Leben aus Toten

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Abschrift des Heftes:
Abraham, der erste Auserwählte - Band III
Abrahams Weg zur Glaubenshöhe

aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum“
von M. Jaegle und Mitarbeitern (1987)

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Inhaltsverzeichnis

Abraham, der erste Auserwählte

Band III

6. Leben aus Toten

Zuerst Absterben, dann Leben

Mit Seinen beiden Auserwählten, Abraham und Sara, beginnt Gott Sein großes Heilsprinzip darzustellen: Leben aus Toten. Dafür durfte Isaak, der Verheißene, nicht wie andere Kinder geboren werden. Das menschliche Element musste durch Absterben vollständig ausgeschaltet sein und Abraham zeugungsunfähig werden. Dies ist die Erklärung für Gottes langes Schweigen im Leben seines Auserwählten (1Mo 16:16-17:1). Er wartete, bis in Abraham und Sara sämtliche Lebenszellen, die zum Zeugen notwendig sind, abgestorben waren. Sara wurde dadurch doppelt unfähig zum Gebären, war sie doch einerseits schon immer unfruchtbar gewesen (1Mo 11:30), andererseits jetzt aber auch körperlich zu alt (1Mo 18:11).

Dass der Mensch (wie auch die Tiere und sogar die Pflanzen) sich selbst fortpflanzen kann, ist ja eines der größten Wunder und entspringt den weisesten Gedanken Gottes. Wie aber sollte sich Gottes Verheißung aufgrund der abgestorbenen Körperfunktionen erfüllen können? Wissenschaftlich gesehen, war es ganz und gar unmöglich.

Isaak bildlich aus Toten geboren

Gott jedoch wollte diesen Zustand. Er hatte zugewartet, bis die natürliche Zeugungskraft zur Hervorbringung neuen Lebens vollständig ausgelöscht war. Dieses Totsein sollte die Voraussetzung des neuen Lebens sein. Wir erkennen darin ein großes göttliches Heilsprinzip: Leben aus Toten!

Überdies musste Isaak selber auch noch ein Lebendiger aus Toten werden. Dies geschah dann durch seine Opferung, wovon der Brief an die Hebräer Zeugnis gibt (Hebr 11:19): „Abraham rechnete damit, dass Gott mächtig ist, auch aus den Toten aufzuerwecken, von wo er ihn auch wiederbekam.

Isaaks Geburt, ein großes Vorbild

Der Todesweg des Sohnes

Isaaks Geburt aus abgestorbenem Mutterleib ist vor allem ein Vorbild auf Christus. Ja, Seinen eigenen Sohn hat Gott Seinem großen Heilsprinzip unterstellt: Leben aus Toten. Auch Christus erhielt Sein neues Leben nur durch zuvoriges Eingehen in den Tod. Dass auch Gottes Sohn, der droben in himmlischer Herrlichkeit lebte und Sein Dasein in göttlicher Gestalt hatte (Joh 17:5), in den Tod hinabstieg, ist tief beeindruckend.

Eine Vorbedingung für Sein Sterben und Eingehen zu den Toten war sein Geboren werden aus einem sterblichen Menschen und das Anziehen eines vergänglichen Körpers. Das bezeugt Christus in Ps 40:6-8 und in Hebr 10:5 mit den Worten: „...einen Körper passest Du (Gott) Mir an.“ Und nochmals betont Hebr 2:14 dieselbe Wahrheit, dass Er mit den Kindlein (Menschen) an Blut und Fleisch in nächster Nähe teilgehabt hat.

Gottes Sohn bei den Toten

Mit seiner Menschwerdung hatte Er den Weg betreten, der Ihn in den Tod führte. Obgleich der Herr einen sündlosen Körper besaß, wurde der Lebensfürst gekreuzigt und zu den Toten gelegt - der Tod wurde auch Herr über Ihn (Röm 6:9). Da nach Hebr 2:14 der Widerwirker die Gewalt des Todes hat, war Christus in Seiner Todesstunde der Gewalt der Finsternis anheimgefallen. Jetzt kann er wirklich sagen (Offb 1:18): „... Ich war(d) tot.“ Damit war die Voraussetzung geschaffen zur Verwirklichung von Gottes großem Heilsprinzip.

