Die Erdpositionen mit ihren Gegenbildern

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Erde und Menschheit in Gottes Heilswalten
von Mathias Jaegle u. Mitarbeitern (1977)
aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Gross (+ Dez. 2022), Balingen
Dort als Schrift noch erhältlich

Siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Erde und Menschheit in Gottes Heilswalten

I. Gottes Planordnung

Planskizze I

Die verschiedenen Heils- und Gerichtsstufen der Erde im Ablauf der Äonen


1. Ä o n

2. Ä o n

3. Ä o n

4. Ä o n

5. Ä o n

Heilsstufen 1 A 2 A 3 A 4 A 5
Ur-Erde Wiederhergestellte Erde D a s K r e u z
Nunmehrige Erde
Das Heilszentrum
Wiederhergestellte Erde Neue Erde Gott alles in allen
1Mo 1:1 1Mo 1:3 1Petr 3:7 Apg 3:21 Offb 21:1 1Kor 15:28
Gerichtssstufen 1 B 2 B 3 B 4 B
Niederwurf
Wasser-Gericht
Sintflut
Wasser-Gericht
Tag des Zorns
Feuer-Gericht
Auflösung Keine Gerichte mehr
1Mo 1:2; Eph 1:4 1Mo 7:19 Offb 8:7; Offb 16:8 2Petr 3:10
Vor den Äonen Der damalige Kosmos Der ehemalige Kosmos Dieser Kosmos Wiedergeborener Kosmos Neuer Kosmos Nach den Äonen


1Kor 2:7 2Petr 3:6 2Petr 2:5 Eph 2:2 Mt 19:28 2Petr 3:13

|-------------------------------------Die äonischen Zeiten-----------------------------------------|

Anfang der Äonen - Hebr 1:2------------------||---------------------------------||---------------------------||-----------------------------------|| Abschluss d. Äonen - Hebr 9:26

|_______________Gerichte als Grenzsteine der Äonen_______________|


2. Die Erdpositionen mit ihren Gegenbildern

Gegenüberstellung der Erdpositionen

Bei der Gegenüberstellung der Erdpositiomem ist nicht nur Ähnliches sonder auch Unterschiedliches zwischen ihnen zu finden. Trotzdem besteht eine Spiegelbildlichkeit, die uns durch ihre Art erneut Einblick in den harmonischen Ablauf der Äonen und deren Welten gibt. Davon lässt sich aus der Gegenüberstellung der verschiedenen Erdpositionen mit ihren Gegenbildern folgender Grundsatz ableiten: Jede verschärfte und tiefer führende Gerichtsstufe hebt die Erde auf eine entsprechend höhere Heilsstufe, und der schließlichen Auflösung folgt die Neuschöpfung.

Vergleichen wir zuerst die Gerichtsstufen miteinander: Da stehen zwei Wassergerichten zwei Feuergerichte gegenüber. Dem Niederwurf entspricht die abschließende Auflösung durch Feuer, und das Gegenstück zur Sintflut ist der Tag des Zorns. Das Wasser als zweimal verwendetes Gerichtselement kann aber nicht zur Vollendung führen: das vermag nur das alles auflösende und verzehrende Feuer, weil Gott mit diesem alles bis in Kleinste reinigen kann. Doch alle vier erschütternden Gerichte stimmen darin überein, dass die Lebensbedingungen jeweils völlig verändert werden und sie einen Grenzstein im Verlauf der Äonen setzen.

Die verschiedenen Heilsstufen bilden ebenso in ähnlicher Weise Parallelen. Der Urerde entspricht die neue Erde. Erstere ist im Anfang, letztere in der Vollendung. Auf der einen nahm die Sünde ihren Anfang, auf der anderen wird die Sünde abgetan. Während auf die erste Erde ein Gericht folgte, durch das sie ihrer Herrlichkeit beraubt wurde, wird die zweite, die nue Erde, ihre überragende und sich mehrende Heilsstellung nicht mehr verlieren.

