1. Mose - Kapitel 21

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 21

Isaaks Geburt
Vertreibung der Hagar und ihres Sohnes
Abrahams Bund mit Abimelech

Isaaks Geburt

1Mo 21:1-3

"Und Ieue sucht heim Sara, wie er gesagt; und Ieue tut an Sara, wie Er gesprochen. Und Sara wird schwanger und gebiert dem Abraham einen Sohn für sein Alter zur bestimmten Zeit, wie Alueim zu ihm sprach. Und es nennt Abraham den Namen seines Sohnes, der ihm geboren ist, den Sara ihm gebiert, Isaak."

Wir lösen uns von dem Könige Abimelech, der uns aber später erneut begegnet, und kommen zu dem großen Ereignis der Geburt Isaaks. Wenn wir unseren neuen Leitvers lesen, fällt uns aber zuerst etwas auf. Die Gehäufte Erwähnung des Sprechen Gottes: "... wie Er gesagt" "wie Er gesprochen", "wie Alueim zu ihm sprach". Dieses auffällige Wiederholen führt uns zu der Größe Seines Wortes, welches uns ja zu den ersten bis zu den letzten Versen der Bibel begegnet. Gott spricht und - es geschieht! Und wenn dieses "Sprechen Gottes" damals noch persönlich durch den Sohn Gottes geschah, so geschieht es heute durch Sein geschriebenes Wort in unserer Bibel. Und so sehr unsere moderne Wissenschaft an dieser Bibel herumkritisiert, so eindringlich mahnt Paulus gerade in den Briefen an Timotheus, dass dieses Wort "Glaubwürdig" ist (1Tim 1:15; 1Tim 3:1; 1Tim 4:9 und 2Tim 2:11). Und es ist nicht nur glaubwürdig, es ist auch mächtig, ja so mächtig, dass das gesamte all durch Sein machtvolles Wort getragen wird (siehe Hebr 1:3). Unter diesem Aspekt kommt uns das Geschehen um die Geburt Isaaks fast schon klein vor! Auf einen Punkt wollen wir aber noch achten: Sara gebiert nach Seinem Wort "zu bestimmten Zeit", das heißt, noch ehe Isaak geboren wurde, hören wir dreimal, dass die Zeit vorherbestimmt ist (1Mo 17:21; 1Mo 18:14 und 1Mo 21:2) - wir werden hier zum ersten mal mit einer "Vorherbestimmung" konfrontiert.

Was "Vorherbestimmung" ist, erleben wir im Moment hautnah bei Isaak. Gott hat nicht allein den Tag seiner Geburt vorherbestimmt, sondern ebenso seinen Namen, und, Er hat ihn zum Träger Seines Bundes vorherbestimmt, wie wir schon in 1Mo 17:19 und 21 lasen. Damit offenbart uns Gott gerade mit Isaak ein ganz. neues Heilsprinzip für seine Auserwählten: Die Vorherbestimmung!

"Vorherbestimmung" sollten wir nicht mit "Auserwählung" vergleichen. Bei der "Auserwählung" liegt der Schwerpunkt auf der Umgebung, aus welcher Gott auserwählt, was wir sehr schön bei Abraham erkennen können, als Er ihn aus seiner Stadt (Ur), aus seiner Familie und seinen ganzen Lebensbindungen auserwählte und herausrief. Bei dieser Auserwählung lesen wir nicht wie bei Isaak, dass er, noch ehe geboren, schon zu bestimmten Aufgaben vorherbestimmt war! "Vorherbestimmung" offenbart also die zukünftige Aufgabe des betreffenden, hier Isaak und von dieser Aufgabe bzw. Aufgaben werden wir noch manches vernehmen.

Vielleicht dürfen wir heute noch kurz auf uns schauen, denn auch wir sind "Vorherbestimmte", was uns Eph 1:5 bezeugt, nämlich: "In Liebe hat Er uns für Sich. zum Sohnesstand durch Christus Jesus vorherbestimmt, nach dem Wohlgefallen seines Willens..."

