Hoherpriester (Bibellexikon): Unterschied zwischen den Versionen

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(2. Die Weihe)
(I. Errichtung des Hoherpriestertums)
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Die Zeremonien, mit denen er in sein Amt eingesetzt wurde, sind in [[2Mo 29:29]] ff. beschrieben. Sieben Tage lang wurden besondere Feierlichkeiten abgehalten. Die erste Weihe erfolgte durch Mose; es wird nicht gesagt, wer die anderen vollzogen hat. Es fanden spezielle Waschungen und Salbungen mit Öl statt ([[Ps 133:2]]). Jeder neue Hohepriester muss die heiligen Gewänder tragen und besonders gesalbt werden ([[3Mo 21:10]]). Jeden Tag muss ein Stier als Sündopfer zur Sühne dargebracht werden; der Altar muss auch gereinigt, entsühnt und gesalbt werden, der Hohepriester bringt für sich selbst ein Opfer oder eine Mincha dar [[3Mo 6:24]] ff.).
 
Die Zeremonien, mit denen er in sein Amt eingesetzt wurde, sind in [[2Mo 29:29]] ff. beschrieben. Sieben Tage lang wurden besondere Feierlichkeiten abgehalten. Die erste Weihe erfolgte durch Mose; es wird nicht gesagt, wer die anderen vollzogen hat. Es fanden spezielle Waschungen und Salbungen mit Öl statt ([[Ps 133:2]]). Jeder neue Hohepriester muss die heiligen Gewänder tragen und besonders gesalbt werden ([[3Mo 21:10]]). Jeden Tag muss ein Stier als Sündopfer zur Sühne dargebracht werden; der Altar muss auch gereinigt, entsühnt und gesalbt werden, der Hohepriester bringt für sich selbst ein Opfer oder eine Mincha dar [[3Mo 6:24]] ff.).
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=== 3. Das Gewand ===
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Außer der gewöhnlich vorgeschriebenen Kleidung der Priester muss der Hohepriester das Oberkleid des Efod, den Efod, den Brustschild und der Mitra oder den Kopfbund tragen ([[3Mo 8:7]]-9). Die Oberkleid des Efod scheint eine ärmellose Tunika aus blauem Stoff gewesen zu sein, die abwechselnd mit Glöckchen und Granatäpfeln gesäumt ist ([[2Mo 28:31]]-35; [[2Mo 39:22]]-26). Das Efod scheint ein buntes Kleid in den vier Farben des Heiligtums gewesen zu sein: violetter und roter Purpur, Scharlach und feines Leinen, das mit Gold verwoben war ([[2Mo 28:6]]-8; [[2Mo 39:2]]-5). Dieses charakteristische Efod des Hohenpriesters wurde an den Schultern durch zwei Klammern aus Onyxsteinen befestigt, auf denen jeweils die Namen von sechs Stämmen Israels eingraviert waren ([[2Mo 28:9]]-14; [[2Mo 39:6]]-7). Über dem Efod und auf seiner Brust trug er den Brustschild, ein viereckiges, an kleinen Ketten aufgehängtes Choshen. Darin waren in vier Reihen zwölf Edelsteine eingefasst, auf denen die Namen der zwölf Stämme Israels eingraviert waren. Dieser Brustschild muss eine Tasche irgendeiner Art im Inneren enthalten haben, denn darin wurden Urim und Tummim aufbewahrt, die scheinbar greifbare Gegenstände irgendeiner Art waren ([[2Mo 28:15]]-30; [[2Mo 39:8]]-21). Die Mitra oder Kopfbund war aus feinem Leinen, das Stirnblatt des Diadems aus reinem Gold, darauf war "Heilig für Jahwe" ([[2Mo 28,36]]-38; [[2Mo 39:30]]-31) eingraviert. Wenn er das Allerheiligste betritt, muss er ganz in Leinen gekleidet sein, aber bei seinen gewöhnlichen Pflichten in der Kleidung der Priester; nur wenn er als Hoherpriester auftritt, muss er die besonderen Gewänder tragen.

Version vom 26. Februar 2018, 14:19 Uhr

IN BEARBEITUNG !

Aus dem Bibellexikon „International Standard Bible Encyclopedia“ übersetzt. Der Artikel stammt von James Josiah Reeve.

