Auserwählung, eine gerechte Gottestat

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Abschrift des Heftes:
Abraham, der erste Auserwählte - Band I
Gottes Vorsatz mit den auserwählten und nichtauserwählten Menschen

aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum“
von M. Jaegle und Mitarbeitern (1985)

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Inhaltsverzeichnis

Abraham, der erste Auserwählte

Band I

7. Auserwählung, eine gerechte Gottestat

Durch den Auserwählten Segen für alle

Aufgrund der bisherigen Betrachtungen wollen wir festhalten, dass die Erwählung Abrahams die alleinige Tat Gottes war. Als Gott der Herrlichkeit stieg Er vom Himmel herunter, um einen einzelnen Menschen aus der Menschheit zu rufen und aus allen herauszunehmen. Er überschüttete ihn mit den reichsten Segnungen, und das alles, ohne die Erfüllung irgend einer Vorbereitung (irgend ein gutes Werk oder ein tugendhaftes Leben) zu verlangen.

Da kann man sich schon fragen, ob denn eine solche offensichtliche Bevorzugung eines Einzelnen gegenüber so vielen nichtauserwählter Menschen mit Gottes Gerechtigkeit noch zu vereinbaren sei.

Ja, wenn nun die in 1Mo 12 niedergelegten Prinzipien der Auserwählung mit den Abraham gewährten Verheißungen ihren Abschluss gefunden hätten, dann wäre allerdings die Frage berechtigt, weshalb Gott einem Einzelnen alles gibt und die vielen anderen leer ausgehen. Doch der nächste an Abraham gesprochene Satz lässt kein solches Fragen aufkommen. Zur Rechtfertigung der Auserwählung greifen wir nochmals auf das zu Abraham gesprochene Gotteswort zurück: „... und werde du ein Stegen!“ (1Mo 12:2).

Gott offenbart uns hier, dass Sein Vorsatz der Erwählung auf absoluter Gerechtigkeit beruht. Bis jetzt war Abraham stets der allein Empfangende gewesen, und ... er wurde dadurch als ein Werkzeug Gottes zubereitet und von Gott zu einem „Gebenden“ gemacht!

Auserwählung ist also im Ende keine Bevorzugung des Einzelnen, sondern stets Zu- und Ausrüstung, um ein Segen für die anderen, die Nichtauserwählten, zu sein!

Ein segensreiches Prinzip

Diese Tat Gottes, die Abraham nun zu einem Gebenden, Segnenden macht, beruht auf einem die ganze Menschheitsgeschichte bestimmenden Grundsatz und beinhaltet Folgendes: Bevor Gott von einem Menschen etwas verlangen und erwarten kann, muss Er zuerst das Geschöpf dazu ausrüsten und mit Seinen Gaben beschenken.

Mit Recht zitiert Paulus in Röm 11:35 das Wort aus Hi 41:2: „Wer hat Ihm etwas zuerst gegeben, damit es ihm vergolten wird?“ In engster Beziehung zu dieser in Frageform gehaltenen Feststellung steht in 1Kor 4:7: „Was aber hast du aufzuweisen, das du nicht erhalten hättest?“

Aufgrund dieser Aussagen Gottes ist die Vorzugsstellung der Auserwählten das alleinige Geschenk Seiner Gnade. Selbst dem Verlangen nach Rettung geht zuerst die Wirksamkeit des Wortes Gottes am Geist des Menschen voraus. Diese Wahrheit hebt besonders Kol 2:13 mit dem Hinweis hervor, dass der Ungläubige bildlich tot ist in den Kränkungen und der Vorhaut des Fleisches!

Nun, ein Toter kann in keiner Weise etwas zu seiner Lebendigmachung unternehmen und beitragen. Er ist und bleibt ein Toter ohne das Eingreifen des lebendigmachenden Gottes!

Eine lehrhafte Parallele

Zu dem oben Gesagten wollen wir noch eine sehr beachtenswerte Parallele aufzeigen, nämlich zwischen

a) dem Eintritt des Ungläubigen in das neue Leben des Glaubens und
b) dem Eintritt des Gläubigen in das Leben der Unsterblichkeit bei der Entrückung.

So wie der Herr bei der Entrückung die buchstäblich Toten in Christo zuerst a u f e r w e c k e n muss, damit sie die umgestaltende Kraft Seiner Stimme erfahren können, geradeso muss Er das lebendigmachender Geist (1Kor 15:45) die Ungläubigen, die sich bildlich ebenfals im Stande des Todes befinden (Kol 1:13), zuerst b e l e b e n, damit sie G o t t e s Wort a u f n e h m e n können.

