1. Mose - Kapitel 41: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche
 
Zeile 8: Zeile 8:
 
''siehe weitere [https://www.bibelwissen.ch/wiki/Abschriften <big>'''Abschriften'''</big>]''<br/>
 
''siehe weitere [https://www.bibelwissen.ch/wiki/Abschriften <big>'''Abschriften'''</big>]''<br/>
 
''[https://www.bibelwissen.ch/wiki/1._Buch_Mose_in_täglichen_Andachten <big>'''Inhaltsverzeichnis'''</big>]''<br/><br/>
 
''[https://www.bibelwissen.ch/wiki/1._Buch_Mose_in_täglichen_Andachten <big>'''Inhaltsverzeichnis'''</big>]''<br/><br/>
 
<big>[[In Bearbeitung]]</big><br/>
 
  
 
==='''1. Buch Mose - Kapitel 41'''===
 
==='''1. Buch Mose - Kapitel 41'''===

Aktuelle Version vom 15. April 2024, 13:41 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

1. Buch Mose - Kapitel 41

Die Träume des Pharao
Joseph wird zu Pharao geholt
Joseph deutet Pharaos Träume
Joseph wird höchster Amtsträger
Joseph heiratet die Tochter des Priesters von On
Joseph speichert die Ernteerträge
Die Söhne Josephs
Beginn der Hungerjahre

Band VIII

Die Träume des Pharao

1Mo 41:1-4

"Und es geschieht am Ende von zwei Jahren auf den Tag, dass Pharao träumt, und siehe, er steht am Wasserlauf. Und siehe, von dem Wasser lauf steigen sieben Kühe, schön von Ansehen und feist an Fleisch; und sie weiden im Riedgras. Und siehe, sieben andere Kühe steigen auf nach ihnen von dem Wasserlauf, übel von Ansehen und schmächtig an Fleisch; und sie stehen neben den Kühen auf dem Ufer des Wasserlaufs. Und es fressen die sieben Kühe, übel von Ansehen und schmächtig an Fleisch, die sieben Kühe, schön von Ansehen und fest. Und erwacht der Pharao."

Da dieser Traum des Pharao noch öfters zur Sprache kommt, wollen wir uns heut en och etwas mit Josephs Haltung im Gefängnis beschäftigen, die sich gut auf uns übertragen lässt: Joseph mag es als Unrecht und Demütigung empfunden haben, dass er von dem Schenken offenbar vergessen wurde. Doch wie oft müssen wir Unrecht von anderen ertragen? Wenn dies so ist, dann lehrt uns Joseph, dieses Unrecht auch zu ertragen, weil Gott es so gewirkt hat. Joseph lernt im Gefängnis, dass Gottes Gegenwart mehr wert ist als die Annehmlichkeit frei zu sein.

So wie Gott uns etwas gibt oder auch vorenthält, dient es uns zum Besten, wie es Paulus uns in Röm 8:28 lehrt. Wir müssen hier aber auf den Zusatz achten, "... denen, die nach Seinem Vorsatz berufen sind." Er hat Jakob vor Esau erwählt, Er hat Joseph vor seinen Brüdern erwählt, und Er hat auch uns vor den anderen aus den Nationen erwählt und berufen, und dies zu dem Zweck, damit wir später ein Segen für andere sein dürfen. Doch für diese Aufgabe musste Joseph und müssen wir geschult werden, womit durchaus auch Demütigungen verbunden sind.

1Mo 41:5-7

"Und er schläft und träumt ein zweites Mal, Und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm. fest und gut. Und siehe, sieben andere Ähren, schmächtig und versengt vom Ostwind, sprossen auf nach ihnen. Und die sieben Ähren, schmächtig und versengt vom Ostwind, verschlingen die sieben feisten und vollen Ähren. Und es erwacht der Pharao. Und siehe, es war ein Traum."

Wir haben zurückliegend gelernt, dass es nichts nutzt, wenn wir Menschen versuchen, Gott nachzuhelfen, wie es Joseph tat, als er auf die Hilfe des Schenken setzte. Dieser lässt nämlich zwei Jahre vergehen, ohne sich irgendwie für Joseph einzusetzen. Doch Gott wollte Joseph nicht nur aus dem Gefängnis befreien, Er will ihn erhöhen, und dazu dienten die zwei T räume des Pharao, die jetzt von uns ausgebreitet sind.

Da Joseph die Träume ja noch auslegt, nützen wir diesen Tag, um uns daran zu erinnern, dass auch unser Herr und Haupt vom Vater erhöht wurde, und dies in besonderer Art, was wir in Phil 2:9 ff lesen: "Daum hat Gott Ihn auch überaus hoch erhöht und Ihn mit dem Namen begnadet, der über jedem Namen ist ...".

"Hoch erhöht war der Christus schon vor Seiner Erniedrigung, Er war "in der Gestalt Gottes" und "wie Gott"! Doch es gab noch eine Steigerung, nämlich "überaus hoch erhöht", dazu mit einem Namen begnadet, dem Namen "Jesus"! Nach dem Tod am Kreuz, als das Opfer vollbracht war, kam der Name "Jesus", den Maria ihrem Sohn auf Gottes Geheiß gegeben hat, erst richtig zum leuchten, denn der Name Jesus, der hebräisch "Jewe-Retter" bedeutet, hat seine göttliche Aufgabe erfüllt! Und "darum hat Ihn Gott auch überaus hoch erhöht

1Mo 41:8

"Und es geschieht am Morgen, dass sein Geist beunruhigt ist, und er sendet hin und ruft alle Weiheschreiber Ägyptens und alle seine Weisen; und Pharao erzählt ihnen seinen Traum. Aber da ist niemand, er ihn deuten könnte für Pharao."

Gott bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens, so darf des Paulus in Eph 1:11 bezeugen, und so bewirkt Er auch die Träume Pharaos und beunruhigt seinen Geist! Und natürlich sucht Pharao erst einmal Hilfe bei jenen, denen er zutraut, seine Träume zu deuten.

Der Pharao hat viele weise Gelehrte, ja auch Magier und Wahrsager um sich versammelt, die mit ihren Künsten, gestützt auf die Welt der Finsternis, Pharao beeindrucken konnten. Dies ging so weit, dass sie, wie später zu lesen ist, sogar die göttlichen Zeichen von Mose und Aaron nachmachen konnten. Doch alle weltliche Weisheit, unterstützt durch die finstere Macht, war offensichtlich nicht in der Lage, den von Gott gegebenen Traum zu deuten bzw. auszulegen, dazu bedurfte es, wie Paulus es in Eph 1:18 so gewaltig ausdrückt, "erleuchtete Augen der Herzen", um Ihn und Seinen Willen zu erkennen!

Um solche "erleuchtetet Herzen". zu bekommen, bedarf es keiner menschlichen Weisheit, keines Hochschulstudiums und keines akademischen Titels, sondern nur ganz einfach den geist der Weisheit und der Erkenntnis Seiner Selbst, um den wir gemäß Paulis Vorbild in Eph 1:15 ff bitten dürfen.

Es darf an dieser Stelle manchen trösten, was Paulus in 1Kor 1:26 ff an uns geschrieben hat, darum in 1Kor 1:31 am Schluss: "Wer sich rühmt, der rühme sich im Herrn"!

