1. Mose - Kapitel 5

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 5

Die Werdelinie von Adam bis Noah

Die Werdelinie von Adam bis Noah

1Mo 5:1

"Dies ist die Schrift der Chroniken Adams: An dem Tage, da Alueim Adam erschuf, in der Gleichheit Alueims's machte Er ihn."

Mit unserem Leitvers fängt ein neues Kapitel an und wir dürfen uns erst einmal wundern, warum dies hier, wo wir doch gerade erst die Geschlechterfolge von Abel-Seth und Enos begonnen haben, so abrupt geschieht? Eine Antwort gibt uns der übernächste Vers 3, wo wir sehen, dass ab hier zum ersten Mal Jahreszahlen genannt werden - wir haben es also mit einer Chronik zu tun, welche die Nachkommen Adams bis erst einmal Noah und seine drei Söhne auch rechnerisch aufzählt. Mit dieser Chronik (bzw. Chroniken in der Mehrzahl) gibt uns Gott einen Kalender in die Hand, mit dem wir bestimmte (nicht alle) Zeitabläufe berechnen können, in. unserem Fall (in unserem neuen Kapitel 5) die Heilslinie Gottes von Adam bis Noah. Bevor wir hier einsteigen, wollen wir uns den Kalender Gottes etwas näher ansehen, wobei uns gleich die spannende frage beschäftigen soll: Warum können wir nicht bis ans Ende der Zeit berechnen?

Mit den Chroniken könnte man bis über das tausendjährige Königreich hinaus die Zeit berechnen, wenn Gott nicht einen Faktor eingebaut hätte, der nicht berechenbar ist - das göttliche Geheimnis des Christus und der herausgerufenen gemeinde ... und das bezieht sich auf uns und die gegenwärtige Verwaltung der Gnade. Von Adam bis Paulus können wir also rechnen, die Zeit jedoch, bis gemäß Röm 11:25b die Vervollständigung der Nationen eingegangen ist, liegt allein in Gottes Hand. Erst ab der Entrückung der Körpergemeinde Christi Jesu liegen wieder verlässliche Zahlen vor. Wir warten somit heute auf den Letzten, der diese Vervollständigung abschließt.., dann wird uns unser Herr und Haupt zu Sich holen.

Was wir gestern im letzten Absatz mit wenigen Sätzen angedeutet haben, umfasst das herrliche Gebiet unserer überhimmlischen Berufung, die Gott in ein Geheimnis eingebettet hat, welches mit Jahreszahlen nicht berechenbar ist. Schon etliche namhafte Brüder haben versucht, die Endzeit samt unserer Entrückung zu berechnen, ihre Zahlenangaben waren zum Teil verblüffend und faszinierend (es sei hier Bruder "Pasedag" genannt), und doch sind sie gescheitert, weil unsere heutige Zeit ihre Berechnungen überholt hat. Wir rechnen also sehr exakt von Adam bis Christus, und wir rechnen "nach Christus", und dies bis heute, in unsere gegenwärtige Verwaltung der Gnade. In dieser gegenwärtigen Zeit bereitet Gott eine bestimmte Zahl von Menschen aus allen Nationen zu, die Er vor dem Niederwurf der Welt in Christus auserwählt hat (Eph 1:4). Die Dauer dieser Verwaltung ist deshalb nicht berechenbar, weil die Aufgabe dieser Auserwählten nicht (!) auf der Erde ist, sondern in den Himmeln, was Eph 1:10 belegt.

Die irdischen Aufgaben hat Gott Seinem Volk Israel übertragen, hier ist alles berechenbar, die überhimmlischen Auftragnehmer sind wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, hier gibt es keine Zahlen! Trotzdem sind wir nicht ganz hilflos, denn im Brief an die Thessalonicher (2Thes 2:1ff) haben wir Zeichen, an denen wir eine gewissen Orientierung haben, wie weit die Zeit vorangeschritten ist. Wenn wir diese Aussagen auf uns einwirken lassen, dürfen wir berechtigte Hoffnung haben, dass wir dich am Ende unserer Gnadenverwaltung sind!

Wir haben die letzten zwei Tage die in unserem Leitvers begonnene Chronik deshalb unterbrochen, um kurz auf uns zu weisen, die wir eine nicht berechenbare Einfügung in Gottes Heilslinie darstellen. Und da der Gesamtumfang unserer Schrift über das 1. Buch Mose, also über die Schöpfung, uns den Gott und Vater in besonderer W eise verherrlichen soll, dürfen wir an dieser Stelle beglückend sehen, dass gerade unsere überhimmlische Berufung nicht nur diese berechenbare Heilslinie Gottes unterbricht, sondern "zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade ist" (Eph 1:6) und "zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit" (Eph 1:14b) Vielleicht kann uns dieser Abstecher darin stärken, die vor uns liegende Chronik doch mit etwas mehr Freude in uns aufzunehmen, denn sie beinhaltet ja auch unsere Wurzeln!

Das Erste, was unser Leitvers wiederholt, ist, das Adam in Alueim's Gleichheit erschaffen wurde (darüber haben wir in unserem ersten Band ausführlich geschrieben), und in "Alueim" dürfen wir den. unsichtbaren Gott sehen, der im Sohn, Seinem Abbild , wirkt. Wir wollen jetzt. nicht wiederholen, sondern diese "Gleichheit" von einem viel späteren Zeitpunkt aus betrachten, dem Jahre "Null" unserer heutigen Zeitrechnung. Da lesen wir in Röm 8:3, dass Gott Seinen eigenen Sohn in der Gleichheit des Fleisches der Sünde sandte, um der Sünde willen - merken wir etwas?

Zuerst wird Adam in der Gleichheit Alueims erschaffen, dann kommt der Sohn in der Gleichheit des (sündigen) Menschen...!

Wir schieben unsere Chronik noch etwas nach hinten und lassen uns vertieft bewusst werden, was Röm 8:3 gestern zu uns sprach: Es geht ja in diesen Versen des Römerbriefes um das Gesetz de sGeistes des Lebens in Christus Jesus, das uns vom Gesetz der Sünde und des Todes befreit, und genau dazu sandte Gott Seinen Sohn, und dies in "der Gleichgestalt des Fleisches der Sünde".

So gewaltig es ist, dass Adam in Alueims's Gleichheit erschaffen wurde, umso gewaltiger ist es, dass der Sohn Gottes Jahrtausende später in der Gleichgestalt des Fleisches der Sünde also des in Sünde gefallenen Nachkommen Adams, kam, um der Sünde willen. Am Kreuz hängend wurde dann die Sünde in Seinem Fleisch verurteilt, damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt werde.

Es darf uns erneut beglücken, dass Gott Seine Schöpfung nicht in der. Sünde hängen ließ, sondern von Anfang an dafür sorgte, dass die Gleichheit, in welcher der Mensch erschaffen wurde, und welche durch die Sünde beschmutzt und getrübt wurde, wieder hergestellt wird! Und für diese Wiederherstellung kam der Sohn Gottes in der Gleichheit des Fleisches der Sünde! Und wie sieht unsere Gleichheit heute aus? Gemäß 2Kor 3:18 dürfen wir heute mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegeln (wir schauen Ihn also an), und werden so "in dasselbe Bild umgestaltet, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von des Herrn lebendig machendem Geist."

Noch einen letzten Tag soll uns das Wort "Gleichheit" beschäftigen und gehen zu Phil 2:5-8, wo uns gesagt wird, was es den Sohn Gottes gekostet hat, in die Gleichheit des Fleisches der. Sünde zu kommen:

Da ist zuerst einmal die Entäußerung all Seiner Herrlichkeit, die Er beim Vater hatte, dann wird uns berichtet, dass Er den Menschen gleichgestaltet (hier finden wir erneut unsere "Gleichheit") und in der Art uns Weise wie ein Mensch erfunden wurde; Er erniedrigte Sich Selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Kreuzestod. Nach von uns nicht nachvollziehbaren Leiden und Qualen und schließlich dem Tod am Kreuz konnte Er die Rechtfertigung vor Gott für uns alle erwirken, wir sind in Seinem Blut "Freigelöste"!

Schauen wir aber auch noch Phil 2:5 an: "Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus ist." Wenn wir von Adam her in Seiner Gleichheit erschaffen wurden, so war auch zumindest ein Teil "Seiner Gesinnung" in Adam. Die Sünde verdunkelte diese wunderbare Eigenschaft in allen Nachkommen Adams, auch in uns; doch mit unserer Berufung wurde und wird es wieder hell in uns, was bedeutet, das wir uns in unserem Wandeln nach der Gleichheit Seiner Gesinnung ausstrecken dürfen, was, wenn wir jetzt auf Phil 2:5ff schauen, durchaus auch tiefe Wege beinhaltet. Wir werden wohl alle mit Paulus sagen müssen: "ich schätze mich selbst noch nicht so ein, es ergriffen zu haben ... aber wir jagen danach - wozu wir von Chritus Jesus ergriffen worden sind" (lies Phil 3:12-14)!

