Wie man Seelen retten kann

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Auszüge aus dem Buch: "Das feste prophetische Wort" von Pastor A. Fünning
erschienen 1947 im Christlichen Allianzverlag, Fellbach

Inhaltsübersicht
Kapitel vorher:
13. Die fünffache Sünde derer, die keine Seelen retten

14. Wie man Seelen retten kann

Hier erhebt sich nun die wichtige Frage: Willst du wirklich Seelen retten? Denn sehr viele Christen wollen von Seelenrettung absolut nichts wissen. Sie glauben, dass wenn sie ein einigermaßen moralisches Leben führen und sich viel oder wenig erbauen, das sei alles, was sie auf dieser Erde zu tun haben. Seelen retten, das kann die Kirche oder wer will, tun. Nun, diese begehen die schweren Sünden, vor allem die des Ungehorsams, welche Samuel Sünde, Abgötterei und Widerstreben, Götzendienst nennt (1Sam 15:22.23) So kann man in seinen Augen ein guter Christ sein, während man in Wirklichkeit ein Götzendiener ist. - Hat aber der heilige Geist dir die vielen Unterlassungssünden bezüglich Seelenrettung gezeigt, und ist es dein tiefes Verlangen, von jetzt ab zu suchen, Seelen zu retten, dann will ich dir einige Winke geben, wie man Seelen retten kann.

Zuerst die eigene Seele retten

Die allererste Erfordernis ist, dass deine Seele gerettet ist. Wie kannst du andere Seelen retten, wenn deine Seele nicht gerettet ist. Du doch nicht andere aus dem Wasser ziehen, wenn du selbst am Ertrinken bist. Willst du eine Posaune der Gnade sein, lass die Gnade erst selber ein. Erst nachdem Paulus eine Begegnung mit Jesus hatte, Ihn erfahren hatte und selbst gerettet war, konnte er an andern arbeiten, um auch sie zu retten, was er auch sofort tat, indem er in den Synagogen von Damaskus den Juden bewies, dass Jesus der verheißene Messias sei. Bist du auch durch Gottes Gnade ein Kind Gottes geworden, dann ist es:

Unsere Aufgabe: Seelen retten

Deine heilige Pflicht und Aufgabe, andern Menschen, mit denen du in Berührung kommst, zu erzählen, was für einen wunderbaren Herrn du hast, der uns durch Sein Blut aus der grausamen Sündengrube herauszieht, unsere Füße auf den Fels des Heils stellt und ein neues Lied in unsern Mund legt, kurz der uns aus Sündenknechten zu glücklichen Gotteskindern macht.

So steht's geschrieben, und so hast du es erfahren, und dasselbe können und sollen auch andere erfahren, wenn auch sie zu Jesus kommen. Alle Menschen, auch die am tiefsten gefallenen, lechzen nach einem glücklichen und reinen Leben, und finden es nicht. Sag, ihnen, wo dasselbe zu haben ist, bei Jesus, und nur bei Ihm. Andreas, haben wir gesehen, kaum bekehrt, der findet seinen Bruder Simon, und freudig ruft er aus: Wir haben den Messias gefunden! Immer wieder hören Knechte Gottes, wenn sie mit andern über ihr Seelenleben sprechen: Noch nie hat jemand mit mir über meine Seele gesprochen, obwohl manche viele Jahre Glied in einer Kirche waren. Welch Armutszeugnis vieler Christen! Die Geschichte des 38jährigen Kranken zu Jerusalem, der auf die Frage des Herrn: "Willst du gesund werden?" schmerzlich bekannte, dass er keinen Menschen habe, der ihm in die heilenden Wasser hineinhelfe, wiederholt sich.