Joseph wird zu Pharao geholt

1Mo 41:9-13

"Und es spricht der oberste Schenke zu Pharao und sagt: 'Meiner Sünde gedenke ich diesen Tag. Pharao ergrimmte über seine Knechte, und er gab uns in Haft in das Haus des Obersten der Scharfrichter, mich und den Obersten der Bäcker. Und wir träumten einen Traum in einer Nacht, ich und er. Wir träumten, jeder Mann nach der Deutung seines Traumes. Und dort war ein hebräischer Jüngling mit uns, ein Knecht des Obersten der Scharfrichter. Und wir erzählten sie ihm und er deutet. uns unsere Träume, jedem Mann nach seinem Traum deutet er. Und es geschieht, wie er uns deutet, so wird es., Mich bringt er zurück auf meinen Posten, und ihn hängt er.'"

Jetzt, nach langen zwei Jahren weiterer Gefangenschaft kommt für Joseph die göttliche Stunde. "Jetzt" erinnert sich der Schenke an Joseph, den er zwei Jahre lang vergessen hatte. Und doch, auch nach zwei langen Jahren, wirkte das Zeugnis, welches Joseph abgab, derart, dass der Schenke sich bis in Einzelheiten an den hebräischen Jüngling erinnern konnte. Dieses Geschehen hat auch uns etwas zu sagen, denn - auch wir werden beobachtet und geben vielfältig Zeugnis ab, "da wir der Welt, den himmlischen Boten und den Menschen ein Schauspiel geworden sind" (1Kor 4:9b). Wir werden also von allen Seiten beobachtet und gehört. Und gerade dort, wo wir bewusst ein Zeugnis über unseren Glauben ablegen, dürfen wir lernen, dass Gott dieses Zeugnis zu Seiner Zeit in den jeweiligen Herzen zurückruft und lebendig werden lässt. Wenn wir also nicht sofort ein Echo auf unser Zeugnis er fahren, so soll uns dies nicht entmutigen! Kein Wort geht verloren, vielmehr sorgt Gott dafür, dass es zu Seiner Zeit Frucht bringen wird, zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit.

1Mo 41:14-16

"Und es sendet Pharao hin und ruft Joseph. Und sie lassen ihn eilend gehen aus dem verlies; und er rasiert sich und wechselt sein Gewand und kommt zu Pharao. Und es sagt Pharao zu Joseph: 'Einen Traum träumte ich, und niemand ist, um ihn zu deuten. Und ich höre sagen vor dir, dass du, wenn du einen Traum hörst, ihn deutest.' Und es antwortet Joseph dem Pharao und sagt: 'Ohne Alueim ist da keine Antwort für den Wohlstand Pharaos.'"

Wir haben bisher gesehen, wie die gesamte Zukunft Josephs in Gottes Hand liegt, wie nichts dem Zufall überlassen bleibt - das darf auch uns ruhig machen, wenn uns Dinge ängstigen, wie im Moment der Niederschrift dieser Zeilen "die Corona-Epidemie", die wie eine Zange den Erdball umschließt. Wir Menschen vermögen nur in ganz geringem Maß in die Zukunft zu schauen, und selbst hier, zum Beispiel bei der Wettervorhersage, ist der Irrtum nie ausgeschlossen. Und so sehen wir am Hof des Pharao eine totale Hilflosigkeit der weltlichen Weisen, die aber zur kommenden Erhöhung Josephs notwendig ist.

Auch unsere momentane Weltlage ist ähnlich: Ratlosigkeit unter den Regierungen der Welt, Angst in den Herzen der Menschen, was alles auf das baldige Kommen des Retters hinweist.

Joseph zeigt in seiner Antwort an Pharao wahre Demut! Nur wer die Quelle kennt, aus der alles kommt, ist weise ... und dementsprechend ist Josephs erste Antwort sein Hinweis auf Alueim. Er weiß , wer den Traum gab, und der weiß, dass er die Deutung auch von Ihm erhielt; vielleicht kann Joseph auch uns Vorbild für wahre Demut sein!

1Mo 41:17-24

"Und es spricht Pharao zu Joseph also: 'In meinem Traume siehe mich stehen auf dem Ufer des Wasserlaufs. Und siehe ........ Und ich sagte dies den Weiheschreibern, und niemand tut mir kund, was es ist.'"

Da die zwei Träume des Pharaos identisch sind mit den Versen 1-7, haben wir sie in unserem Leitvers weggelassen, um Platz zu sparen.

Zwei Träume stehen vor uns, deren Auslegung uns ja die nächsten Verse zeigen. Vorab aber können wir sehen, wie Gott alles bewirkt, auch Naturkatastrophen, wie sie hier vorhergesagt werden. Vielleicht ist es ein Zuspruch, erneut und immer wieder zu wissen, dass Gott nicht nur alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, sondern dass gerade um Seines Willens wegen das All erschaffen ist, wie es uns Offb 4:11 sagt. Dazu schreibt Paulus in Röm 9:19: "Wer hat denn je Seiner Absicht (Seinem Willen) widerstanden?"

Ein gewaltiges Wort finden wir in Ps 135:6: "Alles, was Jewe gefällt, tut Er in den Himmeln und auf der Erde, in den Meeren und jeder Chaosflut;" oder Jes 43:13b: "... vollbringen will Ich es, und wer wird es hintertreiben?"

Wir sehen oben einen kleinen Ausschnitt von dem souveränen Wirken Gottes. In Apg 13:22 ist von David die Rede, dem Gott bezeugt, dass dieser Seinen gesamten Willen ausführen wird, was aber nur beschränkt eintrat, weil dies erst dem Nachkommen Davids, Jesus, vorbehalten war. Und da dieser Jesus, der Christus, den Willen Gottes ausführt, weist Joseph mit dem Namen "Alueim" auch auf den Sohn Gottes hin.

1Mo 41:25

"Und es sagt Joseph zu Pharao: 'Der Traum des Pharao , er ist einer. Was Alueim tun wird, tut Er kund dem Pharao."

Joseph weiß, dass nur Alueim den Traum des Pharao deuten kann un dies auch will, weil der Traum und seine Deutung letztlich zur Erhöhung Josephs führen wird. Uns soll heute der letzte Satz in unserem Leitvers wichtig werden, weil darin gesagt ist, dass Alueim dem Pharao Sein Vorhaben kundtut - so wie Er heute auch uns kundtut, was Er tun wird, nämlich "den unausspürbaren Reichtum des Christus als Evangelium zu verkündigen und alle darüber zu erleuchten, was die Verwaltung des Geheinnisses betrifft, das von den Äonen an in Gott verborgen gewesen war..." (Eph 3:8-9)

Der oben zitierte Vers 8 fängt aber früher als unser Zitat an, er beginnt mit den Worten: "Mir dem bei weitem geringsten aller Heiligen, wurde diese Gnade gegeben, den Nationen ...". Paulus ist hier, im Auftrag des erhöhten Herrn,, derjenige, der uns, den Nationen kundtut, was Gottes Wille ist, nämlich das Geheimnis der Verwaltung der Gnade zu enthüllen. Und so wie Joseph das Sprachroh Alueims war, so ist Paulus heute das Sprachrohr des erhöhten Herrn - soweit die Nationen überhaupt auf Paulus hören wollen! Und wie schwer sich die Nationen tun, gerade auf Paulus zu hören, beklagt der Apostel in Eph 3:1 mit dem Worten: ".. wenn ihr nämlich von der Verwaltung der Gnade Gottes gehört habt", wobei hier die ältere dritte Auflage der Konkordanten Wiedergabe noch trefflicher übersetzt: "... wenn ihr überhaupt hört von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir für euch gegeben ist". Pharao ist uns hier wohl ein Stück voraus, er hörte auf die Stimme Josephs - doch nur wenige aus den Nationen hören auf Pauli Worte!

