Vorsicht Lebensgefahr! - Spr 17:12

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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198. Vorsicht Lebensgefahr! - Spr 17:12

Eine Bärin, die der Jungen beraubt ist, möge einem Manne begegnen, aber nicht ein Tor in seiner Narrheit!

Martin Luther gab diesen Spruch treffend so wieder: "Es ist besser, einem Bären begegnen, dem die Jungen geraubt sind, denn einem Narren in seiner Narrheit!"

Es ist unbestritten lebensgefährlich, eine Bärin, die Junge führt, anzugreifen, wohl gar, ihr die Jungen wegzunehmen oder zu töten. Sie wird, ungeachtet ihres eigenen Lebens heldenhaft den Kampf mit dem Jäger aufnehmen. Vor allem, wenn eines ihrer Jungen verletzt wird, ist eine Bärin stets ein furchtbarer Gegner (vgl. Hos 13:8 - Am 5:19).

Einem Narren in seiner Narrheit zu begegnen, kann noch "lebensgefährlicher" sein, weil dabei das Leben aus Gott, das ewige Leben, auf dem Spiel steht. Wie bei der Angriffshaltung der Junge führenden Bären geht es bei der Torheit des Narren um eine krankhafte Steigerung der Narrheit, um ihre Potenzierung zur Verrücktheit. Hos 9:7 weissagt für die Zeit des Gerichtes über Israel: "Der Prophet wird närrisch, der Mann des Geistes wahnsinnig, wegen der Größe der Ungerechtigkeit und der großen Feindseligkeit!" Die größer Gefahr des Narren als die der Bärin bezeugt auch David in 1Sam 17:35-37: "JAHWEH, der mich aus den Klauen des Löwen und aus den Klauen des Bären errettet hat..." - Er wird mich auch von Goliath erretten! Und Spr 28:15 vergleicht den "gottlosen Herrscher über ein armes Volk" mit einem "brüllenden Löwen und einem gierigen Bären".

Von den 70 Stellen des AT, die den Narren (kösil) erwähnen, stammen allein 49 aus dem Buch der SPRÜCHE. Einige Aussage mögen ans die lebensgefährliche, gottfeindliche Rolle des Narren zeigen:

  • Die Narren verachten Weisheit und Unterweisung (Spr 1:7);
  • der Mund des Narren ist ein drohender Unglücksfall (Spr 10:14);
  • die Narren sterben durch Mangel an Verstand (Spr 10:21);
  • im Munde des Narren ist eine Rute des Hochmuts (Spr 14:3);
  • ein Narr verschmäht die Unterweisung des Vaters (Spr 15:5);
  • dem Toren isst es ein Gräuel, vom Bösen zu weichen (Spr 13:19).

Pred 2:14 aber sagt: "Der Narr wandelt in der Finsternis!"
Nach Röm 1:22 sind es oft gerade "die Weisen dieser Weltzeit", die gelehrten Theoretiker des Verstandes, die sich für Weise hielten und doch zu Narren geworfen sind! Denken wir nur an die Lehr der Evolution, der Selbstentstehung des Lebens, ja des Alls. Es ist wahr, was Ps 14:1-2 bezeugt: "Der Narr spricht in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott! Sie haben verderbt gehandelt, sie haben Abscheuliches getan; da ist keiner, der Gutes tue! Doch gibt es auch "fromme Toren", die Schlachtopfer geben, vorschnelle Gelübde ablegen, viele Worte schwätzen und sich auf Träume verlassen, die aber dennoch keine Erkenntnis haben, "so dass sie Böses tun" (Pred 5:1-7), sie verbreiten lebensgefährliche Irrtümer, von denen auch das NT spricht, was einer eigenen Betrachtung wert wäre (Eph 4:13-15 - Mt 22:23-32 - 1Kor 6:8-11 - Gal 5:19-21 - Gal 6:7-8 - Jak 1:13-17 - Jud 1:11 - 2Petr 2:15-17 - 2Thes 2:11 - Röm 3:17).

Gott gebe es, dass wir uns Seiner Weisheit öffnen, uns vor der lebensgefährlichen Begegnung mit der Torheit des Narren hüten und das ewige Leben als ein anvertrautes, kostbares Gut bewahren! Sonst könnte uns widerfahren, was dem reichen Kornbauern geschah: "Du Narr, noch in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern (Lk 12:20).


LIes weiter hier:

199. Der ungerechte Richter - Spr 17:15