Um das Thema "Vorherbestimmung" noch etwas mehr zu beleuchten, gehen wir noch einen bzw. zwei Tage darauf ein: Paulus darf uns ja diesbezüglich geradezu Herrliches enthüllen,indem er den Zweck und das Ziel unserer Vorherbestimmung aufzeigt. So hat Gott uns, Seine Auserwählten, vor dem Niederwurf der Welt vorherbestimmt, und dies, wie wir gestern lasen, zum Sohnesstand durch Christus Jesus, und zum Lobpreis der Herrlichkeit seiner Gnade, die uns in dem Geliebten begnadet.

Haben wir es gemerkt liebe Geschwister? "Zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade"! Das ist die Aufgabe und das Ziel unserer Vorherbestimmung!

In Röm 8:29 sind wir vorherbestimmt, dem Bilde Seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, um es möglich zu machen, gemäß Eph 1:10-11 das All in Christus aufzuhaupten, für uns speziell "in den Himmeln"! Wie überaus herrlich ist doch unsere Vorherbestimmung, liebe Geschwister!

Auserwählung und Vorherbestimmung sind also nicht das gleiche. Abraham war auserwählt, doch lesen wir nichts von einer Vorherbestimmung. Bei Isaak hören nichts von einer Auserwählung, dafür nennt unser Leitvers die "bestimmte Zeit", die Vorherbestimmung rückt also ins Blickfeld.

Zum Abschluss der "Vorherbestimmung" noch ein paar letzte Gedanken dazu: Das Gebiet der Auserwählung, welches mit Abraham begann, ist an sich schon weitreichend, aber die "Vorherbestimmung" eröffnet uns noch weitere Ausblicke. Und was wir bei. Abraham und Isaak mehr und mehr erkennen dürfen, durfte Paulus im Blick auf uns in vollkommener Zusammenschau enthüllen, und dies in Röm 8:29-30, was wir zum Teil schon gelesen haben:

"Die Er aber vorherbestimmt, diese beruft Er auch; und die Er beruft, dies rechtfertigt Er auch; die Er aber rechtfertigt, diese verherrlicht Er auch". Hier sind wir, liebe Geschwister!

Wir sehen oben eine wunderbare Stufenleiter des göttlichen Heilswikens:

  1. Zuvor erkannt,
  2. vorherbestimmt,
  3. berufen
  4. gerechtfertigt,
  5. verherrlicht!

Und dem allem steht Gottes Vorsatz voran, und der lautet bei uns: Nicht aufgrund von Werken, sondern überein mit Seinem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor äonischen Zeiten gegeben ist, was Röm 9:11-12; Gal 1:15 UND 2Tim 1:9 bestätigen.

Möge uns die Vorherbestimmung, die hier bei Isaak auftaucht, doch tief im Herzen wichtig werden, damit wir unseren Gott und Vater so richtig verherrlichen können.

Unser Leitvers hat aber noch mehr zu bieten als die Vorherbestimmung Isaak ist nun geboren worden und damit stehen sich zwei Söhne Abrahams gegenüber, Ismael und Isaak, der Sohn der Magd und der Sohn der Freien.

In Gal 4:21 ff nimmt Paulus auf dieses Ereignis derart Bezug, indem er eine geistliche Wahrheit durch echte Personen, hier Ismael und Isaak bzw. Hagar und Sara, bildlich darstellt und nennt dies "eine allegorische (=bildliche) Bedeutung" (Gal 4:24). Was sagt uns dies?

Die beiden Frauen stellen zwei Bündnisse dar, das eine vom Berg Sinai, es ist der fleischlich gezeugte Sohn Ismael und führt in die Versklavung des Gesetzes, das andere zeigt das Jerusalem droben, es stellt den Sohn der Verheißung, Isaak dar und führt in die Freiheit vom Gesetz.

Da wir nun gemäß Gal 5:13 "zur Freiheit" (!!!) berufen wurden, sehen wir auch hier ein Stück "Vorherbestimmung", uns nicht unter das Gesetz zu stellen, vielmehr "Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht" (Gal 5:1). Wenn wir heute dies alles bedenken, merken wir, dass uns hier eine ganz wichtige Weggabelung gezeigt wird, die bis heute im Leben vieler Gläubigen keine Beachtung gefunden hat - leider!