Wir wollen die gestrigen Aussagen noch etwas vertiefen, zumal die Christenheit heute die Geburt Jesu feiert und sich alles um das Kindlein dreht, welches ja längst überaus hoch erhöht zur Rechten Gottes sitzt und inzwischen Paulus den Auftrag gegeben hat, eine von Gott festgelegte Vollzahl an Auserwählten aus allen Nationen zu belehren, was das Geheimnis der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade beinhaltet. Doch dieser unausspürbare Reichtum des Christus, der nur uns, die Glieder am Körper des Christus betrifft, wird kaum (oder gar nicht) beachtet, was dazu führt, dass diese Gläubigen nicht für ihre zukünftigen überhimmlischen Aufgaben zubereitet werden! Dafür bewegen sie sich in dem Evangelium der Beschneidung, und dieses Evangelium bereitet das berufene Volk Israel auf seine irdische Aufgabe vor, nämlich alle Nationen gemäß Mt 28:19 zu Jüngern zu machen. Man könnte hier menschlich sagen: Solche gläubige lassen sich im Bäckerhandwerk ausbilden, obwohl sie Pastoren werden wollen!

Und nach der Entrückung stehen dann auch diese Gläubigen gemäß 2Kor 5:10 vor dem Preisrichterstuhl des Christus und werden beschämt werden, wie wenig sie im Wort der Wahrheit über ihre wahre Berufung nachgeforscht haben!

Noch einmal darf es uns berühren, wenn wir die traurigen Worte unseres Apostels lesen, "wenn ihr überhaupt hört von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir für euch ist gegeben ..."

Joseph deutet Pharaos Träume

1Mo 41:26-32

"Die sieben guten Kühe, sieben Jahre sind sie; und die sieben guten Ähren, sieben Jahre sind sie. Der Traum des Pharao, er ist einer. Und die sieben hageren und üblen Kühe, die aufsteigen nach ihnen, sieben Jahre sind sie. Und die sieben leeren Ähren, versengt vom Ostwind, werden. zu sieben Jahren Hungersnot. Es ist das Wort, das ich spreche zu Pharao: 'Was Alueim tun wird, zeigt Er dem Pharao. Siehe, es kommen sieben Jahre großer Sättigung im ganzen Lande Ägypten, aber sieben Jahre Hungersnot erstehen nach ihnen. Und vergessen wir sein all die Sättigung im ganzen Lande Ägypten, und vernichten wird die Hungersnot das Land. Und nichts wird man mehr von der Sättigung im Lande wissen angesichts der Hungersnot, die danach kommt; denn überaus schwer wird sie sein. Und dass die Wiederholung des Traumes dem Pharao. zweimal wurde, es ist, dass die Sache beschlossen ist bei Alueim, und Alueim eilt mit seinem Tun."

Die sieben Verse erklären sich von selbst, sie bedürfen keiner Auslegung. Was uns aber nach wie vor wichtig ist: Pharao muss sich von seinen altgewohnten Ratgebern lösen und auf einen neuen hören und - ihm auch glauben! Das war für Pharao bestimmt kein einfacher Schritt!

In gleicher Weise müssen sich die heute Gläubigen von dem altgewohnten Evangelium an die Beschneidung (wozu ja auch die vier sogenannten Evangelien gehören) lösen, und sich einem Mann. zuwenden, der Jesus auf Erden nie gesehen. und auch nicht zu Seinen Jüngern gehört hat, praktisch einem "Fremden" - und dieser "Fremde" der sie (uns) auffordert, auf ihn. zu hören, ist eben Paulus!

1Mo 41:33-36

"Und nun möge Pharao sehen nach einem Mann voll Verständnis. und Weisheit und ihn setzen über das Land Ägypten. Dies tue der Pharao, und er gebe die Aufsicht den Aufsehern über das Land und nehme ein Fünftel von all dem Ertrag des Landes Ägypten in den sieben Jahren der Sättigung, und sie sollen zusammenhäufen alle Speise dieser sieben kommenden guten Jahre und Getreide aufhäufen unter der Hand Pharaos zur Speise in den Städten und es behalten. Und die Speise werden beaufsichtigt im Lande für die sieben Jahre der Hungersnot, die da werden sollen im Lande Ägypten, und so werde das Land nicht ausgerottet durch die Hungersnot.'"

Auch diese Verse sind uns mehr als bekannt, wir schweifen also wieder zu unserem eingeschobenen Thema "Paulus" ab und versuchen, Parallelen zu finden: Unserem Leitvers ist das Sprichwort zuzuordnen: "Spare in der Zeit, so hast du in der Not", oder geistlich gesehen: "Lerne in der Zeit das Richtige, so hast Du später den Gewinn!" Oder noch genauer: Lerne von Paulus den überhimmlischen Lehrstoff, so hast du diesen, wenn du ihn brauchst, denn:

"... solche, die trefflich gedient (gelernt) haben, eigene sich einen ausgezeichneten Rang an ..." (1Tim 3:13);

"Und wenn jemand auch wettkämpft, wird er doch nicht bekränzt, wenn er nicht gesetzmäßig wettkämpft" (2Tim 2:5);

"...doch wird jeder seinen eigenen Lohn. gemäß seiner eigenen Mühe erhalten! (1Kor 3:8);

"... dass ihr prüfet, was wesentlich ist, damit ihr auf den Tag Christi aufrichtig und unanstößig seid! (Phil 1:10).

Eine kleine Auswahl, die Preisrichterbühne des Christus betreffend.

Joseph wird höchster Amtsträger

1Mo 41:37-38

"Und gut ist die Sache in den Augen Pharaos und in den Augen aller seiner Knechte. Und es sagt Pharao zu seinen Knechten: 'Werden wir einen finden wie diesen Mann, der da hat den Geist Alueims in sich?'"

Wir kehren wieder zu Joseph zurück, der dem Pharao seine beiden Träume ausgelegt hat und gleichzeitig dem Pharao empfohlen hat, einen weisen Mann über das Land. zu setzenM; damit stehen wir kurz vor dem Höhepunkt in der Geschichte Josephs, "seiner Erhöhung"!

Joseph hat mit seiner Empfehlung an den Pharao, nach einem Mann voll Verständnis und Weisheit zu suchen, wohl kaum an sich selbst gedacht - dazu war Joseph zu demütig. Umso mehr muss es ihn überwältigt haben, dass Pharaos Auge sich auf ihn richtet, wobei Pharao selbst gelenkt wird und in Joseph einen Mann erkennt, der den Geist Alueims in sich hat, er redete also hier prophetisch.

Gott ist Geist (Joh 4:24), womit wir schon in dieser Aussage erkennen, dass dieser Geist keine von Gott unabhängige Person sein kann, wie es herkömmlich gelehrt wird. Gottes Geist in Joseph ist also keine eigene Persönlichkeit, sondern die Kraft Gottes, die sich in Gottes sichtbaren Taten, wie z.B. in Röm 1:20 benannt, und ungreifbaren Taten, wie hier im Inneren Josephs, kundtut. Gottes Geist ist die Kraft, die alles in der Schöpfung bewirkt, die auch Leben schafft. So konnte Hiob (Hi 33:4) bezeugen: "Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben." Und so wie Pharao den Geist Gottes in Joseph bezeugt, so bezeugt Paulus in 1Kor 3:16, dass wir Gottes Tempel sind, und dass der Geist Gottes in uns wohnt!

