Das Haus des Gesetzlosen, das Zelt des Gerechten - Spr 14:11

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142. Das Haus des Gesetzlosen, das Zelt des Gerechten - Spr 14:11

Das HAUS der Gesetzlosen wird vertilgt werden, aber das ZELT der Aufrichtigen wird emporblühen

Im vorliegenden Text fällt auf dass den Gesetzlosen (Gottlosen, Frevlern) ein Haus zugesprochen wird, den Aufrichtigen (Geraden, Rechtschaffenen) jedoch ein wandelbares, flüchtiges, für die Wanderung bestimmtes Zelt. Vielleicht hängt dies damit zusammen, dass die Gottlosen meinen, sie hätten ihr Hauswesen "auf Ewigkeit hin" gegründet, der Gerechte aber weiß um die Vergänglichkeit seiner Lebenszeit und um die Vorläufigkeit aller Lebenswerte, "sein Haus isst nicht in dieser Zeit". Der Pilgerweg der Gerechten, die "ihr Sinnen und Denken auf das richten, was droben ist", wird unübertrefflich in Hebr 11:9-10.16 beschrieben: "Durch Glauben hielt Abraham sich auf in dem verheißenen Lande, als wäre es ein fremdes, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben der gleichen Verheißung; denn er erwartete die Stadt, die Fundamente hat, deren Architekt und Werkmeister Gott ist... jetzt aber trachten sie nach einem besseren Vaterland, das ist, einem himmlischen. Darum schämt such Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn Er hat ihnen eine Stadt bereitet!" So vollziehen wir mit ihnen den Christusweg, der auch nur für kurze Zeit "unter uns zeltete" (Joh 1:14). Trotz aller Vorläufigkeit ist aber dem Zelte der Aufrichtigen verheißen, dass es mit ihm vorwärts und aufwärts gehe, ja, dass es unter Gottes Segen blüht und gedeiht, während das "auf Ewigkeit" konzipierte Gottlosenhaus letztlich vertilgt wird.

Diese Aussage gewinnt prophetische Züge, wenn wir anhand von 2Sam 3:1 und 2Sam 5:10 in dem Hause Davids das Haus und Reich Christi und in dem Haus des verworfenen Königs Saul das finstere Reicht Satans sehen: "Und der Streit war lang zwischen dem Haus Sauls und dem Haus Davids; David aber wurde immerfort stärker, während das Haus Sauls immerfort schwächer wurde!" Der Christussieg über seinen verworfenen Feind wurde bei Seiner Menschwerdung eingeleitet, wo Er als "der Stärkere" in das Haus "des Starken" eindrang, diesen besiegte, und seine ganze Waffenrüstung wegnahm und seine Habe als Beute austeilte (s. Eph 4:8-11 - Kol 2:15 - Mt 12:28). Eine andere prophetische Seite wird beleuchtet, wenn wir an das Leibeszelt des Glaubenden denken. Die sechs Wörter des NT, die auf den Wortstamm "Zelt" zurückgehen, weisen mitsamt dem "Zeltmacher" Paulus, auf unsere menschliche Vergänglichkeit hin. Und doch verheißt uns 2Kor 5:1-9, dass wir nach der Zerstörung unseres irdischen Zelthauses einen Wohnbau (oikodommä), ein ewiges, nicht mit Händen bereitetes Haus (oikia), ja, eine geistleibliche Wohnstätte (oiketerion) von Gott erhalten werden. Darum konnte der Apostel Petrus getrost die Offenbarung Jesu annehmen, dass das Ablegen seines "Zeltes" bald bevorstehe (2Petr 1:13-14). Bei aller Freude über das Aufblühen unseres irdischen Zeltes unter dem Segen Gottes dürfen wir uns doch danach sehnen, mit unserer Behausung, die aus dem Himmel ist, überkleidet zu werden (2Kor 5:2)! Dann erfüllt sich, was auch Spr 12:7 verheißt: "Man kehrt die Gesetzlosen um, und sie sind nicht mehr, aber das Haus der Gerechten bleibt bestehen.

Lies weiter hier:

143. Wege und Schritte - Spr 14:14-18