1Mo 5:2

"Männlich und weiblich erschuf Er sie. Und Er segnet sie und nennt ihren Namen Adam (Mensch) an dem Tage, da sie erschaffen wurden."

Noch einmal führt uns ein Vers ganz zurück in die Anfänge der Erschaffung des Menschen, wobei der Name "Adam" in das Blickfeld rückt, denn er steht ja am Anfang der Chronik, die in Vers 3 beginnt, und sein Name (Mensch) enthält nicht nur unsere eigenen Wurzeln, sondern führt über die. Sintflut hinaus, zu dem ins Fleisch gekommenen Sohn Gottes, zu "Jesus", dem Christus! Wenn wir nun nachschlagen, wo der Name "Adam" überall vorkommt, finden wir eine interessante Häufung in 1Kor 15, und hier sogar in der Verbindung erster und letzter Adam, oder der erste und der zweite Mensch - es geht in diesem Kapitel um die Auferstehung.

Adam sündigte, und Gott hat es gewirkt, dass diese Sünde auf alle Nachkommen Adams übertragen wird, wovon die Verse 1Kor 15:21-22 zeugen. Nun wäre es nach menschlicher Logik ungerecht, wenn Menschen wegen der Sünde eines anderen Menschen büßen, das heißt "sterben" müssten, deshalb sagt 1Kor 15:22, dass ebenso wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden! In dieser Verbindung lesen wir in 1Kor 15:45 vom ersten Menschen Adam, der zu einer lebendigen Seele wurde, und vom letzten Adam als von dem lebendig machenden Geist. In 1Kor 15:47-48 wird dann noch gesagt, dass der erste Mensch aus Erde ist, der zweite Mensch ist der Herr aus dem Himmel.

Wir sehen in der obigen Aufzählung den Anfänger und Vollender (Christus) - Er erschafft im Paradies, und Er sorgt für die Rückführung in die Herrlichkeit ... für alle!

Es fällt schwer, das herrliche Kapitel 1Kor 15 zu verlassen, denn es handelt von unserer größten Erwartung, "von Christus lebendig gemacht zu werden", wie es 1Kor 15:22 sagt. Wenn hier nun bezeugt wird, dass "alle" lebendig gemacht werden, dann umfasst dies auch alle Geschöpfe, mit einem Unterschied: Dem Zeitpunkt der Lebendigmachung, und hiervon lesen wir in Vers 23. Wir wollen aber hier nicht tiefer einsteigen, das wäre nicht unser Thema, nur noch einen Blick in die Verse 1Kor 15:51-53, wo von einem Geheimnis die. Rede ist, und dies in der Verbindung unserer Aussagen vom 19. Oktober, wo wir vom Berechnen der Zeit sprachen:

Gott spricht vielfach in und von Geheimnissen, eines davon betrifft uns und wird in oben genannten Versen enthüllt: "Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nun, in einem Augenblick ..." Aus der Masse aller, die einmal zu ihrer Zeit lebendig gemacht werden, um gemäß Phil 2:10-11 in dem Namen "Jesus" ihre Knie zu beugen und mit der Zunge zu huldigen, "Herr ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters", erwählte Sich Gott eine bestimmte Vollzahl, die alle zusammen in einem Nu entrückt werden, um ihre überhimmlische Aufgabe gemeinsam anzutreten, nämlich in Christus das All aufzuhaupten, und dies "in den Himmeln", wie es Eph 1:10 klar beschreibt.

Freuen wir uns heute, wie wir vom ersten Adam zum letzten Adam geführt werden, und hier zu einem enthüllten Geheimnis!

1Mo 5:3

"Und es lebt Adam zwei hundert und dreißig Jahre und zeugt Einen in seiner Gleichheit nach seinem Bilde und nennt seinen Namen Seth."

Nachdem wir nun quasi in die Chroniken Adams einsteigen, möchte ich der Verfasser dieser Zeilen, erst etwas Mut dahingehend machen, dass wir jetzt keine für viele langweiligen Zahlenreihen und Berechnungen aufstellen, sondern die Namen und Zahlen derart betrachten wollen, dass wir uns von unserem Herrn und Haupt einfach an die Hand nehmen lassen, und Er erklärt und führt uns durch jene Namen hindurch, die erst einmal bis Noah und die Sintflut, und schließlich zu Seiner Menschwerdung führten. Und wenn schon wir Menschen gerne Ahnenforschung betreiben, und frühere Schlossherren ganze Wände mit ihren Vorfahren zierten, wieviel mehr dürfen wir hier unserm Herrn folgen, wenn Er uns Seine irdische Abstammung zeigen will! Bevor wir aber beginnen, müssen wir uns mit einem Wort beschäftigen, das im Grund von Anfang an eine bestimmende Rolle spielt: die Unterordnung!

Schon in dem Namen "Alueim" ist di "Unterordnung" enthalten, und sie hat in Gottes Wort eine vielfache Bedeutung, nicht zuletzt darin, dass am Ende, wenn gemäß 1Kor 15:28 das All Gott untergeordnet ist, sich auch der Sohn Selbst dem unterordnet, der Ihm das All unterordnete, damit Gott alles in allen sei! Wenn wir jetzt noch kurz einige Vorkommen lesen, erkennen wir m ehr und mehr seine Bedeutung: Schon in 1Mo 1 lasen wir, dass der Mensch die Tierwelt unterordnen soll, wir lesen in Röm 13:1, dass wir uns der Obrigkeit unterordnen sollen, dasselbe gilt gemäß Eph 5:21 für alle Gläubigen, in Eph 5:22 für die Frauen ihren Männern gegenüber, sogar Jesus war Seinen Eltern untertan (Lk 2:51).

"Unterordnung" hat in unserer modernen Endzeit einen negativen Ruf, der Mensch möchte sich niemand und nichts mehr unterordnen!" Wenn wir aber sehen, dass in der Vollendung selbst der Sohn Sich dem Vater unterordnet, damit Gott alles in allen sei, erkennen wir Späteres hier, dass diese Unterordnung sich in Liebe vollzieht, "Liebe" ist somit das tragende Fundament der Unterordnung!

In Bezug auf unsere Schrift bedeutet dies, dass Ieue Alueim bei Adam mit der Unterordnung anfing, der Mensch sollte sich Seinem Wort unterordnen. Und da der Mensch ja in der Gleichheit Alueims erschaffen wurde, sollte auch Adam diese Unterordnung fortsetzen, indem die Familien Oberhäupter herrschten - wir merken jetzt, dass wir auf die vor uns liegenden Namen in der Chronik hinweisen. Doch wie vollzog sich diese Unterordnung?

Adam und Eva lebten unter besten Voraussetzungen im Garten Eden und ... versagten! Die Linie "Kain" lebte in offener Auflehnung gegen ihren Unterordner Alueim, und die Linie Seth - sie hatte in der vor uns liegenden Chronik immer Namen von Männern, die sich mühten, in der Verbindung zu ihrem Unterordner zu bleiben und darin zu wandeln; allerdings fielen die anderen Familienmitglieder mehr und mehr ab, bis auch die Linie Seth außer Noah in der Flut umkam. Wir müssen jetzt lernen, dass die Menschheit bis auf die angeführten Namen immer mehr von Gott abfiel, und unverbesserlich war - das ist eine ganz wichtige Lektion, die wir uns einprägen müssen!

Wir haben gestern auf die Herrschaft der Familienoberhäupter hingewiesen, die durch die vor uns liegenden Namen gekennzeichnet werden, doch insgesamt waren beide Linien, die von Kain wie von Seth, dem Untergang durch die Flut geweiht, so dass nur das Oberhaupt "Noah" mit seiner Familie gerettet wurde. Vielleicht dürfen wir hier an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der Mangel an Unterordnung (angefangen bei Adam) die Menschen bis heute ins Verderben führt, und dass nur Unterordnung unter den einzigen und wahren Unterordner, Gott, Herrlichkeit verheißen kann, vereint mit dem Vater der Liebe!

Das Versagen der Menschheit, und dies schon in den Anfängen, unter liegt nach Eph 1:11 dem Ratschluss Seines Willens. Die Widerspenstigkeit des Menschen, gesteuert von Gottes Werkzeug "Satan", ist der notwendige Hintergrund für die Schaustellung Seiner Liebe, die sich in dem Mensch gewordenen Sohn Gottes offenbarte. All die Namen, die jetzt in der Chronik vor uns liegen, zielen auf die Menschwerdung Christi hin, weil Er nicht nur der Retter aller ist, sondern mit Seinem Opfer die Liebe des Vaters aufzeigt und beweist!