1Mo 41:39-40

"Und es sagt Pharao zu Joseph: 'Nachdem Alueim dich all dies hat wissen lassen, ist niemand mit Verständnis und Weisheit wie du. Du wirst über meinem Hause sein, und auf deinen Mund hin soll all mein Volk Waffen tragen. Aber um den Thron will ich größer sein als du.'"

Wir dürfen die letzten Tage dieses Bandes dazu nutzen, die Herrlichkeit Christi Jesu, die sich ja in Joseph vorschattet, erneut und bewusst in unseren Herzen aufzunehmen, was auch durch das Wirken des Geistes Gottes geschehen möge:

Joseph kam, wie wir wissen, aus dem Gefängnis, in welchem wir ein dunkles Verließ sehen dürfen, vergleichbar mit jenem Grab, aus dem unser Herr auferstanden ist. Ab hier schattet Joseph die Erhöhung Christi Jesu ab. Wir wollen aber schon früher anfangen, denn schon vor Jesu Kreuz und Auferstehung hatte er eine kaum fassbare Herrlichkeit bei Gott, die damit anfängt, als Ihn der Vater als "Sohn Seiner Liebe" zeugte, Er also gemäß Kol 1:15 der Erstgeborener vor einer jeden Schöpfung ist, oder wie es Offb 3:14 nennt, "der Ursprung der Schöpfung Gottes"! Um noch mehr von den herrlichen Offenbarungen Christi in den Anfängen der Schöpfung Gottes zu erfahren, gehen wir nochmals zum Brief an die Kolosser, wo wir weiter lesen: "Er ist das Abbild des unsichtbaren Gottes (Kol 1:15); "denn in Ihm ist das All erschaffen: das in den Himmeln und das auf der Erde ..." (Kol 1:6). "Das All ist durch Ihn und zu Ihm hin erschaffen, und Er ist vor allem, und das All besteht zusammen in Ihm" (Kol 1:16b-17).

Diese von uns kaum fassbare Herrlichkeit hatte Christus also schon vor Seiner Erhöhung, und wir dürfen uns fragen: Kann es überhaupt noch höher gehen?

Wir sind noch nicht bei unserem Leitvers angelangt, sondern noch davor, nämlich bei jener Herrlichkeit, die unser Herr und Haupt vor Seinem Tod und Seiner Auferstehung hatte, und wir beschreiben dies hier deshalb, weil es kaum vorstellbar ist, noch höher erhöht zu werden - darum noch mehr Rückblicke, die uns auch in Hebr 1:3 aufleuchten dürfen: "Er (der Sohn) ist die Ausstrahlung seiner (des Vaters) Herrlichkeit und das Gepräge Seines Wesens und trägt das All durch Sein machtvolles Wort."

Aber noch eine Herrlichkeit in ganz besonderer Weise darf uns aufstrahlen, von der wir in 1Petr 1:19-20 lesen: Da ist von dem kostbaren Blut Christi als einem makellosen und fleckenlosen Lamm die Rede, vorhererkannt, zwar vor dem Niederwurf der Welt. Schon hier, in frühester Zeit, trug Christus das Zeichen des Opferlammes an und in Sich, Er war damit der Garant für den Vater, dass Sein Heilsplan mit Seiner Schöpfung sicher (!) ans Ziel geführt wird! Alle Herrlichkeit Christi, die Er beim Vater von Anfang an hatte hätte nichts genützt, wenn am Kreuz auf Golgatha nicht die Worte gefallen wären: "Es ist vollbracht!"

Hinabgefahren in die Dunkelheit des Todes - vergleichbar mit Josephs Aufenthalt im Rundhaus (Verließ) des Pharao, wurde Jesus durch die alles übersteigende größe Seiner (Gottes) Kraft, gemäß der Wirksamkeit der Gewalt seiner Stärke, auferweckt!

1Mo 41:41-43

"Und es sagt Pharao zu Joseph: 'sieh, ich habe dir dieses Tages gegeben, zu sein über das ganze Land Ägypten.' Und es entfernte Pharao seinen Ring von seiner Hand und steckte ihn an die Hand Josephs. Und er kleidet ihn in Kleider von Batist, legt einen gestrickten Kragen von Gold um seinen Hals und lässt ihn fahren in dem zweiten. Wagen, den er hat. Und sie rufen vor ihm: 'Beute das Knie!' Und er gibt es ihm, zu sein über das ganze Land Ägypten."

Es gibt keinen schöneren Schluss für diese Schrift, als jenen, den wir in Phil 2:9-11 finden!

Unser letzter Vers endete mit der Aussage, dass Pharao nur noch um den Thron willen höher als Joseph ist - das trifft auf den nach Seinem Tod am Kreuz erhöhten Sohn Gottes zu! Der Name Jesus (= Retter), den Ihm einst Maria auf Geheiß des himmlischen Boten gab, bekam mit Seinem Tod und Seiner Auferstehung erst die eigentliche Kraft, nömlich die Geschöpfe Gottes, ausgesöhnt zum Vater zu führen, damit am Ende die Liebe Gottes siegt und Gott alles in allen sei!

Die Verse im Philipperbrief fangen so an: "Darum" ... und beziehen sich auf den Leidens- und Sterbensweg Jesu, der am Kreuz endete, wo Sein kostbares Blut die Freilösung von aller Sünde floss. "Darum hat Gott Ihn auch überaus hoch erhöht ...", also noch ein stück höher als "hoch"! Es ist die höchste Erhöhung, die das All erlebt hat, und sie gipfelt in dem einen Namen, in dem sich alles beugen muss, es ist der Name

"Jesus"!

Gedicht

Christus, Herr, Deine Gesinnung, -
schenke sie mir, sprich mir zu,
Dass ich erniedrigt, in Demut,
glaubend gehorche wie Du.
Lass mich mit allen, die Dein sind
jubelnd Dich preisen wie sie:
Herr ist mein Herr Jesus Christus!
Einst beugt Dir alles die Knie.

Christus, Dir huldige ich,
tief Herr, verneige ich mich
zur Herrlichkeit Gottes, des Vaters,
Der alles rettet durch Dich.
Wohne mir, Christus, im Herzen,
wurzel in Liebe dich ein,
um an dem inwend'gen Menschen
standhaft und kraftvoll zu sein.
Lass mich die Liebe erkennen,
die alles sonst übersteigt:
Dass auch im Licht Deiner Liebe
völlig mein Herz sich Dir neigt.

Zeig Dich mir unverhüllt,
bilde mich ganz in dein Bild.
Es sei zur Vervollständ'gung Gottes
alles mit Christus er füllt!

(E.U.A.)