Das Gewaltigste in unserem Leitvers wollen wir heute betrachten: "Leben aus Toten" oder "zuerst Absterben, dann Leben"! An Abraham und Sara demonstriert uns Gott Sein wichtigstes Heilsprinzip, "Leben aus Toten", und dafür durfte Isaak nicht wie ein anderes Kind geboren werden. Gottes langes Schweigen in Bezug auf den verheißenen Samen wird jetzt klar:

Erst als in Abraham die letzte Zeugungszelle abgestorben (er war hundert Jahre alt), und Sara "doppelt" unfähig zum Gebären war /sie war ja einerseits schon immer unfruchtbar, dazu kamen nun andererseits auch ihre abgestorbenen Körperzellen), handelte Gott.

Das sich der Mensch nicht selber fortpflanzen kann, ist ja schon eines der ganz großen Wunder, aber dass dies auch bei völlig abgestorbenen Fortpflanzungszellen möglich sein konnte, offenbart uns ein noch größeres wunder, was im Heilsplan Gottes größte Priorität hat. Das Totsein ist die Voraussetzung für neues göttliches Leben!

Isaaks Geburt wird somit zur Vorschattung zu dem, was rund zweitausend Jahre später geschieht: Die Geburt Jesu, Sein Tod am Kreuz, Seine Auferstehung aus den Toten, womit der Sohn Gottes mit Seinem Tod allen Menschen "Leben" geben wird, allerdings in einer göttlich festgelegten Reihenfolge.

Wir müssen die gestrigen Umrisse noch etwas verdeutlichen, denn zu wichtig ist dieses uns gegebene Bild Isaaks: Das Totsein der Eltern Abraham und Sara im Blick auf die Zeugung Isaaks war die Voraussetzung des neuen Lebens in Sara! Dazu kam später, dass Isaak selbst noch ein Lebender aus Toten wurde, was durch seine Opferung gemäß Hebr 11:17-19 geschah. Abraham rechnete damit, dass Gott mächtig war, auch aus den Toten aufzuerwecken.

Aber schauen wir auf die Vorschattung auf Jesus: Gott hat den Sohn Seiner Liebe dem Heilsprinzip "Leben aus Toten". unterstellt, indem Jesus neues Leben erst durch Seinen tod am Kreuz erhielt. eS muss uns tief bewegen, dass unser Herr Seine himmlische Herrlichkeit verließ, als Mensch geboren wurde (was eine Voraussetzung für Seinen Tod war), um dann als solcher (Mensch) zu sterben. Lassen wir an dieser Stelle die Worte von Hebr 10:5 auf uns einwirken: ".. einen Körper aber passt Du Mir an" - der Sohn Gottes bekommt vom Vater den sterblichen Körper der Menschen! Und in diesem Körper, der sündlos war. (weil die adamitische Sünde nicht auf Ihm lag), nahm Er die gesamte Last der Sünde auf Sich und trug sie ans Kreuz, was zur Folge hatte, dass gemäß Röm 6:9 der Tod Herr über Ihn war, und - die Gewalt über den Tod hat der Widerwirker, also Satan (siehe Hebr 2:14). Der Sohn Gottes war damit wirklich tot, was auch Offb 1:18 bezeugt!

Christus Jesus, der Sohn Gottes, war wirklich tot ... das haben wir gestern nachvollzogen. Doch das war nur der erste Schritt, denn der Sohn Gottes wurde aus Toten lebendig gemacht. Nachdem Satan, der die Gewalt über den Tod hat, nach Gottes festgesetztem Willen sein Werk vollbracht hatte, tritt der Vater in Erscheinung und offenbart vor dem gesamten All die Wirksamkeit der Gewalt Seiner Stärke, die in Christus gewirkt hat, als Er Ihn aus den Toten auferweckte. Wir finden diese Worte in Eph 1:19, wobei wir das gesamte Umfeld dieses Verses beachten sollten, denn nirgendwo in der Bibel finden wir gewaltigere Worte über dieses Geschehen als hier bei Paulus!

Dieses ungeheure Geschehen bewirkt, dass die ganze Menschheit Ihm in diesem göttlichen Heilsprinzip als "Leben aus Toten" folgen wird, wobei es "Erstlinge" geben wird, die dem "absoluten Erstling" folgen werden, nämlich wir, die Glieder an Seinem Körper. Dazu sagt uns Röm 6:13 unter anderem, dass wir unsere Glieder "als Lebende aus den Toten" bereitstellen sollen. Dies gründet sich gemäß Kol 2:13 auf der Tatsachen, das wir (als Seine Körperglieder) auch bildlich tot waren, jetzt aber für Gott im geist schon zum Leben gerufen wurden!