Das göttliche Auftun von Herzen und Türen

Ein Musterbeispiel einer solchen Gottestat ist uns mit dem Glaubensanfang der Lydia in Philippi gegeben. Der Bericht, wie diese Frau als erste Europäerin zum Glauben kam, ist für uns von großer Bedeutung. In Apg 16:14 wird von ihrem Heilserlebnis berichtet und dieses lautet: „... Der Herr tat ihr Herz auf, um auf die von Paulus gesprochenen Worte zu achten.“

Als Paulus mit seinem Evangelium zu den Nationen ging und Erstlinge durch seine Verkündigung zum Glauben geführt wurden (Apg 13:48 u. a.), da sagt die Schrift: „Gott hat den N a t i o n e n eine T ü r des G l a u b e n s aufgetan!“ (Apg 14:27).

Diese Gott verherrlichenden Tatsachen werden bei der Verkündigung der Frohbotschaft oftmals übersehen oder einfach übersprungen. Meistens wird der Glaubensanfang mehr vom Willen des Menschen abhängig gemacht als von Gottes Einwirken, obwohl doch ganz klar in Röm 9:16 bezeugt wird, dass es n i c h t am Wollen und Rennen des Menschen liegt, sondern an dem Sich erbarmenden Gott!

Gleich wie ein buchstäblich Toter absolut nichts zu seiner eigenen Auferstehung beitragen kann, ebenso wenig kann ein in Sünden bildlich Toter aus eigener Kraft und aus eigenem Willen ein neues Glaubensleben beginnen und vollführen .Dieses können wir als eine Frucht der Barmherzigkeit Gottes, um Seiner vielen Liebe willen (Eph 2:4), ohne weiteres auf Abrahams Erwählung übertragen. Das diesbezügliche Schriftwort lesen wir in Jes 51:2: „Ich liebte ihn und will ihn vermehren.“

Wieder sind wir mit diesen Worten um eine wunderbare Offenbarung reicher gemacht in der Erkenntnis über Gottes Auserwählungsvorsatz. Die Erwählung Abrahams und seine Vermehrung sind Ausflüsse der Liebe Gottes! So war auch Israel, noch bevor es ins Dasein trat, bereits Gottes geliebtes Volk wie es gleichfalls der Prophet bezeugt (Jes 41:8a): „... Same Abrahams, den ich liebe...“

Und weil Abraham, Israel und alle Auserwählten eine Frucht der Liebe Gottes sind, kann es gar nicht anders sein, als dass dies auch einen reichen Segen für die Nichterwählten beinhaltet. Wie deutlich ist doch diese Wahrheit im göttlichen Auftrag an Abraham enthalten: „Werde du ein Segen!“ Gott reicht Seine Gaben den einzelnen Auserwählten nicht nur zum eigenen Genuss und Selbstzweck dar, sondern um damit die übrigen zu segnen mit dem hehren Ziel, das auch sie einst eine ebenso vollkommene Glückseligkeit genießen werden wie die Auserwählten.

Dies Segenslinie von den Auserkorenen zu den übrigen wird nun immer ausgeprägter, je tiefer wir die Geschichte der Menschheit erforschen.

Evangelium an Abraham verkündigt

Gott gibt sich nicht damit zufrieden, dem Abraham nur zu sagen ‚Werde du ein Segen für andere‘, sondern klärt ihn auch darüber auf, wer dieses Gesegneten sind und was dieser Segen an den Empfängern bewirken soll, indem Er zu ihm spricht (1Mo 12:3): „Und gesegnet seien in dir und in deinem Samen a l l e Sippen des E r d b o d e n s.“ Diese Wahrheit ist in Gottes Heilsgeschichte von solcher Wichtigkeit, dass Paulus sie in sein Evangelium aufnahm, und diese in Gal 3:8-9 mit folgenden Worten zitierte: „Da die Schrift aber voraussah, dass Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigt, verkündigte sie schon vorher dem Abraham als Evangelium: In dir sollen alle Nationen gesegnet werden. Daher werden sie aus Glauben mit dem gläubigen Abraham gesegnet.

