Die zum Krieg erweckten Völker

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Abschrift der Schrift: Christi nahe gekommene Wiederkunft:
aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum Eph 3:8
von M. Jaegle/ G. Groß (1988)

Mit freundlicher Genehmigung des Mitverfassers.
Bei Gerhard Groß, Balingen, als Schrift noch erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis

Christi nahe gekommene Wiederkunft

6. Die zum Krieg erweckten Völker

Das Erwecken der Völker gegeneinander

Mit der Weissagung, dass Nation gegen Nation und Königreich gegen Königreich erweckt werden, sagt der Herr Seinen Jüngern ein ganz gewaltiges Geschehen voraus. Uns nun, den in dieser heutigen Zeit lebenden Menschen, wir ganz klar bewusst, dass diese kriegsschwangeren Ereignisse in unseren Tagen ja bereits schon ihren Anfang genommen haben und somit zu den wichtigsten Zeichen unserer Tage gehören. Weil diese Periode nun schon weit vorangeschritten ist, wind wir damit auch Christi Wiederkunft ein gutes Stück näher gekommen.

Rückständige Menschen
Nun gibt es aber auch Menschen, die in dieser bösen Entwicklung unter den Völkern nichts Außergewöhnliches sehen wollen. „Es hat ja von jeher Kriege gegeben“, sagen diese!

Von solchen Menschen schreibt Petrus (2Petr 3:3) als von Verhöhnern, die in den letzten Tagen auftreten werden und die verkündigen, es bestünde alles so fort wie vom Anfang der Schöpfung an.

Für uns sollte jedoch klar erkennbar sein, dass noch nie das Ausmaß der G e g e n s ä t z l i c h k e i t e n unter den Völkern so große war, wie dies heute der Fall ist.

Nun gibt uns der Herr aber auch die Ursache an, weshalb die Völker so gegensätzlich und aggressiv zueinander eingestellt sind und weltweit in den lokalen Krisenherden schnell zur Waffe gegriffen wird: „Die Völker werden gegeneinander erweckt“.

Berichte von Erweckungen
So wie der Herr diese Weissagung den Jüngern kundtat, bekommt man den Eindruck, dass die Jünger um diese Erweckungen Bescheid wussten. Und in der Tat, in der damals vorliegenden Bibel (AT), die ihnen ja nicht unbekannt war, lasen sie von solchen Erweckungen wie dieselben ihren Lauf nahmen.

Auch wir wollen nun einige solcher vorkommen betrachten:

„Denn siehe, Ich erwecke und führe herauf wider Babel eine Versammlung großer Nationen“ (Jer 50:9) . „Und Jewe erweckte wider Joram den Geist der Philister und der Araber“ (2Chr 21:16). Durch den Propheten Sacharja (Sach 8:11) sagt Gott von Sich: „... Ich ließ alle Menschen gegeneinander los“.

Wir sehen, dass uns die Bibel offen und frei Gott als den Erwecker einzelner und ganzer Völker offenbart. Aber sie geht noch weiter und gibt uns sogar Einblick, wie diese Erweckungen zustande kommen. Von einer solchen lesen wir in 1Kö 22:

Satan als Beauftragter Gottes

In 1Kö 22:3-4 unterbreitet Ahab, der König Israels, Josaphat, dem König von Juda einen Kriegsplan, der gegen den König von Syrien gerichtet war. Auf Anraten Josaphats befragten beide noch den Propheten Micha (1Kö 22:15). Dieser nun kündigte ihnen aber die Niedierlage an und erklärte ihnen auch, wie er zu dieser Weissagung kam: Er sah und hörte bei einer himmlischen Versammlung Jewe sagen (1Kö 22:19-23): „Wer will Ahab bereden, dass er hinaufziehe gegen den König von Syrien? Und der eine (vom Heer des Himmels) sprach so und der andere sprach so. Da trat der Geist hervor, der niemand anderes als Satan selbst war und sprach: Ich will ihn bereden.“

Auf Jewes Frage, wie er dies zu tun gedenke, sprach er (1Kö 22:22): „Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein im Munde aller seiner Propheten.“

Und nun höre und staune man ob der Antwort, die er von Gott erhielt: „Du wirst ihn bereden und wirst es auch ausrichten; gehe aus und tue also!"

