1. Mose - Kapitel 18: Unterschied zwischen den Versionen

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===1Mo 18:23===
 
===1Mo 18:23===
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:'''''"Und heran kommt Abraham und sagt: 'Zwar -, willst Du hinwegfegen den GeErechten mit dem Frevler? So dass der Gerechte werde wie der Frevler."'''''
  
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Abraham erkannte wohl sehr gut, dass die beiden Männer, die wir ja schon als Gerichtsvollstrecker benannt haben, sich gen Sodom wandten, um das Gericht zu vollstrecken - das veranlasste ihn, sich Ieue zu nähern, ja hm seine inneren Gefühle und Mitgefühle offenzulegen: Kann es denn sein, dass Du auch den oder die Gerechten mit den Frevlern hinwegfegst? Ist das gerecht?
  
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Abraham hatte als Auserwählter wohl schon begriffen, dass mit der göttlichen Auswahl nicht nur Einzelne gerettet werden, sondern dass gerade diese Einzelnen für die vielen anderen zum Segen werden sollen. Damit zeigte er schon früh eine Gesinnung, die einem Großteil der heute Gläubigen völlig abhanden gekommen ist: Ein paar gerechte könnten hier in Sodom und Gomorra viele Frevler retten!
  
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Stellen wir uns einmal vor, wie sich die Gegner der Allaussöhnung an Abrahams Stelle verhalten hätten: Zwar wären diese auch für die Rettung der Gerechten eingetreten, aber die Frevler hätten sie ha rtherzig. umkommen lassen und diese auch noch in einer vermeintlich ewigen Hölle schmoren sehen - ewig wohlgemerkt!
  
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Wir schließen dieses düstere Bild mit einem hoffnungsvolleren Wort aus [[Röm 11:32]]: "Denn Gott schließt <u>'''alle'''</u> zusammen in Widerspenstigkeit ein, damit er Sich <u>'''aller'''</u> erbarme." Ist nicht auch Sodom und Gomorra eingeschlossen?<br/><br/>
  
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===1Mo 18:24-25===
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:'''''"Vielleicht sind etwa fünfzig Gerechte inmitten der Stadt. Zwar -,m fegst Du sie hinweg und erträgst nicht den ganzen Ort um der fünfzig gerechten willen, die in ihm sind? Fern sei es von Dir, zu tun nach diesem Wort: zu töten den Gerechten mit dem Frevler. Und so wird der Gerechte sein wie der Frevler. Fern sei es von Dir! Der Richter der gesamten Erde, vollzieht Er nicht rechtes Gericht?'"'''''
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Menschlich gesehen ist Abrahams Fürbitte edel und gut! Aber ... sie zeigt, dass er keinen Einblick in Gottes Ratschluss und Ziel hat. Nur so erklärt sich sein Geschacher (wir nennen es einmal so) mit seinem Herrn.
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Auf uns gesehen sollen wir deshalb klarer als Abraham erkennen, dass nur jene, die Gott auserwählt hat, verschont werden. Wir sind nicht in der Lage, die der Welt drohenden Gerichte Gottes abzuwenden, ganz gleich wie viel wir auch beten mögen! Das ist harter Tobak für manchen! Ein Grund hierfür ist, dass viel zu wenig bedacht wird, dass das Leben auf der Erde zeitlich sehr eng begrenzt ist, und erst nach dem Tod das eigentliche Leben in der Herrlichkeit beginnt - zeitlich abgestuft <u>für alle</u>! Den Eindruck , den viele vermitteln, dass hier auf der Erde sich das eigentliche Leben abspielt, ist somit falsch! Auch einkurzes Leben oder der vorzeitige Tod hebt ja das danach folgende "ewige" Leben nicht auf, im Gegenteil! Wenn wir in [[Röm 8:26]]-27 lesen, dass selbst Paulus schreibt, dass wir nicht wissen, was wir beten sollen (in Übereinstimmung mit dem, was sein muss), mag selbst uns als Glieder am Körper Christi Jesu klar werden, wie schwer das "rechte Beten" ist, aber ... der Geist selbst verwendet sich ja für uns ... mit unausgesprochenem Ächzen.<br/><br/>
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===1Mo 18:26-33===
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:'''''"Und es sagt Ieue: 'Sollte Ich in Sodom fünfzig Gerechte finden inmitten der Stadt, werde Ich den ganzen Ort ertragen ihretwegen.' 50- 45 - 30 - 20 - 10 -... Und es geht Ieue weiter, da Er beendet zu sprechen mit Abraham. Und Abraham kehrt um zu seinem Ort."'''''
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Wir haben unsere Leitverse auf die Zahl der Gerechten reduziert, die Abraham nennt, um die Rettung aller zu erwirken - umsonst! Nicht einmal zehn waren zu finden, mit Ausnahme von Lot, seiner Frau und zwei Töchtern (also insgesamt vier). Da nun das Herabzählen der möglichen Gerechten uns wenig bringt, wollen wir dieses ganze Ereignis mehr im göttlichen, als im menschlichen Licht betrachten, und zwar derart, dass wir alles vom Licht der Vollendung her beleuchten:
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Alles, was Gott tut, stimmt völlig mit Seiner Liebe, Seiner Gerechtigkeit, seiner Wahrheit und auch Seiner Sorge um das Wohl Seiner Geschöpfe überein. Wenn Gott einmal "alles in allen" sein wird, muss auch alles Geschehen vorher nach dem Ratschluss Seines Willens ablaufen. Wenn am Ende der große Schlussstrich gezogen wird, wird sich gemäß seinem Wort klar ergeben, dass Sein Ziel pure Herrlichkeit bedeutet - für alle! Es wird dann der liebende Vater sein, und die ihn liebenden Geschöpfe als Seine geliebten Kinder!" So gesehen wird es uns verständlich, dass das Gericht über Sodom. und Gomorra die einzig weise und richtige Entscheidung war, die zu diesem Zeitpunkt infrage kam und den einzelnen vor noch mehr Frevel bewahrte. Und wenn wir hier bedenken, dass unsere Erde nur ein Abglanz des Himmlischen ist, mag uns dämmern, was für gewaltige Aufgaben auf uns in der Herrlichkeit zukommen!<br/><br/>
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===1Mo 18:33===
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:'''''"Und es geht Ieue weiter, da Er beendet, zu sprechen mit Abraham. Und Abraham kehrt um zu seinem Ort."'''''
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Wir greifen heute noch den letzten Vers von gestern auf, der ja ein bedrückendes Bild zeigt ... Abrahams Versuche waren vergeblich, beide gehen dahin, wohin sie gehen müssen!
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Nun haben wir aber gestern am Schluss noch ein Thema aufgegriffen ,welches wert ist, noch etwas weitergeführt zu werden: Auch Judas (der letzte Brief in unserer Bibel) greift in den Versen [[Jud 1:5]]-7 Sodom und Gomorra auf, und dies im Hinblick auf Boten, die ihre Oberherrschaft nicht bewahrt haben, sondern die eigene Behausung verlassen haben - und auf ihr Gericht warten. Dieser Brief, und das muss klar gesagt werden, gilt Israel! Und wir wissen, dass die Häupter der zwölf Stämme.mit ihrem Messias auf zwölf Thronen sitzen werden, um die zwölf Stämme Israels zu richten, wie es [[Mt 19:28]] zeigt. Trotzdem ist hier von Boten die Rede, die wir hier den überhimmlischen Bewohnern zurechnen und die damit in unsere Zuständigkeit fallen, denn:
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Gemäß [[Eph 1:10]] obliegt es uns, den Gliedern am Körper Christi Jesu, das All in den Himmeln in Christus aufzuhaupten, wobei noch eine ganz besondere Verheißung zum Tragen kommt, allerdings mit einer Bedingung: "Wenn wir erdulden, werden wir auch  mitherrschen ..." ([[2Tim 2:12]]). "Mit herrschen" beinhaltet auch "mitrichten", und dies ist in den herankommenden Äonen das Amt jener, die für Ihn erduldet haben. Die sich auf eRden in Leiden für diese große Aufgabe haben zubereiten lassen. Wir sprechen hiermit jenen zu, die klaglos schwere Wege gingen und noch gehen, und darin den Vater verherrlichen.<br/><br/>
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Version vom 19. März 2024, 16:15 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 18