Der Sohn Gottes aus Toten lebendig gemacht

Nachdem Satan und der Tod ihr Werk am Sohne Gottes nach dem von Gott vorherbestimmten und festgelegten Rat vollbracht haben (Apg 2:23; Apg 4:28; Apg 13:27), tritt Gott auf den Plan und macht Seinen Sohn aus den Toten lebendig, von Petrus so bezeugt (Apg 2:24): „... Den lässt Gott auferstehen...“

Nun sind Ihm gleich z w e i Titel zuteil geworden, die uns Seinen erhabenen Rang als Auferstandener offenbaren. Gemäß 1Kor 15:20 ist Er der E r s t l i n g der E n t s c h l a f e n e n und nach Kol 1:18 der E r s t g e b o r e n e aus den T o t e n. Das sind zwei wunderschöne Zeugnisse für die Lebendigmachung des Sohnes Gottes aus den Toten. Doch beschränkt sich dies nicht auf Christus allein, denn dem Erstling folgen Nachkommende und dem Erstgeborenen Nachgeborene.

Wie die Nachkommenden dem Erstling folgen werden, enthüllt uns 1Kor 15:23.24: „Jeder aber in seiner besonderen Abteilung: Der Erstling Christus, darauf die Christus Angehörenden bei Seiner Anwesenheit; danach die übrigen bei der Vollendung....“

Die ganze Menschheit wird Ihm folgen als aus dem Tode Geborene, somit sind alle Auferstehungen „Leben aus dem Tode“. Dabei ist vielsagend, dass wir uns nach Röm 6:13 heute schon Gott darzustellen vermögen als wie aus den Toten lebendig. Diese Tatsache gründet sich gemäß Kol 2:13 darauf, dass wir als einstmals bildlich tot Gewesene für Gott jetzt schon im Geist durch das Einwirken Seines Geistes lebendig gemacht sind.

Israels Wiederannahme: Leben aus Toten

In Isaaks Geburt gewahren wir auch ein Beispiel für Israels Wiederannahme. Eine großartige Demonstration dieser Wahrheit wurde schon dem Propheten Hesekiel vorgeführt (Hes 37). Mit beeindruckenden Bildern wird etappenweise das Leben aus den Toten dargestellt. Es fängt an mit einem Tal voller Gebeine, die das ganze Haus Israel darstellen (Hes 37:11). Hier herrscht nur der Tod. Aber zum Schluss werden diese Gebeine durch den Geist Gottes lebendig gemacht und stehen auf ihren Füßen - ein überaus großes Heer.

Paulus deutet dieses prophetische Gemälde von der Wiederannahme Israels als „Leben aus den Toten“ (Röm 11:15)!

Elisa, ein Vorbild auf Christus

Eine außergewöhnliche Gottestat zur Illustration von Leben aus Toten ist 2Kö 13:20.21 geschehen, wo ein Toter durch einen anderen Toten lebendig wurde.

Bei einem Begräbnis wurden die Israeliten von einer Streifschar der Moabiter überrascht. In der Not legte man den Toten kurzerhand in das Grab des unlängst gestorbenen Propheten Elisa. Hierauf geschah das große Wunder: Der Tote wurde durch die Berührung mit den Gebeinen des Propheten wieder lebendig und kam aus dem Grabe heraus! Dank dieser Gottestat wurde auch Elisa zum Vorbild auf den tot in Seiner Gruft liegenden Christus; denn was Gott damals durch den toten Propheten bewirkte, trägt wunderbare Züge und ist ein Beispiel für den Tod Christi, der auch Leben für andere aus den Toten bewirkt. Elisa bedeutet „Gott ist Heil“ oder „Rettung“. In wieviel überragender Weise ist es Christus, der einst noch alle Toten wesenhaft unvergängliches Leben vermitteln wird!

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7. Symbolische Vorgänge im Hause des Auserwählten