Mit welchem Körper werden wir auferstehen?

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift: Fragen / Antworten (2003)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Schrift ist leider vergriffen

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Fragen / Antworten

8. Mit welchem Körper werden wir auferstehen?

Diese Frage ist mehr als berechtigt, weil die Antwort für uns alle doch äußerst interessant sein dürfte und weil in dieser Frage nicht nur Unsicherheit zu erkennen ist, sondern auch unterschiedliche Ansichten bestehen. Es stellt sich die generelle Frage:

  1. Wird unser buchstäblicher Körper bei der Auferstehung im Grab bzw. bei der Entrückung in der Erde zurückbleiben, werden wir ihn also vollständig ablegen und bekommen wir einen ganz neuen (geistlichen) Körper, oder
  2. wird unser Körper nur umgewandelt, bzw. nehmen wir ihn in einem freigelösten Zustand mit in die Herrlichkeit?

Die Beantwortung dieser Frage wird dadurch erschwert, weil für beide Punkte jeweils auch paulinische Aussagen herangezogen werden können. Dies führt offensichtlich dazu, dass ein gewisser Teil der. Gläubigen zweigleisig fährt, indem sie, wie es gerade passt, einmal den ersten, dann wieder den zweiten Punkt vertreten, zwar immer mit Worten des Paulus belegt, aber offensichtlich ohne den Widerspruch zu bemerken.

Möge unser Beitrag dazu dienen, in dieser für uns alle doch recht wichtigen Frage etwas mehr (oder überhaupt) Klarheit zu gewinnen.

Die gleiche Frage im Korintherbrief

Fast die gleiche Frage lesen wir in 1Kor 15:35: "Doch wird jemand erwidern: Wie werden die Toten auferweckt? Und mit was für einem Körper kommen sie?

Auf die Frage gibt uns Paulus auch gleich die Antwort, sie müsste eigentlich unzweideutig ausfallen,. Sie beginnt erst einmal gewissermaßen mit einem Tadel: "Du Unbesonnerer!" was sagen möchte, dass solch eine Frage von einem "besonnenen" (denkenden) Menschen gar nicht gestellt werden müsste, weil bei einigem "Besinnen" die Antwort für jedermann leicht und klar sein sollte.

In 22 Versen (1Kor 15:36-57) gibt Paulus seine Antwort, wobei er uns zur Lehrmeisterin "Natur" führt. Und was lehrt uns diese?

Ein Samenkorn wird in die Erde gelegt, aus seiner inneren Substanz entsteht ein neuer Keimling. Dieser Keimling treibt schon nach ganz kurzer Zeit eigene Wurzeln, er setzt sich damit von dem Samenkorn ab und wird selbstständig. Das restliche alte Samenkorn hat damit seine Aufgabe erfüllt - es stirbt ab!

Diese Bild der Natur, welches ja jeder von uns auch ohne akademische Bildung leicht beobachten kann, lehrt uns, dass das ursprüngliche Samenkorn zwar sterben muss, dass aber, wenn wir jetzt genauer differenzieren, der Keimling eindeutig aus einem großen Teil der Substanz des alten Samenkorns entstanden ist, das Samenkorn also nur zu einem kleinen Teil abstirbt!

Das Resultat aus dieser Naturbetrachtung ergibt Folgendes: Der Körper des Samenkorns ist Träger und Teil des in ihm befindlichen neuen Lebens! Und genau dies will uns Paulus sagen.

Auf unseren menschlichen Körper übertragen heißt dies: Auch er ist Träger und Teil unseres überhimmlischen Körpers!

Damit haben wir die Grundlage für alle weiteren Überlegungen geschaffen!

Eine erste Antwort

Gott macht uns Menschen Sein Wort vielfach in Bildern verständlich, das Bild des Samenkorns ist hierfür ein gutes Beispiel. Solch ein Bild ist aber nie in seiner ganzen Bandbreite ausschlachtbar, sondern will uns in der Regel nur einen ganz bestimmten T eil verdeutlichen. Der hier angesprochene Punkt ist der Körper, mit dem die Toten auferweckt werden. Und das Samenkorn gibt uns folgende Antwort:

Auch unser verstorbener Körper wird in die Erde gelegt (gesät), in seiner Substanz befindet sich bereits das Material des neuen überhimmlischen Lebens. Bei der Auferweckung der toten Gläubigen wird demnach ein großer Teil der Körper auferstehen, ein restlicher teil ist wertlos, er bleibt, zu Erde geworden, zurück!