Ist es nicht wunderbar, wohin uns die Geburt Isaaks führt?

1Mo 21:4-5

"Und Abraham beschneidet Isaak, seinen Sohn, als er acht Tage alt war, wie Alueim ihm gebot. Und Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak ihm geboren ward."

Erneut wird die Geburt Isaaks, und dies in Abrahams hohem Alter von hundert Jahren, vor unsere Augen gestellt, in Verbindung mit Isaaks Beschneidung, was uns dazu anregt, erneut darüber nachzudenken, was Gott mit der Beschneidung sagen möchte ... das Fleisch nützt gar nichts!

Was ja erst einmal dem kommenden Volk Israel zugesprochen war, gilt aber bis heute auch uns! So lesen wir in Röm 7:18, dass nichts Gutes in unserem Fleisch wohnt! Wenn wir diese Aussage wirklich ernst nehmen, was erwarten wir dann noch von unserem Fleisch?

Oder: Es (unser Fleisch) kann Gott nicht gefallen (Röm 8:8), ja es ist gemäß Röm 8:7 in Feindschaft gegen Gott - nehmen wir auch diese Aussagen ernst?

Um die Sache abzurunden, lesen wir noch ein Wort aus Joh 6:63, welches ja an Israel gerichtet ist und sagt, dass das Fleisch überhaupt nichts nützt, was ja Isaaks Beschneidung symbolisiert.

Wenn wir all die obigen Aussagen in uns aufnehmen, wenn wir sie glauben und ernst nehmen, kommt erst einmal die Frage auf, was wird dann überhaupt mit unserem auch so untauglichen Fleisch machen sollen? Wir leben ja noch darin und haben täglich mit ihm zu tun, vielleicht sogar auch unter ihm zu leiden?

Bei unserer gestrigen Schlussfrage sind wir alle nicht allein, denn jeder aufrichtige Gläubige merkt an irgendeinem Punkt seines Glaubenslebens, wie sinnlos es ist, das Fleisch verbessern zu wollen oder gar zu guten Werken anzuspornen. Auch Paulus führte diesen Kampf, den er uns eindrucksvoll in Röm 7:13-25 schildert. Und was brachte dieser Kampf? Paulus durfte erkennen, dass einzig und allein die Gnade rettet, das Fleisch hingegen nur die Aufgabe hat, ihn erkennen zu lassen, was Gnade ist!

Unser Fleisch hat somit doch eine von Gott gewollte Aufgabe an uns zu erfüllen: Es soll uns erkennen lassen, dass wir "von außen" Hilfe brauchen und wir ohne diese Hilfe hoffnungslos dem Tod überlassen sind (Röm 6:23). Alle Versuche unsererseits, unser Fleisch zu bessern, oder mit ihm einen frommen Wandel zu führen, schlagen fehl. Es ist gegen alle Logik, wenn wir aus etwas, in dem nichts Gutes wohnt, Gutes herausholen wollen. Nur der Tod kann diesen gottesfeindlichen und verderbten Zustand beenden!

Pauli Leben war nach dieser Erkenntnis wie folgt geprägt. "Folglich, auf mich selbst gestellt, sklave ich demnach mit dem Denksinn dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde" (Röm 7:25b), was z u der wunderbaren Aussage in 2Kor 5:17 führen darf.

1Mo 21:6-7

"Und es sagt Sara: 'Lachen macht Alueim für mich. Jeder, der es hört, lacht mir zu.' Und sie sagt: 'Wer hätte zu Abraham gesagt: Sara säugt Söhne? Denn ich gebar ihm einen Sohn in meinem Alter.'"

Wir kommen zu Sara und stellen einen Vers aus Hebr 11:11 an den Anfang: "Durch Glauben erhielt Sara Kraft. zum Niederwurf von Samen, und sie gebar über die Frist ihres Höhepunktes hinaus, weil sie den verheißenen für glaubwürdig erachtete."

