlich macht ihr das keine Angst, im Gegenteil!" Wir lesen heute, dass das Mädchen "läuft", dass sie förmlich "rennt", und das macht nur jemand der Freude in sich trägt bzw. Freude empfangen hat.

Wir dürfen davon ausgehen, dass Gott längst im Herzen der Rebekka alles vorbereitet hat und wir werden dies noch in ergreifender Weise in den vor uns liegenden Versen miterleben. Heute aber sehen wir sie erst einmal laufen und schließen daraus auf ihre innere Freude womit wir uns zu Ps 119:162 führen lassen, wo ein freudiger Schreiber bezeugt:

"Ich juble über Dein Wort wie einer, der große Beute findet."

Das mag nun etwas übertrieben klingen, denn noch weiß Rebekka ja nichts von dem eigentlichen Auftrag des Knechtes, doch wir dürfen davon ausgehen, dass Gott ihr schon an diesem Erleben am Brunnen Freude schenkte, die sie so schnell wie möglich laufen ließ, um dem Haus ihrer Mutter zu berichten.

"Freude" ist immer ein Ansporn, andere teilhaben zu lassen, und Freude beschleunigt dabei unseren Gang. Hierzu darf uns heute ein Wort aus Phil 4:4 ermuntern: "Freut euch in dem Herrn allezeit! Nochmals will ich betonen: Freut euch!"

1Mo 24:29-31

"Und Rebekka hat einen Bruder, sein Name ist Laban. Und es läuft Laban zu dem Manne draußen am Brunnen. Und es geschieht, wie er seiht den Reifen und die Spangen an den Händen seiner Schwester und wie er hört die. Worte Rebekkas, seiner Schwester, die da sagst: 'Also sprach der Mann zum mir', dass er kommt zu dem Manne. Und siehe, er steht dort mit den Kamelen am Brunnen. Und er sagt zu ihm: 'Komm, du Gesegneter Ieue's! Warum stehst du draußen? Ich habe bereitet einen Platz im Hause und Raum für die Kamele.'"

Wir kommen von der "Freude", die wir gestern der Rebekka beigefügt haben und sehen heute, wie sich die Freude im Haus des Bethuel fortsetzt. Als Erster tritt Laban in unser Blickfeld, den wir hier als Bruder von Rebekka kennenlernen; er hat offensichtlich schnell verstanden, dass hier eine Brautwerbung stattfinden soll, der Goldschmuck, den seine Schwester erhielt, hat es ihm wohl verraten. Und noch etwas Bedeutendes hat Laban verstanden: Er steht einem gesegneten Ieue's gegenüber!

Dass Laban den Knecht überhaupt als Gesegneten Ieue's erkennt. und anredet zeigt uns, dass die alte Familie Abrahams nicht ungläubig war und Rebekka somit ein gutes Glaubensfundament mitbringt. Und so wie wir heute den Knecht als reich Gesegneten vor uns stehen haben, wobei sich seine Segnungen auf irdische Dinge erstrecken, so dürfen auch wir uns als Reich Gesegnete sehen, nur dass unsere Segnungen nicht irdisch, sondern geistlich sind, wie sie Eph 1:3-14 aufzählt, und dies inmitten der Überhimmlischen in Christus! Und ob es nun die Segnungen des Knechtes, oder die unseren sind, alles dient "zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit"!

1Mo 24:32:33

"Und es kommt der Mann in das Haus und entsattelt die Kamele und gibt Häcksel und Futter den Kamelen und Wasser, zu waschen seine Füße der Männer mit ihm. Und Brot legt man ihm vor zu essen. Er aber sagt: 'Nicht essen will ich, bis ich sollte mein Wort gesprochen haben.'"

Auf der einen Seite eine verlockende Mahlzeit für einen sicherlich ausgehungerten Magen, auf der anderen Seite ein göttlicher Auftrag, der sich daraus resultiert, dass wir in 1Mo 24:1 lasen, dass Ieue Abraham in allem segnete, wozu ja auch die Brautwerbung im Land seiner Verwandtschaft gehörte. Alles stand unter dem göttlichen Segen! Und wie verhält sich der Knecht?