Dies heißt weiter: Ein Teil unseres Gesamtkörpers ist für das Überhimmlische bestimmt, ein weiterer Teil ist dafür nicht geeignet. Das Samenkorn als Ganzes muss unter die Erde (würde es auf der Erde liegen, wäre es in kurzer Zeit von der Sonne ausgetrocknet). Aber der Keimling im Samenkorn dränt nach oben an das Licht, er ist für das Licht geschaffen.

Im Hinblick auf unsere anfangs vorgegebenen zwei Punkte haben wir jetzt einen dritten Punkt erarbeitet: Auferweckt wird nicht mehr unser kompletter Körper, sondern nur ein Teil von ihm; der restliche Teil bleibt in der Erde bzw. wird zur Erde.

Welcher Teil unseres Körpers wird auferweckt?

Gottes Wort unterscheidet im Urtext zwischen "Körper" (soma) als organische Substanz und "Leib" (koilia), eigentlich Höhlung, welcher die untere Hälfte des menschlichen Rumpfes, genauer die Aushöhlung jener Teile, in der sich der gesamte Verdauungstrakt und die Fortpflanzungsorgane befinden, ausmacht.

Nun werden bekanntermaßen die Organe des Leibes in der Herrlichkeit nicht mehr benötigt, d.h. Ernährung und Fortpflanzug werden nicht in die Herrlichkeit eingehen. Nachzulesen ist die in 1Kor 6:13: "Die Speisen sind für den Leib (koilia) bestimmt und der Leib für die Speisen; Gott aber wird diesen (den Leib) wie auch jene (die Speisen) abtun". Eine ganz klare und für jeden verständliche Aussage!

Abaer noch ein Teil unseres irdischen Körpers wird auf Erden zurückbleiben, unser Blut! In 1Kor 15:50 sagt Paulus: "Dem Fleisch und Blut kann das Königreich Gottes nicht zugelost werden, noch wird der Vergänglichkeit die Unvergänglichkeit zugelost".

Diese Aussage enthält eine Schwierigkeit: Es ist auch vom "Fleisch" die Rede Wenn auch das Fleisch zurückbleiben müsste, wäre ja nicht mehr so viel von dem Körper übrig, der in die Herrlichkeit eingehen wird. Wir lesen deshalb ein weiteres Wort in Lk 24:39, es sind die Worte des aus dem Tod erweckten Herrn Selbst: "Gewahrt Meine Hände und Meine Füße: Ich bin es Selbst! Betastet und gewahrt Mich, denn ein Geist hat kein Fleisch und Gebein, so wie ihr es an Mir schaut".

Der auferstandene Körper unseres Herrn bestand demnach klar aus "Fleisch und Gebein"! Um die Schwierigkeit zu klären, müssen wir auf die Verbindung achten, in dem das Fleisch steht Einmal lesen wir von der Verbindung Fleisch und Blut, zum anderen von Fleisch und Gebein. Ersterem wird das Königreich Gottes nicht zugelost werden, weil ja der Blutstrom überflüssig geworden ist, seine Aufgabe war es, dem ganzen Körper die Nährstoffe aus dem Ernährungstrakt samt Lungenbereich zuzuführen. Da der Ernährungstrakt samt Lungenbereich (die gesamte Höhlung des Leibes) wegfällt, ist auch das Blut überflüssig. Das Zweite, nämlich die "Verbindung Fleisch und Gebein", wird in die Herrlichkeit eingehen, dies belegt ja eindeutig und unzweifelhaft der auferstandene Körper des Herrn.

Wir können jetzt sagen: Auferweckt und Eingehen in das Königreich Gottes werden wir mit unserem Körper aus Fleisch und Bein, zurücklassen werden wir alles, was mit unserem "Leib" zusammenhängt, einschließlich dem Blut.

