Grundsätze göttlicher Auswahl

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift des Heftes:
Abraham, der erste Auserwählte - Band I
Gottes Vorsatz mit den auserwählten und nichtauserwählten Menschen

aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum“
von M. Jaegle und Mitarbeitern (1985)

weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Abraham, der erste Auserwählte

Band I

6. Grundsätze göttlicher Auswahl

Abrams Vorleben

Einen Einblick in Abrahams früheres Leben gewährt uns Josua (Jos 24:2): „Und Josua sprach zu dem ganzen Volke: So spricht Jewe, der Gott Israels: Eure Väter wohnten von alters jenseits des Stromes (Euphrat), Tharah der Vater Abrahams und der Vater Nachors, und sie dienten anderen Göttern.“ Also wuchs Abram in einer götzendienerischen Familie auf.

Ohne Umschweife erklärt Gott hier, dass Israels Väter fremden Göttern dienten, denn im Lande der Chaldäer war der Götzendienst Gang und Gebe.

In diesem Bericht ist nur Tharah namentlich erwähnt. Doch ist mit der Mehrzahlform „eure Väter“ auch Abram in den Kreis der Götzendiener mit eingeschlossen; denn später wird bei der Aufzählung der Väter Israels immer mit Abraham begonnen.

Der erste Auserwählte, ein einstiger Götzendiener</big>

Dass Abram ein Götzendiener war, ehe er berufen wurde, wird auch noch durch durch folgende Tatsache erhärtet. Da Tharah als Vorsteher und Haupt der Familie anderen Götter diente, ist es naheliegend, dass dies auch seine Familienglieder taten. Und so wuchs Abram in einer götzendienerischen Familie auf. Überdies bestätigt der Prophet Jesaja das sündige Vorleben Abrams (Jes 43:27): „Dein erster Vorvater sündigte ...“ Auch hier dürfen wir wieder im Vorvater Israels Abram sehen, auf den sich die Juden voller Stolz als ihren Vater berufen haben (Joh 8:39).

Damit hat uns die Schrift deutlich genug gesagt, dass Abram vor seiner Erwählung in Götzendienst verstrickt war. Weiter wird dieses ungute Urteil bestätigt, wenn wir es mit Gottes Lob über Henoch und Noah vergleichen. Sofort sehen wir diese Lücke in Abrams Vorleben, weil er kein einziges gutes Zeugnis von Gott erhält wie diese beiden Gottesmänner.

Gottes Leitgedanke beim Auserwählen

Für die Vornahme der ersten Auserwählung standen Gott drei Männer zur Verfügung: Henoch, Noah und Abram. Hören wir nochmals, was Gottes Wort über diese drei aussagt:

Henoch wird gleich zweimal lobend zuerkannt: „Und es wandelt Henoch mit Gott“ (1Mo 5:22.24).

Auch von Noah berichtet die Schrift: „Mit Alueim wandelte Noah“ (1Mo 6:9). Von seinem Charakter und Verhalten hören wir, dass er ein gerechter und makelloser Mann war unter seinem (verdorbenen Geschlecht. Und sein Glaubensgehorsam Gottes Auftrag gegenüber wird mit folgenden Worten hervorgehoben (1Mo 6:22): „Und es tut Noah nach allem, was Jewe Alueim ihm gebietet Also tut er.“ Besonders erwähnt wird noch Gottes große Gabe an ihn (1Mo 6:8): „Noah aber findet Gnade vor den Augen Jewes Alueim.“ Welch ein gutes Zeugnis wird damit Noah von Gott zuteil.

Als letzter steht Abram vor uns. Auch über ihn gibt Gottes Wort ein Werturteil ab, das wir nochmals wiederholen (Jos 24:2): „Eure Väter (zu denen auch Abram zählte) dienten anderen Göttern.“ Ob dieses Urteils könnte man fast erschrecken.

Hätten w i r die Wahl aus diesen Dreien zu treffen, so würden wir wohl zuerst den Gott entfremdeten Abram ausschalten. Einen solchen Mann würden wir keinesfalls erwählen, um ein besonderes Heilswerkzeug in Gottes Hand zu sein, weil sich nach unserem Ermessen Henoch oder Noah dazu besser geeignet hätten.