Zwischen dem Kosmos (Weltordnung) der durch das Sechstagewerk wiederhergestellten erde und demjenigen, welcher auf der erneuerten Erde des kommenden Königreichs walten wird, herrscht weitgehende Übereinstimmung. Über die ehemalige Welt herrschte Adam als der erste Mensch, der aber versagte. Über den ebenfalls wiederhergestellten Kosmos des Tausendjährigen Königreiches wird der Sohn des Menschen als letzter Adam herrschen. Unter Seinem Szepter ersteht dann wieder das verloren gegangene Paradies. In diesem wird es aber nicht nur - wie im ersten (1Mo 1:2.9) - e i n e n Baum das Lebens, sondern deren v i e l e geben (Hes 47:7.12). Während im Kosmos der nach dem Niederwurf wiederhergestellten Erde das Paradies durch Satans Verführung gleich am Anfang verdorben wurde, wird dies in der kommenden Welt erst nach Abschluss der tausend Jahre geschehen, wenn Satan aus dem Kerker losgelassen wird und die Völker zum weltweiten Aufstand verführt (Offb 7-9). Beide Welten haben das gemein, dass sie in ein sie abschließendes Gericht kommen.

Zwischen diesen beiden betrachteten Heilsstufen (2A und 4 A) liegt die dritte, auf der sich die gegenwärtige Erde befindet. Ihre Stellung ist einzigartig, denn sie kennt keine ihr entsprechende vergangene oder zukünftige Erdposition. Das erklärt sich daraus, dass Gott auf ihr durch den Kreuzestod Seines geliebten Sohnes die Menschheit, den Kosmos und jede Schöpfung, ja das ganze All mit sich ausgesöhnt hat. Sie ist der Schauplatz sowohl der hehrsten Gnaden- als auch der furchtbarsten Gerichts-Darstellung. Denn och hat Gott die jetzige Erde zum Heilszentrum des Universums gemacht! Zuerst wollen wir aber die Schattenseiten der nunmehrigen Erde erörtern.

Wahrlich, ihr Zustand entspricht ganz dem Ausspruch von Jes 60:2: „Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Wetterdunkel die Völkerstämme.“ In derselben weise redet Gottes Wort auch vom Äon dieser Welt (Eph 2:2), welcher in Gal 1:4 der böse genannt wird. Das ist verständlich, da Satan, der Böse, das ihm von Gott gegebene verfügungsrecht über diesen Äon hat ([Lk 5:6]). Darum wird der Widerwirker Gott (= Verfüger) dieses Äons genannt (2Kor 4:4). Auch liegt die ganze Welt im Bösen (1Jo 5:19); weshalb die Welt den Sohn Gottes und die Seinen hasst (Joh 7:7; Joh 15:18-19; 1Jo 3:13). Aus Hiobs Ankündigung (Hi 9:24): „Die Erde ist in die Hand des Gesetzlosen gegeben“, geht hervor, dass Gott Seinem Widerwirker während des ganzen Äons und des ihm zugeordneten Systems (Welt) eine große Vollmacht eingeräumt hat. Da Satan gemäß Eph 2:2 in den Söhnen der Widerspenstigkeit wirkt, geschehen auf dieser Erde - während dieser Weltordnung - auch die allerbösesten Taten: allen voran die Ermordung des Sohnes Gottes!

Am nächsten an dieses größte und schändlichste aller Verbrechen wird Satans furchtbare Wirksamkeit während des kurzen Bestehens seines Scheinfriedensreiches heranreichen. Was er dort durch seinen Anitchristen alles an Freveln vollbringen wird, offenbart aufs neue die unergründliche Tiefe seiner Bosheit. Überdies haben sich auf unserem Planeten schon Berge von Ungerechtigkeiten aufgetürmt. Wieviel durch Kriege und menschliche Grausamkeiten vergossenes Blut hat er seit den Tagen Noahs schon getrunken und wird er noch trinken! Und Babylon, der Gräuel der Erde, wird einst noch berauscht sein vom Blute der Heiligen und der Zeugen Jesu in der vor uns liegenden Drangsal. Schon in unseren Tagen nimmt die Gesetzlosigkeit ganz beängstigend zu, so dass „die Liebe der Vielen mehr und mehr erkaltet“ (Mt 24:12). All das zeigt uns die Erde mit ihrem verfinsterten System und ihrer zerrütteten Ordnung auf einem erschreckend tiefen sittlichen Stand. Ja, sie ist wahrhaftig von tiefer Finsternis bedeckt und wird von Satan und den Weltbeherrschern - den Systemhaltern (Kosmokratoren) dieser Finsternis (Eph 6:12) - in grausamer Nacht daniedergehalten. In diesem Zustand häuft sich eine erdrückende Last von Sünden auf!