Wie wunderbar und einfach darf uns doch so ein winziges Samenkorn als Anschauungsobjekt dienlich sein !

Das Fleisch in der Herrlichkeit?

Es werden sich jetzt viele fragen, wie es denn sein kann, dass in den Briefen des Paulus einerseits unser Fleisch verurteilt wird, ja dass die Gesinnung des Fleisches sogar Feindschaft gegen Gott ist (Röm 8:7) und andererseits das Fleisch auferweckt wird?

Wir müssen unterscheiden lernen, dass

a) bei der Zusammensetzung "Fleisch und Gebein", wie sie beim Herrn nach Seiner Auferstehung gegeben war, das Knochengerüst mit den dasselbe zusammenhaltenden Sehnen, Fleisch und Haut gemeint ist, und

b) dass Paulus in den besagten Stellen das Fleisch in Verbindung mit dem Prinzip der. Sünde setzt. Verurteilt wird ja die Sünde im Fleisch (Röm 8:3b)!

Beachten wir auch, dass der griechische Ausdruck für Fleisch (sarx) in mindestens viererlei Hinsicht gebraucht wird.

1. Er ist der weiche Teil des Körpers, der sündlos sein kann wie bei Adam im Garten Eden oder beim Herrn auf Erden. Auch die ersten Vorkommen im Wort erhärten dies. In 1Mo 2:23 sagt nach der Bildung Evas: "Dies war einmal Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch." Da war von Sünde überhaupt noch keine Rede!

2. Die Schrift benennt den ganzen Menschen als Fleisch, dies jedoch nur in Verbindung mit der Sünde. Hier ist das erste Vorkommen in 1Mo 6:3 zu lesen: "Und es sagte Ieue Alueim: Nicht bleibe Mein Geist im Menschen für diesen Äon, da auch er Fleisch ist. Und werden sollen seine Tage einhundert und zwanzig Jahre". Hatte Gott den Adam als "eine lebende Seele" benannt, so nennt Er ihn jetzt nach dem Sündenfall "Fleisch"!

3. Die Schrift gebraucht das Wort "sarx" zur Kennzeichnung des Sündenprinzips im Gegensatz zum Geist. Hier steht "Fleisch" für alles Sündenwesen. Dabei wird die Sünde mit dem Fleisch in engster Beziehung gesehen, obwohl beide keinesfalls identisch sind. Gal 5:17 kann uns die verständlicher machen: "Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, den Geist aber wider das Fleisch"!

4. Das Fleisch steht als Sprachfigur-Nahzusammenhang für geistliche Nahrung, wenn der Herr etwa in Joh 6:51-59 wiederholt vom Essen Seines Fleisches und Trinken Seines Blutes spricht.

Wir sehen an den vier Punkten, wie vielfältig der Begriff "Fleisch" im Wort Gottes eingesetzt wird und dass wir nicht davor zurückscheuen müssen, wenn wir erkennen, dass auch unser Fleisch bei der Entrückung auferweckt wird.

Aber noch ein früheres Schriftwort aus Hes 37:7-10 beschreibt uns in wunderbarer Weise, Bild der Wiederherstellung Israels die Auferweckung des Körpers in vier Punkten:

a) Die Zusammenführung der Gebeine,
b) die Verbindung durch Sehnen,
c) die Hinzufügung des Fleisches, und
d) die Überspannung durch Haut.

Unsere Antwort

Aus dem bisher Gesagten ergibt sich eine klare Antwort auf unsere Generalfrage:

Wir werden mit unserem buchstäblichen Körper auferweckt werden, allerdings unter Zurücklassung eines Teils desselben, nämlich der Leibeshöhlung und dem Blut.

Damit wäre im Prinzip unsere Eingangsfrage beantwortet, doch noch gibt es einige Punkte, die angesprochen werden müssen.

Die Umwandlung unseres Körpers

In Phil 3:20-21 lesen wir: "Unser Bürgertum jedoch ist in den Himmeln, woher wir auch den Retter erwarten, den Herrn Jesus Christus, der den Körper unserer Erniedrigung umwandeln wird, um dem Körper Seiner Herrlichkeit gleichgestaltet zu werden."