Was für köstliche Gedanken werden uns doch mit diesem Ausspruch mitgeteilt. Die dem Abraham gegebene Verheißung, dass Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen wird, war also Evangeliumsverkündigung, Frohbotschaft! Dazu wird uns etwas Bedeutsames über die Heilige Schrift gesagt, nämlich dass sie (die Hl. Schrift) dieses Geschehen vorausgesehen hat. Mit dieser ihr zugeschriebenen Befähigung wird sie Gott gleichgestellt. Um die zu verstehen, muss man auf ihren Ursprung zurückgehen, zu ihrer wunderbaren Erschaffung. Nach 5Mo 8:3 ist sie aus Gottes Mund gekommen und ist deshalb ein Teil von Gott. Aufgrund dieser Tatsache kann ihr eine Bestätigung Gottes, das Voraussehen, zugeschrieben werden.

Noch eine Wahrheit wird uns in Gal 3:8 als Fortsetzung von 1Mo 12:3 mitgeteilt, nämlich dass Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen wird wie einst den Abraham.

Es besteht jedoch zwischen der Glaubensgerechtigkeit das Abraham und der, die wir als Glieder aus den Nationen empfangen, ein großer Unterschied. Dem Abraham wurde sie zuteil, weil er den Verheißungen Gottes glaubte (1Mo 15:6). Mehr wird uns dort nicht darüber gesagt. Wenn wir nun über unsere Glaubensgerechtigkeit Aufschluss suchen müssen wir vom Galaterbrief zum Römerbrief übergehen. In diesem Brief (Röm 3:21-22) erfahren wir etwas ganz Wunderbares über die uns zugeteilte Gerechtigkeit.

Hier ist geschrieben, dass Gottes Gerechtigkeit, die vom Gesetz und von den Propheten bezeugt, nun geoffenbart ist und zwar durch „den Glauben Jesu Christi“.* Dies ist eine Wahrheit, die wir nur bei Paulus finden. Ohne weiteres erkennen wir durch diese Offenbarung, dass Christi Glaube weit über dem des Abraham steht. Es fiel ja dem Abraham viel leichter zu glauben; in gutem Ergehen und in stiller, sternenklarer Nacht glaubte Abraham der Verheißung Gottes, man kann sagen, ohne Kampf! Hingegen musste Christus in den größten Kreuzesqualen und in drei finsteren Stunden Seinen Glauben festhalten bis in den Tod.

* Siehe unsere Schriften „Der Glaube Jesu Christi“ Band I und II.

Von S e i n e m Glauben hing die vollkommene Zielerreichung des göttlichen Heilsplanes ab.

Am Fluchholz musste Seine Einstellung zu Gott offenbar werden, nämlich ob das Böse gegen Gottes Willen in die Schöpfung eingedrungen oder von Gott gewollt und geplant war.

Von größter Bedeutung ist hier hat Jesus am Kreuz die Aussage von 2Kor 5:19 „Gott war in Christo, die Welt mit Sich Selber versöhnend“ bestätigt, oder hat Er sich durch Sein Verhalten dagegen gestellt? Durch einen Schrei der Gottverlassenheit aus Seinem Munde wäre Er wirklich ein Verlassener und hiermit ein Beweis dafür gewesen, dass Satan vermocht hätte, Ihn von dem Vater zu lösen und als logische Folge den Herrn zum Zusammenbruch zu bringen.

Dies stände aber in Widerspruch zu dem angeführten Wort aus 2Kor 5:19.

Da nun aber der Herr mit Seinem Schrei am Kreuz einen Lobpreis zu Gott empor sandte (siehe unsere Schrift „Der Schrei am Kreuz“), hat Er den Vater darin gerechtfertigt, Ihm Recht gebend, einen Widerwirker geschaffen zu haben.

So hat Gott mit Christi Kreuzestod eine Volloffenbarung Seiner Liebe geben können und hat folglich den Widerwirker als Mitwerker an Seiner schönsten und größten Heilstat gebraucht. Zweifelsohne steht fest, dass Er als der Allmächtige, die Erhebung eines Geschöpfes hätte verhindern können, andernfalls müsste man dieses Geschehenlassen als eine Schwäche Seinerseits beurteilen.

Somt hat der Herr am Kreuz mit Seinem Lobpreis

Eine ganz außergewöhnliche Gerechtigkeit Gottes

geoffenbart. Diese besteht darin, dass die Erschaffung eines Widerwirkers eine gerechte Tat Gottes war. Nun stellt uns Gott diese Gerechtigkeit nicht nur zur Schau vor Augen, um sie anbetend zu bewundern, sondern - und nun hören wir (Röm 3:22) ... eine Gerechtigkeit Gottes, die für alle ist ....

Hier haben wir den Segen Abrahams für alle, aber auf einer viel höheren Heilsstufe, denn er besteht in der Gabe einer durch Christi Glauben geoffenbarten Gerechtigkeit Gottes.