Das Heilszentrum

Dennoch hat die heutige Situation der Erde mit dem gegenwärtigen Kosmos eine lichte Seite. Gerade in ihrer Sündentiefe ist die Welt für Gott geeignet, um vorzuführen wie Er Übles und Böses in ungeahnten Segen umwandeln vermag. Hier, auf diesem überaus dunklen Hintergrund, beweist Er Seine alles übersteigende Liebe zum Kosmos (Joh 3:16), indem Er Seinen einziggezeugten Sohn als Retter in die Welt schickt (1Jo 4:9.14), um den Kosmos mit Sich zu versöhnen (2Kor 5:19).

Die Aufrichtung des Schand- und Marterpfahles Christi ist die überwältigendste Schaustellung Seiner göttlichen Weisheit und Liebe geworden. Diese schändlichste aller Satans- und Menschentaten, die Kreuzigung,, verwandelte Er durch Seine Wundermacht in Heil zur Rettung der ganzen Schöpfung. Damit wurde die nunmehrige Erde zum Heilszentrum für das gesamte All. Sie ist, wie dies durch die Skizze angedeutet wird, der alles beherrschende Mittelpunkt des Universums, weil sich die auf ihr vollbrachte Versöhnungstat noch über die gesamte Schöpfung erstrecken wird. Obgleich sie eines der kleinsten Gestirne ist - gleich einem Samenkorn im unermesslichen All -, hat sie, heilgeschichtlich gesehen, die größte Bedeutung.

Gottes Wunderwerk im bösen Äon

Aber Gott vollbringt während dieses argen, bösen Äons noch eine weitere überaus große Heilstat auf ihr: die Sammlung und Auferbauung der Körperschaft Christi. Was Gott damit ausführt, ist ein einzigartiger Triumph Seiner Gnade. Heute ruft Gott Seine Auserwählten (einstmals Söhne der Widerspenstigkeit, Kinder des Zorns (Eph 2:2-3, Versklavte unter die Grundregeln dieser Welt (Gal 4:3 und solche, deren Denksinn auf diesen Äon eingestellt war (Röm 12:2), sie bergend aus Satans Herrschaftgebiet heraus, und versetzt sie in das Königreich des Sohnes Seiner Liebe (Kol 1:13). Darum, dass Gott sie zu neuen Schöpfungen macht (2Kor 5:17; Gal 6:15), schafft Er mit ihnen schon heute den Anbruch der neuen Schöpfung dergestalt, wie sie in der Vollendung einst sein wird. Deshalb kann der Apostel in 1Kor 10:11 sagen, dass zu uns - den Herausgerufenen - im Geist schon die Abschlüsse der Äonen mit ihren Enderträgen gelangt sind. Gott geht aber in Seiner Gnade noch weiter, denn am Tage der Entrückung - noch während der Wirksamkeit Satans als Gott dieses Zeitlaufs und Fürst des Vollmachtsgebietes der Luft - wird Christus die entschlummerten Glieder Seiner Körperschaft auferwecken, die noch lebenden verwandeln und zu Sich in die Luft wegraffen (1Thes 4:15-17. Darauf wird Er sie in den zwei herankommenden letzten Äonen inmitten der Überhimmlischen als Schaugefäße Seiner alles übersteigenden, schrankenlosen Gnade niedersetzen (Eph 2:7).

Mit diesen gewaltigen Heilstaten an einer kleinen Zahl auserwählter Menschen aus allen Nationen zeigt Gott im Vorbild, dass Ihn der Widerwirker auch während seines größten und schlimmsten Wirkens nicht an der Ausführung Seiner Heilsvorsätze zu hindern vermag. Somit sind wir Erstlinge in Seiner Hand und eine Vorausdarstellung dessen, was Er noch mit allen Menschen erreichen wird: ihre Rettung und Verherrlichung!