Unser heutiger Text hört sich ganz anders an, als wir noch vor kurzem in 1Mo 18:12 lasen, wo Sara aus Unglauben bei sich selbst lachte. Was für ein erstaunlicher Wandel! Nicht mehr Unglaube, Zweifel oder Lächerlichkeit über die menschlich nicht mehr glaubhafte Verheißung eines Sohnes, sondern das befreiende, glückliche Lachen einer Mutter, die fast am Ende ihres Lebens gebären konnte! Jetzt, wo Isaak, der "Lach-Macher" geboren wurde, strömt sie vor Glück und Freude über.

Wessen Verdienst war es nun, dass sich Saras vormals spöttisches Lachen in ein gläubiges Lachen des Glücks wandelte?

Wieder sehen wir, wie Gott zuerst einen dunklen Hintergrund aufbaut, vor dem Er dann Seine Kraft aufleuchten lässt! Zuerst die menschliche Unfähigkeit, und dies auf allen Gebieten, dann Seine Kraft, die in Sara wirkte - und nur so konnte Sara auch richtig würdigen, was Gott getan hatte. Und was hier im Kleinen geschah, vollzieht sich vor aller Augen in der ganzen Heilsgeschichte Gottes; Er ist der alles Bewirkende, und Er bewirkt auch die Kraft des Glaubens bei Sara.

Ob bei Sara oder bei Abraham, immer wieder kommen wir an den Punkt, wo wir mit den menschlichen Mängeln einerseits, und mit der göttlichenKraft andererseits konfrontiert werden. dAbei steht erst einmal die menschliche Ungerechtigkeit als Hintergrund vor uns, danach die Gerechtigkeit durch Glauben, die einzig und allein von Gott zugesprochen wird!

Gott gebracht die menschliche schwäche, um Seine Kraft zu erzeigen, was uns zwangsläufig zu 2Kor 12:9 führt, wo Paulus dieses göttliche Prinzip bestätigt: "Doch Er hat mir versichert: 'Dir genügt Meine Gnade; denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht.'" Ist es nicht wunderbar, wie Gott schon bei Abraham und Sara dieses Prinzip vor uns aufleuchten lässt?

Wenn wir dies richtig erfassen, dass auch unser Tiel allein durch von oben bewirktem Glauben, und nicht durch Werke besteht, nämlich vor Gott gerecht zu sein, dürfen wir in tiefem Frieden hier unten auf erden wandeln, denn wir stehen auf dem, was unser Herr Jesus Christus für uns getan hat - alles! Nur so haben wir auch den Zutritt in die Gnade, in der wir stehen und können uns in der Erwawrtung der Herrlichkeit Gottes rühmen, wie es uns in Röm 5:2 gesagt ist.

So werden auch unsere Fehltritte, unser Unvermögen uns behilflich sein, uns der Wahrheit in Röm 4:5 zu erfreuen und ein glückseliges Lachen darf unser Herz erfüllen.

1Mo 21:8

"Und das Kind wird groß und wird entwöhnt. Und Abraham macht ein großes Festmahl an dem Tage der Entwöhnung Isaaks, seines Sohnes."

Es war damals üblich, wenn ein Kind groß und entwöhnt wurde, ein Festmahl auszurichten, welches zum Ausdruck bringen sollte, dass das Kind nun von der Muttermilch zu fester Speise übergehen sollte - ein bemerkenswerter Brauch, der auch für uns, geistlich gesehen, durchaus an Bedeutung gewinnen kann, denn Paulus greift diesen Vorgang bildlich auf, indem er in 1Kor 3:1 ff (bitte lesen) den Korinthern vorhält im Glaubenswachstum Kindlein zu sein. Der Apostel unterscheidet hier zwischen "geistlich" und "fleischlich" Gesinnten.

Isaak war ca. 5 Jahre alt, als er entwöhnt wurde, also ein Kindesalter, in welchem wir heute unsere Kinder bereits in die Vorschule schicken, wo sie langsam zu lernen anfangen sollen. Auch die Korinther hatten ihre Säuglingszeit, wo ihnen Paulus Milchspeise gab, die Lehre im Glaubensanfang. Worin diese bestand, sagt uns Hebr 6:1-3 mit dem Wort "Anfangsgründe des Christus": Die Umsinnung von toten Werken, der Glauben an Gott, die Lehre von den taufen. und das Händeauflegen, die Auferstehung Toter und das äonische Urteil. Wenn wir dies Worte bewegen, sind wir vielleicht erstaunt, was wir hier alles lesen: Dass wir von toten (Fleischlichen) Werken umsinnen bzw. weg von ihnen kommen sollen, darauf kommen wir noch im Blick auf die Korinther. Aber der Glaube an Gott? Ist das Milchspeise? Wir verstehen dies besser, wenn wir bedenken, wie wenig Gott von seinen Kindern zugetraut wird, ja wie ohnmächtig Er in den Herzen vieler Gläubigen im Blick auf die Nichtauserwählten zu sein scheint!