Erscheinen der drei Himmlischen
Abrahams Einstehen für Sodom

Erscheinen der drei Himmlischen

1Mo 18:1-2

"Und es erscheint ihm Ieue Alueim unter den Eichen von Mamre. Und er sitzt am Eingang des Zeltes um Mittag, da der Tag warm ist. Und er hebt seine Augen auf und sieht; und siehe, drei Männer stellen sich auf neben ihm. Und er sieht sie und läuft, ihnen zu begegnen, vor dem Eingang des Zeltes und wirft sich nieder zur Erde."

Erneut stehen wir in Kapitel 18 vor der Verheißung eines Sohnes, dazu erscheint Ieue Alueim Seinem Auserwählten in Begleitung von zwei Männern - ein Ereignis, welches sich jeder Gläubige wünschen würde.

Bei all den Schriftstellen, wo wir zurückliegend solche Erscheinungen im Nachhinein miterleben konnten, haben wir immer darauf hingewiesen, dass es stets der Sohn Gottes war, der in Erscheinung trat. Joh 1:18 sagt klar: "Niemand hat Gott jemals gesehen..." , oder in Joh 6:46: "Nicht, dass jemand den Vater gesehen hätte, wenn nicht der, der bei Gott ist, dieser hat den Vater gesehen." Diese zwei Aussagen belegen, dass niemand den Vater je gesehen hat, auch wenn die herkömmlichen Übersetzungen auch in unserem Leitvers diesen Eindruck vermitteln. In diesem hat Abraham Ieue Alueim in offensichtlich menschlicher Gestalt geschaut und ... erkannt!

Dass Ieue Alueim (und wir sehen hinter diesem Namen den Sohn Gottes) Sich in verschiedenen Gestalten offenbaren konnte, sehen wir beispielsweise in Mk 16:12, in Mt 17:2 sehen wir unseren Herrn auf einem Berg umgestaltet, und Paulus erscheint Er vor Damaskus in blendender Herrlichkeit - in diese Weise dürfen wir auch das Erscheinen Ieue Jewes bei Abraham verstehen.

1Mo 18:3

"Und er sagt: 'Mein Herr, ich sollte doch Gnade finden in Deinen Augen, Du wollest doch nicht an Deinem Knechte vorübergehen."

Es ist interessant, dass Abraham sofort den Herrn unter den Dreien erkannte, es ist dies eine Frucht der früheren Erscheinungen Jewes. Und so konnte er Ihn auch sofort mit "Mein Herr" ansprechen.

Meistens werden solche Erscheinungen als etwas sehr Hochstehendes gewertet und die meisten Gläubigen wünschen, in gleicher Weise den Herrn wahrnehmen zu können, was aber sehr gefährlich werden kann. Paulus sagt in 1Kor 15:8 sehr deutlich: "Zuletzt von allen aber erschien Er auch mir ...", womit der Apostel sagen will, dass nach ihm diese Erscheinungen aufgehört haben. Wer sich trotzdem nach solchen Erscheinungen sehnt und sich danach ausstreckt, kann sehr schnell einer satanischen Nachahmung zum Opfer fallen. Nicht umsonst warnt Paulus in 2Kor 11:14-15, dass sich Satan als "Bote des Lichts" verstellen kann und so die Verführung perfekt macht.

In 1Tim 1:4 schreibt Paulus, dass wir heute in der Verwaltung leben, die "im Glauben bersteht", und ergänzend lesen wir in 2Kor 5:7, dass wir heute durch Glauben wandeln, und nicht durch Wahrnehmung. Das ist eigentlich recht deutlich! Gott offenbart Sich heute durch Sein geschriebenes und vervollständigtes Wort, was uns zeigt, dass wir jederzeit "im Geist" mit dem Vater in Verbindung treten können, ".. und Frieden euch, den Nahestehenden, weil wir beide durch Ihn in einem Geist Zutritt zum Vater haben" (Eph 2:18).

Lasst uns heute noch etwas bei der Gemeinschaft mit Ihm bleiben und den großen Unterschied herauskristallisieren zwischen den vergangenen Erscheinungen hier bei Abraham, und der gegenwärtigen geistlichen Verbindung "in Ihm":

Obwohl wir nichts buchstäblich wahrnehmen, erleben wir im geist Gewaltiges: Gemäß Eph 2:6 sind wir heute schon inmitten der Überhimmlischen niedergesetzt in Christus Jesus und leben allein im Glauben dort, wo auch unser verherrlichter Herr und unser Haupt ist, nämlich zur Rechten Gottes sitzend. Ist das nicht unendlich mehr, als Abraham schauen durfte?

Eph 1:3 sagt aus, dass wir mit jedem geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen in Christus gesegnet sind, und in den folgenden Versen wird dieser Reichtum aufgezählt - und womit haben wir uns dies verdient? Mit nichts! Ohne unser Beitun hat uns Gott schon vor dem Niederwurf der Welt in Christus auserwählte und zu unseren Lebzeiten berufen, damit wir Makellose und Heilige vor seinem Angesicht seien, und das alles, um einmal in den herankommenden Äonen Seine Gnade zur Schau zu stellen, in welcher wir ja gerettet sind. Nicht wir bzw. unser Fleisch soll sich dort oben rühmen, vielmehr stellen wir an unseren unfähigen, irdischen Körpern dar, was überströmende gnade bewirkt! Trotz all dieser Herrlichkeiten bleibt dennoch die Sehnsucht im gegenwärtigen Stand unserer Niedrigkeit nach der glückseligen Erwartung Seiner Erscheinung in den Wolken, um immer dar mit Ihm zusammen zu sein (1Thes 4:17).

Abraham richtet das Wort an den, den er als seinen Herrn erkannt hat, doch wenn wir diese wenigen Worte lesen, spüren wir viel Unsicherheit heraus - wird ihm der Herr die Gnade finden lassen?

Wir wollen diese Worte dazu nützen, um unsere gegenwärtige Verwaltung der Gnade mit jener von Abraham zu vergleichen (die vierte Verwaltung der Verheißung) und lesen gleich die wichtigste Aussage in Eph 2:8: "Denn in der Gnade seid ihr Gerettet, durch Glauben, und dies ist nicht aus euch, sondern Gottes Nahegabe," - ist hier auch Unsicherheit zu spüren?

Es ist auch heute noch bei vielen Gläubigen so, dass sie alles andere als sicher sind, was ihre Rettung betrifft. Eine Ursache ist, dass sie nicht zwischen

  1. unserer Stellung in Christus und
  2. unserem Wandel unterscheiden.