Wie aber hat der große Verfüger Seine Wahl getroffen? Ausgerechnet den so tiefstehenden Abram hat Er aus den Dreien zu Seinem ersten Auserwählten erkoren.

Nach demselben Grundsatz beruft Gott später auch Israel als ganzes Volk. So sagte Jewe durch Mose zum Volk Seiner Wahl (5Mo 7:7): „Nicht weil euer mehr wären als aller Völker, hat Jewe Sich euch zugeneigt, denn ihr seid das geringste unter allen Völkern.“ Der Prophet Jeremima bringt diese Wahrheit noch krasser zum Ausdruck, wenn er sagt (Jer 6:28): „Allesamt sind sie die Widerspenstigsten der Widerspenstigen...“. Dessen ungeachtet, oder weil es gerade das verdorbenste Volk ist, hat Jewe es sich aus allen Völkern erkoren, Sein geliebtes Sondereigentum zu sein, dem Er die Treue hält durch alles hindurch! Sein Eigentumsvolk zu sein, gründet sich allein auf Seine unwandelbare Liebe (5Mo 7:6.8).

Diesen Grundsatz, das Arme und Geringe dem Starken vorzuziehen, finden wir auch bei der Berufung von Gideon, David u. a.

Gottes Auserwählungsprinzip im NT

Ja, auch im NT hat Gott dieses Auserwählungsprinzip in Anwendung gebracht. Als der Herr in Seinen Erdentagen die Jünger berief, da waren es arme Fischer und einfache Menschen ohne Rang und Namen! Nachdem für Gott die Zeit gekommen war, die Körperschaft Christi zu gründen, musste Er auch einen führenden Apostel für sie erwählen. Dafür standen Ihm eine ganze Anzahl vorbildlicher Gottesmänner zur Verfügung. Ein solcher war Barnabas, der „gute Mann, voll heiligen Geistes und voller Glauben“, der es zudem verstand, anderen im Glauben zuzusprechen (Apg 11:23-24).

Wir hätten diesen Mann ohne weiteres zu unserem Apostel erkoren. Jedoch entsetzt wären wir gewesen (gleich dem Ananias in Apg 9:13-14), wenn wir vernommen hätten, dass der Her seinen grimmigsten Feind, der die Gläubigen verheerte, zum Apostel berufen habe (Apg 9:13; Gal 1:13). Doch das den Menschen Unfassbare tut Gott! Er beruft den, der von sich selbst bezeugt (1Tim 1:13): „Ich war zuvor ein Lästerer und Verfolger und Frevler ... ein Sünder, von denen ich der erste (Vorderste) bin“ (1Tim 1:15b). Gerade dieser, aller Zuneigung Unwürdige, war für den erhöhten Hern der Beste, um an ihm die Liebe zu enthüllen (1Tim 1:14). Deshalb braucht auch der zutiefst Gefallene nicht zu verzagen, sondern darf für seine Rettung Mut fassen, wofür Paulus das leuchtende Vorbild und Muster ist (1Tim 1:16).

Der Apostel hat dieses göttliche Erwählungsprinzip in 1Kor 1:27.28 niedergeschrieben.

Danach erwählt Gott

das Törichte der Welt,
das Schwache der Welt,
das Niedrigeborene der Welt,
das Verschmähte der Welt,
das für nichts Geachtete der Welt

(ein Fünffaches als Ausdruck von Schwachheit und Unvermögen), um das abzutun, was bei der Welt etwas gilt, damit sich überhaupt kein Fleisch vor den Augen Gottes rühmen kann!

Wie eindringlich macht doch Gott mit all diesen Erwählungen offenbar, dass Er mit Vorliebe das Geringe dem Besseren und das Kleine dem Größeren vorzieht. An dem, was nichts ist, kann Er unvergleichlich besser Seine Allmacht und Allgenugsamkeit offenbaren, als an dem, was nach innen und außen etwas vorzuweisen hat. Deswegen beruft Gott nach 1Kor 1:26 auch nicht viele Weise dem Fleische nach, och viele Mächtige und Vornehme dieser Welt.

Nach diesem Grundsatz hat Gott auch den Abraham berufen. Es wird sich erweisen, das Gottes Auswahl richtig war, indem Er den einstigen Götzenanbeter auf eine bewundernswürdige Glaubenshöhe führt und zum Segen für andere setzt.