Diesem köstlichen Wort entnehmen wir dreierlei:

1. Unser Körper muss umgewandelt werden, d.jh. dem neuen überhimmlischen Gebiet angepasst werden. Das All, welches unsere winzige Erde umschließt bietet bekanntermaßen dem irdischen Körper keine Lebensbedingungen, wie wir sie auf der Erde haben.

2. "Umgewandet" werden kann nur ein bestehender Körper. Würden wir einen ganz neuen Körper erhalten, wäre eine "Umwandlung" unsinnig!

3. Wir werden dem Körper Seiner Herrlichkeit gleichgestaltet, der Auferstehungskörper unseres Herr ist also für uns Anschauungobjekt.

Der Auferstehungkörper unseres Herrn

Wir haben verschiedene Berichte von Zeugen, die den Auferstehungskörper des Herrn nicht nur gesehen, sondern auch angefasst haben.

Als ersten beweìskräftigen Punkt lesen wir in Lk 24:3, wie zwei Frauen das Grab Jesu aufsuchten wollten, den Stein vor dem Grab fortgewälzt sahen und, als sie das Grab betraten, den Körper des Herrn nicht fanden - das Grab war leer. Der Körper Jesu war also buchstäblich auferstanden! Auch Petrus überzeugte sich augenscheinlich von dieser Tatsache (Lk 24:12).

Es erscheint uns hier müßig, darüber auszuführen, wohin wohl "der Leib" des Herrn gekommen ist!

In Lk 24:13 ff lesen wir von Jüngern, die auf dem Weg nach Emmaus waren. Während sie sich unterhielten, trat der auferstandene Herr zu ihnen. Er blieb bis zum Abend bei ihnen, lag sogar noch mit ihnen zu Tisch, nahm das Brot und segnete es, brach und reichte es ihnen. Als den Jüngern die Augen aufgetan wurden, und sie Ihn erkannten, wurde Er unsichtbar und entschwand aus ihrer Mitte (Lk 24:31). Der dem Überhimmlischen angepasste Körper des Herrn war nicht nur sichtbar, er konnte auch unsichtbar werden und auf diese Art und Weise verschwinden.

In Lk 24:36-43 lesen wir Weiteres über Ihn: Er zeigte den versammelten Jüngern Seine Hände und Füße und forderte sie auf, Ihn zu betasten. Dabei bezeugte Er den Jüngern, dass Er nach wie vor aus Fleisch und Gebein besteht. In diesem Zusammenhang lesen wir, dass Sich Jesus auch eindeutig von einem "Geistwesen" distanzierte, welches kein Fleisch und Gebein besitzt: "...denn ein Geist hat kein Fleisch und Gebein, so wie ihr es an Mir schaut" (Lk 24:39).

In den Versen Lk 24:41-43 wird uns berichtet, dass Jesus, als die Jünger immer noch nicht glauben wollten, vor ihrer Augen einen gerösteten Fisch aß. Dieses Geschehen passt allerdings nicht in unsere Beweisführung, da wir ja schon ausgesagt haben, dass der auferweckte Körper keinen Leib (Magen und Verdauungsorgane) mehr haben wird. Wir sollten dies Ereignis aber nicht überbewerten, da der Essvorgang ja offensichtlich nur den immer noch nicht glaubenden Jüngern als Bestätigung seiner Auferstehung dienen sollte und keine Ernährung des Körpers darstellte.

Als letztes Ereignis lesen wir bei Lukas, wie Sein Körper in den Himmel hinauf getragen wurde (Lk 24:51), Er also nicht mehr dem irdischen Prinzip der Schwerkraft unterlag.

Ergänzend zu Lukas berichtet noch Johannes, wie der auferstandene Heer durch verschlossene Türen in die Mitte Seiner Jünger trat (Joh 20:19) und ihnen Seine durchbohrten Hände und Seine Seite zeigte. Thomas, der Zweifler, durfte sogar seine Finger in die Wundmale legen und sich auf diese Art und. Weise seiner Zweifel entledigen.