Die religiösen Leute in Jerusalem hatten so viel zu tun mit Opfer und Gebete darbringene und anderen Tempelverrichtungen, so dass sie keine Zeit hatten, Barmherzigkeit zu üben, genau wie heute so viele vollauf beschäftigt sind, mit so viel kirchlichen Dingen, dass sie absolut keine Zeit haben, Seelen zu retten. Welch ein Jammer! Doch die allernächste Pflicht, Seelen zu retten, ist die eigene Familie. Kaum war der Kerkermeister an Jesus gläubig geworden, da weckte er mitten in der Nacht Frau und Kinder auf und Paulus und Silas mussten auch seiner Familie die wunderbare, frohe Botschaft vom Sündenheiland mitteilen. Und siehe da, alle wurden gläubig (Apg 16.). So war der Kerkermeister sofort ein Seelengewinner geworden, und zwar in seiner Familie. Selbst sich viel erbauen, aber seine Kinder vernachlässigen, ist ein Sünde (1Tim 5:8).

Durch die Predigt Seelen retten

"Predigt das Evangelium aller Kreatur" (Mk 16:15) und zeuget von Ihm bis an der Welt Ende (Apg 1:8), dass Jesus Christus gekommen ist, um Sünder von Sünde, Tod, Teufel und ewiger Verdammnis zu erretten. Die Predigt von diesem wunderbaren Herrn ist und bleibt der wirksamste und alleinige Weg, verlorenen Menschen, hier in der Christenheit und in der Heidenwelt, das Heil Gottes nahe zu bringen, und sie zu retten. Doch du sagst: Ich bin kein Prediger und auch kein Missionar, sondern ein Arbeiter oder Farmer, folglich kann ich keine Seelen retten. Das stimmt nicht. Auch dir, wie jedem Christen, gilt der Befehl des Herrn: Predigt das Evangelium aller Kreatur! Gewiss, es können nicht alle Prediger sein und können auch nicht alle als Missionare hinausgehen, und dennoch können wir viel tun und viel dazu beitragen, dass Seelen hier in der Christenheit und draußen gerettet werden. Wie denn? Du kannst und sollst diejenigen kräftig unterstützen, die hier in der Christenheit und draußen in der Heidenwelt das Evangelium predigen. Hier in der Christenheit in erster Linie dein Pfarrer, falls er das Evangelium von Jesus Christus noch predigt. Doch bleib da nicht stehen, sondern geh weiter, wie Jesus geboten. Wir sollen seine Zeugen sein in Jerusalem - das ist die eigene Gemeinde und der Ort, in dem du wohnst. Dann Judäa und Samaria - das ist über die Grenzen deiner Gemeinde und deines Ortes hinaus im ganzen Land.

Wir haben in Amerika eine Anzahl ausgezeichneter Gottesmänner am Radio, die das Evangelium lauter und rein verkündigen, die zu Millionen Menschen reden, was noch nie da gewesen ist auf Erden. Viele werden durch diese Arbeit gerettet, unterstütze sie kräftig! Wir können nicht alle Prediger und Missionare sein, denn der Herr braucht auch gläubige Geschäftsleute, Farmer, Arbeiter doch wir alle können und sollen das Seelen-Rettungswerk anderer mit unseren Gebeten und Gaben kräftig unterstützen. Tun wir das, dann haben wir auch einen Anteil an der Seelenernte.

Hierher gehört auch die so sehr vernachlässigte Mission an Israel. In unserm Land gibt es prächtige Judenmissionen, wie Brooklyn, New York, Chicago, Seattle usw. Unterstütze diese besonders reichlich, darauf liegt ein ganz besonderer Segen. Denn es steht geschrieben: "Ich will segnen, die dich segnen" (1Mo 12:3). Und " wird wohl gehen denen, die dich lieben" (Ps 122:6). Auch Israel geht in die Irre und findet den Weg zu Gott nicht zurück. Trag von ganzem Herzen dazu bei, dass viele aus Israel ihren Messias finden.

Seelen retten durch Traktate

Du kannst Seelen retten durch Verteilung von gediegenen Traktaten, wie solches viele Kinder Gottes tun. Habe immer eine Anzahl Traktate in der Tasche und wenn es irgendwie passend, gib sie aus, im Autobus, im Wartesaal, beim Doktor, im Geschäft, im Hospital, im Gefängnis, im Zug und an anderen Orten. Viele Seelen werden durch Traktate bekehrt.