Im Blick auf unseren Wandel mag ja tatsächlich so mancher unsicher werden, zumal, wenn wir unser Fleisch nicht dort hingegeben haben, wo es hingehört, "an das Kreuz"! Doch diese Dinge werden ja vor der Preisrichterbühne des Christus bereinigt, wie es 2Kor 5:10 anführt. Das Entscheidende ist aber für uns, dass wir in unserer Stellung "in Christus" gerettet sind, das ist eine Tatsache! Wer vor der Preisrichterbühne des Christus offenbar wird, der ist entrückt und damit in der Herrlichkeit beim Herrn - das ist unser paulinisches Evangelium der Gnade! Und diese Gnade ist nicht nu r genügend, sie ist überströmend, wie wir in Röm 5:20-21 lesen dürfen - das ist für uns Grund höchster Freude!

1Mo 18:4-5

"Es werde doch ein wenig Wasser genommen, und sie werden eure Füße waschen. Und lehnet euch unter den Baum. Und ich nehme einen Bissen Brot, und ihr werdet essen und eure Herzen laben. Und danach sollt ihr ziehen eures Weges. Denn deshalb zieht ihr vorbei an eurem Knecht'. Und sie sagen: 'Tu also, wie du sprichst.'"

Was Abraham tut, entspricht den damaligen Sitten und Gebräuchen, wobei die Gastfreundschaft eine wichtige Rolle spielt. Interessanterweise spricht auch Hebr 13:2 hiervon und hebt hervor, "... denn durch diese haben etliche unbewusst Boten bewirtet." In Ri 6:11-24 lesen wir von einer Begegnung Gideons mit solch einem Boten, den dieser liebevoll bewirtete und durch die Gastfreundschaft reich gesegnet wurde.

Nun bewirtet Abraham aber keine müden Wanderer bzw., Vorüberziehende, also Menschen, sondern Ieue Alueim in Begleitung weiterer Boten - der Sohn Gottes wird von einem Menschen eingeladen! Dieses eigentlich wunderbare Geschehen erinnert mich, den Verfasser dieser Zeilen, an ein weit verbreitetes Tischgebet: "Komm Herr Jesum sei unser Gast und segne, was Du uns bescheret hast"! Es kam mir schon immer so vor, als ob hier etwas verdreht wurde - kann es sein, dass der Herr, der ja unser Haupt ist, plötzlich zu unserem Gast degradiert wird? Wäre es nicht umgekehrt richtiger?

Ohne nun generell ein Gebet kritisieren zu wollen muss hier doch gesagt bzw. gezeigt werden, wie unbedacht wir oft reden und auch beten. Schwer wiegen da Pauli Worte in Röm 8:26, wo auf unsere Schwachheit hingewiesen wird, in welcher wir nicht wissen, was wir beten sollen, aber ... der Geist selbst verwendet sich für uns mit unausgesprochenem Ächzen.

1Mo 18:6-8

"Und es eilt Abraham zu dem Zelt zu Sara und sagt zu ihr: 'Eile, knete drei Seah Mehl, Feinmehl, und mache Aschenkuchen!' Und zu den Rindern läuft Abraham und nimmt ein junges Rind, zart und gut, und gibt es dem Knaben; und er eilt, es bereit zu machen. Und er nimmt Dickmilch und Milch und das junge Rind, das er bereitmachte, und setzt es ihnen vor. Und er steht bei ihnen unter dem Baum, und sie essen."

Es darf uns bewegen, wenn wir im Nachhinein miterleben dürfen, wie rührend sich Abraham um die drei Männer kümmert und sie bedient - an nichts darf es fehlen. Rund zweitausend Jahre später kam derselbe Ieue Alueim auf die Erde, doch diesmal in der Gestalt eines Sklaven, den Menschen gleichgestaltet und in der Art und weise wie ein Mensch erfunden - und er kam nicht, um Sich wie bei Abraham bedienen zu lassen, sondern: "... ebenso wie der Sohn des Menschen nicht kam, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und Seine Seele als Lösegeld für viele zu geben" (Mt 20:28). Und wie intensiv Er diente, berichten uns ja massiv die vier sogenannten Evangelien.

Wenn nun Abraham das Beste, was sein Haushalt hergab, seinen Gästen vorsetzte, so war es immer noch kein Vergleich mit dem, was der ins Fleisch gekommene Sohn Gottes gab - Seine Seele als Lösegeld für viele, wobei wir heute sagen dürfen: "Für alle!" Die Seele als der Sitz unserer Empfindungen ist die Vereinigung von unserem organischen Körper und dem von Gott empfangenen Geist. Wenn der Körper stirbt, hat die Seele kein Empfinden und damit keine Existenz mehr - Jesus gab sie am Kreuz für uns alle dahin.

Wir haben gestern herauskristallisiert, wie wunderbar Abraham einerseits seinen hohen Besuch bedient hat, aber auch, wie dieser Besuch zweitausend Jahre später das Bedienen umdrehte - Er wurde zum Dienenden! Aber er wurde noch mehr:

"Ich bin das Brot des Lebens! Wer zu Mir kommt, wird keinesfalls hungern, und wer an Mich glaubt, den wird nie mehr dürsten" (Joh 6:35). Er ist es, der die Speise gibt, aber es ist kein enur zeitlich sättigende Speise, vielmehr schenkt sie unendliches Leben!

Obige Aussage Jesu wird von zwei anderen Aussagen quasi eingerahmt: Zuvor steht in Joh 6:29: "Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den derselbe ausgesandt hat!" Und danach in Joh 6:44: "Niemand kann zu Mir kommen, wenn der Vater, der Mich gesandt hat, ihn nicht zieht." Diese beiden Schriftstellen sollen zeigen, dass niemand aus sich heraus den Glauben aufbringen kann, es ist immer der Vater, der alles bewirkt und dies nach dem Ratschluss Seines Willens. So darf uns überall im Wort Gottes die Herrlichkeit des Vaters aufleuchten, der die Nutzlosigkeit des Fleisches zeigt und seine Liebe aufleuchten lässt ... danken wir Ihm immer dafür!

Noch eine Begebenheit unseres Leitverse wollen wir im Blick auf die drei Männer hervorheben: "... und sie essen." Sie essen die Speise, die Abraham ihnen in Liebe vorgesetzt hatte. Damit kommen wir noch einmal zu der gestrigen Aussage in Joh 6:35: "Ich bin das Brot des Lebens!" Wir sagten die letzten Tage, dass Erscheinungen, wie sie noch Abraham erleben durfte, heute, in der Verwaltung der Gnade nicht mehr gegeben sind, wir leben im Glauben, und nicht mehr im Schauen! Das bedeutet für uns, dass wir unsere tägliche Speise aus Seinem Wort, unserer Bibel, zu uns nehmen dürfen, denn "Er ist das Wort Gottes" (logos), welches wir heute vervollständigt in Händen halten dürfen.

Interessanterweise hebt Paulus viermal in den Briefen an Timotheus hervor: "Glaubwürdig ist das Wort" (1Tim 1:15; 1Tim 3:1; 1Tim 4:9 und 2Tim 2:11) - mit dieser Schwergewichtigkeit hebt er nicht nur die Glaubwürdigkeit des gesamten Wortes Gottes hervor, sondern auch seinen absoluten Wahrheitsgehalt, auch wenn manche Aussagen nicht mehr in unsere moderne Zeit zu passen scheinen. Wer nicht isst, verhungert, das trifft auch geistlich auf uns zu! Jedes Wort, das wir lesen, ist inspiriert und wird uns so zum täglichen Brot - nützen wir es also!