Ergreifen wir nun die liebende Hand unseres Retters, mehr noch, unseres Hauptes (denn wir sind Seine Körperglieder), und lassen uns von Ihm durch die vielen aufgeführten Namen führen, die alle zu dem "einen Namen" führen "Jesus", dem schönsten und kostbarsten Namen im ganzen All!

Vielleicht haben wir uns schon bei Vers 1 gewundert, dass hier mit Adam ein zweiter Bericht der Linie Seth beginnt, der vorherige in 1Mo 4:25-26 endete ja abrupt mit Enos. Über Enos lasen wir ja schon, dass er verwundet, also von jemandem angegriffen wurde, und diese Aussage in 1Mo 4:26 folgt unmittelbar nach dem Triumphgesamg des Lamech der Linie Kain (1Mo 4:23-24), der sich ja seiner Gewalttat rühmte - der eine tötete, der andere rief den Namen seines Gottes an!

Gehen wir jetzt zu "Adam" in unserem Leitvers und da haben wir gleich ein Problem mit Zahlen: Die meisten Bibelübersetzungen geben in unserem Leitvers das Alter von Adam mit 130 Jahren an, unsere konkordante Übersetzung jedoch mit 230 Jahren, was daher rührt, dass die Konkordante Übersetzung die "Septuaginta" als bessere Zahlenquelle ansieht, was uns hier genügen soll. Interessant ist für uns, dass noch einmal auf die Geburt von Seth hingewiesen wird, und jetzt offiziell in der fortlaufenden Chronik. "Seth" steht damit als der auf natürliche Art Erstgeborene in der Glaubenslinie, die zu Christus führt.

Bedenken wir heute einmal, dass gerade bei Seth "die Gleichheit nach seinem Bilde" (hier von Adam) hervorgehoben wird ... die Gleichheit geht also von Christus über Adam auf Seth über. Und da Seth nicht nur der Stammvater von Jesus ist, sondern letztendlich auch der unsere< ist haben Jesus Christus als Haupt und wir als Seine Glieder den gleichen Stammbaum!

1Mo 5:4

"Und es werden die Tage Adams nach seiner Zeugung des Seth sieben hundert Jahre, und er zeugt Söhne und Töchter."

Wir haben seit seiner Erschaffung sehr viel über Adam aus dem Wort Gottes erfahren, jetzt, nach der Geburt von Seth, tritt er in den Hintergrund. Wir lesen nur noch, dass er Söhne und Töchter zeugte und danach noch 700 Jahre lebte, was dann in Verbindung mit Vers 3 ein Gesamtalter Adams von 930 Jahren ergibt. Vielleicht dürfen wir hier schon vorweg nehmen, dass es später nur noch einen Menschen gab, der Adams Alter übertraf, es war "Methusala", der 969 Jahre alt wurde, insgesamt nahm das Alter der Menschheit aber ständig ab!

Wir wollen uns heute einmal bewusst werden, dass jedes geborene Kind wiederum Kinder zeugte, dass die Menschheit also rapide wuchs, aber ... nur jene Namen in der Schrift genannt werden, die als Oberhäupter in jeder Generation galten und damit den Stammbaum Christi bildeten. Zugleich war Adam, der ja in der Gleichheit Alueims's erschaffen wurde, der Unterordner der übrigen Menschheit, solange er lebte. Nach seinem Tod ging diese Würde auf jene über, die in unserer Chronik genannt werden. Adam und seine Kinder und Kindeskinder bildeten also, abgesehen von dem flüchtenden Kain, eine riesige Familie, wobei Adam das Haupt aller war. Der erste Begriff einer "Familie, die auf fleischlicher Fortpflanzung bestand, existiert heute in geistlicher Weise für uns, die wir in Gal 6:10 als "Familie des Glaubens" bezeichnet werden. Paulus fordert uns hier auf, generell an allen Gutes zu tun, aber - am meisten an den Gliedern dieser Familie des Glaubens! Wenn wir hierin nicht ermatten oder entmutigt werden, werden wir auch ernten, wie Gal 6:9 verheißt!

1Mo 5:5

"Und es werden alle Tage Adams, welche er lebt, neun hundert und dreißig Jahre. Und er starb."

Lasst uns heute, bei den Aussagen unseres Leitverses, einmal bewusst werden, dass Adam bis zur 4. Generation, also über Seth, Enos, Kainan bis Maleleel lebte. Es existierte also eine zwar zahlenmäßig nicht bekannte, aber bestimmt schon riesige Zahl an Menschen, die alle den ersten Menschen "Adam" persönlich sahen und mit ihm Kontakt hatten! Waren sich dies Menschen bewusst, wen sie als ihren Urahn vor sich hatten? Waren sie sich bewusst, dass ihr Urvater nicht auf natürliche Art gezeugt, sondern von Ieue Alueim als fertiger Mensch aus Erdreich geformt und dann durch Seinen Odem lebendig gemacht wurde? Wie viele Fragen hatten sie wohl an Adam und umgekehrt: Wie oft musste wohl Adam seine Lebensgeschichte erzählen?

Wir alle, liebe Geschwister, haben, falls wir neugierig sind, die Möglichkeit, all dieses damalige Leben, all die Geschehnisse und Vorkommen mit den vielen F ragen der dortigen Menschen nachzuerleben, wenn wir in der Herrlichkeit bei Ihm sein werden! Nichts von alledem wird verloren gehen (so wie überhaupt nichts im ganzen All verloren geht)! Bewegen wir hier die Worte in Röm 11:36, "Den n aus Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin ist das All", dann wird uns schnell klar, dass dieses riesige All zwar in Bewegung ist, dass aber nichts davon abfällt oder verschwindet, sondern alles kompakt und vollständig zum Schöpfer zurückkehrt! Das bedeutet, dass wir keine langweilige Ewigkeit vor uns haben, sondern, allein auf unseren Leitvers bezogen, die doch für manchen unter uns verlockende Aussicht, die Anfänge der Menschheit ganz nah, ja direkt nachzuerleben!

Adam erreichte ein für uns kaum mehr nachvollziehbares Alter von 930 Jahren, danach nahm das Alter der Menschen beständig ab, in 1Mo 6:3 wird es auf 120 Jahre herabgesetzt. Ob dies mit der zunehmenden Verderbnis der Menschen zu tun hat, oder ob es das andere Klima war, das vor der Sintflut auf der Erde herrschte, wissen wir nicht. Auf jeden Fall erfüllte sich nun buchstäblich am Ersten Menschen Gottes Wort, der "zum Sterben sterbend" verurteilte Adam starb nun buchstäblich - nach 930 Jahren bekam der Tod die Macht über Adam.

Gottes Wort sagt uns erst einmal nicht, was der Tod für Adam (und für alle ihm folgenden Menschen) bedeutet, wir erfahren erst durch das Studium des ganzen Wortes Gottes immer wieder einen Teil davon. Klar ist, dass der Körper zurück zum Erdreich geht (1Mo 3:19), aus dem er ja aufgebaut ist gemäß Pred 12:7 und Lk 23:46 geht der Geist zurück zu Gott, der ihn gegeben hat, und die Seele, die Produkt der Verbinduung von Körper und Geist ist, geht gemäß Apg 2:27 ins Ungewahrte, was wir in unserer Schrift "Fragen/Antworten" auf Seite 45 erklärt haben. Adam war somit ohne Bewusstsein und ohne Leben, er ruhte in der Erde, was wir als Todesschlaf. bezeichnen. Wir gehen hier erneut zu 1Kor 15:45, wo vom ersten und letzten Adam die Rede ist; der erste Adam ist Tot, doch der letzte Adam, der den Tod auch erleiden musste, wurde zu einem lebendig machenden Geist, und diesen lebendig machenden Geist dürfen wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, nach Christus als Erstlinge der Auferstehung in Anspruch nehmen, wir sind gemäß 1Kor 15:23 "die Christus Angehörenden".

1Mo 5:6-8

"Und es lebt Seth zwei hundert und fünf Jahre und zeugt Enos. Und es lebt Seth nach seiner Zeugung des Enos sieben hundert Jahre und zeugt Söhne und Töchter. Und es werden alle Tage Seths neun hundert und zwölf Jahre. Und er starb."

Wir stehen jetzt vor der Glaubenslinie der ersten Chronik, die von Seth bis Noah neun Generationen umfasst. Sie führt direkt auf Christus, wo sie dann auch endet. Wenn wir erkannt haben, dass es im Grund um "die Unterordnung" geht (die letzte Unterordnung lesen wir in 1Kor 15:27-28), und hier um die Unterordnung "in Liebe", dann dürfen wir auch erkennen, dass "Unterordnung" eines Hauptes bedarf, und diese Hauptesstellung wurde von Adam auf Seth, von Seth auf Enos und weiter auf die vor uns liegenden namentlich genannten Erbfolger übertragen! Es geht also trotz der rasanten Vermehrung der Menschen namentlich nur (!) um diese Häupter. Alle Namen erscheinen später im Stammbaum Jesu bei Lukas (Lk 3:23-38) wieder.