Welch eine merkwürdige und staunenswerte Doppelstellung nimmt unser Planet doch ein! Durch eine von Satan mit dem Mord des Sohnes Gottes abgrundtief verdorbene Ordnung liegt er zwar in einer grausigen Sündennacht, jedoch hebt ihn gerade die allerverwerflichste Tat auf die höchste Heilsstufe. Außerdem legt Gott mit der herausgerufenen Körperschaft Christi in ihn die Ansätze der neuen Schöpfung; „denn der Gott, der da sagt: „Aus der Finsternis erglänze Licht!’ der glänzet in unseren Herzen, dass aufgehe der Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesichte Jesu Christi“ (2Kor 4:6). Somit ist die Herausgerufene eine überzeugende Prophetie von Gottes allumfassendem Sieg über jegliche Ihn verhüllende Finsternis in der Vollendung.

Wie nahe liegen doch auf der nunmehrigen Erde das satanisch Böse und das göttlich Gute beieinander! Einerseits kann uns Entsetzen ergreifen ob all dem Frevel, der schon auf ihr geschehen ist und noch geschehen wird - jedoch andererseits jubelt unser Herz in dankbarer Freude ob all dem unaussprechlich Guten, das gott schon auf ihr wirkte und, vor allem, noch wirken wird!

Einst, wenn wir droben sind, wird es zu unseren Freuden gehören, die erfolgreiche Regierung des Sohnes Gottes im nächsten, vierten Äon auf der wiederhergestellten und erneuerten Erde des Tausendjährigen Königreiches zu bewundern. Doch was wir später auf der neuen Erde gewahren werden, wird unser Herz noch mit weit mehr überfließendem Jubel und unversiegbarem Entzücken erfüllen. Eine unendlich große, glückselige Erwartung dürfen wir aber jetzt schon genießen, und zwar wenn wir die gewaltigen Verheißungen von Christi künftigen Heilstaten erkennen und glauben! Denn dort, auf der neuen Erde, wird ihre nahe Verbindung mit der Vollendung einst für alle völlig offenbar werden, weil Gott die Aussöhnung des Alls durch Seinen Sohn auf diesem fluchbeladenen Erdball auf dem Hügel Golgatha vollbrachte.

Das führt zu einem uns tief beglückenden Vorrecht: Uns, Seinen Auserwählten, Heiligen und Geliebten, hat Gott diese Herrlichkeiten bereits in diesem Leben in seinem Wort geoffenbart. Welch eine Gnade, wenn man diesen hehren Wahrheiten nicht ablehnen gegenübersteht, sondern sie von Herzen glaubt und in ihnen eine wahre, unversiegbare Freuden- und Kraftquelle finden darf! Der größte Segen, die diese Wahrheiten dem sie Glaubenden schon heute bewirken, ist aber ein vertiefter Dank des Herzens und eine noch hingebendere Liebe zu Gott, dem Vater, und seinem Sohn, unserem Herrn Jesus Christus. Als solche, denen die Welt gekreuzigt ist und sie der Welt (Gal 6:14), lasset uns scheinen wie Lichtquellen in diesem verfinsterten Kosmos (Phil 2:15-16); denn vorüber geht die Art und Weise dieses Systems (1Kor 7:31). Lasset uns darum suchen, was droben ist, wo der Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend. Auf das, was droben ist, lasst uns sinnen, nicht auf das auf der Erde (Kol 3:1-2) - noch uns einzustellen auf diesen verführerischen Äon, sondern uns umzugestalten durch die Erneuerung unseres Denksinns als unseren folgerechten Gottesdienst (Röm 12:2). Auf diese Weise dürfen wir Vater und Sohn immerdar zur Freude und Erquickung sein. Und das ist die größte Gnade von allen! „Dem aber, der da kann über alle Maßen mehr tun als was wir bitten oder begreifen, nach der Kraft, die da in uns wirkt, Ihm sei die Herrlichkeit in der Herausgerufenen und in Christo Jesu, hinein in alle die Generationen des Äons der Äonen! Amen!“ (Eph 3:20-21).

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3. Der irdische Schöpfungsbereich