1Mo 18:9-10

"Und sie sagen zu ihm: 'Wo ist Sara, dein Weib?' Und antwortend sagt er: 'Siehe, im Zelt.' Und Er sagt: 'Zurückkehren, ja zurückkehren werde Ich zu dir nach dieser Zeit des Lebens, und siehe, einen Sohn hat Sara, dein Weib.' Und Sara horcht am Eingang des Zeltes; denn sie war hinter ihm."

Man müsste meinen, Abraham hat es endlich leid, ständig einen Nachkommen verheißen zu bekommen, von dem bis hierher noch keine Spur zu sehen war, im Gegenteil, Abrahams und Saras Körper wurden immer älter - doch diese ständigen Wiederholungen von Seiten Gottes, dazu7 in mehr oder weniger großen Abständen, dienen Abrahams Wachstum im Glauben.

Auch wir dürfen (oder müssen) diese Schule des Glaubens durchlaufen, die uns lernt, nicht m ehr auf unser Fleisch zu schauen, sondern auf Ihn, unseren Herrn und unser Haupt. Und wenn sich dann in unserem Leben so vieles nicht erfüllt, was wir uns erwünscht hätten, dann muss unser Blick, die Augen unserer Herzen, immer beständiger auf Ihm ruhen. Sofern wir dies lernend tun, vollzieht sich langsam das, was wi rin 2Kor 3:18 schon so oft gelesen haben: "Wir alle aber, mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegelnd, werden in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von des Herrn lebendig machendem Geist."

Wer etwas "widerspiegelt", muss dieses zuerst auch anschauen, und dann setzt das Wachstum ein: Wir werden umgestaltet und strahlen etwas aus - und so wie Abraham vermehrt seinen Herrn ansah, spiegelte auch sein Glaubensleben etwas ab, nämlich zunehmendes bis grenzenloses Vertrauen in Ihn!

Unser Augen richten sich auf Sara und es mutet erst einmal eigenartig an, wenn wir den Herrn fragen hören, wo Sara sei ... wusste Er es nicht längst? In Hi 34:21 sehen wir Elihu, wie er Hiob anklagt und dabei feststellt: "Denn Seine (den Herrn) Augen sehen auf eines jeglichen Weg, und Er schaut alle ihre Gänge." Kann man vor Ihm verborgen bleiben? Diese Frage führt uns zurück zu dem ersten Menschenpaar, wo wir Ähnliches lesen: "Und es ruft Ieue Alueim den Menschen, und er sagte zu ihm: 'Adam! Wo bist du?' In diesem Fall hatte sich der Mensch vor Gott versteckt, weil er in Sünde gefallen war, doch Gottes Augen waren überall und wir dürfen Seine Worte so verstehen, dass es "Worte des Mitleidens" waren, denn Er litt mit Seinen Geschöpfen!

Auch mit Sara litt Gott; ein Leben lang war sie unfruchtbar, musste deswegen viel Leid ertragen und obwohl schon vor über einem Jahrzehnt ein Nachkomme verheißen war, wurde sie älter und älter, bis alles in ihr erstarb. Und nun kommen drei Männer, einer davon Ieue Alueim, und sie versucht, sich hinter ihrem Mann am Zelteingang zu verstecken, um mitzuhorchen - und was hört sie? Ihren Namen! Vielleicht dürfen wir aus diesen zwei Begebenheiten für uns nehmen, dass, wenn wir in schweren Lagen sind, Gott uns immer im Auge hat! Er ruft uns! Aber nicht suchend, sondern mit fühlend, Er ist "der Vater des Mitleids und Gott allen Zuspruchs ..." (2Kor 1:3).

1Mo 18:11-12

"Und Abraham und Sara waren alt, kommend in späte Tage. Es hatte abgelassen mit Sara zu werden nach der Weise der Weiber. Und es lacht Sara bei sich selbst und sasgt: 'Nach meinem Zerfallensein soll Wollust in mir werden? Sie ist mir bisher nicht geworden. Und mein Herr ist alt.'"

Gerade bei Sara und Abraham zeigt uns Gott Seinen Heilsweg: "Leben aus Totem! Praktisch bis zum äußsert Unmöglichen ließ Gott die Beiden warten, und jetzt muss Sara (und um sie geht es ja in unseren Leitversen ) heimlich lauschend mithören, dass ihr ein Sohn werde - unmöglich! Ihr Lachen wohl bei sich selbst war wohl das letzte Aufbäumen ihres Glaubens, der nicht mehr imstande war, die erneute Verheißung zu fassen!

Wir schauen jetzt kurz zurück auf Abraham, war er zuvor nicht auch in einer ähnlichen Lage? Lachte nicht auch er? Wir lasen zurückliegend in Röm 4:20-21, das er im Glauben gekräftigt wurde, worauf er Gott Verherrlichung geben konnte und vollgewiss wurde. Und Sara? In Hebr 11:11 wird ihr bezeugt: Durch Glauben erhielt Sara Kraft zum Niederwurf von Samen ... auch hier war "der Erhalt von Kraft" die Voraussetzung ihres Glaubens.

All diese Schritte zeigen uns immer wieder, wie Gott Seine Geschöpfe führt, nur zu oft bis an den äußersten Rand, und dann Seine Kraft erweist! Und wie besser könnte Gott dies tun als in der menschlichen Schwachheit bzw. dem Unvermögen oder der Unmöglichkeit. Auch Paulus musste dies durchleben, bis ihm Gott ma Ende des Verses 2Kor 12:9 versichert: ".... denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht."

Der letzte Satz unserer Leitverse 'Und mein Herr ist alt geworden' verbirgt noch eine Besonderheit, die beim Lesen nicht auffällt, aber ... rund zweitausend Jahre später hat sie Petrus aufgenommen und in seinem ersten Brief eingebaut:

In 1Petr 2:13 ff schreibt er über die Unterordnung um des Herrn willen und geht dann ab 1Petr 3 auf die Frauen über, die sich den eigenen Männern unterordnen sollen, wobei Petrus ganz besonders auf die inneren Werte der Frau hinweist. Und dann ab 1Petr 3:5 lesen wirr: "Denn so haben sich auch einst die heiligen Frauen geschmückt, die sich auf Gott verließen und sich den eigenen Männern unterordneten, so wie Sara dem Abraham gehorchte, indem sie ihn 'Herr' nannte."

Petrus, der die alten Schriften wohl kaum studiert hat, bekam diese Worte eingehaucht, so wie es Paulus in 2Tim 3:16 schreibt, es sind also keine menschlichen Worte, aber sie berufen sich schon auf Sara und Abraham, den sie "Herr" nannte und damit ihre Unterordnung kundgab. Wer diese Unterordnung als vom Zeitgeist überholt ansieht, der vergisst, dass ja auch unser Herr Sich unterordnet, was in 1Kor 15:28 bezeugt ist. "Unterordnung" betrifft das ganze All, denn (um bei Petrus zu bleiben): "Er Selbst hat unsere Sünden in Seinem Körper an das Holz hinaufgetragen" (1Petr 2:24).

1Mo 18:13-14

"Und es sagt Ieue Alueim zu Abraham: 'Warum dieses? Sara lacht und sagt: 'Zwar, wahrlich -, soll ich gebären, da ich alt bin?' Ist es ein Ding zu wunderbar für Ieue Alueim? Zur bestimmten Zeit werde Ich zurückkehren zu dir nach der Zeit des Lebens, und Sara hat einen Sohn.'"