Wenn wir jetzt einmal alle Namen ins Blickfeld nehmen, dann beweisen diese Namen nicht nur die direkte Abstammung Jesu von Adam, sondern sind jeder ein Glied in einer Kette, die am Ende zu der gesamten Unterordnung unter den größten Sohn Adams führt, der den Namen "Jesus" trägt! Wenn wir uns jetzt wieder den schon oft angeführten Kreis vor Augen stellen, der uns an "das All aus Ihm und zu Ihm hin" erinnert, wobei das ganze All in einer Kreisbewegung sich zuerst von "Ihm" entfernt, bis es sich in der unteren Kreishälfte wieder dem Ausgangspunkt zuwendet, dann sehen wir in der ersten Hälfte eine Menschheit, die sich ständig mehr und mehr von Gott entfernt, aber die Namen in der Glaubenslinie bewahrt Gott vor dem Abfall, sie weisen alle hin auf den Letzten in der Reihe...

"... auf Christus den Sohn Gottes"! Wir schließen mit diesen Worten direkt an die gestrigen Gedanken an, denn alle Namen des Geschlechtsregisters Jesu können nur verstanden werden, wenn wir Gottes Heilsplan im Auge haben, nämlich gemäß Eph 1:10 das All in Chritus aufzuhaupten (weswegen wir gestern von den Hauptschaften sprachen). Sehen wir also in all den Namen, jetzt erst einmal bis Noah, die Fackelträger, die das Feuer des Glaubens durch alle immer finsterer werdenden Generationen hindurch tragen, bis am Ende des Geschlechtsregisters jener wunderbare Name "Jesus" steht, der das All in einem großen Halbkreis wieder zurück zum Vater führt, wo es seinen Anfang nahm.

Und nun sagt unser Herr und Haupt zu uns: "Schaut her, all diese amen, die Ich euch jetzt vorführe, führen zu Mir! Alle haben trotz der ihnen innewohnenden Sünde den Glauben bewahrt, weil Ich ihnen die Kraft dazu gab!"

Unsere Chronik, die vor uns liegt, hat aber nicht nur Namen, sondern auch präzise Zeitangaben. Es soll uns gezeigt werden, wann und wie lange jedes einzelne Haupt lebte, und wann es seine Hauptschaft weitergab. Im Gegensatz zu dieser Linie sahen wir bei Kain, dass dort die Zeitangaben keine Rolle spielten, weil diese getrennt von Gott lebten. Bei Seth's Linie war jedes Jahr wichtig, weil es uns zeigt, wie der weise Baumeister "Gott" alles vorher geplant hat und genau ausführt!

Bei Seth sahen wir bereits, was Eva bei seiner Geburt dachte: Nicht mehr "ich" habe gewirkt, sondern "Gott"! Und diese Haltung bringt der Name "Seth" zum Ausdruck. "Namen" waren ja in jener Frühzeit der Menschheitsgeschichte keine Modesache wie heute, sondern hatten ihre tiefe Bedeutung, wie wir bei Eva sehen. Aber beginnen wir die Glaubenslinie wirklich ganz von vorne, und da steht eigentlich nach Adam erst einmal "Abel", was bedeutet, dass diese Linie mit einem "Gestorbenen" beginnt! Anders ausgedrückt: Die Glaubenslinie begann mit Tod, dem erst danach das Leben in SEth folgte. Bleiben wir hier einmal stehen:

Begann nicht auch unser Glaubensweg mit einem Gestorbenen? War es bei uns nicht auch zuerst die Kreuzigung mit Christus und danach die Auferstehung in Ihm? Einzelheiten hierzu lesen wir im Römerbrief: In Röm 6:1ff wird uns zuerst die Notwendigkeit gezeigt, mit Ihm zusammen am Kreuz gestorben zu sein, damit wir der Sünde gestorben sind; doch wenn wir mit Christus zusammen starben, glauben wir, dass wir auch mit Ihm leben werden, wissend, dass Christus, auferweckt aus den Toten, nichtmehr stirbt. Mit diesen Aussagen im Römerbrief wird die Chronik Abel, Seth und Enos zum Schattenbild für uns, und wir dürfen in Röm 6:11 weiter lesen: "Also auch ihr! Rechnet damit, dass ihr selbst der Sünde gegenüber tot seid, aber lebend für Gott in Christus Jesus , unserem Herrn!"

Nach dem Tod Abels folgte das Leben, hier in Seth, man könnte also an den Anfang der Glaubenslinie den Doppelnamen "Abel-Seth" setzen, und Seth war "von Gott gesetzt", er entsprach Seinem Willen. 205 Jahre alt war Seth, als er das nächste Haupt der Glaubenslinie zeugte, den Enos. Das Gesamtalter von Seth war 912 Jahre. Dazwischen wurden wiederum Söhne und Töchter gezeugt, die insgesamt namentlich keine Rolle in der Glaubenslinie spielten.

Wir haben es heute nach Seth mit der zweiten Generation "Enos" zu tun, dessen Namen "sterblich" bedeutet. Wir haben schon im ersten Teil der Chronik in 1Mo 4:26 diesen Namen betrachtet, der ja den Glauben des Seth bezeugt, dass Gottes Gericht über Adam, nämlich das Todesurteil, gerecht war - wie tief mussten die Erzählungen Adams auf und in seinem Sohn Seth gewirkt haben! Und jetzt bedenken wirf wir einmal:

Ist es nicht der erste Schritt eines Menschen zurück zu Gott, die Schuld und Sünde zu erkennen? Auf dem dunklen Hintergrund des Versagens Adams und damit dem Eintritt der Sünde liegt in dem Namen "Enos" das erste Erkennen der Menschheit, dass Gottes Gericht gerecht ist, "denn die Kostration der Sünde ist Tod" (Röm 6:23); aber ... "Die Gnadengabe Gottes ist äonisches Leben in Christus Jesus, unserem Herrn."

1Mo 5:9-11

"Und es lebt Enos ein hundert und neunzig Jahre und zeugt Kainan. Und es lebt Enos nach seiner Zeugung des Kainan sieben hundert un dfünfzehn Jahre und zeugt Söhne und Töchter. Und es werden alle Tage des Enos neun hundert und fünf Jahre. Und er starb."

Ein neuer Name rückt in unser Blickfeld "Kainan", der uns an Evas ersten Sohn Kain erinnert, und er stellt auch in der Tat die verlängerte Form von Kain dar. Da aber Eva ihren ersten Sohn "Kain" nicht als Gottesgabe, sondern als ihren eigenen Verdienst ansah und entsprechen benannte, ist es wenig glaubhaft, dass Enos seinem Sohn einen ähnlichen bedeutenden Namen gab - Kainan müsste also einen anderen Inhalt haben als Kain, womit wir zu etwas Wortgrammatik kommen müssen, die wir aber auf das absolute Minimum beschränken wollen: In dem hebräischen Namen "Qinn" (Kain) liegt auch der Wortstamm !qine", und der bedeutet "Wehklage", und die meist um Tote. Wenn wir nun dieses Wenige zusammenfassen, ergibt sich das Nächstliegende:

Der Vater Enos, dessen Name auf das Sterbliche hinweist, bringt in dem Namen seines Sohnes "Kainan" die Wehklage über das "zum Sterben sterbend sei"n zum Ausdruck, also über den Tod!

Obige Gedanken habe ich, der Verfasser dieser Zeilen, Bruder A.E. Knochs Arbeit entnommen, der diese Auslegung von Kainan nur (!) als eine Möglichkeit gesehen hat. Doch dieses "nur" führt uns dahin, dass in Kainan jemand (und es wäre wiederum der erste Mensch) mit seiner Wehklage vor Gott tritt und mehr oder weniger um Rettung fleht -ist das in diesem frühen Stadium nicht wunderbar?

Wir gehen den gestern nicht ganz gesicherten Gedanken heute noch etwas mehr nach, nicht spekulativ, sonder Gott verherrlichend:

Ist es nicht Sein Heilsplan, dass vor dem dunklen Hintergrund der Sünde Seine Liebe besonders hell und strahlend aufleuchtet? Gott will, dass der Mensch erst einmal seine Verlorenheit in der Sünde erkennt; wenn er dies akzeptiert und erkannt hat (und er darüber auch in Wehklage ausbricht), folgt als Nächstes die Suche nach Rettung - der Mensch sucht einen Weg aus der Dunkelheit! Und wie sah es zur Zeit Kainans unter den damaligen Menschen aus?