Der göttliche Akt der Auserwählung

Gottes Ruf an Abram

Gottes Ruf an Abram, sein Land und seine Verwandtschaft zu verlassen, erging das erste Mal an ihn, als er noch in Ur der Chaldäer wohnte (Apg 7:2).

Völlig unerwartet, mitten in seinem Leben, erschien Abram der Gott der Herrlichkeit. Mit gebietendem Zuruf forderte Er ihn zum Ausgang aus seinem Land und seiner Verwandtschaft auf. Die Erscheinung und die an Abram gerichteten Worte waren so gewaltig,dass er zusammen mit seinem Vater den Heimatort verließ und bis nach Haran zog. (Dass Gott einen Menschen ohne besondere Vorbereitung aus tiefstem Sündenleben und völkischen Bindungen in Seinen Dienst rufen kann, dafür ist der Apostel Paulus der beste Beweis.)

Doch wie die eigene persönliche Ansprache Gottes, damit die Seinen an das von ihm festgelegte Ziel gelangen. So sprach Jewe (Jehova) zum zweiten Mal zu Abram, als dieser in Haran wohnte (1Mo 12:1-3): „Geh du aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in das Land, das Ich dir zeigen werde. Und machen will Ich dich zur großen Nation, und segnen will Ich dich und deinen Namen groß machen, und werde du ein Segen! Und segnen will Ich, die dich segnen, und die dich höhnen, will Ich verfluchen. Und gesegnet seien in dir und in deinem Samen alle Sippen des Erdbodens.“

In diesen wenigen Worten sind in gedrängter Kürze alle Prinzipien der Auserwählung enthalten, ebenso das ganze Lebensprogramm des ersten Auserwählten. Jedes von Gott und Abram gesprochene Wort hat sein besonderes Gewicht und ist vorbildich für alle nachfolgenden Erwählten.

Das erste an Abram gerichtete Wort lautet: „Geh!“ Welchen Eindruck muss dieser Zuruf Gottes auf Abram gemacht haben! Wie mag Abram staunend vor Gott gestanden haben mit der bangen frage in seinem Herzen: Was will Er eigentlich von mir? Betrachten wir jedoch das ganze gEschehen von Gottes Seite aus, so ergibt sich ein völlig anderes Bild. Schon in diesem einen Wort „Geh“ sind alle Vorbereitungen Gottes enthalten, damit Abram auch das geoffenbarte Verheißungsziel erreichen wird. Zur Erreichung dieses Zieles war der götzendienerische Abram der passende Mann und das sittlich so tiefstehende Kanaan das richtige Verheißungsland.

Vom alten in ein neues Leben

Wie bereits gesagt, vollzog sich dieser Schritt nicht auf einmal. Zuerst folgte Abram Jewes Ruf nur bis Haran. Doch Gott ist getreu! Mit Hingebung hat Er das angefangene Werk weitergeführt. So musste sich Abram in dreifacher Hinsicht aus seiner alten Umwelt lösen:

  1. von seinem Land,
  2. von seiner Verwandtschaft#
  3. von seines Vaters Haus.

Ein neues Element finden wir beim Vergleich mit Apg 7:2, dass Abram auch von seines Vaters Haus weggehen musste. Das war wohl die schmerzlichste Trennung für Abram.

Die mit Gottes Ruf verbundene Lebenserfahrung kann kurz so ausgedrückt werden: Abram musste sein Leben in der Sünde aufgebe und unter Gottes Führung ein neues beginnen!

An welchem Ort sich in besonderer Weise Gottes erziehende Gnade auswirken würde, hat Er ihm erst mit einer Verheißung angedeutet: „Geh ... in ein Land, das Ich dir zeigen werde“ (1Mo 12:1). Mit dieser Aufforderung fing nun in Abrams Leben ein Wandeln im Glauben an. Abram ging gehorsam darauf ein: „... er zog aus, obwohl er nicht Bescheid wusste, wohin er kommen würde“, wie es Hebr 11:8 bezeugt.

Doch was immer Abram auch zurücklassen musste, das ihm lieb und teuer war (Heimat, Verwandtschaft und Vaterhaus), es steht in keinem Verhältnis zu dem, was Gott für ihn bereitet hatte.