Sara war nicht stärker als Abraham, den sie mit "mein Herr" vor Ieue Alueim bezeichnet, auch sie lacht bei sich selbst, indem sie die gehörten Worte anzweifelt. Nun muss Abraham stellvertretend für Sara hören, dass ihr Lachen menschlich gesehen wohl seine Berechtigung hat, aber ... ist ein Ding zu wunderbar für Ieue Alueim? Man könnte diese Worte auch so wiedergeben: Gibt es irgendetwas, was Gott nicht kann?

Diese kurzen Worte an Abraham dürfen uns nachdenklich, aber auch froh stimmen; "nachdenklich, weil wir oft so kleingläubig sind, weil auch wir nur zu oft mit Gott hadern, weil unsere Wege anders verlaufen, als wir sie uns vorgestellt haben. Hier dürfen wir zusprechen, dass dieser Mangel mit "Erkenntnis Seiner Selbst" zu tun hat. Wenn wir an Hiob denken, sehen wir, dass er erst viele schmerzhafte Stationen in seinem Leben durchlaufen musste, bis er am Ende in Hi 42:2 sagen konnte: "Ich erkenne, dass Du alles vermagst und nichts, da Du Dir vorgenommen, ist Dir zu schwer." Beten wir gemäß Eph 1:16 ff füreinander, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch geistliche Weisheit und geistliche Enthüllung zur Erkenntnis Seiner Selbst gebe::.!

"Froh" dürfen wir sein, dass wir in der sicheren und bewahrenden Hand dessen sind, der auch wirklich alles vermag und dem nichts zu schwer ist!

1Mo 18:15

"Und es leugnet Sara und sagt: 'Nicht lachen tat ich.' Denn sie fürchtet sich. Und Er sagt: 'Nicht also! Denn lachen tatest du.'"

Wir beginnen heute mit einer Aussage Salomos in Spr 1:7: "Des Herrn Furcht ist Anfang der Erkenntnis." Auch diese Weisheit ist geistgehaucht! So können wir die Lüge Sara's zwar verurteilen, aber Gottes Wege sind immer Wege der Zurechtbringung, bei Sara ein Weg im Wachstum der Erkenntnis. Zwar muss Sara eine Zurechtweisung hinnehmen, aber Gott steht trotzdem zu Seiner Verheißung, die darin besteht, dass Er zur bestimmten Zeit, nach der Zeit des Lebens (jene Zeit, die ein Leben benötigt, um im Mutterleib heranzuwachsen) zurückkehren wird.

Wunderbar ist, dass Gott in der späteren Namensgebung von Isaak, die übersetzt "Lachenmacher" bedeutet, das anfängliche Lachen des Zweifels zu einem Lachen glückseligen Glaubens verwandelt! Sara's Lachen war somit nur eine Etappe in der Erkenntnis Seiner Selbst - das Ziel, das Gott mit Abraham und Sara erreicht, ist maßgebend!

Wir dürfen an dieser Stelle noch einmal auf Hebr 11:11 hinweisen, wo wir schon lasen, dass Sara durch Glauben Kraft erhielt zum Niederwurf von Samen. Gleich Abraham vermochte sie ihre Zweifel abzulegen, weil auch sie, wie Abraham, im Glauben gekräftigt wurde.

Da auch Sara's Name unter all den Glaubenshelden im Hebräerbrief aufgezählt wird, möge sie uns dienlich sein, dass Gottes Verheißungen stets glaubwürdig sind, gerade auch jene die durch Paulus an uns gerichtet sind.

Abrahams Einstehen für Sodom

1Mo 18:16

"Und die Männer stehen auf von dort; und sie spähen auf die Fläche von. Sodom und Gomorra. Und Abraham geht mit ihnen, sie zu begleiten."

"Die bestimmte Zeit, die Zeit des Lebens (Ver 14) in welcher Issak im Mutterleib der Sara heranwächst, wird damit überbrückt, dass unser Blick auf Sodom und Gomorra gerichtet wird. Dabei gibt es eine Vorgeschichte, die mit Lot, dem Neffen Abrahams zusammenhängt und die wir in 1Mo 13 und 14 bereits gelesen haben. Wegen eines Streits zwischen den Hirten Lots und Abrams kam es. zur Trennung, wobei Lot sich den scheinbar besseren Teil des Weidelandes aussuchte, in dem auch die Stadt Sodom und Gomorra zu finden waren. Es kam dann zur Schlacht verschiedener Stadtkönige, unter welchen auch die Könige von Sodom und Gomorra waren, die dann geschlagen wurden und fliehen mussten. Dabei wurde Lot entführt. Abram griff dann mit seinen Knechten ein, schlug die bis hierher siegreichen Könige und befreite Lot sowie die Könige von Sodom und Gomorra. Soweit die damaligen Ereignisse. Was ist aus Sodom und Gomorra geworden?

Unser Leittvers zeichnet ein erschütterndes Bild vor unsere Augen: Ieue Alueim, der Sohn Gottes, der es gemäß Phil 2:6 nicht für ein Rauben erachtete, ebenso wie Gott zu sein, blickt in Begleitung zweier Botenb (wir sehen dahinter zwei Engelfürsten) hinab auf zwei Städte, die wegen der Sünde auf einen Tiefpunkt abgesunken waren. Was Abraham, der ja die drei Männer begleitete, nicht wusste, wissen wir: Bereits vor dem Niederwurf der Welt war Gemäß 1Petr 1:20 das Opferlamm vorher erkannt. Unser Herr wusste also nur zu gut, als er hinab schaute, dass auch diese große Sündenlast einmal auf Ihm liegen würde - was mag Er empfunden haben!

1Mo 18:17-18

"Und Ieue sagt: 'Soll Ich verdecken vor Abraham, Meinem Knecht, was Ich tue, wenn doch Abraham werden, ja werden wird eine Nation, Groß und mächtig, und ihm sind gesegnet alle Nationen der Erde?

Als Anhang zu unserem gestrigen Schluss möchten wir uns noch ein Bild Jesu vor Augen stellen, der durch die Städte und Dörfer zog: "Als Er die Scharen gewahrte, jammerten sie ihn ..."(Mt 9:36), auch hier dürfen wir einen Blick in das Herz unseres Herrn tun, den die Frucht der Sünde jammerte (in Seinem Herzen berührte).

Heute nun geht es um Gottes Vorhaben mit Abraham, das darin gipfelt, dass Abraham das Vorbild seiner Nachkommen sein soll. Dabei muss Abraham erneut tief berührt worden sein, dass aus ihm eine große und mächtige Nation werden solle, mehr noch, dass in ihm alle Nationen gesegnet sein werden.

Berühren soll uns heute, dass Ieue zu Seinem Auserwählten sagt, dass Er ihn an Seinem Vorsatz teilhaben lassen möchte - was für gewaltige Worte! Und nun gehen wir zu uns: Auch wir, als auserwählte und berufene Glieder am Köper Christi Jesu dürfen an Seinem Vorsatz teilhaftig werden, mehr noch: Gemäß Eph 3:8-9 lässt Er uns an solchen Planen teilhaben, die Er in Seinem Herzen verborgen hielt. Erst Paulus bekam den göttlichen Auftrag, den Nationen den unausspürbaren Reichtum des Christus als Evangelium zu verkünden und alle darüber zu erleuchten, was die Verwaltung des Geheimnisses betrifft, das von den Äonen an in Gott verborgen gewesen war. Durch Pauli Briefe lässt uns der Herr bis an den Abschluss Seines Heilsplanes, ja bis in die Vollendung schauen - ist das nicht gewaltig?