Wir schauen in obiger Frage nicht auf Kain und seine Nachkommen, auch nicht auf die vielen Söhne und Töchter, die der Linie Seth entsprangen, wir schauen nur auf die Glaubenslinie, also af Adam und Eva, Seth, Enos und nun auch Kainan, die ja alle noch lebten, und in enger familiärer Verbindung standen, aber auch in enger Verbindung. zu ihrem Gott! Und dahaben wir die Erkenntnis Evas, dass nicht der Mensch wirkt, sondern Gott! Und wir haben das Akzeptieren des Urteils, zum Sterben sterbend zu sein, und jetzt die (leise) Wehklage: Was bringt der Tod? Ist er unendlich? Gibt es doch Rettung? Was ist mit dem verheißenen Samen? Gottes Heilsplan zeigt uns erste zarte Früchte ... und das darf uns heute einen Gott und Vater zeigen, den wir verherrlichen dürfen.

1Mo 5:12-14

"Und es lebt Kainan ein hundert und siebzig Jahre und zeugt Malellel. Und es lebt Kainan nach seiner Zeugung des Maleleel sieben hundert und vierzig Jahre und zeugt Söhne und Töchter. Und es werden alle Tage Kainans neun hundert und zehn Jahre. Und er starb."

Wir haben bisher ab Seth drei Namen behandelt und dabei die verwirrenden Zahlenangaben großenteils außer Acht gelassen - und die Zahlen verwirren tatsächlich! Um aber trotzdem eine Vorstellung zu haben, wie viel Zeit vergangen ist, stellen wir an dieser Stelle fest, dass Adam bei der Geburt des Seht 230 Jahre alt war, bei Enos Geburt war Adam 435 Jahre und bei Kainan war Adam 625 Jahre alt. Diese Kurztabelle vermittelt uns ein Gefühl, wie viel Jahrhunderte allein schon bis zur Geburt Kainans, dem dritten Glied unserer Chronik, vergingen - über 600 Jahre. Falls jemand die Zahlen nachprüft, weisen wir noch einmal darauf hin, dass unsere Konkordante Übersetzung auf den Angaben der Septuaginta beruht, die herkömmlichen Übersetzungen jedoch auf den hebräischen Zahlenangaben.

Heute kommt ein weitere Name hinzu "Maleleel" und dieser Name ist klarer auszulegen, er bedeutet "Lobender des Unterordners", was aus den Worten "Mell-Al" hervorgeht. Wenn wir jetzt auf den Vorgänger "Kainan". zurückblicken, den wir mit "Wehklage" in Verbindung gebracht haben, dann passt die Folge! Auf Wehklage, also auf Anrufen Gottes, folgt der Lobende, und z war der "Lobende des Al", und "Al" ist der große Unterordner! Hier fällt mir, dem Verfasser dieser Zeilen der menschliche Spruch eines geschätzten Predigers ein:

"Loben zieht nach oben, Danken schützt vor Wanken!"

Wir sind bei Malaleel, dem Lobenden, und wir spüren förmlich die Gesinnung des Kainan, der diesen Namen ja für seinen Erstgeborenen wählte - er möchte nicht länger wehklagen, sondern loben, und zwar seinen Gott!

Stellen wir uns hier einmal vor, dass Adam bei der Geburt Malelees 795 Jahre alt war und nun miterleben darf, wie die Erstgeborenen seiner Nachfolger mit seinem Ungehorsam und dem darauf folgenden Todesurteil umgehen: In der vierten Generation wird der Gott gelobt, der ihm einst das Paradies verwehrt hat! Wie muss doch dieser nun bereits stark gealterte Adam gerade auf diesen Urenkel geschaut haben!

Bedenken wir an dieser Stelle, dass wir den ersten Menschen vor uns stehen sehen, der begonnen hat, Gott zu loben! Und damit schauen wir auf uns und sehen, dass wir z u einem dreifachen Lobpreis auserwählt und berufen wurden: "Zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade" (Eph 1:6), "zu Lobpreis Seiner Herrlichkeit" (Eph 1:12) und dies wiederholt sich in Eph 1:14b.

Maleleel, der Lobende, stand vor seinem Gott, und Jahrtausende später wird uns gesagt, dass wir Ihm, unserem Gott und Vater, "in Christus" zur Verherrlichung dienen dürfen, und womit dienen wir Ihm? Indem wir Seine Gnade lobpreisen, die uns in dem Geliebten begnadet!

1Mo 5:15-17

"Und es lebt Maleleel ein hundert und fünf und sechzig Jahre und zeugt Jared. Und es lebt Maleleel nach seiner Zeugung des Jared sieben hundert und dreißig Jahre und zeugt Söhne und Töchter. Und es werden alle Tage Maleleels acht hundert und fünf und neuzig Jahre. Und er starb."

Wir kommen in die fünfte Generation, Maleleel zeugt "Jared", und hier wird es erneut mit der Bedeutung des Namens schwierig, denn Jared bedeutet "es steigt herab"! Was will Maleleel, der Lobende, damit zum Ausdruck bringen?

Wir haben uns gestern den stark gealterten Adam vorgestellt, wie er sicher voller Stolz die Geburt seines Urenkels Maleleel erleben durfte - die Geburt Jareds erlebte er aber nicht mehr, Adam starb im Alter von 930 Jahren, also kurz vor Jareds Geburt. Für die große Familie, die aus inzwischen unzähligen Kleinfamilien bestand, muss es ein kaum nachvollziehbares Gefühl gewesen sein, den Vater der Menschheit sterbend zu erleben, das Oberhaupt der Glaubenslinie verloren zu haben! Adam war der Einzige, der direkt von Ieue Alueim und dem verlorenen Paradies berichten und erzählen konnte, und wir dürfen davon ausgehen, dass er über die Jahrhunderte hinweg immer wieder mahnend und lenkend eingegriffen hat ... nun war er tot! Und wenn Maleleel erlebte, wie gerade die starke Hand Adams immer wieder den an allen Ecken und Enden begonnenen Abfall der Menschen etwas abbremsen konnte, so können wir seine Furcht nachempfinden: "Jetzt, nach Adams Tod, wir es schlimmer werden!"

War also Maleleels Namensgebung ein sorgenvoller, ja anhnungsvoller Ruf zu Gott: "Steig herab?"

Ist uns aufgefallen, liebe Geschwister, dass wir immer wieder vor "erstmaligen" Geschehnissen innerhalb der jungen Menschheit stehen, zuletzt vorgestern, wo wir den ersten Lobenden, Maleleel vor uns sahen - heute haben wir in gewissem Sinn wieder solche eine Premiere vor uns:

Zum ersten Mal steht ein Haupt (Maleleel) in der Glaubenslinie des Seth vor uns, der nicht nur ohne den Stammvater weiterleben muss, sondern mit Sicherheit auch die zunehmende Verderbtheit der Menschen zur Kenntnis nahm, und was tut er? Er nennt seinen Erstgeborenen, also den, der die Glaubenslinie fortführen muss, Jared, was "steig herab" bedeutet -. ein erster Hilferuf zu dem Gott seines Urvaters Adam, herabzusteigen, um der zunehmenden Verderbnis Einhalt zu gebieten!

Maleleel war als nicht. nur der erste Gott lobende, er war auch der Erste, dem die um sich greifende Verderbnis so zu schaffen machte, dass er um Hilfe rief, und er glaubte, dass got tsehr wohl herabsteigen könnte, um mit Seiner göttlichen Kraft das Verderben aufzuhalten! Für manchen mögen unsere Gedanken hier Spekulation sein, aber ... wir sind ja an der Hand unseres Herr, und bereits bei nächsten Namen "Henoch", werden unser Gedanken bestätigt. Gott um Hilfe zu bitten erfreut Sein Herz, aber Ihm zu danken, auch für schwere Wege, erfreut Ihn noch mehr, es ist der Glaube, dass Er alles richtig lenkt!

1Mo 5:18-20

"Und es lebt Jared ein hundert und zwei und sechzig Jahre und zeugt Henoch. Und es lebt Jared nach seiner Zeugung des Henoch acht hundert Jahre und zeugt Söhne und Töchter. Und es werden alle Tage Jareds neun hundert und zwei und sechzig Jahre. Und er starb."

Mit Henoch gehen wir in die 6. Generation der Chronik (wobei wir ab "Seth" zählen, und im Gegensatz zu den anderen Namen ist Henoch fast allen bekannt, hebt er sich doch deutlich von seinen Vor- und Nachgängern ab. Dies rührt daher, weil in Hebr 11:5-6 und im Brief des Judas (Jud 1:14-15) interessante, ja brisante Aussagen über ihn gemacht werden. Aber beginnen wir, wie bei den vorherigen Namen erst einmal was der Name "Henoch" bedeutet, bzw. welchen Sinn sein Vater Jared mit diesem Namen zum Ausdruck bringen will: Er bedeutet "geweiht, gewidmet", oder "der Eingeweihte". Und jetzt müssen wir uns in Jared, in jene Zeit und in die Umstände. hineinversetzen - was bewegte ihn zu diesem Namen?