Band IX

1Mo 41:44

„Und es sagt Pharao zu Joseph: 'Ich bin der Pharao, und ohne dich soll kein Mann seine Hand oder seinen Fuß erheben im ganzen Lande Ägypten.'“

Wir haben den letzten Band VIII mit dem schönsten Namen im All, dem Namen „Jesus“ beenden dürfen, und wir möchten den neuen Band auch mit diesem Namen beginnen, denn: Indem Gott, der Vater, Seinen Sohn gemäß Phil 2:9 nicht nur hoch, sondern „überaus hoch“ erhöht hat, und Ihn mit dem Namen „Jesus, begnadet hat, folgt im darauf folgenden Vers 10 die göttliche Begründung: „... damit in dem Namen Jesus sich jedes Knie beuge, der Überhimmlischen, Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge huldige: Herr ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“

Wenn der Pharao, wie unser erster Leitvers zeigt, seine Macht über das Volk Ägypten in die Hände Josephs legt, so legt Gott Seine Macht in die Hände des Sohnes Seiner Liebe, und dies derart, dass sich einmal jedes Geschöpf im All in dem Namen „Jesus“ beugen und bekennen wird, dass Jesus Christus der Herr ist, der nicht nur rettet, sondern – und jetzt kommt das Herrliche – mit diesem Namen „Jesus“ die Herrlichkeit der Liebe Gottes zur Schau gestellt wird; und nicht nur das: Das Erlösungswerk Jesu am Kreuz auf Golgatha beweist dem ganzen All, wie allumfassend und unbeschreiblich schön die Liebe Gottes ist, so dass sie jedes Geschöpf dazu bewegt, freiwillig Gottes Liebe zu erwidern!

Über kolossale Erniedrigung, über Leiden, Schmerzen und über den qualvollen Tod am Kreuz zur Auferstehung und zur überaus hohen Erhöhung, zur Rettung aller in dem Namen Jesus ... das alles führt am Ende zur Liebe Gottes unseres Vaters!

Lassen wir uns heute noch etwas tiefer in Gottes Liebe hineinführen, denn gerade wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, sind ganz besonders dazu begnadet! Diese Liebe (soweit in unserem irdenen Körper möglich) zu erfassen und zu verstehen, ist uns deshalb möglich, weil uns durch Pauli Briefe das uns angehende Evangelium der Gnade nahe gebracht wird, worin die letzten Ziele des Heilsplanes Gottes offenbart sind. Wir dürfen also noch tiefer blicken als die Apostel, die für Israel stehen, auch noch tiefer als Johannes in der Enthüllung Jesu Christi (Offenbarung).

Seit weit über sechstausend Jahren wartet Gott auf die Erfüllung Seines Heilsplanes, dazu kommen schon einmal noch tausend Jahre für das vor uns stehende irdische Königreich, und man könnte hier schon fragen: „Hätte Gott die Zeit nicht viel kürzer machen können?“ Als Antwort fallen uns hierzu nur die Worte in Jes 55:8-9 ein (bitte lesen), wo Gott uns zu verstehen gibt, wie erhaben Er über unserem menschlichen Verstehen thront. Als weiser Baumeister hat Er einen Heilsplan aufgestellt, und dies zusammen mit dem Sohn Seiner Liebe, der auch der Garant dafür ist, dass alles wunderbar an das göttliche Ziel gebracht wird, und dieses Ziel nennt uns Paulus in 1Kor 15:28. Und nun kommt das für uns Wunderbare: Über all die Jahrtausende hinweg, in denen Gott Sein Wirken niederschreiben ließ, leuchten uns immer wieder ganz besondere Passagen auf, die uns zeigen sollen, wie sehr Gott das Ziel, „alles in allen sein zu können“, und dies in Liebe vereint, herbeisehnt: Es sind die Vorschattungen, die auf den Garanten, das Lamm Gottes, hinweisen!

Wir möchten die gestern dicht gedrängten Gedanken heute etwas ausführlicher darlegen, und dies ja im Hinblick auf unseren Leitvers, der uns mehr als nur die ja ohnehin bekannten geschichtlichen Tatsachen offenbaren soll:

Wenn uns Gott in Seinem geschriebenen Wort immer wieder wie ein Leuchtfeuer Seinen Heilsplan aufleuchten lässt – im Moment ist es ja für uns die Erhöhung des Sohnes Seiner Liebe, dargestellt durch Joseph – so dürfen wir hierin die Sehnsucht Gottes erkennen, der Schöpfung Seine Liebe zu zeigen! In ganz besonderer Weise brachte Er dies bei Abraham zum Ausdruck, als Abraham den Sohn seiner Liebe, Isaak, bereit war, zu opfern. Hier öffnet uns Gott weit Sein Herz und lässt uns an Seiner Sehnsucht teilnehmen, Sich mit der wegen der Sünde von Ihm entfremdeten Menschheit zu versöhnen – „Denn Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend: Er rechnet ihnen ihre Kränkungen nicht an und hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt“ (2Kor 5:19).

Trotz all des vielen Blutes, welches Menschen gerade im AT in unzähligen Kämpfen vergossen haben, heilt Gottes Liebe alle Kränkungen durch das Blut Seines Sohnes. Und die Bereitschaft des Sohnes Gottes, der ja gemäß 1Petr 1:19-20 schon vor dem ersten Menschen Adam als Opferlamm bereit stand, alle Sünden der Welt am Kreuz auf Sich zu nehmen, führte zu Seiner Erhöhung, die uns gerade hier bei Joseph so kostbar entgegen strahlt!

Was uns also in Josephs Geschichte entgegenleuchtet, ist die Liebe unseres Gottes und Vaters, der voller Sehnsucht das Ende des für uns Menschen langen, schwer fassbaren Wegs des Heils erwartet. Und dass Gott empfindet, dass Er uns nicht nur Seine Liebe und Sehnsucht nach Erfüllung Seines Heilsplanes zeigen möchte, sondern uns auch Seine Trauer und Schmerz offenbart, zeigt uns ein besonders bewegendes Wort in Offb 15:8: „Da füllte sich der Tempel dicht mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und Seiner Macht. Niemand konnte in den Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen vollendet waren.“

Wir sind mit obigem Wort bei der noch zukünftigen Erfüllung des Zornes Gottes und erleben hier im Voraus mit, wie Gott nicht voller Genugtuung die verordneten Plagen über die Menschheit ausgießt, sondern dass Er vielmehr so tiefen Schmerz dabei empfindet, dass Er Sich in die Stille des himmlischen Tempels zurückzieht, und Ihn niemand hierbei stören durfte – ein bewegendes Bild!

Der Anfang, Mittelpunkt und das Ende des göttlichen Heilsplanes, wenn alle Geschöpfe Gottes Liebe erkannt haben und diese erwidern werden, ist Christus Jesus der Offenbarer der Liebe Gottes! Mit Seiner Opferbereitschaft und mit der Hingabe Seines kostbaren Blutes hat Er bewirkt, dass Gottes Liebe erkennbar und begreifbar ist und von uns erwidert werden kann; heute schon von uns, den Körpergliedern Jesus Christi, am Ende einmal von allen Geschöpfen, den Überhimmlischen, Irdischen und Unterirdischen (siehe Phil 2:10).

Noch einen Tag lang soll uns unser Leitvers beschäftigen, heute ganz speziell im Blick auf uns, die Glieder am Körper des Christus: Pharao erhebt Joseph in den Stand eines Herrschers bzw. des Mitherrschers neben Pharao, der sich ja nur wegen des Thrones über Joseph stehen sieht. Joseph wurde also zum „Mitherrscher“ berufen! Und nun die Frage an uns: Können wir diese Tatsache auch mit uns in eine Verbindung bringen? Wissen wir überhaupt, dass auch wir eine Berufung zum Mitherrschen haben?