Hier war nun Satan wieder eine Gelegenheit gegeben, auf Gottes Geheiß hin als Lügner zu wirken. Und sofort war er bereit, die beiden Könige von Juda und Israel zum Krieg zu führen.

Aber eine klare biblische Tatsache dürfen wir weiter dem obigen Wort entnehmen: Gott ist es Selbst, der dem Widerwirker befiehlt und ihn ausschickt, um Böses zu tun.

Lügen, Hauptelement bei erweckten Völkern

Ferner sehen wir bei dieser Begebenheit, dass Lügen ein Hauptelement bei solchen Erweckungen sind. Der Widerwirker, als Vater der Lüge, ist hier naturgemäß ganz bei der Sache.

Ein Bericht aus Dan 11:27 zeigt uns dies deutlich auf: „Und die Herzen der beiden Könige werden auf Bosheit bedacht sein, und an einem Tische werden sie Lügen reden ...“ Nach außen geben sich die beiden Könige also als Männer des Friedens aus, in Wirklichkeit ist ihr Herz auf Bosheit und Lüge eingestellt. Bis heute ist diese Einstellung das Wesen der Diplomatie.

Wenn in den früheren Zeiten unter den Regierenden wenigstens n och ein gewisses Maß an Schamgefühl im Blick auf die Wahrheit vorhanden war, so hat man heute den Eindruck, dass dieses völlig aufgehoben ist. Skrupellos veröffentlichen die Medien heute Aussagen von Politikern und Staatsmännern, die morgen schon schamlos widerrufen und völlig gegenteilig ausgelegt werden.Andere beharren in ihren Lügengespinsten, bis ihnen juristisch das Gegenteil bewiesen wird. und statt Scham trägt man dann noch freche Selbstsicherheit zu Tage. Man könnte meinen, dass die Lüge schon heute kaum mehr überboten werden kann.

Von der größten Erweckung zum Bösen lesen wir in Offb 16:13-14. Drei Dämonengeister werden die Könige der ganzen Wohnerde für die Schlacht gegen Gott erwecken.

Wenn wir nun sehen, wie Satan als Gesandter Gottes fungieren muss, ,wenn also Gott schon auf das Ansinnen Satans eingeht mit: „Gehe aus und vollführe diese Lügentat“, so darf er aber doch nicht weiter gehen, als ihm Gott erlaubt. Dies wird uns besonders bei Hiob gezeigt. Die Folgerung daraus ists, dass die ganze Macht der Finsternis unter Gottes Allmacht steht.

Eine fehlende Erkenntnis
Solchen Schriftworten, dass Gott auch den Satan in Seinem Heilswerk gebraucht, wird aber leider allgemein aus dem Weg gegangen. Zum Glauben an diese göttlichen Aussagen fehlt die Vorbedingung, und das ist gerade der Glaube.: „das All ist auch Gott“. Dazu gehört auch ein Geschöpf, das von seinem Anfang an ein Menschenmörder war (Joh 8:44) und von seinem Anfang an sündigte (1Jo 3:8). Folglich ist er von Gott als Widerwirker erschaffen worden.

In der Vollendung wird Gott für diese Schöpfertat gerechtfertigt werden, und zwar von allen Geschöpfen, weil sie durch die Erfahrung des Bösen glückseliger sein werden als die ersten Menschen in ungefallenem Zustand im Paradies. Gottes Liebe, sich zu offenbaren, erfordert Gegensätze.

Die Notwendigkeit des „muss"
Nach 1Tim 2:2-3 ist Friede unter den Völkern schön und willkommen vor den Augen Gottes. Nun aber sagt der Herr, dass auch Kriege sein m ü s s e n . Die Erklärung dafür finden wir in der Einteilung des göttlichen Heilsplanes in drei große Tage. In der Reihenfolge fängt diese Einteilung mit dem Tag des Menschen an (1Kor 4:3), darauf folgt der Tag des Herrn (Apg 2:20 u.a.) und anschließend der Tag Gottes (2Petr 3:12).

Wenn nun Paulus von diesem Menschentag spricht, dass dieser ihn nicht kümmere (1Kor 4:3), so lässt dies erkennen, dass es an diesem Tage ungerecht zugeht! Kriege wiederum sind stets ein Zeichen von Ungerechtigkeit.