Im Kleinen gesehen ist es eine Entscheidung zwischen dem Fleisch und dem Geist! Der hungrige Magen fordert sein Recht, das Essen steht ja auch verlockend vor den Augen - doch was isst wichtiger? Der Knecht entscheidet sich erst für seinen göttlichen Auftrag - und das ist bemerkenswert!

Vielleicht kann uns hier der Knecht durchaus zum Vorbild dienen, denn auch wir stehen sehr oft vor Entscheidungen, was wir vorziehen bzw. was uns wichtiger ist: Weltliche bzw. fleischliche Dinge, oder unser geistliches Leben.

An die Thessalonicher schreibt Paulus in 2Thes 3:1: "...damit das Wort des Herrn so renne und verherrlicht werde wie auch bei euch", und meint damit, dass alles zurückstehen muss, was den Lauf und die Verherrlichung des Wortes hindern oder verlangsamen könnte.

Elieser berichtet von seinem Auftrag

1Mo 24:34-49

"Da sagt er (Laban): 'Sprich!'"

In den Versen 34 bis 49 berichtet der Knecht Elieser bis ins Detail, was ihn in das Haus des Bethuel geführt hat, es sind genau die Worte, die wir zurückliegend behandelt haben und hier nicht zu wiederholen brauchen. Sie enden in Vers 49 mit den Worten: "Un nun, wenn ihr etwa Huld und Wahrheit meinem Herrn erweisen wollt, sagt es mir an. Und wenn nicht, sagt es mir an, und ich werde mich wenden zur Rechten oder zur Linken."

Wenn wir diese 15 Verse lesen überfliegen, erkennen wir wie gesegnet das ganze Unternehmen dieser Brautwerbung war. Schon in Vers 1 dieses Kapitels lesen wir, dass Ieue Abraham in allem segnete, in Vers 27 segnet der Knecht Ieue, weil sich all seine Bitten sofort erfüllten, in Vers 31 sehen wir den Knecht als einen Gesegneten, in Vers 34 spricht der Knecht von dem Segen, der auf seinem Herrn Abraham liegt, in Vers 48 segnet der Knecht erneut Ieue, den Alueim seines Herrn, und noch vor uns liegen, in Vers 60, wird Rebekka von ihrer Familie gesegnet.

Wenn wir dies alles im Nachhinein miterleben, erkennen wir, wie das ganze Unternehmen im Grunde von dem Bräutigam geleitet wird, denn hinter dem "Ieue Alueim" verbirgt sich ja niemand anderes als der Sohn Gottes, dem Abbild des unsichtbaren Gottes, der gemäß Hebr 1:3 das All durch Sein machtvolles Wort trägt, und eingeschlossen ist hierin nicht nur die wunderbare Brautwerbung, sondern letztlich auch jeder einzelne unserer eigenen Schritte. Und mit jedem Schritt wird letztlich Gott, der Vater verherrlicht, denn alles hat ein großes Ziel: Gottes Liebe zu offenbaren!

1Mo 24:50-51

"Und es antworten Laban und Bethuel und sagen: 'Von Ieue geht diese Sache hervor. Nicht können wir zu dir sprechen Böses oder Gutes. Siehe! Rebekka ist vor dir. Nimm sie und geh, und sie werde das Weib des Sohnes deines Herrn, wie Ieue spricht.'"

Ein Gesegneter Ieue's (= der Knecht) spricht, und seine Worte sind gleich dem Wort Gottes, von dem Hebr 4:12 sagt, dass es lebendig ist, wirksam und schneidender als ein zweischneidiges Schwert! Und diejenigen, an die es gerichtet ist, können sich diesem Wort nicht entziehen.