Seelen retten zur Zeit und zur Unzeit

Zur letzteren wäre manches zu nennen. Zum Beispiel, wenn einige Brüder einen Nichtbruder fragen würden, ob sie einmal in seinem Haus eine kurze Versammlung abhalten könnten. Oft heißt es: Na, kommt nur! Einige könnten an Sonntagen in Hospitäler, Gefängnisse, Reformschulen usw. gehen und dort den Insassen einige Lieder singen und einige kräftige kurze Ansprachen halten. Das wäre eine gute Aussaat. So manches Körnchen mag, unter viel Gebet ausgestreut, aufgehen zur Rettung mancher Seele und zur Ehre Gottes. Beim Trupp bleiben und nichts tun, ist leichter, aber damit werden keine Seelen gerettet, Auch durch Straßenpredigten und Zeltversammlungen sind schon viele Seelen gerettet worden. Kurz, wer arbeiten will, der findet Arbeit.

Seelen retten durch einen Wandel im Licht

Nicht dein Kirchen- und zur Versammlung gehen ist ein Kennzeichen dass du ein Jünger Jesu bist, sondern dein Wandel, und zwar zu Hause, in der Arbeit, in der Gemeinde und Gemeinschaft, kurz überall. An der Frucht erkennt man den Baum. Wie ein helles Licht überall ein Segen und das Salz eine unbeschreibliche Wohltat ist, so sind Gläubige mit ihrem Lichtwandel ein großer Segen, ja Jesus sagt: sie seien das Licht der Welt. Denkt euch, welch eine große und wunderbare Aufgabe wahre Christen haben! Doch nicht ein unsauberer, sondern nur der Lichtwandel der Gläubigen ist Licht und Salz, und gereicht anderen zum Segen.

"Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig!"

Gläubige sonne ein sauberer Brief Christi sein (2Kor 3:2.3), der von jedermann mit Wohlgefallen gelesen werden kann. Einen schmutzigen Brief liest man nicht gerne, so verhält es sich auch mit Christen, deren Wandel nicht sauber ist. Gläubige sollen leuchten, da wo der Herr sie hingestellt hat. Doch um diesem verdrehten Geschlecht leuchten zu können, muss Jesus, der das Licht der Welt ist, durch sein Wort und seinen heiligen Geist täglich unsern Herzen sein Licht mitteilen können. Wir können das nur tun, wenn wir jeden Tag seine Tugenden anziehen: (Kol 3:12-17). Um ein wirkliches Licht und Salz sein und seine Tugenden verkünden zu können, muss man viel zu Jesu Füßen sitzen und viel Umgang mit Ihm haben. Hier liegt der Krebsschaden vieler Gläubigen.. Von den mit heiliger Begeisterung erfüllten Aposteln bezeugten ihre Feinde, dass dieselben "mit Jesus gewesen waren" (Apg 4:13). Ein köstliches Zeugnis!

Gib dem Herrn, was Ihm gehört

Wenn hier etwas übers Geld gesagt werden soll, so will ich zuerst bemerken, dass nichts, was wir haben, uns gehört. Wir haben nichts in die Welt gebracht und werden auch nichts mit hinausnehmen. Alles, was wir haben, gehört dem Herrn. In dem, was Ihm gehört, hat er uns nur als Verwalter eingesetzt.

Die Pächter der Rübenfarmer im Westen machen uns diese Wahrheit sehr klar. Diese kommen und pachten eine Farm; diese gehört nicht ihnen, sondern dem betreffenden Eigentümer. Diese Pächter sind, solange sie auf dieser Farm leben und arbeiten, nur Verwalter. Dann müssen sie von dem Erwerb der Farm einen Teil, sei es der 3., 4. oder 5. Teil dem Eigentümer abgeben. Wie nun der Eigentümer von seinem Pächter einen gewissen Teil der Ernte seiner Farm mit Recht beansprucht, so beansprucht der große Gott, dessen Gut wir zu verwalten haben, auch einen gewissen Teil dessen, was sein Gut eingebracht hat, das ist der 10. Teil. Das ist sehr wenig im Vergleich zu dem, was der Eigentümer einer Farm nimmt. Wie die Forderung des Eigentümers eine ganz berechtigte und gerechte ist, so ist auch die Forderung Gottes eine durchaus berechtigte und gerechte.