In 2Tim 2:11-12 lesen wir die Aussage Pauli: „Glaubwürdig ist das Wort: Denn wenn wir mitstarben, werden wir auch mitleben. Wenn wir erdulden, werden wir auch mitherrschen ...“! Vielleicht ist uns dieses Wort noch gar nicht so richtig aufgefallen und bewusst geworden ... es findet aber seine Bedeutung vor der Preisrichterbühne des Christus, vor der wir gemäß 2Kor 5:10 alle offenbar gemacht werden, damit ein jeder das wiederbekomme, was er durch den Körper verübte, sei es gut oder schlecht. Als ein Teil des Christus, und der sind wir gemäß 1Kor 12:27, ist uns verheißen, mit Ihm mitzuherrschen, wenn ....! An diesem Punkt ist eine entscheidende Bedingung eingebaut: „Wenn wir erdulden“! Und hierzu schreibt Paulus an uns: „... denn in Gnaden ist euch für Christus gewährt: nicht allein an Ihn zu glauben, sondern auch für Ihn zu leiden ...“(Phil 1:29). So wie Joseph vorher leiden musste, und so wie unser Herr litt und erduldete, so ergeht auch an uns die Aufforderung, als Teil von Ihm zu erdulden – um dann, aber erst dann auch mitzuherrschen!

Joseph heiratet die Tochter des Priesters von On

1Mo 41:45

„Und es nennt Pharao den Namen Josephs Zaphnath-phaneach. Und er gibt ihm Asnath, die Tochter des Potiphera, des Priesters der Stadt On, zum Weibe. Und hervor zieht Joseph über das Land Ägypten“.

Nach den doch zurückliegend für uns erquickenden Aussagen müssen wir heute erst einmal etwas „Geschichte“ betreiben, um zu verstehen, warum Joseph hier so hoch erhoben wurde, das Volk Israel aber später von den Ägyptern versklavt wurde:

Der Pharao, der Joseph zum Mitherrscher erhob, entstammte wahrscheinlich der nur 160-jährigen Dynastie der Hyksos, die von der späteren ägyptischen Geschichte nahezu totgeschwiegen wurde. Warum? Weil diese Hyksos, deren Reich vom Tigris bis zum Nil reichte, und die keine Ägypter waren, in Ägypten einfielen und die Herrschaft gewaltsam übernahmen. Dieser Pharao, aus dem Geschlecht der Hyksos, war es also, der die Träume hatte, der Joseph erhöhte und später Josephs Familie in Ägypten willkommen hieß. Wenn wir viel später in 2Mo 1:8 von einem neuen König über Ägypten lesen, der nichts über Joseph und seinem Volk der Hebräer wusste, dann deshalb, weil die Herrschaft der in Ägypten verhassten Hyksos nach den besagten 160 Jahren wieder an einen ägyptischen Pharao überging. Die archäologische Bestimmung der Pharaonen ist hier umstritten, weil die Dynastie der Hyksos von den nachfolgenden Pharaonen totgeschwiegen und vergessen gemacht wurde, und damit auch das damalige Geschehen um Joseph und seine Familie!

Wir aber dürfen nur wieder einmal staunen und anbeten, wie Gott alles führt und lenkt, gerade wenn es um Seine Auserwählten, hier um Joseph geht.

Es war der Pharao, von dem wir gestern sprachen, der Joseph, nachdem er ihn erhöht hatte, einen neuen Namen gab, nämlich „Zaphnath-phaneach“, der übersetzt mit „Überfluss des Lebens“ gedeutet werden kann. Auf Grund von unterschiedlichen Schreibarten der Urtexte (hier der Septuaginta) kann dieser Name auch mit „Retter der Welt“ wiedergegeben werden - ein passender Name für Joseph, aber noch mehr passend für den, den Joseph vorschattet, für den Christus!

Der Sohn Gottes hat zwar keine Titel, die den oben genannten Namen gleichen, aber Er ist dennoch der Retter der Welt, und dies nicht nur während der Hungersnot in Ägypten, sondern generell aller Menschen des Geschlechts Adams, und – Er gibt ihnen Leben im Überfluss, allerdings erst nach ihrer jeweiligen Auferstehung und eventuellem Gericht. Und von all jenen, die einmal dieses Leben im Überfluss erhalten, sind wir, die Glieder am Körper Christi Jesu, die Erstlinge, weil wir gemäß Eph 1:12 eine frühere Erwartung in Christus als alle anderen haben. Und diese frühere Erwartung macht uns nur (!) Paulus, der vom erhöhten Herrn als Lehrer der Nationen eingesetzte Apostel, bekannt, nämlich unsere Entrückung in Wolken dem Herrn entgegen, wie wir es in 1Thes 4:13-18 lesen können.

Es stimmt traurig, dass gerade diejenigen Gläubigen, die so hartherzig die Allaussöhnung, wie wir sie in 2Kor 5:19 lesen, ablehnen, und damit Hand in Hand auch Paulus als Lehrer der Nationen ignorieren oder zumindest hinten anstellen.

Unser Leitvers enthält noch eine weitere Angabe, die Verheiratung Josephs. Nachdem ihn Pharao zum zweiten Mann in Ägypten erhoben hatte, forderte dieser Rang auch eine gesellschaftliche eheliche Verbindung, und Pharao selbst sorgte dafür und gab Joseph Asnath zur Frau, die Tochter des Potiphera, des Priesters der Stadt On.

Wenn wir dieser Stadt „On“ nachgehen, finden wir sie unter dem neueren Namen „Heliopolis“ wieder (nicht weit vom heutigen Kairo entfernt), was wörtlich „Sonnenstadt“ bedeutet. Damit ergibt sich ein nahe liegender Zusammenhang, nämlich dass der Potiphera der Priester des Sonnengottes „Ra“ war, und somit das religiöse Oberhaupt von Ägypten.

Wenn wir dies so stehen lassen können, ergibt sich daraus ein weiteres prophetisches Bild, das die Geschichte um Joseph abrundet: Das spätere Volk Israel wird ja bekanntermaßen als „das Weib Ieue’s benannt und hat die Aufgabe, als priesterliches Volk im irdischen tausendjährigen Königreich zu dienen und mit ihrem Messias über die Erde zu herrschen.

Dürfen wir nicht schon wieder staunen, wie wunderbar Gott die Geschicke um Joseph lenkt? Dass Er gerade bei Joseph den fremden König der Hyksos zum Pharao macht, dass dieser Pharao auch noch den Geist Alueims achtet, wie wir in Vers 38 sahen, und dieser ihm ein Weib gibt, das einer priesterlichen Familie aus der Sonnenstadt On entstammt?!

Joseph speichert die Ernteerträge

1Mo 41:46

„Und Joseph ist dreißig Jahre alt, als er steht vor Pharao, dem König von Ägypten. Und hervor zieht Joseph vom Angesicht des Pharao, und er zieht durch das ganze Land Ägypten.“

Gottes Wort nennt uns bewusst gerade an diesem Punkt im Leben Josephs sein Alter, nämlich dreißig Jahre – es ist das Alter, wo Gott ihn für reif hielt, seine Aufgabe zu bewältigen. Wir sehen hier auch wieder die Parallele zu Jesus, der auch mit 30 Jahren in Erscheinung trat, als Er Seine geistliche Reife erlangt hatte.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal zurück erinnern, wie Gott bisher wirkte: Als Joseph siebzehn Jahre alt war, wurde er von seinen Brüdern verkauft, und dies derart, dass er nach Ägypten kam, um genau dort alles für das Kommen seiner Familie um Jakob vorzubereiten. Dabei war dieser erste Weg Josephs von Trübsal, Leiden und Erdulden geprägt, was ihm aber ganz offensichtlich die nötige Reife gab, um nach Gottes Willen über Ägypten zu herrschen.