Wo war es auch im Hause des Laban und Bethuel (Laban steht hier an erster Stelle, weil. nach damalter Sitte der Bruder die organisierende Rolle für die Braut übernahm). Alle menschlichen abwägende Gedanken, ob eventuell Gutes oder Böses im Spiel sein könnte, werden weggedrängt, klar steht Ieue's Weg vor ihnen, uns sie erkennen, dass alles von Ihm ausgeht!

Dass alles von Gott ausgeht, ist bis heute ein Problem für viele Gläubige, sie geben beispielsweise ihrem vermeintlich eigenen Willen so viel Macht, dass sie sich damit Gottes Willen widersetzen können; oder sie geben Satan soviel Einfluss, dass dieser anscheinend die Mehrheit der Menschen gegen Gott aufbringen konnte. Weit nach hinten gedrängt oder gar ganz abgeschlagen stehen hier Pauli Worte im Raum: "Gott ... der alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt" (Eph 1:11b), wobei diese Aussage in Vers 12 noch eine wichtige Fortsetzung hat: "... damit wir zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit seien..."! Das Haus des Behtuel war, so gesehen, vielen Gläubigen von heute weit überlegen!

1Mo 24:52-53

"Und es geschieht, als Abrahams Knecht ihre Worte hört, dass er sich niederwirft zur Erde vor Ieue. Und hervor zieht der Knecht Geräte von Silber und Geräte von Gold und Kleider und gibt sie Rebekka; und Kleinodien gibt er ihrem Bruder und ihrer Mutter."

Der Knecht hat die Zusage mit beglücktem Herzen erhalten, die Braut für den Sohn seines Herrn ist ihm sicher! Was er nun mit Silber und Gold tun,, ist ein Zeichen seiner großen Freude und Dankbarkeit. Im Kleinen sehen wir hier das Bild. unserer Stellung und unseres Wandels.

In Christus ist uns der Besitz unserer Rettung in der Gnade fest zugesagt, ja unverbrüchlich versiegelt (siehe Eph 2:8 und Eph 1:13), nun dürfen auch wir uns freuen und dankbar erweisen, was in unserem Wandel zum Ausdruck kommen soll. Und interessanterweise lesen wir hierzu in 1Kor 3:12 auch von Gold, Silber und kostbaren sTeinen (Kleinodien), also Dingen, die jedem Feuer standhalten.

Gott hat uns etwas Köstliches geschenkt, aber Er möchte keine Gegenwerte von. uns in Form von eigenen Werken, Er möchte nur unser mit lLiebe erfülltes Herz, und dies geschieht, indem wir nur ganz einfach "zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit seien"!

Durch Sein Wort (wie die Worte Eliesers) hat Gott uns angesprochen, gemäß Seinem Willen konnten wir glauben (wie Laban und Bethuel), und in großer Dankbarkeit brachte unser Wandel Gold, Silber und kostbare Steine hervor (wie des Knechtes Geschenke), die Rettung war sicher (wie Rebekika dem Isaak sicher war). Wie wunderbar sind doch Gottes Wege!

1Mo 24:54-55

"Und sie essen und trinken, er und die Männer mit ihm, und sie nächtigen. Und sie stehen auf am Morgen, und er sagst: 'Sendet mich hinweg, und ich will gehen zu meinem Herrn.' Und es sagen ihre Brüder und ihre Mutter: 'Das Mädchen verweile bei uns zwei Tage oder zehn Und danach soll sie gehen.'"

Im Grunde war die Entscheidung getroffen, Laban als der zuständige Bruder und Bethuel als Vater der Braut, hatten den Weg Ieue's erkannt und zugestimmt. Doch als es soweit war, und der Knecht um die Heimreise bat, erfolgte plötzlich eine Art Störfeuer: Plötzlich treten die anderen Brüder Rebekkas sowie ihre Mutter in den Vordergrund und fordern eine Verschiebung der Abreise! Geht diese Forderung auch, wie in Vers 50, aus Ieue hervor?