Abraham wird in unserem Leitvers "Knecht" von Ieue betitelt, also als "Sein Diener" - wir hingegen sind der Körper des Christus und als Teil gesehen Glieder daran, so lesen wir es in 1Kor 12:27, wobei das ganze Kapitel 1Kor 12 diesen Körper wunderbar beschreibt. Nun besteht zwischen einem Knecht und einem Teil am Körper des Christus schon ein gewaltiger Unterschied, der uns aber ja nicht hochmütig oder überheblich machen darf!

Abraham ist eine große. und mächtige Nation verheißen, in der alle Nationen der Erde gesegnet sind. Wir sehen hier das Volk Israel, welches der Träger des Evangeliums ist, mit dem die Nationen einmal zu Jüngern gemacht werden, wie es die letzten Worte des auferstandenen Herrn an Seine Jünger zeigen (Mt 28:19). Die Nachkommen Abrahams haben also die große Aufgabe, die Völker der Erde in Christus aufzuhaupten, wie es Eph 1:10 aussagt, was aber erst im kommenden tausendjährigen Königreich stattfinden wird.

In obigem Vers ist aber auch unsere Aufgabe angeführt: "um in Christus das All in den Himmeln aufzuhaupten!" Paulus enthüllt also zwei ähnliche Aufträge, nur auf zwei verschiedenen Ebenen, einmal auf der Erde, was Abraham betrifft, und dann "in den Himmeln", was uns betrifft. Abraham offenbarte Ieue den irdischen Teil, die Segnung aller Nationen der Erde - uns offenbart der erhöhte Herr durch Paulus unseren überhimmlischen Auftrag!

1Mo 18:19

"Denn Ich kenne ihn um des willen, dass er gebieten wird seinen Söhnen und seinem Hause n ach ihm. Und halten werden sie den Weg Ieue's zu tun Gerechtigkeit und Gericht, auf dass Ieue bringe auf Abraham alles, was Er spricht, ihn betreffend.'"

Unser n euer Leitvers ist nur im Blick auf die von damals ferne Zukunft zu verstehen, den Blick in das gestern schon angeführte irdische Königreich. Erst hier werden die Söhne Abrahams und sein Haus nach ihm die Prophezeiung erfüllen, "den Weg Ieues nämlich Gerechtigkeit und Gericht" zu tun. Bis dahin ist es ein langer Weg.

Um Sein Ziel zu erreichen, benützt Gott Werkzeuge, hier ist es das zukünftige Volk Israel. Um es auf die spätere große Aufgabe vorzubereiten, nimmt Gott die Nachkommen Abrahams in Seine göttliche Schule, worin das Volk erst einmal auf seine eigene Kraft vertraut. So hören wir dann auch die selbstsicheren Worte des Volkes Israel: "Alle Worte, die Jewe gesprochen hat, wollen wir tun" (2Mo 19:8)! Achten wir hier besonders auf das "wirW, womit das Fleisch gemeint ist. Da nun eine Schuld keine Vollkommenen ausbildet, darf auch nicht erwartet werden, dass Israel sein großspurig verheißenes Versprechen einhält, und ... der göttliche Lehrer wusste das! Dementsprechend lesen wir in 5Mo 31:16: "... und es wird Mich verlassen und Meinen Bund brechen".

Wenn wir von heute aus den langen und schweren Weg Israels betrachten, der Erziehung, Schulung und Vorbereitung beinhaltete und immer noch beinhaltet, mögen wir nachempfinden, wenn Paulus in Röm 9:2 schreibt: "Große Betrübnis ist in mir und unablässdiger Schmerz in meinem Herzen ... für meine Brüder, meine Stammesverwandten...."!

1Mo 18:20-21

"Und es sagt Ieue: 'Weil das Geschrei von Sodom und Gomorra groß und weil ihre Sünde überaus schwer ist, steige Ich nun herab und sehe: tun sie nach all ihrem Geschrei, das zu Mir kommt? Und wenn nicht, will Ich es wissen.'"

Schon etwa 20 Jahre früher, in 1Mo 13:13 wurde gesagt, dass die Leute von Sodom und Gomorra böse und überaus große Sünder gegen Ieue Alueim waren. Nun müssen sich ihre Sünden immens gesteigert haben ... davon berichtet unser Leitvers. Da sich nun ein schweres Gericht über die zwei Städte ankündigt, lasst uns erst einmal darüber klar werden, was Gerichte sind und vor allem was sie bezwecken:

Göttliche Bericht bilden einen unentbehrlichen Teil Seiner Offenbarung, sie sind bedingt durch Seine Heiligkeit und Gerechtigkeit angesichts der Sünde. Durch das Gericht macht Gott dem Sünder das Empfinden Seines Herzens über Seine Ihn kränkende Tat kund. So erhält dieser einen drastischen Beweis davon, dass Sünde nicht nur Gottes Zorn erregt, sondern dass Er die angedrohte Strafe auch in die Tat umsetzt.

Nun kann der Sünder aber erst erkannt werden, wenn ein Gebot gegeben wird, aus diesem Grund gab Gott dem Menschen zuerst das Gewissen, danach das Gesetsz. beides mahnt den Menschen, Gott nicht nur zu achten und zu ehren, sondern Ihn auch zu fürchten. Ps 89:15 sagt: "Gerechtigkeit und Gericht sind Deines Thrones Feste", das will uns sagen, dass zu Gottes Gerechtigkeit unbedingt das Gericht gehört. Dass Gottes Gerichte aber nicht endlos sind, sondern letztlich zurechtbringen sollen, zeigt uns 1Tim 4:10: "Gott ... welcher der Retter aller Menschen ist"!

Wir bleiben noch etwas bei den Gerichten und fangen noch einmal ganz vorne an, bei dem ersten Gericht über die Sünde bei Adam: Gott hatte diesen nicht im Unklaren gelassen, was passieren wird, wenn er Sein Gebot, "nicht zu essen" übertritt. Mit den Worten "... denn ab dem Tage, wo du von ihm isst, wirst du zum Sterben sterbend sein" gab Gott deutlich zu verstehen, dass auf Ungehorsam die Todesstrafe folgt.

Gerade bei diesem ersten Gericht, welches ja bis heute bei allen Menschen sichtbar ist, lernen wir die Absicht Gottes kennen: Sünde und Gericht führen zwangsläufig in die Gottesferne, und damit in die absolute Verlorenheit. Und diese Verlorenheit führ tGott durch Sein Werkzeug "Satan" bewusst herbei! Im Garten Eden war es der Auftrag der Schlange, den Menschen zu verführen, so entstand die erste Sünde, die wir in unseren Schriften immer wieder als "die dunkle Kulisse" bezeichnet haben, vor der dann Gott zu Seiner Zeit Seine Liebe aufleuchten lässt.

Ein Mensch in Dunkelheit und Verlorenheit (und das ist er ohne Gott) sucht Hilfe, sehnt sich nach einer ausgestreckten Hand, die ihn rettet - damit ist der Mensch an dem Punkt angelangt, wo ihn Gott haben will - Er zeigt ihm das Licht und vor allem Seine Liebe, indem Er ihm das Kreuz auf Golgatha vor Augen stellt, an dem Er Seine Liebe offenbart hat; der Mensch wird zu dem wunderbaren Namen "Jesus" geführt!