Wir dürfen hier noch einmal auf die schon erwähnte Aussage in 2Tim 2:12 hinweisen, die uns zuspricht, „wenn wir erdulden, werden wir auch mitherrschen“, also auch wir brauchen für dieses Amt des Mitherrschens eine Reife, die durch unser „erdulden“ erreicht werden kann! Joseph nahm seine Leiden geduldig an, auch wenn es sich über lange 13 Jahre hinzog.

Joseph beginnt also hier seine irdische Aufgabe, erst einmal dafür zu sorgen, dass seine Großfamilie, das spätere Volk Israel, nach Ägypten kommen kann, wofür Gott schon alle Weichen gestellt hat.

1Mo 41:47-49

„Und es trägt das Land in den sieben Jahren der Sättigung die Fäuste voll. Und er häuft zusammen alle Speise der sieben Jahre der Sättigung, die da werden im Lande Ägypten. Und er häuft die Speise in den Städten auf. Die Speise des Feldes der Stadt, das rings um sie ist, häuft er in ihrer Mitte auf. Und es häuft Joseph Getreide auf wie den Sand des Meeres, es weiterhin überaus vermehrend, so dass er ablässt, es zu zählen; denn es war keine Zählung möglich.“

Joseph tut etwas, was auch für uns von ganz wichtiger Bedeutung ist – er glaubt dem Gott seiner Väter, und dies auch gegen allen Anschein! Sieben lange Jahre gingen ins Land, wo die Ernte tatsächlich überdurchschnittlich reich ausfiel. Doch anstatt diese zu verprassen, forderte Joseph Enthaltsamkeit, um die Reserve für die mageren Jahre anzulegen, wie es Gott durch den Traum des Pharao angezeigt hatte. Diese Vorratsspeicherung mag vielen unter dem Volk nicht gefallen haben, wer verzichtet schon gerne auf Wohlstand, der im Überfluss vorhanden zu sein scheint? Da mag trotz seinem hohen Stand manche Anfechtung auf Joseph zugekommen sein ... kommen danach wirklich auch magere Jahre? Eine ähnliche Lage gab es einst bei Noah, als er gegen allen Schein die Arche baute und sich dem Gespött der Menschen aussetzte.

Dreimal lesen wir in den beiden Briefen Pauli an Timotheus die Worte „Glaubwürdig ist das Wort“ (1Tim 1:15; 1Tim 4:9 und 2Tim 2:11); wie wichtig waren Paulus diese Worte! Wir sollen dem Wort glauben, auch wenn es in vielen Fällen unsinnig erscheint oder, wie heute so gerne argumentiert wird, vom Zeitgeist überholt ist. Joseph lehrt uns, dass Gottes Wort nie ungültig wird oder dem Zeitgeist angepasst werden darf!

Wir wollen dem gestrigen Thema „Glaube“ noch einen Tag anfügen, denn Theorie und Praxis liegen auch bei uns oft weit auseinander. Es ist einfach, in guten Zeiten zu glauben, doch es fällt schwer, diesen Glauben auch in schweren Zeiten auszuleben, und ihn, wie es Joseph tat, auch zu praktizieren.

Ein wunderschönes Wort sagt uns der Ps 105:19 in Bezug auf Joseph: „...die Rede Jewes ihn durchläuterte.“ Joseph glaubte also nicht nur, sondern wurde von dem Wort, dem Reden Jewes förmlich durchläutert, was Paulus später in Eph 1:18 so niederschreiben durfte: „...(nachdem die Augen eures Herzens erleuchtet wurden)“.

Noah glaubte, Abraham glaubte, Isaak und Jakob glaubten, und nun dürfen wir Joseph auf seinem Weg des Glaubens begleiten, wie er in festem Vertrauen, von Jewes Rede durchläutert, seine Vorräte speichert, glaubend, dass danach die mageren Jahre auch eintreffen werden. Nehmen wir ein Wort aus Hebr 13:9 mit in den Tag: „... denn es ist trefflich, das Herz in der Gnade stetig zu machen“, oder wie Luther es übersetzt: „... es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade!

Die Söhne Josephs

1Mo 41:50-52

„Und Joseph werden zwei Söhne geboren, ehe die sieben Hungerjahre kommen, die Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters der Stadt On, ihm gebiert. Und es nennt Joseph den Namen des Erstgeborenen Manasse, denn 'Alueim lässt mich vergessen alle meine Mühsal und meines Vaters ganzes Haus'. Und den Namen des zweiten nennt er Ephraim, denn 'Alueim macht mich fruchtbar im Lande meiner Bedrückung'.“

Wir haben gelesen, was Joseph in den sieben Jahren des Überflusses getan hat, aber noch ehe die nächsten sieben Jahre der Hungersnot beginnen, wird, fast wie eine Einschiebung, von zwei Söhnen berichtet, die Joseph geboren wurden. Wir wollen dies nicht nur als eine Beiläufigkeit ansehen, sondern darin ein weiteres Stück der Verheißung an Abraham über die Fülle seines Samens sehen. Der Name „Joseph“ bedeutet ja „Hinzufüger“, was auf seine Fruchtbarkeit hinweist. In 1Mo 48:6 ist ja noch von weiteren uns unbenannten Nachkommen Josephs die Rede. Aber noch etwas Wichtiges bedeuten diese zwei Söhne: Ist uns schon aufgefallen, dass im Verlauf der Geschichte Israels bei der Nennung der zwölf Stämme der Name „Joseph“ nicht mehr auftaucht und stattdessen diese zwei Söhne „Manasse und Ephraim“?

Joseph wurde damit die Ehre zuteil, zwar nicht mehr namentlich genannt zu werden, dafür aber Vater von zwei Stämmen des späteren Volkes Israel zu werden! Dazu sollten wir wissen, dass in der späteren Aufzählung der 12 Stämme „Levi“ nicht mehr aufgeführt ist, weil den Leviten kein eigenes Land zugesprochen wurde, da sie nach göttlicher Anweisung den Priesterdienst übernehmen mussten.

Als erster Sohn wird, wie wir in unserem Leitvers lesen, Manasse geboren, und dieser Name bedeutet „Vergessen“. Was veranlasste Joseph, seinem ersten Sohn diesen Namen zu geben? Es war wohl der Rückblick auf sein vergangenes Leben, wo seine Seele in Eisen kam (wie es Ps 105:19 zum Ausdruck bringt), wo ihn die Fesseln des Todes umgaben und seine Seele bedrückte! All dies konnte er nun vergessen, es lag hinter ihm!

Auch wir dürfen an dieser Stelle glaubend auf jene vor uns liegende Zeit in der Herrlichkeit schauen, wo wir alle Qualen und Leiden, die uns auf Erden eingeengt und nur zu oft auch unsere Seele in Eisen eingezwängt haben, vergessen dürfen! Aber ... und jetzt kommt das Entscheidende: Wären Joseph all seine Leiden erspart geblieben, hätte er wohl kaum seine Erhöhung schätzen gelernt. Gerade weil er diese tiefen Wege der Erniedrigung gehen musste, machte Gott ihn fähig, auch die Herrlichkeit zu würdigen und zu genießen, die ihm danach zuteil wurde. Gleiches trifft auf den ins Fleisch gekommenen Sohn Gottes zu und letztlich auch auf uns! Gottes Liebe kann eben nur an dem Vergleich von Finsternis und Licht, von Bösem und Gutem erkannt und erwidert werden! Das ist unsere Lektion!