Auch zu Zeiten unserer Brautwerbung gab es gemäß Eph 6:12 Fürstlichkeiten, Obrigkeiten, Weltbeherrscher dieser Finsternis, geistliche Mächte der Bosheit inmitten der Überhimmlischen, also allesamt Helfer des Satan, die, wie bei Hiob, ihre Stimme erhoben und erheben, um zu verzögern, zu stören, oder wie es Paulus in Eph 6:16 schreibt, glühende Pfeile auf jene abzuschließen, die in den Wegen Gottes wandeln. Dabei greift Satan gerne jene an, die in der zweiten Reihe stehen, hier die übrigen Brüder von Rebekka und ihre Mutter. Ähnliches geschah ja schon im Garen Eden: Nicht Adam hat die Schlange angesprochen, sondern eva, seine Gehilfin.

Konnte nun die übrige Familie von Rebekka den ruf Ieue's aufhalten oder verzögern? Gab oder gibt es eine Macht, die sich dem Willen Gottes erfolgreich entgegenstellen kann?

Die Braut wird zu Isaak geführt

1Mo 24:56-58

"Und er sagt zu ihnen: 'Last mich nur nicht verziehen, wenn Ieue meinen Weg gedeihen lässt. Sendet mich hinweg, und ich will zu meinem Herrn gehen.' Und sie sagen: 'Wir wollen das Mädchen rufen und ihren Mund befragen.' Und sie rufen Rebekka und sagen zu ihr: 'Willst du mit diesem Manne gehen?' Und sie sagt: 'Ich will gehen.'"

Der Knecht Abrahams erkennt sofort, dass er aufgehalten werden soll, was aber hier nicht dem WEg Ieue's entspricht. Er hat seinen Auftrag, die Braut zu finden, getreu ausgeführt, nun möchte er auf dem schnellsten Weg heim zu seinem Herrn.

Wir Gläubige heute sind in einer ähnlichen Lage: Der Weg des Herrn, Seine Körpergemeinde zu berufen. und zuzubereiten, bis gemäß Röm 11:25 die Vervollständigung der Nationen eingegangen ist, scheint heute fast abgeschlossen, und ... auch wir möchten heim zu unserem Herrn! Doch im Gegensatz zu dem Geschehen in unserem Leitvers haben wir tatsächlich jemand, der diesen für uns so sehnsüchtig erwarteten Moment noch aufhält: Es ist gemäß 2Thes 2:6 "der Abfall und der Mensch der Gesetzlosigkeit"! Hier ist also tatsächlich unsere Geduld gefordert, was aber bewirkt, dass wir gemäß 2Tim 4:8b uns nach Seinem Erscheinen (zur Entrückung) sehen, ja es lieb haben.

Die Entscheidung wird in unserem Fall "Elieser" von Rebekka selbst herbeigeführt. Sie, die ihren zukünftigen Mann erst wenige Stunden nur vom Hörensagen durch den Knecht kennt, sagt ein klares: "Ich will (sofort) gehen", was nur durch die Liebe möglich ist, die Gott ihr bereits ins Herz eingegeben hat.

Unsere gestern zuletzt gemachte Aussage darf uns noch einen Tag lang beschäftigen: Gott gibt der Rebekka Seine Liebe in ihr Herz, die sie drängt, ohne zu verziehen die Reise zu ihrem zukünftigen Mann, den sie ja noch nie gesehen hat, anzutreten. Wir sehen also ganz wunderbar, weil Gott in den Herzen seiner Menschenkinder wirkt, nicht nur bei Rebekka, sondern auch bei uns. Woher kommt denn unser Drang, möglichst schnell bei unserem Herrn zu sein?

Zum einen lesen wir hierzu in Röm 5:8: "Gott aber hebt uns gegenüber Seine Liebe dadurch hervor, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.". Und kurz vor dieser Aussage in Röm 5:5, lesen wir zum anderen: "... weil die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen ist durch den uns gegebenen heiligen Geist." Spüren wir diese göttliche Liebe in uns? Drängt sie uns auch zu unserem Herrn?