Der Zehnte

Du sagst: Das ist ja der Zehnte und der ist alttestamentlich. Willst du sagen, weil der Zehnte alttestamentlich ist, brauchen wir ihn im Neuen Testamen nicht mehr zu geben? Ja, so habe ich es gemeint! dann sind wohl die vielen Segnungen des Herrn, die du erfahren hast, Geld und Gut, Haus und Hof, Weib und Kind, Acker, Vieh und alle Güter auch alttestamentlich? Die sollte dann der Herr dir alle wegnehmen und jemand anders geben, der ihm seinen Prozentsatz, seine Frucht bringt zur rechten Zeit (Mt 21:41). Dann die vielen köstlichen Aussprüche, zum Beispiel: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln...; Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal...; Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf Ihn; Er wird's wohl machen...; Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten...; Es sollen wohl Berge weichen und Hügel fallen... und viele andere. Die alle sind alttestamentlich. sollen wir die allen hinweg tun, weil sie alttestamentlich sind? O nein, sagst du, die will ich haben. Ach so, Segnungen soll dir der Herr geben, und zwar recht viele, aber von Pflichten willst du nichts wissen.

Aber der Herr macht da nicht mit. Er geht von seiner Forderung nicht ab, auch nicht im Neuen Testament. Gebet Gott, was Gottes ist, so belehrt uns der Mund der Wahrheit. Höre, was die Schrift noch weiter sagt, Mt 25:14: "Gleichwie ein Mensch, der über Land zog, rief seine Knechte und teilt ihnen seine Güter aus." Der Mensch hier oder der Edle in Lk 19:12 ist Jesus selber. Die Knechte sin wir. Nun, diesen Knechten übergab er "seine Güter", mit dem ausdrücklichen Befehl: Handle bis ich wiederkomme! Lk 19:14. Genau was der Eigentümer einer Farm von seinem Pächter erwartet. Dass dem so ist, sehen wir n der abzulegenden Rechenschaft der Knechte bei der Wiederkehr des Herrn. Die fleißig gearbeitet hatten, wurden belobt und belohn, der faule aber wurde bestraft. -

Wir haben gesehen, dass die Forderung des Herrn, Ihm zu geben, was Ihm gehört, zu Recht besteht, sowohl im Alten wie im Neuen Testament. Im Alten Testament war es der Zehnte, zu dem noch verschiedene Dankopfer hinzukamen. Und solange Israel dem Herrn darbrachte, was Ihm gehörte, segnete es der Herr, wenn es aber den Herrn beraubte, entzog der Herr seinem Volk seine Segnungen, und Teuerung, Krieg, Hungersnot, Pest und Seuchen waren die Folge. Gott ließ sich nicht spotten.

Der Zehnte im Neuen Testament

Ist denn der Zehnte auch im Neuen Testament befohlen? fragst du. Nicht direkt, aber indirekt. Als der Herr Jesus den Schriftgelehrten und Pharisäern vorwarf (Mt 23:23), dass sie sogar die Minze, Dill und Kümmel (was im Gesetz nicht geboten war) verzehnteten, dagegen das Schwerste im Gesetz, nämlich das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben beiseite ließen, da ruft er ihnen zu: "Dies (nämlich die Entrichtung des Zehnten) sollte man tun, aber jenes (Gericht, Barmherzigkeit und Glauben) nicht lassen". Der Herr sagt nicht: Ihr Pharisäer, die Entrichtung des Zehnten ist jetzt im Neuen Bund nicht mehr nötig, sondern im Gegenteil, Er bestätigt ihn mit dem: Dies sollte man tun. Ist das nicht klar genug?