Der gegenwärtige böse Äon

Diese ernste Tatsache bezeugt Gottes Wort noch in anderer Hinsicht. Dieser Tag des Menschen trägt auch noch den Namen „Äon“ und damit wir seinen Platz im Plane der Äonen, seine Zeit und seinen Charakter auch richtig erkennen, wird er gemäß Gal 1:4 der gegenwärtige böse Äon genannt.

In diesem gegenwärtigen bösen Äon leben wir heute, er ist im Plane der Äonen an dritter Stelle.

Weshalb er nun böse ist, sagt uns schon Hiob mit dem Ausspruch (Hi 9:24): „Die Erde ist in die Hand des Gesetzlosen gegeben“. Hier sieht man vordergründig in dem Gesetzlosen einen Menschen. Paulus offenbart uns aber noch mehr über diesen Dunkelmann, indem er ihn als den Gott dieses Äons bezeichnet (2Kor 4:4) und zugleich auch seine Betätigung angibt: Er blendet die Gedanken der Ungläubigen.

Wo also solche Mächte am Werk sind, kann doch kein Friede gedeihen, vielmehr sind Krieg an der Tagesordnung. Es geht auch hier nach dem Naturgesetz von Lk 6:44: „Man liest doch keine Feigen von Dornen, noch pflückt man Weinbeeren vom Dornbusch.“

In diesem Wort ist auch das Urteil über die heutigen Friedensbewegungen im gegenwärtigen Menschentag enthalten: Man möchte von schlechtem Gewächs gute Früchte ernten!

Die kommenden, guten Äonen
Auf den gegenwärtigen bösen Äon folgen zwei gute Äonen. Der nächste besteht im irdischen Königreich Christi. Dort erst wird es Frieden unter den Völkern geben. Ihm folgt dann der fünfte und letzte Äon, der Äon der Neuschöpfung. Dort wird dann alles noch um ein Vielfaches herrlicher sein.

Wir sehen, Gott hat dem Menschen den Vortritt gegeben, bevor Er selbst Seine zwei guten Äonen einführt. Er hat dem Menschen die Zügel selbst in die Hand gelegt, und so ist der große Tag des Menschen entstanden.

Eine göttliche Vorbeugung

Auf die Frage, warum Gott gerade dem Menschen den vortritt gelassen hat, können wir Folgendes erkennen: Hätte Gott den Anfang gemacht mit der Aufrichtung des Königreiches durch Seinen Sohn, würden dann nicht die Völker gesagt haben, „das hätten wir auch fertiggebracht, wenn uns nur dazu die Gelegenheit gegeben worden wäre.“

Folglich kann es gar nicht anderes sein, es m ü s s e n Kriege entstehen als Erweis, dass allein Christus der wahre Friedensfürst ist. Und weil eingetroffen ist, was der Herr vor fast zweitausend Jahren weissagte, ist damit auch wieder die Wahrheit des Wortes Gottes bewiesen.

Gott hat dem Menschen zuerst die Chance des Selbstregierens gegeben und damit auch alle Arten von technischen Systemen, um ihr „Friedensreich“ zu bauen. Die Menschen haben dieses Angebot angenommen und bemühen sich, aber unter bewusster Ablehnung Gottes. Letzteres erklärt die heutigen Zustände auf der Erde. Gott lässt die Völker ihren eigenen Bankrott zubereiten.

Gott lässt aber die Völker diesen Weg nicht gehen, ohne sie gewarnt zu haben. Eine solche Warnung lesen wir in Röm 11:21-22: „Sei nicht hochmütig“ - „fürchte dich“ ist den Völkern gesagt, die jahrhundertelang die Bibel besitzen und durch diese in früherer Zeit in Gottesfurcht lebten. Und nun sagt ihnen Gott voraus, wenn sie sich von Ihm und Seinem Wort abwenden, dann kommen sie in dasselbe Gericht wie das Volk Israel. Deshalb fordert Gott sie auch auf, Seine Strenge zu schauen an denen, die gefallen sind, also an Israel. Darum werden die christlichen Völker aufgefordert, in der Güte Gottes zu leben. Aber es ist heute schon offenbar, dass diese Völker tief in den Abfall verstrickt sind.

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