Wir müssen unser Thema von gestern noch weiter ausführen, denn es ist ungemein wichtig für uns alle! Wir schlossen damit, dass ein großer Mangel besteht, an Gott zu glauben, nicht nur mit den Augen eines Säuglings, sondern als jene, die gemäß Eph 1:16 ff um "geistliche Weisheit und Enthüllung zur Erkenntnis Seiner Selbst" beten, wobei wir immer mehr erkennen sollen, wie herrlich und groß doch unser Gott und Vater ist. Denken wir doch hier besonders auch an <Hiob, der erst am Ende einer langen Leidenszeit erkennen durfte, dass Gott alles vermag (Hi 42:2). Als Säugling im Glauben war ihm dieser Glaube noch nicht möglich.

Manchen mag erstaunen, dass der Hebräerbrief auch die Taufe und das Händeauflegen, ja die Auferstehung der Toten als Anfangsgründe anführt, doch dies hier ausführlich darzulegen geht im Rahmen dieser Schrift nicht, wir weisen aber auf unsere Schrift "Die Lehre von den Taufen" [1] hin. Eine sehr klare Abstufung finden wir auch in 1Jo 2:12-14, wo von Kindlein, Jünglingen und Vätern" die Rede ist, und jeweils dazu die Merkmale. Ein Kindlein im Glauben freut sich, dass ihm seine Sünden um Jesu Namen willen vergeben sind, die Jünglinge mussten den Bösen überwinden, also kämpfen, und erst die Väter treten in die göttliche Ruhe und den frieden Gottes ein, weil sie den erkannt haben, der von Anfang an ist!

Hier darf, ja muss sich jeder einmal selbst prüfen, wo er glaubensmäßig steht! Handeln wir noch fleischlich oder schon geistlich?

Mit der gestrigen Schlussfrage "fleischlich oder geistlich" gehen wir wieder zu den vorgestern angeführten Korinthern in 1Kor 3:1 ff: Paulus nennt klare Merkmale dieser unmündigen gemeinde, die noch nach Milch anstatt nach fester Speise verlangt - und was ist los in dieser Gemeinde? Wir lesen von Eifersucht, Hader, von dem Anhängen und bevorzugen bestimmter Prediger ... wobei dann Paulus in 1Kor 3:4b fragt: "... wir der nicht fleischlich sein?"

Die ganzen hier genannten Verse legen den Schwerpunkt auf "fleischlich" bzw. "fleischlich wandeln dem seelischen Menschen gemäß". Damit sind wir bei einem Punkt angelangt, der bis ins hohe Alter vielen zu schaffen macht, "unser Fleisch"! Anstatt es dorthin zu verweisen, wo es hingehört, nämlich an das Kreuz, heben und pflegen wir es immer wieder, wollen es verbessern und fromm machen, und - scheitern! Hier bei den Korinthern war es der Mangel an Gefühl für die Einheit der Körpergemeinde Christi Jesu. Hader und Eifersucht herrschte dort, wo Demut, Sanftmut und Geduld vorhanden sein sollten, wo man sich in Liebe ertragen müsste, wie es Eph 4:1 ff uns lehrt.

Milch ist ein wunderbares Nahrungsmittel, es machte Isaak kräftig und groß. Doch dann kam der Moment, wo er von der Mutterbrust losgelöst werden musste, um selbständig Nahrung aufzunehmen, feste Speise. Für uns bedeutet dies, mehr und mehr in das geschriebene Wort Gottes einzutauchen, Gottes geist in uns wirken zu lassen, die fleischlichen Wege hinter uns zu lassen und unsere Seele dem geist zuzuneigen.

Vertreibung der Hagar und ihres Sohnes

1Mo 21:9

"Und es sieht Sara den Sohn der Hagar, der Ägypterin, den sie für Abraham gebar, Isaak, ihren Sohn lächerlich machen".



Abrahams Bund mit Abimelech 22