In Hebr 7:1-7 wird siebenmal der Zehnte genannt. Melchisedek, König von Salem und ein Priester Gottes des Allerhöchsten, ging dem Abraham entgegen, als derselbe von der Schlacht der Könige zurückkam und segnete den Abraham. Und diesem Melchisedek entrichtete Abraham als Dankopfer für die göttliche Durchhilfe und Segnungen den Zehnten aller seiner Güter. (Da finden wir die Einrichtung des Zehnten schon 600 Jahre bevor das Gesetz am Sinai gegeben wurde, vor). Melchisedek, ein Vorbild von Christus, ist hier der Größere und Abraham der Geringere. Wie Melchisedek, als Vorbild von Christus den Zehnten entgegennahm, genau so nimmt Christus den Zehnten entgegen. Das besagt Hebr 7:8: "Und hier nehmen sterbliche Menschen die Zehnten, dort aber einer (das ist Christus), dem bezeugt wird, dass er lebe." Also ist der Zehnte nicht aufgehoben im Neuen Testament, sondern bestätigt. Wenn also jemand sagt, der Zehnte werde im Neuen Testament nicht erwähnt, auch nicht gefordert, der kennt entweder seine Bibel nicht, oder der lehrt, wie den Leuten die Ohren jucken. Und dieser Zehnte ist, wie schon Luther sagt: das allerschönste Geldgesetz. Es gibt kein schöneres und auch kein segensreicheres.

Dieser Zehnte gehört dem Herrn. Und mit diesem Teil, der dem Herrn gehört, sollen nun Kinder Gottes Seelen retten. Es ist wunderbar, wieviel Geld du für den Herrn hast, wenn du anfängst, in diesem Stück dem Herrn treu zu sein. Da kannst du mit einem mal eine ganze Anzahl Missionen unterstützen, was du vorher nicht tun konntest. Wo du früher Pennies gabst, gibst du nun Dollars. Und welch ein Segen wird dir dadurch zuteil, genau wie in Mal 3:10 verheißen:

"Und prüfet mich, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütte die Fülle"

Welche Freude und Seligkeit dies Verteilen des Herrn Geldes hin und her bereitet! Es ist genau, wie der Herr verheißen: Geben ist seliger als Nehmen! Doch wie in Israel die Leute waren, die den Herrn beraubten (so lautet genau Mal 3:8: "Ist es recht, dass ein Mensch Gott beraubet wie ihr mich beraubt? Und sie fragen: Worin haben wir dich beraubt? im Zehnten und im Hebopfer?"), so haben wir auch heute noch so viele, die genau dasselbe tun, nämlich Gott berauben und dem Herrn nicht geben, was Ihm gehört. Doch diese schreckliche Gleichgültigkeit und dieser Ungehorsam kommt vor den Richterstuhl Christi. Und diese Untreue vieler Gläubigen in diesem Stück, ist eine andere Ursache der heutigen Unfruchtbarkeit vieler gläubigen Kreise, Auch hier heißt es: Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten, weder vom alttestamentlichen Volk noch vom neutestamentlichen Volk Gottes Und Mal 3:9 ist oft die Folge.

Ermahnungen des Autors

Einst klagte mir ein Bruder, dass er bei einer Schwindelbank 10.000 Dollar verloren habe. Ich fragte ihn: Haben Sie dem Herrn gegeben, was Ihm gehört? No na, sagte er. Ich sagte ihm: Hätten Sie dem Herrn gegeben, was Ihm gehört, dann hätten Sie wahrscheinlich die 10.000 Dollar nicht verloren. Es scheint, dass manche Gläubige ihr Geld lieber in einer unsicheren Bank, als in der sicheren Himmelsbank anlegen, und dafür wollen sie einst noch belohnt werden, ja sie werden belohnt werden, und zwar mit Schmerz und Schande (1Jo 2:28) Ähnliche Beispiele könnten noch viele angeführt werden. Ja Gott lässt sich nicht spotten, statt des verheißenen Segens kommt der verheißene Fluch (Mal 3:9). Verluste, oft schreckliche Verluste, wie soeben gesehen. Was wir dem Herrn vorenthalten, das holt sich der Teufel, wozu der Herr ihm die Erlaubnis gibt. Er macht im Geldsack ein kleines Loch (Hag 1:6), und herausrollt das sauer verdiente Geld, das so schön zur Verherrlichung des Herrn und zur Seelenrettung hätte dienen können, aber nun verloren ist!

