Wege und Schritte - Spr 14:14-18

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143. Wege und Schritte - Spr 14:14-18

Von seinen Wegen wird gesättigt, wer abtrünnigen Herzens ist, und von dem, was in ihm ist, der gute Mann (Spr 14:14)

Es ist der Irrweg der Gottentfremdung, der zum Verderben und zum Tode führt (Spr 14:12), den der geht, der abtrünnigen Herzens von Gott abweicht; dieser Weg trägt nach dem Gesetz von Saat und Ernte in sich selbst - bis zur Sättigung und Übersättigung - den Lohn des Verderbens davon, wie es auch Paulus in Gal 6:7-8 bestätigt. Der gute Mann jedoch wird gesättigt von dem, was an Liebe und Barmherzigkeit in ihm ist und durch ihn anderen zufließt. Aber widerspricht unser Text nicht der Aussage in Röm 3:12, dass da "keiner ist, der Gutes tut, auch nicht einer"? Dann wäre der gute Mann, in dem keine Sünde war, der von keiner Sünde wusste, und der keine Sünde tat, allein Jesus Christus, der "letzte Adam". Ja, es ist unmöglich, durch gutes Werk die Rechtfertigung vor Gott zu erlangen! In diesem Sinne gilt in jedem Fall, was Paulus von sich selbst bezeugt: "In mir ist, das ist in in meinem Fleisch, wohnt nichts Gutes" (Röm 7:18)! Auf einer anderen Ebene jedoch können auch "Heiden" - "mit Ausharren in gutem Werke Herrlichkeit und Unverweslichkeit suchen und ewigen Leben ererben" (Röm 2:7); wieviel mehr gilt dies von allen, die den Heiligen Geist als das Gute in sich tragen und durch ihn ewiges Leben ernten (Gal 6:8)! Von ihnen wird das Tun des Guten nachdrücklich gefordert (Röm 12:9.21 - Röm 15:2 - Röm 16:19 - Gal 6:6.9 - Eph 4:28 - 1Thes 5:15 - 2Thes 3:13 - 1Petr 3:11 - Jak 4:17).

Sie werden "beim Erwachen" in der Auferstehung an Seinem Bild gesättigt werden, wenn sie Sein Angesicht schauen (Ps 17:15). Darum bekennen sie allezeit: "Nicht ist unser Herz zurückgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von Deinem Pfad" (Ps 44:18); und auch wir wollen nicht "von denen sein die sich zurückziehen zum Verderben; sondern von denen, die da glauben zur Errettung der Seele" (Hebr 10:39).

Wenn man solche festen Schritte auf dem Gottesweg gehen will, gilt es freilich zu beachten, was Spr 14:15 sagt: Der Einfältige (allem Zugängliche) glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte!

Es ist im höchsten grade naiv und gefährlich, jedem Wort, jeder Lehre, Ideologie, Sektiererei und Menschenphilosophie zu glauben, weil man dann "umhergetrieben wird von jedem Wind (oder Geisthauch) der Lehre", die oftmals dämonischen Ursprungs ist. Auch heutigen Tags gibt es die frommen Bileam-Verführer, die in der Mischung zwischen Licht und Finsternis stehen, "ihrem Bauch" und dem Gewinn dienen und "durch süße Worte und schöne Reden die Herzen der Arglosen verführen (Röm 16:18). Da gilt es wahrlich auf die Schritte zu achten, damit man nicht die Orientierung verliert und auf den Weg des Todes und Verderbens gerät! Der Geistesmensch prüft daher daraufhin, ob es wahr, heilsam, förderlich und im Sinne Gottes ist und "behält nur das Gute" (1Thes 5:21) Er ist sogar aufgerufen, "die Geister zu prüfen, ob sie aus Gott sind, weil viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen sind" (1Jo 4:1). Er prüft, "was dem Herrn wohlgefällig ist" und hat damit einen zuverlässigen Kompass für seinen Weg (Eph 5:10).

Bedachtsam setzt er seine Schritte; in heiliger Scheu und Ehrfurcht vor Gott misstraut er sich selbst und den Emotionen seiner Seele und handelt und wandelt behutsam und bedächtig.

Der Weise fürchtet sich und meidet das Böse, aber der Narr braust auf und ist (dabei noch) sorglos! sagt Spr 14:16.

Nach seiner tödlichen Erkrankung und wunderbaren Lebensverlängerung zog Hiskia eine beachtliche Folgerung: "Ich will vorsichtig wandeln alle meine Jahre wegen der Betrübnis der Seele. O Herr! Durch diese Haltung lebt man, und in jeder Hinsicht besteht darin das Leben meines Geistes." Fast wörtlich klingt Jes 38:15-16 in Eph 5:15-16 wieder auf, wo uns der Apostel ermahnt: "Achtet nun darauf wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die gelegene Zeit auskaufend, denn die Tage sind böse!" Das bedeutet nicht, dass man zum geistlichen Neurotiker wird, der sich beständig "den frommen Puls fühlt" und ängstlich, unnatürlich und gehemmt durch diese Welt geht; vielmehr ist es eine männlich-entschlossene Gesinnung, die sich "fernhält von jeder Art des Bösen" (1Thes 5:22) und "die Errettung auswirkt mit Furcht und Zittern" (Phil 2:12-13).

Der Narr jedoch braust leidenschaftlich auf und ist dabei sorglos über die Auswirkungen seines Tuns. Der Jähzornige begeht Narrheit, und der Mann von Ränken wird gehasst (Spr 14:17).

Der unbekümmert aufbrausende Jähzornige wirkt in seiner Wut eher lächerlich und wird vielleicht ausgelacht, wenn er in aller Öffentlichkeit seinen Ärger, Zorn und Unwillen ausschnaubt. Viel gefährlicher allerdings und wirklich zu fürchten ist der Ränkeschmied, der das Böse hinterhältig, kalt und berechnend plant und ausführt (s. Ps 37:7). Diesen lacht man nicht aus, sondern fürchtet ihn und hasst ihn sogar.

Wenn wir solche sind, die ihre Wege zum Ziel Gottes führen und auf ihre Schritte achten, so gilt uns die Verheißung von Spr 14:18: Die Einfältigen (Dummen, Naiven, allem Zugänglichen) erben Narrheit, die Klugen aber werden mit Erkenntnis gekrönt!

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144. Die Bösen beugen sich im Gericht - Spr 14:19