Abram, der hoch Erhöhte

Wir können Gottes bisherige Handlungsweise an Abram, die Verpflanzung aus einer götzendienerischen Umgebung, noch verstehen. Trotzdem wird sich Abram des öfteren gefragt haben, was Gott weiter mit ihm vorhabe in einem fernen, unbekannten Land. Auf diese und ähnliche Fragen bekam er eine seine kühnsten Vorstellungen übersteigende Antwort (1Mo 12:2): „Und machen will Ich dich zu einer großen Nation...“

Wir können uns kaum vorstellen, welche Überraschung dies für Gottes Erwählten war - eine Überraschung, die er vorerst gar nicht fassen konnte. War er doch der M a n n einer u n f r u c h t b a r e n Frau, wie in 1Mo 11:30 ausdrücklich betont wird: „Und Sarai ist unfruchtbar, kein Kind hat sie.“ Wie das werden sollte, konnte sich Abram vorerst keinesfalls vorstellen. Doch bei Gott bleibt kein Ausspruch kraftlos oder unerfüllt.

Weiter verheißt ihm Jewe, seinen Namen groß zu machen (1Mo 12:2). Er, der einfache Bürger, Sohn eines unbedeutenden, gewöhnlichen Familienvaters, soll zum Haupt einer großen Nation aufsteige! Und dies alles ohne jede Vorleistung, ohne Prüfung, ob er auch die notwendigen Fähigkeiten dafür "mitbringen würde“. Vergleichen wir den einstigen Götzendiener mit der verheißenen hohen Stellung, so könne wir uns keinen größeren Kontrast vorstellen.

Abrams reicher Segen

Auf die Frage, wie Gott dies alles mit Abram durchführen werde, vernehmen wir die Antwort aus der Verheißung (1Mo 12:2): „...Ich will dich segnen...“ In diesem dem Abram gegebenen Segen ist alles enthalten, was der Erwählte zur Ausübung seines hohen Berufs benötigt. Auf Abram können wir anwenden, was Petrus seinen gläubigen Volksgenossen (2Petr 1:3.4) schreibt: „Seine göttliche Kraft hat uns nun alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, durch die Erkenntnis dessen geschenkt, der uns zu Seiner eigenen Herrlichkeit und Tugend berufen hat. Durch sie wurden uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt, damit ihr durch diese Teilnehmer der göttlichen Natur werdet und dem Verderben entflieht, das infolge der Begierde in der Welt ist.“

Dem zufolge wurde mit Gottes Segensverheißung dem Abram auch alles geschenkt, was seine Berufung von ihm verlangte. Alles verhieß Jewe Seinem Auserwählten, ohne eine Vorleistung von ihm zu verlangen.

Beachten wir einmal wofür Gott Sich Selbst in 1Mo 12:1.2 verbürgt hat in Seinen Segensverheißungen gegenüber Abram:

  1. Ich werde dir das Land zeigen.
  2. Ich will dich zur großen Nation machen.
  3. Ich will dich segnen und deinen Namen groß machen.

Herausgeführt aus dem Land der Chaldäer will Gott ihm nun S e i n Land zeigen. An die Stelle seiner verlassenen Verwandtschaft soll eine große Nation treten, die aus seinen Lenden hervorgehen wird. Der Segen des leiblichen Vaters schließlich wird durch den Segen des himmlischen Vaters bei weitem übertroffen und tröstet über den Verlust des Elternhauses hinweg!

„Ann Gottes Segen ist alles gelegen“, sagt schon ein weltliches Sprichwort. Genauso wie Gott seinen Willen im Leben Abrahams in die Tat umsetzte, und noch vollends umsetzen wird, wird ER noch all Sein Wollen in Bezug auf alle Menschen in die Tat umsetzen! Denn als Gott dem Abram Segen verhieß, schwor Er bei Sich Selbst, weil Er keinen Größeren hatte, bei dem Er schwören konnte, und sagte ... dass Ich dich segnen, ja segnen werde und dich vermehren, ja vermehren werde“, gemäß Hebr 6:13.14.