Tatsache ist, dass die zunehmende verderbins der Menschen Jared Angst verursachte ... was wird werden? Maleleel war noch der Lobende, Jared's Name war bereits der erste Hilferuf, "Steig herab", die Furcht um seinen Erstgeborenen "Henoch" bewog ihn, diesen Sohn in ganz besonderer Weise Gott zu weihen, denn ihm war klar, welchen menschlichen Versuchungen sein Sohn mehr und mehr ausgesetzt war! Und wenn wir von dem weiteren Weg dieses nun "Gott geweihten" Sohnes Henoch lesen, hat Gott diese Biutte Jaraeds (die ja in der Namensgebung enthalten ist) erfüllt! Für uns bedeutet dies, Gott erhört Gebete, wenn sie mit Seinem Ratschluss in Einklang stehen, was hier bei Henoch zutraf!

Wir möchten dem gestrigen Schlusssatz noch etwas anfügen, weil es unser aller Gebete betrifft und weisen auf Röm 8:26-27: Hier zeigt uns Paulus, dass unsere Gebete in Schwachheit entstehen, nur zu oft in der Schwachheit unseres Fleisches, in der wir um so viel beten, was Gott gar nicht erhören kann, weil es nicht (!) mit dem Ratschluss Seines Willens übereinstimmt! Ein einfaches Beispiel:

Wir beten schon lange für einen lieben ungläubigen Bekannten, Gott möge ihm doch den Glauben schenken ... aber es passiert nichts" Und warum? Weil dieser liebe Bekannte von Gott nicht auserwählt und vorherbestimmt ist, wie es uns Eph 1:4-5 zeigt. Damit ist er aber nicht verloren, sondern wird, wie es 1Kor 15:20ff zeigt, in einer späteren Abteilung, "in Christus lebendig gemacht"!

Es ist die große Not unter den heute Gläubigen, dass sie nicht erkennen (wollen), dass die heute zum Glauben berufenen nur eine Auswahl darstellen, die in den kommenden Äonen den alles übersteigenden Reichtum Seiner Gnade in Güte gegen uns in Christus Jesus zur Schau zu stellen (siehe Eph 2:7) - gerettet werden später alle!

Der Geist muss uns also zumeist mit unausgesprochenem Ächzen in unseren Gebeten vertreten, ein großer Trost für uns!

Wir sind heute wieder bei Henoch, über den wir aus zwei Bibelstellen etwas mehr erfahren, und um den Zusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren, erinnern wir an den letzten Absatz vom 10. November, wo wir behauptet haben, dass Maleleel seinen erstgeborenen deshalb "Jared" (Steig herab) nannte, weil im die Verderbnis der Menschen derart zusetzte, dass er Gott um Hilfe bat, "herabzusteigen", was in der Namensgebung seines Sohnes. zum Ausdruck kam. Wir haben hier gefragt: Sind diese Gedanken Spekulation?

Wir lesen hierzu in dem Brief des Judas die Verse (Jud 1:14.15) und sehen, dass Judas ähnliche Zustände wie jene in der vorsintflutartigen Zeit anprangert. Da ist von Ruchlosen die Rede, von Unglauben, von solchen die auf Kains Wegen gingen ... und dann beruft sich Judas auf Henoch, wobei er ausdrückliche "der siebte Nachkomme Adams" anführt, um ja keine Verwechslung mit dem ersten Sohn Kains, der auch Henoch hieß, herbeizuführen. Und dieser Henoch prophezeite das Kommen des Herrn inmitten Seiner Zehntausend, um Gericht zu üben. Judas weist auf das Gericht vor dem großen weißen Thron, Henoch weist auf die große Flut, die kommen wird, um alle Ruchlsoigkeit hinwegzuspuülen. Und dann, in Jud 1:17, lesen wir: "Ihr aber, Geliebte, erinnert euch der Aussprüche ..." und hier lassen auch wir uns zusprechen, nur - dass wir gemäß Eph 4:1ff auf unseren Apostel Paulus hören dürfen, der laut Eph 3:1ff unser Apostel ist!

1Mo 5:21-24

"Und es lebt Henoch ein hundert und fünf und sechzig Jahre und zeugt Methusala. Und es wandelt Henoch mit Alueim nach seiner Zeugung des Methusala zwei hundert Jahre und zeugt Söhne u nd Töchter. Und es werden alle Tage Henochs drei hundert und fünf und sechzig Jahre. Und es wandelt Henoch mit Alueim. Und nicht gefunden ward er, denn es nahm ihn Alueim hinweg."

Wir haben gestern die Aussagen aus Jud 1:14-15 angeführt, die einmal auf das Gericht jener weist, die Judas in seinem Brief anklagt, und in denen Judas auf Henoch verweist, der unter ähnlichen Menschen lebte und ihr Gericht durch die bevorstehende Sintflut ankündigte. Heute lesen wir eine noch interessantere Aussage in Hebr 11:5-6 (bitte lesen), die unseren neuen Leitvers ergänzt. Zusammengefasst ergibt sich folgendes Bild für uns:

Zweimal beton Gottes Wort, dass Henoch mit Alueim wandelte ... was für ein herrliches Zeugnis in einer Welt von Ruchlosen, die Henoch sicherlich mit Hohn und Spott überhäuften! Und dennoch glaubte er - was Gott wohlgefiel.

Wenn wir gestern auf Eph 4:1 ff verwiesen, dann gibt uns dort Paulus Zuspruch, wie wir vor unserem Gott und vater würdig wandeln können (sollen), nämlich uns nicht wegen Lehrmeinungen oder Sonstigem zu bekämpfen, sondern uns mit aller Demut und Sanftheit, mit Geduld einander in Liebe ertragend. So steht heute einmal das Bild des glaubenden Henoch vor uns, der mit seinem Alueim wandelte, und zum anderen die Worte unseres Apostels, der zu einem würdigen Wandel zuspricht und in Eph 4:6 bezeugt: "Ein Gott und ein Vater aller, der über allen ist und durch alle und in allen wirkt."

Heute kommen wir zu der für manche Gläubige schwierigen Aussage, dass Henoch mit 365 Jahren von Alueim weggenommen ward, wobei der Hebräerbrief (Hebr 11:5) aussagt, dass Henoch hinweggerafft wurde, um den Tod nicht wahrzunehmen; und er wurde nicht gefunden. Erlebte Henoch ein vorgezogene Entrückung, wie wir sie von Paulus kennen?

Zuerst sei klar gesagt, was in Hebr 11:13 zu lesen ist: "Im Glauben starben diese alle..." was besagt, dass alle aufgezählten Namen, auch Henoch, starben! Wäre es anders, käme Henoch dem Sohn Gottes zuvor, der gemäß Kol 1:18 der Erstgeborene aus den Toten ist, so dass "Er in allem der Erste werde" - auch eine klare Aussage! Mit dieser Wissensgrundlage lesen wir nun unseren Text mit anderen Augen:

Zuerst sei wiederholt, dass Henoch unter all den Ruchlosen fest im Glauben blieb, wie er es von seinen Vorvätern übernommen hatte. Dann erleben wir im Nachhinein, wie Gott diesen Mann fast noch im Jünglingsalter wegnahm, damit er die Bosheit um sich herum nicht länger ertragen musste! Gott rief ihn einfach aus dem Leben ab, so dass ihn hernach niemand mehr finden konnte.

Wir benötigen wohl noch einen weiteren Tag, um das Geheimnis, welches Menschen um Henoch aufgebaut haben, zu enttarnen, denn auch Gläubige lassen sich gerne von solchen Mysterien einfangen!

Henoch war ein Geweihter, dem Gott mehr offenbarte, als seinen Vorgängern. So lasen wir ja schon die prophetischen Worte des kommenden Gerichts im Brief des Judas, wo die Menschen als ruchlos, murrende, alle tadelnde Egoisten gebrandmarkt wurden, und nun offenbarte Gott dem Henoch, was Er mit dem Gericht der Sintflut beabsichtigte. Henoch litt unter der immer größer werdenden Bosheit der Menschen, was ein Zeichen seiner Liebe zu Gott war. Wenn wir nun lesen, dass Gott ihn hinwegraffte, um den Tod nicht wahrzunehmen,dann heißt dies ja nicht, dass er nicht gestorben sei - dieser falschen Meinung beugt Hebr 11:3 ja vor, indem betont wird, dass alle starben. Verstehen wir also Gottes Handeln derart, dass Er Henoch, ohne dass dieser es wahrnahm, einfach zur Ruhe legte, und dies derart, dass sein Leichnam niemand finden konnte.

Gott barg Seinen Ihm Geweihten aus all dem, was Henochs Seele belastatet, und Er barg ihn auf Seine Art, die wir sicherlich einmal in der Herrlichkeit nachvollziehen können.