Diese Beispiele genügen vollkommen, um zweifelsfrei feststellen zu können, dass der Herr Seinen buchstäblichen Körper in der Auferweckung wieder erhalten hat! Allerdings in einem umgewandelten bzw. dem Überhimmlischen angepasst Zustand.

Und wie wunderbar lasen wir doch schon in Phil 3:21, dass auch der Körper unserer Erniedrigung umgewandelt wird, um dem Körper Seiner Herrlichkeit gleichgestaltet zu werden. Und "gleichgestaltet" kann ja nichts anderes bedeuteten, als ebenfalls unser Fleisch und Gebein zu behalten, aber auch fähig zu sein, gleich Ihm in die Überhimmel aufzusteigen!

Welch ein kaum fassbares Erwartungsgut und welch eine ungeheure Kraft uns Spannung in. unserer Todesstunde!

Nicht alles Fleisch ist Fleisch derselben Art

In 1Kor 15:39-41 wird denjenigen, die sich einen solchen umgewandelten Herrlichkeitskörper nicht vorstellen können und meinen, man könne nur zu einem ganz neuen "Geistleib" in die Überhimmel eingehen, wiederum ein simples Beispiel aus der Natur vor Augen gestellt. Schon auf Erden gibt es total unterschiedliche Arten von Fleisch, und jede Art ist dem Element angepasst, in welchem sein Lebensraum ist. Das Fleisch der Fische ist ausschließlich dem Element "Wasser", das Fleisch der V pgel der Luft und das der Menschen und Landtiere dem Land angepasst.

Wir sehen also schon in unserem irdischen Lebensraum unterschiedliche Arten von Fleisch, wovon keines im Lebensraum des anderen auf Dauer existieren könnte!

Wenn wir schon in unserer realen Umwelt solch unterschiedliche Arten von Fleisch sehen, wie können wir dann noch Zweifel hegen, ob unsere buchstäblichen Körper dem zukünftigen Raum in den Weiten des Alls auch tatsächlich angepasst werden können!

Auferweckt in Herrlichkeit

In 1Kor 15:40-41 lesen wir aber n och mehr - die Rede ist von der Herrlichkeit unserer auferweckten Körper. Im Vergleich stehen die irdischen und die überhimmlischen Körper, und es ist klar, dass die Überhimmlischen die Irdischen an Herrlichkeit weit übertreffen werden.

Gegenüber gestellt werden die Herrlichkeit der Sonne und die Herrlichkeit des Mondes, wobei der Mond als Trabant der Erde auf das Irdische weist. Beide Körper haben Herrlichkeiten, doch der Mond (das Irdische) besitzt seine Herrlichkeit (sein Licht) ausschließlich von der Sonne! Unsere irdische Herrlichkeit ist somit nur ein (schwacher) Abglanz der überhimmlischen Herrlichkeit.

Auf unseren Körper bezogen heißt dies: So wunderbar und herrlich schon u nser irdischer Körper geschaffen ist, so wird unser umgewandelter und dem überhimmlischen Raum angepasster Körper diese irdische Herrlichkeit weit überbieten!

Und dann macht Paulus in den Versen 1Kor 15:42-44 noch eine Gegenüberstellung:

Vergänglichkeit - Unvergänglichkeit
Unehre - Herrlichkeit
Schwachheit - Kraft
seelischer Körper - geistlicher Körper

Bei der letzteren Aufzählung könnten bei so manchem wieder Bedenken auftreten: "Also gibt es doch einen geistlichen Körper!" Wir möchten solchen Folgerungen vorbeugen, indem wir klarstellen, dass unser seelischer Körper ja nicht allein aus der Seele besteht, sondern lediglich von der Seele beherrscht wird! Im anderen Fall ist nicht von einem Geistkörper die Erde, sondern von unserem Körper, der dann vom Geist beherrscht wird!

Alle verwandelt

Wir sprachen bisher nur vom Auferstehungskörper jener Gläubigen, die in den Tod gehen m üssen bzw. schon gegangen sind. Außer acht ließen wir jene Gruppe von Gläubigen, welche die Wiederkunft des Herrn zur Entrückung, wie es uns in 1Thes 4:13-18 berichtet, buchstäblich zu Lebzeiten erleben werden.

