Halte die Todgeweihten zurück! - Spr 24:11-12

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 275. Kraftlos am Tage der Drangsal - Spr 24:10


276. Halte die Todgeweihten zurück! - Spr 24:11-12

Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Würgung hinwanken, o halte sie zurück! - Wenn du sprichst: Siehe, wir wussten nichts davon - wird nicht Er, der die Herzen wägt, es merken, und Er, der deine Seele bewacht, es wissen? Und Er wird dem Menschen vergelten nach seinem Tun!

Fürwahr, ein eigenartiges Weisheitswort! Zunächst meint es die Rettung derer, die nach Recht und Gerechtigkeit zum Tode verurteilt und auf dem Weg zur Richtstätte sind. Aber ist nicht der Obrigkeit nach Röm 13:4 "das Schwert gegeben", als einer "Dienerin Gottes", die Strafe übt an denen, "die das Böse tun"? Doch wie oft ist sie nicht Obrigkeit im Sinne Gottes, dass sie "das Gute belohnt und das Böse bestraft", denken wir nur an die vielen Justizirrtümer, die Religionsverfolgungen, etwa in der ersten Christenheit, an die abertausende Opfer der kirchlichen Inquisition, die auf den Scheiterhaufen verbrannten, nicht zuletzt an die hingemordeten Juden während der Naziherrschaft! Wie oft wurde da das Gute bestraft und das Böse belohnt! Ps 82:4 aber weist uns an: "Befreiet den Geringen und den Dürftigen, errettet ihn aus der Hand der Gesetzlosen!" Zu Recht hat der Staat Israel solche Menschen als "Gerechte der Völker" geehrt, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens in der Nazizeit Juden vor dem Abtransport in KZ und vor schrecklichem Leiden und Tod bewahrten! Viele Deutsche haben sich nach dem Krieg in die Entschuldigung geflüchtet, sie hätten nichts davon gewusst, sie hätten angenommen, dass es nicht zum Äußersten kommen werde. Dabei war in der "Nazibibel 'Mein Kampf'" die "Endlösung der Judenfrage" klar vorausgesagt! Auch Jesus wird bei Seinem Kommen in Herrlichkeit "die Gerechten der Völker" auszeichnen, die barmherzig an Seinen "geringsten Brüdern" aus Israel handelten (Mt 25:34-40).

Der fadenscheinigen Entschuldigung und Selbstrechtfertigung der Unbarmherzigen begegnet das Sprüchewort mit dem Hinweis auf die Allwissenheit des Gottes, der die Herzen wägt, welcher der Wächter der Seele ist, und der "die Nieren prüft", d.h. unser Gewissen. Vor Ihm ist alles offenbar - auch die Beweggründe der Herzen und die Vorentscheidungen des Willens im Unterbewusstsein (Hebr 4:11-13). Sein Wort ist "Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens". Dass Er dem Menschen vergelten (BUB: erstatten) wird nach seinem Tun, sagt auch das NT (Mt 16:27 - Röm 2:6 - 1Kor 3:13 - 2Tim 4:14 - Hebr 6:10 - Offb 2:22 - Offb 20:12 - Offb 22:12)!

Wie hat sich aber unser Herr, in dem die Menschenfreundlichkeit und Barmherzigkeit Gottes erschienen wer, derer erbarmt, die zum Tode geschleppt wurden und zur Würgung hinwankten! - der Sünder, Zöllner und Hurern, Lesen wir nur Joh 8:1-11; dort spricht er die rechts angeklagte Ehebrecherin frei zu einem neuen Leben in Reinheit und erweist ihr so Barmherzigkeit, nachdem alle ihre Ankläger vom eigenen Gewissen überführt, sie verlassen hatten. Der Richter Israels, der selbst das Gesetz gegeben hat, spricht sie frei! Nur Er kann solches tun! Oder denken wir an den mitgekreuzigten Verbrecher, dem Er die Teilnahme am kommenden Reich verhieß!

So dürfen wir in denen, die zum Tode geschleppt werden, die ganze verlorene Menschheit sehen ,da ja dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben udn danach das Gericht zu erleiden (Hebr 9:27). Die ersten Menschheitsglieder ADAM - SETH - ENOSCH künden es mit ihren Namen: Der Menschen (Adam ist gesetzt (Seth) zur Vergänglichkeit (Enosch). Die ganze Menschheitsgeschichte ist ein "Totentanz" auf dem "Blutacker Hakeldama" (Mt 27:6-8 - Apg 1:19), ein Hinwanken zur Würgung, ein Sich-Hinschleppen zum Tode!

Von jenen schrecklichen Ende kann uns nur Jesus Christus erretten und zurückhalten, Er, der als Erlöser unsere Strafe getragen hat, damit wir Frieden hätten! So wird Spr 24:11 zur Weisung des Vaters an Seinen Sohn, als Er ihn in diese Welt sandte. Er aber sprach: "Vater, ich kommen, Deinen Willen zutun!" (Hebr 10:7) Wir sollten diesen Gottesbefehl aufnehmen und uns in das Rettungswerk Christi eingliedern lassen, als solche, die selbst "vom Tod ins Leben übergegangen sind" (1Jo 3:14), indem wir anderen die Frohe Botschaft des Heils weitersagen, damit auch sie vom Tod errettet würden! Hes 3:18-19 verpflichtet uns in allem Ernst dazu!


Lies weiter hier:

277. Iss Honig, mein Sohn - Spr 24:13-14