Ausdrücklich wird betont, dass sie für a l l e ist. Erst in zweiter Linie wird hier diese Gerechtigkeit den Gläubigen zugesprochen mit den Worten „dass sie auf alle Gläubigen kommt“.

Wie die vielen nichtauserwählten Menschen diese Gerechtigkeit erhalten werden, offenbart Paulus mit Röm 5:18+19. In Vers 18 ist von einem Rechtsspruch die Rede. Als Christus mit sämtlichen Sünden beladen am Kreuz hing, musste Er durch Gott von diesen freigesprochen werden. Das tat Gott mit einem Rechtsspruch. Dann heißt es aber weiter, dass dieser Rechtsspruch für alle Menschen ist zur Rechtfertigung des Lebens und als Freispruch von ihren Sünden und Kränkungen.

Das bewirkt die Gabe der Gerechtigkeit Gottes

Vers 19 sagt weiter, dass durch Christi Gehorsam Gott alle als Gerechte einsetzen werde. „Rechtfertigung des Lebens“ und „Einsetzung als Gerechte“ war für Gott nur möglich, weil Christus durch Seinen Glauben eine Gerechtigkeit offenbarte und diese als Gabe für alle Menschen erworben hat.

Nachdem wir schon so reichen Segen in dem Abraham gegebenen Verheißungen fanden, ist noch etwas ganz Tröstliches darin enthalten:

Die Aufhebung des Fluches

Es ist die Aufhebung des Fluches über Ham. Im Verheißungswort „alle Sippen“ ist auch die Sippe Hams mit eingeschlossen. Daher muss, wo dieser Segen hinkommt, der Fluch weichen und verschwinden. So baut der Herr den Heilsweg schon von Anbeginn bis zur Vollendung mit Seinen herrlichen Segensverheißungen. Auch wenn auf diesem langen Weg Sünde und Feindschaft gegen Gott das Haupt frech erheben dürfen, was mit furchtbaren Gerichten beantwortet wird, so herrschen doch die Segensverheißungen in herrlicher Weise vor.

Auf dem Weg zum Ziel folgen dann n och weitere Zusagen bis in die letzten und höchsten, die uns in den paulinischen Briefen enthüllt werden.

Einer - Alle

In der Segensverheißung an Abraham wird noch ein besonderes göttliches Prinzip über die auserwählten und nichtauserwählten Menschen offenbar. Nach 1Mo 12:3 werden in Abraham und dessen Samen alle Menschen gesegnet werden. Zu dem Wort „a l l e“ haben wir in Jes 51:2 das passende Gegenstück, denn es heißt dort: (Abraham) war nur e i n e r, als Ich ihn rief und ihn fruchtbar machte.“

Damit lehrt uns Gott Folgendes: Bei der Berufung und Rettung Seiner Auserwählten geht es immer um einzelne oder etliche, nie um die Vielen. Wendet sich Gott aber mit Seiner Rettung den Nichtauserwählten zu, dann sind a l l e darin eingeschlossen.

Diese Tatsache bezeugt nebst anderen Verheißungen auch 1Kor 15:22, wonach in Christus noch alle lebendig gemacht werden, wobei dies dies in aufeinander folgenden Abteilungen geschehen wird. Aufgrund dieser bedeutsamen Aussprüche sollte jeder Glaubende die Schrift befragen, welche Gruppe heute nach Gottes Ordnung an der Reihe ist. Die Antwort gibt Apg 13:48. Dort beginnt nämlich Gott die Körperschaft Christi mit ihrer himmlischen Berufung zu bilden. Die Rettung und Berufung dieser Erstlinge aus den Nationen wir so erklärt: (V. 48): „... und glaubten (nur) so viele als da waren verordnet zu äonischem Leben ...“ Äonisches Leben, also Leben während der Äonen, erhalten nur Auserwählte.

Leider haben viele Gläubige, vor allem im Werk der Evangelisation, immer noch nicht gelernt, weder aus der Schrift noch an den tatsächlichen Ergebnissen, dass Gott heute nur Seine Auserwählten rettet und beruft. Es wird zwar von großen Erweckungen und Massenbekehrungen gesprochen, doch allermeist handelt es sich nur um ein religiöses seelisches Erwachen, ohne dass Gottes Geist die Angesprochenen lebendig gemacht hätte. Würde man die Ergebnisse nach einem Jahr überprüfen, so würden von der großen Zahl derer, die sich zum Glauben bereit erklärt hatten, nur einige wenige übrig bleiben.