Dass Gläubige unwillig sind, die Forderung des Herrn, Ihm zu geben was Ihm gehört, zu erfüllen, ja oft darüber murren, ist doch ein bedenklicher Tiefstand des geistigen Lebens. Ja, mit Freuden wollen wir das tun und unsern herrlichen Herrn verherrlichen und Seelen zu retten suchen, bis an der Welt Ende. Damit würden sie der Welt ein leuchtendes Beispiel geben, wie man als Christ wandeln soll. Statt dessen sagen sie: Nein, nein, das tun wir nicht und bringen so und so viele Einwände, die alle ihre mangelhafte Liebe zum Herrn und ihren Unwillen, Seelen zu retten und Geiz zudecken sollen. Ihnen geschieht nach ihrem Glauben. Doch nun kommt der Staat und erhebt 10, 15, 20 und noch mehr Prozent der Einnahmen als Steuern. Und siehe da, sie geben die und müssen sie geben. Und wenn noch schwerere Steuern kommen sollten, so werden und müssen auch die entrichtet werden ohne zu murren. Aber mit des Herrn Forderung glauben armselige Menschen, selbst Gläubige, da können sie tun gerade wie sie wollen und wie es ihnen beliebt, nicht wie der Herr fordert. Welcher Ungehorsam und welche Untreue! Und die soll der Herr segnen? Nein, nein, das tut der Herr nicht, obwohl so viel gepredigt, gesungen und gebetet wird. Hätte Israel nicht nur im Zehnten, sondern in allen Stücken dem Herrn gegeben, was Ihm gehört, wäre es nicht unter das Joch der Römer gekommen. Hätten Christen in allen Ländern dem Herrn gegeben, was Ihm gehört, dann hätten wir wahrscheinlich nicht den ersten und auch den zweiten Weltkrieg nicht gehabt. Wenn die Christen in allen Ländern bloss die Hälfte von dem, was sie ihrem Staat geben müssen, dem Herrn gegeben hätte zu seiner Verherrlichung und zur Rettung unsterblicher Seelen, wahrlich die Völker wären nicht so tief gesunken.

Teure Brüder, vergesst ja nicht, wie der Herr sich von seinem irdischen Gottesvolk nicht spotten ließ, so lässt er sich auch von dem heutigen Volk Gottes nicht spotten. Ich stimme ganz mit jenem Gottesmann überein, der da sagt: Wenn der Herr dir 100 Cents zu verdienen gibt, und fordert 10 Cents zurück zu Seiner Verherrlichung, und du gibst sie ihm nicht, dann hör' auf zu singen: "Wie ich Jesus liebe", denn das ist nicht wahr. Mit dem Munde tust du es wohl, aber nicht mit der Tat. Nicht die Herr, Herr-Sager werden vom Herrn anerkannt, sondern die den Willen des himmlischen Vaters tun. Worte sagen, was wir sein sollen, aber Taten bezeugen, was wir sind. Ich bin am Schluss.

Ihr teuren Kinder Gottes, sammelt euch Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen, und da die Diebe nicht nachgraben und stehlen. Heute haben wir noch wunderbare Gelegenheit in diesem gesegneten Land den Herrn zu verherrlichen und Seelen zu retten. Lange werden wir das nicht mehr tun können. Wir leben in einer sehr ernsten Zeit, am Schluss dieses Zeitalters, kurz vor der Wiederkunft des Herrn und kurz vor dem Auftreten des Antichristen. Benütze diese noch verbleibende Gnadenzeit, dem Herrn so viele Seelen, wie irgend möglich zuzuführen. Volk Gottes wirke, solange es Tag ist, es kommt die Nacht (und die kommt immer näher), da niemand wirken kann!

Nächstes Kapitel:
15. Wo sind die Toten?