Abrams neuer Name

Die Erfüllung der Verheißung: „und Ich will deinen Namen groß machen“ hat Gott nicht in eine ferne Zukunft oder sogar in eine Zeit n ach der Auferstehung verlegt. Bereits nach der Bundesverheißung (1Mo 17:2) fing Gott an, den Namen des ersten Erwählten groß zu machen. Bis dorthin war sein Name „Abram“, welches „Vater-hoch“ oder „hoher, erhabener Vater“ bedeutet. So würdevoll dieser Name auch klingt, er hatte doch eine Lücke: Er wies hin auf einen einsamen Vater. Mit dem neuen Namen „Abraham“ = „Vater-hoher-Schar“, oder „Vater des Getümmels, der Menge“ schloss Gott diese Lücke. Nun bekam er mit dem neuen Namen das Angeld, dass er nicht mehr allein bliebe, sondern zum Haupt einer großen und zahlreichen Nation bestimmt sei, entsprechend der Zusage: „Ich will dich zur großen Nation machen.“

Der Name des Patriarchen ist damit zur Weissagung einer hohen Bestimmung geworden. Abraham wurde zum Vater der „Menge“.

Gott erhöht seinen ersten Erwählten fortgesetzt. Nachdem ihm eine große Nation als Nachkommenschaft verheißen ist, wird auch sein Name entsprechend erweitert und ausgeprägt. Denn Vater einer hohen Schar vor Gott und den Menschen zu werden, ist im alten Bunde ein großer Segen Gottes.

Israel erneut im göttlichen Blickfeld

Mit dieser verheißenen großen Nation stellt Gott erneut das spätere Volk Israel in den Vordergrund. Ja, diese Verheißung einer großen Nation genügt Gott noch nicht, sie wird vergrößert durch die darauf folgende in 1Mo 17:6: „Und Ich lasse dich fruchtbar werden überaus, ja überaus. Und Ich mache dich zu Nationen (Mehrzahl), und Könige werden von dir hervorgehen.“

Es ist geradezu erstaunlich, welch klare Vorausschau Gott hier von Israel gibt. Ehe sie existierte, hatte Er als der große und alleinige Verfüger die Entwicklung dieser Nation und aller Völker festgelegt. Auch wurde Abraham die Zukunft seiner Nachkommenschaft gezeigt.

Zwei Ehrentitel für Israel

Gott befasste sich vor allen anderen Nationen zuerst mit der Nation Israel. In 2Mo 4:22 finden wir einen entsprechenden Titel: „Mein Sohn, mein Erstgeborener ist Israel.“ Dieser Aussage zufolge werden die Völker im Bilde von Söhnen Gottes dargestellt, von denen Israel der erstgeborene Sohn ist.

Und Jer 2:3 nennt Israel den „Erstling Seines Ertrags“. Dieser Begriff ist dem Bild der Ernte entnommen. Die Völker werden als Ernteerträge Gottes geschaut, und Israel ist Gottes erster Ernteertrag. Beide Titel zeigen, wie Israel seit dem Frühanfang der Völkergeschichte allen Völkern vorangestellt ist.

Israel unter dem schützenden Segen Gottes

Diese israelitische Linie, die mit Sem ihren Anfang nahm (1Mo 9:26; 1Mo 11:1ff), wird in 1Mo 12:2 mit Abram weitergeführt. Was Gott in Vers 3 zu ihm sagt, gilt auch seinen Nachkommen“. Und segnen will Ich, die dich segnen, und die dich höhnen, will Ich verfluchen.“

Die Auslegung zu diesen Gottesworten hat die vergangene Weltgeschichte bis zu dieser Stunde deutlich geschrieben. Alle Völker, die sich in irgendeiner Weise an Israel ver griffen haben, sind von diesem göttlichen Bannstrahl getroffen worden. Aber Gott lässt auch keine Israel gewährte Guttat unbelohnt. eine solche Belohnung wurde der Hure Rahab für die Aufnahme der Kundschafter (Jos 2:1ff. und Jos 6:22-23) zuteil; sie ist ein prophetisches Vorbild aus der Frühgeschichte Israels.

Und wenn Christus zu beginn des tausendjährigen Königreiches auf den Thron Seiner Herrlichkeit sitzen wird, dann wird im großen Stil jenen Menschen und Völkern vergolten werden, die Gutes an ms einem auserwählten Volk getan haben.

Lies weiter:
7. Auserwählung, eine gerechte Gottestat