Nachdem wir gestern das erste Gericht angesprochen haben, möchten wir heute auch das zweite große Gericht streifen, die Sintflut: Durch das erste Gericht wurde der Mensch zum Sterben verurteilt, ein Prozess der Alterung erfolgte bis zum Tod. Nun wissen wir, wie sich bis Noah die Erde von Gewalttaten häufte und bis auf Noah und seine Familie das Ende allen Fleisches angekündigt wurde - ein Gericht, das den natürlichen Sterbensprozess verkürzte. Und wieder war es das Werkzeug Satan, dass die Menschen derart verblendete, dass sie meinten, sich frech über das kommende Unheil hinwegsetzen zu können, so sagt es in Mt 24:37-39 Jesus zu Seinem Jüngern.

Vielleicht bedenken wir hier einmal, was in Offb 20:12 steht. Die Toten werden auferstehen und mit den Rollen konfrontiert, in welchen alle ihre Werke aufgezählt sind, gute und böse! Je länger ein Mensch lebt und Böses tun kann, desto länger wird auch sein Register böser Taten in jenen Rollen sein!!! Dürfen wir so gesehen in dem Gericht nicht auch Gottes Erbarmen sehen?

Und überdies gab ja Gott in dem schweren Vertilgungsgericht der Flut der folgenden Menschheit einen Hoffnungsstrahl, der bis in unsere heutige Zeit hineinleuchtet: Der Bogen in den Wolken als Zeichen des Bundes, nie mehr eine solche Wasserflut herbeizuführen. Wir sehen also auch in diesem farbenprächtigen Bogen Sein Erbarmen, das den Horizont überspannt!

Und noch ein Gericht vor jenem über Sodom und Gomorra steht vor unseren Augen, das Gericht der Sprachenverwirrung, welches bis heute die ganze Menschheit bet raf und betrifft: Wieder hat es Satan bewirkt, dass sich die Menschheit erhob und mit einem gigantischen Turmbau sich Gott gleichstellen wollte. Durch die Sprachenverwirrung wurden sie gezwungen, von ihrem Vorhaben abzulassen.

Hier gibt uns Gottes Bericht eine Probe, wie es Ihm ein Leichtes ist, durch die Anwendung seiner Macht und Weisheit den Widerstand seiner Geschöpfe zu brechen und sie dorthin zu bringen, wo Er sie haben möchte - in diesem Fall war es statt einer Zusammenballung in Babel, das Auseinandergehen. und Bewohnen der gesamten Erde. Auf diese Art und Weise könnte Gott auch heute noch eine schnelle Änderung der jeweiligen sündhaften Lage herbeiführen, doch erzwungener Gehorsam kann Gottes liebendes Herz nicht befriedigen - erst das Erkennen und Einsehen des sündigen Handelns, dann die Sehnsucht n ach Hilfe und Rettung, und zuletzt Wahrzeichen der Liebe Gottes, die sich im Opfertod des Sohnes Gottes erzeigt hat, bringt den Menschen dahin, dass Gottes Sehnsucht gestillt wurde und Er am Ende alles in allen sein kann.

Es ist uns als "Geliebte Gottes" heute schon gegeben, Seinen großen Heilsplan zu erkennen und Ihn darin zu verherrlichen, sind wir doch gemäß 1Kor 4:9b zu Schauspielern geworden.

Erinner wir uns an Ps 89:15, wo wir lasen: "Gerechtigkeit und rechtes Gericht sind Deines Thrones feste", Gott legte Sich also Selber auf, Gericht zu halten, wo Seine Gerechtigkeit missachtet wird. Damit kommen wir zu unserem aktuellen Gericht über Sodom und Gomorra.- Deren Missetat zählt Hes 16:49 ff auf, wobei neben den geläufigen Verbrechen der "Homosexualität, Stolz, Übersättigung, behagliche Ruhe, Verachten der Elenden und Bedürftigen" usw. dazu kommen. Ein Leben im Überfluss tut dem Menschen nie gut, nur zu schnell und leicht führt dies zu Üppigkeit und fleischlicher Begierde, die dann in den Sumpf der Unsittlichkeit hinabzieht.

So wurden auch in besonderer Weise die Bewohner von Sodom und Gomorra infiziert - ihr Geschrei war groß und ihre Sünde überaus schwer! Was unser Leitvers nun weiter ausführt, mag manchen (zu Recht) irritieren: Wirkt Gott nicht alles? Sieht Er nicht alles? Lenkt Er nicht alles? Muss Er da extra herabsteigen, um nachzusehen?

Es ist ja Gott Selbst, der durch Seinen geist diese Worte eingehaucht hat und wir dürfen sie so verstehen, dass Er kein ferner unbekannter Gott ist, sondern intensiven Anteil am Geschick Seiner Geschöpfe nimmt, dass sich Sein Herz freut, aber dass Er auch mitleidet - die ganz große Nähe zu Seinen geliebten Menschen bringt unser Leitvers zum Ausdruck!

1Mo 18:22

"Und die Männer wenden ihr Gesicht vor dort und gehen gen Sodom. Und Ieue steht noch vor Abraham."

Im Grund ist ja Ieue (und dahinter steht das Ebenbild des. unsichtbaren Gottes, der Christus) herabgestiegen, um mit Abraham, Seinem Auserwählten, zu sprechen. Es war also in der Tat ein reeller Herabstieg, nur war die ganze Szene im Grund eine erneute Schulde für Abraham. Und während sich zwei der Männer (es waren die Erfüllungsboten des göttlichen Gerichtes) abwandten und dem Erfüllungsort ihres Auftragen, Sodom, zuwandten, blieb Ieue bei Abraham, wobei ein zutiefst bewegendes Zwiegespräch zustande kam. Aber bleiben wir heute zuerst noch bei den beiden Gesprächspartnern stehen - was für ein Gefühl mag es für Abraham gewesen sein, dem Herrn (und so nenne wir Ihn hier einmal) gegenüber zu stehen? Würden wir uns nicht auch gerne einmal solch eine direkte Begegnung wünschen?

Vielleicht ist es uns zu wenig bewusst, dass wir heute vielmehr haben als Abraham! Abrahams Begegnung war zeitlich beschränkt, unsere Verbindung mit dem Herrn besteht immer!! Joh 1:1 zeigt uns deutlich, dass "das Wort" der Sohn Gottes ist, und dieses Wort wurde nicht nur Fleisch und zeltete unter uns, wie es Joh 1:14 weiter sagt, dieses Wort ist auch unser Bibel, das "geschriebene und auf sein Vollmaß gebrachte Wort Gottes". Wenn wir also, liebe Geschwister, unsere Bibel in die Hand nehmen und darin lesen, hören wir Seine Stimme , so wie sie Abraham hörte, nur - unser Wissen und Erkennen richt mehr als weit über das hinaus, was Abraham und der Herr beredeten - wir sind mit dem ganzen Vorsatz Seines Ratschlusses vertraut gemacht und dürfen mit Ihm über die Anfänge, wie auch über die Vollendung reden!

1Mo 18:23

"Und heran kommt Abraham und sagt: 'Zwar -, willst Du hinwegfegen den GeErechten mit dem Frevler? So dass der Gerechte werde wie der Frevler."