1Mo 5:25-27

"Und es lebt Methusla einhundert und sieben und achtzig Jahre und zeugt Lamech. Und es lebt Methusla nach seiner Zeugung des Lamech sieben hundert un dzwei und achtzig Jahre und zeugt Söhne und Töchter. Und es werden alle Tage Methusalas, die er lebte, neun hundert und neun und sechzig Jahre. Und er starb."

Es ist notwendig, dass wir uns, wie zuletzt am 7. November, erneute einen Zeitüberblick verschaffen, um all die zurückliegenden Namen etwas besser einordnen. zu können und vor allem das Zeitgefühl nicht zu verlieren: So lebte Adam 930 Jahre, in dieser Zeit wurden Seth, Enos, Kainan und Maleleel geboten, also insgesamt 4 Generationen. zu Adams Lebenszeit. Nach Adams Tod haben wir Jared, Henoch, und nun auch Methusala, wobei der Letzter im Jahr 1287 geboren wurde. Um bei unserem neuen Namen Methusala zu bleiben, können wir hier gleich feststellen, dass dieser 969 Jahre alt wurde, und im Jahre 2256 starb 6 Jahre später, im Jahr 2262 kam die. Sintflut! Diese kalendarische Aufstellung soll uns für das Zeitgefühl genügen.

Im Alter von 165 Jahren zeugte Henoch seinen ersten Sohn Methusala, der siebte Name ab Seth in der Glaubenslinie, und ... der Großvater von Noah. "Methusala" setzt sich aus "Meth" (= Tod) und "Sala" (= zögern) zusammen, wie kommt Henoch auf diese Namensbedeutung?

Eine Auslegung wäre, dass Henoch ja einerseits das kommende Gericht voraussah, dass er aber andererseits seinm Sohn Methusala wünschte, dass diesers Gericht erst nach dessen Tod eintreffen, sich also "verzögern" möge!

Lasst uns heute einmal bewusst werden, dass Gott jeden Menschen nicht nur äußerlich verschieden, sondern auch mit ganz persönlichen Merkmalen schuf, womit wir an Henoch denken, der wohl eine empfindlichere Seele hatte, als seine Vorgänger, und unter der Verderbtheit der vorhandenen Menschheit sehr litt. Seine Seele war also stark belastet, ein großer innerer Druck lag auf ihm - und Gott sah Seinen Ihm Geweihten! Was die anderen Patriarchen innerlich aushalten konnten, schaffte Henoch nicht mehr - und Gott griff ein, Er nahm ihn einfach weg! Wir können (dürfen) somit Henochs frühen Tod auch als eine Erlösung ansehen, die Gottes Fürsorge und Liebe entsprach!

Wir wollen mit obigen Gedanken jetzt auf uns schauen: Sind wir nicht nur zu oft innerlich belastet? Fühlen nicht auch wir oft einen Druck auf unserer Seele, der uns niederringt? Und geht nicht auch oft etwas scheinbar über unser Vermögen? Bei Henoch griff Gott ein, und uns verspricht Er durch Paulus in 1Kor 10:13, dass uns keine Anfechtung ergriffen hat als nur menschliche. Gott ist getreu, das ist eine herrliche Zusage, und in dieser Treue schafft Er immer einen Ausgang aus dem Druck, der auf uns liegt. Nehmen wir das Handeln Gottes an Seinem Geweihten, Henoch, auch für uns in Anspruch, wie immer dieser Zuspruch auch aussehen mag - Er ist getreu!

Wir kommen zurück zu Methusala, der, im Gegesatz zu seinem Vater, der älteste Mensch wurde, von dem wir aus Gottes Wort wissen. Im Blick auf unsere gestrigen Gedanken war er von seinem seelischen Empfinden her wesentlich robuster, er kam besser mit der Verderbtheit seiner Umwelt zurecht als sein Vater Henoch. Da sein Vater in den Namen "Methusala" hineingelegt hat, "das gericht möge erst nach seinem (Methusalas) Tod eintreffenÖ", sehen wir hier auch Gottes Langmut - sechs Jahre nach seinem Tod brach die Sintflut herein.

Wir kommen zu Lamech, dem letzten Namen vor Noah, und hier erinnern wir uns, dass dieser Name bereits in der Linie"Kain" vorkam, ebenso wie "Henoch". Es ist an dieser ÖStelle für uns interessant, diese beiden Vorkommen miteinander zu vergleichen - gehen wir zuerst zur Linie Kain zurück:

Kain selbst gab seinem ersten Sohn den Namen "Henoch", was "geweiht, gewidmet" bedeutet. Wir sahen darin zurückliegend, dass Kain diesen Sohn "seinen gegen Gott gerichteten Wegen" widmet, womit er die bösen Wege noch besonders unterstreichen wollte! Im Gegensatz zu Kain gab in der Linie Seth der Vater Jared seinem ersten Sohn zwar auch den Namen Henoch, aber ... er weihte ihn seinem Gott - welch ein Gegensatz!

Gestern standen Henoch gegen Henoch, heute tritt der Name "Lamech" in den Vordergrund, wobei wir Parallelen zu dem Lamech der Kainslinie wie auch Gegensätze sehen:

Beide Namen stehen in der Reihenfolge an vorletzter Stelle vor der Sintflut, was bedeutet, dass die Verderbnis der Menschen ein fürchterliches Ausmaß angenommen haben muss. Der Name "Lamech" steht ja für "abnehmen, erniedrigen, verarmen" und für den "verzweifelten", wobei wir dem Lamech der Linie Kains seinen Namen für "die Abnahme der Moral" gedeutet haben. Und dieser Lamech war wirklich das Abbild de sBösen! Ganz anderes dachte Henoch, als es darum ging, seinem ersten Sohn einen Namen. zu geben - der wiederum "Lamech" lautete, aber einen ganz anderen Sinn hatte: Nicht mehr das Böse sollte hochgestellt werden, sondern die Verzweiflung eines Menschen, der in dem einst von Adam her noch hochstehenden Menschen die vom Bösen erniedrigte und moralisch verarmte Menschheit erkennt!" auch hier können wir nur noch anfügen: "Welch ein Unterschied!

Vielleicht sollten wir diese damaligen Zustände jetzt einmal mit der heutigen Zeit vergleichen und 2Thes 2:1ff langsam lesen, wobei uns besonders 2Thes 2:8 auffallen muss, denn der Gesetzlose enthüllt sich doch vor unser aller Augen!

1Mo 5:28-29

"Und es lebt Lamech ein hundert und acht und achtzig Jahre und zeugt einen Sohn. Und er nennt seinen Namen Noah und sagt: 'Dieser wird uns trösten ob unserer Taten und ob der Trübsal unserer Hände durch den Erdboden, den Ieue Alueim verflucht hat.'"

Unsere Chronik "Seth bis Noah " (die doch gar nicht sooooo langweilig war), geht mit dem neuen Namen "Noah" ihrem vorläufigen Abschluss entgegen, doch immer noch steht Lamech vor unseren Augen, der in der Namensgebung seines Sohnes nicht nur einen Wunsch ausdrückt, sondern konkret aussagt, was dieser Sohn machen wird, nämlich "trösten"! Damit erklärt sich der Name Noah als "der Ruhe/Trost Bringende".

Wir möchten an diesem Punkt unserer Chronik erneute ine Zeitgefühl vermitteln, das uns zeigen soll, wie spät es auf Gottes Uhr geworden ist: Lamech wurde im Jahre 1474 geboren (Gezählt ab Adam) und starb 2227 im Alter von 753 Jahren. Dies bedeutet hier, dass die Sintflut 25 Jahre nach seinem Tod hereinbrach! Wir betonen hier noch einmal, dass wir die konkordanten Zahlenangaben benutzen, die auf der Septuaginta beruhen. Im Alter von 187 Jahren wurde sein Sohn Noah geboren. Uns was bewegte ihn zu dem Namen "Noah"!

Der Fluch, der gemäß 1Mo 3:17 auf dem Boden lag, wirkte sich nunmehr über 1400 Jahre aus und Lamech erlebte wohl mehr und mehr die Mühsal, dem Boden Frucht abzugewinnen, wozu noch die egoistische Einstellung der Menschen hinzukam. Und dann ließ Gott in seinem Herzen eine Vorahnung aufkeimen - sein Sohn Noah musste es sein, der Ruhe und Trost auf die Erde bringen würde!

Die Vorahnung, von der wir gestern im Blick auf Lamech und seine Namensgebung sprachen, kann auch uns heute ein Zeichen geben, denn wir leben in einer nicht minder spannungsgeladenen Zeit. Lamech bewegten die überlieferten Geschehnisse seines Urvaters Adam im Garten Eden, wo der Fluch über den Boden ausgesprochen wurde, aber auch der Trost der Erlösung durch einen verheißenen Samen, der sich aber nunmehr über 8 Generationen hinzog, was mit Noahs Geburt 1662 Jahre bedeutet Lamech glaubte der Überlieferung seiner Vorväter, und im Glauben schenkte ihm Gott das Erkennen der Zeichen der Zeit, dass sein Sohn Noah die große Wende bringen würde - "Ruhe und Trost"!