HIerzu lesen wir in 1Kor 15:51-53, dass wir alle verwandelt werden, und dies in "einem Nu, in einem Augenblick". Mit "alle" sind die Toten und die Lebenden gemeint; sie alle werden in gleicher Weise die Umwandlung ihrer Körper erleben, denn die Vergänglichkeit muss Unvergänglichkeit und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.

Was also in Bezug auf die Toten gesagt wurde, trifft auch auf die bei der Auferweckung noch Lebenden zu; eine Bevorzugung oder Benachteiligung wird es nicht geben. Das Ganze wird sich im kleinsten Teilchen einer Zeiteinheit vollziehen, nämlich gemäß dem griechischen Wort "atomos"!

Gegenargumente

2Kor 5:1-9

Wir haben zu Beginn dieser Frage ausgesagt, dass sich die Geschwister, die eine buchstäbliche körperliche Auferstehung ablehnen, ja auch auf paulinische Aussagen berufen. Das hierbei wohl am meisten angeführte Wort finden wir in 2Kor 5:1-9).

Hier sind auch tatsächlich Aussagen zu finden wie: "... wenn unser irdisches Haus, diese Zeltwohnung, abgebrochen wird ...."; "...wir ächzen ja doch in diesem Körper und sehnen uns danach, unsere Behausung aus dem Himmel überzuziehen"; "... und wissen, dass, solange wir in diesem Körper daheim sind, wir noch außerhalb des Heims sind"; "es erscheint uns wohl, eher aus dem Heim (aus dem Körper) zu ziehen. und beim Herrn zu sein."

Wenn diese Aussagen, die wir hier auf ein Minimum verkürzt haben, tatsächlich ein vollständiges Verlassen unseres Körpers belegen, hätte wir einen eklatanten Widerspruch bei Paulus, denn wir haben ja auf den zurückliegenden Seiten aufgrund seiner Aussagen das Gegenteil belegt, und dies eindeutig und zweifelsfrei. Auch hätte dann der Herr nach Seiner Auferstehung nicht mehr aus Fleisch und Bein sein dürfen, und noch weniger hätten die Jünger die Wundmale Seines alten Körpers sehen und betasten können.

Wir sehen erneut, dass wir wieder einmal im Wort Gottes "Prioritäten" setzen müssen, indem wir den eindeutigen Worten, die eine. Auferweckung unseres buchstäblichen Körpers belegen, Priorität, d. h. den Vorzug geben! Wir müssen also, ohne die Aussagen in 2Kor 5:1-9 zu fälschen oder zu biegen, darin eine Antwort finden.

Die Antwort fällt uns leicht, wenn wir uns an dem Bild orientieren, welches uns Gottes Wort selbst gegeben hat: Dem Samenkorn.

Wenn wir die Verse 1-9 langsam und sorgfältig lesen, und dabei jene Worte außer acht lassen, die für eine buchstäbliche Auferstehung unserer Körper sprechen, dann könne wir aus diesen Versen durchaus schließen, dass wir einen neuen Körper erhalten. Doch wenn wir die Umwandlung. unseres bestehenden Körpers erkannt haben bzw. wissen, dass unser alter Körper lediglich umgewandelt wird, und unter diesem Gesichtspunkt die Verse im Korintherbrief lesen, kommen wir genauso damit klar. Dies bedeutet: 2Kor 5:1-9 kann zweideutig gesehen u nd verstanden werden.

Wir wollen jetzt die einzelnen Aussagen untersuchen (Vers 1-5) bitte vorher lesen:

Wir lesen zuerst, dass unser irdisches Haus, die Zeltwohnung, abgebrochen wird und wir ein Gebäude von Gott haben, ein äonisches Haus, nicht mit Händen gemacht, in den Himmeln. Wenn hierin unsere Wohnstätte, unser Umfeld gesehen wir (ein Zelt ist ja kein Körper, sondern eine einfache Wohnstätte), bedarf es keiner weiteren Erklärung. Nun macht aber unsere konkordante Wiedergabe eine Einfügung, die nicht in den Urtexten steht: Sei fügt in Vers 2 das Wort "Körper" ein, zwar in Schwachdruck, was richtigerweise besagt, dass dieses Wort nicht im Urtext steht, aber diese Einfügung lässt dem eigenen Nachdenken keinen Raum! Ohne diese Einfügung würden wir diesen Satz nicht auf den Körper, sondern auf die Zeltwohnung beziehen! Und dass der irdische Mensch in seiner Stadt oder Dorf, wo er wohnt, keine bleibende Stadt hat, sondern die zukünftige sucht, belegt ja auch Hebr 13:14, worin wir das himmlische Jerusalem sehen dürfen.