Die Nutzanwendung für unseren Wandel

Zum Abschluss unserer Abhandlung dürfen wir aber auch nach der praktischen Nutzanwendung für unseren Wandel fragen. Gleich wie Abraham in 1Mo 12 sind auch wir Auserwählte und Berufene. Obgleich wir nicht buchstäblich den Ruf Gottes an ihn - aus seinem Land, seiner Verwandtschaft und seinem Vaterhaus zu gehen - nachvollziehen können (es sei denn, wir begeben uns auf das Missionsfeld, wo dies zum Teil zutrifft), so sollten wir uns doch innerlich von all dem lösen, was uns an diese Welt fesselt.

Ja, verlasse die sündige und götzendienerische Umgebung, in der du lebst, und löse dich von jeder weltlichen Gott missfälligen Bindung, tönt es auch an unser inneres Ohr durch Gottes Ruf an Abraham! An uns heutige Auserwählte ergeht der Appell: „Fliehet die Hurerei!“, „fliehet vor dem Götzendienst!“ (1Kor 6:18; 1Kor 10:14). Oder in 1Tim 6:11: „Du aber o Mensch Gottes, entfliehe diesem allen...“ und: „Die jugendlichen Begierden aber fliehe“ (2Tim 2:22).

Mit der Aufforderung zu fliehen gibt uns der Herr zu verstehen, dass es Bindungen und Verstrickungen gibt, von denen man sich förmlich losreißen muss um von ihnen frei zu werden. Hierin ist uns Abrahams Wandel im Glaubensgehorsam ein leuchtendes Vorbild.

Dem gegenüber sind die Korinther mit ihrem Verhalten ein abschreckendes Beispiel. Ihnen musste Paulus ernste Vorhaltungen machen und sie ermahnen. „Werdet nicht ungleich gejocht mit den Ungläubigen“ schreibt er in 2Kor 6:14 und fährt gleich weiter fort in Vers 15 und 16, bezugnehmend auf Jes 52:11; „darum kommt aus ihrer Mitte heraus und sondert euch ab, sagt der Herr, rührt nichts Unreines an.“ Gemäß 1Kor 3:1 sind solche Gläubige fleischlich Gesinnte und Unmündige in Christo, die „mehr Freunde des Genusses sind als Freunde Gottes“. Sie haben wohl eine Form der Frömmigkeit, die Kraft derselben aber verleugnen sie (2Tim 3:3-5).

Leider gibt es solche fleischlich Gesinnten bis in unsere Tage, und ihre Zahl wird noch größer werden i den letzten Tagen dieser zu Ende gehenden Verwaltung. Es gibt schon Nichterwählte, die einen tugendhafteren Wandel führen als manche Gläubige. Letzter können ganze Versammlungen durch ihr schlechtes Verhalten in Verruf bringen und bereiten dem Namen des Herrn Unehre.

Daher darf uns der Ruf an Abraham und seine Segensverheißung auch zu einem Ansporn werden für einen Gott verherrlichenden Wandel, der unserer überhimmlischen Berufung würdig ist.

Lied

Lass mich auf tausend Weisen,
mein Gott, die Liebe preisen,
die all dein Tun bestimmt -
so wie in Kraft und Klarheit
aus deinem Wort die Wahrheit
mein Ohr des Glaubens sie vernimmt.
Am Anfang Deiner Pfade
stand schon das Wort der Gnade -
in Christus vorbedacht.
Um einst geliebt zu werden
im Himmel und auf Erden
hast Du das All durch Ihn gemacht.
An Ihn ist es gekettet,
durch Ihn wird es errettet,
in Liebe wunderbar:
Den Sohn gabst Du zum Sterben!
ER trug der Welt Verderben!
In Liebe bringt Er Selbst Sich dar.
Trotz aller ihrer Sünden
wird Dich die Schöpfung finden,
wenn sich die Zeit auch dehnt,
In Christus wird sie leben
und Dir, mein Vater, geben
die Liebe, die Dein Herz ersehnt.
Errettet soll mein Leben
nun Liebe weitergeben,
wie sie mein Herz besitzt.
Lass mich doch Dir und ihnen
nie ohne Liebe dienen,
weil alles ohne sie nichts nützt,
In Liebe ganz geborgen,
vertrauend, ohne Sorgen -
Dir übergeb' ich mich!
Mein Herz hast du als Beute.
Ich huld'ge Dir schon heute.
In Christus, Vater, lieb ich Dich.
E. U. A.
Mel. In allen meinen Taten

Lies weiter Band II:
1. Abrams erste Lebensetappe als Auserwählter