Bevor wir auf den zweiten Sohn Josephs zu sprechen kommen, möchten wir dem Gestrigen doch noch etwas anfügen, denn zu offensichtlich dürfen wir in der Geschichte Josephs die Wege Gottes erkennen, die Er mit Seinem Sohn ging, nämlich Verzicht auf den hohen Stand beim Vater, Erniedrigung, Demütigung, Leiden und Qualen, die der „überaus hohen Erhöhung“ vorangehen mussten. Dabei mag es uns seltsam berühren, dass auch der Sohn Gottes gemäß Hebr 5:8 den Gehorsam lernte durch das, was Er litt, oder, wie es zuvor in Hebr 2:10 zu lesen ist, dass Er (der Vater) den Sohn durch Leiden vollkommen machte – wobei Seine Vollkommenheit in der „überaus hohen Erhöhung“ vollendet wurde, die Er ja zuvor beim Vater noch nicht hatte (wiewohl Er wie Gott war)!

„Erniedrigung – Erhöhung“, so wurde der Sohn Gottes erst einmal unser Retter, und dies in der Gnade, hernach wird Er zum Retter aller, nur eben in der göttlichen zeitlichen Reihenfolge. Der zweite Sohn, Ephraim, dessen Name „fruchtbar“ bedeutet, ist Josephs Zeugnis, zwar in eine Götzenfamilie eingeheiratet zu haben, aber trotzdem dem Gott seiner Väter zu glauben, viel Samen hervorzubringen und fruchtbar zu sein.

Beginn der Hungerjahre

1Mo 41:53-56a

„Und beendet werden die sieben Jahre der Sättigung, die da werden im Lande Ägypten, und es beginnen die sieben Jahre der Hungersnot zu kommen, wie Joseph gesagt hatte. Und es wird Hungersnot in allen Ländern, aber im ganzen Lande Ägypten ist Brot. Und es hungert das ganze Land Ägypten, und das Volk schreit zu Pharao um Brot. Und es sagt Pharao zu ganz Ägypten: 'Geht zu Joseph, und was er euch sagt, das tut!' Und die Hungersnot ward auf der Fläche der ganzen Erde.“

Da sich die Verse unseres Leittextes selber erklären, möchten wir hier eine Frage einbringen, die uns allen vielleicht auch schon aufgefallen ist: Sieben Jahre sind vergangen, in denen Joseph auf Grund seiner Erhöhung in Ehre und Wohlstand verbrachte – aber warum sandte er nicht nach seiner Familie, vor allem nach seinem Vater, von dem er sich doch besonders geliebt wusste? Hätte er Letzterem nicht eine Botschaft senden können, dass er lebt? Nun sind sieben lange Jahre vergangen, und sie konnten nicht an seinem Reichtum teilhaben!

Wir dürfen diese Frage nicht an Joseph richten, denn er war ja nur die Figur in Gottes Hand! Gott Selbst ist es, der alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt, und als weiser Baumeister setzt Er Stein auf Stein, bis alles zu Seinem Wohlgefallen dient! Auch für Joseph und vor allem für seine Familie war nicht die Zeit einer Zusammenführung gekommen, noch fehlte die Bereitschaft der Brüder, ihre Schuld zu erkennen und zu bereuen. Dies konnte erst durch die Hungersnot, die Proben und Ängste, welche die Brüder durchlaufen mussten, erreicht werden. Also wartete Gott so lange, bis die Zeit hierfür reif war – und dieses Prinzip trifft auf Seine ganze Schöpfung zu!

1Mo 41:56b-57

„Und es öffnet Joseph alle Getreidespeicher, die in ihrer Mitte waren, und verkauft an ganz Ägypten. Und die Hungersnot hält an im Lande Ägypten. Und alle Länder kommen gen Ägypten zu Joseph, um zu kaufen; denn die Hungersnot hält an auf der ganzen Erde.“

Was für einen großen Gott haben wir doch zum Vater, der alle Geschicke bis ins kleinste Detail bewirkt und leitet, so dass alles letztlich zu Seiner Verherrlichung dienen muss, und hierzu zählt natürlich auch die Hungersnot, von der wir gerade lesen.

Wenn wir jetzt einmal kurz zurückschauen, dann haben wir schon von einigen Hungersnöten gelesen, und alle hatten ihren Sinn und ihre Bedeutung. Da gab es zum Ersten in 1Mo 12:10 ff eine Hungersnot, die Abraham veranlasste, als Fremdling nach Ägypten zu ziehen. Dort gab er dann Sara als seine Schwester aus, was schwere Plagen über Pharao und sein Haus brachte, worauf Abraham des Landes verwiesen wurde – eine schwere Lektion für Abraham! Von einer zweiten Hungersnot lesen wir in den Tagen Isaaks in 1Mo 26:1 ff, wo Gott Isaak sagte, nicht nach Ägypten zu ziehen, sondern im Lande zu bleiben, wo Isaak dann nach Gera zog, wo er aus Furcht vor dem König Abimelech die List seines Vaters Abraham nachahmte, indem er Rebekka als seine Schwester ausgab ... und wieder brachte dies Unheil über die Stadt, von der er ja Hilfe in der Hungersnot erwartete, wobei wiederum Isaak seine göttlichen Erfahrungen machen musste.

Nun steht eine dritte Hungersnot an, diesmal betont auf der Fläche der ganzen Erde, also soweit damals bekannt „weltweit“, und auch diese Hungersnot kommt nicht von ungefähr, sondern hat seine Bedeutung, und dies in zweierlei Hinsicht:

Die Hungersnot, die wir gestern zu erklären anfingen, und die die ganze Erde umspannte, weist einmal darauf hin, dass Christus in dem Namen Jesus einmal der Retter der ganzen Erde sein wird, wie es Joseph hier im Kleinen vorschattet, und wie es in 1Tim 4:10b geschrieben steht: „Gott ... welcher der Retter aller Menschen ist, vor allem (zuerst) der Gläubigen.“

Joseph darf also in seiner Würde als zweiter Regent Ägyptens, zu dem alle Länder kommen, um gerettet zu werden, den Sohn Gottes abstrahlen, zu dem auch einmal alle kommen werden, um in dem Namen „Jesus“ ihre Knie zu beugen und um Ihm zu huldigen: „Herr ist Jesus Christus, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“

Unsere gegenwärtige Hungersnot bewirkt aber noch mehr: Sie brachte zuerst die Brüder Josephs, und zuletzt die ganze Familie Jakobs nach Ägypten, wo sie nicht nur vor der Hungersnot gerettet wurden, sondern sich im Verlauf von über 400 Jahren zu einem Volk entwickelten, dem Volk Israel, das Sich Gott aus allen übrigen Völkern zu Seinem Volk erwählte, um dieses als Werkzeug auszubilden, einmal die gesamte Erde in Christus aufzuhaupten, wie wir es immer wieder in Eph 1:10 gelesen und erklärt haben.

Es ist unser großes Vorrecht, im Nachhinein mitzuerleben, wie Gott alles wunderbar in die Wege leitet, und wie Ihm alles dienen muss, auch Hungernöte und Schwereres!

Lies weiter:
1. Mose - Kapitel 42