Welchen Anlass hätte Rebekka gehabt, ihr wohlbehütetes vertrautes Elternhaus mit all ihren Brüdern zu verlassen und einem ihr bislang fremden Knecht zu folgen? Dies konnte nur die Liebe Gottes in ihr bewirken, dieselbe Liebe, die auch in unsere Herzen ausgegossen ist un dunser Sehnsucht weckt, "bei Ihm zu sein!"

1Mo 24:59-61

"Und sie senden hinweg Rebekka, ihre Schwester, und ihre Amme und Abrahams Knecht und seine Männer. Und sie segnen Rebekka, ihre Schwester, und sagen zu ihr: 'Unsere Schwester bist du. Mögest du werden zu Tausenden von Zehntausend, und möge dein Same einnehmen die Tore derer, die sie hassen." Und Rebekka steht auf und ihre Mädchen, und sie reiten auf den Kamelen und gehen dem Manne nach. Und es nimmt der Knecht die Rebekka und geht."

Rebekka ist dem Ruf in ihrem Herzen gefolgt und hat sich zu einem sofortigen Abschied von ihrer Heimat entschieden, dem sich auch ihre Brüder nicht mehr entziehen können, mehr noch, sie segnen ihre Schwester, und ihr Segen ist ähnlich mit jenem Segen, den Abraham in 1Mo 22:17 erhalten hatte. Es ist das letzte Segenswort in diesem so ganz mit Segen durchwobenem Kapitel, welches maßgeblich von Eliesers Glauben getragen war. Man lese hierzu nur noch einmal sein Gebet in Vers 12-14 und erkennt sofort den tiefen Glauben dieses Mannes. Und als Gott sein gebet erhörte, lasen wir in Vers 26, wie er sein Haupt beugte und anbetete.

Der Knecht durfte nun seine Glaubensfrucht ernten (er nimmt Rebekka und geht) und wird damit auch vorbildlich für uns, denn in Vers 27 segnet er Ieue Alueim zurück, worunter wir unter "Seiner Verherrlichung" sehen dürfen.

Wenn wir hier bedenken, dass zu Gott beten, und Ihn auch zu verherrlichen "Tiefste Anbetung" ist, so steht dieser Knecht Elieser von ungewöhnlicher Glaubensgröße vor uns!

1Mo 24:62-63

"Und Isaak kommt in die Wildnis zum Brunnen Lechirai. Und er wohnt in dem Lande des Südgaus. Und Isaak geht hervor, anzubeten auf dem Feld vor dem Abend. Und er erhebt seine Augen und sieht; und siehe, Kamele kommen."

Unsere Augen gehen jetzt zu Isaak, der ja um die Brautwerbung des Knechtes seines Vaters wusst eund mit Sicherheit voller Sehnsucht Ausschau hielt, ob endlich die Karawane des Knechtes eintreffe. Nun sehen wir ihn laut unserem Leitvers in folgender Situatilon:

  1. Er sucht die Stille und Ruhe der Wildnis,
  2. er kommt zu dem Brunnen Lechirai, was wörtlich übersetzt "des Lebendigen, der sieht" bedeutet - ein wirklich passender Name, denn Ieue Alueim sieht nicht nur alles, er bewirkt auch alles,
  3. er betet an,
  4. er hebt seine Augen und sieht.

Ein schöneres Bild könnte uns Gottes Wort nicht von dem auf seine Braut wartenden Isaak zeichnen. In der Stille der Wildnis betet er zu seinem Gott, mit welchem er ja schon in jungen Jahren die herrlichsten Erfahrung machen durfte. Denken wir nur an die Opferung und die wunderbare Rettung auf dem Berg Morija. Nun will ihm sein Vater eine Frau aus dem aus seiner Verwandtschaft zuführen, und in der Zwiesprache mit seinem Gott hebt Gott ihm die Augen, und er sieht. Wei mag sein Herz höher geschlagen haben, als ihn Gott die Kamele sehen ließ und er sofort wusste: Jetzt ist es soweit! Ähnlich mag es Adam ergangen sein, als er aus seinem Tiefschlaf erwachte und Gott ihm seine Gehilfin an die Seite stellte.