Abraham erkannte wohl sehr gut, dass die beiden Männer, die wir ja schon als Gerichtsvollstrecker benannt haben, sich gen Sodom wandten, um das Gericht zu vollstrecken - das veranlasste ihn, sich Ieue zu nähern, ja hm seine inneren Gefühle und Mitgefühle offenzulegen: Kann es denn sein, dass Du auch den oder die Gerechten mit den Frevlern hinwegfegst? Ist das gerecht?

Abraham hatte als Auserwählter wohl schon begriffen, dass mit der göttlichen Auswahl nicht nur Einzelne gerettet werden, sondern dass gerade diese Einzelnen für die vielen anderen zum Segen werden sollen. Damit zeigte er schon früh eine Gesinnung, die einem Großteil der heute Gläubigen völlig abhanden gekommen ist: Ein paar gerechte könnten hier in Sodom und Gomorra viele Frevler retten!

Stellen wir uns einmal vor, wie sich die Gegner der Allaussöhnung an Abrahams Stelle verhalten hätten: Zwar wären diese auch für die Rettung der Gerechten eingetreten, aber die Frevler hätten sie ha rtherzig. umkommen lassen und diese auch noch in einer vermeintlich ewigen Hölle schmoren sehen - ewig wohlgemerkt!

Wir schließen dieses düstere Bild mit einem hoffnungsvolleren Wort aus Röm 11:32: "Denn Gott schließt alle zusammen in Widerspenstigkeit ein, damit er Sich aller erbarme." Ist nicht auch Sodom und Gomorra eingeschlossen?

1Mo 18:24-25

"Vielleicht sind etwa fünfzig Gerechte inmitten der Stadt. Zwar -,m fegst Du sie hinweg und erträgst nicht den ganzen Ort um der fünfzig gerechten willen, die in ihm sind? Fern sei es von Dir, zu tun nach diesem Wort: zu töten den Gerechten mit dem Frevler. Und so wird der Gerechte sein wie der Frevler. Fern sei es von Dir! Der Richter der gesamten Erde, vollzieht Er nicht rechtes Gericht?'"

Menschlich gesehen ist Abrahams Fürbitte edel und gut! Aber ... sie zeigt, dass er keinen Einblick in Gottes Ratschluss und Ziel hat. Nur so erklärt sich sein Geschacher (wir nennen es einmal so) mit seinem Herrn.

Auf uns gesehen sollen wir deshalb klarer als Abraham erkennen, dass nur jene, die Gott auserwählt hat, verschont werden. Wir sind nicht in der Lage, die der Welt drohenden Gerichte Gottes abzuwenden, ganz gleich wie viel wir auch beten mögen! Das ist harter Tobak für manchen! Ein Grund hierfür ist, dass viel zu wenig bedacht wird, dass das Leben auf der Erde zeitlich sehr eng begrenzt ist, und erst nach dem Tod das eigentliche Leben in der Herrlichkeit beginnt - zeitlich abgestuft für alle! Den Eindruck , den viele vermitteln, dass hier auf der Erde sich das eigentliche Leben abspielt, ist somit falsch! Auch einkurzes Leben oder der vorzeitige Tod hebt ja das danach folgende "ewige" Leben nicht auf, im Gegenteil! Wenn wir in Röm 8:26-27 lesen, dass selbst Paulus schreibt, dass wir nicht wissen, was wir beten sollen (in Übereinstimmung mit dem, was sein muss), mag selbst uns als Glieder am Körper Christi Jesu klar werden, wie schwer das "rechte Beten" ist, aber ... der Geist selbst verwendet sich ja für uns ... mit unausgesprochenem Ächzen.

1Mo 18:26-33

"Und es sagt Ieue: 'Sollte Ich in Sodom fünfzig Gerechte finden inmitten der Stadt, werde Ich den ganzen Ort ertragen ihretwegen.' 50- 45 - 30 - 20 - 10 -... Und es geht Ieue weiter, da Er beendet zu sprechen mit Abraham. Und Abraham kehrt um zu seinem Ort."

Wir haben unsere Leitverse auf die Zahl der Gerechten reduziert, die Abraham nennt, um die Rettung aller zu erwirken - umsonst! Nicht einmal zehn waren zu finden, mit Ausnahme von Lot, seiner Frau und zwei Töchtern (also insgesamt vier). Da nun das Herabzählen der möglichen Gerechten uns wenig bringt, wollen wir dieses ganze Ereignis mehr im göttlichen, als im menschlichen Licht betrachten, und zwar derart, dass wir alles vom Licht der Vollendung her beleuchten:

Alles, was Gott tut, stimmt völlig mit Seiner Liebe, Seiner Gerechtigkeit, seiner Wahrheit und auch Seiner Sorge um das Wohl Seiner Geschöpfe überein. Wenn Gott einmal "alles in allen" sein wird, muss auch alles Geschehen vorher nach dem Ratschluss Seines Willens ablaufen. Wenn am Ende der große Schlussstrich gezogen wird, wird sich gemäß seinem Wort klar ergeben, dass Sein Ziel pure Herrlichkeit bedeutet - für alle! Es wird dann der liebende Vater sein, und die ihn liebenden Geschöpfe als Seine geliebten Kinder!" So gesehen wird es uns verständlich, dass das Gericht über Sodom. und Gomorra die einzig weise und richtige Entscheidung war, die zu diesem Zeitpunkt infrage kam und den einzelnen vor noch mehr Frevel bewahrte. Und wenn wir hier bedenken, dass unsere Erde nur ein Abglanz des Himmlischen ist, mag uns dämmern, was für gewaltige Aufgaben auf uns in der Herrlichkeit zukommen!

1Mo 18:33

"Und es geht Ieue weiter, da Er beendet, zu sprechen mit Abraham. Und Abraham kehrt um zu seinem Ort."

Wir greifen heute noch den letzten Vers von gestern auf, der ja ein bedrückendes Bild zeigt ... Abrahams Versuche waren vergeblich, beide gehen dahin, wohin sie gehen müssen!

Nun haben wir aber gestern am Schluss noch ein Thema aufgegriffen ,welches wert ist, noch etwas weitergeführt zu werden: Auch Judas (der letzte Brief in unserer Bibel) greift in den Versen Jud 1:5-7 Sodom und Gomorra auf, und dies im Hinblick auf Boten, die ihre Oberherrschaft nicht bewahrt haben, sondern die eigene Behausung verlassen haben - und auf ihr Gericht warten. Dieser Brief, und das muss klar gesagt werden, gilt Israel! Und wir wissen, dass die Häupter der zwölf Stämme.mit ihrem Messias auf zwölf Thronen sitzen werden, um die zwölf Stämme Israels zu richten, wie es Mt 19:28 zeigt. Trotzdem ist hier von Boten die Rede, die wir hier den überhimmlischen Bewohnern zurechnen und die damit in unsere Zuständigkeit fallen, denn:

Gemäß Eph 1:10 obliegt es uns, den Gliedern am Körper Christi Jesu, das All in den Himmeln in Christus aufzuhaupten, wobei noch eine ganz besondere Verheißung zum Tragen kommt, allerdings mit einer Bedingung: "Wenn wir erdulden, werden wir auch mitherrschen ..." (2Tim 2:12). "Mit herrschen" beinhaltet auch "mitrichten", und dies ist in den herankommenden Äonen das Amt jener, die für Ihn erduldet haben. Die sich auf eRden in Leiden für diese große Aufgabe haben zubereiten lassen. Wir sprechen hiermit jenen zu, die klaglos schwere Wege gingen und noch gehen, und darin den Vater verherrlichen.

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