Kraftlos am Tage der Drangsal - Spr 24:10

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275. Kraftlos am Tage der Drangsal - Spr 24:10

Zeigst du dich schlaff am Tage der Drangsal, so ist deine Kraft beschränkt.

Unser Text spricht das Problem der Tragkraft an, die sicherst in der Not, im Leid und in der Drangsal erweist. Luther hat mit seiner Übersetzung des Sinn gut getroffen: "Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist!" Soll sich doch unser Glaube gerade i Lebensfeuer wie schlackenloses Gold bewähren (1Petr 1:7)! Das Schlaffsein am Tage der Drangsal birgt in sich Kraftlosigkeit, Wankelmütigkeit, Zaghaftigkeit und Resignation. Jes 13:7-8 beschreibt den "Tag JAHWEHs " mit seinen Belastungen und Schrecken so: "Darum werden alle Hände erschlaffen, und jedes Menschenherz wird zerschmelzen. Und sie werden bestürzt sein, Wehen und Schmerzen werden sie ergreifen, sie werden sich winden gleich einer Gebärenden; einer starrt den anderen an, ihre Angesichter glühen! (vgl. Hes 21:12 - Lk 21:26).

Doch sollte unser Glaube der Sieg sein, der die Welt überwindet; denn "wer sonst könnte es sein, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?" (1Jo 5:4-5)! Darum schließen alle Sendschreiben der Offenbarung, die verschiedene Gemeindetypen beschreiben, zugleich aber verschiedene kirchengeschichtliche Zeiten und Versuchungen, mit einem "Siegerspruch für den Überwinder" Wir können die Tatsache nicht umgehen, dass wir als "Mitgekreuzigte" zu einer Gemeinde gehören die als "Leib Christi" teilhat an Seinem Leiden! So ist es eine wesentliche Aufgabe ihrer Hirten, "die Seelen der Jünger zu befestigen und sie zu ermutigen, um Glauben zu verharren, weil wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen (Apg 14:22)!

Viele Glaubende leiden an diesem Punkt Not; wie oft fühlten wir selbst uns schon über Tragvermögen hinaus belastet und konnten die Zusage Gottes nicht mehr verstehen, dass er uns "nicht über unsere Tragkraft hinaus versucht" (1Kor 10:13)! Wenn Paulus einmal einmal übermäßig und über Tragvermögen hinaus" beschwert wurde und "sogar am Leben verzweifelte" (2Kor 1:8), dann widerfuhr ihm dies, weil er in seiner Person Leiden übernahm, die Christus anderen verordnet hatte (Kol 1:24). In dieser äußerst gespannten, notvollen Lage lernte er Gott in besonderer Weise als den Retter kennen, so dass er hernach befähigt war, als ein Priester Gottes die Leidenden "mit dem Trost Christi zu trösten", der ihm selbst widerfahren war (2Kor 1:4.9-10) So gewann er - wie die Glaubenshelden des Alten Bundes - "aus der Schwachheit Kraft und wurde im Kampf stark" (Hebr 11:34). Auf Glaubenskampf und geistliche Kriegsführung dürfen wir sicher Spr 24:5-6 anwenden: "Ein weiser Mann ist stark, und ein Mann von Erkenntnis befestigt seine Kraft. Denn mit weiser Überlegungen wirst du glücklich Krieg führen, und bei der Ratgeber Menge ist Sieg!"

In dem Andachtsbuch "Manna am Morgen" (H. E. Alexander) las ich dazu: "Bist du schon einmal in Ohnmacht gefallen? Kennst du dieses beklemmende Gefühl? Das Leben scheint zu schwinden, die Beine versagen ihren Dienst, die Arme sinken kraftlos herab. Hast du dasselbe Gefühl nie auf geistlichem Gebiet gehabt? Viele Christen neigen dazu, sich in Schwierigkeit schwach zu zeigen. Was sie sagen, ist schwächlich. Sie verlangsamen den Schritt, kreuzen die Arme, werden schwächer und schwächer und verlieren schließlich unter dem Druck der Ereignisse das (geistliche) Bewusstsein" (S. 204). Das klingt gut- aber nicht für den, der vor Not, Angst und Grauen wie versteinert ist und nicht mehr aus noch ein weiß! In dem Pfingstpsalm Israels heißt es von den "Brunnenträgern im Tränental": "Sie gehen von Kraft zu Kraft" (Ps 84:7); doch dürften wir dies nicht so verstehen, als wüchsen unsere Kräfte immer mehr an, wie in einem geistlichen Muskeltraining, so dass wir schließlich als Unbesiegbare dastehen! Ist es nicht vielmehr wie bei einem Fahrzeug, das den Benzinvorrat bei weiten Strecken an jeder neuen Tankstelle wieder auffüllen muss" So wandern wir als die Schwachen, die von Gott gehalten sind, von "Kraft zu Kraft" und "erscheinen" schließlich "Vor Gott in Zion" (Ps 84:7b)

Wir gehen mit Paulus "durch Ehre und Unehre, durch böses und gutes Gerücht"; wir gelten "als Verführer und sind doch Wahrhaftige; als Unbekannte und sind doch wohlbekannt; als Sterbende, und siehe: Wir leben! Als Gezüchtigte, und doch nicht zu Tode gebracht; als Traurige, die sich doch allezeit freuen als Arme, die viele reich machen; als Habenichtse, die das All besitzen" (2Kor 6:8-10)!


Lies weiter hier:

276. Halte die Todgeweihten zurück! - Spr 24:11-12