Das Gegenteil von Ruhe und Trost ist Unruhe und angst ... und dies ist heute für uns Gläubige, die wir uns nicht dieser Welt anpassen, mehr als deutlich zu spüren. Wenn wir heute 8und diese Zeilen schreibe ich, der Verfasser dieser Zeilen im März 2017) hautnah erleben, wie die Mächtigen unserer Welt lügen und betrügen, wie die Macht des Geldes alles bestimmt, wie es zwar eine Flut von Gesetzen gibt, die aber kaum jemand einhält, muss man eigentlich verzweifeln. Aber im Gegensatz zu Lamech, der ja immer noch 753 Jahre alt wurde und die Flut erst 35 Jahre nach seinem Tod hereinbrach, werden wir mit. Sicherheit nicht mehr so lange warten müssen - unsere Ruhe und unser Trost liegt in jenem "Nu", von dem 1Kor 15:52 spricht ... "und wir werden verwandelt werden!"

1Mo 5:30-31

"Und es lebt Lamech nach seiner Zeugung des Noah fünf hundert und fünf und sechzig Jahre und zeugt Söhne und Töchter. Und es werden alle Tage Lamechs sieben hundert und drei und fünfzig Jahre. Und er starb."

Mit dem Tod Lamechs ging die Hauptschaft der Linie Seth auf Noah über, mit welchem auch die erste Chronik endet und die zweite Chronik neu beginnt. Bevor wir zu Noah kommen, wo wir wieder bekannten Boden unter den Füßen haben lasst uns doch noch einen Blick zurück auf jene Männer werfen, deren Namen und Namensgebung uns doch längere Zeit beschäftigt hat. Bedenken wir hier einmal: Jeder Name hatte ja eine Bedeutung und zeigt uns die Stimmung und Verfassung in welcher die jeweiligen Menschen lebten. So sahen wir als ersten Seth, der seine Mutter Eva lehrte, auf Gott zu setzen, anstatt auf die eigene Kraft; mit Enos kommt die Sterblichkeit zum Ausdruck , wie es Gott im Garten Eden verheißen hat; Kainan war der Wehklagende, sein Vater klagt die Sterblichkeit und damit den Tod an, der ja folgen muss, wogegen Maleleel der Lobende ist, der erkannt hat: "Loben zieht nach oben!" Bei Jared war die Bosheit schon so stark, dass sein Name "Steig herb" auf Gericht weist, um der Sünde ein Ende zu bereiten. Henoch war der Gott Geweihte, den Gott wegnahm, weil er die Gottlosoigkeit nicht mehr ertragen konnte; dem seelisch stärkeren Methusala wünschte sein Vater, dass das Gericht erst verzögert eintreten mögen, und Lamech sah die abnehmende Moral der Menschen, die durch die Sünde verarmt und erniedrigt waren ... erst Noah brachte Ruhe und Trost, wobei dies nur auf jene zutraf, die durch die Flut hindurch gerettet wurden, also jene Männer, mit denen Gott die Stammlinie bis zu Christus fortführte.

Wir sahen gestern im Überblick wie jene der insgesamt 9 Hauptschaften (von Seth bis Noah) von einem Thema geprägt war, das die jeweilige Familie innerlich beschäftigte. Interessant ist hierbei für uns, dass jene Zeit, also von Seth bis Noah, die zweite verwaltung (von insgesamt 12) im Kalender Gottes darstellt, sie wurde von Br. Knoch als "die Verwaltung des Gewissens überschrieben. Die erste Verwaltung "der Unschuld" lief ja im Garten Eden ab und zeigte, dass auch die Sündlosigkeit und damit "die Unschuld" Adam nicht abhalten konnte, zu sündigen! Nachdem nun der Mensch nach dem Sündenfall die Erkenntnis des Guten. und Bösen erhielt und Eden verlassen musste, sollte das Gewissen der Menschen vor weitere Sünde abhalten, wie es z.B. Paulus in Röm 9:1 bezeugt. Mit Seth begann also "die (zweite) verwaltung des Gewissens" - konnte dieses Gewissen das Böse aufhalten?

Obwohl außerhalb des Gartens Eden die tägliche Mühsal und Härte des Lebens zunahm. kernte der Mensch nichts, im Gegenteil, trotz des sicher schlagenden Gewissens nahm die Bosheit z u, anstatt ab! Und diese Bosheit war so immens, dass am Schluss der verwaltung des Gewissens nur ein, Noah, vor Gott gerecht war.

Lamech starb in einer total gottlosen und boshaft gewordenen Welt, deren Gewissen, wie es Paulus in 1Tim 4:2 ausdrückt, wie mit einem Brenneisen verschorft war.

1Mo 5:32

"Und Noah wird fünf hundert Jahre alt. Und es zeugt Noah drei Söhne, Sem, Ham und Japheth."

Lasst uns heute erst wieder einmal etwas mit Zahlen spielen, die uns jene zurückliegende Zeit kurz vor der Sintflut näherbringt: Als Lamech im Alter von 753 Jahren starb, schrieb man das Jahr 2227 ab Adam. Nach Lamechs ÖTod lebte sein Sohn Noah und ... Methusala, der mit seinem Alter von 69 Jahren seinen Sohn Lamech um 29 überlebte. Methusala starb im Jahr 2256 nach Adam, womit ab hier Noah der einzige Lebende in der Linie Seth war. Noch eine letzte Zahl: Im Jahr 2262 begann die Sintflut!

Unser heutiger Leitvers führt uns also zu dem letzten Glied der ersten Chronik, zu Noah und berichtet uns, dass er 500 Jahre alt wird und die uns bekannten drei Söhne zeugt. Dies vollzog sich (auf Sem bezogen) im Jahr 2164, also 98 Jahre vor dem Beginn der Flut.

Wie wir wissen hatte Satan schon im Garten Eden von Gott die Macht erhalten, den Menschen zu verführen und in Sünde zu bringen, was sich außerhalb des Gartens nicht änderte, im Gegenteil, wir sehen auch in der Verwaltung des Gewissens die Macht der Finsternis wirken, die bis heute anhält! Allerdings:

Eine Gruppe von auserwählten und berufenen Menschen wird heute schon aus dieser Obrigkeit der Finsternis geborgen, wie es Kol 1:13 bezeugt - dies sind wir, die Glieder am Körper Christi Jesu! In dem Wissen um unsere Freilösung und Vergebung der Sünden, sind wir im Geist in das Königreich des Sohnes Seiner Liebe versetzt, im Glauben dürfen wir also unser überhimmlisches Losteil heute schon betreten!

Vielleicht dürfen wir hier zuerst noch einmal wiederholen: Mit unserem Leitvers befinden wir uns im Jahre 2164 nach Adam und damit 98 Jahre vor der Sintflut! Und wenn wir die Altersangabe Noahs lesen, fällt uns auf, dass Noah 500 Jahre alt war, als er Söhne zeugte ... ein auffallend hohes Alter im Vergleich seiner Vorgänger. Von. Adam bis Lamech war das Zeugungsalter zwischen 230 und 1623 Jahren, also relativ "junge" Väter ... nur Noah wartete lange, sehr lange, bis endlich Sem, Ham und Japheth zeugte - er wartete 500 Jahre! Warum wohl?

Um eine Antwort zu finden müssen wir uns in Noahs Zeit hineinversetzen, ja in Noah selbst ... was ging in ihm vor? Zuerst müssen wir nachempfinden, dass Noahs Zeit der unseren Endzeit vergleichbar war, die Menschen um ihn herum müssen kaum mehr ertragbar für ihn gewesen sein. War es da ratsam, Kinder in die Welt zu setzen? Noah wartet also, und wartete, bis ihm Gott zeigte, dass Sein Gericht nahe war, dass aber in ihm, dem vor Gott Gerechten, Ruhe und Trost war, wie es sein Vater, Lamech, voraussagte. Aber auch die wörtliche Bedeutung seines Namens (Noah) muss ihn hier bewusst geworden sein. Aber auch die wörtliche Bedeutung seines Namens (Noah) muss ihm hier bewusst geworden sein, denn sie beinhaltet :aufhören, feiern"! Dies muss Noah wie ein Signal geworden sein, nämlich über all das Elend unter den gerichtsreifen Menschen eine Zeit nach dem Gericht zu erleben, wo wieder Ruhe und Trost einkehrt - jetzt war Noah bereit, Nachkommen zu zeugen, zumindst jene drei Söhne, welche den Fortbestand der Menschen nach der Flut gewährleisteten!

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 6