(ha-kohen, ho hiereus; ha-kohen ha-mashiach, ho hiereus ho christos; ha-kohen ha-gadhol, ho hiereus ho megas; kohen ha-ro'sh, ho hiereus hegoumenos; New Testament archiereus)

I. Errichtung des Hoherpriestertums

Tempel mit einem ausgeklügelten Ritual, einem Priestertum und einem Hoherpriester waren Mose vertraut. Ein oder zwei Jahrtausende vor seiner Zeit waren diese in Ägypten voll ausgebildet. Jeder Tempel hatte seinen Priester oder seine Priester, die größeren Tempel und Zentren hatten einen Hoherpriester. Jahrhundertelang hatte der Hoherpriester von Amon in Theben neben dem König Macht und Einfluss. Es gab noch viele andere, weniger wichtige Hoherpriester. Moses Schwiegervater war Priester von Midian, zweifellos der Ober- oder Hoherpriester. Bei der Entstehung einer Nation und der Errichtung eines religiösen Systems wäre für ihn nichts natürlicher und angemessener, als ein priesterliches System mit einem Hoherpriester an der Spitze einzurichten. Die Aufzeichnungen geben einen ziemlich vollständigen Überblick über die Errichtung des Hoherpriestertums.

1. Die Familie

Aaron, Moses Bruder, wurde als erster erwählt, um dieses Amt zu bekleiden. Er wurde "der Priester" (ha-kohen) genannt (2Mo 31:10). Da das Amt erblich sein und in Aarons Familie auf ewig erhalten bleiben sollte (2Mo 29:9,29), wird er von seinem Sohn Eleasar (4Mo 20:28; 5Mo 10:6) und dieser wiederum von seinem Sohn Pinhas (4Mo 25:11) abgelöst. In seiner Zeit wurde die Nachfolge festgelegt (4Mo 25:12-13). In 3Mo 4:3,5,16; 6:22 wird er "der gesalbte Priester" genannt. Dreimal wird er im Pentateuch als "Großer Priester" oder "Hoher Priester" bezeichnet (3Mo 21:10; 4Mo 35:25,28). Im ersten dieser Abschnitte wird er als gesalbten Priester bezeichnet.

2. Die Weihe

Die Zeremonien, mit denen er in sein Amt eingesetzt wurde, sind in 2Mo 29:29 ff. beschrieben. Sieben Tage lang wurden besondere Feierlichkeiten abgehalten. Die erste Weihe erfolgte durch Mose; es wird nicht gesagt, wer die anderen vollzogen hat. Es fanden spezielle Waschungen und Salbungen mit Öl statt (Ps 133:2). Jeder neue Hohepriester muss die heiligen Gewänder tragen und besonders gesalbt werden (3Mo 21:10). Jeden Tag muss ein Stier als Sündopfer zur Sühne dargebracht werden; der Altar muss auch gereinigt, entsühnt und gesalbt werden, der Hohepriester bringt für sich selbst ein Opfer oder eine Mincha dar 3Mo 6:24 ff.).

3. Das Gewand

Außer der gewöhnlich vorgeschriebenen Kleidung der Priester muss der Hohepriester das Oberkleid des Efod, den Efod, den Brustschild und der Mitra oder den Kopfbund tragen (3Mo 8:7-9). Die Oberkleid des Efod scheint eine ärmellose Tunika aus blauem Stoff gewesen zu sein, die abwechselnd mit Glöckchen und Granatäpfeln gesäumt ist (2Mo 28:31-35; 2Mo 39:22-26). Das Efod scheint ein buntes Kleid in den vier Farben des Heiligtums gewesen zu sein: violetter und roter Purpur, Scharlach und feines Leinen, das mit Gold verwoben war (2Mo 28:6-8; 2Mo 39:2-5). Dieses charakteristische Efod des Hohenpriesters wurde an den Schultern durch zwei Klammern aus Onyxsteinen befestigt, auf denen jeweils die Namen von sechs Stämmen Israels eingraviert waren (2Mo 28:9-14; 2Mo 39:6-7). Über dem Efod und auf seiner Brust trug er den Brustschild, ein viereckiges, an kleinen Ketten aufgehängtes Choshen. Darin waren in vier Reihen zwölf Edelsteine eingefasst, auf denen die Namen der zwölf Stämme Israels eingraviert waren. Dieser Brustschild muss eine Tasche irgendeiner Art im Inneren enthalten haben, denn darin wurden Urim und Tummim aufbewahrt, die scheinbar greifbare Gegenstände irgendeiner Art waren (2Mo 28:15-30; 2Mo 39:8-21). Die Mitra oder Kopfbund war aus feinem Leinen, das Stirnblatt des Diadems aus reinem Gold, darauf war "Heilig für Jahwe" (2Mo 28,36-38; 2Mo 39:30-31) eingraviert. Wenn er das Allerheiligste betritt, muss er ganz in Leinen gekleidet sein, aber bei seinen gewöhnlichen Pflichten in der Kleidung der Priester; nur wenn er als Hoherpriester auftritt, muss er die besonderen Gewänder tragen.