Wenn wir in Vers 2 aber trotzdem unsere sterblichen Körper sehen wollen, dann ist die Auslegung ebenfalls einfach! Denn: Auch ein Samenkorn muss ja, wie wir gesehen haben, zuerst in die Erde gelegt also abgebrochen werden. Unsere Körper werden wie ein Zelt abgebrochen und in die Erde gelegt. Dabei wissen wir doch alle vorher schon, dass unser Körper umgewandelt wird, und dies von oben her, von Gott!

Dass wir in unseren sterblichen seelischen Körpern ächzen, und uns nach der Umwandlung sehnen, die unseren alten Körper mit überhimmlischem Leben überzieht, ist auch leicht verständlich.

Die Verse 6-7, die hier allerdings eindeutig von unserem Körper reden, sind gleichfalls von beiden Seiten her auszulegen. Gehen wir mit unserer Sicht der buchstäblichen Auferstehung unserer Körper daran, dann lässt sich auch diese Aussage lösen: Wir sind ja in der Tat hier auf Erden n och außerhalb unseres umgewandelten geistlichen Körpers! Die Umwandlung vollzieht sich ja erst bei der Entrückung!

Und in den Versen 8-9 wird uns die Sehnsucht n ach dem. umgewandelten geistlichen Körper dargestellt. Auch ein Keimling im Samenkorn müsste, wenn er sprechen könnte, sein Verlangen kundtun, mit seinem Triebling so schnell wie möglich die Erde zu durchstoßen, um ans Licht zu gelangen!

Wir können zwar akzeptieren, wenn Geschwister in diesen Versen einen ganzen neuen Körper sehen wollen, wir finden aber auch keinen Widerspruch, wenn wir darin unsere Version der Auferstehung unseres buchstäblichen Körpers sehen.

Im Verbund mit jenen Stellen, die unzweideutig eine Auferstehung unseres buchstäblichen Körpers belegen, ist es mehr als gerechtfertigt, wenn wir die Priorität auf die "Umwandlung unseres Körpers" legen, da auch 2Kor 5:1-9 diese Sicht durchaus stützt!

Röm 7:24

"Ich elender Mensch! Was wird mich aus dem Körper des Todes bergen? Auch diese Aussage des Apostels Paulus wird gerne zitiert, um zu belegen, dass wir einen völlig neuen Auferstehungskörper erhalten. Doch wenn wir auch dieses Wort am Bild des Samenkorns messen, ist die Auslegung einfach.

"Was du säst, wird nicht lebendig gemacht, wenn es nicht zuvor stirbt", so ist über das Samenkorn in 1Kor 15:36 geschrieben. Auch das Samenkorn steckt zunächst in einem Körper (oder Hülle) des Todes, doch auch hier würde der Keimling, so er reden könnte, die Worte in Röm 7:24 ausrufen, hat er doch das Verlangen in sich, aus der Hülle des Samenkorns herauszukommen, wobei wir nochmals darauf hinweisen, dass der Keimling aus der Substanz des Samenkorns besteht, also keine neue Substanz darstellt!

Röm 8:23

"Aber nicht sie allein, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir selbst ächzen in. uns, den Sohnesstand erwartend, die Freilösung unseres Körpers."

Wenn diese Aussage bestätigen soll, dass wir einen neuen Auferstehungkörper erhalten, dann tut sie im Grund das Gegenteil: Sie bestätigt die Freilösung unseres (alten) Körpers! Ein völlig neuer Körper braucht ja nicht freigelöst werden, dies ist nur beim alten Körper möglich!

Lies weiter:
9. Was ist die Seele?