1Mo 24:64-66

"Und Rebekka erhebt ihre Augen und sieht Isaak und gleitet vom Kamel. Und sie sagt zu dem Knechte: 'Wer ist dieser Mann, der da auf dem Felde geht, uns zu begegnen?' Und es sagt der Knecht: 'Er ist mein Herr!' Da nimmt sie den Überwurf und bedeckt sich. Und es erzählt der Knecht dem Isaak alle die Dinge, die er getan."

Wir fangen heute mit einer Begebenheit an, die sich in der Nähe eines Dorfes namens Emmaus zutrug und uns in Lk 24:13 ff berichtet wird: Zwei Jünger, einer von ihnen hieß Kleopas, waren auf dem Weg in dieses Dorf, als sich der auferstandene Heer zu ihnen gesellte, Sich aber nicht zu erkennen gab. Es entwickelte sich ein Gespräch über die Dinge, die sich in Jerusalem ereignet haben, wobei Er die zwei Männer belehrte, was geschehen war und was geschehen mu ss. Als Er dann beim Essen in ihrem Hause plötzlich unsichtbar wurde und aus ihrer Mitte entschwand, wurden ihre Augen aufgetan. und sie erkannten Ihn.

Was uns nun an diesem Ereignis bewegen soll, sind die Worte der beiden Männer danach (Lk 24:32): "Brannte nicht unser Herz in uns, als Er auf dem Weg zu uns sprach und als Er uns die Schrift auftat?"

Es ist etwas ganz Wunderbares, wenn auch wir dieses Brennen in unserem Herzen spüren dürfen, wenn der heilige Geist unsere Augen öffnet! Aber - wir dachten hier ja an Rebekka und Isaak, die sich schon von Ferne sahen, und - "der Lebendige, der sieht", ihre Herzen berenn ließ, weil es ein "göttliches" Erkennen war!

1Mo 24:67

"Und es bringt sie Isaak zum Zelte Saras, seiner Mutter. Und er nimmt Rebekka, und sie wird sein Weib, und er liebt sie. Und getröstet wird Isaak nach dem Verlust seiner Mutter Sara."

Die Gedanken der Menschen (auch Gläubiger) über die Ehe von Mann und Frau stimmen schon lange nicht m ehr mit Gottes Gedanken überein. Daraus entspringen viele Probleme in der Ehe, die auch längst bei Gläubigen Eingang gefunden haben. Im Neuen Testament finden wir unter anderen von Paulus grundlegende, tiefgehende Gedanken zur Ehe, z.B. in Eph 5:22 ff , im Alten Testament dürfen wir ganz praktische Bilder, wie hier von Isaak und Rebekka vor Augen haben.

Die Initiative zu einer ehelichen Verbindung geht vom Mann aus, nicht von der Frau. Dass er dies unter Gebet, in Abhängigkeit von seinem Herrn tut, ist grundlegend für eine Ehe nach Gottes Gedanken - so sahen wir es bei Isaak und Rebekka. Nun führt Isaak die Rebekka zum Zelt Saras, seiner verstorbenen Mutter und erhebt sie damit in den Rang, den Sara innehatte, und das göttliche Wunder geschieht: Er liebt sie nach dem später gegebenen großen Vorbild, wie auch Christus die herausgerufene Gemeinde liebt (Eph 5:25).

Rebekka fand ihren von Gott zugeordneten Platz bei Isaak, der ja dort begann, als sie sich vom Kamel herabgleiten ließ, als nicht von oben herab Isaak begegnen wollte, sondern in der Unterordnung, und damit endete, dass sie die Mutter von Jakob, (Israel) wurde und die Großmutter der zwölf Söhne Jakobs, die später die zwölf Stämme Israels bildeten, also in jeglicher Hinsicht eine vorbildliche Frau!

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 25